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Full text of "Hamburgische Chroniken in niedersächsischer Sprache"

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Hamburgifche 


Chroniken 


in 


/ niederjähfiiher Sprade. 


Heraudgegeben von 


8. Sappenberg Dr. 


\U 
\ 
N . , 
x? Hamburg 1861. 


Perthes, Beffer und Mauke. 
os . 





Gäuckprrfenbrud von Pentt & v. Di 
4 


du y. 


a. 













THE Pen ToRK 
PUR! LIC — 


N) € SU 55 
ASTOR, Li): . AND 
TILDEN FOun AILONS 
R 1981 L 











Vorberigt. 


Wenugleid Hamburg einen großen Schag geſchichtlicher 


Nachrichten vor ber Kirshenreformation in ben Chroniken unk 


Heinen Geſchichtswerken befint, welche die dortigen ober benach⸗ 
barten Geiſtlichen in Iateinifcher Sprade an ben Tag förberten, 
fo läßt fich daſſelbe rückſichtlich vensfch geichriebener Chronilen 
nicht rühmen. Wohl aber if} hervorzuheben, daß bie deutſchen 
Chroniken Lübecks yon Detmar und Rufus, bie ded Eile von 
Repngow, die Bremer bes Gotfrid Scheune und Gert van 
Rpnsberch, die gereimten bolkeinifchen, fewie bie proſaiſchen 
Chroniken dieſes Landes unſern Vorvätern wohl belannt ‚waren. 
Aehnliche zu Hamburg in der Mutierſprache entſtandene größere 


Werke find nicht auf uns gelangt; bie ſehr kleine unten S. 227 


wid 228 gebrudse Chronik iſt nur als eine Seltenheit in An⸗ 


ſchlag zu bringen? poch zeigen Berichte, wie sin leider nur theil⸗ 


weile uns erhaltener über das Seetreffen gegen Dänemarf im 
Jahre 1427,17) ferner der vorzügliche Bericht des Bürgermeifters 
Langebek (S. 340 figd.) über die Vorfälle vom Jahre 1491 
bi6 1482, daß ed nicht ganz an Männern fehlte, welche in ihrer 


< Mundart Mar, gemüthlich, ergreifend fi) auszubrüden mußten. 


\ 


Die vorhandenen großen Geſchichtswerke, zu denen fur; vor 
ber Kirchenreformation die mit Ehrfurcht betrachteten bes Dr. 
Albert Erang ſich gefellten, mochten von ähnlichen Wagniffen 


) Der eine fchöne Bericht, von welchem ein wefentlicher Theil in die 
Chronik des Rufus übergegangen iſt, war in einer Pergamentabfihrift 
auf dem Hamburger Stadtarchive bis zum Brande vom Jahre 1842 
vorhanden. 


— — 


-in der weniger ausgebildeten plattdeutſchen Mutterſprache zu⸗ 
rückhalten. Erſt der wohlunterrichtete Syndicus Tratziger 
unternahm es, eine Geſchichte Hamburgs in ſeinem hochdeutſchen 
Idiome zu ſchreiben. Doch ſteht er in jener Zeit nicht allein 
in dieſem Streben, ſich und andere über die Entſtehung, das 
Emporfommen und wichtigere Ereigniffe unferer Stadt und der 
zunächft liegenden Länder und Städte zu belehren. Es iſt viel- 
mehr auffallend, wie mit ver ;h- Anfainge bes fechözehnten 
Jahrhunderts mit vermehrtem "Eifer angeftrebten Verbefferung 
ber Schulen das allgemein empfundene Bebürfnig volksthüm⸗ 
licher Bildung fich gleichzeitig in vielfachen Verſuchen geſchicht⸗ 
licher Nieverzeihnungen offenbarte. Dieſe, welche in ben 20 bis 
30 Jahren vor Tratziger's Chronik (1557) entflanben und, fo 
weit fie fih auf ihre Zeitgefchichte beziehen, ſtets als beachtungs⸗ 
wertbe Zeugen zu betrachten find, hier, größtentheilß zum erften 
Male, abzupruden iſt der Zweck dieſes Budes. Sachliche und 
fprachliche Erläuterungen fcheinen ung nicht fehlen zu dürfen, 
wenn jene gewöhnlich Furzen Nachrichten ſchnell verftanden und 
für allgemeine Zwede brauchbar gemacht werden follten; manche 
wichtigere Erörterungen hatte ich jedoch ſchon für die Chronif 
Tratziger's niedergefhrieben, deren Drud, durch bedauerliche Zu⸗ 
fähigfeiten unterbrochen, längſt vor dem vorlfegenben hätte soll- 
endet fein follen. 

Ueber die hier mitgetheilten Schriften: bedarf es einiger 
Nachweifungen, welche nunmehr in der Reibefolge ihrer Ent 
ftehung, fo weit wir dieſelbe muthmaßen können, gegeben werden 
follen. 


1. Somburg:bolfteinifbde Neimchrontt 
vom Jahre 1190 biö 1281 Cunter No. II), 


weiche ihrem Inhalte nady ausführlicher bezeichnet werden Fünnte 
als Rordelbiſche Reimchronil von der Dänenlönige Kanut VI. und 
Waldemar II. Siegen und Unterliegen im Kampfe mit den holſtei⸗ 
niſchen Grafen. Diefe bier von neuem!) abgebrudte nieverfächfifche 
Reimchronik eines auch für die Entwidelumg Hamburgs wichtigen 
Mſchaittes der holſteiniſchen Geſchichte iſt und vollſtaͤndig nur In 
einer Abſchrift von Friedrich Lindenbrog's Hand?) erhalten, 
mangelhaft in einer hannoverſchen Handſchrift des ſiebenzehnten 
Jahrhunderts, theilweife dagegen, wenn gleich nicht vbllig übers 
einftimmend, in Sragmenten einer bannoverfchen Hanbfcyrift, welche 
ind fünfzehnte Jahrhundert gefest wird.) Die Frage nad) dem 
Alter und Werthe ber Ehronit wird daher durch Bergleichung 
mit verwandten Quellen der norbdeutfchen Geſchichte am ficherften 
gu entfcheiven fein: dabei wirb es fich zugleich zeigen, ob bie 
Ehrent! zu den felöfifiändigen ober abgeleiteten Quellen zu 
zählen iſt. | 

An einigen DOrten, wie B.%2. 38., verweifet der Dichter 
felbft auf gefchriebene Quellen, am andern beruft er fi nur 
auf feine eigene Stunde der Begebenheiten, wie V. 311. 
361. 419. 


2) Früher in Stapbork Hamburg. Kirchengeſchichte Th. 1. Br. 2 6.118 
bis 181. 3.€. 9. Dreyer Monumenta anecdota. T. I. p. 461—478. 

2) Auf der Hamburger Staptbibliothel. Deutfhe Geſchichte. Fol. Ro. 22. 

Walt Fragment der holſteiniſchen Reimchronik in den Rorbalbin- 
giſchen Studien. VI. 88 fi. Bon dem Bande, worin biefe Bragmente 
enthalten find, f. 8.9. Berg Arqhiv. Th. VIIL ©. 687 fi. 


— 


Sehen wir zunächſt auf die verwandten lateiniſchen Ans 
nalen, fo fehlt ed nicht an Webereinfiimmungen. Bielleiht am 
auffallenpften find fie zwifchen unferer Chronit und ven Annalen 
des Ruhkloſters, H früber als Chronicon regis Erici bezeichnet. 
Stellen wir V. 51— 68 über die Verlobung der Königstöchter und 
ein von Friedrich Barbaroffa angeblich ®) dem däniſchen Könige 
ertheiltes Privilegium zufammen mit jenen Annalen 3. J. 1181; 
V. Ma 1363.3. 1804, er Anlenbur cð Zerßonug mit dei Ans 
nalen z. J. 1205; V. 155 — 160 3. J. 1213 über Margaretha 
Dagmar il-den Antialen z. 9.1213 und 120658. 161 —164 
3. J. 1213 über die Huldigungen deutfcher FZürften mit ben Ans 
nalen 3. 3. 1214; DB. 165-168 3. J. 1214 und B. 270. 374, 
z. J. 4219 über die Königin Berengaria ‚und deren Nadfome 
menfchaft mit ven Annalen 3. d. 3.4214 u. 1221; B. 178-186 
z. J. 1215 über Otto IV. und Waldemar's Kampf mit dem 
Annalen zu dieſem Sabre; 2. 256.-— 267 4. 9. 1219 über 
bed jungen Waldemar Krönung in ‚Schleswig mit den Annalen 
z. 3. 1218; V. 401. 443420 3.3. 1935 über des Königs 
Waldemar Auslöfung mit ven Annalen z. J. 1228 und 1226; 
DB. 437. 4938. 3. J. 1225. fiber bie. Hochzeit des jungen Wal⸗ 
Demar mit dan Annalen: 3. 3. 1229; V. 445 — 450 über Die 
Unterwerfung ber Dithmarſchen; DB. 513— 5316 über den. Tod 
bes. jungen Königspaares mit den Annalen 3. 3. 1281, 
fönnte man faft an dirckte Mebertragung glauben, Doch ˖ if 
ed nicht zu verkennen, bag in Der Reimchronik Ginzelnes "für Den 
Zuſammenhang Wichtige weggelaffen, Ginzelnes wie mich be⸗ 
fiimmtem Plane aus den Annalen hervorgehoben und anuders qu⸗ 
fammengeftellt iſt. Aud-Sehler und Ungenanigkeitra finden füch, 
wie fie.allervings wahl in abgeleiteten Quellen, kaum bei verkies 
gendem Originale vorkommen fonnten. . Waldemar erſcheint Bi84 
ſchon im 3. 1201 als König, V. 183. 184 treten ahmeichende 
BZahlenangaben ein, V. 186. 187 fehlt die Erwähnung ber. fries 


ichen Baupfämpfer. Don Komma die Verſchieden bein den ehre . 





S. meine Ausgabe ber Aunales Ryenses in —8 Sem. hist. 
Seriptorum T. XI. 


2) Vergl. anten vie Aumerkung mut Texte. 


Sn Sheint 28 bedentlich/ nie Rachrchien B. 245: Ach: DB, BEE 
über! die zu imvemlinberund Neval erbauten: Burgen, B, 100ff. 
über die. Belagerung Daucbungt, DB. 208 ff. über Yin Gefana 
geanehmung des bänifchen Könige und feines Sohnes. Die Wera 
Meder: fe zu befreim u. a. auf die Anualen des Ruhllloſters 
zurückuführen. Bemerlehöwertk ift es noch, daß bie in bei 
Amalen ſtart hervortretonde den Deutfchen feinbfelige Tenbeng *) 
is:der Darſtellung unftrer Reimchronik weggelaſſen ii. 

Mit zen des Annalen des Ruhkſoſters verwandten Lunder 
Sianalen *) hai die Reirhroni keine anminelbare Hebereite 
Kimmung. Ä 

Bon ven am. unter Cibafer geſchriebenen Anunalen basf men 
bie Shader vergleigen: B. 15-32 z. I. 1190 ſther Kanuts 
Borhaben gegen Hamburg und Stade unb BZufammmentreffen mit 
dem Grafen, vie Annsden zu visfem Jahre; V. 37 und 38 vom 
Rode des Königed Kanut und feinem Nachfolger vergl. vieſel⸗ 
ben 42023 B. 48 - 45 Kaiſer Frichrich's J. Eroberung Lübedcks 
er Johre 1161, ebenſe in den Etader Annalen; B. 148 und 
BL 196 3:3. 1208 über Graf Abelf's Gefangenſchaft und 
ven Annalen 3. d. 3. 1203: und 1203; 8. 170-177... 5. 1215 
über Deminumps — durch Raifer Otto IV. und Die Au⸗ 
aalen zu dieſem Sabre; DB. 186 ff. 3... 4216. über Waldemard 
winterlichen Zug gegen Hamburg und Shave, wenn aan vie 
Ghilyerung er Belngerung bei Seite ht, und bie Stader 
Annalen zu ˖dieſen Sabre; B. 286 ff. 3. I. .1208 vie Gefau⸗ 
gennehmung Wuldemas'9 enthält Zoge, welche fi im Dem weit 
Inoperen. Berichte der Slicder Aunalen 5. 3.:1223 wiedsre 
Ruben; ). für V. 320 fi. nach d. J. 1293 Aber bes jungen 
Grufen- Adolf (Erfolge in Dolſtein, V. 305. 396 fiber die Mey _ 
fanmlang zu Gunſten des gefangenen Könige, B. 421. ff. über 
Fribiſchefq Engelbert von Coln Grmorpung, Yergl. Die Gtader 
Ansalen 3. d. J. 1225 und 1226. Diefe geben zu letztergm Jahre 
an den vußverſtandenen Text her DB. 364-366, nur. dah Dem 
Herzoge Albrecht von Sachſen bier, wie auch V. 483, der dem 


!) &. Ann. Ryenses a. 1181. 1315 Adem violans. 1228 am 02707 

Gevruilt in Rordalbing. Studlen. W.V. ©. 1. 

=) 8. t> in event egen lande = In propfia terra; beide nennen Dan 
mubiig ae Ort ver Gefaugenſchaft. 


Dichter geläufigexe Rame Hrinrich gegeben wird. Doch erzhleei 
allerdings die Annalen von jenem, daß es von ben. nordalbin⸗ 
giſchen Furſten gerufen und Im Lübed und Ratzeburg über- 
geben ſeien. 

Wenn wir nun aber hier bie Siader Annalen als die älteſte 
Duelle unferer Reimchronik genannt haben, fo müſſen wir bes 
merlen, baß dir unmittelbare Duelle nicht jene, ſondern der -meit 
einigen Zeſätzen verfehene Auszug berielben war, weicher früher 
son Erpold Lindenbrog als Incerti Auctoris Chronica sla- 
vica, son Langebek unter bem Xitel: Annales Albiani, von 
mir in den Monumentis hist. German. als Annales Hambur- 
genses. abgedrudt ifl. Ale oben angeführten, in den Staber 
Annalen vorhandenen Stellen finden ſich mit denſelben Worten 
in ven gedachten Hamburger Annalen; in lepteren auch ber in 
jenen fehlende Tag ber Schlacht bei Bornhövet. Selbſt Die 
Beglaffung einiger Notizen, welche bie Staber haben, in der 
Reimchronik, erfiärt fi) Dadurch, daß fie in den Samburger fehlen. 
Die Erwähnung Revald zum Jahre 1219 Fehlt freilich in ven 
Hamburger Annaten, aber vie Reimchronik berichtet von ver in 
einem nahe vorhergehenden Jahre erfolgten Erbauung Revals, 
nicht wie die Stader Annalen von ver im Jahre 1219 erfolgten 
Ersberung. Jene hatte bier die gleich näher zu erwähnenpe 
Repgower Ehronff vor fih, ©. bi Schöne ©. 84. 

An diefe Beobachtung Tnüpft fi nun die Folgerung, daß 
der Dichter die in einer und berfelben Handſchrift auf unfere 
Beit gelangten Annales Ryenses und Annales Hamburgenses in 
bisfer Verbiadung kannte und in feiner Berarbeitung verſchmolz. 

Auch bier dürfen‘ wir von einer genauen Meberfegung fo 
. Wenig als bei ven Annalen des Ruhkloſters fprechen. Die Un- 
Zenauigkeiten im Einzelnen und in den Jahren, die dem knappen 
imd beſtimmten Charakter der Annalen widerſtrebende Breite in 
unſerer Chronik verbietet das: wohl aber Tann man eine freie 
Bearbeitung jener lateiniſch gefchriebenen Jahrbücher mit Bes 
nußung anderer Quellen zugeben. °  ' 

Dagegen finden fidy merfwürbige Uebereinftimmungen mit 
nieberfächfifchen Chroniken fpäterer Zeit. Freilich für die aus⸗ 
führlihe Chronif Detmar's läßt fi kaum eine größere Vor⸗ 
wandtichaft nachweifen, als fie ſich bei geſchehewr Benubung 











—— 


derſelben Quellen, wie ich fie für Deimar nachgewieſen habe in 
ben Berlin. Jahrbüchern f. wiſſenſch. Kritik 1830 Th. I. S. 760 ff, 
bei gefwängter Erzählung berfelben Begebenheit finden mu. Wohl 
aber ift als eine deutfche Duelle, welche der Reimchronift viel 
benupte, das vielverbreitete profaifche Zeitbuch des Eife von 
Kepgow nicht zu verfennen, wie er in Maßmann's Ausgabe 
(Stuttgart 1857) niederbeutfh vor ung liegt, mehr noch in ben 
von G. Schoene herausgehobenen NRerenfionen diefer Chronik. 
Es ift namentlidh die von Maßmann mit G, von Schoene mit 
D bezeichnete Gothaer Handfchrift, unter dem Titel: Chronicon 
Luneburgicum in J. G. Eccardi Corpus historicum medii aevi 
T.L, für die Zeit feit Karl dem Großen längft abgebrudt, mit 
welcher in längeren Abfchnitten faft wörtlich und nur, fo weit es 
das Bedũrfniß des Reimes verlangte, geändert die holfteinifche 
RNeimchronik übereinftimmt. 

Die Zeit der Entftehung unferer Reimchronik verrathen und 
einige bemerkenswerthe Anachronismen. Bet ver Schilderung 
im Jahre 1216 fchreibt die Reimchronit: B. 215. He feot myt 
buffen vnde mit bliven in de flat. Bor der zweiten Hälfte 
des vierzehnten Jahrhunderts kann das nicht gefchrieben fein. 


V. 86 ff. Koning Woldemars macht was tomale grot, 
auer Norwegen, Denen, Gothen was fin gebot, 
darto dat hartichdom to Jutlande wente to 

Scdlefewil, 

beuten auf eine noch fpätere Zeit: erſt die Münzen Erich's von 
Pommern haben die Legende ERICVS REX Dlanorum) SClavo- 
rum) N(Corvegorum), der Zufaß Gothorum fcheint nicht vor 
einer Medaille Ehriftian’s I. vorzufommen, welche freilich erſt 
von Chriſtian IV. veranftaltet wurde.) Doc wird er beftätigt 
burd eine Urkunde jenes Königes vom jahre 1449, wo er fi) 
Danorum, Sclavorum, Gothorumque Rex bezeichnet. ) 

Daß der Berfafler der Reimchronik in Norbalbingien, aus 
befien Gefchichte er eine fo bedeutfame Periode behandelt, fchrieb, 
wird Niemand bezweifeln, auch wenn es bafür an dem aus⸗ 





) Beftrivelfe over Danfte Mynier og Medailler i !gl. Saml. II. Ro. 2. 
”) Langebek SS. rer. Danie. t. IX., au Registram diplom. hist. Da- 
niee. T. H. p. 486. 








x 


teinfliden Zeugnbſe ſehne, velches v. 1 enshält, 0. ae 
Batdowik bat: - ' 
de flat was aver ber Elue ver Wenden houcttin. 


Seine fromme Denkungsart tritt unverkennbar genüg' hervor 
in Tängeren Ergüffen, und nicht minder in ver mehrfach ausge⸗ 
ſprochenen Anſchauung, daß das Unterliegen des Dänenkönigs 
Waldemar eine Strafe des an den Grafen, an Land und Leuten 
feübten Hochmuthes fei, ) falls diefelbe erft von ihm hineinges 
tragen iſt. Freilich if in dem Schreiber dieſe Idee, mit welcher 
er anhebt, nicht ſo lebendig geworden, daß ſie den geſchichtlichen 
Stoff zu einer Einheit verbunden hätte; die annaliſtiſche Form 
herrſcht durchaus vor und daraus erklärt es ſich denn auch, daß 
ganz Ungehöriges eingemiſcht iſt, was zu dem in den erſten 
Verſen ausgefprodhenen Borhaben des Schreiberd durchaus nicht 
paßt, *) während e8 allerdings gerechtfertigt erfcheint, daß einmal 
auf Srüheres zurüdgegriffen wird CB. 41— 64). 


... Dagegen verdient eine andere poetiſche Eigenthumlichkeit 
unſerer Reimchronik Erwähnung und Anerkennung, ihr epiſcher. 
Charakter. Er tritt befonders in der Vorliebe hervor, mit welcher 
die Chronif Ereigniffe, wie Kriegsrüftungen und Kriegsthaten, 
im Einzelnen felbft auf Koften ver biftorifchen Wahrheit aus⸗ 
malt, wo unfere älteren Quellen ſich mit ver Angabe ver That⸗ 
ſac⸗ begnügen. Das muß beſondets auffallen, da ſonſt bei der 
Vergleihung mit den älteren Annalen große Ungenauigfeiten im 
Weſentlichen flch nicht nachweiſen laſſen. Sehen wir anf base 
Einzelne, fo zeigt ſich die epiſche Färbung in ver Gewohnheit 
ẽhtenver Beiwdrter: 


— 
. 





-y 8. B. A 281, MI, in welder letzteren Btelle pie Mebereinfimmnung 
auch im Ausdrucke des Bedantens mit. vor Repgewer enranit beach⸗ 
tungswerth if. B. 408. 441 ff. 


* So namentlich v. 141 Bardowiks Zerſtörung. gaiſer Friedrichs Ton 
„V. 46 ff. iſt wohl angeführt, da die bedeutſame (freilich auf einer 
Verwechslung beruhende) Ertheilung des Privilegiums erwähnt iſt; 
daß die in die hier behandelte Zeit fallende Ermordung und das Ge: 
Tiht über den Mörder Engelbert‘o, deffen Thätigkeit fir. Valdemar'« 

-EiE Wefreinng beräßtt if, Aufnahme pefunden, erklärt ſich wohl and nem 
allgemeinen Intereffe, welches diefe That beanfſpruchte. 











8-32. de ehbrle man. '° W158, ſhone Daymen 
„w 28. riöbee welgtueneh.. 1 „ BOB: de Eimin’ ftolk. 
„ #4. vaher gut; Ma. jammer grot. 
VO. bE cobelen Suffrive. „ 230, armen borgeren. 
„ 6. mit: groteni Trige und , 288. tonynab Rerfe 
mit Atoier feide. „ 3%. paulunen folt. 
n 9. be was milde, Arenge „ 302. dat wilde baf. 
vnd wolgeban. „ 328. de eddele man. 
„ 135. dat eddele int. „ 332. de eddelen forſten fin. 
„ 1. myt ftarter hant. „ 345. grote fterle. ' 
.„ 144. de vorſte rif. „ 346. grote homot. 
„ 142. gude flat. „ 09. falſche Yarte. 
„ 154. des depen walers „ 426. rechte recht. 
grunt. „ 460. fchone belt. 


in Wiederholungen wie: 
8.103. he famtmelde to hope vielefen man vp deſulue tit, 

dede mit em ſcholden gan in den ſtrit; 

be fammelde to hope mer, wen negentich dufent man, 

de mit em to ride ſcholden gan. 

Dal. 8.125, 127; 146, 147; 1%, 191, 193; 215, 2175 2232. 

324, 288, 234; 243, 2; 248 ff. 455, 457; 458, 460. 
Ferner in versfüllenden Zufäpen: 

8.187. wo fere nt de fenfer moyede, bat fan nemant to arunde 

fagen. 

Berweifungen auf Späteres: 

8.206. dat quam ben Hamhorgeren to groter ſchmerte. 

8.291. darna kregen fe nen. grat lof. Bel. auch V. 206-410, 

wie * das deniſche Epos liebt. 

Es iſt wohl kaum denkbar, daß gegen Ende Mr vlerzehnten 
vor zu Anfting des fünfzehnten Jahrhunderts, in welchem die 
Chronik ihre jetzige Geſtalt erhalten hat, noch die epiſche Poeſte, 
deren Entwickelung immerhin bei den Mederſachſen ſpäter bes 
ann und enden mug, als in Miktel- und in Sapbdeutſch⸗ 
mid; noch To lebendig geweſen fein follte, daß auch der Ein- 
zeine, wie vas tim der Blütheselt der eplſchen Poeſir ver Fall 
zu fein pflegt, ſich ihr Nicht entziehen Tonne. Zur Zeit, als 
bie Reimchronik ihre Form erhalten hat, beginnt bie Herr⸗ 
ſchaft des hiſtoriſchen Vollslirdes. ‚Die cpiſchen Ggenthümlich⸗ 





— 


keiten werben alſo auf Ateretia Grunde beruhen. Die Seßichte 
der dreißig Jahre, welche anfere Reimchronik behaudelt, war für 
die Entwidelung der nerbelbifchen Rande von ber größten Bes 
deutung, die Erinnerung an diefe Zeit mußte vor allen Dingen fich 
in dem Gebächtniffe ver Menfchen erhalten, Sage unb Dichtung, 
welche es lieben, an alles Bedeutende fich anzufchließen, mögen 
fidy bald genug des biftorifchen Stoffes bemächtigt haben. IR 
e8 doch erwieen, daß man fpäter Gefchehenes in biefe frühere 
Zeit verlegte, 1) als die Unterfchiede der Zeiten in dem Gedächt⸗ 
niffe der Menſchen ſich gu verwifchen begannen. Daß da ber 
Hortfchritt zu poetiſch⸗ epiſcher Behandlung ber Geſchichte dieſes 
Zeitraums nabe lag, "zumal da der einigende Gedanke, das rafche 
Unterliegen ber däniſchen Könige ald Strafe ihres Hodmuthe 
fi) dem Dichter unmittelbar aufprängen mußte, wird man leicht 
zugeben können. Der Berfaffer ver jesigen Chronik deutet oft 
genug, freilih mehr unbefimmt, auf Quellen hin (V. 38, 80, 
118, 183, 419 u. ]. f.), denen er folge; wir pürfen wohl anneh⸗ 
men, daß er auch andere epifche Behandlungen, benen profaifche 
Aufzeichnungen in lateinifcher und heimifher Sprache Cwie die 
Lüneburger Chronif) parallel ftanben ober zu Grunde lagen, 
gefannt habe, daß dieſen die Reimchronik ihren epiſchen Cha⸗ 
rakter verdankt. Unter dieſer Vorausſetzung gewinnt fie für die 
Geſchichte der niederſaächſiſchen Poeſie und Sprache eine Des 
deutung, welche ihr als hiſtoriſcher Quelle nicht zukommt. 

Was das Verhältniß der Reimchronik zu dem erſten der 
hannoverſchen Fragmente betrifft, dad mit den V. 105 ent⸗ 
fprehenden Worten: manfeopp jun? unde vlt beginnt, bis 
120 profaifch, von 121 — 312 in Berfen fortgeht, fo iſt ſchon 
oben erwähnt,. daß die Hanbfehrift der Zeit der Entfiehung bes 
deutend näber ſteht: ob auch die in ihr gebotene Form mit pros 
ſaiſchem Eingange die. ältere if, Tann bezweifelt werben. Bon 
den Anachronismen, an welchen wir das Alter unferer Reimchronit 
ertannten, enthalten, die Zragmente ben einen V. 215; auch der 
andere B. 85 ff. wird nicht gefehlt haben. Jedoch if, ganz abs 

- geieben von unferer Anficht über die Entſtehung des Gedichtes, 
ſchon die Umſetzung bes Anfangs in Profa an und für ſich 


:2) &. Waitz Söltöwig:Polkein. Geſchichte Th. I. ©. 81. 





Kennzeichen fpäterer Entfichung, zumal ba bie Berſe nicht bei 
einem bedeutenderen Abichnitte anheben, was ver Fall fein würde, 
wenn wir hier eine zur poetifchen Behandlung noch nicht durch⸗ 
gebrungene Form anzuerlennen hätten. Trotzdem konnten im 
Lindenbruch's Abjchrift einige Fehler in den Berfen 121 — 312 
aus den hannoverſchen Fragmenten berichtigt werben, obſchon 
fe auch bier dfter die fpätere Bearbeitung verrathen. 

Bei unferem"Aborude haben wir bezeichnet mit: 

1. die haunoverfhen Zragmente bes funfzehnten Jahr⸗ 
bunderts, in dem oben ©. V. Note 3 nachgewieſenen Bande. 

2. die F. Lindenbruchiſche Handſchrift der hamburg. 
Stabtbiblistkel, aus welcher Staphorſt und ohne Berbefferuier 
gen Dreyer, foger mit bvenfelben “Drudfehlern Cwie V. 198 
Jiſs für 98) und neuen Entfiellungen (V. 162 Puncelin für 
Buneelin) einen Abprud gaben. Schon Ramberiug hatte einen 
ſolchen beabfihtigt, wie er im Kataloge feiner verheißenen Werte 
vor ben Origines hamburgenses verfpricht. 

8 Eine bannoverfhe Handſchrift, Folio, befchrieben 
son Waitz in Pertz Archiv Bo. VII. ©. 635, wo unfer Ges 
dicht, gleich wie in Lindenbruch's Handfchrift, hinter der Chronit 
der Nordelviſchen Saffen ſteht. Jene enthält auch noch bis 
Hol. 365 die deutſchen Nachrichten über Holftein, wie die ham⸗ 
bergifche, nur daß die legte berfelben bei Lindenbruch nur bie 
zum Sabre 1549, nicht wie dort bis 1588 fortgeführt if. Es 
fehlen in biefer Abfchrift manche Zeilen. Sie hat einige fries 
ſiſche Anflänge, 3. B. die für der, welche auf ihre Heimath in 
Ditmarfehen oder in Weftfalen deuten. Andere erheblicy ab⸗ 
weichende Lesarten find in den Varianten bemerkt. 


2. Bruchfüde 
einer hamburgiſch · holſteiniſchen Neimchronik. (Re. M) 


Wir verdanken Herrn Profeſſor Waitz die Auffindung, ſo 
wie den erſten Abdruck ) ber Bruchſtücke aus einer gereimten 
Erzählung über den Grafen Adolf IV. und ſeine Söhne, welche 
nicht nur Hamburg mit betreffen, ſondern auch als bie Quelle 
anderweitig und erhaltener Nachrichten anzufehen find. Sie 
fanden fi in ver oben bereits erwähnten hannoyerfhen Hand⸗ 
ſchrift, ſelſſam mit den vorgenachten Sragmenten ber Reimhrouif 
v. 3. 1199—1231 in verkehrteſter Weife zufammengeheftet. Die 
erfte Seite beginnt mit unſerm Verfe 112: „falich offer bringen“, 
und folgt nad V. 139 ein Bericht in Profe über den Tod. deß 
Königes Erich von Dänemark und Herzog Abel Das vierte 
Blatt enthält aber unfere V. 1 — 110. Die Haubierift gehört 
erfichtlich noch dem funfzehnten Jahrhunderte an. 

Zur Beurtheilung ihres Werthes müſſen wir fchon bier 
bemerfen, daß die unten abgedrudte Kurze hamburgiſche Reims 
chronik einen Auszug unferer Fragmente enthält und wahr: 
fheinlih von B. 155 an bid zum Scluffe auch die uns im 
Originale jegt fehlenden Stellen. 

Wir erfennen mit Hülfe dieſes Auszuges eine Erzählung, 
welche unter Benugung eigenthümlicher, vielleicht von einem 


2) In den NRorbalbingifhen Studien Th. Vi. ©. 88—96. 


Kider. eder Hamburger Mineritea kerrührenber Nachrichten Aber 
bie geiſtlichen Stiftungen, bed Grafen Abolf, fo wie fein un fained 
Sohres Ludolf Ableben, aus denſelben Quellen famıs, win die 
Neimhronilk v. J. 11909 — 1234. Unſere kurzen Bruchſtücke Innen 
zu zweien Malen Besanlaffung, ſich auf eine Chronik zu be⸗ 
rufen. ©. 3. 72 u. 110. Deutlicher find die Quellen aus dem 
Auszuge zu erkennen. 

Auszug DB. 155. 56. Vom Könige Erich und feinem Bruder 
Herzog Abel f. Ann. Ryens. an. 1232, V. 157 ff. Herzog Abel’s 
Vermählung mit Mathilde von Holftein und König Waldemar's 
Beſorgniſſe, ebenvaher a. 1237. V. 164. König Eridy’8 Heirath, 
ebendaber a. 1239, V. 170. Vollendung des Klofterd zu Reiner 
selde nach Ann. Hamburg. 1237, eine in den Stader Annalen 
fehlende Notiz. Die folgenden Nachrichten über die Erbauung 
von Möftern find muthmaßlich aus des Minoriten Nachrichten 
genommen. Wahrſcheinlich werben alfo diefe Berichte das erfte 
verloren gegangene Blatt unferer Fragmente, alfo etwa hundert 
Berfe ausgefüllt haben. Der zweite und uns erhaltene fept 
die Nachrichten des Minoriten fort. Der Kreuzzug nach Liev⸗ 
land mit der Gräfin Heifwig, welchen die Staber und die Ham⸗ 
burger Annalen zum Sabre 1238, in Mebereinftimmung mit einer 
vom Grafen Adolf kurz vor feiner Abreife nach Lievland am 
21. Juli dv. 3. ausgeftellten Urtunde, ’) berichten, wird ins jahr 
1239 geſetzt, mit der Ernennung bed Herzoges Abel, feines 
Schwagers, zu feinem Stellvertreter in Holftlein, während Die ger 
baten Annalen den Herzog Abel erft als den hei :pem nicht 
1240, ſoudern am 13. Auguſt 1339. erfolgten Gintritte des 
Grafen in das Hamburger Minoritenkloſter fennen, Auch diefe 
Angabe findet eine urkundliche Beflätigung berin, daß ſchon am 
16. Auguft d. 3. der ältefle Sohn des Grafen Adolf, Johann, 
mit feinem Bruder und dem Gezeugniſſe des Herzoges Abel wie 
Privilegien der Stadt Hamburg beflätigie. Es if nicht zu vers 
fennen, daß jene Angabe ver Reimchronik, wenn fie auch in ber 
Zeitrechnung irrt, große Wahrſcheinlichkeit für fi hat, 

Die Angaben über die Stiftung ber Kirche zu Nigenferfen, 
des Franciekanerkloſters zu Biel, fo mie über ven Eiuntritt ver 





1) Sambung. Attandenbuth RI. 1:9:600; -- - - 





\ 





MM 


Herm son Ghykowe in basjentge zu Hamburg ſtinmen mit dem 
Presbyter Bremensis c. 17, weldyer auch noch die Nachricht une 
ferer Bruchftäde von dem im Jahre 1261 erfolgten Tode und 
ber Beerdigung des Grafen, Bruder Adolf's zu Kiel beſtätigt, 
doch bier durchaus nicht als Duelle zu betrachten if. 


Die Notiz, daß Graf Adolf 23 Jahre im Minoritenorden 
gelebt habe, welche ſich gleichfalls in Hermann's von Lerbefe 
Chronic. Comit. Schawenburg. findet, der aber ven Grafen ſchon 
1238 eintreten läßt, flimmt nicht mit der Angabe unferer An- 
nalen 3. 3. 1239 und noch weniger zu der des Auszuges 
V. 183 ff., daß der Eintritt ind Klofter im Jahre 1240 ge- 
fcheben. | 

B.91 ff. Daß der Graf Abolf drei lebende Söhne hatte, 
als er in den geiftlihen Stand trat, beftätigen bie gedachten 
Annalen 3. 3. 1239. Diefe nennen den jüngeren Sohn Lüder. 
Daß jeboch unfere Bruchftüde denfelben mit Recht Ludolf bes 
nennen, ergiebt ſich aus einer Urfunde feines Vaters vom Jahre 
1238 über die Stiftung des Kllofterd Cismar in der Schleswig⸗ 
Holfteinstauenburg. Urkunden Sammlung Th. I. ©. 461. Daß 
er auch Minorit warb und zwar zu Kiel und bald ſtarb, ift 
eine unferem Bruchſtücke eigenthümliche Angabe. 


Die in dem Bruchſtücke mit V. 111 eintretende Rüde werben 
wir dem Inhalte nad) ergänzen Tönnen, wie früher fchon aus 
bem Auszuge B. 195 — 222, deffen vorangebende und folgenpe 
Zeilen mit den Bruchftüden wörtlich übereinftimmen. Doch mag 
das fehlende Blatt wieder 100-110 Zeilen gehabt haben. Für 
den Auszug V. 195— 202 findet fich die Duelle in den Annalen, 
wenn gleich mißverſtanden und willfürlich verändert. Die ſäch⸗ 
ſiſche Herzogstochter warb mit dem Grafen Johann im Jahre 
4241 nicht vermählt, fondern Damals verlobt. Nicht 1241, wie 
freilich auch Hermann von Lerbefe meint, fondern erft im Fahre 
1246 Tehrten die jungen Grafen von Paris heim. Das Brauts 
lager ſcheint im Jahre 1249 oder 1250 gehalten zu fein, nad 
der Anordnung des hamburgifchen Berichtes im hamburgiſchen 
Urkundenbuch Th. I. No. 808 Note 13. Daß der Reimchroniſt 
aber nur an das Jahr 1241 dachte, zeigen die folgenden Zeilen 
mit der Angabe, daß in bemfelben Jahre ver alte König Wal⸗ 


— 


vemeben feh, rine aus ben. Arin. Ryenses ad a. 1341 ent⸗ 
kämte Augabe. 

Die folgenden-Berfe 205 — 291 über Graf Adolf’ Reife 
nah Rom und fein Hrieſterhum entfprechen ganz ben Staber 


Annalen z. J. 1324, welche dieſesmal einige Heine Notizen haben, 


— — — — 





— — — — — — 


nimlich die Erwiſhnung des Namens des Papſtes Imnoeenz, 
fo wie ves Ponitentiarius — welche in unſerer Abſchrift ber 
Hamburger fehlen, und entweder aus ben Stader Jahrbüchern 
oder auch eiuer Tonfigen Abſchriſt des betreffenden paͤpfflichen 
Reſcripies, gleich wie Albert von Stade eine ſolche befaß, ge⸗ 


ſchopft Fein können. Wir bemerken bier, daß die Weihe zum 


Subdiakonus bezeichnet iſt als die Weihe zu der Epiftel, die 
um Diaeonus der Weihe zu dem Evangelio entſpricht. Daß 
letzteres canonifch war, ergiebt fi) aus dem Deoret. 1.1. distinot. 33, 
c. I. Decretal. Gregerii-BX. 1.1. tit. 28. 0.1. Landelotit Instit. 
jeris can. 1. J. tit. 22. © 1. Für den Subvbliakonus, deſſen 


Sitellung ſich erſt allmälig befeſtigte, findet ſich ein ſicherer Beleg 
in dem Pontiſicale ronianem, we In dem Formulare fur die Des 


gradalion eines Subbinfönus es heißt: Auferimus tibi pole- 
Stätem legend: epistolam in -ecolesia Dei, während: bei-‘dem 
Diafonus entſprechend das Evangellum genannt wird. y5 

Wait hat, wenn gleich ohne‘ eine weitere Motivtrung zu 
seen, bie "vorliegenden Brucftäde für euch Theil einer nieder⸗ 
vanien Reimchronik von Holſtein erklärt, von welcher Stap⸗ 
horſrund Dreyer das mit dem Jahre 1227 endigendr Fragment 
ah foruckt haͤtien. Es fehlt nun freilich bisher der Nachweis, 
bh eine ſolche Hofftetmifihe Reimchronik ‘je vorhanden gemefen 
fel. Auch lauter die Einleitung‘ zu ber vörliegenben nicht wie ein 
Vorwort zu einer größern Chrouik, ſondern wie ein ſolches zu der 
Sblung von den ‚Kriegen des Königes Waldemar II. mit 
Hoiſtein. Dennoch enthätt ſik Einfchaltungen, welche nicht nur 
dem angebeuteten Gegenſtande, ſondern überall einer Chronif 
Holfteing fremd find, wie V. 145 —54 den Tod des Kaifers 
Friedrich 1.5 V. 421 — 34 von der Ermordung des Erzbifchofes 
Engelbreht von Cöln; B. 477—80 von der Einnahme der Stadt 


) Man findet die Formulare abgebrudt in J. H. Böhmer Jas eccles. 
protest. T. V. pag. 741. 8 


XV 


Braunſchweig darch Herzoz Otio, was denn wohl nur dadarch 
zu erklären iſt, daß der Reimer durch bie ihm workiegenden 
Duellen dazu geleitet wurde. Auch beutet fowohl der äußere 
Umſtand, Haß der hannonerfche Codex Fragmente jener f. g. 
Reimchronil enthält, die gleich ben neu aufgefunbenen von der⸗ 
felben Hand gefehrieben und wit einander zuſammengebunden find, 
als auch innere Kennzeichen auf einen -engen Zuſammenhang 
unter einander; bie Sprache in beiden ift fich fehr gleich. Ja 
beiben eine, wenn gleich niet große, doch ‚gelegentliche Nach⸗ 
läfligfeit im Reime, Wenn jener V. 47 und 48 quam usb 
man, V. 195 und 196 vorwoſte mit dorſte, D. 461 und 
462 fat und ſchlot, fo hat die andere B, 35 und 36 wanen 
zamen, ®. 93 und 94 naleet und fteyt, V. 107 und 108 bes 
graven und Toven. 

Wichtiger if, daß beide Fragmente biefelben Quellen vor 
fih hatten, namentlich die nicht fehr verbreiteten Jahrbücher bed 
Ruhkloſters. Noch entſcheidender für die Zufammengehörigleit 
beider. Stüde ift aber, daß ver Hamburger Reintchrouift som 
Jahre 810 - 1261 (unten S, 218 - 226) für feine gereimte Er⸗ 
zaͤhjung auch Teine andere Quellen bat, als unſere beiden jetzigen 
Fragmente in ihrem früheren vollſtändigen Texte. Dabei iſt 
denn auch zu beachten, daß ſich in beiden Erzählungen keine 
Wiederholungen über das Leben des Grafen Adolf oder irgend 
andere finden. Ob nun ber Dichter wirklich eine Reimchronil 
ver vollſtandigen Geſchichte ſeines Landes oder ſeines Furſten⸗ 
hauſes beabſichtigte und durchgeführt hat, wie wir für unſere 
Gegenden die von Braunſchweig beſitzen, fo wie die von Mels 
lenburg des Ernft von Kirchberg, dieſes ift fo wenig gu er 
fennen, als bie Abfcnitte von den Kriegen Waldemar's in 
Holftein mit den jüngeren Fragmenten aus der fpäteren Zeit 
des Grafen Adolf IV. verſchiedenen Verfaſſern kaum beigemefjen 
werben Tönnen. 


3. Rurze bauburgiiche Neinchronik 
vom Jahre 810 bis zum Tobe Graf Abolf’s IV. von velnen 
| RTV) 


| Au für dieſe Ehrenif if uns micht die Originalhand⸗ 
. Süpift, fonbern eine Abſchtift aus einer alten :Papierbamdfprift, 

pehhe ver Penfaffer. Dr. Rudolf Capell am hamburgiſchen 
Gymnafium eigenhändig entnahm und im Jahre 1667 der dor⸗ 
Han Exrabtbibliethet ſcheakte. Er hatte kuez zuvor den Ab⸗ 
rl mit (werthlofen) Noten beabſichtigt, vb if Davon. nur 
MM Drudbegen ber Widmung an den neuemmählten Yärger- 
meiſter Schmötteringl vorhanden. Ben Capell's Handſchrift 

finden ich auf der hieſigen Commerzbibliochek verſchiedene Abs 
fhriften; eine, welche 6736 November aus tem Nachlaſſe bes 
Lirentiaten Carl Schant erflanden wurde, ‚Sie andere, melde 
aus vem Bremplare des Lie. Schent bereits 1727 nom Profeſſor 
M. Richey entnommen war. Zwei anbere neue Abfchriften 
find in ver. igl. Bibliothek: zu Kopenhagen. Fol. No. 284 und 
Ro. ih. S. Pertz Archiv Bo. VII. ©. 159. 1780 ließ Pros 
ſeſſer EGotifried Schütze fie mit Capells Anmerkungen in 
feiner Sammlung .ungehrisäter Beweisfchriften air ‚hamburg. Ges 
ſchichte S. 25 — 423 abdruden. 

Dieſes Heine Werk zerfällt in drei yon einander :befimmt 
geſchiedene Theile: eine kurze Aufzählung wichtiger Ereigniſſe 
der bantburgifchen Befchihte.n. J. 80-1116 in Profa; — 
lürzere ·Ueberſicht der in. vorſtehender Ehranik erzählten Kämpfe 
a 41564: Berfen; eine Erzãhlung in 88. Berfen von Graf Adolf's 
Sen uud Wirkn im Dienſte der Kirche bis zu feinem 4204 

Be 





. — 
‘ 22 


x 


rrunlichen Zeugnbffe ſehne, ‚weites A V. 18 erwan, wo ee don 
Biatdowik bp: - : 
U de flat was aver der Elue ver Menden houetflet. 


Seine fromme Denfungsart tritt unverfennbar genüg‘ hervor 
in längeren Ergüſſen, und nicht minder in der mehrfach ausge⸗ 
ſprochenen Anſchauung, daß das Unterliegen des Dänenkönigs 
Waldemar eine Strafe des an den Grafen, an Land und Leuten 
geübien Hochmuthes ſei, ) falls dieſelbe erſt von ihm hineinge⸗ 
tragen iſt. Freilich iſt in dem Schreiber dieſe Idee, mit welcher 
er anhebt, nicht ſo lebendig geworden, daß ſie den geſchichtlichen 
Stoff zu einer Einheit verbunden hätte; die annaliſtiſche Form 
berrſcht durchaus vor und daraus erklärt es ſich denn auch, daß 
ganz Ungehöriges eingemiſcht iſt, mad zu dem in ben erſten 
Berfen ausgefprodyenen Borhaben des Schreiber durchaus nicht 
papt,?) während e8 allerdings gerechtfertigt erfcheint, daß einmal 
auf Frühere zurüdgegriffen wird CB. 41 — 64). 


Dagegen verbient eine andere poetifche - Cigenthümlichkeit 
unferer Reimchronik Erwähnung und Anerkennung, ihr epiſcher. 
Charakter. Er. tritt beſonders in der Vorliebe hervor, mit welcher 
die Chronik Ereigniſſe, wie Kriegsrüſtungen und Krie Sthaten, 
im Eingelnen ſelbſt auf Koſten der hiſtoriſchen Bahrkeit aus⸗ 

malt, wo unſere älteren Quellen ſich mit der Angabe der That⸗ 
face begnügen. Das muß befonvers auffallen, da fonft bei der 
Vergleichung mit den älteren Annalen große Ungenauigfeiten im 
Mefenttichen ſich nicht nachmweifen laffen. Sehen mir auf das 
Einzelne, fo zeigt fich die epifche Färbung in ver Gemohnheit 
edtender Beiwbrter: 





2) 8.83:4, 21, 348, in welcher letzteren Stelle die Uebereinſtimmung 
auch im Ausbrucke des Gedanufens mit vor Repgower Chronit bad 
tungewerp if. V. 408. 441 ff. 


> @o namentlich v. 1a Barbowils Zerfiörung. aailer Friedrichs Tod 
.. 3. 145 fi. iſt wohl angeführt, da die bedeutſame (freilich auf einer 
BVerwechslung beruhende) Ertpeilung des Privilegiums erwähnt if; 
daß die in die hier behandelte Zeit fallende Ermordung und bad Ge: 
ie über den Mörder Engelbert, deffen Thätigkeit Für Waldemar’s 
"nt Wehretung beräprt iſt, Aufnahme gefunden, erklärt fich wohl aus dem 
aligemeinen Intereſſe, welches dieſe That beanſpruchte. 


Kir 





Dinyigefügt find einige wenige Berfe, unter venen nur DB. 114 
Beachtung verdient, ber jedoch wohl nus auf. eine beffere Hand» 
ſchrift als die vorhandene der Reimchronik deutet. Was die 
Abaͤnderungen in den beibehaltenen Verſen betrifft, fo find faſt 


nur minder gebräuchliche Worte und Verbindungen durch bes 


fanntere erfeßt, wie: * 
8. 6 hunde id fi. londes, V. 36, 
„23 und öfter Nordalbinger lant 5 Nordawiager lant 3.83, . 
„27 nam f.wan B. 146, 
3 vend ſt. grep V. 118, 
„33 hebben vrede ſt. werben to: vreden 2. 1a, 
„35 gelingen fi. linghen V. 423, ne 
„46 Artelenborch ſt. Irtenburgh 3. A36, 
» 58 geneten R. neßen 8.178, : + - 
ww macht ß. manheit B. 192 u. ſ. w. 

Solche Aendarungen innen narı * fein, ei der Bar 
fafer bed Augzuges die: Ausprüde ‚wicht „mehr ober. nur: mit 
Mühe. verftand, ein Zeichen fpäterer Entſtehung, welche auch 
durh den B. 81 beibehaltenen und V. 115 hinzugebichteten 
Anachronismud bewielen wird. 


Auch der dritte Theil V. 155—240 ift nur ein, wenn gleich 
etwas freier als ber vorhergehende, gemachter Auszug, doch liegt 
. bie Duelle nicht mehr vollſtändig vor. Es find die bannoverfchen 
Sragmente, fo viel fih auf Bl. IV.-und I. erhalten hat. Hier 
MB. 175—182 aus V. 5—34 zufammengezogen, V. 183 —188 
if freie Kürzung von V. 69—90, V. 189—194 entfpricht ziemlich 
genau V. 92—107. Später ſtimmen V. 224—36 faſt wörtlich 
mit V. 111 — 123, der Schluß fpricht ähnliche Gedanken, doch 
in fürzerer Faſſung aus. So haben denn auch in diefem Theile 
nur die Stellen einen Werth, weldhe uns Tüden ver banno- 
verſchen Fragmente erſetzen müſſen. Der Inhalt der vorher⸗ 
gehenden Lücke von V. 110 der hannoverſchen Fragmente an 
wird ebenfalls eine Erzählung von der Rüdfehr ver jungen 
Grafen: aus Parid und ihrem Empfange: zu Hamburg, ents 
ſprechend im Wefentlichen den Hamburger oder Stader Ans 
Annalen z. 3. 1244, doch vielleicht in ausführlicherer Darftellung 
gewefen fein, wenigftens deuten auf das Jahr 1241 die noch 
erhaltenen Anfangsverſe 109 und 110. Daß zu Anfang dem 


— — 


u 


keiten werben alfo auf Meeres Grunde beruhen. Die Geſchichte 
der dreißig Sabre, weiche anfere Reimchronik behaubelt, war für 
die Entwidelung ber nerbelbifchen Rande von: ber größten Bes 
deutung, bie Erinnerung an biefe Zeit mußte vor allen Dingen ſich 
in dem Gebächtniffe ver Menfchen erhalten, Sage und Dichtung, 
welche es lieben, an alles Bedeutende fich angufchließen, mögen 
fi) bald genug des hiſtoriſchen Stoffes bemädtigt haben. Iſt 
ed doch erwiefen, daß man fpäter Gefchehenes in biefe frühere 
Zeit verlegte, 1) als die Unterfchiebe der Zeiten in dem Gedächt⸗ 
niffe der Menſchen fich gu verwilchen begannen. Daß da ber 
Sortfchritt gu poetifch = eptfcher Behandlung ber Geſchichte dieſes 
Zeitraums nahe lag, 'zumal da der einigende Gedanke, das rafche 
Unterliegen der dänischen Könige ald Strafe ihres Hochmuths 
fi) dem Dichter unmittelbar aufprängen mußte, wirb man leicht 
zugeben können. Der Berfaffer der jegigen Chronik deutet oft 
genug, freilich mehr unbeſtimmt, auf Duellen bin (V. 38, 80, 
118, 183, 419 u. |. f.), denen er folge; wir vürfen wohl anneh⸗ 
men, daß er auch andere epifche Behandlungen, denen profaifche 
Aufzeichnungen in lateinifcher und heimiſcher Sprache Cwie die 
Lüneburger Chronif) parallel ftanden oder zu Grunde lagen, 
gefannt habe, daß dieſen die Reimchronif ihren epiſchen Cha⸗ 
rafter verbanft. inter dieſer Borausfegung gewinnt. fie für die 
Geſchichte der niederfächfifchen Poefie und Sprache eine Bes 
deutung, welche ihr als hiftorifcher Duelle nicht zufommt. 

Was das Verhältnig der Reimchronik zu dem erflen ber 
bannoverfhen Fragmente betrifft, das mit den DB. 105 ent- 
fprechenden Worten: manfcopp junt unde vlt beginnt, bi 
120 profaifch, von 121 — 312 in Berfen fortgeht, fo tft fchon 
oben erwähnt, daB die Hanpfehrift der Zeit ver Entſtehung bes 
deutend näher ftebt: ob auch bie in ihr gebotene Form mit pros 
ſaiſchem Gingange die Ältere if, Tann bezweifelt werben, Bon 
ben Anachronismen, an welchen wir das Alter unferer Reimchronit 
erkannten, enthalten die Fragmente ven einen V. 215; auch der 
andere B. 85 ff. wird nicht gefehlt haben. Jedoch if, ganz abs 

* gefehen von unferer Anficht über die Entſtehung des Gedichtes, 
ſchon die Umfetung bes Anfangs in Profa an und für fid 


) S. Waitz Saleewig⸗ Dolflein Geſchichte Th. 1. S. 81. 


Kennzeichen fpäterer Entſtehung, zumal da bie Verſe nicht bei 
einem bedeutenderen Abfchnitte anheben, was ver Fall fein würbe, 
wenn wir hier eine zur poetifchen Behandlung noch nicht durch⸗ 
georungene Form anzueriennen hätten. Trotzdem konnten im 
Lindenbruch’E Abfchrift einige Fehler in den Berfen 121 — 312 
aus den hannoverfchen Yragmenten berichtigt werben, obſchon 
fie auch bier Öfter die fpätere Bearbeitung verrathen. 

Bei unferem Aborude haben wir bezeichnet mit: 

1. die hannoverſchen Fragmente des funfzehnien Jahr⸗ 
hundert3, in dem oben ©. V. Note 3 nachgewieſenen Bande. 

2. die F. Lindenbruchiſche Handſchrift der hamburg. 
Stehtbibliothel, aus welcher Staphorſt und ohne Derbeflernier 
gen Dreyer, fogar mit venfelben Drudfehlern (wie V. 198 
Hs für JE) und neuen Eniftellungen CB. 162 Puncelin für 
Guncelin) einen Abprud gaben. Schon Lambecius hatte einen 
folhen beabfichtigt, wie er im Kataloge feiner verheißenen Werte 
vor den Origines hamburgenses verfpridt. 

8 Eine bannoverfhe Handſchrift, Folio, befchrieben 
son Waitz in Pers Archiv Bo. VI. ©. 635, wo unfer Ge⸗ 
Dicht, gleich wie in Lindenbruch's Handfchrift, hinter ver Chronik 
der Norbelvifchen Saffen ſteht. Jene enthält auch nod bis 
Fol. 365 die deutfchen Nachrichten über Holftein, wie die ham⸗ 
burgifche, nur daß bie legte berfelben bei Lindenbruch nur bie 
zum Jahre 4549, nicht wie dort bis 1588 fortgeführt if. Es 
fehlen in dieſer Abfchrift manche Zeilen. Sie bat einige fries 
ſiſche Anflänge, 3. B. die für der, welche auf ihre Heimath in 
Ditmarfchen over in Weftfalen deuten. Andere erheblich ab- 
weichende Lesarten find in den Barianten bemerft. 


2. Bruchſtücke 
einer hamburgiſch⸗holſteiniſchen Reimchrouik. (Rs. IL) 


Wir verdanken Herrn Profeffor Waitz die Auffindung, fo 
wie den erften Abdruck ) ber Bruchſtücke aus einer gersimten 
Erzählung über ben Grafen Adolf IV. und feine Söhne, welde 
nicht nur Hamburg .mit betreffen, fondern auch ald bie Quelle 
anderweitig uns erhaltener Nachrichten anzufehen find, Si 
fanden fi} in ver oben bereits erwähnten hannoverſchen Danke 
Schrift, feltfam mit den vorgedachten Sragmenten ber Reimchronif 
v. 3. 1199—1231 in verkehrteſter Weiſe zufammengebeftet. Die 
erite Seite beginnt mit unferm Verſe 112: „falich offer bringen“, 
und folgt nad V. 139 ein Bericht in Profe über ven Tod Dep 
Königed Erih von Dänemark und Herzog Abel. Das vierte 
Dlatt enthält aber unfere V. 1 — 110. Die Haudſchrift gehört 
erfichtlich nody dem funfzehnten Jahrhunderte an. 

Zur Beurtheilung ihres Werthes müſſen wir fchon bier 
bemerken, daß die unten abgedrudte Kurze hamburgifche Reims 
chronik einen Auszug unferer Fragmente enthält und wahr: 
fcheinlih von V. 155 an bis zum Scluffe aud die ung im 
Driginale jest fehlenden Stellen. 

Wir erfennen mit Hülfe dieſes Auszuges eine Erzählung, 
welche unter Benutzung eigenthümlicher, vielleicht von einem 


ı) In den Rorbalbingifhen Stadien Th. VI. &. 88-06. 


ider. eder Heanburger Minoriten. kesrührenbar Machrichten über 
die giſtlichen Stiftangen be Grafen Adolf, fo wie fein un ſeines 
Sohres Tunelf Ableben, aus denſelben Quellen Rammt, wis die 
NRNeimhhwonik v. I. 1199-1331. Unſere kurzen Bruchfläde Anden 
zu zweien Malen Beranleffung, ſich auf eine Chronik zu be⸗ 
rufen. S. V. 72 u. 110. Deutlicher find die Quellen aus dem 
Auszuge zu erkennen. 

Auszug V. 155. 56. Vom Könige Erich und ſeinem Bruder 
Herzog Abel ſ. Ann. Ryens. an. 1232. V. 157 ff. Herzog Abel's 
Vermählung mit Mathilde von Holftein und König Waldemar's 
Beforgnifle, ebendaher a. 1237. V. 164. König Erich's Heirath, 
ebendaher a. 1239, DB. 170. Bollendung des Klofters zu Reines 
velde nach Ann. Hamburg. 1237, eine in den Stader Annalen 
fehlende Rotiz. Die folgenden Nachrichten über die Erbauung 
von Köſtern find muthmaßlich aus des Minoriten Nachrichten 
genommen. Wahrfcheinkich werben alfo dieſe Berichte das erfte 
verloren gegangene Blatt unferer Fragmente, alfo etwa hundert 
Berfe ausgefüllt haben. Der zweite und uns erhaltene fegt 
bie Rachrichten des Minoriten fort. Der Kreuzzug nach Liev⸗ 
ind mit der Gräfin Heitwig, welchen die Stader und die Ham⸗ 
burger Annalen zum Fahre 1238, in Mebereinftimmung mit einer 
vom Grafen Adolf kurz vor feiner Abreife nach Lievland am 
21. Juli d. J. ausgeftellten Urkunde,) berishten, wird ias Jahr 
1239 geſetzt, mit Der Ernennung bes Herzoges Abel, feines 
Schwagers, zu feinem Stellvertreter in Holflein, während. die ger 
dachten Annalen den Herzog Abel erft aid ben Bei dem nicht 
1240, ſoudern am 13. Auguſt 1339 erfolgten Gintritte Des 
Grafen in Das Hamburger Minoritenfloer kennen. Auch viefe 
Angabe findet eine urkundliche Beflätigung darin, daß ſchon am 
16. Auguft d. 3. der ältehe Sohn des Grafen Adolf, Johann, 
mit feinen Bruder und bem Gezeugnifle des Herzoges Abel nie 
Pristlegien der Stadt Hamburg beflätigte. Es if nicht zu vers 
Tennen, daß jene Angabe der Reimchronik, wenn fie auch in der 
Zeitrechnung irrt, große Wahrſcheinlichkeit für fig bat, 

Die Angaben über die Stiftung ber Kirche zu Migenkerfen, 
des Francokanerklaſters zu Biel, fo mie über ven Gintritt der 





') Hamburg. Urlanbenbulh RP. 1.-1.500- -- 





6 Des Stephan Kempe Bericht 
über die Kiuchenreformation zu Hamburg 
| Ro. XI). | 


ift, wenn auch nicht ganz in der vorliegenden Geftalt, Doch als ein 
gleichzeitiger anzuſehen. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß Stephan 
Kempe ein Hamburger war, wo wir ſeinen Familiennamen ſchon 
früh bemerlen. Vielleicht gehörte jener Paul Peter Lempe zu 
feiner. Sippſchaft.) . Er felbft erfcheint zuerſt ale Schüler bes 
Hamburger Dr. B. Moller. auf. der Univerfität zu Rofiog, 
Franciscaner im dortigen Minpriten= Kiofter und Anhänger, bes 
erſten dortigen Verbreuters der Lehre Luther's. Er erzählt und 
ſelbſt, wie er, ein Roſtocker Minorit, im Jahre 1523 nach Ham⸗ 
burg gefommen, und wie es ihm, dem von ben Bürgern gern 
Geſehenen, von der Domgeiftlichleit und ben Dominicanern An⸗ 


er Hau Peter Kempe, welcher durch feine lathericqvang⸗uſae Ar 
ſinnung und bedentende Kenntniß ber Jnteinifchen, griechiſchen und 
hebräiſchen Sprachen ausgezeichnet, einen Theil des neuen Teſtamentes 

“ bereits im Jahre 15% in das Dänifche zu überfeßen begann, wur 
jedenfalls ein Gefinnungsgenoffe unferes Stephan Aempe. Jerer 
ormann kine hope Gtelung in ber Umgehung bes Röniges Chriſtters IL, 
welch er ihm Ins Ranskerami und Die Preyßei zu Indie verlieh. E 
wird für einen Dänen und zer Ramensäpnlicteit wegen für Finn 
Berwandten des Peter Kempe, Iutherifch gefinnten Rathsherrn zu 
Kopenhagen im Jahre 1580 gehalten. Doch ift über feine Herkunft 
nichts Näheres belannt:. Es if aber auffallern, daf Fam! Kempe, 
deffen Sprachtalente fehr gerühmt werden, dennoch das Dänifihe nicht 
sein ſchreiben konnte, was feinem Iangjährigen Aufenthalte in Deutid- 
land zugefehrieben wird. Es wäre alfo möglich, daß er deutſcher 
Herkunft und mit unferm Stephan Kempe verwandt war. 
$ €. F. Allen Comment. de rebus Christiani II. T.I. p. 88— 3. 
Deffen Brev og Altſtykker Chriſtiern II. og Frederit I. Bo. 1. P.8018. 


Ara 


geſeindeten hier. ergangen. : In wägebrudien Iuhtnnen kur Mi⸗ 
nariten vont Juhre 1525 Februar 24, und 1626 Zanuar. 10. 
ſiaden wir ihn :al6 Bruker Stephan Tampianus, Bars 
laurrus ver heiligen Schrift, verztichnet. Sem Beben wie 
feine Schrifden, water denen auch ein hiſtoriſches Getiicht uener⸗ 
lich wieder. abgedruckt find, fcheinen isn Allgemeinen binläugiich 
bekannt. Eitehe Hamb. Schriftiellersterieon Th. HI. D. Krabbe 
Eoclosiag Haniburgi instauratae Historia. Deſſen Geſchichte ver 

Am 8. April 4529 nahm er lebhafsen Antheil an ver Diopu⸗ 
tation, welche durch Dr. Bugenhagen mit vem Bicheriämfer 
Melchior Hoffmann zu Flensburg fintifand. Seine Schriften 
son den Jahren 1589 und 1530 und feine Mitwirkung zu ber 
 neburger Kirtchenvrdnung fließen ſeine Thätigkeit mach Außen 
ia ab. In diefe Zeit mußauch vie Abſaffung bed uns vor⸗ 
liegenden Berichtes fallen. 

Zu dem Jahre 1800 verheiraiheir er ſich, nicht fruͤher, wie 
 weläninberifhe Sıhriftfieier behauptei haben, ) mit. des Cord 
Eyfke, welchen wir 1500 unter‘ den angeſehenſten Bürgern des 
St—. Katharinen⸗Kirchſpiels verzeichnet finden (Ed. Meyer 
a. a. O. & 339) Tochter Auna, weiche 1518 in das Kloſter 
n Herwardeshude getreten war. Es war die Kirchenrefor⸗ 
mation damals in Hamburg durchgeführt, jenes Klofter fogar 
Men niedergeriſſen. Die Verhandlung über die Eheſtiftung 
werde von Seiten des Paſtor Kempe durd vier namhafte 
Virger mit dem Bater und Herrn Me von Eigen, 9) 





bu Deivsaber Sylt. ehtoh. P. II. p. W. 

5% Stappesf a. a. O. I. © MB, we IMon.oier ifrer Geigwißer be 
naunt werben. Unter ben Bicaven zu St. Nicolai befindet ſich 1588 
Nicolaus und Albert Eyle. (Staphorft II. &. 842 n. 858.) 

9 Deiao von Eigen, 1515 Harat zu Gt. Autarlmens: IOR4 unter 
ben Ungefehenen des Kirchſpiels (Ev. Meyer a. a. O.), 1598 deſſen 
erſter Oberalter, 18899 Ratpefemn. 1 1550 Bergl. Buck Hamburg. 
Dberalte &. 14. Einer feiner Söhne war der Guperintendent Dr. 
Yaul von Eiden. Einer unferer alten, freilich fee anzuverläſſigen 
Stammbäume giebt jenem Meino von Einen außer zwei belann; 
tern Ehefrauen eine dritte: 1829 Margareta, Conradi Eyken filie, 
welche Margateta auch BERB genanut TR. Dem wre er Sawager 
des Stephan Kempe geweſen. 





XIVM 


vetmuihlich Beuber ber verſtorbeuen Butter der Braut, ges 
leitet. Die, fefigefebten Bedingungen murden febody: nich aus⸗ 
geſuhrt und Kempe ſah ſich nach langen Ireungen genöthigt, 
ven Schwiegervater beim Nathe zu verflagen, welcher mit acht 
lebenden Kindern aus einer :zweiten Ehe, alſo Halbgoſchwiſtern 
ber, Anna, ungerne den Ehecontract ber. Tochter erſter Ehe ers 
füllte. Erf 1536 Septbr. 18. warb biefe Berbanplung durch 
zwei dazu beputirte Bürgermeifter, zugleich mit Bezugnahme 
auf fünftige Sterbe⸗ und Erbfälle, in einem und noch abfchrifts 
lich erhaltenenen: Vergleiche grorpnet. Gin Hauspoſten von 900 4 
nebft den feit Diftern 1531. laufenden Zinfen Gu 5 5) mit 22 
wurden ala dem Kempe ſchuldig von Meino von Eigen we 
erlanntz . wegen ber- beflen Kleider : der. verſtorbenen Mutter und 
einiges Hausgeraͤthes, anfı welches die Ronne bei deren Tode 
Teine Ansprüche gemadt haben mag, wirde ein Abtemmen er 
troffen. 

Die Chronik Pro B. Gyfeke Bietet: noch manche Gingeinpeiten 
Dar, weiche von Kempe ſelbſt: niedergezeichnet zu feine. Schatten: 
50 S. MB figd. won feiner: Begleit ug einma Oiazurichtenden 
im Fahre :1534. SS; 15R: feine Aborduuug mit: Dr. Aepinus 
zur: Begrüßung des Kaniges Ehriftierw U. im sr 100% 
Ba son feiner letzten Prrdigt. 2 

"Sein früher auf dem Stadtatchive vorhandeneb define 
* 20. Ocibr. 1540 iſt ſeit dem Brande ich Fahre IB2 Aitcht 
wieder aufgefunden, fo wenig wie deſſen Abſchrift. Et vermachte 
darin ten größten Theil feines Vermögens ver auf ſeine Wr 
regung von den Kirchgeſchwornen zu St. Katharinen an threr 
Kirche geftifteten, noch vorhandenen Bibliothef. !y Auch ſeine 
efgenen Bfcher wurden dahin gegeben, welche indeſfen won nitht 
lãnger aufzufinden fein folen. ©", , 


» Die worhenkenen Haudfchriften ‚feines. $ Berichtes. "fur: abl 
reich, doch :ift feine wur entfernt als eine“ gleichzeitige gu be⸗ 
frachten. ‚Als die beften ' mir belannten habe ich deren ſechs 
benutzt. Mr » rn — Fe u EZ 
— .. ra tee 1%, 


»ab—2 


—8* malhen „Beinakfüungen. in vanibare 6; 290... 
2) Krabbe Historia pP. 92. nn gar nt Tı mil 


— 


..:: Seine: berfelben nähe von Stephau Kempe JeliB Ken; 
bein alte. haben becrits um .Bahre 1526 Lf. S. 487 Roteeyıund 
gegen bei ’Schluß des Bevichtea mehoere. über Rempme’sı Lab 
en 233. Däbr.-.3340 hinauoreichende Machrickten:. . Fempo!s 
Dericht · enbigt:-in: DAf: 1-4 nadh bem.. Berichte ee Fredenus 
um Jahre 1349 Oftern mit den Morten: Huc usqub Mtephanus 
Kempe: Df. 5 hat die gleichbedeutenden Worte moch anmitteibar 
wor feiner Todronachricht, welchen fie richtig auf pen Seunubent nach 
Such ſetzt; weil aber der Schrriber nicht. wußte, daß biefer Tag 
ker 23. Ociober war, fo ließ: er Kempe:.nod ben am 23. Ro⸗ 
vember 1540 erfolgten Tode bed Paſtors Reimer won.bex 
Linden Berichten. - Dam DQuiginale ſcht ver Spracht nas von 
ven mir befannten. Mannferipten am nädften:. 

NH Eine Hanbſchrift der Commerzbaibliothek x ban⸗ 
burg (a.) in Bein A. Auf den Pergamenteluband. ind felgende 
vergoßbete deitern gebrad: - 

DORT 2.0.0 


. DEE \ B: . - 4. 
Anne 503 

wedurch wehrſcheialich des Geſchent Gdat, dien) eines Daten 
C. B. am einen G. B. angezeigt. wird. Wit diefer Sehresichl 
ſͤlleßt quch die. Foriſehung von Kempe's Geſchichte. Der 
BGqhreiber if, obgleich er bie und Da Wörter, ja Zeilen übers 
ſicht, im Ganzen. forgfältig und folgt. vem älteren. Sprachga⸗ 
brauche des Verfaſſers in Wortform und Satzſtellung., Seine 
eirzelnen Fehler leiten meiſt ſicherer anf nie alse. Laart, als bie 
mederiſirendan Aendcaungen, der jangeren Handſchriften. Präds 
als diesſaubere Mansfeript: und ihm ‚an. Werth, * 
seid iſt 
DD eine Bolfenbätteler Handfarift in Folio, welche 
außer Kempe’s Schrift Bl. 28 — 267 und deren Fortſetzung 
&. 267-275 Die noch dem. Tigel im Jahre 1587 verfaßte, biß 
1557 erzoͤblende Chronil Traniaer" 8 auf B1..2.—.224, vd 
y Die Angabe: is, 2; 8. H. Saeller Bügertunde, ©. 28, daß auf de 

‚. Botfenbütteler Siorolget ſich eine Oandſchrift bes St. Kempe vont 

dahre⸗ 1364 beſindet, beruhet nad Verficherung des dm vrrns⸗ 

thekars Dr. Bethmaun auf einem Rerihume⸗i sea 





no BE:BSB im Jahee 4543 jnug venſtorbeuen Protoneta rius 
Harvden Aborr's 1538 fs neue ausgefihriebene, aber ſchou 
4534 verfaßte Amuotstie uber Daeſchreibuuge der Namen ns 
Natexerſonen zu Hamburg u. ſ. w. .auf.BE.285-- 913 enthält 
Rt ihrer Fortſeyung erſtreikt ſich dieſs Veſchreibunge bis zum 
Duhub 160. Dagegen erreicht jene Fortſeßungl son. Beta peis 
Berichte ur Bud Fahr 1865. Der Befammititel biefer rei 
Berfe: Ohronica Hamburgessis. trägt bie Zahl 4595.) Dirſer 
echt drauckbaren Haudſchrift varf man jebeih nicht ‚one gang 
gleiche Site wie 1. zumeſſen, da manches ‚bereite: Fangere Kom 
agenn bat. Etwas niedriger ſteht 

$).:chıe. vom Protonotar angenb eke anno mi ben 
Stabtarhive gefchentte Hanbfchrift, veren Kortfegung bie zum 
Jahre 1586 geht. Zu ven Beineren Ahweichungen und Lücken, 
dir HOſſ. 3. und 2. in :piefom ſpätern Theile: des Berichtes zeigen, 
folgt fie bald 1., bald 2. Ihr ziemtich nahe vwandt, voch 
zuweilen fchon den ſchlechten Reuerungen son 5. 6. ſich zus 
neigend, ift | 

4) eine von Staphorft Hamb. Kirchengeſch. V. 39 bes | 
nuste Hanpfchrift in Folio, aus feinem Nachlaſſe an das Stabt- 
arte zefangt. Die Fortſetzung ver erſten Danb geht Sie zur 
Rachricht über Wernerus -Togeneras #006; darnadh arbeiten ver⸗ 
fäylevene andere bis 1789 Fort, Ste: Rebt dem :Charukter ins 
Selbſtberichtes \bereits ferner, indem fie hie run da; wie 3. 6 
immer thun, für SP und wi — &teyhen : ‚Nentpe und or | 
Prebicansen ſetzt. 

Alle dieſe vier Hanbfäriften fiimmen im Berfentfichen: aber 
ein, bebanpten ‚aber alle neben einander einen größeren iober-gi 
ringeren Werth; verberbter im Auobrucke, aber wichtiger fr 
die Textherſtellung erfcheinen bagegen 5. und 6. 

5) Lic. Langes Handſchrift in Folio auf umferem Stabt- 
archive iſt in etwas abweichendem ‘Dialekte gefchrieben; fo gebraucht 
fie et für. it, walde für wolde, muchte für modhte, een für ein, ſtratks 
fir vortu. ſ. w. Nenere Eintlüffe-mechen ſich MWerall "in den 
vermeintlichen Worts und Sapverbefferungen, in oft überfläffigen 
Zufägen u. bar. Fund. Auf 85 Blattern enthält fie kirchliche 
Nachrichten bis auf Ulrich Deder’s Wahl des dehres sem. 
Zu ihr ſteht in naher Vaerwandaſchaft | 





HART _ 


ı Bi Hauboſchnift vor Kenumergbibliskbrt:B.) in 
Bein %.,,mur Daß: wife idee. Berpingerin an: Neigang zuen Horh⸗ 
dauſchen wm an Muchläffigleit :und Milbverfintnik imeit Aer⸗ 
tft. ‚Auf: bie nieberbeutiche Demtrlung Über Beruhare Vaget 
van Zahre 1625 HUB: vie Sorkfegumg ;uoch winige wenige Nach⸗ 
dei 668 1 zum Zahee A0DL in hochdautſcher Zunge felgen, 


” Unberädi chtigt blieb eine Herrn Paftor Dr. Geffeen zu 

burg gehörige Handſchrift, nicht weil ſie ſchlecht, ſondern 

ihrer faſt durchgängigen Uebereinſtimmung mit 3. Vers 

en | Hände geben bis zum Jahre 1792 Nachträge. Noch 
| weniger verdiente 


| sine Handſchrift des Ren. Minifterii die Boriep- 
anaufzeichnung, mei fie Hoch⸗ und Niederdeutſches zu willkür⸗ 
Up miſcht und pieles nicht mehr verſteht. Ich bemerke ans 
dr nur, bag, nachdem 1640 Oſtern hinter der Erwähnung ber 
Wahl des M. Zoh. Freparus ſich die Worte finden: „Hago 
. Stephanus Kompe oollegif“, ‚hinter der Fortſetzung bis zum 
- Sabre 4580 ‚Die Worte ficken: Eimig ‚historic (sie) aram Ecole» 
' saslicarum per tunc M. Jgoachimum Degenerum annotgia- 
um, ei ex apogrepko ipsins ‚per M. Honricum Vageijam, 
 @mmunem anthoris nepetem; cpmmunicale fidelißer et sinnere 
deseripterum per M. Henricam Vagetium, ‚Becloniasien 
 divae Catharinge 1634. Wir erfahren hier zugleich bie Ramen 
der Verfaffer ver Einſchaltungen in den neueren Handſchriften 
des Kempe'ſchan Berichtes. Einen Zufag aus derſelben ‚über 
die Berufumg des Dr. Bugenhagen und seinen. Empfang 
- Hamburg babe ich in ven Anmerkungen ©. 589. abgedrudi. 
- Derfelbe ‚Scheint ‚feine. fpätere, Eusßehugg zu verrathen durch kg 
Nichterwähnung des zweiten nad Braunſchweig ahgeſandten 
Bürgers, fo wie die ungenaue Angabe der auf von 9, — 
gefallenen Ankunft. 


| Es ergab dr. die Regel, im Sprachlichen ver; Oandſthaift 1. 
In felgen, wo fie. mit ‚eisen. der idrei ſelgenden Handſchriften 
Deut, aft auch, aueh nur die ſchwache Unterſtizung von: Eu 
me 6. hatue, quwerilen fogar. gegen. alle. Abrigen Haudſchriften; 
WlLichan für LKichnam, Abſoludie für Abſolutien ‚und. Ahr 
Mt, Irriea. fe gewährten 2. 3.4. 008: Michtige, .. 


_IKKR 


 : ie fchlerhaft alle und_beiaunt : gewachsenen Handſchriften 
des Berichtes Kind, zeigt ſich ſchon Darin, Daß kleine nenfellsn: für 
Ordo Stivel und Baurkonp bie. rihtigen Namen. Oudeo 
Stemmel: und. Busftsrp dennt. In allen: fehlen. mehrare 
Beilm :ber.. dentſchen Ueberſetzung: das ‚Brisfed von Wusftacy 
(8:29 Die im Uebrigen fehlerhaften. Dankpehriften Nor 
und 6 beruhen jedoch auf einem volllänbigeren Texte als, der⸗ 
jenige, welcher fih in unfern No, 1 —4 erhalten hat. Wer 
manche Abweichungen jener auch erfi chilich irrig, andere fo je | 
felhafter Art find, daß die Entſcheidung von der efiwa. beteihe | 
fligen Entdeckung einer befferen Hanbfchrift abhängen bürfte, fo 
tragen manche der in ihnen uns erhaltenen Süße ben augen. 
Feinticheri Beweis ver Aechtheit darin, daß' Ried Autoteleroumena 
fihb, wo der Abſchreiber den zwiſchen bemifelben‘ wiederholten 
Worte geſtellten Satz überſehen Bat.“ Solthe: unverleunbare 
Stellen find S. 516 Note d; S. 821 Note v: beſonders die 
vter Druckzeilen S. 529 Note y; zwei Drudzellen S. 335 Notes; | 
Sl!336 Note m; S. 597 Note 7. Andert Stellen, wo fen 
Handſchriften 'im - fchlechteren Gewande den urſprünglichen Bent 
erhielten, find beiſpielsweife nachzuſehen, wenn mir gleich Deren 
Aufnahme in: ven. Tert- nicht: in ullen Faällen ganz unerläßlich 
reſchien, S. 519 Note f3 S. 621 Note a, wo Oſ. 1 auchidie 
ſinnlvſen Anfangswoͤrte DES ar in Hſi No. 6 und" erhaiteneh | 
Sutzes hat. Berner S. 523. Note a; ©. 528 Nuten; 5.60 
Note g und'h; ©, 531 Nöte v; 19.533 Note d; 6.583 Nietei, 
&:536 Note‘c’; ©. 53V.Note w. Die widerfinnige Berwechs⸗ 
fung des Tobestages von Zegenhagen, welche Hſſ. 1--3 dem 
Bugenbagen- zufchreiben, if nur’ in 4. und 5. nicht vorhanden! 
©. 540: Note b; S. Mi Note x. Die: vier Bellen S. 541 
Mole ı:and vie Schtapzeiien< bes Zahres 1530 biiſelbft Rote w 
zehdren Rleichfals zu dem meiner Anſicht mach urfprünglügen 
Texte. 

.ı ‚tdikber::badfenige, was won Siepkan Kompe's Hand in 
des V. Biyfele's Chronik une: anderwritigem —— 
uosa ſowohl erxweislich als arsch. muthmaßlich erhalten ft, werde 
ich bald in: dieſer Einleitung ::anfı Anlaß: visfers@hramit, als auch 
&.578..ff. mich zu. äußern: Galegenheitn finden. :.: dan erfkennt 
leicht, daß Gpfefe,:veffen.Kert ich in. deg Varianten init No. 7 


w⸗ 


N 


bezeichnet habe, mit dem vorzüglichen Terte in No. 6 am meiften 
übereinftimmt. 

Die Ueberfegungen des Kempe’fchen Berichtes durch ben 
Hamburger Paftor Dr. J. M. Mayer in feinem Evangelifchen 
. Hamburg 1694. 12. (neu aufgelegt 1717. 12.), fo wie in ber 
„Sammlung einiger eoangelffcher und päpftifcher Gefchichtfchreiber 
über die Hamburger Kircyenreformation.” Frankfurt und Leipzig 
17 12. führe ich nur an um zu bemerfen, daß fie für vie 
Kritit des Tertes ohne allen Werth find. Paſtor Straudy’s 
Ucherfeßung, welche im Fahre 1828 bei Anlaß der Hamburgifchen 
dreihundertjährigen Berfaffungsfeier erfchlen, {ft forgfältig gear⸗ 
beitet, doch nach der von ihm überfchäßten oben befprochenen 
Handfchrift des Rev. Minifterii. Nicht ohne Intereſſe ift die 
 Bergleichung mit der Nachbildung in Inteinifcher Sprache, De 
reneto evangelio in urbe imperiali Hamburgo, durch den Ol⸗ 
benburger Superintendenten Hamelmann, einen freilich fehr 
jugendlichen Zeitgenofien unferer Slirchenreformation (geb. 1525, 
+1595) in feiner Pars seounda historiae ecclesiasticae renati 
 evangelii per inferiorem Saxoniam et Westphaliam 1587 (abs 
gedruckt in deſſen Opera Genealogico-historica. Lemgo a. 1711. 
p. 94-977). Hamelmann giebt einige von mir in ben Ans 
merfungen hervorgehobene Zufäße, welche ſchwerlich aus einer 
alten Hanbfchrift des Kempe berrühren, aber burdy den Inhalt 
ſchon ihre Autbeneität in fich zu tragen fcheinen, welche auch 
dadurch beftätigt wird, daß der Verfaffer die Hamburger Supers 
intendenten Johann Aepinus, P. von Eigen und Joachim 
Weſtphal perfönli Tannte und mit den Prebigern David 
Penshorn und Georg Stammichius befreundet war, wie 
er in der Zußhrift S. 865 erflärt hat. 





AXXIV 


1. Sohbaunes Moller, I. V. D, Nachrichten 
von der Reformation zu Damburg. (No. XIII.) 





Dieſe Nachrichten waren in der Handſchrift des Verfaſſers 
in einem 1842 verbrannten Foliobande vermiſchten Inhaltes im 
Jahre 1522 begonnen, vorhanden. Vergl. über denſelben meine 
Hamburg. Rechtsalterthümer S. XCVIII. Schon Stapborft 
0.0.0. Th. V. ©. 70 flgd. hatte diefen Bericht, jedoch bis zur 
Unverftändlichfeit entftellt, abgebrudt. Mein Beftreben, einen 
guten Tert berzuftellen, iſt fehr erleichtert und gefichert durch 
eine neuere, boch wefentlich beffere Abfchrift in dem No. XIV. 
des ſchon mehrmald erwähnten Collectivbandes des Herrn 7. 4. 
Cropp aus N. M. Hübbe’s Bibliothef. Sie trägt dort biefe 
Meberfchrift: „Folgende Relation hat nachgelaſſen Johannes 
Möller, alias Molitor, J. U. D., civis Hamburgensis, vorn 
tem was zur Zeit der Reformation zu Hamburg pafftret.” 

Diefer ſ. g. Bericht zerfällt bet näherer Betrachtung in zwei 
yon mir getrennte Abtheilungen, in deren legteren fich der Ber: 
faffer 'ald den Bruder des Dr. Bartold Moller zu erfennen 
giebt. Die Aehnlichkeit der Spradye und der Gefinnung ge⸗ 
ftatten jedoch feinen Zweifel, daß die bisherige Vereinigung 
beider Auffäge in einen eine wenn gleich verkehrte, doch Feine 
durchaus willfürliche gewefen ift. 

Ueber den Borfaffer Johann Moller, J. U.D., berrfct 
einiged Dunfel. Wenn er, wie es fcheint, ums Jahr 1533 ver- 
ftarb, fo könnte er immerhin ver 1485 vorfommende Johannes 
Moller, presbyter, gewefen fein, welcher die Vicarie des Apo⸗ 
field Bartholomäi und der Märtyrer Wenceslaus und Adrian 


AAXV 


in St. Petri erhielt und 1493 derſelben 37% 8A gab. Stap⸗ 
bar IV. ©. 376. Im Jahre 1493 erſcheint Herr Johannes 
Moller ald Capellan zu St. Petri und erhielt eine durch Hans 
Beleh orſt und deſſen Ehefrau Ilſabe, des Hermann Moller 
Tochter, geftifiete Commiſſie ober Almiffe am Altare St. Petri 
uns St. Pauli feiner Kirche. Staphorſt a. a. O. ©. 441, 
, Diefer Birariud zu St. Petri erfeheint in den Kalendern ver 
| Mmerien ver Jacobi⸗Kirche zum 18. April als Vicerector der⸗ 


| felben Cötaphorfk II. ©. 880), iſt alfo vor ber Aufhebung ber 


Memprien durch Die Reformation geftorben. 1504 Tommi er als 
Kischherr, wirklicher Rector diefer Kirche vor. 

Im folgenden Fahre 1505 St. Biti fiellte Herr Johann 
Neller, Prieſter, Domberr ver Kirhe zu Hamburg, eine narh 
werhaubene, wit feinem Siegel, ein halbes Mühlrad und einen 


: Saum enthaltend, verfebene Urkunde aus, in welcher er den 


Bicaren zu St. Katharinen eine Rente von 5 4P verkaufte, 
Als Beſitzer der fechöten, vom Presbyter Joh. Pynneberd 
: gelifteten Heinen Präbende, deren Patrone fpäter die Moller 


waren CStaphorft III. ©. 569) und Canomicus minor wird 


Dr. Joh. Moller, nah ibm Herr Joh. Moller und als 


deſſen Nachfolger 1541 Henning Kiffenbrügge angeführt, 
Staphorſt 1. 2. ©. 221. Hier iſt es ſchwer zu fagen, wer es 
War, welcher in einem Notariate-nfirumente vom Jahre 1507 


Mei 29, als Johann Moller, clericus Bremensis dioceseos, 
Zeuge zu Hamburg im Haufe bes Decans, nach dem Namen 
eines ganz unbefaunten Geiftlihen, Heinrih Tippe, aufges 
führt wird. (Staphorſt IV. ©. 422.) 

Dagegen enthält eine Domurkunde vom Jahre 1510 Ja⸗ 


nuar 18. über einen Gefammtbefchluß des Capitels, gu dem auch 
die fonf felten genannten cenonici minores gezogen werben 
 maßten, den Namen bes Joh. Moller, unmittelbar nach dem 
Dechanten und vor dem Capitelöfenior, entweder wegen feiner 


Anriermetät oder zu Ehren der Würde nes Doctors der Rechten. 


Unentſchieden möge es bleiben, ob der hier in Rede ſtehende Dr. 
Joh. Moller noch einige Vicarien brfaß, bei welchen fein 
Rome ohne den Dortortitel fteht. 02 Wahrfcheinlicher ift er 





) Stapporf 1.2. ©. 38 5.3.1515. Th. Ul. ©. 468 zum Det. 17. 


6*r 


XXXVI 


aber in jüngeren Jahren gewefen ver Mag. Ir Moller, deſſen 
in Berbindung mit feinem Bruder Dr. Bartold Moller ge 
dacht wird. ) " 

Eine Urkunde des Domcapiteld vom 19. April 1515 ertheilt 
feinem Bruder Bincenz Moller das Präfentationgredht zu dem 
feinen von M. Pynnenberg geftifteten Canonicate, welches 
Herr Johannes Moeller gegenwärtig inne habe, eine Anord⸗ 
nung, weldye damals vielleicht feftgeftellt wurbe, weil eine Vacanz 
durch Die Refignation des Dr. J. Moller erwartet wurde. 

Bald hernach fcheint der Dr. 3. M. jedoch aus dem Capitel 
herausgetreten zu fein, nicht aus religiöfen Ueberzeugungen, fons 
dern aus weltlichen Abfichten. Vielleicht war es ver im Jahre 
1509 erfolgte Tod des älteren unter den Brüdern, Ludolf, 
welcher ihn veranlaßte, in den Laienſtand zurüdzutreten und fih 
zu verbeiratben. Unſere Stammbäume nennen feine Ehefrau 
Ilſabe, die Tochter des im Jahre 1499 verftorbenen Rath⸗ 
mannes Karften (nicht Claus) von der Hoye und ber 
Elifabetb Soltom, einer Schwefter de8 Hermann Soltom, 
Vaters des gleichbenannten Oberalten. Diefen nannte Dr. J. 
Moller feinen Schwager, wo wir jedoch nur von verfchwägert 
fprechen könnten. Ein Sohn aus bviefer Ehe führte den Namen 
Sodann. 

- Seine politifhden Anfichten geben fi aud aus feinem 
Anfchluffe an die Johannisleute im Jahre 1528 zu erkennen. 
S. oben ©. 57. Ueber feine früheren fo wie ferneren Schids 
fale hat ſich nichts in Erfahrung bringen laffen, wenn es gleid 
anzunehmen ift, daß feine günftigen Samilienverhältniffe, fo wie 
feine Gelehrfamfeit irgend wie zur Geltung gebracht find. Daß 
er zu den Befchwerben des Domfapiteld wider die Stadt Ham⸗ 
burg bei dem Erzbifchofe von Bremen und bei dem Kaifer und 
den Reichsgerichten verwandt fein dürfte, ift nicht unwahrſchein⸗ 
lich, Doch nicht nachzumeifen. Der Irrthum in des fleißigen 
J. Moller’d Cimbria literata, daß fein Namendgenoffe Gardian 
des Marien Magbalenens Klofterd zu Hamburg geweſen, er, 
welcher überall fein Minorit war, ift fchwer zu erflären; ride 
tiger war feine Angabe, baß derfelbe 1531 noch gelebt habe. 


— 


ı) Staphorſt Th. II. ©. 707. 





FAXXVU 


Die lebte Nachricht, welche ich über ihn aufgefunden, ift im 
Libro Memorandorum, wornad er im Jahre 1532 vor dem Ham: 
burger Rathe erfchien, um eine bei feinem verftorbenen Bruder 
Dr. Bartold Moller, dem biefigen Lector primarius, vorge⸗ 
funbene verfiegelte Tape demſelben zu übergeben, weldye die Ueber⸗ 
fhrift trug: „In hoc scrinio habentur acta pro theologo et suo 
rieario“, alfo die Dorumente der Lectur. 

Daß Dr. 3. Moller der Berfaffer einiger der in feiner 
oben bezeichneten Handſchrift eingetragenen Lieder gegen bie 
Esangelifchen zu Hamburg gemwefen fei, wie ich fchon früher ge= 
äußert babe, möchte ich jetzt nur noch beftimmter behaupten. ) 

Des Dr. J. Moller's Nachrichten find zugleich mit Kempe's 
u. a. nach dem Abdrude von Staphorft ind Hochbeutfche über, 
tragen und gebrudt in ber 1728 zu Yranffurt und Leipzig er- 
ſchienenen „Sammlung einiger Evangelifcher und Päpftifcher 
Geſchicht⸗ Schreiber, welche die Hamburgifche Reformation in 
Niederfächfifcher Sprache befchrieben.” 12, 


i) Zeitſchrift f. Hamburg. Geſchichte TH. U. S. 230 figp. 


8. Kurzer Bericht eines Papiſten 
über bie Reformation zu Hamburg. 
(No. XIV.) 


Aeber dieſen Bericht iſt mir nichts bekannt, als was die 
Ueberſchrift beſagt und daß Staphorſt a. a. O. Th. V. ©. 81 
ihn zuerſt abgedruckt bat. Hochdeutſch iſt er in die eben ange⸗ 
führte Sammlung aufgenommen. Staphorſt nennt jenen’ Be⸗ 
nit: Anderwertige Erzählung, woraus zu folgen fcheint, daß 
fe nicht aus derſelben Handſchrift, welche Moller’s Nachrichten 
enthielt, von ibm entnommen ifl. 


XXXVM 
















9. Eyn Fort vttoch Der Wendeſchen eronieon 
van etliken ſcheften diſſer lande vnde ſtfede. (No. VI.) 


Dieſer Auszug eines Zeitbuches ver ſ. g. wendiſchen Städie, 
unter welchem Namen bekanntlich die in Meflenburg, Pommern 
und Holftein liegenden Hanfeftäbte mit Lüneburg begriffen wur: 
den, fcheint nicht auf ein groͤßeres Werf zu deuten, aus welchem 
ed entnommen ift, fondern unmittelbar aus verſchiedenen Chro⸗ 
nifen zufammengetragen. Diefe Chronif beginnt mit Kaiſer Karl 
dem Großen und iſt urfprünglich vielleicht bi8 etwa 4470, for 
dann aber bis 1534 von verſchiedenen Perfonen fortgeführt. Diefe 
baben in der Sprade und Darftelung häufig etwas geändert, 
weggelaffen und hinzugefest, gleich wie in den älteren Annalen, 
die Schreiber je nach dem Öntereffe ihres Kloſters oder eigenen 
Gefichtöpunften mit der gegebenen Grundlage ihrer Arbeiten vers 
fuhren und wie biefe Willfür bis zur allgemeinen Verbreitung 
des Bücherdrudes bei jedem nicht mafchinenartigen Abfchreiben 
geftattet wurde, da der Begriff eines literarifchen Eigenthums 
noch wenig ausgebildet war. Die und bekannt geworbenen 
Hanpfchriften derſelben beziehen fich ale zunächſt auf Hamburg 
und im legten Jahrhunderte fat ausſchließlich; Chronilen anf 
berer wenbifcher Städte, welde augenſcheinlich auf derſelben 
Grundlage .für eine derſelben weitergeführt wären, find bisher 
nicht bekannt geworden. Lübeck, welches die werthvollen eigenen 
Chronilen beſaß, bedurfte ihrer nicht; zunächſt läßt fih aus 
unferer Bearbeitung auf das Vorhandenſein einer Lüneburger. 
folgern. 

Die Anfänge unferer Hamburger wendiſchen Chronif find 
gewiß ſchon in das fünfzehnte Jahrhunvert, vieleicht ſchon in 


RR 


defien erſtes Viertel zu feßen, mit deilen Ablaufe die Nachrichten 
über die anderen Danfeftäbte immer feltener werben. Doc find 
die vorhandenen Handſchriften alle nicht vor dem Sabre 1530 
geſchrieben. 

Dieſe Chroniken ſind bisher nie gedruckt. Bei ihrer großen 


Verſchiedenheit, welche dennoch Feine beſondere Abdrücke geſtattete, 


babe ich die Teste von den ſechs mir bekannten Handſchriften 


 jnfammengezogen und theils deren abweichende Texie neben ein- 
ander geftellt, theils, wenn biefe Abweichungen geringer waren, 





dieſe ald verfchiebene Lesarten verzeichnet. 


Die von mir benusten Handſchriften find bie folgenden: 
4) Eine Handfchrift, welche jedoch nur die Fahre 1420 bis 
1583 umfaßt befinvet fih auf ver Tgl. Bibliothef zu Hannover 


in einem Bande, ein⸗ ober angebunden, weldyer betitelt ift „Kronyi 


van gefchefften der ſtede Qubel, Hamborch, Luneborch, Bänemart 
wb Holften, van my Cordt van Hagen to hope gebrod. 1543.” 


Sie umfaßt neun Folioblätter, Hol. 337--345, in einer fchönen 


großen Schrift, welche kaum älter als 1532 fein dürfte, ungen 


|  apter ber Bemerkung vom Jahre 1530 zum Jahre 1445 über 


8 damals aus Gt. Zacabi- Kirche ausgerittene, noch nicht 


vieder heimgelehrte hölzerne Bild. Ihr Tert iſt geſchichtlich 


mb fprachlich der befte und daher in ber betreffenden Zeit ſtets 
. wn mir zu Grunde gelegt. Daß wir jedoch in derſelben nicht 
eine Originalbendfchrift zu fuchen haben, zeigt bie in ihr nicht 
augedeutete Rüde vom Jahre 1475 bis 1499. 


2) Eine Hanpfchrift ver RegierungssBibliothet zu Schwerin, 


4 befchriebene Blätter in 4., enthält auf ihren erften 22 Blat⸗ 


km unſere Chronit vom Sahre 801 bis 1532. Sie iſt von 


denſelben Schreiber geichrieben, wie die vorgedachte, nur etwas 
 Mtiger. Ihr Inhalt ſtimmt meiſtens wörtlich, fie hat auch 
die Lücke vom Jahre 1475— 1409 oder 1500, nur daß in ihr 
i den fpäteren Jahren zuweilen einiges Unweſentliche wegge⸗ 
laſſen, anderes zufammengezogen ifl. In den alleriegien Jahren 
benmerkt man auch Meine Zufäge. 


3) Handiceift der Hiefigen Commerzbibliothel, bezeichnet A. J. 


‚ 11, 35 Blätter in 4,, gleichfalld von einer und einer ähnlichen 
Mb, wie 1. und 2. doch nicht verſelben. Sie flimmt genauer 
ao, als zu Hſ. 2., doch bat fie mehr beachtungswerthe 


Eu 


— 


Meine Zuſätze, außer der Yortfegung ver Jahre 1533 und 1584. 
Im letzteren oder nächftfulgenpen Jahre dürfte die vorliegenve 
Handſchrift veranftaltet fein. Der Zufap zum Jahre 1527, daß 
Steffen Kempe Gottes Wort geprebigt hatte „mennich tar 


kant“, zwingt ung nicht anzunehmen, daß fie erſt nach deſſen 
Todesjahr 1540 gefchrieben fei. Daffelbe gilt von ver Bes 
merfung unferes Chroniften über ven Receß vom Jahre 1528. 


Stimmt dieſe Handſchrift auch zunähft mit No. 1, fo hat 
fie doch einige mit No. 2 übereinftiimmenve Zuſätze, melde auf 
etwas ausführlicheren, allen drei Handfchriften zum Grunde lies 
genven Text deuten, 3. B. 1422 Note s, 1427 Note h und k.— 
Bei den vielen, beſonders auch Hamburg betreffenden Zufägen 
unferer Handſchrift zmifchen den Jahren 1475 — 1500 müſſen 
wir freilich unentſchieden lafjen, ob fie aus einer vollflänvigeren 
Handſchrift, ald No. 1 und 2 vor fidh. hatten, berrühren, over 
ob fie neu eingefchaltet find, gleichwie mehrere nur in 3. vors 
handene Nachrichten vorzüglich zu den Jahren 1509, 10, 13-16, 
doch auch fchon in bem vorhergehenden Theile der Chronit, 
außer einigen erfichtlüchen Zufägen zu ven Jahren 1210, 1227, 
1443, noch) zum Jahre 1308, 1349, 1350, 1371, 1380, 1386 
an zwei Stellen, und 1390. Einige diefer Nachrichten find eigen- 
thümlich Hamburgifch, wie 3. 3. 1308, andere, welche in ben 
älteren Handſchriften mit dem et cetera enden, fdheinen doch in 
unfere No. 3 aus ber älteften Abfafjung übergegangen, wie 3. 9. 
1350, 1386, 1390. Intereſſante eigenthümliche Nachrichten hat 
dieſe Handfchrift hernacy wenige bis zum Sabre 1531 — 4. 
Cin weohlunterrichteter Hamburger, welcher fih um die größeren 
politifchen Angelegenheiten feiner Stadt fümmerte, if in bem 
Berichterfiatter- für diefe Jahre nicht zu verfennen. Der Cha 
ralter der meiften Zufäge fiheint fogar auf einen Rathsſecreta⸗ 
rius hinzumweifen, namentlich der zum Jahre 1308 von ber 
Brauerei zu Hamburg, zu weldem Jahre das Stabterbebud zu 
Gt. Katharinen von einer ſonſt nie nachzuweiſenden platea bra- 
siatorum ſpricht. 

Eine vermuthlich zu Ende des ſechszehnten Jahrhunderts 
gemachte Abſchrift dieſes Textes findet ſich zu Kopenhagen in 
ber neuen kgl. Sammlung Fol, No. 285, S. 125 — 185. Herr 
Dr. Junghans, welcher mich namentlih bei der Herfiellung 


KU 


- ver Texie dieſer wendiſchen Chronik vielfach unterfiübte, bat bei 
feiner Anwefenheit zu Kopenhagen die Güte gehabt, viele Stellen 
: zu vergleichen und Taum eine Abweichung, höchſtens Fehler des 
AUbſchreibers zu bemerfen gefunden. 

Ä 37) Handfchrift der Commerzbibliotbet, bezeichnet A. 1 1.c,, 
17 beihriebene Blätter in Folio, if lediglich eine Abſchrift unfer 
Ro. 3, mit willfürlichen, doch unmwefentlichen Abänderungen des 
Abſchreibers. Sie gehört noch der erften Hälfte bes ſechs⸗ 
zehnten Jahrhunderts an. 

| 4) Auf der fal. Bibliothef zu Hannover befindet ſich ex 
‚ bibl. Mstorum. Meibom. No. 37: „Kurze Ehronif von Stiftung 
des Archieptfcopates tho Hamburg an bie 1535.) Steben bes 
ſchriebene Seiten in vier Bogen. Ste ifl zu Anfang des vorigen 
Jahrhunderts gefchrieben, zuweilen fehr nachlaͤſſig, und erfcheint 
48 eine Abfürzung eined Textes, welcher demjenigen unferer 
9.1. und 2. fehr ähnlich war. Bei alter feiner Kürze ent- 
Hit er jedoch Notizen, welche in allen anderen Hanpfchriften 
ishlen, 3. B. 1200, 1284, 1326, 1371, 1380, 1386. Die 
Retizen über Kirchenbauten in Hamburg in den Jahren 1391, 
1399, 1500 (ſtatt 1498) 1510 und 1519 find viefelben, welche 
m B Bpfele’s Chronik S. 44 fi finden. Aber vom Jahre 
1400 bis 1468 if diefe Chronik viefelbe, abgefeben von einigen 
Veglaſſungen und noch geringeren Zufägen, welche B. Gyſeke 
6.34 — 40 aufgenommen hat, im Uebrigen im Ausprude und 
ſelbt in Fehlern fo ähnlich, daß berfelbe Text beiden Abfchreibern 
vorgelegen haben muß. Es fehlen in unferer Hf. 4 von dem 
5. 34 ff. abgebrudten Terte: 1402 von der Königin Marga- 
reihe; 1407, 1403 von dem Tode jener Königin und’ dem Eins 
beudge der Kremper Marfch; 1420, 1423 vom Herzoge Wilhelm; 
1426; 1428 von B. Voet; 1432 von Broder Swens; 1433 
ven Herzog Gerhard's Kindern; 1434 von Ditmarfchen und 
vom Thurme des hamburger Domes; 1435, 1437, 1450 bie 
1462, 1465 und 1467, fo wie alle nad dem jahre 1468. 
Dagegen findet fich der bei unferen Barianten ©. 240 über- 
fehene Zufah 3. 3. 4400 von Herzog Friedrich von Braunfchweig, 
„do be ſchulde Kaiſer werben”. Die Stelle von der Gefangen- 





) Pertz Archiv. Th. VI. ©. 647. 


XCH 


nehmung ver Lübecker in Schonen durch König Erich fehlt 
freilich 1414, ſteht aber in beiden Handſchriften 3. 3. 1415, wo 
auch Hf. 4 gleih wie ©. 36 die Nachricht von ver Einnahme 
Rodenburgs durch den Herzog bat, Doch mit dem Zuſatze „des 
erften Freidages in den Faften”. 

Mir finden bier gleichfalls einen Abfchlug und zwar fchon 
vor dem Sabre 41470. Auf die kurzen, ſchon oben angeführten 
Notizen 3. J. 1500, 10, 15 folgen noch die unten abgebrudten 
v. J. 1526 ©. 2376, 1534 ©. 298 und 1535 ©. 209. 

Diefe Heine Ehronif war mir bei dem vor neun Jahren 
befrhafften Abdrucke der Chronif des B. Gyſeke noch unbefannt 
und kam erft in Kolge ver kürzlich erneuerten Nachforſchungen 
nach der wendifcken Städtechronif zu meiner Kunde: ber Ab⸗ 
drudk derſelben bei Gyſeke würde durch mande Berichtigungen 
der Hſ. 4 verbeſſert und ihre Bedeutung erhöhet fein, während 
fie dann bei dem Abdrucke ber anderen Handſchriften, von benen 
fte ziemlich eigenthümlich abweicht, hätte wegbleiben Tönnen. 

5) Eine Papierhandfchrift unferer Chronik v. 3. 801 —15 
in Folio auf der biefigen Gommerzbibliothet, deren Titel oben 
©. 329 Note e verzeichnet if. Sie feheint in der Tegten Hälfte 
des fiebenzehnten Jahrhunderts geichrieben, iß kalligraphiſch fehr 
ſchön, mit rothen Linien, eingefaßt und paginirt mit den Buch⸗ 
ſtaben A—V, voran ein kurzes alphabetiſches Stammregiſter. 
Hinter der Chronik HM angebunden, von derſelben ſchönen Hand 
geſchrieben, mit ver Ueberſchrift: „Anno 1660: Regifter ber Ham⸗ 
burgher Chronike“, ein Namens und Sachregifter zu einer Hand⸗ 
fchrift, welhe nur Trasiger’s Ghronif gewefen fein bürfte. 
Die Handſchrift hat fehr geringe Eigenthümlichkeiten; fe ſchlirßt 
fih zunähft an unfere No. 2, zuweilen ergänzt fie ein Datum 
oder eine Zahl, wie 3. 3. 1306, 1412, Zum Jahre 1518 giebt 
fih der Zeitgenofje zu erfennen, welcher Gott dankte, was er im 
Sabre 1530 wohl thun Tonnte, daß man bie fchöne Zeit ber 
Kirchenreform erlebt habe. 

6) Chronicon Hamburgense Saxonicum, autore ut videtar, 
Matthia Rheder, proconsule Hamb. Handſchrift ber biefigen 
Sommerzbibtiothet, Fol., bez. D. HI. 93., mit folgender Bemerkung 
auf dem Titel: Ex apographo, quod maximum partem sus 
manu subobscure scripserat et V. Cl. Georgio Roth, rer 


Zum 


tori Stadensi, concederat Justus Joannes Kelp, canonicus 
Ramesloehensis, descripsi manu mea a. 1719 Michael 
Richey. Hist. et Gr. L. profess. Hamb. Drei gleidylautende 
Anfchriften dieſer Chronik unter dem Namen bed Matthias 
Rheder finden fih zu Kopenhagen in ber neuen kgl. Samm⸗ 
lung: 1) ol. No. 284.2. 2) Fol. No. 284 b. 2, 3) No. 286. 
Da dieſe Handſchriften befonderd wegen der Koetfegung 2. J. 
1534 — 52 von Intereſſe find, fo werde ich bie zu der legteren 
.Abdrucke unter No. IX. (13) das Weitere über den Berfafler 
verfchieben. 

Der Tert fchließt fi) zunächſt an unfere No. 3, aber auch 
an Ro. 5. Zu jenem bemerft man Feine Zufäbe, wie zu ben 
Jahren 1484, 1501 Rote n, 1500 Note b, 1514, 1519. Don 
dieſem ſiehe vergleichen a. 3. 1462, 1524. Erſt felt 1529 het 
er ſedoch auch werthvollere Zufäpe. Der Abfehreiber hat bie 
Sprache mobderntfirt, nicht fekten auf Koſten der Genauigkeit ber 
Erzählung. Biele augenfdyeinliche Fehler, wie 1408 Odowaldus 
für Oswald, 1412 Calicae für Gecilie, 1474 haben wir in den 
Ledarten nicht berädfichtigt. 

Ä Aus biefen ſechs Handſchrifien habe ich mich bemühet sin 

tinigermaßen vollſtaͤndiges Bild derjenigen wendiſchen Stäbtes 
Greniten, in welchen Hamburg zunächft berückſichtigt ift, zuſam⸗ 
menzuftelen. Die auf fremden Bibliotheken noch vorhandenen 
Handſchriften dürften vielleicht noch eine Nachleſe varbieten, doch 
Bunte sch dem vielleicht fpärlichen Ertrag nicht ohne unverhält⸗ 
nißmäßigen Zeitverluft erreichen, da eine gebrudte Grundlage 
zur Bergleihung nicht vorlag. Bei der Menge ver bier bereits 
an einander gereibeten Chroniken wird die Weiterführung durch 
andere Freunde unferer Städtegefchichten wohl nicht zu lange 
auf ſich warten laffen. 





10. Hamburgiſch⸗Hauſiſche Jahrbücher 
von 1531 — 1534. (No. VII.) 


Vieſe Niederzeichnungen eines Zeitgenoſſen von einer ganz 
anderen Hand als derjenigen der früheren Bogen, auf acht 
Quartblättern, ſind der oben beſchriebenen Handſchrift der Wen⸗ 
viſchen Chronik auf ver Schweriner Regierungs⸗-Bibliothek an⸗ 
gebunden. Die Nachrichten über die Geſandtſchaft nach Kor 
penhagen, die Borfälle in Island, den Deichbruch im Hammer 
broo? geftatten Teinen Zweifel, daß der Verfaſſer zu Hamburg 
Kbte. Am Schluffe des Sahres 1534 fagt. er ſelbſt: bir to 
Hambord. Aus manchen nicht ganz befchriebenen Seiten läßt 
fi) folgern, daß verfelbe noch einige Tüden auszufüllen beabs 
ſichtigt hatte, Eigenthümlich und von allen früheren Chroniken 
unterſcheidend find. die häufig fich wieberholenden kurzen allges 
meinen Bemerkungen und Stoßſeufzer am Schluſſe einzelner 
Nachrichten. 


XLV 


11. Bernd Gyſeke's Samburger Ehronif 
som Japre 810 bis 142, (No. 1.) 


\ 


Eine Papierhandſchrift diefer fehr werthvollen, biäher un- 
beachteten Chronif vom Jahre 810 bis 1542, in welchem les 
teren Jahrzehnte fie auch gefchrieben ward, befand fi) bis zu 
vem großen Brande im Mai 1842 in der Bibliothef des Ham⸗ 
burger Stabtardived unter No. 342, Schon im Jahre 1828 
entnahm ich in meinem Programme zur dritten Säcularfeier ver 
- bürgerfchaftlichen Berfaffung Hamburgs S. 53 eine längere 
Stelle aus derfelben über die Anfänge der Kirchenreformation in 
' biefer Stadt. Später wurde fie von mir Hrn. Dr. O. Krabbe, 
damals noch Profeffor am hiefigen Gymnaflum, mitgetheilt, 
welcher in feiner Ecclesine evangelicae Hamburgi instauratae 
Historia. 1840. vielfad von derfelben Gebraudy gemacht hat. 
Der Berluft diefer werthvollen Chronik ſchien unerfeglich, als 
durch die Nachforſchungen nach hanpfchriftlichen Denfmälern für 
‚ bie ältere deutſche Geſchichtskunde, welche bie Herausgeber der 
Monumenta Germaniae historica vornehmen ließen, der zu biefem 
Zwede nad Kopenhagen gefandte Dr. Waig in der dortigen 
Ag Bibliothek, Thott'ſche Sammlung 4. No. 1371 eine ums 
Jahr 1540 gefchriebene Hamburger Chronik entvedte, 2) welche 
nach der von mir veranlaßten Unterfuchung fi als eine etwas 
jüngere Abfchrift der in Rede flehenden auswies. Durch bie 
ſtets bewährte Güte des Hrn. Geh. Conferenzrathes Werlauff 
warb mir jenes Manufeript im Jahre 1843 zugefanpt und ich 
ließ eine Abfchrift anfertigen. 


) Gert Archiv der Geſellſchaft für ältere beutfhe Seſchichtetunde. 
Bd. VII. ©. 164. 





ALVI 


Ich habe unferen Abdruck jevodh auf ven auf Hamburg 
ſich zunaäͤchſt beziehenden fpäteren Theil der Chronif beſchränken 
fönnen, da ber frühere v. 3. 810—1483 größtentheild aus Aus⸗ 
zügen befteht aus der in verfchievenen Bibliotheken handſchrift⸗ 
lih vorhandenen „Chronik der norbelvifhen Saffen, 
Ditwarſchan, Stormarn und Holften”, deren erßen Abdruck wi 
Herrn Dr. A. 8. 3. Michelſen verbanfen. 1) Aud finden fi 
einzelne Auszuge aus der Vandalia des Dr.. Albert Crantz, 
beſonders den legten Büchern X.—XIV. derſelben, welche ich in 
den Anmerkungen näher bezeichnet habe. Ein der Chronif ein⸗ 
gefchaltetes Lied über die Gefangennehmung und Hinrichtung 
des Claus Kniphof — f. unten ©. 33 — habe id in der 
Zeitfchrift des Vereins für Hamburgifche Gefchichte Th. II. mit 
vielen Erläuterungen eingerüdt und deshalb hier nicht wieder 
aufgenommen. 

Die Chronif if von dem ober den erſten Verfaſſern nur 
bis zum Jahre 1542 fortgeführt. Die Notizen vom Jahre 
1559 ©. 8, 1546 u. 1547 ©. 141 ff., 1547-65 ©. 148, 1546 
bis 64 ©. 12, 1547 —48 ©. 138, 1547 ©. 151, 1543 — 64, 
1549 ©. 156, 1554 ©. 168, 1537-63 ©. 67 ff., auch 1539 
und 1540 bis „holden” S. 171 find fpätere Zufäge. Die dur 
mandje genaue Angabe uns intereffanten Rathsherren⸗ und Bür⸗ 
germeifter =» Verzeichniffe v. 3. 1488 — 1564 find erſichtlich auch 
größtentheil® fpäter eingefchaltet. Einer ähnlichen Liſte über vie 
Rathsherren v. 3. 1484 —1554 habe ich früher gebenfen können.) 
Die genauen Zeitangaben bemweifen hinlänglich, daß die Chronif 
in ihren fpäteren Jahren von 1524 — 42 gleichzeitig niederge- 
ſchrieben if. Diefes zeigen und die Nachträge, wie v. J. 1539 

z. J. 1536 ©. 103, v. J. 1541 3. J. 1537 ©, 137. Doc find 
einige Nadträge wie ©. 104 v. %. 1540, ©. 105 v. 3. 1537 [chen 
von der Hand des erften Schreibers in der Kopenhagener Hf. 

Als den Berfaffer der Chronif nennt ſich an einer Stelle 
des Jahres 1542 (S. 188) Berndt Gpfefe, welcher in jener 
Zeit des zu Hamburg blühenden Braugewerbed das nicht uns 
wichtige Amt eines Schreibers bei der Bierprobe in der „nygen 


1) EN. Falck Stantshürgerl. Magazin. Bd. IX. ©. MO-—380. 
2) Hamburg. Rechtsaltertpämer. Th. 1. S. CXXVIII. 


XLVU 

Peonellanımer” verfah. > Das Intereſſe für Die Brauerei tritt 
wiederholt hervor; fo 1540 Mai 2. S. 175, in der Liſte der 
Brauhänfer S. 14, in dem Zuſatze v. 3. 1588 über bie Acciſe 
&. 108. Es {ft über ihn bisher Feine Nachricht aufgefunden. 

Auf dem erften Blatte der Handfchrift, welches einige hiſto⸗ 
riſche Rachrichten v. 3. 1334 -36 enthält, welche in der Chronit 
ausführlicher ſtehen, befinden ſich, wenn gleich in ſpäterer Zeit 
machgetragen, die Worte: Elaues Kröger hebbe In diſſen 
Boeke vele Dinges geſchreven. Diefer nennt fich wieber: 
holt in dem Berichte über die Einnahme von Münſter, von dere 
felben feinen, flüchtigen Hand gefchrieben, welche ſich vorher und 
nachher mehrfach findet, wie 378. in dem Berichte und Liebe 
über Kniphof, fo wie ber Rathsliſte. Es iſt nicht unwahr- 
ſcheinlich, daß diefer der nachherige SJurat (1549) und Oberalte 
des St. Katharinen » Kirchfpiele (1534 — 1568) war. Er war 
alfo zu deſſen Kirche eingepfarrt und mag in näherer Begichung 
zu derfelben neftanden haben, woher denn auch die genauen Nach⸗ 
richten über die dortigen Bauten in ven Jahren 1536 und 1587 
yeranlaßt fein mögen, fo wie 1539 über die Predigt Bugen⸗ 
hagen's in derſelben CS. 168). Doc finden fick ähnliche Nach⸗ 
richten über Die anderen Kirchen. Daß ber Berfaffer einen Hof 
bei den Bantrahmen beſaß, fagt er S. 17% 3. 9. 3540 Aug. 14. 
Erheblicher ift eine unverfennbare nahe Beziehung des Verfaſſers zu 
dem Prediger der St. Katharinen⸗Kirche, Stephan Kempe. Die 
Erzählung, welche über vie Anfänge der Kirchenreformation in 
Hamburg ©. 50— 59 gegeben wird, Tann Tamm aus einer ats 
deren Feder, als der des St. Kempe felbit berrühren. Von 
ihm ft das vorgedachte Sebicht von Kniphof und ohne Zweifel 
der mit dieſem ganz übereinftimmenve profalfche Bericht über den- 
felben, worin fogar &. 28 die Worte vorfommen: Hec eonfessus 
Kniphof confessori suo. Daß: diefer Beldhtsater aber St. 
Kempe war, erfahren wir ©. 32 und 38. An anderer Stelle 
6.48 wird ausführlich erzähls, daß Kempe ven verurtbeilten 
Räuber 2. Goldſmaädt auf feinem legten Gange begleitet ums 
geträftet babe, und dabei bie doch nur Kempen angehende 


1) a feinem Amte f. M. Schlüter von ben- Erben In Samburg. 
6. 100 ff. 





XLVIH 
Motiz gegeben, daß dieſes das erſte Mal gemwefen, baß er biefe 
Pflicht zu erfüllen gehabt. Die mehrmelige Erwähnung des⸗ 
felben S. 152 auf Beranlaffung des Beſuches des Königes 
Ghriftiern II. in Hamburg 1538 Mai 2.:undb 3, Tann ‚nur zur 
Befätigung dienen. Auch die Weife, in welcher ©. 175 feines 


am 233. October 1540 erfolgten Todes gedacht wird, außer den 


Eintragungen über fein Ableben S. 50 und 174 laffen auf eine 
nahe Verbindung des Berfaffers mit Kempe folgern. Ber 
muthlich ift auch die Hiftorie von Berndes Beſeke Glück um 
Unglüd von Kempe. Der Berfaffer erwähnt, daß er zu denen 
gehörte, welchen, um bei deſſen Hinrichtung anwefend zu fein, 
ein befonderer Zugang mit einem Boote geftattet wurde. 
Diefer Beziehungen zu Stephan Kempe find fo vice, 
daß die Bermutbung nahe genug liegt, daß er felbft ver Ber- 
faffer des beften Theiled dieſer Chronif geweien if. Daß er 
eine Neigung für biftorifche Berichterftattungen befaß, beweiſt 
außer den gedachten unverfennbar ihm beizumeffenden Niederzeich⸗ 
nungen in unferer Chronif, fein größerer Bericht über bie 
Kirchenreformation in Hamburg. Auf einen Gelehrten beuten 


— en — —282————— 


ohnehin die großen lateiniſchen Eintragungen wie S. 111, dieſe 
Erzählung mag nun von dem Chroniſten lateiniſch ſtyliſirt oder 
nur abgeſchrieben fein, ©. 136, 146, 168. Dahin gehören 
ferner auch foldye Bemerkungen, wie S. 109, über die Verdienſte 
bes Erasmus von Rotterdam. Die überwiegende Zahl aus⸗ 
führlicher Tirchengefchichtlicher Nachrichten fpricht für einen Geif- 
lichen als Verfaſſer, und ift folcher anzunehmen, fo ift Feiner fo 


‚ wahricheinlih als Kempe felbfl. Da er jedoch fich ſelbſt nicht 
als Berfaffer zu erfeunen giebt, und von anderen nicht fo bes 
zeichnet wird, auch viele ver weltlichen Nachrichten ſchwerlich von 
ihm herrühren dürften, B. Gpſeke ſich jedenfalls felbft als Ders 
faffer ver Eintragungen für die fpäteren Jahre bezeichnet, fo habe 
ich deilen Namen geglaubt beibehalten zu müſſen. 

Diefe Chronif iſt uns um fo intereffanter, als fie von ben 
Berfaflern .der und befaunten banpfchriftlichen, fo wie ber ges 
druckten Ehroniten Hamburgs bisher nicht benußt worben ift, 
namentlich weder von Tratziger, noch von Stelzner. 

Als Einfchaltungen, welde dem eigentlichen Chroniften gar 
nicht oder doch nur theilweife angehören, ift pie Fleine Chronik 


UK 


von Jahre 1394 bis 1500 anzufehen, welche S. 34. — 41 fi 
findet. Sie fimmt mit der Hf. 4 der von uns abgedbrudten 
Chronik der wendiſchen Städte ziemlich überein, wie ich zu dieſer 
in den Anmerkungen gewöhnlich nachgewiefen und ausführlicher 
‚ noch oben S. XLI. erörtert habe; doc, hat fie auch Nachrichten, 
welche in verfelben gänzlich fehlen, und meiftend von den Bis⸗ 
thümern Bremen und Berben, fo wie dem Herzogthume Brauns 
ſchweig⸗ Lüuneburg fprechen. Dagegen finden ſich S. 20—22 Nach⸗ 
ichten, welche genauer mit unferer Hf. 2 der wenbifchen Chronik 
übereinſtimmen und beinahe ald deren Quelle erſchainen Yönnten. 
DES. I—T2 gegebenen Lſtin über — —— von 
Rathsherlenc un Bären die S. Pe beider 
Ableben von 1475, ober die mit genauer Angabe ver Wahls und 
| Todestage verfehenen von 1490’ahı vis 1564 müffen früher, vielleicht 
| gleichzeitig von einem Rathsverwandten begonnen und von andes 
: ren fortgefeßst fein. In der vorliegenden Handfchrift, bis 1536 von 
 derfelben Hand, bilden fie ein Ganzes für fih, 16 Blätter, von 
welchen zwölf mit- den Vuchſtaben am bezeichnet, vier unbe 
zrichnet find. Hier finden ſich auch die Nachrichten v. J. 1506 
564687 unſerer ©. 20 — 28,73 Sie ſind genauen als die im 
nmanchen Abſchriſten verhandenen unfaflenderen ähnlichen Liſten 
des Sectretarius, hernach Rathsherrn M. Hermann Roper 
(#153), welche die Grundlage ver fasti oonsularos des Bur⸗ 
| geruciſiers Dr, ©; Schröder (1709), fo wie biefe zu dem won 
A Schuba«ck angefertigten Chronologiſchen Verzeichniſſe der 
Nathamitglieder, Oberalten und Sämmereb- Nrrordaeten (820) 
| gebilpet haben. Tür vie: ältere Zeit würde. jener Theil unferer 
Gronik mit den Urkunden und einigen aleen Nekrologien weſent⸗ 
liche Bereicherungen darbieten, welche bei einer, auch bie Fort⸗ 
‚ fehung- feit- dem Jahre 1820 brrüdfichtigenben neum Bearbeitung 
ſelcher dem Geſchichtsfraunde unentbehrlichen Verzeichniſſe nicht 
zu überſehen find: W = , . > 
| F Er apatlıges Ganze bilbete der Berlchi unb vas’tics' abet Auiphef, 
| ‚mit derſelben Dand geſchrieben, wie bie Matpslifte bis zum dabre 
| 1586,.22 Blatter, außer vier Eialagen, gleichfalls mit Buchſtaben be⸗ 
zeichnet, A. ff, von denen jedoch manche weggeſchnitten ſcheinen. Da: 
Sürter ſind woch die’ Nathrichteir vom Iahre! 152826 uiid” vol 
Better S. 0 ud Sl cingenunen Sovann folhek in vet Bands 
xift eng. Blaitzrpien, 1— Bl, obaleich der Blätter dir find... - 
| — D 





12. Des Bürgermeifters Matthias Neder 
Samburger Ebronft von 1584-1558. 


(No. IX,) 


Dieſe Chronik ſchließt ſich an die wendifchen und iſt Apntih | 
betitelt: „Chronica etliker Geſchefte vüſſer Lande unde 
Steve und ſunderlicken duſſer Ernthriten Stadt Hamborch be 
langende, int horteſte begrepen“, und habe ich von derſelben 
bereits als der No. 6 dieſer Chroniken zu ſprechen Anlaß ge⸗ 
funden (Ci. oben S. XLII.). Als den Verfaſſer der Chronik oder 
doch der letzten Theile derſelben: giebt ſich z. J. 1546 der Bär: 
germeifter Matthias Reder over Rheder zu erfeunen, inbem 
er erzählt, daß er im Kriege mit dem Kurfürften als ein Kriegd⸗ 
rath gewefen und zur folgenden Faſmacht nach Hamburg. heim⸗ 
gekehrt ſei. S. S. 333. 

Dieſen Krieg hatte allerdings Herr Matthine Reder, 
damals Rathöherr, als Kriegsrath (belli consiliarius) mitge⸗ 
macht. Wir erſehen aus den Stadtrechnungen v. J. 1545, vah 
für ſeine Auslagen mit denen des Secretarius Mag. Alexander 
Spieß und acht reitender Diener, welche zur Unterſtützung des 
Landgrafen gegen: Heinrich, den Herzog von Braunfchweig, ges 
fit waren, über 468 tal. gezahlt wurden, 240 tal. aber noch 
ausfchließlic für die Bewaffnung und Ausrüftung bed neuen 
Herrn Kriegsrathes. Eine beſondere, Bertretung Hamburgs in 
dem Obereommando war um fo mehr zweckmaͤßig, da dieſe Stabt 


LI 


on Kriegsgeldern und Sold allein über 10,500 tal. in biefem 

Jahre verwandte, im folgenden jahre beinahe 89,000 tel. An 
anderer Stelle find in diefem Jahre gegen 1700 tal. für vie 
Aridung der beiden Kriegsräthe Herrn M. Reder und Mag. 
1. Spieß berehnet. Später im Jahre 1549 wurde noch fein 
vor Uebernahme jener Stellung im Lager des Kurfürften Johann 
Friedrich während der ganzen Dauer bed Krieges der evange⸗ 
liſchen Stände gegen Kaiſer Karl V. verheißenes Gehalt, welches 
ber Kurfürft mit 1455 tal. bereitö ausgezahlt hatte, gegen bie 


Kriegshülfen ausgeglichen. Auch andere Geſandiſchaften übers 


nahm er, nachbem er zum Bürgermeifter erwaͤhlt war, wie im 


Jahre 1550 an den Hanfatag zu Lubech, wobei bie Stabtredhs 
. nungen die durch den Umſturz feines Wagens beſchädigten Kleider 
durch einen Ausgabepoften von 40 tal. zu unferer Stunde bringen. 


Es if zu bebamern, daß über fo viele intereflante Be⸗ 


ziehungen die Chronif des M. Reder völlig ſchweigt, doch 


zeigen die kurzen Jahrbücher immer einen wohlunterrichteten, ver⸗ 
Rändigen Zeitgenoſſen. Die genaue Kunde des Rathsherrn geht 
auch aus feinen Nachrichten über die Hamburgifchen Gefandten 
zu der Krönung des Königes Chrifiern II. in Kopenhagen 
bevor. Der Leichenftein (bei Aukelmann Insoript.) und bie 
Zrauergebichte der Freunde Cin Fabricii Memoriae Hamburg. 
Vol. L p. 139 sq.) haben ihn fehr gepriefen. Andere Nachrichten 
über ihn bat aus handſchriftlichen Randgloſſen zu H. Röver’s 
Ratheliften der Ramesloer Domberr Joh. Juſtus Kelp im 
Richey's Abſchrift der vorliegenpen Chronik aufbewahrt. Der 
unbelaunte Gloſſator nennt ihn „einen geizigen, unrubefomen 
Wann, ver bei feiner Zeit viel Unruhe und Streit. anrictete, 
Geld genommen, Urtheil nad feinem Willen gefprochen, oft 
sine unflerbende Zwietracht unter feinen eigenem Kindern ange- 
richtet habe.” 

Es mag nun politifche Yeindfchaft, ein verlorener Rechts⸗ 
ſtreit oder fonftige vermeinte Kränkung dieſe Aeußerung einges 
geben haben, fo könnten fie jebenfalld in Verbindung mit jenen 
Stadtrechnungen einige VBerbächtigung ber Kleinlichkeit und Habs 
gier erregen. Dagegen Tann es nur erfreulich fein, eine von 

De 








al 


Mm. Reber pegaünprte Ftiftung ananführen, wohn japrlich 


bie bamala bebeutenhe Summe ann 39p 4 an Hausqrme, gu 
Gituppnten ar arwe Jungfrguen aus feingg ober feinge drtj 
Haustzayen Sippſcheft seriheilt werpen follte, hie his an hen 
bean Tag. in — Weiſe noch veſheit Pi, 


13, Homburgiſch⸗ Haufiſche Johrbucher 


vom Jahre 1584 bis 1554 (Mo. VIII.) 


Biere Jehrbucher Anben ſ 5 gleichfal noch in der mehr⸗ 
gedachten Handſchtift der Regierungs⸗ Bibllothek zu Schwerin, 
auf i7 Quartblaͤttern von einer dritten neueren Hate, vermuth⸗ 
lich im Jahre 1554 geſchrieben. Der Hamburger Verfaſſer zeigt 
fich unverkennbar, doch Iannı er nicht genauer charaktetiſirt werben. 
Wenn er zuweilen ein Kornhaͤndler oder Brauer zu fein ſcheint, ‚fo 
mödte aus anderen Stellen: ein Geiſtlicher ſptechen, in nöd, ans 
bereii man ben Kriegsmann ſehen. Auf einem Geiſtlichen deutet 
bie ganje religiöfe und esangelifche Auffaffung und’ bie Nach⸗ 
richten ‘über. die Todesfälle der Geiſllichen J. 1546, ſogar 
lateiniſch bis 4. %. 1533. - 


rum —— — — — — — — 


4. vBewbarger Chrmit um JZahre a, 
Me. X), 





u dieſem Werke eines für bie ihm nahe liegenbe Zeit unſe⸗ 
‚ zen vaternadtiſchen Angelsgenheiten aufmerliiamen Samburgere ſind 
mai zwei vallſaãndige· Oandſchriſten aufgefunden, auf der Bibliothel 
anfsıes Commercii. Die erfiere 4. A. hegeichnet D.IIL.93*, iſt ein 
‚Beariband, in welchem wach meiner Zählung 185 Seiten beſchrie⸗ 
ben find, Auf-diefe NB, felgen unch 24 Blätter, welche für bie 
Fertſezung beftimmt febeinen, von denen nur Die vorletzte Seite 
mit folgenhen Berfen befihriehen ift, aber .non herfelben Bawb, 
nähe die Ghrenit im Sabre 1859 erfaßt oder, wie die viel 
BSchnitzer in den Altern Ramen wabrſcheinlich mn, bold 
ef ing Reine gefhrieben hat. Ä 


Beer Muren hefft eyn iver ryke, 
a Zorne darhynhen deßgelnfe. 
De erfie Mure i de Rechlfeſdicheyt. 
"De ahder, fo beneget #9 de Duericheit 
i8. Den Underbanen vnd denfüluen leuet, 
Bebsbdetumme, fo bat Boltkſpyck onet 
Ehe Imiaen de: Etichtit yth Rechte, 2 ip 
Dat he enne bes ‚gpber bpzde brit. .. 
J De drudde mure, de eynen rife velt nuttet, 
10 &o men wedewen vnd weiſen beſchuttet, 
Ye bat eyn rile yn de lenge nicht befteit. 
3 veerde mure yß, fo men nicht nalet 
zaffet de byſen firenge vnd vafl, 
u Wi onet barmiih webber borger no gaflh. 
16. Welder flat veffe Hear Muren baet, 
In der gadesfrochte de’ Torne ſtael 





"Bor ogenn {50 denen iß myne tun, 

Bar ufptp mate Ick my vlle gunſthh 
Ups Hanie, Bp-dalı bauad ap. N 0 
2. Be su © urn, 


m em > — ⸗—— 
0. . 
y “ - 


IN 


Die andere Handſchrift der Eommerzbibliothet, 1. B, iſt dert 
bezeichnet D. III. 94*, Hamburger Chronik von 799 bis 1666 in 4. 
Michael Richey trug 1724 feinen Namen ald Befiter ein. Sie 
it im Jahre 1590 geſchrieben. Dieſes Datum ergiebt ſich nicht 
nur aus einigen angehängten: Rachrichten von den Jahren 1587 
bis 1590, ſondern auch aus einer in derſelben Haudſchrift ange 
bängten: Annotatio oder Beichreibung der Namen der Stabts 
perfonen fo zu Hamborch... durch M. Harmannum Rouer, 
Anno 1534. Nun aber webderumb aufd (sic) neye vort gefcheuenn. 
io) durch M. Paulum Brovdermann, Anno 13590. Ganz 
verfchiedene Bände haben fpäter ‚ver. Chronik, fo wir. der Anno» 
tatio, Mleinere Nachträge bis zum Jahre 1670 angefügt. Der 
Text unferer Chronik ſtimmt bier in. faft allen noch fo grobe 
Fehlern mit ver vorgedachten älteren A. überein, indeſſen ned: 
mehr. mit No. 2, bat auch viefelben Lüden, wie 3. 3. 1408‘ 
„gebaren — Wpfmer". Doc bat fie einige unbedeutende Bede: 
befferungen, welche wur einen aufmerkſamen Abfchreiber verrathen, 
Sie hat gleichfalls mit No. 2 eine in A. fehlende, oben S. 414 
nicht bemerkte Einzeichnung: „No. 1495 viff feheröver gerichte, 
deren Gaptein gewefen Steffen Salmes, ve nicht gerichtet 
beſunderen fin mate Kindt von Lingen“. 


2) Eine neue Abſchrift dieſer Chronik, jedoch erſt ums Jahr 
1227 beginnend und nur bis zu Ende des Jahres 1550 reichend, 
ſ. unten ©. 393 Note c und ©. 446 Note l. Der Abſchreiber ume 
Jahr 1700 fcheint die vorerwähnte Hanpfchrift 4. B. vor ſich gehabt 
und im Ganzen richtig gelefen und nur einige Schreibfehler 
verbeffert zu haben. Diefe Hanpfchrift finvet fi in dem ſchon 
oben gedachten, früher dem wohlverdienten Kenner und Sammler 
Hamburgifcher Rocalgefchichten N. M. Büßbe, jet "Deren 5% 
Cropp gehörigen Foliobande. 


Daß keine dieſer Handſchriften das Originat ganz richtig 
wiebergiebt, ift wohl fchon aus einigen Stellen z. 3. 1546 ©. 435 
Note i’ und ©. 436 Note m erfichtlid. 


Bis zum Jahre 1532 hat ber, Verfaſſer ‚das meifte ans 
uns befannten, ſogar einer ‚ober ‚zwei bamalg, ſchon gebrudien 
Duellen genommen, neben einigen befonders für die letzten Jahr⸗ 
zehnbe uns unbelannten. Set viefer Zeit ſtehr er ſelbſtſtändig ba. 






LV 


Dep er nit vor dem Jahre 1553 ſchrieb ſieht man ans * 


Angaben zu den Jahren 1540 und. 1644 ©. 433. 

Bis zum Fahre 4200 find die Angaben nußererbentlich un⸗ 
beheutenb und much mehr enifielli und verworren. VDiele ber 
ſelben Annuen fehr wit 4) der bekannten Chronid des Vükeder 
Deminicaners Herman Corner überein, Es ſtad biefe Stel⸗ 


‚a von mir nachgewieſen, fo wie andere, welche Belt 
Heft mit anderen Ehreniften zu verrathen fcheinen. Doch 
nichten dieſe erſten Jahrhunderte vieleicht unmittelbar aus einer 


ms nicht befannten, doch jenenfalld vem H. Goruer nahe: 


ſchenden Weltchronik entnommen fein. 


2) Schon in einigen früheren Stellen (4. I. 840, 10185, 
' 1078, 1100, 1116) zeigt ſich als unmittelbare Duelle die Furze 


‚Henburgifge Reimchronik vom Jahre 810 bis zum Tode 


h 


Eraf Adolf's IV. von Holſtein, welche wir S. 218-226 wieder 
Ggedruckt haben. Der Hauptinhalt dieſer Chronik iA in die⸗ 


Velegenbe, doch feiner Reime entlleidet, aufgenommen. 


3) Vo diefe Benugung aufbörte, beginnt mit dem Jahre 
1228 die häufigere Benugung des deutſchen Zeytbuch und Ges 
ſchichtbibel von Anbegyn bis 1531 durch Sebaſtian Frand 


bon Wörd, 1531 zu Straßburg in Folio gedruckt. Die Aus⸗ 
‚Füge gehen, außer vom Jahre 1128, vom Jahre 1228 bis 1504, 
‚fs nur durdy einen kurzen Theil des Zeitbuches BI. 188—218. 


4) Der Berfaffer Tannte und benugte die wendiſche 


Chronik in einer unfern Handſchriften 3 und 4 gewöhnlich 
nahe lommenden Abfaffung. 


5) Wir finden bier auch manche Nachrichten wieder aus 


Ver ähnlichen Meinen wendifchen Chronif No. 4 v. 9. 1394 —1500, 


wide der Hamburgiſchen des B. Gpfete vorgefegt if. ©. 


anten ©. 34 —41 und oben ©. XLI und XLM. 


Der Verfaſſer giebt ſi fich nicht zu erfennen, wenn glei er. 


fine Perfönlichkeit in der Ueberſchrift der. Chronit, fo wie geles 
‚geatlich (nad dem Jahre 1183 ©. 384 und 385) bervortreten 


Mt, Rur einmal 3. 3. 1529 fagt er von fih, daß er damals 
vom ver. St. Johannisſchule nad St. Nicolai gegangen, body 
acht, ob als Prediger, als Lehrer, ald Schüler over in anderer 
demlaſſunge Dem St, Petri⸗Kirchſpiele dürfte er nicht an⸗ 





LYI 


gehort· Haben, Üben welches or nicht nur CD. ungünig 
urtheilt, ſondern von weichewire ud wonkger zu erzůhlen had; 
als von anveron Kirrhſpieten. Ich mochte einen Ranfantlin in 
then fee, deſſen Geſchaftöretſen Am reis: momechen Ebetrzweiſſe⸗ 
außerhalb Hamburgs belanu gemacht, welchrn aber few Jatereſſr 
ar. er Wohlfahrt ſoinen Baterſtadr sun Kir chgeſchworwer zu St 
Mrelal oder Et; Katlswinen gefbtdert habe, Sollir er ſich in 
der Notiz ber die Baumpflanzung: und: Pflaſerang des Wogch 
vor dent: Seriuthore um: Jahre 1330 81 ven Ruthmanu Miker 
laus Hertiges zu erfennen gegeben haben? Dieſer war1 580 
Jurat zu St. Nicolai, 1527 Gotteslaſſtenverwalter, 1525 Oberalu⸗ 
wurdq 1532 März 12. mir feinen bisherigen Collegen Joadhim 
Wulbenwever u Hinrich Rademaker, :fo:wie au 
Alhert Oldehorſt zw Rathe erwählt, und reignirte. 155% 


megen Altersſchwche, in ebem- dem Inhre, wo unſen Ehronk ' 


eudet, Map er noch fünf Jahro lebte, bemerken dis Zufübe 3 
Gpſeke's Chronik ©, 19, welche ſelbſt ſeinen Todestag vom 
zeichnet haben: 1564 September 26.. 

‚Diefe Ehronif ift an manchen Stellen ihrer ſpäteren app 
ſchtuch von Stelzner benutzt worben, z. B. 1536 von 
itmarſen, 1554 ver Einnahme Bergedorfs, 1555 vom Groten, 

Reineke, doch flets fehr abgekürzt und ohne die dem Leben ente 
lehnten kleinen Züge, welche jenen gleichzeitigen Chroniken ein 
ſo ‚grobes Sntereffe verleißen. 


Ich kaun dieſen. Vorbericht nicht fließen und mir das Vers, 
ghügen nicht verfagen, bie von ben Herren Dr. Wilhelm Jup age. 
hans von Lüneburg, und Dr..Elard Hugp Meyer von Bremen. 
bei den Collationen des Manuferiptes und Correctur des Druckes 
fd wie mamientlich auch bei det Ausarbeitung ber Kegifter mir 
gelelſtetr trelle Hülfe mit Danf anzuetkennen. 


„Hamburg, am 20. Dat 1861. 


1) 


| Bm dumm. | 


* 2 7 ” a 
.s 








ae 


Anno Domini 810 darna alfe de Saffen ven louen entfangen 
hadden, do wort gebumet de ſtadt Hamborch vnd Terfen 
darinne dem Nordawinger laͤnde, dat weren be eddelen Dit⸗ 
nerſchen, Holften vnd Stormeren. De kerken beuol Earolus 
enem hilgen manne, de bete Heridagus vnd ſettede de kerken 
‚tv Hamborch in ein arczebiſtoppom der Denen vnd der 
Venden. Men de hilge biſeod Heridagus leuede nicht lange 
darna, vnd ock ſtatf Carolus 'de koning in Godt dem heren. 
Ra koning Carolus quam ſin ſone Ladewicus in dat keiſer⸗ 
* ein erwerdiger here, de ſulue begeringe hadde ven: criſten⸗ 
bouen tho ſterkende. De nam ben hilgen man ſunte Anſcharius, 
‚ben he ock thovorne fandt hadde tho den Denen vnd tho den 
Sweden, ben leth be wigen tho enem Arczebiſcop to Hamborch. 
Dat ſchach mit vulborde des paweſtes Gregorii des andern. ) 
Aus wert erſt geſeiet dat wort Gades van Hamborch den 
Denen vnd den Wenden vnd dem Rordawinger lande, den 
cddelen Ditmerſchen ⁊c. 

Eodem tempore wort Haroldus be foning. in, Denne⸗ 
marken ock criſten vnd wort gedoft van Adaldago epiſcopo. 

Anno 840 do wort Hamborch wedder vorſtort. Wente 
do be milde vorſte Ladewicus vorſtoruen was, bo wort ein 
rot lif twiffen den finen Einveren, ‘ve de Timeben vmme dat 
leiſerrik. Vnd wort fo vele volkes in. Frankriken vorflagen, 
bat ſodder ber tidt in Frankrik ſo vele volkes nicht vorfiagen 
is. Dofulueft wort grot kif in allen enben ber werlt. ‘Do 





. FE ne J . 
) 66 iſt Pay Gregor IV. gemtint.. nr. nn 
1 






















vorhouen fid de Denen vnd Normannen Conder) foning Erid, 
Haroldus broder, und makeden aldererfien de Wenden tinfaftich, 
darna de Freſen. Darna voren fe mit roffcepen den Rin op ond 
beftelen de ſtadt Colne. Vnd de Elue voren je nedder vnd be 
ſtadt Hamborch vorſtorden fe in den grunt vnd alle de Terfen. 
Vnd de hilge here funte Anſcharius und andere prebifere moften 
wien hemeliken an de Wenben vnd worden vorfhuchtert. De 
wort gebuwet bat gabeshus to Rameflo vmme des fruchten 
willen der beiden 2c. 


Anno Domini 844 do buwede de keiſer Lotarius, Rabewisud 
fone, Hamborch webder, mit vulborbt des paweſtes Nicolai. 
So lede he dat flihte to Bremen to dem flichte to Hambord 
und wort do ein flichte tohope vnd funte Anfcharius nam beide 
lichte to fid ta reigerende. Tovoren lach bat flichte to Bremen 
to dem ftichte to Kollen. Dama do fid flillede be grimmichth 
ber Denen, bo dede funte Anſcharius ſinen vlit. He toch ie 
Dennemark unbe worht grote fruntfcop bi dem koning, be dy 
noch beiden was. Vnd eme gaf be. Toning orlof,. dat be mochn 
buwen da kerken tho Slefewid und to Ripen vnd ben crifie® 
louen tho prediken. Do beferven ſickk de Denen. Darna tod 
ſunte Anſcharius od in Sweden in de ſtadt Byrca. Dar wort 
be leflik entfangen. He predikede wit flite be Sweben bes 
Terben fi thom criftenlouen ıc. 


Bnd market, bat ſtichte to Hamborch was grot. Id wei 
vp diſſer ſiden der Elne in dat Korben wente iv Sleſewick vnd 
bat land is geheten dat Nordawinger land ond holdt brierkf 
dorf an ſick. ABO de eddeleſten bat ſin de Dilmerſchen, Holſten 
vnd Stormeren. Bort gink de feede des flihtes to de Waget⸗ 
Menden vnd Polaber⸗Wenden vnd Obodriter⸗Wenden vnd 
vortan to deme water, de Pene genomet, vnd to ber ftabt| 
Demin genomet, dede licht bi dem Sunde. Det Land te 
Augen lad ock to dem ſtichte to Hamborch. Dat flichte w 
Hamborch hadde in finem ſtichte bat flichte to Bremen alſe vor⸗ 
geſchreven is. | 

Wiſmer, Roftod, Sund weren nit mank ben beiden; 
de hebben de criſten gebuwet. De heiben hadden eine ftabt, pe 





bee Rage) und hadde 9 porten. Dar weren bepe mor vnd 
brole vor und ander gruerde und ein holten brugge, dar nemant 
mofte auergan men be offeren wolde dem afgabe. Ere vorſte 
ber dunele hete Radegaſt. De flabt 18 in de grund vorflort 
und ein junefrumen elofler webber gebumwet. 9%) 

Anne 865 do Karf de hilge vorſte funte Anſcharius, dede 
reigerbe de ftidhte to Hamborg vnd Bremen 33 jar. Na em 
volgebe de hilge biffop Reimbertus. De fat im bifeosbom 23 jar 


vnd farf int jar 888. Ra em quam Adalgaring in fine ſtede. 


Anno 872 do buwede de hilge biſcop Reimbertus 
Burtehude. 9 


(1116) . . . Bi den tiven keiſer Luders was ein eddel 
hlih man, Otto genomet, prawef to Hamborch. De fcheen 
in duffem lande in finer hillichei. De wort geladen van dem 
hertoge vom Pommeren, Boliflaus genomet, dem wendefchen 
volfe tho ptedikende. He quam dar vnd prebifebe ben criſten⸗ 
leuen ven heyden und bebe grote wunberwerfe. Vnſe leue here 
Bodt veftede fin: wort und be predikede mit dem tefen, bat he 
alle dat volk beferde thom eriftenlouen mit eren vorften. Dar 
blef de vruchte des godtlyken louens bet in deſſen bach. *) 

Anno 1164 hertoch Hinrick van Saſſen de Louwe nam 
Geroldus, den biſcop iv Oldenborch, ) vnd vorde ene mit 
werdicheit to Lubeke in vnd nam ſinen ſtol van Oldenborch 
vnd ſettede ene tho Lubeke. Darna heten he vnd ſine nakomelinge 
biſcope tho Lubeke. Do worden tho Lubele maket xij dom⸗ 


Es iſt das alte Rhetra mit ſeinen nenn Thoren gemeint, ſ. M. Adami 
Gesta pontilcum Hammaburg. II. c. 18. vergl. I. III. eo. 50. 

3 Es ſcheint Her das Prämonſtratenſer Kloſter Broda bei Neu 
Brandenburg gemeint, welches bisweilen irrig für em Ciſtercienſer 
Ronnen » Kofler gehalten if. ſ. Liſch Jahrbücher für Meflen 
burgifge Geſchichte Th. IN. 

N Burtehude IR bier mit dem Klofler Bücken im Hoyafden ver 
werhfelt. Eben fo’in der Nordelviſchen Chronik, aus welcher nuns 
mehr große Auszüge folgen z. 3. 1100. 1116, 

9 Folgt aus der Nordelviſchen Chronik 3. 3. 1182. 1198. 1186. 1188. 

1139. 1149. 1154. 

Oldenburg Im norböflfichen Holſtein. 


—⸗ 


1* 





4 


prauen. De praweſt hete ber Adolar. ) Vnde de bifcope 
van Lubeke hebben van ber tibt an bet herto tho Vthin er 
weſent gebat. 

Anno 1174 do wort de foning Waldemar fo mechtich, 
bat be wan Hambord vnd alle Rorbawinger lande.) Bad 
de Woldemar was funte Kanutus fone. Gin junk fone gebaren, 
pe bete od Woldemer. In den fuluen jare wort od gemartert 
de hilge vaber funte Tomas van Kantelberge in: Englant. 
Bi den tiven keiſers Frederici J. iS erſto Liflant thom criften 
gelouen gekamen. 

Anno Domini 1181 do lede ſick keiſer Frederick vor Yubele 
vnd wan de ſtadt. Vnd do ſe ſick gegeuen hadden, do nam he 
fe in fine vorbiddinge vnd makede fe keiſervrig. Darna wert 
Lubeke vorhoget vnd wohlgebuwet. 

Anno 1412 de hertoch van Saſſen was ein vigent der 
ſtede vnd kopmans to Lubeke vnd Hamborch. He ſcindede den 
kopman in dem Wunneken Broke. He wert vaken gewarna 

pub left nicht af; hiromme togen tegen em be ſtede vnd 
wunnen em af in korter tit twe borge: Bergerdorpe vnd 
Ripenbord. ) 


:% Der richtige Name iſt Athelo oder Ethelo. 

Zum J. 1171 iſt nur theilweiſe aus der Nordelbiſchen Ehren. 
König Waldemar I. if bier mit feinem gleichbenannten Nachfolger 

‚ verwechfelt. Zum 3. 1181 if nicht daher. Dann folgen Auszüge | 

"Aug jener Ehronif vom 9%. 1404. 1409. 

2) Aus der Rorbelv. Chronik. Wunnekenbroke fcheint im Lauen | 
burgifchen zu fuchen. Bei Michelſen: Winnedenbrote. Winnenbroke. 
in Hamb. 9. ©. Neororus hat 3. 3. 1504 aus einem Hamburger 
Stadtbuche die Erzählung von einem Hamburger Hauptmann, Clans: 
Schwarte, welcher das Haus im Wunneken Brote bei Nacht über: | 
fiel und den dort gefangenen adlichen Räubern die Köpfe abhieh, 
welche er mit jener Namen auf Zetteln verfeben, dem Rathe aus | 
einem Sade vor die Füße fhüttete. f. Dahlmann Reororus Th. J. 
©. 585. Schon in dem Expositis Civitatis Hamburg. v. 3. 13% 
fommt unter der Rubrik: ad reysas mehremale vor: Wunkenbroke 
ad impediendum latrones. Bald darauf bildet dieſer Ortsname 
eine fiebende Rubrik in jenen Rechnungen. 1429 wird die Lage des 
Drtes an der Holſtein⸗Lauenburgiſchen Grenze angedeutet: S6 solidi 
dno B. Gronewold ad Berchteheide, dummodo  apportavit hie 
tres latrones spoliantes super Wunnekenbrok et fuerunt hic 


Anno 1381 weren be henſeſtede thohope to Lubele, bar 
od quemen de Brunswilesten, de um 8 jar vih der benfe 
geisefen weren vmme ben vplop, den fe in ber ftabt gehabt 
hadden. Do moften de gefandten van Brunswid vth erer 
berberge went in vnſer leuen Frouwen kerke gan blotes houedes, 
barvot votes, vnd drogen waslicht in eren handen vnd fillen 
‚in der kerken vor den anderen geſendeten van ben henſeſteden 
in de fne vnd bibben vorgimiß, dat fe mochten webber to 
grade famen. Vnd bat od fradh. D 


Anno 1399 is ein vnwontlid winter geweſen, alfo bat 
men van Lubeke na dem Sunde vnd in Dennemarfen auer be 
fee tho perde Tonde riden vnd mit ſleden varen. 

Anno :4400 do befeten de Lubefchen Bergerborpe, dat fe 

pandeswiſe van dem hertoch van Saſſen hadden. Do is de 
junge hertoch Erick van Saſſen gekamen mit ſmeigelden 
worden vnd is to dem houetman vp de borch gekamen in enem 
fruntlifen guden fein. Auerſt do de junge hertoch ſach, dat be 
Barker was alſe de houetman, do heft he en bar van gewifet 
vnd in befit genamen, bet barna anno 1420 fint be beiden 
Rebe Lubeke und Hamborg vigetagen vnd weren flarf 2000 to 
vote vnd SOO.to perbe und hebben Bergerborpe wedder gewunnen. 
| Snd holdent 6 jar ein vm den anderen. 


| Anno 1418 quemen de heren vnd rede der benfeftede 
thehope to Lubeke vmme ohre frigheide, de fe hebben in 
ı $landeren, Englant, Norwegen vnd Ruſſlant to vorbiddende, 
be fe van olden ber beſeten hebben. 

Anno 1419 wort tho Roftod de ontuerfitet vpgehauen vnd 
van dem paweſt Martino 5 confirmeret. 

| Anno 1427 do bebben de Boehmen gehat enen blinden 
| beuetman vnd den hebben fe mit fi gefort vnd allent wat fe 
| 

| 


y 


decapitati. — Es folgen jeßt Auszüge aus jener Chronik v. 3. 1415 
| bis zu deren Schlufle b. 3. 1483. Darauf finden ſich Auszüge aus 
| des zuweilen auch angeführten Albert Erant Vandalla I. X—XIV. 
| denen bie obenflefenden Notizen eingeſchaltet find. 

) Bergl. die Arkundl. Geſchichte der deutſchen Hanſe. Th. 1. ©. 107 
u. 784. Detmar Lübſche Chronik 4. 3. 1380. 





im ſtride na finem rabe gedan bebben, dat heft en lucklick for 
gegan. Darna do be vornam, bat be flaruen ſcholde, do iR 
be beualen, wan be dot were, fo fcholde men em fine bei 
afteen end de vp ein banre ftefen, vnde wor fe den in einen 
fig togen, dar feolden fe gelud hebben vnde nummerme 
sorlefen. Dat od fo geſchach: de wile fe be banre van be 
but hadden, fo hebben fe vordeel alderwege und geluck gehnt. 3 

Anno 1466 fint de koplude gefamen van Franffort vik 
bebben mit fi! gebracht vele Durbar war. Darvp fint de 
Mefelenborger vnd de Prigniſeer gefamen vnd hebben dat geroud, 
Daroth de Mefelenborger do ein naem gefregen, dat ſe 
dep erlin geheten worden fint. 2) 


. Anno 1468 do heft de koning van Dennemarken ben 
Engeifihen 4 fcepe genamen, darum be koplude vant hof il 
Englant fint rufterbt ‘und geuangen mit ohrem gube genamem, 
Do hebben de Eollenerd de henſe vorfafet vnd gefecht, fe horen 
nicht to der henſe, do ſe ſegen, dat de anderen vangen vm 
gebunden worden. Auerſt de Colleners hebben al dat ere vol 
dem haue genamen vnd nichtes darvp gelaten ſunder bat gree 
vinkenbur, dat ſe vth der doer nicht krigen konden. Darstf| 
do hirnamals ein grot Fri und orloch 18 augeuangen ber ka 
mit den Engelfchen. ) 

Anno 1188 Do heft hertoch Hinrich De Louwe de Aa 
Bardewik belegert vnd in dem dage Simonis vnd Fir 
gewunnen vnd mit Dem ſwerde de erworget, de bar noch binner 
leuenve werben. Darna ſtickeden fe an al wat dar binnen wos 
sub vorbrenden dat fo, bat fe newerle wort wedder gebuwet. 
De ftolten houwen ftene de dar weren, de worden na Lubeke, 





1) Diefe Nachricht von Ziska ſchelnt gleichfalls nur miswerfianden. 
Vandalia 1. XI. c. 9. wo jedoch jener einäugig geſchildert 
it und anorbnet, daß feine Haut zum Trommelfell genommen werde. 

2) Berl. A. Crantzii Vandalia 1. XII. o. 38. 

2) Bergl. dafelbfi LXF. c. 88. Meder bie Begebenheiten f. m. Urkundl. 
Geſchichte des hanſiſchen Stahlhofes zu London S. 52. Bon 
Bintenbauer vergl. m. Diiniatusen zum Hamburgiſchen Stadtrechte 
©. 51. Wir finden: hier einen Beleg, wie kräftig die Hanfen tie 
Polizei auf ihrem Hofe ausübten. 





| 
K. 


bamborch gevort ond na kunchorq— Men wil nach ſeggen, 
dat hir to Hamborch fi bat ſtenenhouet mebe geſettet, bat van 
dem Hinferboue want to Dem Seardor ſteit. 

Bnd hertoch Hinrich de Louw is geſtoruen anne Fr 

Anno 1375 iS de Teiler Karolus to Qubele ingereder vnd 
ber guben ſtadt in fredes tibt beſeen. So hebben nu be flabt 
Rubefe ij’ keiſer befeen, alße keiſer Frederick, be dar vorlach 
sad fe wan, do ſil de Lubeſchen noch vnder fine gnade geuen. 
So is Feifer Frederick bar binnen gefamen mit unfrede. Auerft 
keiſer Karolus is gekamen in ber tiht des fredens vnd heft bar 
binnen geweſen 10 dage lank, darna is he wech geingen. ) 

Anno 1300 heft de paweſt Bonifacius de 9: bat fe 
Bifitationis Marie) beflediget, bat thovorne van dem 
vorigen paweſt was vpgeſettet. 

DE heft de ſuluige Bonifacius Brigittam mebe in den 
tal der hilligen geſettet, de do leuede. 

Aımo 1447 fint erfio be Tarteren in buffe tande gefumen, 

be vorhen bir nicht gewandert Hadben. >) Bnd kregen geleibe 
von dem Teifer Sigifmunbe. 

The wetende dat bre grote ſlachtinge in Ditmerſchen be 
heren und vorften vorlaren hebben. De erfte is gefeeen anno 
1993, do graf Johan und graue Gerdt dar de ſlachtings vor⸗ 
men. De ander 18 gefceen anno 1404. Do wort geflagen 
bertoch Gerdt van Siefewid in der Hamme. De dorde vnd 
au tor tidt de laſte is gefreen anno 1500. Do wort be garbe 
in Ditmerfchen vorſlagen, do fe foning Hans und hertoch 
Frederick barin gevort habden vnd mit nouwer not quemen be 
ferien darvan. 





!) Bergl, Crants Vandala 1. I. e 1. 

) In der Ueberfhrift: Dot fe Marien Baxchgauk 

9 Die Tartaren oder Zigeuner erfchienen in Hamburg nach biefer Zeit 
häufig und feheinen nicht ungern gefehen au ſeyn, da fie nicht felten 
auf Stadtloſten unterfläßt wurben. ©. Stadtrechnungen v. J. 1484. 
80 sel. comiti Johanni de parva Egipila. 1441. 6, tal. dno 
comiti Tatarorum de parvo Egipto propinata, 14498, - 4 tal. 
Tatariis propter Deum erogata. 1444. 2 tal. Tatarlis propier 
Deum propineta, 1445, 4 tal. 


8 





Anno 59 in nigiares vage ) is Toning Criſtian in Go 
vorſtaruen. Vort darna im Maio heft fin halfbroder, bertod 
Adolphus van Holſten, vele ruter vnde knechte angenamen vuf 
fin na’ Ditmerſchen getagen ven 18 Maij vnd hebben Melvorpi 
den 3 Juni ingenamen vnd alles vormordet. Vnd den 7 Juni 
hebben fe Brunsbuttel vnd de Eddella vnd IV venlin ®) inge 
namen vnd al vormordet wat fe auerquemen. Darna ben 1 
Jumij anno 30 hebben de Holſten de veſte tor Hamme v 
Hemmenſtroe ingenamen, dartho od Lunden vnd be Heide ga 
vigebtaht: und vele Ditmerſchen erſlagen. Vud fint ben dach f 
vele vmgekamen, bat de anderen 4 kaſpel, alſe Weſſelb 
Aldenwurden, Nigekerke vnd Buſen ſick vp gnade und vngnad 
ergruen hebben vnd hebben al er ſchutte, harniß vnd were i 
lant to Holſten faren moten vnd al ere feſtinge dal werpen, vr 
hebben vorſegelt denſtbar 40 finde gelick den andrren vnd d 
halfe feat van der Geſt to geuende. 2)] 

. Anno 1226 hebhen de Lubeſchen be borch to Lubeke ve 

loninge man Dennemarken genamen vnd dat mit liſte vnd i 
darna eine grote feide vm angehauen, be in ſunte Marie 
Magpalenen- page is geholden worden, bar doch bo be Cubefäe 

de auerhand bebben beholden. 

- Me: ftapt Lubeck heft in Torter ihr, alfe- in 60 jarel 
menniaen;beren gehat. Alſe anno 1140 i8 de greue von Scouwen 
borch ein here barauer geweft: darna is hertoch Hinrid de Lour 
ein- bere darauer geworden. Darna hebben ſick be -Rubefche 
gegeuen vnder ven keiſer Frederick, de bar wor lach vnd iS co 
de keiſer ein here darauer geworden vnd heft ſe do wedde 
gedan vnder den horſam des greuen van Scouwenborch. Darı 
is hertoch Hinrif de Louw dar wedder ein here auer geworben, 
Auerft fort darna wert de greue van Scouwenborch Wedver 
here darauer. Nicht lange darna - wert be Poring Yan Denne 
morten ein here auer Lubeke. Som laſten idert be keiſe 


XR 


. Die einſchaltung über die Ießte ae Der Dithmarfen im Jahr 1558 
iſt vem Originale ver von ' foüterer Band‘ beigefüget. Die € ddett 
6 A Eddelafe | 
9 Unleſerlich. 
) S. bie Berfipreibung bei Neocorus a. a: D. * n. ©: 86. 








— — 


webber ein here darauer und is noch hutigen dages vnder bem 
gehorfam des keiſers. Dut alle iS gefceen van anno 1140 
er bat men heft gefereuen 1200. Her Sranz' (Vandalia) 
Lib. 6, Cap. W. 


Mabeöberen to DBambord: ' 


Duffe nabefereuen worden gekaren to in ben 

raet alfo hirna befereuen flaet: 9 
Her Hinrich Salsborch 1475. 
Her Karſten Barfcampe 1475. 

Her Hermen Langenbele 1488. 

Her Euert Bocholt 1479. 
Her Clawes Tode 1478. I Bu B 
Her Erick van Zeuen 1479. 

Her Karſten van der Hope 1482. 
Her Detlef Bremer 1483. 

Her Jurgen Lam 1482. 

Her Clawes Michelſen 1486. 


Her Marquard vam Lo 1485, 


Her Zohan Barſcampe 1485. 
Her Hinrid Vaget 1488. 
Her Hinrich Moller 1488. 
Anno 1490 des donredages na Letare: Her Dirid Bremer. 
Ha Cord Moller. 
Anno 1493 ante diem trium regum: Her Albert Weſtede. 
da Arnd Grimholt. Her Hermen Rodenborch. Her Matias 
Sciphoyer. 

Anno 1498 Gregorii: Her Nicolaus Luneborch. Her 
Bortelp van dem Rine. Her Soden van Sprelelſen. Her 
Johan dolthuſen. | 


vnd ſtarf anno 19 am 
dage Petri und Pauli. 





) Die Jahre der Erwählung find. hier vom Jahre 1476 = 1488 vom 
Herausgeber nach den beiaunten Liſten heigefügt.: Ueber bie 
. damalige Erwählung, welche oft mehre Jahre nad fingetretener 
Baranz vorgenommen wurde, f. Zeitſchrift für bamburälfihe Or 
ſchichte ZB. III. S. 315) 


10 


‘ Anno 4505 Gregorli: Her Gert vam Holte. Her Michel 
Reber. Her Jochim Nigel. Her Dirid Hohmien. 

Anno 1507 Gregorii: Her Eler van Stempelen. Her 
Pawel Peed. Her Cord Cortumme. Her Jacob van Wintem. 

Anno 1511 in funte Gregorius vage: Her Johan Hulp. Her 
Albert Hademan. Her Matias van Emerfen. Her Dirid! Lange. 

Anno 1514 bed bonrebages im Paflen: Her Gerb van 
Hutlen. Her Peter Bardman. Her. Pawel Grote He 
Wilhaed Wife. 

. Anno 1518 in funte Gregorius bage: Her Cord Beften- 
boftel. Her Jurgen Plate. Her Albert Weftebe. Her Vincent Moller. 

Anno 1523 den donredach na funte Margreten bage: Mefter 
ber Hinrid Salsborch. Her Dito Bremer. Her Johan Huge. 
Mefter Peter van Sprefelfen. 

Anno 1528 Gregorii: Mefter Johan Wetten. Her Johan 
Rodenborch. Her Hinrich Heſterbarch. Her Dithmer Koel. 

Anno 1529 am dage Gregorii: Her Gotke Moller. Her 
Hinrick Riger. Her Meine van Eigen. Her Johan Scroder. Her 
Jochim Moller. Her Matias Reders. 

Anno 1532 na Letare: Her Jochim Wullenwever. Her 
Nicolaus Hertiged. Her Hinrid Rademaler. Her Albert Oldehorſt. 

Anno 1534 des Dinzdaged vor Pinrten: Her Detlef 
Sculdorp. Her Johan Rentzel. 

Anno Domini 1540 den dinxdach vor Aſcencionis Domint 
was de 4 Maij worden gefaren: Mefter her Jochim Sommer: 
felt, fecretarius. Mefter ber Hermen Rouer, fecretarind. Her 
Jurgen sam Holte. Her Laurens Nigebur. 

Anno Domini 1542 den donredach vor Palm. was de 30 badı 
Martii worden gefaren: Her Clawes van der Hoye. Her Goberb 
Sctoder. Her Jochim Holthufen. Her Jurgen Vilter. 

Anno Domini 1546 den donredach vor Jacobi unbe was 
funte Marien Magpalenen dach, den 22 Zulit, werden gelaren: 
Mefter ber Hinrich vam Broke. Her Garlef vangenbefr. Her 
Bert Rigebur. Her Hieronimus Biſſenbeke. 

Anno 1547 ben dinxtedach vor Palm. vnd was de 29 Marti, 
worben gefaren: Her Hermen Schele. Her. Johan Wetfen. 
Her Luder Schulte. Her Albert Hademen. 


11 


Anno 1554 den 9 Octobris: Her Dirid Beſtenboſtel. Her 
Hinrich Wichman. Her Hieronimus Dremer. Her Hermen Wetlen. 

Anno 1558 am dage Gregorii: Her Hinrich vam Holte. 
Her Tonniges Elers. Her Jaſper van ber echte. Her Hinrich 
vam Kroge. 

Anno 1560 den 6 Maij was be mandach na Jubilate: 

Meſter ber Nicolaus Fogele. Her Jacob Selm. Her Henning 
Mathiffen. Her Hieronimus Huge. 

Anne 1565 den 12 Nouembris: Her Johan Huge. Per 
Dirid Rademin. Her Euerd Moller. Her Zohan Siggels. 


Duth nauolgende id wo de Borgermeiter gelaren fint. | 


Anno 41493 in funte Peters auende in der Baflen wort 
gelaren: Her Karen Barſcampe. 

Anno 1499 des binrtebages in ber brubben weken na 
Paften worben gelaren: Her Erid van Zeuen. Her Detlef Bremer. 

Anno 1505 mitwelende na Balentini wort getan: Ser 
Barteld vam Rine. 

Anno 1507 in funte Peters auende in ver Baften wort 
gelaren: Her Marquarb vam Lo. 

Anno 1512 ſaterdages na Petri in der Vaſten wort gekaren: 
Hr Zohan van Sprekelſen. 

Anno 1517 des frigbages ma Aſcenſionis worden gefaren: 
Her Nicolaus Tode, Hm Dirich Hobufen. 

Anno 1521 in funte Peter auende in der Vaſten wort 
gefaren: Her Gerd vam Holte. 

Anno 1524 in funte Peters auende in ber Vaſten wort 
gelaren: Her Hinrick Salsborch. 

Anno 1525 in funte Peter anende im lutken Vaſtelauende 
wort gekaren: Her Johan Hulp. 

Anno 1529 in ſunte Peters auende in ver Vaſten wort 
gekaren: Her Johan Wetken. 

Anno 1532 in ſunte Peters auende in der Vaſten wort 
Her Pawel Grote gekaren. 

Anno 1533 in ſunte Martens dage wort ber Albert 
Weſtede gekaren. 


1 


Anno 36 den 29 December, was be frigdach na Winachten 
und was funte Thomas bifeop dach, wort gekaren Her Johan 
Rodenborch to enem borgermefter. 

Anno 39 den 25 Januar, was am daghe Conuerfionis 
Pauli, iS her Peter van Spredelfen gefaren to enem borgermefter. 

Anno 1546 den 3 dad Maij, was de mandach na Duafi- 
mobogeniti, i8 her Jurgen Plate gefaren to enem borgermefler. 

Anno 46 den 23 dach Rouembris, was de dinxtedach vor 
funte Catharinen bage, is mefter ber binrich vam Broke gekaren 
to enem borgermeſter. 

Anno 47 am dage Cathedra Petri is her Mathias Reders 
gekaren to enem borgermeſter. 

Anno 48 den mandach vor Thome is her Ditmer Kol 
gekaren to enem borgermefter. 

Anno 53 den 18 dach April, was de dinxtedach na Miſeri⸗ 
cordias Domini, iS her Albert Hademan to enem borgermefter 
gefaren vnd was vp dat mal de jungefte im rade. 

Anno 1857 ber Laurens Nigebur. 

Anno 1564 den 21 Yebruarij, was de manbady na Snuo- 
enmit, wort her Hermen Wetlen to enem borgermefter gefaren. 


» Consulibus Hans Clietze sancti Antonij die) prostrauit 
genua in Monte. 
Do fit de here wolde vpheuen, 
Beginde Hambord feer tho beuen. 
; De billige geeft an groter haft, 
Loſede ſe do vth erer laſt. 


Die beati Gregorij ?) naue acoesserunt 
Apastoli fratres Jacobi, tunc aqua obierunt, 


Sunt duo in Monte ciues decollati 
In altera Alexij die beati.”) 


2) Im Jahre 1427, Ian. 17. 
2) März 12. . 
°) Am Tage nach dem 18. Juli. Vetgl. Chronica Slavica a. 1488 
Zul. 18. 


13 


Fuit de Loo Hinrik per Vrigdach grauatus, 
Octobris die decima capite orbatus. ') 


In secunda feria post Nati. Virginis gloriose 2) 
Fuit Gherhardus Kopenscop decollatus in Monte. 


Ventus in die Michaelis inflauit 
Et de parte oriemtis nom cessauit, 
Donec pro nebis Elizabeth ?) orauit. 


Nonne septuaginta quatuor pirate 
Barbare in die erant occisi ense 
Hamborch palude spacio vnius hore? *) 


Sunt post Lucie feria secunda ®) Bu 
Duo pirate interfecti spada, 
Qui etiam sunt de societate prima. 


Vir aula pelles cibare brachia pulse. 
Man fhal huden fpiefen arme bude. 9 





Anno Domini 1434 do wort des domes torne fperet to 


- Samborh. Vnd dat timmer⸗heft in de lenge negen flige ellen vnd 
de mure negentich ellen in be hoge. 


Anno 1517 des dinrtedages vor Philippi vnd Jacobi fin 


: be beren des kaſpels vnd ſwaren der Terken fancti Nicolai 
auereingekamen mit mefter Hinrid Berteldes, tornefperer, 


vnmme enen nigen torne to buwende vnd ſcherwerk vnd anker⸗ 





) 
) 


In Jahr 1488. 

Am Tage nach dem 8. September. 

Der Tag der h. Eliſabeth von Thüringen iſt der 19. Nvvember. 
1488 November 4. Wir finden hier denſelben Scharfrichter Claus 
Slügge, deſſen Geſchickllichkeit im 9. ‚1464 bewährt wurde, wo er je 
ſechs Seeräuber auf die Stühle feßte und ihnen gleich nach eilt 
ander die Köpfe abhieb. Die Stadtrechnung ad a 1488: 22 tal. 
14. sol. 8 den. Nicolao Fluggen bedello pro expensis forefartorum 
et execukione iudicii eorumdem. It. 7 tal. 10-501. Er fommt noch 
mit ähnlichen Poſten 1489, 1490 u. 1491 vor. 

Am Tage na dem. 18. Decsmber. 

Beifpiel einer finnlos genauen Ueberſetzung ind Lateiniſche. 








14 


balken tho malen vp bat ofbe murwerk vund de fpiffen hoc w 
flige vote mit allen tobehoren ledderen tho mafende, to lattende 
ond alle dat to dem bile horet an ber nigen ſpiſſen. Hirvor em 
gelauet vj c $ lub. Darvan I E ret op de hant to dem gades⸗ 
penning vnd bir bauen xv J. Hamborger bers, ij wifpel roggen, 
ij wifpel gerfienmoltes vnd xij ellen wanbes, de elle van zrtiij £, 
vnd vrig wanenbe op beffen paflen an, wert bat de fpifle rede 
is, vnd elfem knechte j gulden to braufgelve, alfo be tinappel 
vnd flangen vnd vanen bar mede gerichtet fin, vnd in ritij dage 
antohauwen. Vnde do he rede was, qwam be wol xvj bufent 
mark Iub. to ſtande. 


tem to Hambordy fint 531 brumbufe. Und fint in den 
fafpelen wo folget. 





Petri 96 

Dat kaſpel Nieolai 205 
ßp Katarinen beit 178 ( bruwhuſe. 

Jacobi, ane den Scopenſtel h 48 

Nach diſer rechnung finde ich..... 527. 


Summa fint tho Hamborch 5312) bruwhuſe. Vnd Godt 
vam hemmel late fe lange in eren, nach ſinen gotliken willen flan! 


Anno 1477 do wort de wal mb grane to Hamborch 
vigeploget unbe erften begimet to malenbe Yan dem Hammer; 
brote au beth to den Alfter vnde bat ſten dar vth finem funda⸗ 
mente beienget. 

Anno 1483 do was ein rot vpror vnde twift tho Hamborch 


vormiddelſt de ampte erweket, vnde doſulueſt wort dat drudde 


receß gemaket. 


Anno 1499 in die Exaltacionis ſantte Crucis do was de | 


grote ſchlachtinge Auiffen dem meifter van Liflande vnd bem 
grotfurften van der Muſcouw, be wol 30000 man der Ruffen 


ı) Die Branhäufer desienigen Theiles des Schopenſtfieles, welchet au 
©t. Jacobi gehört, iſt dier mit dem andern Zveile zu St. Petri 
gerechnet. 

2) Jedes der vier Kirchſpiele onet der vier Sicher hat eine Brau⸗ 
gerechtigkeit ohne Erbe. 


— — — m — — — —— — — — —— —— — — —— —— — — —— — — — — — — — ern 








hadde gegen dat dcadde part bubefcher Tiflender. Jeodoch dorch 
Gadeshulfe fint vele duſent Ruſſen im felde geſlagen worden 
vu be auderen hebben be flucht namen. 

Anno 1500 do wort de wal vnde be graue twiſten dem 


‚ſqchhare vude wmilvenboer begunt vnd angehauen vm vare 


willen des koninges van Dennemarken. 

Anno 1583 de wort dat miltendor nig gebuwet mit ber 
brugge vnd de graue gemalet na der wifen. ') 

Anno 1524 do wort bat feardor nig gerkäktt, 

Anno 1530 do wort be graue gemafet van van frarboer 
kt to per Eine. 

Anno 1535 do won de firifwer vor bem firabor in ven 
grauen lecht na ber Elue. 

Anno 1540 do wort de firilwer vor dem fienbor im 
grauen gelecht na dem fpitalerbor. 


Dut is wo be borgermefter geftoruen fint: 

Aunv 1490 des frigbaged in ber. seften welen na Paſlen 
ſtarf felige Nicolaus iv Swaren. 

Anno 1499 des mandaged na Retare warb ber. Hinzil 
van Buren begrauen. 

Anno 1504 in funte Lucien auende ſtarf ben. Eri van Zeuen, 

Anno 1504 in Lichtmiſſen auenbe bo flarf felige her Johan Huge. 

Anno 1506 des dinxtedages na Viti warb her Detlef 
Bremer begraum. - . Ä 

Anno 1514 des anderen dages na funte Aſehen ſtarf her 


Karſten Barſcampe. 


Anno 1517 des mibwelens na funte Petersdage ſtarf ſelige 


| her. Johan van Sprefelfen vnd des vordageg, was de dinxtedages 


in dem Vaſtelauende, gink he noch mede in den ſtaddanze. 
Anno 1517 im auende Jacobi vnd Philippi to x ſtarf her 
Hermen Rangebefe. . 
Anno 1519 in funte Peters und Pawels page wort felige 
ber Marquard nam Lo begrauen., 
) Na der wifen, d. h. der Oraben zwiſchen bem Reuenwall und 
dem alten Dammipore. - 





16 


Anno 1524 des faterbages vor Inuocauit Do banfebe ber 
Barth van dem Rine af. 

Anno 1524 des 9 dages Aprilid wort ber Nicolaus Tode 
begrauen, . 

Anno 1526 des billigen Karſtens auend ſarf ber Barteld 
van dem Rine. 

Anno 1528 de erſte wele in der Vaßen koeß her Gerd 
vam Holte aff.— 

Anno 1532 koeß her Johan Betten af. 

. Anıto 1534 des binztebages na Leiare ſtarf her Hinrich 
—2 doch was be ij jare tovorne afgeſettet vmme etlilker 
worde, de he geſecht hadde und nicht gut don konde. 

Anno 37 den 12 Januarij, was de frigdach vor Anthonij, 
wort her Pawel Grote begrauen. Doch was he wol 9 wein 
tovorne nicht to rabthuß geweſt. 

Anno 37 den 2 Februarij, was Lichtmiſſendach, do ſtarf 
des auendes to 8 ve cloke her Gert vam Holthe, vorſcedede 
sp enem ſtole. Vnd' mas tovorne wol tofreden vnde feref, vnd 
blef doedt vnd wort darna den 4 Gebruart| sp enen fonbäge 
morgen 'begrauen. Ä 

Anno 38 ben 27 Februarij is her Johan Wetken begrauen. 
De hadde in 6 jaren nicht tho radthuſe mede geweſt, wente 
Godt vam hemniel hadde en gelrentet, dat he in de Fintheit 
webder quam. | 

Anno 38 den 5 Julij was de frigdech na Viſitacionis 
Marie. Do ſiarf her Albert Wefteve und wort begrauen ben 
ſaterdach darna. Cuius anima in pace requiescat! 

"Anno 46 den 5 Februarij ſtarf her Johan Hulpe, vnde was 
be ſaterdach na Lichtmiſſen, vnde wort den mandach darna begrauen. 

Anno 46 den ſondach vp Letare wort her Dirik Hohuſen 
begrauen. 

Anno 47 den 18 Januarij is her Johan Rodenborch 
geſtoruen. Cuius anima in pace requiescat! Amen. 

Anno 48 den 25 Octobris fint al veer borgermefter to 
junte Jurgen auer be refenfcop gewefen vnd fint des auendes to 
5 de clofe ingefamen. Vnd is ber Hinrich sam Broke haftigen 


17 


frau geworben vnd wort to 7 be clofe gefloruen vnd is am 
auende Simonis Jude apoftolorum begrauen. Cuius anima in 
pace requidscai! Amen. 
Anno 53 den 17 Junij flarf her Peter van Spretelfen op 
. inem immenbafe. 
Anno 57 den 6 Aprilis flarf ber Jurgen Plate. 
Anno 63 den 27 Septembris ftarf ber Ditmer Koel. 


| Dut nauolgende id wo be rabesheren geftoruen fint: 


| Anno 1488 in aller apoftel auent ftarf her Euert Bofhelt. 
| Anno 1491 ſtarf ber Hinrich van Dulmen. 
| Anno 1492 flarf ber Dirt Bremer des frigbages na 
Binrula Petri. 
| Anno 1492 in funte Eerilien bage wort ber Euert vam 
| Kroge begrauen. 
| Anno 1493 in die Bifitarionis Marie ſtarf ber Dtto van 
| dem Mere. 
Ä Anno 1496 des binrtedaged na Corporis Ehrifti flarf ber 
Sohan Barfcampe. 
Anno 1496 in funte Ciriacus dage wort ber Gotke Tode 
begrauen. 
Anno 4499 in funte Laurencius dage ſtarf ber Karſten 
van ber Hoje. 
| Anno 1501 in funte Antonius auende wort ber Hinril 
VBaget begrauen. 
Anno 1503 im binrtebage na ſunte Magnus wort her 
- Hirt Salsborch begrauen. 
Anno 1505 binrtedages na Trium Regum flarf felige ber 
' Matiad Seiphojer. 
Anno 1506 des "faterbages na bem nigen jare wort ber 
Hermen Belenborp grauen. 
| Anno 1506. in funte Peterd vnd Pawels vage flarf ber 
Nicolaus Qunebord). 
. Anno 1507 fondages Bocem Jocunditatis wort ber Cord 
Kortumme begrauen. 
| Anno 1508 in funte Lambertus vage wort ber Elawes 
| Richelſen begrauen. I 
2 


| 


18 


Anno 1510 tohant vor funte Katharinen ſſarf ber Yireb 
Grimholt. 

Anno 1511 in funte Valentines dage ſtarf der Hermen 
Rodenborch. 

Anno 1512 im auende Aſſumpcionis wert her Hinrd 
Moller grauen, 

Anno 1513 des dorden dages ante Natiuitatis Marie Diem 
ſtarf her Johan Holthuſen. 
Anns 1514 in ſunte Katrinen auende ſtarf ber Jacob van 
Wintem. 

Auno 1517 des hilgen Cruces dage vor Michaelis wort 
grauen her Albert Weſtede. 

Anno 1520 vp ſunte Dorotheen dach ſtarf her Eier vom 
Stendelen. 

Anno 1522 des midwekens na Jubilate ſtarf ber Matias 
van Emerſen, dem God gnedich ſi! 

Anno 1522 ſtarf ber Michel Reder to Bergerdorp vnd wer 
hir begrauen vp Cantate. 

Anno 1523 des mandages na Martini ſiarf ber "Peter 
Barchman. 

Anno 1526 des midwekens vor den lutken Vaſtelauende 
ſarf her Jochim Nigele. 

Anno 1527 des dages na Calixti ſtarf her Cond Moller. 

Anno. 1529 vp ſunte Jacobs auent ſtarf her Otte Bremer 
in der ſwerſuke. ) 


Auno 1530 des ſondages vor Lichtmiſſen ſtarf her Cord 


Beſtenboſtel. 
Anno 1530 des ſondages vor Viti ſtarf ber Dirik Lange 
to Ribereaueel 


Auno 4584 des donredages na Letare ſiarf her Johan Huge. 


Anno 1533 des 4 April ſtarf hen Gotke Wollen. at 


Anno 1534 des midwefens in Dem Paſlen ſtarf her Albert 


Hademann. 


Anno 4537 den ſondach vor Michelis wont her. Pawel Peeck. 


begrauen. Doch hadde he in 10 jaren bat radthus nicht mede 


ı) Swerfute, lies: Sweetſuke. 


18 


beſocht. Darum dat he oft und kranf wort web fuchr alle 


| dage, dankede be af r far er be ſtarf. 


Anno 1539 den midwelen vor Paften Rarf ber Wilhaeb 
Wiſe to dem Nigenwerke. 

Anno M in ſunte Vites dage ſtarf her Hinrik Ritzer. 

Anno 40 am dage Laurentij ſtarf ber Johan Scroder. 

Anno 40 am dage Aſſumptionis Marie ftarf ber “Detlef 
Schulborp. 

Anno AO den frigbad vor Natinitatid Marie, was be 
3 dach September, wort ber Hinrik Rademaker begrauen. 

Anno 42 den 6 December wort ber Gert van Hutlem 
begrauen. 

Anno 43 den 8 Augufti flarf her Hermen Rouer. 

Anno 44 den 29 Drtobris, was de midweken vor alle 
Gades biligen dach, flarf ber Johan Renſel. 

Anno 45 am dage Bartolomei wort ber Albert Oldehorſt 
begrauen. 

Anno 47 ftarf ber Jochim Sommerfelt im herweſt. 

Anno 54 den 14 Martij flarf ber Luder Schulte, 

Anno 54 den 25 Maij flarf ber Vincent Moller. 

Anno 57 den 24 Maij ftarf ber Gert Nigebur. 

Anno 58 den 1 Marti iS ber Jurgen van Holte geftorfen 
to Bergerborp vnd is den 2 Martij to Hamborch begrauen. 

Anno 58 den 9 Octobris flarf ber Jochim Moller to 
Ritzebuttel. 

Anno 58 den 5 Nouember ſtarf her Dirich Beſtenboſtel. 


Anno 59 den ...... ftarf ber Zohan Wetten. 
Anno 59 den ...... ftarf ber Garlef Langenbeke. 
Anno 59 den ...... ftarf ber Meine van Eitzen. 


Anno 64 den 15 Auguſti ftarf her Hieronimus Bremer to 
Qurtehube in nuptiis subitanea morte. 
Anno 64 den 26 Septembris flarf ber Nicolaus Hartiges. 


Duffe nabefereuen weren rapedperfonen anno 34, do de 
feide was tmwiffen den Holften und den Lubſchen. 
Her Dirich Hohufen. Her Johan Hulpe. Her Fand Grote, 
Her Albert Weſtede. Borgermefter. 
90 





—— 


Her Wilhaedt Wiſe. Her Vintent Moller. Her Peter van 
Sprefelfen. Her Johan Rodenborch. Her Hinrich Heſterberch. 
Her Ditmer Koel. Her Hinrich Ritzer. Her Johan Serober. 
Her Jochim Moller. Her Matiad Reberd. Her Meine van 
Eigen. Her Jochim Wullenwefer. Her Clawes Hartiges. 
Her Hinrich Rademaker. Her Albert Oldehorſt. Her Detlef 
Seuldorp. Per Johan Renfel. 

Ok fo was ber Gert van Hutlem to DBergerborp. 
DE fo was her Jurgen Plate to Ritzebuttel. 


Anno 1506 do was de feide twiffen dem hertoge van 
Mekelen borch vnd der ſtadt Lubeke. Do lede fif de hertog 
vor Molne, auerſt de ſtede, alſe Luneborch, Hamborch deden 
herſcaer. Do toch he mit ſcande wedder af.) 

Anno 1511 do was de grote feide mit den Lubeſchen 
vnde dem koning van Dennemark, alſo dat of de ganze 
Bergerreife van Lubeke to Hamborch was gelecht, af und toge- 
ſcepet. Vnde de Qubefchen nemen in ber fuluen feide wol 
40 grote Hollandifche ſcepe, ane de fe anftifeven vnde an grunt 
feoten, welfer de Toning geleidet hadde dor den Sund to fegelen. 
Vnd fe vorben de prife to Qubefe. 

“ Anno 1518 do betengede doctor Martinug Lutter erſto 
to ſcriuende wedder des paweſtes bouerie. 

Anno 1519 do was de feide twiſken dem hertogen van 
Luneborch vnd dem hertogen van Brunſwik. Vnd de van 
Brunſwik wort im felde gefangen. 

Anno 1520 do wort hertoch Carolus van Burgundien 
to enem Romeſchen koninge vnd darna im ſuluen jare to Alen 
ingeforet to enem Romeſten keiſer gekaren. 

Eodem anno wort Rodis vam Turken gewunnen. 





1) Die hamburger Stadtrechnung v. 3. 1507 hat hierüber verzeichnet: 
Sclendum quod exposuerunt ‚et solverunt Lubicenses ad bellum 
gestum cum ducibus Magnopol. In subsidium iuxta confederationem 
cum ipsis ab Luneburgensibus concussam 8342 tal. Ad quam 
summam recepimus & civibus nisi 3040 tal. in collecta recepta 
priori anno. Bergl. Beder, Geſchichte Don Lübeck Th. I. S. 488. 





21 


Eodem anno gaf bes rikes rabt van Sweben den Holm 
vp dem Toninge van Dennemarf. 

Anno 1521 do leth de koning van Dennemarken Criſtiern 
des rikes radt van Sweden in veligen bagen de koppe afhoumen, 
alfe bifeopen, ridberen vnd Menen Tinderen. Ok fo leth be 
enen jarigen boben vth ber erbe grauen, vnde mit ben vorbe- 
nomeden vp dem felbe in fure vorbrennen. Darum be vth 
Gades feiflicheit lep vth dem lande anno 1522 vnd quam webber 
anno 1531 vnd wort gefangen tho Sunderborch anno 1532. 

Anno 1522 do quemen de Juten vth Gotland to bem 
olden hertoch Frederik van Holften vnde makeden mit eme ein 
vorbunt webber den foning Criftiern, bat fe eme mochten vnder 
ogen ftan, dewile fe wol wuften idt wolde en doch gelven lif 
vnde gut, wo fe ſik finer nicht erweren mochten. Vnd nabem 
de gedachte foning Eriftiern van Dennemarfen vele bofer vpfate 
vnd wreuelifer dade nicht allene wedder de Juten, dan of gegen 
den gemelten hertogen Sreberif vnd de 6 wendefke ſtede brukede, 
ſo is de vorbenomebe hertoch mit den fleben Lubeke vnd 
Hamborch auereingefamen, bat fe wolden lif vnd gut bi 
einander Taten, vnd ſammelden vele ruter und Tnechte to perbe 
vnd to vote bi groten hupen ꝛc. Do koning Criftiern dat 
sornam, beth en de grumwel, ) makede fine fcepe rede to Kopen⸗ 
hagen vnd vorfegelde dre Toningrite, alfe Sweden, Dennemart 
vnd Norwegen, vnde qwam mit finen frepen, kinderen vnd 
foninginne Cfeifer Karolus ſuſter) went tor Fer”) in Selant. 

Eodem anno wort hertog Frederik van Holfien von bed 
riles radt van Dennemark angenamen vor enen fToning to 
Dennemarf. Do toch hertoch Frederik van Holften mit den 
vorbenomeben fteden und dubeffen Fnechten in Dennemark vor 
Kopenhagen vnd legen bar vor ein-ganze jar, fo lange bat fe 
brodes vnde beres gebrefen. Vnd moften. 4 weken na bem 
Paffen anno 1524 de flabt opgeuen in des hertogen hant. Dat 
fuluige hebben of de van Kopenhagen gedan finem fone hertoch 


1) beth en de gruwel, ihn bif das Onanen, ve bie 2 
) Bere in Seelant 


22 





Kerften, dem bebben fe be ſtadt of vpgegeuen anna 1530 ben 
28 Juli. 
Auno A524 achte dage vor funte Johannis bo is Toning 
Frederik to enem Toninge van Dennemark gelront worben. 
Annv 1537 den fonbach nach Laurentij is Toning Griflianus 
to enem foning van Dennemark gekront worden van Derie 
Johan Bugenhagen. Erst filius regis Frederici. 


Volget ene waraftige biftorie, wo Clawes Kniphof, ein 
weldich feerouer, van den Hamborgeren 18 genamen vnd 
gefangen und vp dem Brofe de Top afhoumen. 9) 


Anno 1522 do toch koning Criſtierne to Dennemarf vih 


fin lant hemeliken, vnd nam mede fine frouwen vnd of fine 
kinderen, ok vele klenodie vnd quam in Selant. Was thovorne 
ein weldich koning auer Dennemarken, Sweden, Norwegen, 
auerſt darna he ſine benaberden ſtede wolde krenken in ohrer 
macht vnd en bauen olde priuilegia vnd gerechticheit pnwontlilen 
tolne vp wolde leggen. Dar ok wol to halp enes olden boſes 
wifes raet, fruwe Sibreth. Darenbauen of noch wol ſcip 
vnd gudt nemen laten heft. Darauer ſint de ſtede erſt mit 
ohme int: werk gekamen. Wo wol de ſtede al na freden hebben 
geſtan vnd ok ſware dachfart darum hebben gedan vnd andere 
heren vnd frunde dar bi getagen, is doch mit koning Criſtiern 
al vmmeſus geſceen. Darna do de ſtede mit ehme int wert 
fint gekamen, do heft Eriftierne nicht getruwet in fine grote 
- macht, funder is hemeliken vth dem rike geweken. He is auerf 
van nemanden gejaget vnd iS alfo mit feepen in Selant gefamen 
mit finer Toninginnen vnd mit finen Hinderen. Darna vi) 
Selant 18 he to dem Toning van Engelant getagen, dar ein 


tidlank bi geweft, darna fufte bi anderen heren und furften froh 


und hulpe begert. Vnder duffer midler tiv {8 des rikes rabl 


1) Man vergleihe zu diefer Erzählung die Lieder des Stephan 
Kempe und des Hans von Bdttingen über Elaus Kriphof, 
abgebrudt in der Zeitfpeit für hamburgiſche Geſchichte W. II. and 
die dafelbft von mir gegebenen Erörterungen. 


des eins geworden sub hebben den hertsgen Frederik van 
Holſten to enem koning van Dennemark gekaren. Dewile na 
loning Criſtiern allenthalnen hulpe vnd troſt begerde, heft be 
war nicht vele befunden, auerſt in Hollant, Zelant hebben fe 
ohme etlike hulpe hemeiit geban. Alſo int jar 1525 is in 
Zelant ve Gallion vtgemaket ſampt anderen fcepen, wowol 
de ſiede ſik des to den guben framen luden wol nicht vorbapet 
hadden, fe ene full ein ſpil ſcolden bereit hebben. Wo wol fe 
PM des do entſculdigen, jodoch is it barna ant licht gekamen. 
Co beft koning Criſtiern een bouelman vp de fcepe gefettet 
mit namen Clawes Kniphof, 24 jar olt, gebaren 16 Kopen⸗ 
Sagen. Dat eine feip de Gallion genant, bat ander be 
Bertum, bat dorde de flegende Geft, dat veerbe de Jacht, 
Mi buflen feepen is be anno 25 in ber vaften int Fli gelamen 
md heft Dar vuſte genamen al was he auerfamen londe, God 
gene, ſe quemen ber, wor fe ot berguemen. Dar heft fit ein 
firenne, mit namen Rode Clawes, to em gefelt, fin gefelle 
16 be geworben. De van Amſierdam hebben en befant, dat be 
van dar ſeolde rumen, fe worden anders bi ben oſterſchen ſteben 
verdacht. Duſſe nige mere 10 wufte alberwegen ruchtig geworben, 
wo dat Clawes Kniphof ein ferouer wer geworben. Darauer 
de fiebe em int hof van Burgundien beflage. Darum froume 
Nargreta ot hof heft fegel vnde brefe an be fleve gegenen, 
ſo fe ohne auerkamen konden, fe fiholven eme bon ferouers 
recht. Darna leth Kniphof wi it li thor fewert dregen na 
Kormegen. Do fe nu op de Trade fin gekamen, ve Danſker 
vlaten hebben fe bar vornamen. Se menden fe molden bar 
eine inte sorbenen; auerfi de Damfterd hadden of buffen, loth 
md krut, alſo dat Kniphof Gabe dankede, dat he van ene kam. 
Derna lepen fe to Flekeroe in Norwegen. Dar Bebben etlife 
fopyar ingelegen. Dar bebben fe etlife van genamen, barfo 
# vp dem lande etlifen dat et ohre genamet, alfe biſeopen, 
vraweſten und abbeten; prefter vnd buren hebben fe af feer 
bedronct. Darna fint fe gekamen de Bergen in de Wage. 
Se wolnen den kopluden ohr gut hebben genamen. Auerſt 
be fopfude brachten ere were to werte, fo dat Kniphof en nicht 
bon konde. 


24 


Dut fpil heft den fleben alle vorbraten, alſo Dat fe grote 
bede an ve Hamborger hebben gevan. Nochtans wolden fe fl 
nicht. in de ſake geuen, auerft be noet heft it gevorbert, bat ft 
it moften wagen. Grot gelt, alfe dortich dufent gulden moſten 
fe bar vmme vorfceten vnd noch hutiges dages nicht 1 I van 
anderen ſteden dar to hulpe! Se bebben hart vor den Pinrten 
vtgemaket veer Traffele. De feipperen aldus genannt: Simon 
Parfeual was de ammeral, Ditmer Kol, Clawes Hafle 
vnd Dirif van Minden. D De houetlude aldus genant: 
Michel Serover, Grote Helmele, Jurgen Sibberen, 
Hans Holf. Se fint to ber fewert gelopen na Norwegen, 
hebben fe vuſte alderwegen gefocht ven gaft, auerft fe hebben en 
nit font finden. Se fint darna wedder op be Elue gelamen; 
it heft auerſt dem rade nicht wol behaget. Darum iS en van 
bem rade geraben, fe ſcolden wedder to der feewert lopen, 
wolde en anders geuen groten feimp, wente ein rabt habt 
tidink, wo bat Kniphof lege binnen de gude reibe. De feipperen 
vnd houetlude weren des alle to freven, vtgenamen twe houek 
Jude mit name Hand Holt, Grote Helmefe, de wolden nit 
webber vth. Darvor heft ein erbar radt Asmus Stolte vnd 
Cord Blomen in de ſtede genamen und of heft ein erbar rak 
tive bojerbe do ſulueſt mede vthmaken laten, alfe Hans Ludert 
und Jacob Blok. 

Kort darna heft ein erbar rabt wort ander tibinf vornamen,| 
wo bat Clawes Kniphof in de Ofteremfe wer gefamen. Ze 
au Clawes Kniphof in de Ofteremfe gefamen is, heft ſik für 
begeuen. Gebrek des volles vnd vittallie hadde he, wente | 
hadde fit vorgefettet Norwegen in to nemen, barum wolbe be 
fit mit vol ftarfen. Nu hadde he nemant, de en bar in dei 
Öfteremfe ſturen konde, ſunder he hadde noch enen flurman van. 
Hamborch geuangen, de moſte en barin fluren. De dede nu; 
yth rebbing fines halſes vnd brochte den Gallton vp dat vulleh 
water op dat Hamborger fand to fitten, er Kniphof daraf wuſte. 
Vnd quemen of in fobaner not, bat de maftblef bar to pande. 








1) Diefe Ramen finden ſich auch in den Expositis Civitatis Hambı ” 
. .a. O. ©. 877, val. ©. 182. 


— 


Do wolde Kniphofes voll den fiurman auer bort houwen, auerſt 
Kniphof wolde des nicht hebben, wente de ſturman hadde fil 
tovorne beflaget jegen Kniphof, bat be en bar wol wolde 
inbringen, auerft be wuſte nicht wo it vorban barbinnen were. 
Sp wufte nu de flurman wol wo it barbinnen gegrundet waß, 
auerſt he ded et hemelifen vth vorfate und dachte, he worde fo 
brabe nicht wedder darvth kamen, fonber de Hamborger worben't 
bar to weten krigen vnd bar beſtriken. ‘Do nu ein erbar rabt 
be waraftigen tidink heft to weten gefregen, heft ein rabt vort 
de trummen laten omme flan, ein jder mofte to fcepe gaen. 
Bnd gefcady den 3 Detobris: enen guben often wint heft en God 
van bemmel vorlent. Do fe nu bi dat Nigewerk quemen, 
hebben fe enkede tidink gefregen, wo bat be in be Oſteremſe 
lege vnd dachte ſik bar to ſterken, darmit he Norwegen wolbe 
dwingen. Ru enen guben wint hebben fe gehat. Des 6 Octobris 
fint fe neffen de Greten gekamen. Do fint de Hamborger 
ſcipper vnd houetlude tohope gekamen vnd fint des eins geworben, 
veller ven Gallion an bort ſeulde, de ſculde to hulpe hebben 
den ammeral vnd de beiden bojer. Do hebben fe barsmme 
gelottet, alſe dat de ammeral mit ij bojers, darto Ditmer Koel 
mit finem kraffele ſcolden ven Gallion an bort, vnd Clawes 
Haſſe an den flegenden Geſt vnd Dirik van Minden an den 
Bartum. So hadden nu ber Hamborger ſcepe den 6 Octobris 
ſo verne van Kniphof geſettet, ſo dat de eine den anderen 
mochte ſeen, auerft mit gefeutte nicht ſcaden. 

Do nu Kniphof der Hamborger fcepe fach, fin voll rep be 
to famenbe, in meninge darvan to farende. Doch heft he fit 
mit dem volke befprafen vnd gehort wat de dar to feben. Dat 
volk heft geaniwerbet: „He ſcolde beliggen bliuen vnde lete je 
man anfamen, fe wolden erer wol wacten: bat weren body, 
man appelfeuten, bar weren fe vnuorzaget vor. Darto fo 
wolbe’t kamen vor heren vnd forften, dat fe vor den appelfeuten 
veren geflagen: de feande wolden fe nicht liven. Se wolben 
rl weren mit macht. Darto wolden fe fe to grunde feeten mit 
ringer arbeide.” Do nu Kniphof duſſe antwerb vornam, bat 
dat volk vnuorzaget was, krech he eins moth vnd ſprak: „Hei 
 frifch, leuen gefellen, wi willen priß vnd ehre inleggen. Dar 


liggen golben berge, be feolven vnſe fin. in jder fine buſſt 
lade vnd frete vp de kraffels bi liue vnde bi gude vnd mid 
vp de bojers, dat wi loth vnd krut nicht vp be bojers vorſceten.“ 
Duth vorbot Kniphof den buſſenſcutters, dat nemant vp de 
bojers ſceten ſcolde bi liue vnd bi gude. Dat em doch darna⸗ 
mals to groten ſcaden quam. Darna ſtak he fin fenline vih 
vnde leth fe flegen. Darto fo leth he dre ſcote ſceten van ben 
groteſten ſtuken den Hamborger to ven ehren, darmit he fe 
wilfamen bete. Des gelifen deden of be Hamborger feipper 
vnd leten of em to willen pre van ben gromeften ſtuken losgan. 
Hirbi 18 it den auent ven 6 Octobris gebleuen. Auerfi Kniphef 
den heft de grumel gebeten, heft ven fuluen auent finen ferineine 
vth dem fcepe gefent an Iant, bat he de nacht auer ſcolde voll 
van dem lande vpkrigen vnd to fcepe bringen. Dat beft be 
feriueine geban. He heft in ber nacht vpbrocht wene he kunde, 
ein part huslude van dem bedde, vnd fpraf en grot vor, wo Cie) 
grote bute hebben feolden, dat fe man ene Hunde wat hulpen. 
Se hebben ſik var tofprefen Taten, fe fint mebe to fcepe gegan 
vnd fint hir of to Hamborg mebe vor gerichte gekamen, ve nicht 
lenger vp ben feepen weft weren, alje bat fe enen Terne vom 
enem pekelherink vortereden. 

De dach de brak hervor, enen jderen vorlangede, wo fi 
auent weſen wolde. Clawes Kniphof was ſus tovorne m 
fluwelen kleder beklebet geweſt, auerſt duſfen dach den 7 Octobri⸗ 
heft he ein wit hemmet angetagen. Darto blaw haſen vnd 
mwamß toſneden, dar be of mede in gefangen is werben, vnd 
of finem bichtuader gemwifet, wo de lode be hemmedesmouwen 
foreten haben. und doch bat fliſch wicht gezeriget wer ie. De 
Hamborger habven vorlangen, na eren ſienden ſtunt er beger, 
fe leten erem folfe feben warmbeer vnd dar bafjentrut *) inge 
ſtrouwet und vundermalfander enen guben zarten drunk to ge 
brunfen, bat fe wat half bufet worben: fo wuſten de houeilude 
wol, dat fe konden togan. De houetlude fprefen: „Geſellen, 
hir weſet to vorbacht, vnd hebbet jumer fiende grote acht. We 
gi juw san en latet bedwingen, fo iſt wiſſe, et wil jun Kofler 





ıy Buffentrut: Schteßpulser. 


27 


Mond Immt. Darum venket darto, bat gi it mafet gelif wo 
juwe vorolderen hebben geban, de alle ſerouers sth ber fee 
hebben gehalt. Dat de erlike flabt Hamborg bi dem prife moge 
Hium, dar wilt alle angevenfen.” Nu haddent de Bamborger 
. feippere alfo beflaten, de ij bojers ſcolden ſik erft an den Gallion 
malen vnd bat fe langeſt ven Gallion konden feeten, wente fe 
‚wuften Kniphof worde auer be bojers henne ſteten. Dod 
Ruiphof is des wife noch geweft, be heft fin loth vnd krut vp 
de bojers nicht vorſreten wolt, wente be habbe vorbaben, bat 
‚semant op be bojers ſceten feolde. 

Et was in dem October de 7 dach vp enen faterbach, bat 
des morgens to 7 de clofe de Hamborger frepe reppeven. Se 
hebben ſik na eren fienden genalt, gelik wo enem jveren beualen 
was. Nu weren de bojers de erfien. Se leben fit fo, bat fe 
langen den Gallion konden feeten vnd feoten em fin befte volf 
sth ber were. Noch wolde be op de bojerde nicht feeten. Kort 
darna fumpt Simon Paffeual, de ammeral, mit finen Traffel an 
od let den draggen ) vallen in den Gallion und ſcot fo 
mennich lode in den Gallion. Auerft de Ballion vorgat ven 
ammeral of nicht wedder. Auerſt dat voll im ammeral was 
ale under, fo dat bauen rif manne nicht bauen weren. Tom 
laſten wort de dragge loß, fo dat de ammeral van den Gallion 
am. Nu was Clawes Haffe gelopen an ven flegenden Geft 
und frech den in er ve Gallion wort bedwungen. Auerft Diderich 
van Minden lept na ven Bartum vnd vorfut it vnd lopt an 
grant, dat em doch fer naginf vnd heft doch fin voll darna 
mit dem bote den anderen to hulpe gefent. Dermwile nu be 
ammeral afgelamen was, vorgeten be bojers er fretent in den 
alien nicht. So ſtunt nu Kniphof vnde fach, dat Ditmer 
Kocl mit finem Mraffele wedder anquam. Do dachte Kniphof, 
dat volk worde barinne ok vnder fin, gelik wo im ammeral. 
Derume vorordene Kniphof alle fine weraftigeflen manne in de 
Rmpenie vnd vp ben auerlop vnd beuol, fo brabe bat ander 
kraffel anguame vnd ben draggen vallen laten hadden vnd an 
ber! were, alfe denne ſcolde ein jder vort an er vallen vnde enteren. 





) Dragge. Scheint der Haken zum Enter deo Sthiſſes zu ſeyn. 





28 













Sp wolden fe dat Fraffel inkrigen, er de Hamborger dar wet 
afmeten frolpden. CHer confessus Kniphof confessori suo.) 
Nu hadden de in Ditmer Koels fin fein enen anderes. 
anflah alfe in bem ammeral. De houetlude in Ditmers ſcij 
bachten, de twe bojerd hadden fo lange gefcoten, darto de ams 
meral: fe hadden al wat gebrapen. Darum vororpenen fe a 
volk alle bauen vnd geuen dem volfe beuel, fo drade fe an dem 
Gallion quemen, fo feolde ein jver buffenfeutter de ſtuke in ber 
baft Ioeßgan Taten vnd de anderen feolven alle mal enen hafım 
in der vuſt hebben und feen, dat fe wat drapen. Well de nen 
bafen hadde, de mofte ein roer hebben. Do nu Ditmer Rode; 
fin feip quam an den Gallton, flunt alle dat volf im Gallion 
bauen, in ber meninge fe wolden Ditmers fin kraffel vort enteren, 
Auerft fe hebben vih dem Fraffele mit dem feutte und halfen 
vnde roer alfo gefeaten, bat in der haft auer de srr man in 
dem Gallion dal villen vnde bleuen dort. Do de anderen bat 
fegen, do worden fe ſachaftich vnd vorgeten bat enteren vnd 
lepen under. De vth ben beiden bojers de hadden al gud din 
gefeaten. Ok hebben fe wol vornamen, bat Ditmers fin voll 
mit bem feetende al wat gebrapen hadde und fegen nu of wat 
de im fraffele gefinnet weren, bat fe enteren wolden dewile 
Kniphofes volk dal gelopen mas. So fint de vth den bejerd 
in de bote gefallen vnd an den Gallton gelamen und darin 
geentert. De vth Ditmers fraffele of alfo und hebben baum 
den Gallion erfto in gefregen. Vnd hebben do be boslude be 
bandbile wanken laten. Vnde wene be boslude vorfregen, ven 
hebben fe neen levent gegunt, ſunder al vor de vuſt bee 
geſlagen. De krigesknechte, der denne of etlike in der Hamborger 
beſoldinge weren, hebben vor der hant nemant doet geſlagen, 
ſunder al vangen genamen. De boslude hebben Rode Clawes 
vorkregen, welk ein bos tyranne bi den armen geuangen weſt 
was, vnd hebben en in grapenbraden ſtuken tohoiwen. Bene⸗ 
dictus van Anefelt was mede im Gallion, de pregenpanne 9 
wort em bauen afgeſcaten, ſo dat he beliggen blef. Ein borger⸗ 
meſter san Kopenhagen wort of in dem Gallion geſlagen. “Der 


1) Pregenpanne: Schäsel. 


29 


neben werben im Gallion vele, 88 fo men ferht; der gewunden 
was of ein grot tal. 

Slawes Kniphof ſach vor sogen, wat ein. grimmich volk ve 
‚Ieölnbe weren, nemant gunben fe bat leuent, funber alle flogen 
'# bot. Derhaluen was Kniphof beanztiget, fo lange bat he 
men krigesknecht int gefichte Frech, to dem be ſich naleve und 
dat en: „Nim mi genangen, leue kriger.“ De friger fpraf: 
„wat id bin name? wat biſtu vor ein?” „O leue krieger,“ 
feel Sniphof, „it bin de houetman ver frepe, frone min leuent 
ud melde’t jo ben bosluden nicht, anders feonen fe miner nicht.“ 
Hore,“ ſprak de kriger, „bu ſchalt hebben enen fromben namen. 
enrif Moller fchaltu beten, darmit du blifſt vnbekant.“ Darvor 

em Kniphof enen golden rink, dat he en fo geuangen vorbe 
th den Gallion in Ditmer Koels fin feip. Dar wort he van 
Dimer Koel alfosort gekant. Jodoch brachte Ditmer en vth 
dem wege vnd melde en nicht, wente ſin houetman Cord Blome 
pp mit ben bosluden vnd flogen alle dot, wene fe auerquemen. 
we int funderge repen fe auer Kniphof, dat fe ben mochten 


Dut fpil heft wol in de vij flunden wart, van 8 bed morgens 
A vp ben namibbach to 4. Kniphof dem was it wunberlif 
gegen. De lode der buffen hadden eme fine Feber op dem 

toreten . barto of ve hemmedesmouwen meren entwei, 
no hadde he nene feanferinge an ver hut gefregen. He bief 
peaangen in Ditmerd Koel fin feip, wo wol de ammeral grot 
er darumme bebe, bat he en bi fit wolde hat hebben. Auerft 
dar wort nicht van, Ditmer heft en beholden vnd of birvan 
be Hamborg gevorth. 

Nu was be Bartum an grunt gefuenget, fo hebben fe bat 
Futte auer bort geworpen vnd dachten darvan to famenbe; et 
en nicht wolt heipen. Do hebben etlife ſik dal in bat water 
pebenget efte fe grunt mochten solen, fo wolden fe barvan. 
Auerſt et kunde en nicht webderfaren, en wort to nouwe vp be 
8 geſeen. Nu heft Simon Paſſeual, ve ammeral, fin volf 
wit dem bote bar an den Bartum gefet, hat fe den Bartum 
folben innemen. Do fe daran quemen, hebben de in bem 
Bartum ein grote fleenbuffen to en dal gefmeten vnd haddent 


30 



























fe in dem bote fo brabe nicht war worden, fo weren fe 4 
vorfapen, wente bat bot mofte in grunt gegan hebben. Da 
hebben fe mit loden, mit buffen fameren, wat fe man ig 
fonden, to "en in bat bot gefmeten, fo dat fe al mrif 
feanfert worden, vnd dankeden Gode, dat fe weuder van be 
Bartum quemen. Darna is der bojerd ein an den Bartu 
open ond heft ven Bartum ingenamen vnd bat wolf gewange 
Do dat de im ammeral gefeen hebben, bat de bojer daran wa 
fint fe wedder mit dem bote na dem Bartum gelopen vnd fi 
fo hittich vp bat volk geweft, dat fe dat alle wolden bot flag 
bebben. Auerft de in dem bojer hadden fe al geuangen nam 
darum moften de anderen fe betemen laten. Darna bebben 
de Tlene jacht ok genamen, bar. doch gar weinich van ve 
inne was. | | 

Do nu duffe ſtorme was gedan, wort hebben de Hamborg 
ere fenlin laten flegen, vp bat alle, ve vp bat lant flunde 
mochten feen, dat Kniphof dorch Godes gnaden hadde worlare 
Nu ſtunt de greue van dem lande of und ſach dut an. D 
hadde Kniphof tovorne bi geweft und en gebeven, he feolde de 
famen vp ben dik vnd feen to, wo fort vnd gub he dat mit d 
Hamborgern wolde fpelen. Do nu be greue ſut, dat Kniph 
hadde vorlaren, fecht he: „Wan das dich de rig frenbe, Tanf 
fene twei dage voren entholden, ve du bi doch tovorne berome 
bu wulteft es kurz vnd gub mit ene machen?” 

Darna »hebben de Hamburger de frepe mit volke bema 
vnd de vangen al wol bewart: und hadden 162 man geuangt 
Darto hadden fe sth dem Galliun fo vele sangen gefregen, t 
fe fe int Trafele, tomale in Ditmer Koels fin’ feip nicht Ic 
wolden, berhaluen warn fe weren geuangen namen im Gallic 
vnd fo auerwifet to gande in dat Traffele, hebben de boslude 
bem Traffele vele noch bi der bort bot geflagen, dat en lede we 
bat fe der vangen fo vele nicht raden konden. 

Do nu dut alfoe den 7 dach Octobris vp enen faterba 
was geendiget, moften fe noch in ver Dfteremfe beliggen bliu 
enen groten nordweſten ſtorm auer vnd konden darto de bot 
nicht an lant bringen van windes haluen. De hebben fe am 
bort gefmeten. Darna hebben fe er kors na ber Elue gefettel 


31 


Berr fcepe hebben fe mede brocht, den Gallien, flegenden Gef, 
Bartum, ene jacht. Do be tivin? hir to Hamborg is gelamen, 
dat de ferpe Kniphof brochten, beft ein exbar radt twe Perfonen 
des rades, mit name her Dirt! Lange, ber Otto Bremer, 
in de fcepe gefent unſe feippers wilfamen to beten. Se fint 
in Ditmere ſcip gelamen, hebben Clawes Kniphof bi ſik ſittende 
gefordert vnd geſecht: „Clawes, wilkamen.“ He heft geantwerdet: 
„Ja, mine heren, gi mogen mi billik wol wilkamen heten.“ Se 
hebben geſecht: „Seeth, drinket sth juwem ſtope.“ He heſt 
geantwerdet: „Er is nicht min flop, ſunder he horet den guden 
glien to, de er Irumt darum gewaget bebben. Vnd, mine 
dem, but mogen juw wol weten, if hadde des nicht gelouet, Bat 
Wie Inde in grawen roken geftefen hadden. Se vellen to mi 
ia, nicht efte fe minfchen weren, funver efte fe buuels weren.“ 
Darna tm 9 Ociobris, den ſondach vp funte Katrinen 








Nilrendor vnd alſo gevort bet an dat radthuß. Dar hebben de 
dar to vorordent weren vam rade, ſe mot en vordan leiden na 
dem Winſertorne. Pipen und trummel und 5 fenlin gingen em 
vot. Twe eddellude hadde he bi fil gande; de ne Simon Gans, 
ander Jurgen Sidou. Bad ein part gingen fe bi paren, 
em part bi dren, vnd ein rep ging tmwiffen en bor lang wech, 
fo dat fe in der rege gefnort weren. De auerfi van den fangen 
— weren vnde nicht gan lkonden, ſint in enem bote bi 
dat rechthuß vpbrocht vnd dar in de rege geſnort. Kniphof is 
geſettet op den Winſertorne op ben hogeſten boen, be ij eddel⸗ 
Inte darunder em; be anderen gemenen hupen nedden in ben 
Binfertorze, ein past int buſſenhuß, ein part int Broftorne. 
| em. des ſondages, alfe Kniphof bir to Hamborg wort 
md fende de greue hir. brefe her an duſſen rabt, bat he wolde 
debben EKniphof mit finem volle vnd mit den feepen wedder, fo 
ws finem firome genamen weren. Darvp de radt be borgere 
dat rabthuß forderede den fulfen ſondach. Dar ſloten de 
ee, man feolde em wedder ferien: efte he wolde hebben 
volk und vufe feepe, be wolden fe em wol fenden; be 
lden en of baden, wen he de ferouer wolde norbebingen. De 


er wer fo gud alfe de ſteler. Doch heft em ein erbar radt 


Sutoiginge dach, 18 Kniphof mit finer felfenp gelamen in bat 


— 


ein fochlik antwerd wedder togeſcreuen, ſo dat ſe em ai | 
webber gejent worden. 

Anno 25, des binrienaged vor alle Godes billigen, won 
Kniphof fin fenlin in dem Dom bauen den predilſtol gehanget. 

Vnd id Kniphof den 25 Octobris, vp enem midweken, 
gerichte gefort mit etliken der ſinen. Dar was he van acht 
bet to dre ver cloken vnd let vuſte brefe leſen. Auerſt et heft em 
nicht kont boten. Dorch fruwen Margreten brefe is he ein ſerouer 
geſentencieri. Darvp be vor dem radt ein ordel ſculde. Auerk| 
vor enen ſerouer is he judicert. Do Kniphof dat vornam, be 
heft he vor ein deel der ſinen gebeden, de be darto gedwungen 
hadde. Darna is be in den torne wedder gefort. De beiden 
richtheren her Jurgen Plate, ber Albert Weſtede, fint io 
ber Steffen Kempe gegan, to der tiv noch im clofter, Dat be 
wolde to Kniphof gan vnd en mit Godes worte troften. Dat 
beft he gedan. Kniphof heft fif in Godes wort getroftet. Und 
is den 30 Octobris vp enem mandach na dem Broke allme 
geleidet worden vnd bar is eme fin houet afgeſlagen. Ein 
ſtunde darna fint noch 16 gebrocht worden vnd of gerichtet. 
Dar hadde Kniphof vmme gebeden, dat he allene tom dode 
mochte gan, vp bat nicht fin volk auer em ropen ſcolde. Darna draw 
10 dach Nouembris worden erer 46 vor gerichte gebrocht vnd der 
be ſentencie entfangen, bat fe ſcolden fleruen. Do fit fe gant 
vnduldich geworden vnd hebben vp ben radt vnd be borgem 
gefeulden. Auerft vort den nogeften mandach, was na Martini, 
fint 46 afgehoumwen. Darna den 24 Nouembris worden 26 vangen 
vor gerichte los gefent, ver orfafe, dat fe Kniphof darto gedwungen 
hadde, dat fe bi ehme moften bliuen, do be fe. genamen habbe 
Darna den 4 Decembris worden noch vor gericht gebrocht 
20 man vnd worden losgefant. Darna den 13 dach Decembris 
worden 7 man vor richte brochte und to bobe vororbelt. Vort 
bes manbages darna worben fe afgehouwen. Vnd Simon 
Gans wort mit en afhouwen, fo bat ehrer acht afhouwen 
worben. Vnd ein part Tonden nicht gan van Ianfheit der tid, 
dat fe in den flafen Iegen hadden, worben vp enen fleven mil 
enem forfe dar hen geforet. Darna anno 26 den midwelen na 
ber hilgen dren koninge worden noch vorrichtet verr man, de 




























33 


orden des nogefluolgendes binrtebaged afgehoumwen. Vp den 
orgejereuen fuluigen midweken worden loögeuunden dre man, 
ben fe de rechtſculdigen geflrafet vnd be vnſculdigen los⸗ 
elaten, bat id Gabe dem heren op dem beften befant. Auerft 
bere, barmbertige God, dorch dine grote barmberticheit erbarme 
H der, de in buffer fake fint ommegelamen! Amen. 


Hima volget ein lebt van Clawes Kniphof, dat heft 
edichtet her Steffen Kempe, de fin bichtfaber geweft id. Und 
‚ wat bir inne fteit, heft em Kniphof alfo gefecht, wo fine 
eninge was vnd weft were. U) 


Anno 1521 heft papa Leo dat Wormfer edict laten 
tgan webder Martinum Luterum. 

Anno eodem heft papa Leo twe legaten van dem romefchen 
le gefant an Feif. Majeftät to Worms, bat doctor Luther vor 
em feifer ſcolde mwebberropen, des fit Luther geweigert beft, 
ewile be do noch mit billiger ferift nicht auerwunnen was. 
Anno 1523 iS beflaten, dat men to Spire feolbe holven 
in concilium anno 34 vp Martini van wegen Luters lere, 
nd wat gubes barinne were, bat men bat anneme, vnd wat 
hofes darinne were, dat men bat vordammede. Dut alle heft ve 
weft dorch den carbinal Campegio vorbeden Taten, vnd dat 
pen na dem Wormfer edict, anno 21 vigegan, ſcolde vorfaren 
nde alle de Lutteröfen ommebringen. 

Anno 22 is ein gelerber man, mit namen Hinricug,D vt 
borpen, vorjaget vnd to Bremen gefamen vnd darna anno 24 
art vor Winachten in Ditmarfchen vorbrant. 

Anno 1526 hebben de churfürften ven keiſer in Hifpannigen 
ant vnde begert, dat Wormfer ebiet mochte ftille holden bet to 
m eoneilio. Na dre jar, alfo anno 1530, is do geholven be 
rote rilesdach to Augsborch. 


4 Diefes Lied ifk bereits abgedrudt in ber Zeitſchrift für hamburgiſche 
Geſchichte Th. II. ©. 118 flgd. 
*) Hiunrich von Zütphen. Vergl. Neocorus a. a. D. Th. II. 

8 












A 


Anno 1394 heft Johannes Willef in Engelant g 
vnd geprebiget webber bed romifchen hafes bouerie, vnd ff 
life artifele ot Gades wort jegen de romifchen kerken gepredi 
vnd gelert. Der artifel fin 44 gewefen. Welfer doch na 
dode vor Tetterie vorbammet id worben, vnd fin lichnam wedder 
vpgegrauen vnd to pulver vorbrant iS worden, und fint bar 
namals to Runden in Engelant vele vorbrant worben in Smituell. 
Vnd id dar de wife, well ein word tegen be geftlifen ſecht, 
wert vort vor einen fetter gefeulden vnde vorbrant. „Des 
Gade mote erbermen! 


Anno 1400 9 wert vorretlif vormordet bi Frisler hertoch 
Frederik van Brunſwik. 

In dem ſuluen jare do halde Baltzar, ein here van Wenden, 
de koe vor Lubeke. 

In dem ſuluen jare wan hertoch Erik van Louwenborqhh 
mit fnedicheit, de de olde Cheet,) dat flot Bergerdorp, bat br 
Lubefchen wedder featteben vmme grot gelt. 

Anno 1401 quam de here van Wenden, Baltzar, mit den 
hertigen van Wolgaft und nam de koe noch end vor Lubeke. 


Anno 1402 halden be Hamborger to ber erften til 
Wihmanne und Clawes Stortebefer. Do bleuen doet in 
der fee 40 man, vnd 70 worben gefoppet. Verum v. ber 
Krantz in Vandalia sua, libro 10, cap. 6. 

In dem fuluen jare wort gefoppet Gotfe Michel vnd 
Wikbolt ond bi 80. 

In dem fuluen jare leth bernen de foninginne Margrete 
van Dennemarf enen, be fit otgaf vor ohren fone, to Valfterbobe. 

Anno 1403 do leth hengen de rabt van der Wismer her 
Johan Grof,9 ein ritter vt dem lande to Mefelenbord. 

Anno Domini 1404 do wort de here van Holften van ben 
Ditmerfchen in ver Hamme vorflagen, in die Oswaldi. 


.») Das Rolgende bis zum Jahre 1500 erfcheint als ein felbftfländiger 
Auszug aus der Wenpifchen Chronik, zugleich mit Auszügen and 
der Lübifchen Chronik und einigen eigentpümlichen Hamburg be 
treffenden Zuſätzen. 


2) Her Johan Goer nennt ipn der Auszug der Wendiſchen Chronik. 


35 


Anno 1405 bo flaruen to Lubeke 18000 minfchen van bes 
'filgen Lichnames dage bet to funte Martens bage. 

In dem ſuluen jare fenk greue Bernd van der Lippe 
Jertogen Hinril van Brunfwit und to Bunebord. 

| Anno 1406 brende funte Johans torne to Luneborch, 
da onfer leuen frouwen dage in ber vaſten. 

In dem ſuluen jare was de grote bufterniffe, in funte 

Bites dage. 

Anno 4407 ſtarf koning Albrecht, ein here van 
Mekelenborch. 

In dem ſuluen jare do was hart winter. 

Sn dem fuluen jare brenden de Sundesken iij preitere 
‚sp dem markede. " 

Anno 1408 do toch de rabt vam Sunde vt in bes 
Duuels namen. 

Anno 1408 toch de olde radt to Lubeke vt. 

Anno 1409 wan hertoch Erik van Louwenborch Molne 
‚md bolwerkede de kerken. Vnd de van Lubeke dreuen ene 
darut vnd brenden bat wilbelde vt. 

In dem ſuluen jare bo quemen op be Ir to Roſtok vnd 
ber Wis mer. 

Anno 1410 wolden de van Lubeke winnen Raſceborch. 

In dem ſuluen jare wort Heine Brandes in dem torne 
geſettet to Hamborch, vnd de lx quemen darup to dage. 

Anno 1411 begunde ſik dat orloch twiſken ven Holſten 
vnd den Denen erſt, vnd dat was dat leſte orloch vnd endigede 
M bi hertogen Alues tiven, do men feref rl. 

Anno 1412 do was funte Cecilien flot. In dem fuluen 
jare do wort funte Elizabet vorhoget. 

Anno 1413 do wort funte Brigitten Flofter bumet vor 
Molne, Vnd anno 1534 vorftort in ber feine. 

In dem fuluen jare do ftarf de foninginne van Dennemart 
vor Flensborch, to fcepe, op enem ftole. 

In dem fuluen jare do braf der Kremper marff in. 

Anno 1414 do worden gefangen de borgere van Lubefe 
van koning Erif vp Scone. 
| ge 


36 


In dem fuluen jare wart Rodenbord gewunnen vnd 
quam in der bertogen hand. 

Anno 1415 do wort gefangen de fopman vp Scone. 

Anno 1416 do wort Bemeren gewunnen van dem Toninge. 

Sn dem fuluen jare do quam de rabt to Lubeke wedder 
in mit groten eren. Vnd be borgermefter van Hamborch, her 
Johan Luneborch, ſprak af de burfprafe to Lubeke des dinxtedages 
na der bilgen dre Foninge. 

Sn dem fuluen jare quam be radt van der Wismer ol 
webber in. 

Anno 1416 begunde de Holften to orlochen mit koning 
Grit vmme Bemeren mit dem flote Glambeke. 


Anno 1417 do wan Foning Erif Sleſewik, vnde de 
Hamborger fenden to Gottorp vj m feutten vnd ruteren, vnd 
volgeden mit madt na. 

Sn dem fuluen jare do quemen ve Tateren erft to lande. 

Anno 1419 do begunde dat flubium to Roftof. 


Anno 1420 togen de van Hamborg vnd de Lubeſchen vt 
vnd wunnen Bargerborpe und Ripenbord,. 


Anno 1421 do fterf binnen Vorden de bifcop Sclampftorp. 


Anno 1422 do vorgadderden fif 180 houetlude vt ber 
Prigniß vnd vt der Marke vnd vt dem lande to Metelen 
borch to feindende de ftrate twiffen Qunebord und Molne. Vnde 
ohre tofumpft wort witlif ven van Lubeke vnd den van Hamborg, 
vnd quemen vth mit aller macht und jageden fe to Louwenborch 
vp. Vnd bertoh Erik nam fe alle vangen. Vnd de var 
Lubefe und de van Hamborg togen vor Louwenborch, vnd hertoch 
Erif gaf de vangenen webber in ohre hand. 

Anno 1432 togen de van Hamborg vnd de van Lubele 
vt in Wefterland vnde wunnen Emerful und Dofem. 

In dem fuluen jare nemen de Vittalliebrobere der Holften 
dem foninge 16 laden fcepe. | 

Anno 1422 fpifede hertoch Hinrif van Sleſewik dat koning⸗ 
flot Daring, dat fonig Erik belecht hadde. | 

Anno 1423 do was grot winter, dat de Toplube reden auer | 
fee ot Prufen bet to Lubeke. 








37 


Ä In dAn fulnen jare flep bi bertoh Wilhelm und nam 

Rargreten, hertoch Frederiles dochter, und flep bi vp funte Vites 

dad binnen Luneborch. %) 

Anno 1424 werbt onfeuldichliten henget Marquart 
tenfelou. Vnd be bot dem mefter in Liflande to famende 

wor dat richte Gades, vnd dat geſcach in den 14 dagen: bo 


wolgede he na in dat richte Gades. 
| In dem fuluen jare toch koning Erif in Ungeren und lebt 
Inden bertogen Hinrif van Slefewif vor ven Teifer. 
| Anno 1426 wunnen de Holften webber Femeren und bat 
ſlot Glambefe. 
| In dem fuluen jare, 9 in funte Lucien vage C’Derb. 13), 
* Nicolaus, biſcop van Bremen, vor Verden vnd 
olde dat hebben gewunnen, wen idt God wolde hat hebben. 
ee quidem non sunt opera boni episcopi, sed lupi rapienlis. 
| In dem fuluen jare in funte Oſwaldus bage (Hug. 5) 
porbe be dat korne darnedder. 
| sin dem fuluen jare in funte Eofmas und Damianus dage 
(en 27) toch de bifeop in Weſterlant vnd werd dar 
gefangen mit den ſinen. 
Anno 1427 do wort geſlagen hertoch Hinrik vor Flenſborch. 
In dem ſuluen jare wort her Johan Slencoll (alias 
Cetzen) dat houet afgehouwen in funte Antonius auend. 
tman to Hamborch). 
In dem fuluen jare worden de Hamborger grepen in 
‚dem Sunde (Gorch liſt ver Lubeker badequaſt ®). 





1) Dieſe Notiz iſt ſehr entſtellt. Im Jahre 1428 wurden zwei Töchter 
| des Kurfürften Friedrich I. von Brandenburg vermäßlt: Cäcilia am 
| X. Mai mit Herzog Wilhelm den eltern von Braunſchweig, und 
| Margaretfa mit Herzog Albrecht IV. von Meflenburg. Den Tag 
| St. Petri (Febr. 5.) hat auch H. Corneri Chronica. 

Y Nah Rynesberch und Schene's Chronik im 9. 14%. Vergl. m. 
Ä Geſchichtsquellen Bremens, S. 150. 

) Die Nordelviſche Chronik 3. 3. 1427 erzäplt, daß ber Lübecker 

Bürgermeifiter, ein Dann von blöbem Herzen, feine Berrätherei 


38 | 
| 

Im fuluen jare worden enthouet to der Wismer he 
Johan Bantſcou vnd her Hinrich van Hermilen. 

Anno 1428 do ſcendeden ſſenkeden] de ſtede vor Rum 
bagen de fcepe. 

Sn dem fuluen jare quam Bartolomeus Voet un 
feindede Bargen in Norwegen. | 

In dem fuluen jare leth bernen Foninginne Philippe m 
feepe vor dem Sunde. Vnd dat wrof mefter Pawel er ve 
Denen auertogen. 

Anno 1428 belde bertoh Wilhelm mit den Holften m 
ein camp (?) ond warn Bremen. CO) 

Anno 1430 toch ber Johan Bantſco vor den keiſer on 
brochte de ftadt to der Wismer to beteren finem vader. | 

Anno 1431 do wolden de Ditmerfchen winnen batı 
Nigewert. 3 

In dem fuluen jare wort geflagen ber Marten Suar 
tefop in Ditmerfchen, in funte Peterd auende in der Vaſten. 
[Ein radtman van Hambord vor Brunsbuttel.] | 

Anno 1431 berande hertoch Alf und fin brober, Ber 
Gert, de ſtadt Flensborch, im Palmpage. | 

Anno 1432 do wort los ber Hinrih Hoyer san ben: 
Denen. [De borgermefter san Hambord.] 

In dem fuluen jare do grepen de Lubefchen Broder 
Swen, ein Ritter vt ‘Dennemarf. 

Anno 1433 do munnen be Hamborger Emden "N 
brefen dal Siboldesborch. 

In dem fuluen jare telde hertoh Gerdes frouwe ä 
finder. 9 


bewiefen und den Badequaſt aufgefledt_habe, — vermuthlich au 
Zeichen zum Rückzuge. Jene hat dabei den Reim: 
„Hamborch, du biſt erenvaſt, 
De van Lübeck vöret den badequaſt.“ 
I) Unleſerlich. 
2) Die Inſel Neuwerk in der Mündung der Elbe bei Kigesid. 
Vgl. Neocorus a. a. D. Th. I. ©. 48. 
°) Weber die Hetrath des ſchon 1433 Berzogen Gerbarb VII. f. d. Korte | 
elviſche Chronik 3. 3. 1488. Bergl. über ihn und fein Grab 
Emmerid Daplmann in Lerſch Riederrheiniſchem Jahrbuche. 1848. 


39 


: Anno 1434 bo was gret firit twiffen Krufe Johan vnd 
ı Radelef Karftens. 9 
| ‚m dem ſuluen jare wort gefpert des ‘Domes torne to 
| Danberd [Bnd das timmer fin de lenge negen flige elen.] 
| dem fuluen jare wan hertoch Otte vnd hertoch 
| Ban dat ſlodt Hachmolen. 
In dem ſuluen jare worpen vp de Sweden koning 
Engelbrecht. 
| Anno 1435 do wort gelaren Boldewin, ein abbet var 
| Qunebordh, bes eloſters to funte Michel, in enen bifeop to 
| ' Bremen. 

Anno 1436 do wort gefangen be doempraweſt to Lubele 
vnd flarf to Suane in dem torne. 
' In dem fuluen jare flarf hertoh Erid van Roumwenbord. 
| Anno 1437 warb geflogen Radelef Karftens in 
| Ditmerfchen. 

Anno 1442 des mitwekens na vnſer leuen Frouwen hemmel⸗ 
ı tartdage do branden de huſe vor bem flenbare. 
Annmo 1443 do branden de huſe vor dem feoldare in funte 
: Tomas auende. 

Anno 1445 in Palmenauende do quam dat bilde Iheſus 
to funte Jacob in de Terfen. [nd wort anfo [15] 31 dar 
weober vtebrocht.] 

Anno 1450 do wort funte Bernarbus verhoget. 

Sn dem fuluen jare was dat vorlefle orloch manf beren, 
ond dat warede twe jar lanf. 

Anno 1456 bo mas grot orloch in dem Iande to Hadelen 
mit dem bifeop van Bremen vnd mit dem hertoch van Louwen⸗ 
borch und ſteden. 
Anno 1458 do worden de borgermeſter vmmegeſettet van 
ben ampten, vnd be borgere weren mit dem rade in funte 
Nicolaus Yerfen, vnd was grot twedracht. Darſulueſt quemen 
vedder vp be olben priutlegia. 





i) Bergl. A. Cranizii Sexonla L. Xi. €. 28. Revcorns a. a. D. ©. 404. 





40 


Anno 1462 des fondages vor Lichtmiffen do branden de 
bufe twiſten dem fiffmerfede ond ben fleffferangen. D 

Anno 1464 do was to Hamborch grote peftilencie, vnd 
ftoruen in forter tidt xx duſent minfchen, junf vnd olt. 

In dem fuluen jare worden afgehouwen 64 ferouere des 
mitwekens na Margrete. 


Anno 1465 do brande Albert Broufe den kroch vor 
Hamme. Des anderen jars darna, alfe 66, do brande he nod 
8 huſe to Hamme in funte Bartolomeus auend. 


Anno 1467 do was grot twedracht twiffen koning Karften 
ond her Gerde, finen brover, dar fif mebe bekummerden heren 
vnd forſten, ſtede vnd lande. Vnde be foning nam ber Ger 
vangen vp dem ſlote. 

Anno 1468 do wort vorrederliken vormordet in Hamborch, 
in Nigjarsauend, twiſken 8 vnd 9 de clocke, meſter Gerd Huge, 
ein doctor in der arſtedie, ofte meſter Gerd Rode ſo genomet. 


Anno 1470 fetten fit de marſchlude in dem lande to 
Holften jegen ohren heren, den Foning, jegen de ij ſtede, Lubeke 
vnd Hamborch. Vnde de Hamborger und be van Lubeke togen 
in dat lant vnde nemen erften ein grot ſchar volles mede int 
lant und brochten fe wedder vonder horfam funder fwertfladh. 


In dem fuluen jare was noch grote twedracht twiſtken 
koning Karſten vnd ber Gerde. Dar vele vmme ſchach 
twiſken heren vnd forſten vnde ſteden, fo lange, bat fe bar 
tmiffen quemen vnd makeden frede. 


Anno 1488 do worden gekoppet 75 ſerouere in ener 
ftunde. Vnd de vrone bet Cawes Flugge. 


Anno 1500, in dem gulden jare, do hadde fit vorgabbert 
de garde vnd tod in Ditmerfchen mit groter walt mit enem 


) Diefer Feuersbrunft wird in den Stadtrechnungen gedacht: „2 tal. 
6. A d. pro 78 ammere pro suffocatione ignis. It 82 s. fratri 
Nicolai Tervenstede pro toga sua, quam perdidit, quando custo- 
divit bodas civitatum apud forum piscium, dummodo domus 
vicine fuerunt perarse. Item 10 sol. Ludekino Hanebolen, quos 
exposuit pro cerevisia ad usum illorum, qui custodiverunt dictas 
bodas ab incendio." 


41 


houetmane, junfer Slens, mit velen anderen heren und forften 
vnd eddelluden, dat ohrer bauen xxx duſent was, junf vnd olt. 
En quemen fe tofamende mit alber wall. So gaf God be 
gnabe, bat de Ditmerfhen wunnen ben firit, in funte Valentines 
bage, vnd dankeden Gabe vor fine hulpe. [Vnde de Toning var 
Dennemark, Toning Hans, was er here, der vorflagen.] 


Anno 1416 wort Johannes Huf im concilio to Coſtniß 
‚ mit finer lere vorbant vnde vorbamnet, darto, darum bat he nicht 
wedderropen wolde, to puluer vorbrant, und fine afche in den 
fee geworpen, vp dat nicht de Boehmen quemen vnd fine aſche 
vor hilgedome haleden. Auerft de Boehmen quemen vnd halden 
dat erbrife, var be vp vorbrent wag, vor hillichdom medh. 

Ra 140 vage na Johan Huf finem dode wort Hieronimus 
van Prag of to puluer vorbrent, darum bat he nicht wedder⸗ 
ropen wolde. Vnd was Johannes Huß fin difeipel geweft. 
| Dat Johannes Huß is vorbrant worben, is duſſe be orfate. 
| He hadde gelert jegen de Romifchen bouiffen Cfu, billigen wolbe 
‚ # feggen) Terfen. Duffe nauolgenbe 13 artifel ludeden aldus: 
| 1. Dat de Romiſte kerke dat farramente to delen nenen 
gemalt hebben vnd ben leien vnbillik de eine geftalt entagen 
| bebben. 2. Dat de Romifte bifcop (vorſte pamweft) den anderen 
biſcopen gelif fi. 3. Ct ift aller dinge neen fegefur. 4. Dat 
‚18 idel vnd vergeued vor be doden to bidden, vnd vt ber 
| giriheit der papen erbacht worben. 5. Gades vnd ber billigen 
bildniſſe fint gar nicht to dulden, ſunder aftobonde. 6. De 
‚ bofen duuel hebben be geftlifen bebelorden erfunden. 7. De 
preſter fchollen arm fin, vnd allen der almiffen geleuen. 8. De 
vterlike orenbicht is tomal Iogenaftich vnd ein menfchentant. 
| Et is genoch, dat jverman fine funde in ber flapfamer Gabe 
| Hage vnd bichte. 9. De ceremonien vnd bruf ber kerken fint 
| wel Dinge. 10. Ein prefter mach an allen enden dat facramente 
| fegmen vnd vielen. 11. Men vortere be tibt vnnutte mit 
| ben fouen tiven, 12. Dar is neen vorbenft bi den faſten vnd 
| vpfettinge der Terfen. 13. Man fchal aller dinge nicht fweren. 





42 


Et is to wetenbe, bat oldinges heft gehort brierlei ſtate ber 
Wenden to dem ftichte Hambord). 
To nem erften ve Wager-Wenben. Er lant begunde in dem 


ende des Holftenlandes van dem water, de Swale genomet, vnd 
ylut nicht verne van dem Kile ond wort dal na Nigemunfter und | 


na Segeberge. Alfo dat tho Kil und Nigemunfter Holſten weren 
vnd tho Segeberdy und Oldeſlo Wager⸗Wenden weren und Plone. 
De ende der Wager-Wenden was beflaten mit ber Beſte vnd 


ber Traue to Tubefe. De houeiftadt der Wager- Wenven was 


Oldenborch, dar of ohr afgod inne wande, Prone, den fe in 


groter werde helden. De anderen Wenden beten de Polabers 
Wenden. Er anbeginne was de Traue und Qubefe, vnd hadden 
in fit dat lant Ratzeborch. De hadden de afgobbinne bes 
Duuels mober, de hete Sewa. Er feft helden fe in groter 


werbicheit. De drudden Wenden heten de Obotriter-Wenben. 


Er lant was dat ganze lant to Mefelenborh mente to ber 
ſtadt Demin und dem water gebeten de Pene. Deſſer houe⸗ 


ſtadt was Rage; er afgob hete Radegaſt. 


Hinricus Rers!) Schal deſſe nauolgenbe articulen 


beelareren to Norden int broberclofter. 

Der gelouigen eonfeieneien werden alled mit Gades wort gerinigel. 
Der vngelouigen lihnam werben mit gewalt bed ſwerdes 
gedwungen. 


Im geiſtliken regiment mogen menſchen lehre vnd geſet nicht 


gelden. 

Im lifliken regiment moten ſe gelden, wen ſe nicht gegen 
Gades wort ſi. 

Der averichheit is allene dat liflike ſwert beualen. 

Biſcope vnde diacon behort criſtlike gemene to denen: jennen 
Gades wort to predigen, deſſen den armen to denen. 

De anderen beſcharen vnd geſtlike genaden hupe is nicht nutte. 
In miſſen vnd getiden wert Gades wort vorualſcht und gelaſtert. 
Chriſtlik gemen vnd auercheit ſteit Gades laſter nicht to liden. 


1) Bekannt unter dem Namen Heinrich von Zütphen. 


43 





Dat farrament vpheuen, benne fetten vnd dragen is misbruk. 
| Jet is ingefettet der gemene fanpt, to nemen, eten vnd drinken 
| und barbi des teftamentes Chriſti gebenfen ond den louen befennen. 
Ohrenbicht, van dem paweſt gebaden, is ben conſciencien fchetlich. 
Gades wort allene geualet im gelouen, vploſet van den ſunden. 
Hilgen ere in bilden mit anropen vnd vorſoken is afgoderie. 
De hilge echte ſtat mach nemanden vorbaden vnd van 
nemanden vorlouet werben. 
' Enangelifche reinicheit, armot vnd gehorſam is allen criſten gemein. 
Cloſter reinicheit, armot vnd gehorſam is nicht euangeliſch. 
NMoſter gelofte ſin jegen Gades wort, louen vnd leue. 
Cloſter lude mogen dorch ere gelofte vnd regulen nicht ſalich werben. 

De geſtlike genomede orde ſin vordamelike ſecten. 

Vormalediet is de gene, de ſik vp minſchen verlet vnd buwet. 


Duſſe bauengefereuen Hinricus Rers predigede to Bremen, 
ond quam anno 24 im winter in Ditmerſchen. Dar wort be 
int fuer geworpen vnd vorbrant, alfe im 8 blabe volget.) 


Artikele vnd puncte, welle de fonint van Sweden 
finen bifeopen vnd celerifie Heft vorgegeum. So fe Tonen 
beimeren, bat fe mit Gabe flan mogen mit vafter ferift, fo 
fholen fe im lande bliuen, wo nicht, fo moten fe ere herlicheit 
miden, vnd is dar imme lande mit en geban, er weſent ſchal 
nicht mer denne gelben. 

Dft men mad afleggen ber hilgen lere vnd ver kerken 
brufinge vnd wife, de Gades wort nicht mit ſik hebben? | 

Dfte Chriftus, vnſe here, heft beualen dem paweſt, bifcopen, 
papen, to hebben de herfeopie edder gewalt auer den menfchen, 
funder dat fe Gades wort und willen fehollen verkundigen, und 
oft bar of mer papen behort to weſen, alfe de dat bon feolen? 

Dfte ohre gebot und gefette Tan emen minfchen binden to 
funden, efte be dar wedder dede? 





) S. unten ©. 48. 


44 


Dfte fe Tonen den minfdhen van Gabe ſcheden mit erem 
louen, fo dat fe ein bebemate holden van Gabe vnd malen 
idt des Duuels bebemate? 

Dfte de berfeopie, ve nu opgelamen is mit dem pamefl 
vnd finer felfeop, i8 mit Gabe edder gegen Gobt? 

Dft dar of fi ander Gadesdenſt, alfe dat men holde Gabes 
gebot, vnd eft dat of Gabe behegelik is to holden minſchen 
gebichte werke, de Godt nicht gebaben heft? 

Dfte de minfchen konen falich werben dorch ere vorbenft, 
ebber van Gades blote gude und bermeherticheit? 

Ofte men ſik holden ſchal in gen apenbaringe, alje men 
fecht, dat gefcheen is, de nicht fint beflaten in ber hilgen ferift? 

Dfte men fchal de billigen edder ere bilde voren, ebber 
eren, edder anbeben, vnd efte fe mogen vnſe vorfprefers, 
mibbelerd, vorbegebingers, patronen, befeermer fin jegen Godt? 

Dfte, wat men in ber hilgen ferift findt van dem fegefur, 
fin mach edder nicht? 

Deſſe artifele feolen fe beantwerven to Vpſal in Sweben 
binnen veer werfen. 


Anno 1391, in funte Johans baptiften auend, do wort 
de erſte ſteen geleht to funte Gartruden capellen in 
Hambord. 

Anno 1399 do wort gewiget funte Gartruben capellen. 

Anno 1484 wort afgefundiget in Pinrtauende de recefie 
vnd artikel, wo de rabt was mit ven borgeren auereingelanen, 
in funte Nicolaus kerken. 

Anno 1498 do wort betenget de nige five in funte 
Jacobs kerken. 

Anno 1510 do wort betenget dat grote werk in der 
ſuluen kerken ganz. 

Anno 1515 wort ſunte Peters torne geſpert. 

In dem veerden jare darna wort ſunte Nicolaus torne 
geſpert, vnd bat dede ein man, be hete meſter Hinrik vnd 
was van Hannouer. 





5 


45 


Anno 1513 do toch hertoch Hinrich van Brunfwil und 
bertoch van Luneborch vnd hertoch. Erit van Hannouer in de 
herſtop van der Hoyge, vnd breuen be bre jungen beren mit 
ber moder ot dem lande ſunder fwertflad. 


In dem anderen jar darna togen fe of in Freſland. 
Dar bief bertoh Hinrit san Brunſwik vnd wort dat houet 
bauen afgefeaten. Do was be feive vie, bo togen de anderen 
forſten wedder to hufe. 


Anno 1514 do was fo grot hart winter, bat me de 
Elue mofte vpifen van ber fulen horen af vmme dat Brof 
ber bet vor dat Efholt. 


Anno 1508 do brenden be hufe in ver olden Beferftraten, 
vnd brenden auer dat fleth iij hufe af, dar nu Peter Rouer want. 


Anno 1510 do brende dat bederhus bi der Rolandesbrugge. 


In dem anderen jare darna brende Bruggemans hus in 
der Steenftrate, in Lichtmiffen auent. 


Anno 1519 do weren de forften van Brunſwik jegen ben 
bertogen van Runebordy, unbe quemen tofamen bi Soltouw vp 
der beiden vnd flogen dar ben ſtrit. Do was junfer Johan 
van Scouwenborch retmefter mit velen anderen ebbelen Tuben 
bes bertogen van Runebord. So gaf Godt de gnabe, bat be 
forfte san Luneborch wan dar den frit. Vnde vele eddelen lude 
ste dem Brunſwikesken lande nam he fangen, vnd moften fit 
webder Iofen alfe vangen Tube. 


Anno 4519 do de paweſt Leo de teinde bat aflat vtfanbe 
im allen orden, vnd logen vnd drogen ben Tuben fo vele 
vntellikes geldes af, dat it wunder was, do was to Wittenberdh 
ein Auguftiner monnek, ein doctor der hilgen ferift, ein wolgelert, 
funftrih, wis man in hebrefchen, Iatinfchen, dudeſchen tungen, 
genant Martinus Ruter. Duſſe heft angefangen van bes 
paweftes Eremerie, alfe bat aflat, to tmwifelen und to bifputeren, 
darna of heftichliken barjegen to feriuende. Darum he mit velen 
bulfen vnd romefchen vonnerflegen vorbant und in de hogefte 
acht gedan id worden. Darna, alfe he nicht van finem feriuen 


46 


aflaten wolde, do wort he to Augspurg vor enen carbinal und 
legaten gefordert. Do feref Martinus ein egen budjlin. 
paweft Leo ........ 7) To dem leften wort de keiſer tegen 
en angeropen und he to Wurms in ein mechtig richstag geforbert. 
Aldar quam he vnd gaf ſines gelouend refenfcaf, beide mundlich 
vnd feriftlih, unde in nenen wegen gefint was webbertoropen. 
Do des paweftes bouerie apenbar wort, krech Quter alfobane 
anhang, bat noch Feifer noch paweſt en angripen borfl. Do 
hof he an to feriuen, dat eine bof auer dat ander, vnd brodt 
bes romefchen haues bouerie herfor, dat nicht allen dat aflat, 
funder dat ganze paweſtumb frir im ganzen dudeſchen lande fil, 
int funberge in veler minfchen berten. Darna anno 24 vnde 
25. houen an webder Martinum to feriuen Thomas Muntzer, 
D. Andreas Karelſtadt, Huldaricus Zwingliud. De 
wolden nicht, dat in dem farramente de waraftige lif Chrifi‘ 
feolde fin. Sus in allen anderen bingen des gelouend weren 
fe eins, auerft in buffem ftude van dem facramente Fonben fe: 
nicht auerein famen. Darum houen fe an beftichlif jegen. 
einander to feriuen. 


Anno 1519 do quam ein feipper, mit namen Hinrik 
Horneman, vth Engelant mit enem fTraffele, geladen vul 
engelfcher Iafen, vnd Tumpt vor dat Edholt und dorch vorſumeniß 
des volkes, dat fe dat fur nicht to Degen wachten, wert dat frip 
bernen, vnde de Engelfchen laken, de barinne fin, werben tom: 
bele meiftepart alle vornichtiget. 


Anno 1523 blef Hinrif Buffer. De feipper vorbe ein, 
kraffel vul gudes na Engelant und Fredy enen ſtorme in be je 
vnd lep wedder na ber Elue vnd blef vor dat Nigewerk mit: 
manne, vnDd alle. 


Anno 1521 do wort doctor Bit vor Hamborg to pulver 
vorbrant, enes papen fone gebaren, vmme veler vndaet willen, 
be be bebreuen hadde alverwegen. Wente he was Vlenſpeigel 
nicht ſeer vngelik gewefen: tor enen tit was be ein pape, bar, 


1) Lüde im Manuferipte. 


5 


47 


| Je quam vnde dede miffe, tor anderen tit was be ein babemome 

vnd halp ven fruwen in ohren noben. ) 

Ä Anno 1522 do nemen de karkſwaren to funte Nicolaus 

dem feolafticuß de feole to funte Nicolaus vp Michaelis, 

der orfafe, fe moften fe buwen vnd beteren, und be wolde dar 

neen gelt to geuen. Darto of hadden be farffwaren fegele unbe 
breue, bat de feole bi der Terfen bort. 

Anno 1514, do de harde winter was, wort wech gefort 
Hans Wulhaſe, ein hauemefter to funte Jurgen. Vnd bat 
dede ein vorman, be hete Hans Woldeke, vnde wande to 
Lubeke, ond reth mit xv perben, vnd brachte ohne in ben halen 
winkel vnd nam ohme al fin fuluerfmeide und geldes genoch vnd 
brochte en in der Priggeniffe. Dar leth be groten vroft vnd 
fat bina een jar lank. Vnd touorne hadde de hauemefter Cene) 
vndertiden to gaſte. Manfet anderen worden ſcarſede Woldeke 
mit dem hauemeſter vnd ſede: „Her hauemeſter, vth dem ſuluer⸗ 
fmeive moth me end drinken in ber Priggeniß, wente bar 
hebben fe des nicht vele.“ Vnd Woldeke halde en des auendes 
to x der cloke. 

Anno 1523 do brenden 4 brumhufe in dem Rodinksmarkede, 
bes manbage auends in dem Pinrten. 

Anno 1524 do wort betenget de nige graue tmiffen 
Lubeke vnd Hamborg mit den velen fluffen dorch dat Iant to 
Holften, dat grot gelt gefoft heft. 9 

Anno 1525 im Paffen fegelvde Herman Euers erften mit 
enem bojer mit enem fmaffegel in Engelant, dat do touorne 
ungehort was. Vnd des vorjars hadden fe it erft darmede in 
Selant gewaget. Dama anno 27,28 wageben fe it mit fmal- 
fegelen in Seotland, Norwegen, to Rige, to Dublin. Darna - 
anno 34 in Islant, darna anno 34 in Borwaſie, dat touorne 
vngehort was. 


1) Exposita Civitatis a. 1521. Diversa. Item Hinr. Pennyngk bedello 
pro expensis trium hebdomadum 18 sol. pro Vito Volschen 
malefico. Item noch 8 sol. ad comburendum eundem. 

2) Der Canal zwiſchen der Trave und Alfter, mittelfi der Befte, begann 
1448, erneuert 15%. Die desfalfigen Verfchreibungen f. in (Klefeker) 
Sammlung bamburgifcher Verfaſſungen Th. X., S. 88 flgb. 


w— en 





J 


Anno 1524 hof an ein ...... .. monnef to Bremen bat‘ 
wort Gades to prebigen.!) Darna wort he geforbert im 
Ditmerfhen. Sin name was brober Hinrich, ein gelerter 
man. Do be nu etlife fermonen gedan hadde, auerft bauen — 
edder xij nicht, do worden de bulfoppeden Ditmerfchen eins 
vnd quemen in December vp ene nacht vnd halben en van 
dem bedde vnd ſmeten en in dat fur. Jodoch bot ein vie 
webewe 2) etlife Dufent gulden en to enem panbe, bat fe en 
erſten vorhorden, er ſe en vorbrennen. Auerſt dat halp nicht, ſe 
worpen en in dat fur vnd toſteken en mit hellebarden. [MAuerſt 
anno 59 den 13 Junij heft hertoch Adolphus van Holften de 
Ditmerfhen geflagen und bebwungen to dem horſam vp der 
ftede, dar duſſe bauenfereuen broder Hinrich vorbrant was, int; 
norden van ber beide. 9] 

Anno 1524 do tod de bifeop van Bremen int land ie 
Habelen vnd verborf dar mennigen man. Vnd hir worden 
pofulueft den borgeren knechte in de hufe gelecht, jodoch baum 
j quartal jars nicht. Vnd ein radt fende 5 bojers mit volle 
bendal, de moften weren, dat de fnechte nicht aueruellen int lan 
to Holften. 

Anno 1524 twiffen Paſken vnd Johannis wort De wints 
mole feruuet van ver ftebe, dar fe plach to ſtande, bet an de 
flede, dar fe nu ſteit. IVnd anno 1539 in Majo is de fuluige 
wintmole dalgeualfen van ſik fulueft und is fo to nichte gefamen.] 

Anno 1524 im Ortobris wort Laurens Goltfmibt, cu 
Ditmerſcher, de kop afgehouwen, der orſake, dat he gerouet hadde 
vp der ſtraten twiſken Luneborch vnd hir, vnd enen man vers 
mordet hadde. Darto hadde he of enen, Johan van Linden 
genant, anno 18 bi dem Perdemarket vp enen fonnauent to dren 
apenbar gedodet. Doc was dat notwere, ſo bat be Dar nem! 
not van hadde, und quam bir wedder binnen vnd was u 





2) Bol. oben S. 38. 


N Wide, Claus Zürgen Frau, f. Neocorus Dithmarfifche Eprontl 
Br. II. S. 3. 


») Das Eingellammerte if ein fpäterer Zuſatz. 


| 

' 49 

fm langer Terel vnd gink koſtlik ber, enen wulfespilz ſtedes 
vmmegehangen vnd enen langen rutink vp ber fiben. Auerft fo 
fro alfe dut ludbar wort, bat he gerouet hadde, wort he vort 
angegrepen in ber Rikenſtrate und int recht vororbelt vnd darna 
ben 23 Octobris afgehouwen. Vnd her Steffen ) was mit 
em vte vnd ſede em wat gubes vor vnde trofte en mit Gades 
worde. Vnd duſſe was de erfte, dar ber Steffen mede vte was. 
Jodoch hadde Laurens in der ftunbe, do he vor bat ſwert fitten 
‚gan frolde, ſik entfeulbiget der vndat, be be in den pinen befant 
hadde, vnd heft fit vorwilt darup vor bat firenge richte Gades 
fo gande, dat be des vonfeulbich wer, var he op to bem bobe 
vorordelt was. 

Emwarten Buren. Anno 1525 fort na dem Nigenjare 
enſtundt ein grot vnerhorde rumor des gemenen mans allent- 
haluen in Allgauw, Schwaben, Beiern, Ofterrih, Salzborch, 
Etermark, Wirtenberch, Franken, Sachſen, Thuringen, Elfaß, 
Sicilia vnd an vil anderen orten, webber ere berfcopen under 
bem fein des euangeliumd, webber de vnrechticheit, feattinge, 
beſweringe vnd dwank der ouericheit, dardorch ein merklik tal 
der cloſter, ſtede vnd ſlote allenthaluen angegrepen, belegert vnd 
geplundert vnd to der erden geſlichtet worden, ſunderlich dem 
del und den geſtlichen tohorende. Se hebben auerſt ein ende 
genamen wo alle vprorer. De hertoch van Lotringen heft erer 
wol 100000 vmmebrocht. 


Anno 1525, des fondages vor alle Gades hilgen, vo flep 
bertoh Karften van Holften bi vnd Fredy des. bertogen var 
Louwenborches dochter. Do he van dar tod, do quam be to 
Damborg vnd wort erlif ingehalt vam rade van Hamborg 9, 
nd flat darna op dem Pervemarfet ond ſtak ij eddellude af. 





) Steffan Kempe, ber Prediger zu St. Katharinen. Bergl. oben ©. 38. 
2) In den Stabtrechnungen wird aufgeführt: 1525 Item 519 tal. 12 
sol. 5 den. ad quitandum sumptus ducis Christiani Holtsacie una 
cum sponsata sua' domina Dorothea in reditu ex Louenborch de 
nuptiis. Item 162 tal. 12 sol. pro poculo deaurato dato principi. 
Item 162 tal. pro II. klenodiis deauratis, quorum alterum sponse, 
alterum matri eiusdem dabantur. 
4 


52 


Darna anno 1523 iS ber Steffen Kempe van Roſtod 
to Hamborg gefamen, ommetrent Paten, vnd heft to funte 
Marien Maddalenen Terfen geprebiget Cwente be was dar in 
de fappen geftefen in finen vnmundigen jaren) van Paften bei 
to Corporis Chrifti dage, vnd was nu gefinnet, dat be den 
frigdach na Eorporis Ehrifti page mol wedder na Noftod reifebe. | 
Dat rigen de borger to weten, bat he wedder wech wolbe, vnd 
famen tohope gande in funte Marien Maddalenen clofter, im 
talle bina to 60 borgeren, in bed billigen Lichnames dage, 
onde feggen dar dem garbian bes clofterd, Jochim Elrehof, an, 
bat he nicht feolde ven man, Stefanum Kempe, webder na Roftod 
ſenden, under he ſcolde en dar laten vnd forban predigen, we 
he angehauen hadde. Darup de gardian geantwerbet, he hadde 
dar nene macht auer, funver er pater, de minifter, habbe em. 
beualen, he ſcolde fort na den Pinxten webber to Roſtock kamen, 
vnd dem patri miniftro mofte be gehorfam fin. Darup 
borgere geantwerbet: „De pater minifter wil juw clofter nicht 
vpholden, funder gi plegen mit juwen feden, wan gi flefch vnd 
molt binden, to vns to Famen, vnd wi fin be genne, be jum 
moten foden. Darum feggen wi juw but in ernfte: fo gi und 
den man laten, fo feolden juwe fede vul wedder int clofter 
famen: bar gi ons hirinne entgegen fin vnd fenden en wech, fo 
ſcolden juwe fede leddich to clofter Famen.” Na langen reben, 
de bar vellen, iS her Steffen Kempes hir gebleuen vnd Cheft) 
de lere des billigen euangelij gepreviget. Darum be to velen 
malen vnwillen van dem auerften der papen hefte liven mot 
darto of van dem patre miniftro, Cgenant Funke, frater ejus era 
officialis.) Dut alle heft nicht helpen willen, funder der papen 
prebifere, do fe fegen, dat alle man, rif und arm, lepen na funte 
Marien Maddalenen to ber predifen, do heft it en feer vorbraten 
vnd hebben her Steffen apenbar van bem prebifftole vor enen 
fetter ond vor enen vprorer geſcolden, vnd hebben den gemenen 
man vp en gehiffet, alfe vp enen voruorer vnd vorleider, vnd 
vort en vor enem erbaren radt vnde finen auerſten vorclaget. 
Auerft Godt heft en dorch fine barmherticheit erholden vnde 
gefterfet webder fe wente int veerbe jar, darinne he medehelpers 


kreg, alfe benedden feal gefecht werben. ‘Den be papen bewarben Ä 












53 


de anderen predifftolen flitih vor der predinge der warheit, 
fo lange fe konden. Der papen prebiger weren: Doctor 
Engelin, 2) doctor Kiffenbrugge, doctor Went, Auguftinus 
van Getelen, Rensbordh, mefter Frederik im Dome, 
magifter Hinrich Scroder, Viſbeke. 

Jochim Bifbefe paftor, mammeluf. Anno 1525 hof 
de paſtor, de in mefter Ordens ftebe famen was, mit name 
Jechim Bifbefe, webder der papen mißbruk mit grotem puggenbe 
to predigende. Auerft do he nicht fant, wat he fochte, vnde de 
miffen mer inbrochten, den bat prebifen, wende be wedder vmme 
end vil wedder af vnd prebifebe wedder fit fuluen, nicht ane 
grote vnde merflife ergeringe. 

Anno 1526, alfe doctor Engelin des vorigen jared anno 25 
geſtoruen was, Des fondages na Feliciani, vor dem altar gefrenfet, 
guam in fine flebe jegen den Vaftelauent dortor Bartoldus 
Roller vor enen theologum. Duſſe doctor let den vorbenomeben 
her Steffen sorbobefeoppen, ben he fin preceptor und promotor 
gewefen was to Roftod, vnd heft vele rede mit em gehat van 

miffen, prefterbom vnd vegefur in jegenwarbicheit boctor 
Zohannis Mollers, fines brovers, vnde meſter Johannis 
san dem Mere.d Na velen reden, de fe tohope hadden van 
finer prebigen, de he de Baften auer holden wolde, item van 
der difputacie, de be holden worbe, was it fin tib to gande. 
Do fpraf her Steffen to em: „Ik wil hennegaen und prebigen 
mit Gades gnaben vortan, wo if begunt vnd fugslange her 
getan hebbe. So juw etwes vorfumpt, dar gi misdunkent inne 
Jehben, lat juw nicht vordreten. Tekent an den artifel, ven 
namen bes, de it jum anbringet, fendet to mi juwen geringeften 
baden, if wil to juw famen vnd confereren fruntlifen, wer be 
ertifel beſtan moge edder nicht.” Doctor Moller dede em de 
hant darup vnd ſprak lude vnde ernfilif: „Dat feal ja fin.” 


















y Joh. Engelin, Lector Primarius am Dom, ſ. E. Meyer Ge 
ſchichte des hamb. Schul⸗ und Unterrichsweſens im Mittelalter 
©. 107. 

2) Mag. Zoh. van dem Meere, vermuthlih ein Sohn des Raths⸗ 
derrn Dito van dem Mere, aus einem einft fehr rühmlich befannten 
niederländiſchen Gefchlechte. 


54 

































Des frigbages vor Palmarım, alfe ber Steffen ve paf 
hadde begunt ond nu em vorquam to handelende van ti 
infettinge des farramentes, lerde be, wo it nicht vnbillik wei 
beiderlet part des farramented to geuenbe, of to entfangen 
vnd wo it were afgelamen vnd wo man Gobt bidden mofte, W 
it webber opqueme ꝛc. Darna, am Palmenfondage, fteg bock 
Moller im dome wedder vp ben predikſtol vnd fecht, Dat dei 
ein fetter vnd boue, beide, de fo leret vnd be fo gift v 
entfanget, vnde mit velen anderen onnutten worden. Ik twin 
auerft nicht, he fi darto gereifet, ven he hadde her Steff 
anders gelauet. Darto of fo hadde he up alle de iij flufe, 
vorhen gefereuen ftan, alfe van den miffen, prefterbom, vegef 
but gefprafen to ber Steffen: wan ber Steffen fine menin 
gefprafen hadde, fo hadde doctor Moller gejeht: „Dat Hei 
it vorwar of fo mit jum.” Vt den worben fan men u 
afnemen, bat be feolde wol vele gubes geban hebben. Aue 
et fteit to fruchten, dat en be papen vmme gefoft hebbe 
Dewile nu doctor Moller fobaned vp ber Steffen geprebig 
hadde, barut hebben nu alle Domprediger ein mot gefregen »| 
deſto heftiger op her Steffen gefeulden. Den men bat 
gehapet, dat buffe theologus buffe twiftige lere worde midd 
vnde alle dink to gude malen, alfo he venne of wol vorſta 
gehat hadde. Auerſt alfe it vmmeſus was, do was it — 
erger alfe vorhen. 

Anno 26 in der Baften quam ber Johan Zegenhage 
porfereuen van Meidebordy vor enen capellan to funte Katrind 
auerfi darna vor enen Predicante to funte Nicolaus, entiit 
darna vp Michaelig vor enen paftor angenamen. Den barfulı 
de capellan vorlep de weben in nachiflapenter tit unbe let 
leddig fan, dat nemant wufte, wen men to ben kranken vorder 
ſcolde. Denne bat mal be peftilencie reigerve bir. Darar 
wort Zegenhagen in be weben gefort vor enen paftor. Da 
alfe nu ber Zohan Zegenhagen harde antaftede de papefcop 
eren logenpredigen vnd mifbruf vnd feentlife leuent to ftraffent 
worben fe eens vnd bleuen alle vt dem kore den ganzen Winadt 
auer, vorhapeden dat volk hittih to makende vnd antore 
webder en. Auerſt dat wedderſpil fra. ‘Dan pa bat volf fa 





35 


ı bet be but hoge feſt alle dink mit finen capellanen, Tofteren, 
ſcholmeſteren vnd gefellen ſampt ben fchollinderen erlifen vtrichten 
: Tonde, fprefen je: „konen fo weinich perfonen de fafe fo erlit 


vtrichten, worto fint ung benne fo vele papen nutte?“ Hirut 
auerft wort ber Johan Zegenbagen bewagen, bat he fe int foer 
of nicht wedder ſteden wolde. Denne konden fe Gade ton eren 


nicht fingen be ſenge van ber bort Chriſti, ſcolden fe of erem 


dufe to gude dar nicht de vilge vnde ferlenmiffen fingen. Dar- 
auer villen nu vele ceremonien, vnd dat farramente wort apentlit 


vigedelet na der infettinge Chriftt. 


— — — 


Dewile auerſt de anderen predigers vmmer ſculden vnde 


ketterden vp dem prebiffiole des euangelii predigers (vnde) be 


en anbangeden tom Duuel mit liue onde ſele wiſeden, enſtunt 
vele erringe vnde moige in der ſtadt. So ſach ein erbar radt 
in der ſake vnd let forderen vp dat radthus des ſuluen 26 jares 
alle predicanten, de binnen Hamborg weren, de dompredigers 
ſo wol alſe de anderen, vnd gaf en artikel, dar ſe ſik na richten 
feoiven.. Darunder was ein artikel ludende aldus: Dat men 
Gades wort fesive prebigen recht und reine, na vtlegginge ber 
billigen feriftlerer van ber billigen Terfen angenamen: fo jemant 


‚ bir en bauen bebe, de frolde duſſer ſtadt waninge vorlaren hebben. 


In duſſem fuluigen 26 jare is geeffet mefter Johan Fritze 


: san Lubeke vor enen paflor to funte Jacob. Vordan in duffem 


fuluigen 26 jare iS de albergelerfie domber, de in dem bome 
prebigebe, (den ber anderen was nicht ein, de ein fermon don 
fonde funder dufje), mit namen her Nicolaus Buftorp; be 
heft in dem dome geprebiget bed fonbages in den Winachten: 
dat Chriſtus nicht geleven hadde vor de boetfunde, funder 
allene vor de erfiunde; vor de boetfunde mofte ein jder felueft 


genoch doen. Item dat faeramente, entfangen in beiberlei ftalt, 


were vorbomelif; mit veler feeldinge opt nige Teftamente, of 


pp be prebicanten bes euangelii dudende dat wort: et in signum 


cai contradicetur (Ruc. 2, 34). Se fprelen Ehrifto entjegen vnd 
meren des Antichrifti sorlopere, vnd des vele. Darut de prebicanten 
wol grote foge und orfafe gehat hadden en to antwerden. Auerft 


fe bebben dat apentlif antwort laten anftan, um bes erbar 
rades artifele, en allen auerantwerbet, vnd hebben vorerft to 


em!) gefent vnd begerden biruan mundlik mit em to reden. 
Do heft be en ein ferift wedder gefent, de noch vorhanden 18, 
darin he noch fine errige artifele Dachte to vorbibdden. Tom laften | 
fint fe anno 27, vor den Pinrten bina dre weken, vp bat radthus 
to hope gefordert. Alle de predicanten aldar hebben den dom⸗ 
prediger Buſtorp ſine artikele willen vorbidden. Auerſt ſe hebbent 
nicht don kont. Darup de predicanten (ene vor) dem rade 
vormant, dat he de artikel ſcolde wedderropen. Dat heft he 
ſik vor dem rade vnd den borgeren vnd allen predigeren vor⸗ 
williget, auerſt bo to der tidt nicht gedan, ſunder 7 jare Dana, | 
anno 1534. | 

Darna anno 27, tegen Michaelis, fint to ber Steffen int | 
funte Marien Maddalenen clofter gefamen twe radeöperfonen mu ' 
[88 borgeren, vnd her Steffen angelegen, bat he fif ver Farfen | 
Katarine wolde annemen, dat darna gefcen id. Wowol m! 
Nicolaus Buſtorp duffe nebverlage geleven heft; was Doch neen 
sphorent mit ſceldende. Vnde dat de prebicanten nu enem 
erbar rade neen junderge moige mafeben, de ſus wol to donde 
hadden, leten ſe ere artikele, de ere wedderdel predigede, ein de 
antefen bet to ener gelegen tit, dat fe daruan handelen. 

St beft fif begeuen, bat ein prebigermonnef, genomet 
Renſborch, im gude donredage edder mitwefen geprebiget, im 
fare 1528, tegen den hilgen Paffen, dat it feer varli, 
ja vorbomelif were, dat facramente in beiderlei geftalt to entfan⸗ 
gende, vnde hadde vor fif Luce vitimo, wo den bifripulen iR 
Emaus men enerlei gegeuen were. Dut id van her Steffen im 
ſtillen frigdage vorantwerdet vmme ber communicanten willen, | 
be fif birinne merflif geergert habven. Darjegen webberum | 
Renſborch heftich geprediget des fonnauendes am Pafchenuent. 
Dewile be auerft fit hadde horen Claten) op dem prebifftole, bat he 
hir nicht wolde mit en bifputeren, funder to Paris, Louen vnd 
Collen, mit feriften wolde he wol handelen, do bat her Steffen 
enen frunt ebder time van den vornehmften borgeren, bat fe fine | 
ferift wolden an em bringen vnd fragen: wer he de artikel | 


6 | 
| 


) tho em: gu Buflory. 


57 































beftunde, de darinne getefent flunden? Duffe nemen to fit noch 
welfe andere borgere tor tugeniſſe vnd gingen ben to em in 
funte Johans clofter und woruent em an. Wat antwerbes fe 
van em erlangeben, iS en wol bewuft. De artifele heft be beftan, 
men de ferift beft be nicht willen annemen, vnd mit em darauer 
edder muntlik edder ſchriftlik handelen heft he gar afgeflagen. 
Derhaluen alſe her Steffen ſulkes geſecht, heft he dar entjegen 
geprediget, vnd be artifel apenlik vorlecht. Vnderdes id dem 
fulnigen dat prediken vorbaden, fo lange he bes ſik vorbede, bat 
be geprebiget habbe. Des beclageve be fit jegen jberman, wo 
bat em walt gefcege vnd bat prebigent vorbaben were. Darauer 
fit vele borger vorfammeleden des donredages vor Miſericordias 
Domini anno 28, ben tom tale t9 48,1) mit namen genomet 
wo folget: Jurgen van Zeuen, Wilm Rodink, Dirik VBaßmer, 
Jochim Dleiger, Zohan Koep, Hinrif Reuelrei, Hang Brufehafer, 
Hinrik Bunte, doctor Johan Moller, Hans Stael, Hermen 
Yurgens, Jurgen Karftend, Euert van Bargen, Simon Ruter, 
Detlef Forſte, > Hermen Langerman, Jacob Zelle, Hans 
Meinerſen, Dirit van Bargen, Hand Ebelint, Helmele Hojers, 
Henning Lefeman, mefter Johan Lefeman, Hand Meiger, Lutke 
Epilbom, Marcus Dibberen, Dirif Hinffen, Henning Holtbufen, 
Wolder Poleman, Marten Nigeman, Hand Widenbrugge, Hans 
Poleman, Matias Blod, Tile Flibbe, Korb van Loden, Herder 
son Staue, Hans Haſenkroch, Korb Parle, Hinrit Rouer, Jacob 
Brame, Jacob Wolders, Hermen Moller, Hinrif ride, Kerften 
Freſe, Meinele Blanfe, Marcus Freſe, Hinrik Alers, Geuert de 
barticherer, Clawes Saſſe, Bernd Jeß, Hermen Borgentril, 9 


) Aus den Weberfäriften erfighttman, daß fie zu St. Ighannis 
zufammenfamen; auch werde fie Johanniter genannt. 

- 9 Sn den Anträgen der Bürger des St. NicolalsKirchfpieles an den 
Kath 1529 Februar (bei Staphorfi Th. V. S. 168) werden von 
den Johannislüden genannt: Eh. von Zeven, W. Rodin (oben 
Bodink), Detlef Horſte (oben Forſte), Hans Beder (fehlt oben) und 
Sans Stael. 

) Hermen Borgentrif, ber gewefen Jurat zu St. Petri v. 3. 
1496 ober ber fpätere v. 3. 1544 f. auch m. Urkundl. Gefchichte 
des hanfifhen Stahlhofes in London. ©. 81. 


58 
































Dirik Borgentrif, Hand Moller de rile, Luder Bulle, Clawt 
Wolders ꝛc. 

De meiſte hupe auerſt duſſer vorgefereuen ſint dar in rech 
vnuorſtande hengekamen vnd hebben nicht geweten van erei 
handel. Wat fe auerſt gehandelt, und wo fe acht borger a 
den rabt feifeden und of des ſondages wedder flarfe tofamen! 
quemen, bat ſcach alle darumme, bat de papen vnd monnefe \ 
auerhant feolvden hebben, und dat, de de warheit beleued 
feolden to nichte werden. Derbaluen hadden fe etlife perfonen be 
rabes to hulpe, ond int funderge den borgermefter, ber Hinri 
Salsbord, de doch vorhen im colloquium manket andere 
worden gefecht habde: men mofte be zizania viraben. St 
men mofte etlifer borger koppe an be muren lopen lateı 
Darto hadde he of den prebicanten ſecht: „Gi heren, gi lat 
jum predigen nicht er, dat bar wor 4 ebber 500 op dem rug« 
liggen.” Darup hadde be of op Mifericorbias Domini befcebe 
finen brober Albert, dat he feolve befluren, dat vp Cantate 4 
fiofreep to funte Clawes in ber kerken worde vptagen. Ite 
be hadde beſturt bir binnen to kamende op Mifericordias Domi 
fouen bodels, de hir of do weren. Darto babe he of & 
rivenbener befceven tohope vp ene unmwantlife flebe. Darto me 
ot befturt mit den Bilwerderen vnde Difenwerderen volf, dat t 
feolden wach fin, wen en to entbaben worde. Dut frigen k 
borgere to weten, de men bo be Guangelifchen nomebe, vn 
famen darauer den mandach na Jubilate anno 1528 tofamenk 
op bat roden tolne und vp dat Emeſke bus, vnde wolden weten 
wo fe mit dem rabe daran flunden vnd wat buffe vorgefereue 
ftufe bebuben, wo fe de van dem rabe vorflan feolden? Daru 
fif ein erbar radt entfeuldigede vnd nichtes van deſſen ftufe 
wetenng was. Do hebben de botgge hervorgetagen etiife artikel, d 
van ben papensprebigeren geprediget weren, vnd van ben anber 
breen prebigeren, den euangelifchen, alfe her Steffen Kempe 
paſtor to funte Satarine, her Johan Zegenhbagen, paftorto funti 
Nicolai, ber Johan Fritze, paftor to funte Jacobi, geſecht, dat d 
artifele wedder be hilge ferift were. Darup ben bad fo vel 
gehandelt, dat bed nogeſtuolgendes binstebages alle pap 
prediger, darto of be anderen prediger ſampt dem ganzen rab 


59 





ond allen erfietten borgeren moften op bat rabthus vnd roben tolne 
ionde Emeite bus famen, des Dinrtebages na Jubilate, anno 1528, 
jo 7 de clofe. Na velem afwifende quemen be prebicanten mit 
ben papen to vifputerende van dem bochwerbigen billigen farra= 
mente, to entfangende in viraque specie, vnd van anropinge 
billigen, van bem eeflande, fo bat de papen ere artifele, 
de fe geprediget babben, ein part vorſakeden vnd ein part nicht 
nit billiger ferift beweren konden, vnd ein part fil berepen in 
Aoniuerfiteten to diſputerende. Vnd doch en nicht batelif: fe worden 
muerwunnen. Do fe nu auerwonnen weren, bo wolben de 
borgere vp den roben tolne, dat be auerwunnen papen ſcolden 
kan dem prebifftole webberropen, bat fe unrecht gelert hadden, 
ebver fe feolven tor flabt vi. Darup be erbar rabt lange hans 
Pelde twiffen den borgeren vp ben roden tolne vnd den papen. 
Duſſe handel vorbrot den borgeren, vp den Emeffen hufe vor 
Aammelt, vnd boden ben borgeren op dem roden tolne to: wolde 
pe radt nenen ende mit ben auerwunnen papen malen, jo wolden 
famen vp dat radthus vnde wolben ein ende baruan malen; 
Ne dachten alle Dage var nicht om tohope to famen. Do but 
port dem rabe angefecht, barup be rabt bahenne fenbe ber 
Dito Bremer, ber Albert Weftede, ber Zohan Wetlen, 
er Zohan Rodenborch, darto viij borgere, mit fit nemenbe 
Meren Steffen. Dar den tomale grot ropent was vp be auer- 
wunnen papen. Tom laſten warb fo vele gehandelt, dat vif 
olven des nogeflen dages tor flabt vt bi funnenfein, alfe 
Renſborch, Fathouwer, Buflorp, Viſbeke, ve kerkher 
snder Der kluft. D_ Vnd de anderen ſcolden wedderropen, alſe 
foocter Moller vnd Fabianus, vnd vortan predigen. Vnd 
docior Went, ber Hinrik Seroder, ber Joſt, N de ſcolden 
wedderropen vnd vortan 'nicht predigen. De but nicht don 
wolbe, de ſcolde mebe tor ſtadt »t. 


Anno 1528 do fenden de Hamborger borger vt ij erffeten 
borgere, de vorforberben boctorem Zohannem Bugenhagen 


) Nämlich Matthäus. 
) ZoR, d. h. Jodocus Siffridi, Prediger zum heiligen Geiſt. 


_ 


hir to Hamborg. Vnd doctor Bugenhagen quam hir anno 28, 


in die Dionisii, vmme Gades wort to prebifen. Vnd ben papen 
wort do vorbaden nene miffe edder villie mer to ſingende. Vnde 
alte ohre Flenodie und rente worben befereuen. Do fulueft mafeve 
boetor Bugenhagen ene orbinancie in dat gemene befte, wo men 
ſcolde fingen vnd prebifen in den kerken. Item des donredages 
vor Pinrten anno 29 wort vorbaden nene miffe mer to holdende, 
funder dudeſche miffe mit dem worbe Gades gelich, wo de apoftel 
hebben bi Jeſus tiven geban. 


Anno 29, ommetrent twiffen Johannid vnd Sacobi, erhof 


fit! bir to Hamborg ein vngehorte Franfheit, alfe de ſwetſuke, 
de touorne in dudefche lant nicht gehort was, auerft in Englant, 


Selant. Vnd begaf fif alfo, dat ein feipper, Hermen Euers, st 
Englant quam. Defuluige hadde etlife junge gefellen op, be 
bir to bus horden. Do fe 8 vage hir weft weren, befillen fe 
mit ber fmetfufe, vnd floruen ohrer 8 gefellen daruan. ‘Darna 
14 dage betengede it to famen manfet dat ander vol, fo bat 
in ener nacht auer de duſent to liggen quemen, vnd vele volkes 


darinne ftarf, er fe mwuften, wo fe ſik in der Tranfheit ſciken 
feolden. Darna i8 it getagen auer de ganze werlt in allen orben. 
Anno 29, in die Trinitatis gink vt de orbinancie, de 


bortor Bugenhagen gemafet hadde mit vulborb eines erbar rades. 
Anno 29 in vnſer leuen Frouwen Demmeluartbage wort 


de doem to Hamborch togeflaten ot beuel des erbaren rapes vnd 


ber borgere und was to wente to unfer leuen Frouwen bage vor 
Winachten. 


In dem ſuluen jare togen de monneke to ſunte Marien | 
Maddalenen de fappen vt, vnd De to funte Johans worben bar | 


mit onwillen stewifet. 
Anno 1530 in der Vaften do wort gemafet de flufe vor 


dem milrendar, wente men Funde bar touorne nicht boruaren | 


und was man ene feutte. 
Do fulueft werd dat milrendar webber betert. 


{ 


[Anno 31 des dinxtedages im Pinrten hagelde et fo grot 


hagelftene hir to Hamborg, alfe walnote grot, vnde debe groten 


ſcaden an ben finftern. 


61 































Anno 31 wort betenget de graue vnd de wal twiffen 
bem fearbor vnde dem nebberbome, de do in korter tit rebe 
gemafet wort. Vnde do quam ein erbar rabt mit dem borgeren 
auerein van 10 gulden 6 & Iub. to geuen, hir to Hamborg. 
Auerft to Lubeke wort bewilliget san 100 4. to geuen 16 2 Iub. 
Anno 31 wort of her Hinrik Salsborg, be borgermefter, 
afgefettet.] 

Anno 1530 na Michaelis was gros twwedracht binnen 
tubete twiflen dem rade vnd den borgeren. Vnd de ſtadt 
was dre dage togeflaten, wente de papen habven falfche breue 
gemafet ot dem kamerrechte, wente fe hadden bi I mandate 
gemafet, be be radt vnd borgere und ampte unbe fefarenden 
Inde gefregen habven. Dar wolden de rabt vnd ampte befceit 
san weten, mente be rabt hadde dar of vorbaden ere huchelmiſſen 
und alle ere ceremonien, be fe helden in den Terfen, wente fe 
fregen beſceet, dat de Teifer edder ſtedeholder in dem Tamerrechte 
nicht van duffen manbaten wuſten. Do jageden fe de monnefe 
st bem clofter, wente fe konden ere huchelie of nicht lenger liven. 
Darna anno 31 reden ij borgermefter vt Lubeke im Pafchenuent, 
mit namen: her Nicolaus Bromfe vnd her Hermen Plonnieze, 
und togen hemelif vt, dat neen borger dat wuſte. Darum 
worden de radesheren alle op dat radthus fenflit bewart, vnd 
alle de porten togeflaten. Jodoch entſeuldigeden fit de rades⸗ 
perfonen, bat fe dar neent gpeten edder dont mebe hadden, und 
worden darna lodgegeuen in er hufe to gande und ot, mo vorhen. 
Darna anno 1535 id ber Nicolaus Bromfe webber in 
Lubele gefort, alfe der henſeſtede heren dar weren, vnd in fine 
licheit wedder gefettet.. Vnd ber Jurgen Wullenwefer 
is wedder vt dem rade geſettet, wente de was ein borgermeſter 
gekaren. Vnd her Hermen Plonnieze de id twe jar darna, alſe fe 
vttogen, in Godt vorſtoruen. Vnd duſſe Nicolaus Bromſe heft 
darna ſo vele anrichtet, dat Wullenwefer to Vorden geſettet is 
worden. Vnd to Lubeke heft he vp dem marſtal ok ſetten laten 
ber Ladewik Taſkemaker, borgemeſter, ber Johan van Elpen, 
radtman, ſampt veer van ben vornemeſten borgeren. Darna fint 
ſe wedder vtgekamen. Auerſt Wullenwefer is darna anno 37 
den mandach vor Michaelis im lande to Brunſwik op veer rade lecht. 


6 








63 


[Vnde ber Nicolaus Bromfe is to Lubeke gefloruen a 
43 in dem mante Nouembrig.] 

Anno 1531, des frigdages vor Oculi, do was de rabt mil 
ben borgeren auereingefamen, alfo dar be poemberen nicht wo 
fingen, alfe men in ben Tarfpelfarten, fo ſcolden fe nicht m 
fingen. Do leten de veer borgermefter vorbaben de doemher 
be dar noch weren, vnd erer was wol ſös: konden fe dat bewer 
mit feriften, dat fe fungen, fo feolven fe fingen, vnd Tondent fr 
ot nicht mit feriften beweren, fo feolden fe it nalaten. Darup 
geuen fe do vort dat fingent an. 





Anno 31 was de feide in Freflant twiffen ven grauen 


vnd junfer Daltazar den ganzen fommer auer. Dat wort vor⸗ 
dragen: de knechte kreg Eriftiern. 


Anno 31 was dur tit hir to Hamborg, of ein deel anders 
wegen, dat de feepel rogge galt 2 4 Iub. vnd de wiſpel 


garfte xxviij # vnd de wete xxiij F. De tunne bers galt 
ii J. iiij A, de tunne tafelbers xx A, de tunne mibbelbers 


xxiiij 2. Vnd dat brot was fo Fleen, bat me it borch de 


hande toch. 


Anno 1532 des frigbaged na Marci euangelifte do wort 


Hermen Borbenoume afgehoumwen twiffen den beiven baren, 


des morgens na bre ber elofe. Vnd was ein vorfeftet man, 


ond ftaf enen vp ber bleke, dat be ftarf, vnd do wort be 
afhouwen. 


Anno 1531 am hilgen Paſchenauende ſint de ij oldeſten 


borgermeſter, mit namen ber Nicolaus Bromſe, her Hermen 
Plonnies, des morgens fro vt Lubeke hemelik gereden an des 


keiſers hof to Bruſſel. Darum de to Lubeke de radesheren in 


ere huſe gelecht, vnd de anderen beiden borgermeſteren ſint vp 
dem radthuſe etlike nachte vorwart worden ſampt dem oldeſten 
kemerer. Darna anno 1533 in der Vaſten is Jurgen 


Wullenwefer ſampt etliken mer to Lubeke to rade gekaren, 
und is darna in veer weken borgermefter geworden. Vnd heft 


do Marcus Meyer of to Lubeke geweſt. Den heft Wullen⸗ 


wefer mer gehort wen ben ganzen rabt. 


Darna anno 34 in ber Baften is Wullenwefer und Marcus 
Meyer hir to Hamborg ingelamen in vullem Torig, und hebben 


. 


i 


63 





Pf vortrammeten Taten vnd jegen de Hollanderen gebaget. 
Doch is de Dageleftinge na Wullenwefers Toppe nicht afgelopen, 
funder i8 veer jar in ein beftant begrepen. Darna heft Wullen⸗ 
wefer etlife fafe vorwendet vnd etlife olde rabesheren to Lubeke 
se bem rade gefettet, de na finem koppe nicht weren. Do heft 
he mit Marcus angehauen allene to reigerenbe, wo folget. 

Anne 1534 wunnen de van Rubefe Trittow, in die Ascen- 
sionis, vnd flogen Kei Ranfou daruan vnd brenden af bat 
eloer tom Reinebeke vnd nemen al wat dar was. Vnd do 
def ſik an de feide twiſken ven Rubefchen vnd dem hertogen van 
Solften, vnd acht dage darna togen de Qubefchen vor Segebarch 
md wolden Dat of winnen. Auerft fe weren bar to flarf vp. 
Bnder duſſer tit begunde ſik de hertoch van Holften to ftarfen. 
Te Lubeſchen togen na Outin vnd nemen bat in, auerft de 
hertoch quam darna und nam it webber in. Darna lede fif de 
bertoch to Trauemunde. Vnder ber tit wort gehandelt dorch 
ben lantgrauen san Heffen vnd ben forften van Pameren vnd 
van etlifen heren ver ſtede Hamborch vnd Luneborch, vnd wort 
dech nicht vordragen. Darna ben 48 Augufti hebben fif des 
bertogen sole vor Moln gelecht, auerſt nicht beſcaffet. Den 
3 Septembris hebben fe er leger geflagen to GStofelftorp. 
Darna den 17 Septembris hebben fe er leger to Premesmolen 
geflagen vnd hebben bar ein brugge auer de Traue vnd auer 
de wiffen gefpefet, und den 10 Detobri do fint fe Darauer 
‚getagen. Vnd hebben fif mit den Qubefchen geflagen, und hebben 
de van Lubeke op dat mal vorlaren bi 160 man, der ein deel 
gefangen vnde ein deel geflagen worden. Den 12 Octobris 
ben de van Rubefe enen pram mit feutte (genomet de iferen 
Hin) vnd mit 60 man geruftet de Traue aflopen Taten, ver 
Meninge, Bat fe ſcolden ve brugge, fo de Holften gemafet hadden, 
nebgerwerpen. Auerit ve Holften hebben mit gewalt den pram 
kit dem feutte genamen, vnd fint de foftih man, de bar vp 
weren, doed geflagen. Den 16 Octobris nemen be Holften ven 
van Lubeke bi Slukop acht fcepe mit gefeutte, und ben torn to 
Slukop hebben de borgere van Rubefe, fo darup weren, vorlopen 
ad ſulueſt angeftifet vnd afgebrant. 


— 


64 





Anno 34 im October wort dat blodhus geledht in ben 
grauen bi funte Jurgen blefe. 

Anno 34 ommetrent Martini hebben ver menbeffen ſtede 
gefeifeven to Lubeke geweſen; barto ot hertoch Hinrik van. 
Mekelenborch, und hebben twiffen ven forften van Holften vnd 
den van Lubeke gehandelt. Vnd is den 17 dach Rowembri 
entlif vordragen, alfo, tat et in dem lande to Holften twiffen | 
den Holften vnd den van Rubefe fcal frebe fin vnd vmme Denne 
marfe mochte ein jver fin befte von; vnd wort duſſe opgerichtebe 
freve to Rubefe den 18 Nouembris afgelefen. Vnd vofuluck | 
fint de 64 vnd de 100 borgere afgetreden van erem regimente, 
vnd ftelleven alle macht in allen fafen to handelende —— 
an den radt, vnd ſint om duſſe tit of de olden radesheren, ſo 
touorn weren entſettet, wedderum in den radt gefordert van 
bem rabe vnd ben geſcikeden ber wendeſken ſtede. Nadem be 
frede twiffen der ftabt Lubeke und dem lande to Holften was 
vpgerichtet, is Jurgen Wullenwefer und Marcus Meyer in 
Dennemarf tagen. 

Anno 1522, do de Qubefchen Trigeben mit foning Kriftiern 
van Dennemarfe, do is dorch Gades feifinge koning Kriftiern 
vt dem rike geſlagen. Darum hebben des rikes radt wedder in 
be ſtede gekaren den hertoch van Holſten alſe koning Frederik, 
de heft gereigert van anno 22 bet to anno 33. Do is koning 
Frederik in Godt vorſtoruen. Nu heft vnder duſſer midler 4 
foning Kriftiern, de vorflagen was, vele life gefocht, wo he 
in fin rife wedder famen mochte. Tom laften beft he anno 31 | 
achte dufent landesknechte vnd mer gefregen. Do bebben 7 
de Hollanders vtemaket 24 ſcepe, vnd fe vtgeruſtet mit vittallie 
vnd mit feutte vnd mit allerlei vefeop. Darmede is koning 
Kriſtiern anno 31 dat erſte van Nouember ſulueſt perſonlik mede 
getagen, vnd ſint duſſe 24 ſcepe 10000 man ſtark geweſen. 
Doch fo heft Godt van hemmel ein ſtorme vpfamen laten, 
dewile duſſe 24 ſcepe in der ſee weren, alſo dat ſe nicht alle 
tor ſtede kamen fint. De auerft varuan beholden weren, quemen 
to Anſlo. So fro nu but Foning Frederik vnd de Lubeſchen 
to weten kregen hebben, do hebben fe alfouort 24 fcepe of 
vtgemaket, mit volfe vnd feutte wol geruftet. ‘De hebbent fo 


65 


vernen gebrocht, bat Foning Kriftiern fit heft geuangen gegeuen 
anno 1532 vmmetrent Jacobi in ſines vebderen foning Frederikes 
‚ walt, darto nicht alfe ein frunt und of nicht alfe ein fient, funder 
pp gnaben, op dat be em ein fiufe landes geue, dar be fit 
xt eren van holden konde. Dat is auerft nicht gefceen, ſunder 
de rifes radt beft en vangen genamen vnd en geuangen vp 
Sunderborch gefent, dar be vufte ein titlanf gefeten. Darum 
dat nu De Hollandere foninge Kriftiern ſodane hulpe vnd biſtand 
gedan hadden vnde Toning Frederik vnd ben Lubefchen but rit 
angerichtet hadden, verhaluen fint de Tubefchen op de Hollandere 
grimmidy geworben vnd mit den Hollanderen eine feide anges 
uangen anno 1533 vnd bebben ben to 30 fcepen vtemafet ond 
be tor fewert geſent vnd hebben vufte den Hollanderen ere 
fegelacie dor den Sund benamen, darto of etlife der Hollanvere 
genamen. Darna fint je gelopen in de Weftfee und hebben bar 
den Hollanderen of feaden gedan. So was nu vp buffen fcepen 
Ä Marcus Meyer vor ein bouetman der knechte. Do fe nu an 
| Iant gingen in Engelant, dar wort Marcus geuangen genamen 
| derhaluen, dat fe of etlife guper vnd lafen genamen hadden ven 

Englifchen tohorende. De feepe fegelden vordan, auerft Marcus 

blef genangen in Engelant, vnd dat do to finem groten geluden, 
' wente de koning van Engelant flody en to ridder. Darna in 
September ſceden ſik der Lubeſchen ſcepe in de fee, alfo dat ſös 
barvan bier vp de Elue kamen vnd de anderen lopen webber 
ben na Lubeke. Darna maken fe noch mer fcepe in September 
to Lubeke vt und desgeliken deden of do de Hollandere, auerſt 
fe quemen nicht tohope. 

Darna anno 1534 in Januario do am Marcus Meyer 
to Lubeke wedder vt Engelant. Vnd darna bat erfte in ben 
Baſten desſuluigen jares wort ein bach begrepen hir to Hamborg 

twiſten den Hollanderen vnd ben Lubeſchen vnd of wort De dach 
| bir geholden. Wowol dat fe to nenen vorliken in beiden parten 
kamen konden, ſo is dennenoch ein beſtant van veer jaren 
wiſken beiden parten angenamen. Dewile nu duſſe dach hir 
geſchach, do hebben des hertogen van Holſten ſine rede altos den 
Hollanderen na to radthus gereden gelik alſe buntgenaten. 
Darvt warlik de Lubeſchen ein grot miſgefallen an dem hertoch 
6 


ö— — — — — — — — — — — — — — ——- 


— 


van Holſten gehat, darum fe lant vnde lude vnde lif vnd gut ı 
mit den Holſten gewaget hadden, vp dat de hertoch mochte 
koning werden, vnd nu de Holſten de Lubeſchen nicht to bonde 
hadden, nu frageden fe na den Lubeſchen nicht, ſunder ſe geuen 
ſik bi de Hollanders, de doc, der Lubeſchen fiende weren. Darvt 
de van Lubeke mit den Holſten eine feide angehauen anno 34 
in die Aſcenſionis. Nu was binnen Lubeke Jurgen Wullen⸗ 
wever, ein driſte vnde egenfopfch ſtolter man. Den hadden be 
Lubeſchen to enem borgermeſter gekaren. Darto was Marcus 
Meyer ot dar binnen Lubeke, de was bir anno 1531 to, 
Hamborg noch ein fmit. De fuluige was vam foninge var | 
Englant to ridder geflagen vnd was nu binnen Qubele var 
feolde houetman werben. De fuluige heilt nu mit Wullenweoer | 
dem borgermefter to vnd de beiden houen nu vt erem finne de 
feive mit den Holften an. Alſo bir weren 5000 lanbedfnechte 
vorhanden in Freslant, fo dat nemant wuſte wor be benne 
feolden. So Tumpt Marcus Meyer bi de landesknechte vnde 
nimpt de an vnd Tumpt in Hemmeluart Chrifti dach vp vet 

flot Trittoum vnd nimpt dat mit acht man in. Darna do ie 
dat inne hadde, do kamen ven fuluigen dach de 5000 landes⸗ 
knechte int lant to Holften vnd vorwoſten dar vufle vmme 
Trittouw ond Reinebefe ber. Darna leggen fe fit vor Segeberg, 
in meninge dat to winnen. Auerfi bat Fregen fe nidt. Dame 
teen fe van bar vnd winnen Dutin. Et kumpt de hertoch ie 
der jegenwer vnd nimpt Outin webber in. 

Darna id graue Eriftoffer mit dem hupen to Traue 
munde to ſcepe gegan, vnde in Zelant angelamen ange 
warfchoumwet, vnde beft dat lant gebrantfrattet, vnde hebben de 
van Kopenhagen em de ſtadt vnde flot im namen des gefangen 
foning Criftiernd vpgegeuen. Darna am einundelwintigeflen 
dage Junii heft de hertoch van Holften Trauemunde ingenamen | 
vnde fif darinne befcanzet. Vnd id de Mugenbord vaft gemalt 
vnd darna am 8 dage Augufti hebben de Holften werderumme 
vpgebrafen vnde Trauemunde vorlaten. Wente et weren Do de 
van Rubefe mit aller macht vigetagen Trauemunde wedder 
intonemende. Am 18 dage Augufti, hebben fit de Holften vor 
Moin gelecht, auerfi nichtes beſcaffet vnde hebben er leger tom 


| 67 
cloſter im Marienwolde gehat vnde id bat clofter afgebrafen 
vnde fint van bar getagen am leften dage Augufti. Vnde hebben 
darna am drudden dage Geptembriß er leger geflagen to 
Stokelstorp vor Rubel. Vnd darna am 17 dage Septembris 
| Ant de Holften van Stofeldtorp wedder getagen, vnde hebben 
dat Ieger tor Premesmolen geflagen, vnde hebben bar eine 
brugge auer de Trauen gemafet, vnde auer de wifche gefpedfet. 
| Bnde fint den 10 dad Octobris auer de Trauen gefamen, vnde 
| ſik mit den Lubeſken geflagen, vnde hebben ve van Lubeke op 
| dat mal vorlaren bi bundert foftidy man, ber ein deel gefangen, 
ein beel of erflagen worden. Vnde is but alles alfo gefceen, 
mit der bruggen auer de Trauen vnde fpedinge auer de wilchen, 
st idel vorfumeniffe vnde vnachtſamheit der van Lubeke, bat 
ſe de Holften to ringe geacdht hebben. Am 12 dage Octobris 
| bebben de van Lubeke enen pram mit gefcutte wol geruftet, vnde 
darto mit foftih man befet, de Trauen aflopen laten, der 
meninge, dat je feolden be bruggen, fo de Holften gemafet, 
vedder werpen, auerft be Holften hebben mit gewalt den pram 
mit dem gefrutte genamen vnde fint de ſoſtich man, de darvp 
weren, doet geflagen. 

Et hebben de Holſten vor Lubeke gelegen bet to dem 17 dach 
Rouembris. Do is de ſake van de reden der churfurſten vnd 

landgrauen vnd der ſtede Hamborch, Luneborch vordragen 
| worden, alfo dat it frede wort im lande to Holften. Vnd mit 
| der flabt Lubeke vnd in Dennemarfen heft ein jver fin befte 
darna gedan. 

Dar hebben ve Lubeſchen, beide to water und to lande, vorlaren, 
alfo dat Foning Griftiern heft Dennemarfen anno 35 mit dem 
fwerbe erouert, vnd darna Kopenhagen belecht, darinne hertoch 
Albert van Mefelenborh vnd graue Eriftoffer van Oldenborch, 
vnd fe nit hunger darto gebuungen, bat fe fit geuen moften. 

[Vnd is alfo ein weldich foning auer Dennemarf geworben 
sad van D. Bugenhagen anno 37 vp Laurentii gefront vnd 
triſtlich vnd wol gereigert bet to anno 1559. Am Nigjaresvage 
is he falichlifen geftoruen vnd is fin fone, koning Frederich, 
vort Foning geworben, gehulbiget vnde gefront. Vnd beft of 
anno 59 im Junio Ditmerfchen helpen mit bem fwerbe bepwingen. 

5* 





’ 68 




























Vnd heft darna den Hamborgeren ere frepe in dem Sunt 
roſteret vnd wolde Hamborch belegeren. Auerft Godt vam 
Hemmel heft it em nicht vorgunnen willen. Darup heft he 
anno 1563 mit dem koning van Sweden angefangen to fienbenbe, 
beive to water vnd to lande. Vnd vonder malfander groten 
ſcaden gedan, de van Lubeke hebben em to water to bube 
gekamen mit ... ſcepen, hebben auerſt groten ſcaden geranna 


Volget hirna van der ſtadt Munſter, wo de berun 
ſtadt van den vorredtliken wedderdoperen id vorraden 
vnd ingenamen, vnd darna van dem biſcope wedder 
gewunnen anno 35. 


Anno 34 des fondages to DVaftelauende let de bifeop van 
Munfter de ſtadt Munfter berennen vnd darna toch be var 
vor mit groter macht vnd lach darvor bet anno 35 in funte 
Johannis Baptiften dach. Vnd be hadde fif vmme be ſtadt 
begrauen mit vij weldigen blockhuſen, mit enem grauen mik 
dorne ingelecht, dat dar nemant konde vt edder in kamen. Se 
was grot hunger in ber ſtadt, bat fe in xiij weken neen broß 
habden, men er fpife was frut, koel, perdehude, kohude, parment 
pt de bofen vt den ferfen, gras, moß, fo dat dar vele may 
hunger ſtoruen. 

In der ftadt Munfter was ener mit Name Hanfelrg 
Langeftrate, de mafede enen anſlach, wo he de ſtadt bem 
bifeop wolde leueren. Vnd de fulue was er geweſt bi demz 
bifeope vnd in finem denſte vnd was ein van den opperften it 


1) Außer dem oben abgedrudten Berichte des Hamburgers Clawet; 
Kröger, befißen wir noch den des Dietrih von Hamburgk: 
Bon der Münfterifchen Auffrur, verftodung und jener Glaubliqh 
anzeyg. MDXXXV. Ich kenne dieſe Schrift jedoch nur aus Di 
Cart Haſe trefflihen Büchlein: Neue Yropheten, worin auch ein 
reiche Ueberſicht der Gefchichtsquellen über die Belagerung vom 
Münfter gegeben if. Der vorliegende Bericht des Klaus Krögel 
fimmt häufig fehr genau mit demjenigen deg Heinrih Dorpiall 
aus Münfter, der 1536 gedruckt iſt und neuerlih durch % 
Merfhmann, von Dr. H. Gelzer bevorwortet, herausgegeben if: 


69 




























K ftabt vnd gink st der flabt vnd webber in wan he molbe. 
d toh vt op ein mal in funte Johand Dage vnd quam in 
naht mit den befelöluden vnd fellen de ſtadt an an ene 
en, genomet de cruceporten, ommebentrent mit rrr mannen 
d flogen de wacht doet, vnd worten barna fo flarf bi ij efte 
°. Vnd fellen fo mit der tit in de flat, vnde flogen fif 
xj vren an in der nacht bet an den morgen, bat de anderen 
inquemen, alfo tat de borgere ve fnechte tuemal torugge 
gen. Darna fellen fe fo feer in be flaht, dat fe dat moften 
‚ end flogen doet wat vor der hand wad van mand 
Juen, vnd of frouwen, Finder, dat it klechlich in ver ſtadt 
inf. Darna wort gefangen ohr foning und Knipperbollint 

etlihe mer. De heft de bifeop bi ſik. Wo it ohnen wert 
de, wert noch wol ludbar. Te foning van Iſrael hadde 
e fieding vorbelt gron und graum, vnd ene werlt mit bem 
je und twe ſwerde dar dorch. 


Vnde fine krone, fwert vnd fparen weren vele wert van 
e, dat be vt den kerken geftalen hadde. Vnd he werp fit 
vor nen neen foning vnd habbe grote walt in ber ftabt. Dem 
e of nemant entegen bon. 


Sem de doem vnd alle kerken, kleen vnd grot, vnd etlife 
fte h fo jamerliken dalgeſlagen vnd vtgebraken, vnd be bilde 
de orgelen tobraken vnd vorſtort, dat men it nicht kan 
en edder viſcriuen. 


Item in dem dome ſtunden noch xx grote graue buſſen vp 
n. Vnd vij ſtück legen in dem olden dome, de fe gegaten 
den vnd weren noch nicht alrede. Darto ene weldige 
genbordh, de fe gemafet hadden. 


Jtem vmme de ftabt her, beide binnen vnde buten, al ful 
‚ wortelen vnd moes geplantet. Vnd alle Tarfhaue ful vnd 
e boue vul Folds. Vnd bauen vp vnſer leuen frouwen torne 
geplantet, de ſer hoch is vnd licht auer dat water. Item 
der ſtadt ſint vele lude, frouwen vnd mans, dot geſmachtet; 


ha} 


) Bolfte, Gewölbe, engl. vauli. Es fehlt hier: worpen. 


\ 
| 
70 


grote armot vnd jammer mochte men bar feen, wo be Tube legen, : 
de verfmachtet weren. Item fe hebben grot arbeit gedan mit: 
brefende ber kerken. Vnd neen ſcade gefcen in den huſeren 
vnd grot arbeit mit buwende de flabt to beueftigende. ! 


Ok hebben fe gemafet xj meldige erbhufer, dat it nicht fe: 
ſeggende fleit, vnd vor ein itlif port ein erdhus vnd allem 
porten enen nigen namen gegeuen, alfe fe erften gebeten hebben: 
Alſe ſunte Mauriciusporte het nu de Suluerporte. Sunte 
Seruatiusporte het nu de Koningporte. Sunte Ludersporte het 
nu de Sudenporte. Sunte Illienporte bet nu de Koninginne⸗ 
porte. Te Bifpinfporte het nu dat Nigewerf. Marienporte 
het nu de Weftporte. De Jodenfilterporte bet nu be Goldporte. 
De Cruceporte het nu de Nordenporte, dar fe in fillen. De 
Nigebruggeporte het nu de Waterporte.e Te Hauftuporte het 
nu de Dftporte. 


In der ftabt worden of welfe gerichtet mit dem werde, 
froumen vnd mand, und Knipperdollinges frouwen mit der 
moder vnd nody mer froumen worben afgehoumen vp Dem 
bomhaue. Jammer vnd noth was dar to ſeende. Gabe mod 
it erbarmen! tem vp ben buteften mwalle hadden fe hutten 
gemafet, mit blige und fopper gebedet, der vele vmme ber ſtadt 
ber mweren gemalet, bar fe nacht vnd bach inne legen vm be 
ftadt to bewarende. Vnd ſtede wol geruftet mit orer were vnd 
beden groten fraden den, de dar buten weren. Men binnen ber 
ftabtmuren vnd vmme ber ftantmuren hadden fe nicht to bonde 
Dar flepen fe dach vnd naht inne vnd meren bar ftebe 
ftarf inne. 

De borgere, de dar ste wefen meren er it belecht word 
ber vele wad. So fin nu de rifeften wedder in ber ftabt im 
oren huferen, degennen, be nene feult hadden in dem anforent. 
Vnd dat gud, dat in den hufen wag, moften fe van den knechten 
webber fopen. Vnd wo it de bifcop mit den borgeren vnde 
der ſtadt mafen wil, fan men noch nicht feggen. Men de bu 
in de ftabt weren nenflif nicht tobrafen. 


Anno 35 vp funte Johans bach Des auendes word 
gude ſtadt Munfter vorraben dorch Hansken Langenſtraten. 




















71 


SF Clawes Kröger hebbe gebort van ener frouwen, be 
ein ſcomaker gehat heft binnen Munfter, vnd of bar binnen 
gebent beft etlife jare tovorne vnd barna vor belegeringe ber 
habt ij jar befriget wer vnd bar binnen gebleuen vam anbeginne 
bet na eroueringe ber ſtadt veer weken, vnd beft mi aldus 
gefecht, dat be hunger fo grot binnen Munſter geweſt is, dat 
be dem hunger, ve binnen Hierufalem was, do it Titus belegert 
habde, moge to vorlifende fin. Wente in 14 welen hadde be 
gemene man neen brot mer gejeen vnd oſſenhude, kohude, 
perdehude hadden fe klen gefneben, gefaden gegeten. Darto 
hadden fe ledder geſaden gegeten. Darto hadden fe arweten 
sad bonen vnd rouen gefeiet, auerft fe hadden bat firo mit den 
weten vpgegeten. Vnde do dat laf vp den bomen fo grot 
alfe hafſelnote breit geworben was, hebben fe it afgebrafen vnde 
gegeten vnd bi nachttiden de ene den anderen vt finen hauen 
geſtalen. De kinder hebben vp der firaten vt dem ronflene vnd 
” dem bredrume olde fco geſocht vnd de ingebrocht vnd auer 
dat vur geſaden; konden fo lange nicht touen, bat fe half gar 
worden, funber fort mebe to Tine. Katten vnd hunde, de de 
hadde, was wiltprat; ratten und mufe, be de konde fangen, was 
en of wiltprat. In ver Rofenfiraten bebben de fnechte, do fe 
it innemen, linder in ver pefel fingen funden. Bor j ei beft 
‚men enen golden gulden geuen vnd wol dem, be it frigen konde. 

Der lude, de vor hungers wegen vorfmadıten, is neen tal 
geweſen. Duffer frouwen, bar if but van harde, ber weren ij 
megede, re knechte, darto er elife man vor oren ogen vor⸗ 
ſmachtet. Darto fo Tonden fe nene lude frigen, be de doden 
begrauen: fo moften be doden vndertiden 14 bage ebver bre 
weien in ben hufen liggen, er fe wolf darto Trigen konden, be 
fe begrouen. 

Na eroueringe ber ſtadt heft men grot jammer gefeen. Den 
mans wort togeſecht — alfe bi malfanver weren vnd flogen fit 
mit den fiennen und vuſte in beiden ſiden vele volfes vorflogen, — 
bat ein jder ſcolde gan in fin bus und geuen fif tofreden bet 
vp des gnedigen beren, des bifeopes tofumpfl. Darop fint fe 
wedder in ore huſe gegan. Auerſt 8, efte 12, ebber 5, ebber 
6 fint tohope in ein hus gegam vmme to ſeende wat be knechte 


! 
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| 
| 
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72 


bt en donde worben. Do fint de knechte to en geuallen in be 
huſe vnd hebben fe bi den baren darvt gereten vnd vp ber 
firate vor den doren bot geflagen, dat it jamer was. Vnd alle, 
be fe in der haft auerquemen, worden vort dot geflagen. Etlile 
manne, be van fmadht vnd hungers wegen nicht mebe to ber 
were gan konden, ben hebben ohre frouwen ftode in de hanb 
gedan vnd fe getrefet na ener porten, bat fe mochten wei. 
famen. Auerft de knechte hebben fe auerilet vnd de wiver im 
den ronfteen geftot vnd ore manne vor oren ogen bot geftefen. 
vnd geflagen. Darna do fe de manne bot hadden, fint fe 
alderwegen in de hufe gelopen vnd de fiften vnd de frappe twei 
geflagen vnd gefeen wat barinne was, vort ven na den fameren 
vnd dornzen gelopen. Al wor wat vorhanden was, fe bebben 
nicht gefeont, funder tmei geflagen vnde herut gefregen mat 
darin was. Vnd ben froumen hebben fe grot hertelet geban. 
Se hebben fe mit dem ftole, warn fe feten, vmme geftot, bat fe: 
henne polteren. Vnd weren doch ein part fo amedhtich, bat fe 
ſcant i) konden ftan bi enem ftode, wente groten hunger habde 
be gemenen lude gelevden. Auerft de koning fampt finem hofges 
finde hadde nenenot gehat. Wente in des Toninges baue was: 
noch gefunden 7 vat wind, j sat Ders, j vat flefched vnd 
j sat meld. Se weren barbinnen ſtark geweſen 1400 man vnd 
100 jungen vnd auer 6000 wiver fampt megeden vnd june 
froumen. Vnd fint man 1000 man ftarf gewefen, do be flat 
ingenamen id. De Toning vnd Knipperdollink fint sort vangen 
namen vnd darna anno 36 den ſaterdach na Sebaftiant, was: 
ben 22 Januarii, fint fe to Munfter mit glojenden tangen 
totagen vnd barna vt funte Tamberted torne in iferen foruen 
gehangen. 

Dmme rechte gruntlife orſake to erfaren, wo it in ber flabt' 
Munfter heft geftan, wilt de belegeringe dar was vnd of worben, 
hebbe it Clawes Kröger mi gemafet bi enen olven borger 
van Munfter, wol Irrr jar olt, mit name Clawes Strip, be 
altos mede binnen Munfter geweſen was, des of fin fone?) 







1) fcant: faum, engl. scanty. 
2) Klaus Zrip, bei Dorpius a. a. O. ©. 4. 


73 


san dem Foninge van Iſrael to enem hertoch gemafet mas. 
Jodoch hadde duſſe olde dar an erem regimente neen doent gehat, 
funder hadde fe dar mit betemen ) laten. Vp bat nu ein jber, 
fe hirna wert leuen, of buffed grumelifen vnd vnerhorten 
handels mogen mebeweten, berhaluen hebbe if mi vorgenamen, 
fo vele mi daruan noch witlif ig, feriftlich natolaten, vp dat ein 
jver mach darvt vororfatet werben, ſtedes Godt antoropen vnd 
to binden, dat he vns nicht fore in vorfofinge. Wente wan 
fe de hant van vns tut, fo reigert de Duvel wunberlifer wie 
mit und. Dar und Godt alle mote vor bemwaren! 

De ſtadt Munfter i8 geweſen eine fine berlife ftabt, begauet 
mit mennigerlei frigheiten der Topenfcop. Darinne fint of ber 
heilofen papen nen ringe tal geweien, de vorerft to duffer flat 
verdarf ein gruntlile orfale geweft fin. Wowol dat fe itfunber 
RE des vnſculdigen blodes, dat vor vnd in ver flabt vorgaten 
is worden, willen reinigen vnde entfeuldigen, fo werben fe doch 

n rechtuerbigen richter nicht entgan Tonnen. 

Anno 25 vnd 26, do andere ſtede betengeben ) dat wort 
Babes antonemende, hebben fif de borgere binnen Munfter of 
gorgenamen Gades wort barbinnen to hebbende. Dat do be 

ıpen mit allem flite, fo mogelif was vortowenden, vorhinderen. 
Bente fe konden but wol vornemen, fo Gades wort barbinnen 
game, alfe denne worde ore kremerie ein afgank nemen, 
zardorch fe mochten in groten fcaden vnde nabeel famen. So 
hebben fe bi orem bifcope alfo vele erlanget, bat he mit grotem 
nousent der flabt erſtlik vorbaden heft, de nige ketterie bi Line 
vnd gude nicht antonemenbe, funder to bliuende in aller mate 
der moder der chriſtliken kerken. Dardorch etlife ver borgere 
MR befruchten vnd weren dem bifcope hirinne gehorfam vnd 
neren ftille. 

Dut heft en gelopen bet hen na anno 32 de borger hebben 
geſeen, wo van bage to bage to al mer vnde mer ftebe bat 
gedtlife wort annemen vnd barna leuenden, hebben fe ſik darna 
Beitet vnd hebben enen prebicanten, mit name ber Bernt 
Rothman, darbinnen gefordert, ein jung gelerter man, vnd 





) betemen, les: betengen. *) beiengen: beginnen. 





74 



























bes bifeopes vnwillen darum gewaget. Bund iS bat wolf al 
vurich geweft de fermone 40 borenbe, bat fe enen haluen ba 
touorne feolden in der karken fitten, er be prebiencie wort angel 
hauen. Bnd denne wan be prebicarie ſchach, was de kerke fe 
vul, dat fe op dem Ferfhafe an ben finfteren, vnd ein part v 
dem bade in den ronnen legen; wo wol dat of duſſe Rothmar 
vormals vor der ftabt vp ein ſtift geprebiget habbe und bei 
van den papen genamen 70 gulden, bat he ein titlank wech bi 

Darna beft Rothman to ſik gefordert etlike euangeliſch 
prebiger, fo dat orer ſös tohope gewefen. ‘Do hebben fe etli 
artifel tohope colfigert van dem gruwel vnd gadesleſteringe be 
geftlifen; fo de geftlifen de mit gobtlifer ferift konden vorbidden 
alfevenne fo wolden fe en gerne wilen; wo of nicht, aljeben« 
ſcolde ein erbar rabt mit one to donde hebben. Darop be 
be gefllifen vnd de prebicanten tohope to Tamende vorbabet vn 
aldar dewile de geftlifen nicht wedder ve artitelen feggen konden 
i8 den vorgefereuen geftlifen ve kerken vorbaden vnd de 
prebicanten wedder ingeban. 

Darst de papen ergrimmet und Hagen fulfens dem bifce 
vnd werben mit dem bifcope bed ens und beleben !) al de firaten 
fo dat vp Munfter nene vittallie tofamen konde. Darna kump 
be bifeop mit finen reden to Telget, ein mileweges vat 
Munfter, vnd fendet enen baden mit enem breue binnen Munſte 
onde but en to, efte fe van orem vornemen afſtan wolben, Y 
nicht, fo mochten fe wagen wat barna folgeve, et were e 
geſecht. Darvp de san Munfter beholden den baden bi ff v 
teen in Winachten nacht st, 900 man ftarf und fallen in Telge 
vnd nemen porten vnd ftraten in vnd nemen bar gefangen a 
wes dar was van bes bifcopes wolf. Vnd be bifeop was ei 
dach tovorne wech gereden, anberd were he mebe gefange 
Vnde bringen alfo de gefangen dompapen mit etlilen bei 
bifeopes reden to Munfter sp ſunte Steffens bad anno 32 vl 
leggen fe in de herberge. 

Darna hebben de van Munfter fe fragen Taten, ofte 
bat angehauen euangelium willen vsnangefochten laten vm 


») beleben, befeggeven, von belegen, belagern. 





Ä 75 

Ä — — 
los werben, ever mo fe gefinnet fin? Darvp fe geant- 
; werbet: fe dachten na ben bagen dat euangelium nidt mer 
‚ antofechten, funder ſtedes wolden fe bat gerne handhauen 
mit allem flite. Dat hebben fe feriftlih van fit gegeuen 
‚ob sorjegelt. Dat hebben de van Munfter dem hochgebornen 
‚ Philippus, landgreue van Heflen, togefereuen vnd gebeben, bat 
he wolde vmme bes billigen Euangelii willen ven angefangen 
vordrach helpen vullenden twiffen der ſtadt Munſter und dem 
liſcop. Dat de landgreue gedan vnd is de vordrach in beiden 
Ren bewilt und angenamen und ludde aldus: ‘Dat de predi- 
tanten feolden bliuen in ben ſös Fafpelferfen vnd prebigen, 
‚ auerf in bem dome nit. Den feolde men dem capittel in 
er werbe laten mit aller orer infumpft vnd inboringe. Duſſe 
vordrach is to beiden ſiden vorbrefet vnd vorſegelt. 

Darna bo de Duuel ſut, bat dat Euangelium enen vortgank 
richt, erwecket be enen ſcroderknecht Zohan van Reiben. 
‚De fliet ſik 1) bi de predicanten vnd betenget to fragen, efte of 
de finderbope recht fit Se feggen: Ja, und leren en vt ber 
hilgen ferift, dat be van fulfer meninge ſcolde afftan. Auerft 
'# halp nicht. Her Bernt Rothman kricht dut to weten, bibbet 
apenbar vp dem prebifftol bat wolf, bat fe jo flitigen bidden 
Godt, dat ſe mochten bi dem reinen worde Gades bliuen vnd 
bewaren ſe vor erdom vnd ſuermerie vnd jo int ſunderge vor 
‚der wedderdoperie, be nu hemelik bi en tengede ) to munfelen. 
| Darna fumpt ein prediger to Dunfter, mit name Hermannus 
Siaprade. Deſuluige ſecht apenbar vp dem prebifftole, bat 
de finderbope fi ein gruwel vor Godt. Do heft men erſt ben 
dem der wedderdope gehort in der ſtadt. Darna flifen de 
'werderboperö hemelifen in de flabt van meften, ebver wor fe ber 
xeren, vnd fligen fif nicht bi de rifen, funder bi de armen vnd 
leren fe bemelif van ber webberboperie, van ber gemenfcop ber 
guber, Dat Doch ben armen int funberge mol geuel, mente ein 
fer, de in enem Teller want, wande leuer in einem huſe. 
Bnde out leren ſchach hemelik des nachtes in den hufen; wen 
andere lude flepen, fo lereven fe, fo boften fe. 





| Yfie flien: ih Hinflellen. ) tengen, f. ©. 73 betengen. 





76 


Et wert auerft Iutbar in ver ſtadt. Dat fulue leren Bi 
nachtiven betengende dem rade to vorbreten fampt den borgeren, 
vnd werben bed eind vnd briuen fulfe hemelife Iererö vt der 
ſtadt. Auerft warn fe to der enen porten vigejaget worden, ſo 
lepen fe to der anderen porten wedder in vnde ſeden: fe hadden 
des faders tuchniffe, dat fe nicht van dar feolden wilen, ſunder 
dar bliuen vnd forderen ore ſaken. 


De worde fint dem rade to herten gan vnd hebben bar 
vele inne bedacht vnd hebben gefordert de euangelifchen prebi- 
canten vnd de wedderdoperſche prediger vnde lerer op Dat radthus 
tobope to Difputeren, und dar bi geforbert gelerte lude, de duſſe 
bifputacion feolden vnderſeeden. Do nu beide deel vp bat bus 
gefamen fint, beft men gement, her Bernt Rothman feolde vp 


bat heftigefte jegen de wedderdoper fin, fo id min leue Rothman. 


bergefamen vnd heft fif bi de wedderdoper geflegen, vnd nidt 
allene ein mitgefelle, funder er bouetman, vnd er wort gevoret 
vnd apenbar gefecht, Dat de Finderbope fi ein grumel vor Godt. 
Dut hadde mennich erbar man an buffen Rothman nicht vorha⸗ 
gende weft, dat en de Duuel fo feolde vorleivet hebben. Auerfl 


be euangelifchen prebicanten hebben fo vele mogelit was, duſſen 


fetteren mit ber hilgen ferift vnder ogen geftan, beide muntlid 
vnd feriftlich. 


Darup ein erbar rabt to fil geforbert de sornemeften- 


borgere ond geflaten den webderboperffen hupen to ber flabt 
benut to wifen. Do wenden fe webber vor, fe mochten ane fri 


geleide nicht feler ot dem lande famen. Darvp heft en be radt 


van Munfter van dem bifeope geforbert ein geleide vnd en bat 
gegeuen, darto of teergelt in ven budel, vp dat fe fit jo nicht 
to beflagen haben. Auerfi fe dachten nicht op bat wiken, 
funder enthelden fit hemelif in ver ſtadt bi orer lere vorwanten 
vnde anbengerd orer lere. Der nu ein grot hupe was bed 
armen volles, wente fe hadden gelert, wo man de guber gemen 
feolde bebben. Wan nu de rifen vtſenden vnd leten ore feulbe 
manen, fo boden de ſculdeners wedder: „Wi hebben enen faber, 





| 


wi fint alle fine finder, wi fowol, alfe de fus lange rik gebeten | 


hebben. De beft und op buffer erden al gegeuen, et hort ons 


| 


alle to, wowol dat de riken ſus lange her mit vnrechte vnd 
woler vnd dregen allene de budele vul gekregen hebben. Auerſt 
but ſcolen fe weten, wi hebben lange noch ®) in dem bedruck 
‚ geleuet vnd hebben Iange noch jammer und fummer gehat vnde 
fe bebben altos dubbelt vnd auerflodich gehat ſus lange her. 
Men wi hebben alle enen gudigen fader, de heft it vns tohope 
gegeuen, dat wi alle ennoch darane ſcolen hebben. Dat ſcolen 
| fe weten, bat wi dar mebe tohoren. Vnde fe hebbent lange noch 
| brufet, je bebben of lange noch in ven groten hufen gewant, fe 
ı moin vns Dar of wat in wanen Taten ond fe moten of wat in 
den felleren wanen, alfe wi van hebben. Se hebben of lange 
nd ben winter auer mit ben groten foberben ?) roden gegan, 
wi moten fe of auer dat lif krigen. Wi horen dar mede to ꝛc.“ 
Mit fulfen worden hebben fe ore feult betalt. De rifen auerft 
weren in fruchten, merfeden wol, wor but fpil henne feen wolbe. 
Auerſt wat was hir to donde? Gut rat was hir dur. Ein 
erbar radt beft alle kerken tofluten Taten vnd nicht mer ben ene 
kerken apen laten, alfe funte Marten, var ber Briccius 
‚predigete, op bat jo de Fettere nicht op dem prebifftol queme. 
Darna beft ein rabt van Munfter gefereuen vnd gebeten 
den bochgeboren landgreue van Heſſen Philippus anno 33 vm 
Rartini, dat be vm der forberinge bes Euangelii willen wolbe 
en to bulpe feifen gelerte lude. Darup beft en de forfte 
geiendet Theodoricum Fabricium und Johannem Mel- 
fingen. Auerſt Melfingen iS to Munfter nicht gebleuen, funder 
weder wech getagen, vnd de ander id bar gebleuen vnd [heft] 
tele arbeides dar gedan vnd of fo lange geprebiget, dat be 
wedderdoper vt der flabt jageden alle, de orer fecten nicht 
anhengig weren. 

Et heft of de vorgeferenen Theodoricus eine kerken orde⸗ 
Ringe gemafet, welfe dem rade fampt ben vornemeften ber 
borgeren gans wol geuallen heft, auerft dem Rothman gar 
nichts. Wente be heft nicht allene in ber wedderdoperie geerret 
vnd gedwalet, 7 funder of gans fmelich vnd lafterlich heft be 


17 











) noch: genug. *) fodert: gefüttert mit Pelzwerk. 
’) dwalen: irren, holländ. dolen. 





u 
| 
78 | 
gebandelt mit dem billigen hochwerdigen farramente des aliare, 
des liues vnd des blodes Chriſti. Heft einmal (ſcande iſt, dat 
men it ſcriuen ſcal), dat farramente vp der erde geworpen vnd 
geſecht vnd gehonſpraket: „Sehet, were dar Godt inne, ſo worde 
be vp der erben nicht beliggen bliuen, ſunder fit ſulueſt vpheuecn 
vnd vp Dat altar wedder leggen.“ Mit ſollen laſterliken vnd 
ſmeliken worden heft he dat ſacramente Chriſti gehonſpraket vnd 
vorachtet. Vnd is duſſer ſuluiger Rothman des ſwermens vnd des 
errens vnd dwalens ſo vul geweſen, dat it wunder was, vnd 
is binnen Munſter gar nene ketterie erſtanden, dar nicht Rothman 
de houetman van was. 

Hirna twiſken Martini vnd Winachten hebben de wedder⸗ 
boperffen prediger ſik erbaden jegen jderman, fe wolden mil; 
ber ſerift er dink beweren vnd darto apenbar mit ven Euanges, 
liſchen diſputeren. Dut nimpt ein radt an, dat ſe apenbat 
tohope diſputeren ſcolen vt Gades wort allene, edder jo vem 
worde Gades gelikmetich: darto wolde ein radt vorforderen 
etlike gelerte lude vt euangeliſchen ſteden vnd van chriſtlichen 
furſten, de orer ſake richters ſtulden ſin. Do dat Rotbmam 
mit finem quarter heft gehort vnd vornamen, bo heft he de 
diſputacion afgeſlagen vnd ber orſake, warn bar fromde gelert 
lude worden bi kamen, worden en nicht bifallen, ſunder entegt 
fin. Do nu duſſe diſputacion van ben wedderdopern id afagen 
flagen vnd gemeigert worden, bo fint de webberboper in vor 
achtinge gelamen des gemenen mans vnd hebben de gemenes 
lude mit fmelifen worden to en gefecht: „Juw bin? mot vnklar 
weien. Touorne do repe gi: bifputeren willen wi! diſputeren 
willen wi! vnd nu it darto Tumpt, bat gi Difputeren feolen, ı 
fint gi vorzaget vnd teet torugge. Juw is lebe, dat jumw k 
anderen afwinnen werden. Hadde gi ferift vor juw, fo gt jum 
ſtedes plegen to deromen, gi weren fo vworzaget nicht, « 
gi fint ꝛc.“ 

Do nu but de webberboper fegen, hat fein voracht quemen, 
bed gemenen mans, barım bat fe nicht bifputeren wold 
denken fe ein ander ftude, damit fe den gemenen man to fi 
teende. Vnd hof erft to an Henricus Rolliug, ein wedder⸗ 
boperfcher prediger, vnd lopt langeſt alle firaten vnd ropt mit 


| 






















— 


79 


ener luden vnde gruſamlifen flemmen: „Doet bote! doet bote! 
vnd lat juw dopen edder Godt wil juw firafen!” Vnd be 
anderen, de ſik nu rede dopen laten hadden, ſint of fo vp ben 
ſtraten lopen vnd geropen mit luder ſiemmen: „Doet bote! 
beiert juw! vnd lat juw dopen edder Godt wert juw ſtrafen!“ 
Bud hebben ſo ein part gelopen dre dage vnd dre nachte er ſe 
‚sphorben. Darut ſim vele framer lude bewagen vt fruchte 
Gades torne vnd hebben ſil dopen laten. Ein part darum, bat 
'#t bi oren guderen mochten bliuen. Wente be fif nicht dopen 
‚Iten wolden, funt darna gefirafet worben; auerſt nicht van 
Godt, funber san den wedderdoperen. Wente be nicht na orer 
‚festen wolde, moſte vt der ſtadt. Ok is ein wunberlif dink 
‚geheeen mit duſſem ropen. SKinber van acht jaren, de duſſe 
ſcrul ') fregen, hebben gelopen dre dage bre nacht vnd hebben 
‚nicht geten 2) edder brunfen und fint fo gelopen vnd geropen: 
„Doet bote! doet bote! betert jum! de vader wert kamen.“ 
Ru do dut ropen fo geſchach feir vmme Winachten hilgen dage, 
‚bo fint de wedderdoper, de ſus lange her vorborgen in oren hufen 
igeeten hadden, vp dat marfet to hope gelopen und geropen: 
Slat de ungeboften beiden doet!“ Vnd gelif wo fe repen, fo 
'beben fe of vnd rigen alfo vp ben marfet bat flabtgefeutte 
‚arto, Dat radthus nemen fe in und bebolwerfen fit alfe op 
‚sem marfet, dat nemant haftigen to en Tamen konde. Do nu 
‚dat de Euangelifchen ſampt den Papiften gefeen, hebben fe fit tor 
‚were gegeuen vnd nemen ben Ferfhof to Auerwater ®) in, jodoch 
nicht der meninge, bat fe wene dachten to beledigen, funder bat 
ft der webberboper vornemen mochten ftoren vnd ore wedder⸗ 
!boperffe prebiger to der flat mochten vtdriuen. Ok quemen fe 
der orſake tohope, dat ſe ſik ſulueſt vor gewalt mochten beſcutten, 
‚and bebben de Euangelifchen fampt den Papiften, do fe to ber 
were fint gefamen, vele webberboper gefangen, auerft nemant 
geſlagen. 

Nu is tom laſten vt duſſer feide eine vorſoninge ge⸗ 
mafet vnd giſlen vt beiden parten geſtellet, alſo bat ein jder 





I) ferul: Schrulle, Laune. *) geten: geeten, gegeſſen. 
) Auerwater: Oberwaffer, ein Kirchſpiel der Stadt Münſter. 





























80 


ſcolde wedder in fin bus gan vnde frede mit malfander holt 
auerft ein jder mochte bi finem louen bliuen. 

Wowol duffe vorfoninge was gemafet, jodoch hebbent 
wedderdoper nicht geholden, ſunder Knipperbollin? und Rothm 
be ber wedderdoper houetlude weren, hebben hemelif gefere 
in de vmliggenden ſtede, alfe Kosfelt, Dulmen, Hu 
Speft, Warendorp, Ofenbrugge x. an be webberbe 
vnd ores louens bundgenaten: fe folten vorlaten wat fe habt 
bus, hof, wif, Find ꝛc. vnd ilende to Munfter famen, wat 
vorlaten hadden, feolden fe teinfoltich to Munfter wedder Trig 


Vp fulfe ernftlife vormaninge vnd troftlife tofage Tun 
veles fromdes volles to Munfter. Do nu bat de rifen feg 
bat be ftabt vul frombes volfes is, malen fit de rifen hem 
to der ſtadt ot vnd Taten ben webberboperen vnd ben gemei 
armen de ftabt allene, vmmetrent anno 34 na Purificationie 


Do nu de wedderdoper fegen, bat fe hulpe ennod 
gefregen hadden, vnd dat ber rifen vufte welke wege wer 
gan fe to vnde fetten den radt af und erwelen enen nigen r 
vnd de allene vt ven wedderdopers. Vnd wert alfo Be 
Knipperdollink und Gert Kippenborch borgermeftere. 

Alfe duſſe nu ore houetlude, alfo des mandages vor Faſtne 
gefaren fin, bewiſen fe vort ores nigen regiments frucht vnd fi 
be webberboper vt befehl der nigen borgermefter des dinxtede 
to vnd aberfallen funte Mauricius ftifte vor der ftabt mit gem 
vnd verbrennen dat fuluige mit allen vmliggenden hufe und u 
darinne was. 

Den Mitweken fallen fe to in ale flofter vnd fer 
plunderen de und nemen barut gold, fuluer, geld, klenodie, zi 
vnd wat fe fus funden. 

Am Tonredage fallen fe in ben dom, tobrefen x 
plunderten den inwenbig, flugen darto entwei wat fe bari 
funden. 

Am Frigbage Iopen fe dorch alle ftraten vnd ropen: „DI 
bote! doet bote! hervt gi godtlofen, edder man fral jum boden 


1) ennoch: genug, engl. enough. 


81 




























arna lopen fe tohope mit orer were in vullem barneff und 
even ot ber flabt alle de orem dullen vornemen entjegen weren, 
coneden nemant. Darto bebben fe in fulfem vtjagen wol 
edder xij fuangere froumwen feanfert, dat fe an orer fruct 
ben leden. So id nu but vtjagen ein dach toucrne gefceen 
‚de biſcop de flabt beronnen let. 

Jodoch fint vele van duſſen vtgejageben dem bifcope in be 
e gelamen, der be vele fmelifen vmmebrocht heft ver 
angelifchen. 

Do nu bat de anderen in ver flabt hebben to weten 
egen, bo bebben fe fit vt der Mabt nicht dorſt ) geuen, 
ver vmme rebbinge ores leuendes hebben fe ſik of wedder⸗ 
en laten vnd ſint alſo binnen gebleuen; ok ein part darum, 
ſe van oren guderen nicht vorjaget worden. Darto de vp 
vmliggenden bleken ) vnd dorpen waneden vnd do fe 
en, dat de biſcop volk bi malkander hadde vnd vor de ſtadt 

wolde, hebben fe or tugeken ) van frucht wegen tohope 
fommelt vnd fint alſo in de ſtadt getagen. 
To duſſer tit bot de ouerſte profete Johan Matieſen, 
ein jder binnen Munſter ſin gelt vnd gut vnd al wat he 
dde, ſcolde int gemen bringen, darto ein hus was vorordent. 
arto konde nemant wat vorbergen, wente fe hadden ij medlin 
dem Duuel beſeten, de vormelden fo jenichman wat bi ſik 
ft. Se leten’t bir nicht bi, ſunder nemen al wat ben vor⸗ 
eden borgeren tohorbe. 

Darna vp Mitfaften gebot de vuerfle profete Johan 
atis, Dat nemant mer boefer den allene de bibel und teftament 
ve hebben. De anderen frolde men al vp dem domhof 
ingen vnd bar vorbernen. Vnd fint dar vor 20000 gulden 
eder vorbrant. 

Dame duſſe tit was ein ſmidt, de ſede van ben profeten, 
t fe feitende profeten weren. Darup be vorbabet wort vnd 
dem profeten Johan Matis fmelit vmbrocht. 


) dorf: von dorren, dürfen. 
) bieten: Flecken, Ortſchaft. 
) tugefen: Zeug, das bischen Zeug. 


4 _ 


823 



















Darna ſecht Johan Matis, be hebbe beuel van dem fok 
be feal de fiende van der porten flan, nimpt alfo ein Ta 
fpeifen ond lopt henut fulf füfte und fleit blotes Toppes 20 & 
Duerft darna wert be buten der porten webber bot geftelen. 


Do ſticht Johan van Leiden wedder op vnd wert oue 
profete vnd nimpt bed erſten profeten wif webber to ver & 
de namald noch de ouerfte foninginne wert. 


Anno 34, veer dage na Paflen, profetert Knipperboliink 
alle hohen feolden erneddert und alle nebberigen erhoget werben, 
vnd gebot, man feolde alle Terfentorne dalwerpen, varto « 
kerken vnd Flofter to nichte malen. Vnd bat geſcach of al 
Wente be faber hadde it Knipperdollink apenbart, wo dat ni 
gefcege, fo werde en neen gut webberfaren. 

Vm duſſe fit gav de profete Johan van Reiben Kuppe 
vollink dat richtefwert, be feolde fearprichter fin, wente et w 
des fabers wille alfo. Dat nam he of gerne an. 


Vp duffen fuluen Pinrten ftormet ve biſcop de flabt, gem 
auerft nicht, ſunder vorberf fines volfes. 

Na Pinrten wert de profete Johan von Leiden fampt & 
prebigern bes end, bat it bed faders wille were, bat ein jo 
mochte nemen fo vele ewifer alfe he wolde. Darup nimpt wg 
profete 16 to der e, vnd de nu be befte eriften was, nam mei 
wifer. De nu man ein wif hadde, was gar bi en voradk 
Darto etlife meitfen van 12—14 jaren moften frien vnd worbe 
alfo van den heilofen ſtumpers togeflegen, bat fe darna nenen 
man nutte worden. 

Do nu but etlife borger feen 8 dage vor Johannis, 
ore frundinne alfo dorch fulfem wilden, woften leuent fca 
worden, wolden fe et nicht liden, Taten derhaluen de trunmel 
dorch alle traten vmmeſlan vnd vtferien: wol bi dem Guane 
geliv dachte to bliuen, de ſcolde geruft ) an dat market Tamen. 
Vnd nemen alfo den profeten Johan van Leinen vnd Frnippers 
bollinf fampt den predicanten gefangen, wowol nicht Ienger des 
eine nacht. Vnd weren buffer borger 117, de dut anbouem. 





1) geruft: geräftet, bewaffnet. 


ıma Tamen be gemenen lude, de van buten ingelamen weren, 
> vorfammelen fif fampt ben gemenen webberboperen vnd 
nen duſſe 117 borger gefangen. Vnd ben profeten fampt 
ben anderen de gefangen weren, Taten fe los. Vnd bringen 
ne dat leuent van den 417 borgeren 49 gans gruclif. Gin 
bunden fe an ein linden op dem domhof vnd tofeoten fe 
t bafen vnd roren; einem part hou Knipperbollinf de foppe af, 
part hou be mibben entwei. 
Anno 34 vp funte Johans dach mitfommer fleit noch vp 
Munfer Johan Tufentfeur, ein goltſmit van 
ırenborp, vnd befcedet alle de gemene op den market. Dar 
he Godt de fader hebbe em beualen, dat he der gemene 
I feggen, dat Zohan van Leiden, de billige profete Gades, 
| toning fin auer Iſrael vnd auer keiſer, Toning vnd alle 
ond heren fcal be auer reigeren. Vnd nemant feal auer 
| reigeren vnd be feulbe dat profetenampt webber antaften. 
Johan van Leiden hort dut, valt vp fine ne, ropt luder 
men: „OD fader! leuen fuflere vnd brodere. Ik bebbe dvut 
m 14 dage wol geweten, auerſt if wolt't juw nicht ſeggen, vp 
gi mi deſto bet geloueden.“ Hauet darna enen koningshof 
mit ſtadtholderen, ſcenken, diſſdeneren, reden, hofmeiſter, 
denzeren, canzler, oratoren, drabanten, werkmeſteren, buw⸗ 
ſteren ıc. Alſo ordinerede be ſinen hof. Wan be enes 
nged ſone geweſt were vnd altos ) in koningeshauen 
megegan hadde, kunde he nicht beters ordinert hebben. 
Darna let he ſik twe golden keden malen; golden ſcede to 
pin knechtsken degen, twe gulden fparen, ein gulden keden mit 
ornamente, enen zepter mit dren gulden benden. Alletos 
an be wat at, fo’ moſte men op der orgelen ſpelen, und be 
sen moften bifcanteren. 
Darna anno 35 trium regum keſet be twelf bertogen und 
f einen jberen ein bel van ber flabt in be to reigeren vnd 
B andel prauanten, vnd lauede en, bat fe na erlofinge der ſtadt 
ben fin beren auer lant vnd lude. 


) altos, alletos: ſtets. 
. 6° 






























8 


Darnı vp Johannis anno 35 kumpt bes bifcopes voß 
darin vnd nemen de flabt in vnd lan bot in der haft wene ft 
auerquemen, Cond nemen) den koning fampt Knipperdollink gefangen. 


Anno 35 den 20 Junii is dat tunnenfeip mit twe rum 
vtgemaket vmme to halende etlile ferouere, de bir vp der 
Elue nemen. Vnd borben hir to bus vnd hadden bier einen 
euer gehuret vnd gefecht, fe wolden henupwerts varen ben mu 
Geſthacht und wolden holt halen, auerft fe fint dalwerts geuarem 
vnd hebben vp der Elue etlife Denen genamen. Darna ee 
26 Junii fint de twe euerd webber gefamen vnd hebben de 
ferouer oren euer mebegebrocht, barto dre man vnd enen jungen: 
be anderen fint en entlopen. Darna fint fe bir vor gericht 
gebrocht, fe bebben fit vp ore ftelbreue 1) beropen. Jodoqh 
dewile fe vp der Elue genamen habden, 18 onen be fentencie %p 
dem radthuſe afgefecht den 6 Auguft, men ſcolde onen bon ferouer 
recht. Darna den 13 Auguft to ene be clofe fin de dre manıe 
op bem Brote afgehouwen und ore houede vp be ftafen geſeh 
Vnd be junge id wedder los gegeuen, dewile he fit vormeß 
hadde vmme ene hure vnd wufte nicht wor ore reife henne gel 


Anno 35 den 17 Julii fint de fippollenhofere gebimungag 
darto, dat fe moften hir bei der Muren fitten vnd bar ore gude 
vorfopen, de vorhen plegen vor dem radthus to fitten. Darup: 
be fippollenhofer8 int erfte fer vnduldich weren, auerſt bag 
beden je den luden groten dank, de bat gedacht habden, bat ſt 


bi der Muren mochten fitten. 

Anno 35 toch Feifer Sarolus de V. in Turkien vnd nam 
darin ein fladt, Tunis genant, twe milen weges grot, barinnk 
be vele eriften gefangen fant. 

Anno 35 den 3 Julii fint vnſe beren, her Albert Weſtede, 
borgermefter, ber Peter van Sprefelfen, her Zohan Ropenborg, 
ber Jochim Moller, radtmanne, na Luneborch getagen und 
blank in harnes geruftet, var do de ganze Henfe tohope kames 


| 
ı) ftelbreue: Eaperbrief. | 
| 


i 
85 


6. Vnde bebben her Albert onde ber Peter mit ven beren ber 
denſe gehandelt onde ber Johan Rodenborg vnd ber Jochim 
‚ Roller fampt dem bortor Hepino mit ben papen gehanbelt. 
‚ Bode ein jber part beft enen fecretarium bi fill gehat. Vnde 
den 12 Julii fint ber Johan vnd ber Jochim wedder to bus 
gelamen van Luneborch. Darna ven 22 Julii fint de heren 
der Henfe na Lubeke getagen. Darna den 28 Julii fint etlife 
heren dar van getagen van Lubeke na Oldeſlo to ven forften 
‚dan Holften omme freve to malen twiften ben Holflen vnd den 
kubeſchen. Darna hebben de heren ber Henfe Bromfe wedder 
Binnen gebrocht, in fine herlicheit wedder gefettet, und Jurgen 
ı®ullenwever vt ben rabt gewifet vnde em bat bus to_ 
| Bergerborp in beuel geban, welt he vorachtet Heft. 

Anno 35 do feref de nige gefaren paweſt Paulus III. dat 
-aflat ot in fobanem fein, dewile be aldermechtigefte keiſer Carolus 
! in Zurfien were, vnd darumme bat de ben frentlifen Mahumet 
;uordeigen wolde vnd den criftlifen louen dar leren laten wolbe, 
fo feolde ein jder criſten faften vnd beben dre dage lanf vnd 
er nacht, op bat de Teifer be vietorie mochte hebben. Wol bat 








‚alfe don wolde, dem gaf de paweſt fegel vnd breue ber vor⸗ 
geuinge der ſunde. Auerſt it fleit to fruchten, bat be paweſt but 
dfiat in fo gebanem fein heft heruorgebrodht, vp bat he hirnamals 
"Summe gelbes willen moge aflat vorfopen. 
| Anno 35 in Auguft is Hinrih Martines de feipper st 
"flant gefamen vnd bat feip mit gube onder Jutlant vorlaren, 
—8* 17 man. Des fil Godt erberme! 
| Anno 35 in Junio do de Lubefchen feiden mit dem hertoch 
‚Rarfen, bo hebben de Tubefhen Bargerfarer al er gut hir 
ber gefeepet vnd hebben 12"grote, de beften ve fe auerfamen 
‚mochten, krafels vorfrachtet, de fe krigen konden vnd in ben 
feepen er gubt gefcepet. Doe bat bertody Karften heft vornamen, 
bo heft de forfte an bufjen rabt gefereuen, fe ſcolden ſik vorfeen, 
dat fe nene frepe mit Lubeſchen guberen to ber feewert fenben, 
ever dar be fe auerqueme, wolde he den bobben mit dem gube 
vor prid achten.) Darup heft ein erbar rabt den feipperen bat 





) Er würde Schiff und But für eine gute Priſe anfehen. 


86 


fegelent vorbaden bi buffer flabt mwaninge ben 10 Auguf 
Duerfi darna ben 8 Septembris fint fe to fegel gegan vub 
vor winter to hus gefamen. “ 

Ban Landesknechten. Anno 35 den 12 Auguft ie He. 
tivinge gefamen, wo bat bir knechte vmmelanges ber weren. 
Do wort bir to Hambordy de wacht angehauen to holbenbe vp 
den wallen. Auerft men eine nacht barna, den 14 Septembrie, 
bebben fe de wacht wedder angehauen. Doch heft dat bauen 
14 dage nicht geburet, doe iS it wedder afgeflelt. 

Anno 35 den 22 Auguft is bir to Hamborch ein ſcipper 
to hus gelamen vt Norwegen, wellem dem was genamen va 
bem ridderen dar, Bincencius Runge, frip und gut. Darte 
hadde be em enen bref in ven buffem geban, venfuluen ſcolde 
be dem rade to Hamborch lefen laten, fo mochte men feen, wat. 
orfafe be to em hadde. Den bref heft he dem rabe ertogek, 
Inholt des breues was, wo dat he den feipperen fin fein vn, 
gut barumme hadde genamen, wo bat bir binnen Hambo 
were ein man, mit namen Lutke Ruſſeman. Defulue habbe 
erbages em ein feip gefort, darvan were he em ſculdich blemeng 
ein bufent gulden; deſuluen wolbe he van em hebben, babbe Ba 
salen dorch brefe an duſſen rabt geforbert vnd doch altadf 
fruchtlos. Derhaluen vewile be fege, be neen recht kunde 
erlangen, fo wolde be alfo lange nemen vp duſſe flabt, bat be 
fines geldes were nalamen. Darup ein rabt geforbert 
rabeönerfonen, de fcolben in de fake feen vnd vorlifen be. 

Anno 35 in Septembris iS bir des rabed dener Hank: 
Winkelman bes auenbes fpebe to 12 bot geftelen dorch enemy 
Jurgen Make genant. Duſſe Jurgen Male is des rades 
dener geweſt, barna er fiftenfifer geworben, doch dorch vndat 
haluen afgeſettet vnd duſſe Hans Winkelman in de ſtede genamen. 
Den heft de boſewicht Jurgen Make ſo vorredelik vormordet, 
alfo be heft des auendes ſpede ſtene vor fine dor geworpen, 
dardorch de ander is vororſaket herut to gan to ſeen, wol ſine 
dor ſo worpe. Do heft de vorreder vorborgen geſtan vnd 
hemelik vnd glubeſch em enen breedger ) in bat lif geſteken. 


















') dreed ger: ein dreiecigtes, beilförmiges Stück Eiſen, etwa eine 
Speerſpitze. | 


87 


doch be is darna ben 10 Octobris des auendes to 10 de clote 

d funte Katrinen Terfhaue to finer bifleperften huſe gegrepen. 
—* vorreder hadde ein echte wif, nochtens ſlep he bi twen 
Ge vnd makede fe albeive mit kinderen. Darna ven 
5 Rouembrid is be vor gericht gebrocdht vnd of barna ben 
B Rouembris vnd beft fine fentencie entfangen, be ſcolde alfe 
ein morder gericht warben. Doc heft be de practife geuunden 
h des bodels knechte, alfo dat be den 11 Nouembris bes 
muendes to 5 vt der hechte gefamen is vnd mit bes bodels 
Bucchte wech gelopen, de darna to Soltwedel geuangen vnde op 
FR radt gelegt. Darna eine Mene tit iS Jurgen Male of 
pelregen vnde gerichtet in Dennemarfen. 

Anno 1535 den 4 Octobris heft ein erbar radt buffer 
geben ſtadt op allen porten flan laten, bat et enem jberman 
uten dufler ſtadt ſcolde frig vnde vorlouet fin hirinne to Tope 

bringen gepadet brot vor gelt to vorkopende bet to ber tit, 
kit ein erbaf rabt wedder affetten wort. 

Anno 35 in Detobris iS de feipper Gert Holt fampt ben 
Banden vnd kopluden vor ben rabt vorbabet ber orfale, bat 
Bet in Trunten 3 mit bem frepe gewefen hadde, dat doch vp 
Demãa toooren in ver burfprafe vorbaden was bi verluft feip 
ka gudes. 

Anno 41535 den 412 Geptembris heft ber Peter van 
Sprelelfen?) to Eimesbuttel dat bus, bat de junge Salsborch 
Bar gebuwet babde, ingenamen fulf acht man vnd ben Peter 
Salsborch dar afgeflagen. Darum Peter Salsbordy barna 

m 15 Septembrid ber Peter san Sprefelfen vor den radt 
rbaden Taten beft vnd en bar vmme walt angeflaget heft. 

t ber Peter id dar to antwerde nicht gelamen, auerſt body 
ma borch hanbelinge etlifer frunde de fafe vorbragen worben. 
56 dat ber Peter van Sprefelfen moſte Albert Salsbordh®) 
bat bus tom Cimersbuttel wedder don anno 36 in Junio, wowol 
peter Salsborch vorftarf er duſſe fake vorbragen wort. 





) Erunten: Drontheim. 9 Rathsherr 1528. Bürgermeifler 1588. 
) Bruber des Peter ©. fo wie des 1584 verflorbenen Bürgermeifters 
Hinrich ©. Jurat zu St. Nicolai 1528, fpäter Leichnamsgeſchworner. 


88 


Anno 35 in dem fommer wort de nige kunſt vor bei 
Milrender geleht. Des wad Andreas Broutze 
reigeröman. 2) 


Anno 35 vmmetrent Bartolomei wort vor dem Steenbar 
be nige ftridwer in dem grauen gemafet. 


Ok fo wort dat fuluige jar de wal van dem Steenbar 
na ber Elue vpgefettet vnd of des vorjard anno 4. Doch is 
ein ort van dem wal anno 35 den 5 Decembris webber dal in 
ben grauen gejcaten. 


Anno 35 dat lefte van Nouembris wort de mole vor Dem 
Alfterdar wedder vpgericht, de des Pinrten touorne yore: 
brant was. 


Anno 1535 den 18 Nouembris des auendes fpabe 18 d 
junge Euert van Bargen, Karften Hojerd vnd en gefelle vo 
Lubefe, Brun Tomas genomet, vp Des Domes Terfhaue to 
boren int bus gegan vnde bar walt vnd wolt"gedan und bey 
frouwen ore Tannen, potten, vaten vnd grapen twei in file 
geflagen vnd er vliſch, bat fe in den wimen ®) hadde, Darm 
geworpen vnd mit voten geireben allent mes fe auerfamen 
fonden, darto be boren van dem fale gejaget, darna be Tatte 
und den hund tohope gebunden unde webber in ben roek gehanges 
Darut de Hamborger finder den namen gefregen hebben dorch 
buffer framer lude dat, dat fe Kattenhengers möten beten, 
be touorne Mutzen maker s genant weren. 


Anno 35 des faterdaged nach alle Gades hilligen, iS ber 
bapftlihe botfeop to Wittenberch angelamen mit rj perden 
vnde enem efel und gar erli van dem lantfaget entfangen vak 
an das furftenflot to der herberge gefort. Dar id docts 
Martinus Tuter to ener underrebing gefordert op ben nogefler 
ſondach. Des ſondages fro morgen heft Martinus Luter na 
















) Andreas Broys, 1536 war er unter ven Kirchengefchwornen zw! 
St. Nicolai. 

2) Neygersman: der Anflifter, over der den Bau regiert, leitet. 

) mwimen: bie Stangen, an welchen man ben geräucderten Vorrach 
in der Haushaltung hängt. S. Bremiſchmiederſächſiſches Wörterbuch. 


89 


| — — 
| dem barberer gefent, bat be to em Tamen ſcolde unbe en barberen 
ab ſmuken. Alſe nu ber barberer gefamen is, heft he to Quter 
Ä geſecht: „Her doctor, wo kumpt but bi, dat gi jum fo fro wilt 
" barberen Taten?” Doctor Luter beft dem barberer geantwerbet: 
A ſcal to des heiligeften vaters botfcop Iamen, fo mot if mi 
erſte laten fmulen, bat if junf feine. So wert ber legat denken: 
‚& der Duuel, is Suter noch fo junk vnd hat fo vele ungelufe 
angerichtet, wat wert he denne noch bon.” Vnd als en mefter 
Hinrich barbert heft, do toch Luter an fine befte kleder vnd 
henchede fine gulden Flenodie an ben hals, heft de barberer to 
dem Outer gefedht: „Ser boetor, bat wert fe ergeren.” Heft 
: Outer geantwerbet: „Darum do ft. DE fe bebben und mer 
den genug geergert. Den mot mit den flangen vnd foffen 
: alfo hanbelen vnd vmmegan.“ Vnd de barberer febe to dem 
: doctor: „Sat ben in Gades freben vnd der ber fi mit jum, 
'- dat gi fe beferen.” Antwerbet Ruter: „Dat wil il nicht don, 
:aber dat Tan wol gefceen, dat it en ein gut capiitel lefe vnd 
“Inte fe faren.” 

Bnde alfe Luter ſolliches geredet hadde, fteg he mit dem 
-Pomerano vp ben wagen, vnd furen to dem legaten vp bat 
Ar Bnd alfe he in dem wagen fat, lachte be vnd fpraf: 

„Sehe, der dutſche paweſt vnd carbinal.” Do antwerbe 
| Pemeranus: „Et fint Gades gezeuch vnd werk.” Vnd do fur 
he ben vnd let fit angeben, dat he dar were. So wort be van 
; unbe an ingelaten vnde entfangen, vnd he entfent fe webber, 
auerſt doch nicht mit follichen herlifen titeln, we man papftlife 

Iegaten vor tiven entfangen heft. Vnde vonder anderen houen 
‚ fe an to reden van enem concilio vnd heft Doctor Martinus 

alſo tu in gefeht: „Et iS jum neen ernſt ein coneilium to 
holdende, et iS juw man fpot, onde wen gi gelif ein concilium 
holdet, fo werdet gi doch nicht handelen ven van cappen, platten, 
. en vnde drinken vnd anderen dergeliken narrenwerl, var 
| vnnutten vnde vnnotigen Dingen, alfe wi bat vorhen doch wol 
| weten vnd des gewifle fin, bat es nichtens if. Auerft van 
dem gelouen vnd dar ber felen falicheit angelegen iS, vnd anderen 
mitten vnd notigen fafen, wo de gelouigen mochten in ein- 
drechtigem gefte vnd gelouen leuen, gebenfet gi nichtens to 





handelen. Den bat dent juw nichte. Wi fint nord ben hilligen 
gefi ver dinge alle gewid vnd baruem gar nened concdiums 
aueral, gi auerfi baruet ferr mol eines conciliums vnd andere 
arme lude, be dorch jume tirannie vnderdruket werben, den gi 
wetet nicht wat gi gelouen. Nu wollen, bebbet gt luft arte, 
fo mafet ein. Ik wil, eft Godt wil, kamen vnde wen if of 
wußte, dat if vorbrennen feolde.” 

Antwerbet de legate: „Vnd in welfer ſtadt willen gi bat 
eoneilium hebben?“ Antwerdet Luter: „Wor it jum gelefet, 
et fi to Mantua, Padua odder Florenz odder wor gi willen.“ 
Antwerbet der legat: „Willet gi of to Bononia kamen?“ Ant 
werbet Luter: „Weme hort de ſtadt Bononia?” Antwerdet be 
legate: „Dem pamefte.” Antwerdet Quter: „O almechtige 
Godt, heft de pamwefl de gube ſtadt of to ſik gereten? Sa, il 
wil darhen kamen.“ Antwerbet der legat: „De paweft wert 
fit nicht weigeren bir her to juw to Wittenberdh to kamen.“ 
Antwerdet Ruter: „Ru wollen, fo fomme be man ber. Wi 
willen en gerne feen.” Antwerbet der legat: „Wo willet gi 
en denne feen, mit enem heer odder ane ein heer?“ Antwerbet- 
ber lantvaget: „We eme geleuet. Wi willen beives erwachten“ 
Antwerdet der legat: „Wiget gi of preftere?” Antwerdet Luter: 
„frilich do wi bat, wente be paweſt wil vns nene wigen ebber.: 
orbineren. Vnd feet, dar fit ein bifcop, den wi gewiget hebben,“ 
vnde wifebe vp den Pomeranen. Dut vnd vele ander mer 
reden fe vndereinander, bat mi alles nicht kund morben is. 
Auerft in fumma, doctor Martinus ſede em allent, wat be in 
bem berten hadde vnd Dat be notroft erforberbe, ane allen ſcuw, 
onuerferofen mit grotem ernft. 

Anno 36 im Pinrten let de paweſt Paulus tercins te 
Rome affundigen, dat men vp bat tofumpfiige jar anno ST, 
bes mitwelend in ben Pinzten, feal anbauen vnde holden in 
ber ſtadt Mantua ein billich gemene concilium. Darto fo bat 
be, dat keiſer, koning, forften, bertogen vnd heren ſcolden bar 
perfonelich erfeinen, wo nicht, alfevenne ſcolden fe jo ore vul⸗ 
mechtigen dar fenden, de bar bet to dem enbe bes concili 
feolen barren. Dut fuluige beft papa Paulus darna im 
gebrude van ein quaterne vigan Inten, bat darna in be ganze 





. . 
9 


‚weit gefeen worden. 6. Darup bo ff de Enangeliſchen vor⸗ 
ſanmnelnden anno 37 vp Mitfaſten to Smalkalden, be furften 
‚ud heren bebben entlit geflaten, vp bat concilium to Mantua 
‚wicht to kamende, vnd bat vmme ver orfafe, vewile be Teifer dat 
im jungefien rileöpage nagegenen, bat bat concilium fcolbe 
ſeren in Dubefchlande vnd nicht in Stalin. So wolden fe bat 
# fo geholden heben. Darte bewile de pamweft er webberpart 
ie, fo ſcolde ok be neen richter fin, funder men feolde ander 
babe, de gelert weren vnde be vnpartieſch weren, van beiben 
parten darauer vichter laten fin. Do nu de Pinrten quam vnd 
‚foermann hapede bat concilium feole vortgan, de feref be 
‚paweft bat coneilium wedder »p, und bat vnme ber orfale, Dat 
‚on be hertoch van Mantua nicht in Mantna fieden molbe, 
ſunder be wolde erft de ſtadt mit krigesvolle vorueften. 


Anno 1536, den mandach na ber billigen dre Konink, wa 
‚sen 10 dach Sanuarii, do hadde ein erbar rabt de erfjeten 
borgere tobope vp dem rabthufe vnd heit her Pawel Orte, 
Vergermefter, dat wort vnd heit den borgeren vor, wo bat 
‚faslange ber were gehandelt mit den heillofen papen valen in 
‚der gube, dat fe doch altos fruchtlofen afgeflagen habden. To 
ber enen tit hadden fe dem rade einen loes 2) dach gelecht, to 
je anderen tit hadden fe gefecht, wo bat fe nene vulmacht bi 
R Jabben. 

Bo denne be handel menige leue tit her gelopen hadde, 
moſte doſfulueſt meſter Hermen Rouer, ſecretarius, ven erfſeten 
‚borgeren van vorher bet nu to ende vtſeggen mit langen breden 
ten. To dem erflen, wo bat de van Hamborch dorch de gabe 
Jefu Griſti, vnſes leuen heren, to der erkanteniſſe ſines hilligen 
godtliken wordes fint gekamen. Darut fe vororſaket ſint den 
hochgelerden doctor Zohan Bugenhagen alhir to forberen 
‚m to kamende, de of alhir int jar 28 gefamen id vnde eine 
‚mdinancie gemafet ot gotlifem worbe, dardorch de misbruk ber 
‚felmiffe i8 in allen kerken afgedan worben, darto alle ziringe 
‚md Menobie to allen kerken tohorende befereuen is worben, barto 





| ) loes: was zum Scheine geſchieht. 


92 


alle capittelöheren fit do mit ven borgeren voreniget vnd hir ie 
bliuende mit hanbtaftigen 1) gelafet bebben. Darenbauen is be 
heillos deken Clement Grote, ein arze fcall van Rome, hir u 
Hamborch al na dem Tamergerichte to Spier getagen vnd bufe 
ftabt int Tamergerichte vorclaget int jar 29. Dar bo ein erbat 
rabt fampt ben borgeren em to antwerbe enen geſent vab 
geholden hebben. ) (Hadde auerft ein erbar rabt ſampt ben 
borgeren fit recht in buffer ſake bejunnen, fe babvden em bar is 
rechte nicht kamen borft, na lude der priuilegia van Teiferen ts 
feiferen gegeuen. 9) Auerft mennic man fruchtet, dat wol etlile 
binnen rabes fin, de fulfes bi ben papen geforbert hebben — 
bat en Godt vorgeuen mote! — bat fe ben borgeren fampt deren 
frunden fodane vnluſt vnd moje op den naden gebrodht hebben). 
Dewile nu de fafe im Tamergerichte gehangen, heft ein erbat 
radt fampt den borgeren nicht vnderlaten, funder bebben ven 
papen bir enen fruntlifen handel angebaben, ben de papen te 
Bergerdorpe to holden gelauet. Vnd do ein rabt etlifeg 
perfonen des rabes barben to teen beualen vnd de dar gekamen 
fin, do hebben de legen ) papen ven heren enen lofen ſcimpliles 
dach gelecht vnd en bar ij Foerfeoler gefent, de doch in bem 
tingeften tuttel nene macht gehat hebben. 


Darna hebben fe to Luneborch enen anderen fruntliiex 
handel mit den papen to holdende vorgenamen. Do fe in be 
handel geweft fin, hebben de dompapen fil vorluden laten, fe em 
hebben nene macht funder barauer to handelen, dat fe nach oret 
olden wanheit villie, feelmiffen, vefper, metten, primen, tercien, 
ferten, nonen °) darto vor allen altar miffen to holdende, darte 
al veer Tarfpelfarfen de penfion bar aftoborende vnd barik 
farfheren to fettende, de na orem beger prebilen, barto ore 
jurisbiccion, ore pracht und herlicheit, fo fe auer xx, xxx jarer 









1) Handtaftige: Handſchlag. 

2) Dar do — hebben: Dieſer Sat fehlte in der Samb. H. ©. 

») Der Verfaſſer meint das Privilegium des Kaiſers Sigismund v. 
J. 1421, April 24. 

4%) legen: fehlt Hamb. H. ©. 

* nonen. Hamb. H. ©. irrig: novem. 


. 93 
‚ geht bebben. In fumma, de papen hebben anders to Luneborch 
‚it ben rabesperfonen anders to nenem ende famen wult, funber 
‚men feolve fe wedder fetten in ore herlicyeit vnd pracht vnde 
, bont, wo fe it auer 30 ebber 40 jaren gehat hadden. ‘Dar 
‚men des nicht don wolde, fo hadden fe nene vulmacht mer bi 
Mo handelen. 

Do de heren but vornamen hebben, hebben fe doch alfe 
vele gehandelt, dat de papen moften ftille holden vnd feriuen 
dem deken int Tamergerichte, dat he ftille helde vnd vor tofump- 
Ic Martini nit sort vore im kamerrechte. Wente de rabt 
vnd de borgere wolben feen, ofte fe fil under der tit malfander 
inden vorbragen. 

Darna heft fe ein erbar radt wedder to Hambord to 
mem fruntlifen handel geforbert, dat doch wol billifer geweſen 
| were, dat de papen darum gefordert hadde. Se fint to funte 
‚ Johannes tofamenbe int elofter gefamen. Dar hebben fit de 
: papen boren laten, wo bat ere defen dar quat vmme were, bat 
:fe de tit bet to Martini na gegeuen hadden, vnd hadden of 
gefeht, dat fe dar apenbar hat ftilleholnent bet vp Martini 
‚bar webber vpſeden, und wolden dar of nicht vor geholden fin, 
wente fe wuſten nicht, wat or deken donde worde. Darenbauen 
heft ein rabt begert mit en to handelen. So hebben fe fit 
verluden laten, wo bat fe alle artifele, de er deken im famerrechte 
Jade, wolden van dem rade vnd borgeren geholven hebben; 
darto wo hirnamals ein van den artifelen en nicht geholben 
worde, alfe denne ſcolde doch duſſe flabt in de pene van ber 
acht geuallen fin. Doch nichtomin heft en ein erbar rabt alle 
:guber, wo fe mochten weſen, be werltlif weren, en angebaben 
snde be en in nener mate vortoenholdenve. Dat fulue i8 dem 
belen int Tamergerichte wedder gefent. Do heft de deken wedder 
‚angeflaget, wo em bat 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 20, 21, 
26, 30, 31 artifele nicht geholden were. Dat fulne heft de 
adunocat dem ferretario mefter Hermen Rouer webber togefereuen. 
Do heft meſter Hermen in ver warheit befunden, bat de deken 
de artifel habbe wedder angetagen, de em doch ein erbar rat 
habde wedder angebaden. Darut ein jver rebelil fram man 
nmochte merken, bat ve delen und bat ganze capitel anders nicht 







94 





in dem finne hadden, ſunder dat fe buffe ſtadt gerne in feaben 
vnd nabel mochten bringen, vnd bat ore bouerie vnde tufcherte 
ond ore heidenfch vnde vncriſtlik leuent mochte hir to Dambord 
de auerhant hebben und bat billige, gotlike wort mochte wedder 
vnder de benfe geworpen werben. ) 

Do heft her Pawel Grote, de borgermeſter, to den 
borgeren ſecht: „Leuen borgere, juwe gunſt hort allenthaluen, 
wo dat meſter Hermen Rouer juw vnderrichtinge gegeuen heſt, 
wo bat de papen van anbeginne her van anno 28 bet nu is 
beffer tit mit vns gehandelt hebben vnd in nenen fruntlifem 
handel fit befeggen laten, funber firal8 bes finnes fin, bat fe 
buffe ſtadt in de acht willen hebben. Darut men fil nicht wei 
belpen fan, funder van twen wegen mot men einen keſen. Tom 
erfien, men mot den papen eren willen laten vnd fe in alle ore 
berlicheit wedder fetten, wo fe oldelinges gehat hebben. Edder 
men mot ben wech finden, bat me mede in dat enangeliſche 
vorbunt famen moge vnde bi dem worde Gades aljo to biinuen, 
und wagen wat darna volget. Darup begerbe de borgermefter, 
bat de borgere fit barup wolden befprefen, wat fe gefinnet 
weren, efte fe de papen wedder to erem olden bonbe wolben 
ſteden, ebver wer fe bi vem Euangeliv wolden bliuen vnd wolben 
mede in’t vorbunt treden. 

Darup bebben de borgere bi ſik dut befprafen vnd in allem 
farfpelen einprechtigen geflaten, fe wolven bi bem worbe Gades 
leuendich vnd dot bliuen, lif vnd gut bar bi vpſetten vnde 
wagen. Vnd hebben dat dem rade wedder angedragen dorch Peter 
Heſterberch, wo dat alle borgere vt allen karſpelen wolden bi 
Gades wort leuendich und bot bliuen, lif vnd gut, wif vnd 
find vnd allent, wat fe in ber werlt hadden, wagen vnde: 
spfetten, und begerben an den erbar rabt, bat de bar mit Dem 
erfien wolde vor fin, bat buffe ftabt in dat euangelifche vorbunt 
mochte famen. 

To dem anderen, dewile bat clofter to Arweſtehude were 
balgebrafen vnd nu to funte Johans in’t clofter de nunnen 


ı) Die Ueberſchrift Iautet hier: De beten handelt alfe ein boſewich 
Summa, de papen fint bouen, fuerunt et manebunt. 





G — 


wedder beſtediget, fo begerden be borgere, dat ein erbar radt 
wolde achtinge vp de guder hebben, dat de guder bes cloſters 
nicht van einander quemen, ſunder toſamende bi en ein bleuen, 
vp dat hirnamals borgerkinder, de to der werlt nicht deneden, 
| barin vor ein temelife penning ere koſt mochten hebben. Darto 
erbare frame wedewen, de dar deneden kinder to vnderrichten, 
mochten bar vor einen temeliken penning er koſt hebben. Darto 
| frolden borgerfinder darin gedan werben to leren feriuen vnd 
leſen, neien vnd ftifen vnd allerleie kunſt, ſcolden dar of van 
ben guberen vor enen temelifen penning ere koſt hebben. Darto 
bewile de kerke to funte Johans ein nige gebumete is, dar feolbe 
tin erbar rabt to denken, bat be kerke nicht voruille, ſunder in 
” vnd vnder dales geholden worde. Darto bewile bar 





spfumpft ennoch bi were, fo ſcolde ein erbar radt bar enen 
‚ predicanten holden, be bar prebilebe bed mandages vnd bed 


eterages, nabem doch vp be tit nene prebicatus in anderen 
kerken feut. 


Zom brubben, nabem be hertoch van Holften van ben papen 
| be dorper und holtinge genamen, darna de Lubeſchen fe em int 
jer 34 in kriges hanbelinge wedder enthandet vnd bi fil gebrocht 
hin, dar bo ein erbar radt beffer guden flabt dorch grote 
; moie de borper fampt ber holtinge van ben forfien von Holften 
frie vnd loes wedder fregen, darto ein erbar rabt nicht ane 
MRoter moie defuluen van dem rade van Qubele webber loes 
"frrgen vnd bi buffe guben ſtadt wedder gebrocht hebben: var 
hebben nu de papen de practife bi Kei Ranſouw gefunpen, 
‚ale bat fe de papen wedder bi ſik gefregen hebben. Dat fulue 
villen de borger alſo nicht gedan hebben, ſunder wat ein erbar 
radt mit groter moie bi fil gebrocht heft, ſcal ok bi dem rade 
fo bliuen, duſſer ſtadt to dem beſten. 


Vorder dewile hir de dach ſcolde ſin, ſo begeren de borgere, 
dat ein radt dar mit flite to denken wolde, dat duſſe gude ſtadt 
‚serwaret worde mit keden auer be ſtrate, darto mit ſtarker wacht 
des nachtes to holdende. 


Darup ein erbar radt geantwerdet: Et were ene gans lef, 
dat de borgere bi dem worde Gades bliuen wolden, vnd habben’t 


| 


ö— — — — — 
































96 


en of hochliken to danken vnd wolben bar na orem beger mit 
dem erften mit allem flite na fin, bat duſſe flabt mebe in bei 
euangelifche vorbunt Tamen mochte. ‘De anderen artifele auerk 
wolde nu de tit nicht, dat men bar van handelen Tonbe, dewile 
it do hoch op den dach was, be clofe to 12, vnd ein jder wolbe 
doch na ber felfeop gan Cwente be felfeoppen worben de 
geholden). Sunder mit dem artitele alfe van vwpficht vnd bewa⸗ 
ringe buffer guden ſtadt und wacht to hebbende, bar wolde ein 
rabt mit dem alverfliteften to denken vnd trachten, dat it mi 
gotlifer hulpe ane var vnd not ſcolde fin, vnd wolden be wacht 
alſo ftark befcaffen, dat it nene not ſcolde hebben. 


Darna do be heren vnd forften vnde rebe unbe ſtede bir’ 
gefamen fint anno 36 in Sjanuario, do hebben vnſe berem 
gehandelt, dat fe mede in bat euangelifche vorbunt gefamen fin. 
Vnde fint darmede ingefamen dorch handelinge etlifer heren vn 
furften, rede vnd ſtede. Vnd hebben duſſe ſtadt alfo getaren 
alfe vp 12000 # lubiſch, de ſcolde duſſe ſtadt vigeuen v 
Michaelis. Vnd dat mofte men ingan vnd vorbrefen und vorfegele 
fulfes gelt vor Michaelis to ſendende. 


Darup de radt to Hambordy namals anno 36 den 13 
be erffeten borgere op bat radthus to kamende vorbabet. Darap 
fe gefamen fin und dar heft de borgermefter Über Johan Hulpe; 
van wegen des erb. rades ben borgeren vorgeholden: Naben 
duffe ftadt in dat euangelifche vorbunt gefamen, fo wer vorfer 
vnd vorfegelt etlif gelt, und dat mofte vt. Dar dat nicht vt eW 
queme, wo vorfeget were, fo fete duſſe flabt in enem ewige 
feimpe. Darum fo mofte men de wege finden vnd trachten ı 
gelde, fo fege ein erbar rabt anders nene wege to finden, funde 
bat men von ber mark geldes mofte geuen ij 2. 


Darup de borgere fit befprafen und de obberften borgert 
fin dar to gefinnet weft dem rabe ichteswes totoferen, jo int⸗ 
funderge funte Peters Farfpel. Darentegen bebben fif 
laten etlife der amptlude vnd eilife ber gotlofen. Darto 
Clawes Kotint, de er wort vorbe, fampt Jacob Zelle. 
wolden op dem huſe nicht fluten, ſunder fe wolben ein jder ix 
fin farfpelfarfen. nd dar feolben famen naber bi naber vab 


97 


denne ſeolde ein jder ſeggen, wer fe wat geuen wolden darum, 
—* duſſe ſtadt in't vorbunt kamen were. Vnd was duſſe ſake 
angeuinge vnd toreitzen Johan Kop, Jurgen Karſtens 
vnd Hand Poggenſe, de in dvduſſer ſake ſochten, dat fe dat 
gemene volk mochten hiſſen vnde gande mafen vp be vorordenten 
borgere. Vnde ſeden of manket anderen worden: Se wolden 
dat Euangelium nicht Topen, alſe men vorhen bat aflat gekoft 
hadde. Darto fo wolden fe weten, wor de broderſcope N gebleuen 
veren? Vnd hadden fe wat anret mit ben papen, bat mochten 
ſe vteten. Se wolden't der gemenheit ſeggen, de ſcolde tohope 
lamen. Bnd wolden alfo den gemenen man to fit gelocket hebben 
vnd nicht allene de vorordenten borgere 2) afgeſtellet hebben, 
Abe of de rabeöperfonen, welfe fint anno 28 in den rabt 
'gelaren weren, fo bat bauen füuen ofte acht in dem rabe nicht 
|gebleuen weren weil. Vnd denne darna wolden fe ben papen 
alle ore flatute vnd gerechticheit fampt ben ceremonien ber 
een nageuen, fo dat alle Dinge mit ben geftlifen in ben olden 
ehruf ſcolden gekamen hebben. Wowol nu but vornement ber 
‚ geilofen flifer8 was, alfe Johan Kop und Jurgen Karftens 
mad Hans Poggenfe, doch dreuen fe bat hemelifen dor und 
Blafen’t den anderen in ben oren. Doc apenbar borften fe 
bat ſuluen nicht feggen, funder fe hebben erlanget enen brunfen 
* mit namen Jacob Zelle, de de vorgangen nacht nicht 
fo bedde weft was, ſunder drunkende be ganze nacht vt vnd nt. 
‚Dario hebben fe gefregen Elawes Kotink, ve ben morgen 
mer mit ene in bem winkeller ein gut ruſch gebrunfen hadde 
md bar ene gelauet, be wolbe’t den verorbenten borgeren feggen, 
dat ſcolde ja weſen. Darup fe em of ein gut berte int lif 
‚gruen vnde drunfen em flur to, fo Tonde he deſte briftlifer 
ſptelen. 
| Dewile nu buffe Cawes nad finem gelofte flites genoch 
anwende mit ropende, mit puggende, mit pallerende ?) op dem hufe, 
’ hebben fit Doch de anderen borgere dar gar nicht an geferet, 
| 
| 3) de broderfeope: die geifllichen Brüderſchaften, hier deren Einkünfte. 
) Die verorbneten Bürger. ) pallerende: parlicen, franz. parler. 
7 








— — 


















ſunder hebben ore meninge allifewol geflaten vnd dem rade bei 
wedder angeſecht dorch Hermen Soltvuwen, hudende aldus 
Dat de borgere dar tor ſtede vp Des rades vorgeuen habbei 
fit befprafen, vnd fo weren etlife, de wolden geuen dem rabe: 
8X van der mark geldes, wowol dat funte Peters Tarfpel habe 
geflaten 1 2 van der X geldes to geuende ꝛc. Vnd denne (| 
meren bar eflife entegen, be wolden Nicht geuen und bachten 
nicht to geuende edder to flutende, funder fe wolden tohope & 
be Ferfen famen mit der ganzen gemente. Vnd heft Germegi 
Soltouw Aefecht: „mat dat vor Tube fin, werben wol fprrieg 
wan if et gefecht hebbe wat mi de borgere beualen hebben =. 


Darto fo begerden ok de borgere van dem erbaren rabe, bil 
fe wolden befeiden ond befenden ven Foning van Dennemar, 
nu tor fit hertoch Kerften, dat he wolde de frepe, de in db 
Sunt geroftert worben, webber los geuen, — wente all de feel 
de van often gefamen weren, let hertoch Kerſten edder koninß 
Kerſten van Dennemarf alle rofteren, — vp dat de feepe mW 
dem forne bir to Hamborch kamen mochten vnd to nutte Duff 
ſtadt dat Torne, vnd to vorbiddende de Elue I de frepe, fo WE 
tody worbe op de Elue famen, de in Selant vorhanden. 


Drarto begeren of de borgere, dat men na buffem dage ne 
forne mehr vtgeue, funder men fehe den erften, wor de tod 
henne geit, de igund in Selant vorhanden is. 


Darte of ofte Godt van Hemmel Chat he Doch wolng 
gnedichlik afwenvden!) ene peftilencie lete auer vns fallen, bak 
den ein erbar rabt darto wolde ſtede ordineren, dar men b 
boden mochte grauen. Vnd of de fus buten wanen, dat ve neng 
boden mer in de ſtadt brochten, funder dat men one of bute 
fteve orbineren wolde, dar fe ore doden mochten grauen. 

Do Hermen Soltouw vigerebet hadde, do heft ber Zoham 
Hulpe, borgermefter, van wegen bed rades gefraget, wat bu 
vor borgere fin, de nicht alfo Don wolben alfe de anderen? D 
hebben de touorne lude repen vnd puggen vnd pallerden, nic 


N de Eine 8. op der Elue Sinn: Die Kornſchiffe follen auf 
dem Elbſtrome von Hamburg geſchützt werben. 


ſprelen dorſt, funder ff hemelik gehut vnd gebrudet achter be 
anderen. Doc nichtomin be borgere hebben gefecht: „Tredet 
hervor, gi anderen, de gi in ben kerken willen tohope weſen 
vnd fegget dem rade an, wat gi geflaten hebben.“ Auerſt 
aemant borfte bervor trevden und fprefen. Doc hebben be 
Dergere ſecht: „Cawes Kotint, Jacob Zelle, kamet her vnd 
fegget dem rade an, wat gi mit juwer felfeop geflaten hebben. 
Beute gi bebbet jo gefecht, de ganze hupe fi mit juwem 
wornement tofreden.” Wowol dut de borgere feden to en, 
jodoch hebben fe fif ftille geholden vnd hadden wol gewolt, bat 
felfense nicht gebort were. Nuerft be borgere hebben fe fo 
hartlik angeklaget, bat fe vor ben rabt moſten kamen. Gin 
ubar radt beft gefraget: worum bat fe if fielleden webber 
en tadt vnd de borgere? Do hebben de beiden, alfe Jacob 
Belle, Elawes Kotink, geantwerbet: Se wolden gerne bon wat 
%e anderen borgere deden. Auerſt fe hadden man gefecht, 
Yewile alle den erffeten borgeren were togefecht vnd bir gar 
weinich in jegenwarbicheit weren, fo were er meninge geweft, bat 
men tohope ein jder in finer karſpelkarken kamen ſcolde naber bi 
auber vnd dar fluten vnd fit befprefen. Darup heft her Zohan 
Hulpe, borgermefter, van wegen bes rades geantiwerbet: Et fi 
ywerle her ein wife geweft vnd ein wanheit, bat men be erffeten 
od de vornemeflen borgere vp bat radthus plege to‘ vorbaben 
'ım dar mit dem rade to handelen „nd fil to vorliken, vnd nicht 
u den kerken. Dat moſte van ber nigen wife weien, bat men 
ou in ben Terfen ſcolde to hope kamen. 
Darup bebben be beiben wedder geantwerbet: Se hebben 
‚fallend nicht allene geflaten, funber dar fta noch ein hel hupe, 
de ſulkens mede geflaten hebben. Do heft ein erbar rabt 
geſecht: Se ſcolden fe ber krigen ore felfcop. Do is Elawes 
Kotink henne gan vnd gefecht to finen anderen Tumpanen: fe 
ſcolden ok vor den rabt treden vnd feggen ore meninge. Auerft 
R wolden nicht. Jodoch heft Clawes Kotinf Hermen Lan⸗ 
‚german bi der mouwen bar hengetagen vnd en vor ben radt 
gebrocht. Do heft meſter Hermen Rouer, ſecretarius, ſinen 
ftunt, ber Langerman, gefraget: „Wat hefſtu op den radt to 
Pant“ Do heft Langerman geantwerbet: „SIR hebbe jo 
79 


DEGSERA 





100 















jegen den radt nicht gefecht, if wil of gerne don wat de anbermg 
borgere don.” Do beft mefter Hermen gefecht to Kotint a 
baftigen vnd ftarfen worden: „wat hefitu denne mit eme te 
flepen vnd to treden? Lat en gan, vorfteiftu dat of wol? 
Vnd hefftu wat gefecht, dar antwerde bu vor.” 

Do is ein erbar rabt wedder op den tolne gegan vnd fi 
op duſſen twiftigen handel befprafen. Darna fint fe wedder 
gefamen vnd heft de borgermeiter her Johan Hulp van wegen 
bes rades gefecht: „alle de genen, de bes finned geweft fr, 
dat men in den kerken vnd nicht hier handelen feolde, de fcole 
mit Jacob Zelle vnd Clawes Kotin! gan vp de feriuerie. Babj 
fo wil ein erbar rabt mit duffen borgeren vorban handelen.“ 
Auerft oren mitgefellen was bir de mule geftoppet; nemanf 
dorfte bir fprefen. Ein jder drengede ſik van en manfet de} 
anderen borgere, alfo dat fe nene bi fi behelben. Do beuel 
ein erbar rabt, fe feolden van den hupen gan in be fertuerie, 
Dat wolden fe nicht don. Do heft ein erbar radt beualen bey 
Johan Renzel, de feolde ben to en gan vnd vnderrichten 
bat fe mit gube vp de feriuerie gingen. Darenbauen beft ned 
ein erbar radt ber Albert Oldehorſt var hengefent, ve ſcolbe 
her Johan Renzel de beiden helpen vnderrichten, dat fe in be 
feriuerie mit gube gingen. Auerft et beft nicht geholpen, ſt 
wolden bar nicht hen, funder fe hebben geſecht: „Se dachten 
dar nicht hen to gande, fe hadden dar nicht vorlaren. Da 
rabihus were en fo rum, alfe ven anderen.” Dewile nu buffe 
beiden Calfe Jacob Zelle, Clawes Kotind put mit der gube: 
wort vorgeholden van den beiden rabesperfonen, dat fe mit gube 
feolden gan vp de feriuerie, vnder duſſer mitlertit bebben Han 
Barchman und Pawel Yaget und etlife welfe mer dem erbareng 
rade be anderen genomet, de mit ben beiden geconfentert vnd 
befulbort hadden, alfe Jurgen Karſtens, Clawes Wolders, 
Hermen Jurgens, Lutke Rikeman ꝛ⁊c. Vnd de rades— 
perſonen heft fit jo ein jder geflegen bi enem borgere, vp bat 
ſe jo ſe tohope mochten to weten krigen, we de al weren de 
ſulkens to werke brocht hadden? Do nu Jacob Zelle vnd 
Clawes Kotink dorch forderinge ver beiden radesperſonen vp t 
ſcriuerie nicht gan wolden, hebben de beiden radesperſonen dal 


101 





‚dem rabe wedder angefecht, dat de beiden fecht hadden, fe 
dachten van den hupen nicht to gande. 
Darup ein van den borgeren to dem rade geſecht: Gin 
etbar radt ſpreke darup mit den borgeren, efte fe nicht darhen 
‚gan feollen, dewile dat it ein radt beualen heft. Darup ein 
‚zabt geantwerbet: fe haddens nicht vorhapet, bat fobane borger 
‚manfet dem hupen ſcolden fin, ve folfe twift manfet den borgeren 
nalen ſcolden. Darto heft ein radt geſecht, „dat darenbauen ſut 
‚men of, wo horſam bat fe dem rade fin. Nadem de rabt 
‚gebaben, fe ſcolden vp de feriuerie gan, darto fe noch dorch twe 
‚sabesperfonen fe fruntlich darhen geforbert, bat fuluige hebben 
# vorachtet vnd hebben’s nicht don wolt. Darum feolen fe 
‚weten, but ſcal nicht vorgeten werben, funder et fral gedacht 
werden to finer tit. Et fcal ja fin.” 
Vorder heft ein erbar radt geſecht: „Leuen borgere, bewile 
8 8 Kop be A geldes gebaden hebben, is jo to weinich. 
Hadden uns of vorhapet, Dat gi hadden bet gebaden. Derhaluen 
hieden und begeren wi noch, dat gi juw bar noch ens vp beſpreken 
Heilen vnd willet mafen op 18 K. Dat is vnſe beger.“ 
| Darup hebben fil de borgere befprafen vnd hebben do enen 
int to geuenve ſik vorſecht. Darna do but was gefreen, 
| fe fit in fruntlicheit gefleten. Jodoch hebben de anderen 
bergere den rabt vor de anderen gebeben. 


Darna bebben fit de webberworbigen nody vnnutte gemafet 


but gelt vitogeuende. Darum iS ein rabt vororfalet und 
be borgere, ve fit darup bat alverferften entegen fetten, 
vorordent, dat fe moften fitten in enem jderen Tarfpelen 
t enem rabeöperfonen vnd moften but gelt van ben borgeren 
angen. Darna is afgehunbiget den ......... van dem 
Prebiffiole, dat ein jver fin gelt vor den ......... bringen 
ve. Dem jo fo gefreen. Auerſt nod fin etlife ungehorfam 
jeweſen vnd hebbens nicht gebracht. 
Anno 36 darna im Nouember heft de kamerrichter 
sun baden an duſſe ſtadt geſent und hirher to entbaden aldus: 
ſcolde den papen alle ore guder weddergeuen, dat en horde, 
o oren willen malen binnen veer weken edder duſſe ſtadt ſcolde 


















102 


firafes in de acht end aueradt. Darna den 3 Sanuarli des 
volgendes jared anno 37 heft de Tamerrichter hir tidink berto 
entbaden: nabem duſſe ſtadt des famerrechtes bot vnde manbat 
vorſeten hadden, fo hadde be ein ſentencie geſpraken, dat duſſe 
ſtadt ſeolde in de peen van........ 


Anno 37 den 5 dach Februarii, was de mandach na Licht⸗ 
miſſen, do beft ein erbar radt vtgeſent doctor Hopinum vnd 
meſter Hinrik van dem Broke vnd meſter Hermen Rouer 
vnd hadden mit ſik veer ridendener vnd weren füuen perde ſtark, 
hen na den euangeliſchen vorbunt, de do to hope weren to 
Smalkalden. Aldar hebben de in dem euangeliſchen vorbunt 
weren ſik vorbunden vnd geſlaten to dem concilio nicht to 
kamende, ſunder es fi denne, dat it ſtee in Dudeſchlande. Vnde 
darto dat dar vnpartieſke lude ſcollen richtere in ver ſake fin 
vnd nicht de paweſt. Nadem de paweſt van en angeflaget 
wert, jo wil fit nicht egen, dat de beflagebe mac richter fin. 


Anno 36 na dem Paffen brende de hertoch van Gelren 
af de vorftabt van Groning. Wente fe hadden gehuldiget 
dem feifer int hof to Burgundbien, und leet fin wapen vthengen 
fn der flabt, darnach grote feide af quam, wente bes hertogen 
leger lag to dem damme, vnde des keiſers volk lag bi Groning 
vnde helden vaken ſcharmutzel tohope, dat dar vele doden bleuen. 
Vnde des keiſers ftebeholder was be Scencke und was bauen 
be xx bufent flarf. 


Anno 36 na Pinrten wort Mareus Meier fin bus 
Warborg, welt he ein klene tit ingehat hadde, dat he mit 
ſnedicheit innam, wedder afgemwunnen, vnd vp veer rabe gelecht 
vnd de kop vp den ſtaken geſettet. Duſſe Marcus was ein 
ſmidt geweſt to Hamborch, darna ein houetman manket den 
knechten. Darna krigt he to Lubeke enes borgermeſters nagelaten 
wedewe. Darna was he mede vp der Lubeſchen ſcepe, de to 
dem orleg vte weren tegen de Hollander vnd quam in Engelant 
vnde wort van dem foninge aldar to ridder gemaket. Darna 
wort he auermal ein houetman van den knechten, de de Lubeſchen 
hadden in Dennemarken, und wort bar geuangen op dem huſe 
Warborg vorwaret. Band bat kreg be mit ſuedicheit in vnd 


| 


109 





reigerde dar ein tillant op het fo lange, dat fe em bat hus mit 
malt wedder afınunnen vnde leben en vp veer rabe. 


Anno 36 in Yulio beft ber Jochim Moller, rabiman, 
alle de krogere fo binnen Hamborch Trogeben, vp bat Emeile 
Bus to kamende vorbabet onde en bar vorgeholden, Dat nemant 
na beffem bage mer Trogen ſcolde, funber he fcolde bergen fetten 
vor hundert gulden bei to Cathedra Petri, vnd denne feolden be 
bergen frig fin, vnd jder feolde ven nige borgen hebben. Dario 
ſcolde ein jder froger alle jar geuen 12 2. Daruor fettede be 
den krogers doſulueſt ene nige malte. Vnd wol nenen borgen 
fetten, moften nicht mer krogen. Ok fo mofte ein jber, de enen 
borgen krech vnd kroger blef, do vort 12 4 Iubefch geuen. Actum 
vi supra anno 36. 


(Darna anno 39 vp Johannis moften fe van der tunnen 
4 ß8 geuen, dar fe tovorne man 2 ꝓ gegeuen haben tor tzize.) 


Anno 36 im mante Mai hebben etlife gefellen fit to hope 
gefelet und vp de Rubefchen genamen vnd yan ber Wismer 
gelopen vnd ok bar vntertiven gaparkt ) vnd gebutet. De 
hadden ein pafport vam hertoge Albrecht van Mefelenbord. 
Tom laften hebben fe of genamen füuen fcepe, de van Lubeke 
aflepen vnd weren vul gubes vnd wolden na Danffe und na 
Rige und Reuel wefen. Darup de Tubefchen malen vt fcepe 
vnd Frigen bar etlife af vnd alle de fe kregen, houmen fe tn 
ber haft auer bort vnd brochten de prife to Lubeke, fo dat be 
anveren, de noch hirvan auerbleuen, nicht fo drifte weren, bat 
fe fit wedder to ber feewert geuen borften. 


Na groter leue darna fo kumpt grot leid. Des is be 
foning van Engelant of to funbe gefamen. Int jar 28 bo 
sorlet he fine elike Toninginnen und nam Annen Bullen 
webber to ber Ee, enes fchlichten eddelmans vodter. 7) Darna 
do makede de koning oren vader to enem grauen, darna to 


1) gaparkt. . gepadt. 


2) Ihr Bater war Sir Thomas Bullen, do ihre Mutter Elizabeth, 
die Tochter des Herzoges von Rorfolt, Thomas Howard. 


104 


enem hertoge. 7) Auerft be toch mit er int jar 32 to Kalis 
onde let fif dar de nige Toninginne to ber ee geuen. Darna 
auerft int jar 36 iS fe in fine vngnade gefamen, mente he hadde 
fe darum genamen, bat he enen fone mit or wolde hebben, de 
bat lant mochte eruen. Auerft fe telve em bochtere vnd nene 
ſons, fo dat alle Teue iS gewandelt worben to grotem leide. Do 
nu but be Toninginne van Englant merfede, dat je van bem 
foninge fo lef und fo wert nicht mer was geholden wo tovorne, 
bo vnderſettede fe dat mit etlifen van Dem abel vnd mit orem 
egenen broder und wolde den koning vorgeuen und dachte dar⸗ 
mit dat rife vnde regimente an fif to bringen. 2) Auerft but 
frigt de Foning to weten vnd wort em vormeldet in enem brefe. 
Vnd do he den bref frech, do ftunt de foning mit ber Toninginnen 
vnd fach dat tornerenfpil an, dar der foninginnen broder be befte 
inne was. Vort wort be foninginne ſampt erem brober und 
mer abeld ben auend geuangen. Vnd fort barna wert be 
koninginne gefoppet, mit enem fiverbe gerichtet, vnd darna vele 
mer sam abel, be of mede tegen ben Toning hemelif geholden 
hadden. 

Et heft ſik de koning van Englant wedder befriget ) vnd 
de heft eme enen jungen ſone getelet vnd is ſtracks darna 
geſtoruen. Darna heft he wedder genamen des hertogen van 
Cleuen dochter anno 40 vmmetrent Pinxten vnd heft ſe vort 
in dem ſuluigen jare vmmetrent Jacobi vorwiſet van ſik, do he 
ſe man ein jar gehat hadde. 

Anno 36 den erſten in Martit heft ve wiſpel garſten to 
Hambord gegolden 10 — 11 #. Darna do dat vorbradt 
gemafet wort van dem rade und ben borgeren, bat men hir bat 


ı) Der Bater ber Anna Bullen warb zum Biscount Rochford erhoben, 
hernach zum Earl of Wiltshire and Ormond; jedoch nicht zu einem 
Herzöge. 

2) Es iſt befannt, daß die Anna Bullen des Ehebruchs angellagt 
wurbe, doch von einem Berfuche wider des Königs Leben war 
dabet nicht die Rebe. 

°\ Mit Ivan Seymour, weldhe 1539, Det. 24, zwölf Tage nach ihrer 
Entbindung von einem Prinzen, dem nachherigen Könige Edward VI. 
verftarb. 


105 


dorde Torne mochte vifcepen, do is dat korne in Hollant in 
grotem pris I) geweien. Doe bebben duſſe Nebberlandeften al 
oren garften na Hollant gefort, bir bi der Kajen is nichtes 
gelamen, vnd is dat korne alfo in pris gelamen, bat ben 
24 April de wifpel meibeborgeft garfte op 17 #8 2 gemafet 
is worben, be foep darna vp 18 2. 

Anno 36 den 6 Marti id Anneke van der Mile mit 
orem manne hart vor Oldeſlo vormorbet van breen bosmand. 
Darna den 11 Martii fint twe boslude daruan gefregen to 
Oldeſlo. Dar is buffer flabt fearprichter hengefant vmme be 
to vorhoren. 2) 

Anno 36 vmmetrent Mitfaften wort to Hamborch to funte 
Katrinen kerken de gank achter dem altare vp dem Toer 
gemaket. Vnd darna anno 37 vmmetrent Lichtmiſſen do wort 
de doer vp dat koer gemaket int norden to ſunte Katrinen 
kerken. Vnd worden do vort dar nige ſtolte gemaket vnd dar 
int norden twe altare dalgebraken. 


Anno 36 is de Vaſtelauent glat vorbaden vnd is barto 
ſtark vpẽ gewachtet, welk gefunden wort de ſik geflegen®) hadde 
vor Baftelauent, wort vort in de hechte geſettet. 

Anno 36 den 9 Martii heft ein erbar radt den erfſeten 
borgeren vorgeholden, wo dat ſe vor gut anſegen, dat men hir 
dat dorde korne vtgeue, dardorch mer kornes bir ſcolde kamen, 
alſe ſuslange her geſceen were. Hebben darto allegert, wo fe 
touorne hadden nene botter vtſteden wolt, dardorch de botter 
in enen groten hogen pris gekamen is vnd hir to Hamborch gar 
weinich van botter gekamen is. Nu ſe auerſt anno 34 de botter 
fri gegeuen hebben, is hir mer botter in enem vorgangen jar 
gekamen den vorhen. Derhaluen hebben ſe dat vor gut ange⸗ 
ſeen, dat men it ein jar, twe edder dre vorſochte, dar it duſſer 
ſtadt baten ) geuen wolde, wol und gut, dar it of ſcaden geuen 
wolde, alſedenne hadden ſe ſo wol macht wedder aftoſtellen gelik 
alſe vptoſtellen. 


Pris: Preis. *) Der Scharfrichter ſollte die Tortur anwenden. 
) flegen: verkleiden, vernummen. *) bate: der Außen. 





106 


Darts hebben fe of doſulueſt vorgeholden mit dem depe. 
Derbaluen fegen fe vor gut an, bat men bat flet twiſken bem 
Genter kome vnd der Brofhrugge dupede, vp bat ein jver bar 
wolde enen pram to fenden, wan ein rabt bat begeren were. 
Darup bebben fiß de borgere eindrechtichlil befyrafen, bat fe bar 
mit den twen artifelen wol tofreven weren; wes dar ein rabt inne 
prbineren worde to duſſer flabt befte, weren fe wol mebe tofreden. 


Darna den 31 Martit hebben de erbar rabt to funte Jacob 
van dem prebifitolen afkundigen laten, wo fif ein jder feolde 
birinne fetelen, nomliten alfo ein borger to Hambord, de bir 
dachte forne vttoſcepen van weten vnd roggen, deſuluige frolbe 
bat op finen boen edder op anderer framer lude boene dregen 
taten. Wan it den bar sp were, fo feolde he kamen bi ben 
tolnheren vnd en anfeggen, be fobane korne bar liggen hadde, 
baruan begerbe he bat dorde korne vt. 


Anno 1536 na Pinrten wort ber Marcus Meiger fin 
bus Warborh, dat he mit fnebicheit hadde gewunnen, wedder 
afgewunnen, vnd he wort fulfte fofte fenflid genamen san ben 
Sweben und Holften. Bnde worden all gefoppet, Men ber 
Marcus word fin houet afgeflagen vnd barna in veer dele 
gebelet vp Dat rab und tat houet bar bauen vp. 


Anno 36 den 11 Martii, was de ſaterdach yor Neminifeere, 
let ber Jochim Moller, richter, time papen in de hechte fetten, 
alfe ber Zohan Haueman, her Korb Kuteman, barım bat 
Kuteman habde Hanemans fin Fint in dem huſe gedoft. Vnd 
feten in der bhechte auer de dre weken. Vnd ber Clamad 
Meter was dar fadder to worden vnd wort wilaftih. Auerſt 
dorch guder frunde hanbelinge wort gehandelt alfo vele bi den 
beren, dat Daueman vnd Kuteman webder vtquemen. ANuerk 
fe moften gulden geuen vnd ftarfe nrfeide bon. 


Anno 36 den 19 Martii, was de ſondach Deuli in ber 
Vaſten, heft ein erbar rabt van allen prebifftolen affunbigen 
Iaten, dat fit ein jver vworfeen feolde vnd tegen de ordinancie 
der ceremonien nicht handelen, et were noch mit winfelmiffen 
ebder mit ber dope. Darto of das nemant, he were wat flandes 
he were, in borerie ſil finden laten ſcolde. Weller bi finen 


107 


concubinen ebber vorbechten perſonen worbe befunben, wolbe 
ein erbar rabt vngeſtraft nidyt blinen Iaten. 

Anno 36 heft Fl ein inwaner buffer flabt vorgenamen ein 
hus to bumen to dem Pepermolenbefe D vnde alvar rot beer 
to brumen. Auerſt ein erbar rabt beft var bengefent ber 
Bineent Moller, ber Johan Rodenborch, to Dttenfen. 
Dar id gelamen be drofte vam Pinneberge. Dar bebben fe 
mebe gehandelt, bat duſſe ftabt in nenen wegen dat kunde liden. 
Wowol im fruntlifen handel dat fuluige nicht lichtlik wolde 
bigelecht werben, dennenoch hebben vnſe heren vele flites darinne 
gedan vnde valen fruntlif mit dem brofien barauer gehandelt. 
Dennenoch is dat hus togehoumwen vnde de worth 2) gemaket 
vnd fint entlifen ber meninge geweſt bat bus bar to bumwen. 
Darup is leſtmals en angefeht van vnfen heren, bat it em 
nenerlei wis feolde geflabet werben. ‘Denne fo fe Dat des enen 
baged werben richten, fo fral wort des anderen bages bat 
bauenfte vnder vnde bat vnderſte bauen flan. Darup 18 it 
batmal vorbleuen. 

Anno 36 ben 1 Februarii wort gegrepen ein junge, be in 
ber nacht Dirik Kofters finen fnecht op der wacht doet geftefen 
hadde. Vnde worden in der nacht Dre manne bir doet geſteken, 
ein t0 funte Jurgen, ein vp funte Katrinen Tarfhaue vnd ben 
buffe bauengefereuene junge vp dem Brofe bot flat. De junge 
wort vor gerichte gebrocht vnd den 17 Martit to dode vororbelt. 
Vnd den 20 Martii iS de frone mit ome henutgegan vnd heft 
en afhoumwen wolt vnd heft it vorfeen vnd en bauen be oren 
afgehoumwen, alſo dat bat nebberfte van dem munde befitten blef 
vnd de firaten ) noch darto vngeferiget blef. Darup begunbe 
dat voll op den fronen to feelden. De frone wert lopen mit 
finem fnechte na Ham, dat voll em na. De ridenbenere auerft 
riden vmme ben fronen ber ond beleiven en alfo, dat bat voll 
word gehindert van den perben vnd konden bi den fronen nicht 





) Worth: Baukätte. 

?) Der Pepermolenbed bildet die @renze zwiſchen dem Stadt Bamburgifchen, 
Höfterlihen, Altonaer und Pinneberger Gebiete am Schulterblatt. 

®) de firaten: die Qurgel. 





108 


Iamen, fo lange bat be tv Ham quam vp ben ſpiker vnd toch 
be tochbrugge na fif op. Auerſt dat volk krech be tochhrugge 
wedder dal vnd lepen de doer des hufes mit enem bome vp und 
wolden to em bauen sp ben boeme weſen. Auerft de frone 
dede fulfe were mit werpende fampt finem Tnechte van bauen 
berbal, dat be enen to dode fmet vnd twe edder dre feamferbe. 
Ein erbar radt Fredy dut to weten; vort in ver ile ſenden fe vt 
alle ridendenere, de fe auerfamen konden, mit fpeten, ein part 
mit roren, ein del mit hafen, vnd leten ben fronen alfo wedder 
in de ſtadt halen. Vnd quemen bes auendes to 5 de clofe mit 
ome in vnd weren 22 perbe ſtark vnd hadden une twuffen fit 
mit finem Tnechte. 


De dode auerft wort do wort nicht begrauen, ſunder bes 
doden fteffader Fredy dar veer erfleten borgere bi und nam be 
to der tuchniffe, dat he one ouel gericht habde. Darup wort 
be dode in’t ſark geleht vnd in funte Jurgen karken gefettet. 
Darna wort be dode begrauen. Darna hebben be richtheren alle 
begennen, fo na dem fronen gefmeten vnd dar to Ham de bor 
vpgelopen hadden, gefeattet vnd of ein part in be hechte gefettet 
vnd fe gefeattet op tein jochimbaler. Etlike fint barumme 
wifaftih geworben, doch hebben fe van buten ingebinget. Is 
alſo vor den fronen etlife 100 Mark gefcattet worden, be doch 
bed leuendes do noch vnuorferiget was. 


Anno 36 den 4 April, was de binrterad na Judica, id 
leider to Runebord ein torn mit buſſenkrude, darinne bre 
laft, bernen worben des namiddages na twe de clofe, vnd 18 
geflagen auer de ganze ftabt, alfo bat etlife lude op den firaten 
und vp den marfeden daruan vmmequemen. Vnde is bina ... 
bufe daruan tobrafen. Auer de r edder rij ſwanger frumwen, 
de fit biruan fo fer entfetten, dat fe ftoruen. Kin grote buffe 
was bi dem torne, id vpgeflagen vnd wedder vp't marfet Dal 
gefallen twe vaden vnd ein quart Dep int ver erben. tem et 
fur beft of dat recht, den galgen, balgeworpen. Item in ber 
Blotftrate heft it ein hus angeftidet. Vnd duſſe torne, bar dat 
trut vp was, ftunt twiſſen dem Bardowiker dor vnd bem 
foephufe. 


109 


Anno 36 den .. Junii flarf Erasmus Roterodamus, 
ein kunſtrik gelerter man, des fin gelifen im lattine nicht in 
mennigen jaren geweft id. Vnd wat be vor ein gelerter man 
gewefen is, bebarfet nicht vele feriuend. Sine bofe fint noch 
vorhanden, be geuen bed wol tuchniſſe. Ok wat bate vnde 
nutticheit he den kinderen in ber fcole geban heft, werben fine 
bofe of wol tuchnis geuen, ſo dat men bar nicht van borfl 
jeriuen. 

Anno 36 im fommer is dat erbhus (vel Blockhus) bi 
ber Alfter, bi funte Jurgen vorbetert worden. 


Eodem anno atque tempore 18 of dat erdhus na der Elue 
bi dem Dife to vorbeteren vnd to vorwidende betenget. 


Anno 36 dat lefte van April heft de hertoh van Gelren 
enen hupen landesknechte angenamen vnd in Freslant ben 
dam innemen laten vnd ben fterfen laten. Darto beft ber 
Jurgen Scente einen bupen volles tohope gefregen vnd den 
bam belegt, darna ingenamen vnd hebben alfo de hertoch van 
Gelren vnd Jurgen Scenfe alfo dat jar anno 36 auer vufte 
tegen ein ander geweſen. Auerft barna anno 36 in December 
fint je vorbragen worben. Vnde beft ber Jurgen Srente bo 
bes hertogen van Gelren fin wolf webber angenamen. Do heft 
men fif bir befruchtet, dat her Jurgen mit dem volfe birber, 
int Iant to Holflen worbe teen, nabem be Elue alderwege 
do togefraren was. Auerſt anno 37 in Januario is ber 
Jurgen mit dem volfe to dem Feifer tagen. 


Anno 36 vmmetrent fort na Pinrten fint in Selant to 
dem orloch vtgerett auer de 70 fcepe mit fwarem feutte unbe 
nemant heft geweten, wor de reife benne ſcolde gelden. Dod 
heft de bertodh van Holften al de feepe, de in den Sund van 
Oſten quemen, geruftert vnd angeholden vnd neen van fif fleden 
wolt, efte de vt Selant denne gefamen hadden, fo frolden fe 
dennoch lude under ogen gefunden hebben. Nu bricht fif in 
Selant under buffer mitler tidt aldus to, bat de palzgraue 
nicht fo vele vittallie und volfes Tan auerlamen, alfe be dem 
beren van ber Beer gelauet hadde. Darup be beiden vnder 


110 


malfanber vneens werben, alfo bat be reife bat jar glat anges 


geuen word. ) 

Do mu but tv Hamborch hemelik verkundſcoppet wert, 
fenden fe ber Ditmer Kol, radtman, mefter Johan,) 
ferreter, to dem hertogen van Holften, bidden und begeren, men 
wolde de feepe in dem Sunde los geuen, de hir to bus horden, 
mente et worden boc de Selanders hut jar nicht rede. Do be 
foning Kerften ebder bertoh Kerſten van Holften but to 
wetende gefregen heft, dat van der Selandefchen reife nicht 
wolde werben, do heft be alle meiftpart de frepe losgegeuen, 
bi alfopanem beſcede: fe ſcolden Iopen in veerlei lande. Tom 
erften in Engeland, tom anderen in Seotland, tom drudden vp 
de Elue, tom verden vp de Weſer. Wol nu ber veerleie nicht 
enerwegen lepe, be ſcolde feip vnd gut worboret hebben, fo fro 
be echter in den Sund queme. Vnd vorbot ernftlich, dat nemand 
in Seland edder Holland Iopen ſcolde; wente be ſcepe weren 
meiftpart vul kornes. 


Darna dat erſte vam Auguſt ſin hir to Hamborch de 
ſcepe vt dem Sunde gekamen mit korne geladen. Do hebben de 
frunde der ſcepe den radt begert, ſe mochten dat korne wedder 
vtſcepen in Holland edder wor fe profit konden bon. Auerſt 
ein radt heft dat nicht vor gut angeſeen, dat men dat korne 
ſcolde wedder vtſrepen. Tom erſten, de forſte van Holſten worde 
vns darauer ein vnhulde vp dat lif werpen, darum dat wi 
ſine fiende ſtarken. Tom anderen, ſo were duſſe ſtadt krank van 
korne. Darum ſach it ein erbar radt vor gut an, dat men dat 
kvrne hir binnen lete. Vp dat nu ein jder kopman fin gelt 
van dem korne auerkamen mochte, ordinerde ein erbar radt 
duſſe wiſe. Ein radt kos vt enem jderen karſpel enen rades⸗ 
perſonen, darto dre borgere, de moſten gan vp enes jderen borgers 
lucht, vnde wat ein jder in vorraet hadde van roggen beſeen 


1) Vergl. Altmeper histoire des relations commerciales et diplo- 
matiques des Paysbas avec le Nord de l'Europe. p. 815 flg. p. 398. 

*) Mag. Zohann Ritzenberg, Secretarfus 1535, Protonotar 1540, 
refignixte 2556, welder in feinen fpäteren Rebensjahten manche latei⸗ 
nifhe und auch deutfche Gedichte pruden ließ. 


111 


vnd Dat antelen vnde bringen’t bem vade wedder in. Nu fanb 
fit alſo, Dat bir weiniger ferne was alfe de rabt gelouet hadde, 
vnde in't funderge bat weinigefte bi den rifen. Mu vor ein rabt 
to ordinerende auermals enen radtman, veer borgere, in ein jber 
tarfpel, de moſten vmmegan vnd enen jberen na finem vormoge 
anfeggen to bregen laten vor Felieiani, bi broke, be ene bre 
wifpel, de ander twe, edder pre foepel, verr, ebber tive, edder 
einen, einem jberen na finemt vormoge. Dat alſo gefeadh vnd 
alſo blef dat korne bir. 


Aliquid noui, sed non credendum. mperator 
Carolas quintus, IV Aprilis maxima seleotissimorum prooerum 
miliimmque caterua Romam venit, quem sancltissimus in Christo 
pster Paulus sane quam honorifice exoepit. Ille cum pauculis 
diebus Romae virium colligendarum gratia moraretur, forte 
fortuna ewenit, vi signor Aschanius Columna, qui imperastori 
a consiliis est, vir magni nominis, apud cardinnlem de $. 
Seuerino cenaret. Qui cum de vno sermone, ita vt fit, in 
alium inciderent, forte Martinianae seu Lutheranae factionis 
menlionem fecerunt, rem in viramque partem maxima conten- 
ttone exagitantes. Mox vt signor ille hominibus ‘id quod 
vellet eo rectius persuaderet, quendam M. L. libellum de 
Libertate Christiana in medium protulit, in quo cum cupidissime 
dom. cardinalis legeret, singulaque singulatim exactissime et ad 
amussim perpenderet, factum est, vt et ipse Luteranam doctri- 
nam commendare inciperet, vt que ortodoxae Cristianae reli- 
gioni essel sane quam consentanea. Is quasi spiritu quodam 
diuino afflatus, non destitit, donec de Trani cardinalem in 
suam sententiam perpelleret: quo persuaso, vna sanctissimum 
patrem papam conuenerunt, rem omnem expedientes, nec 
desierunt, quin et sanctitatem ipsius in suam sententiam sensim 
inflecterent. Is enim re omni recte cognita, non sine maximis 
suspiriis et suam et multorum, qui ante se fuerunt, vitam 
detestatus est. Et nunc tandem sibi in mentem venire dixit, 
quantopere a vera Petri sede deflexerint, quamtumque carnis 
et prauis mundi voluptatibus indulserint! Et obortis lacrimis 
Deum testatus est, se posthac vera apostolica fide fanoturum. 


112 


Paucis post diebus cum Cesar a Roma discesserat, iussit 
omnes campanas totius urbis vna simul omnes pulsari. Quod 
cum fieret vndequaque ad diui Petri aedem concursum est, 
vbi cum maximo pauore mirarentur omnes, quid insolitus ille 
pulsus portenderet. Tandem cum omnium qui aderant maximo 
stupore, sanctus pater humili habitu, veste nigra, haud secus 
atque venerandum antistitem decet, sine omni fastu in medium 
processit, ac primum quidem itelico sermone insolitam illam 
diuini verbi diuulgationem paucis admodum deprecatus, coepit 
poenitentiam praedicare, et remissionem peccatorum, quae in 
Christo et sola fide sita sit, nec vllis operibus humanis quan- 
tumuis splendidis iustificari homines posse apud Deum. Recen- 
sebat interim, quis verus sit pastor ecclesiae, nempe Christus, 
et quae propria paparum officia essent, nempe vi praedicarent 
Euangelium et remissionem peccatorum, pollicitus singulis 
septimanis tribus diebus praedicaturum sese. Quod et hactenus 
optime impleuit. 


Anno 36 na Petri was fo hart naminter, bat men mit 
wagen vnd pagen halden van Hamborch auer be Elue wat fe 
beberuen. 


Anno 36 des faterbages vor Mitfaften D toch de borger- 
mefter van Qubefe, her Nicolaus Bromfe, mit etlifen ber 
vornemeften borgere in ber ftabt Qubefe na Rodenborg, to 
vorhorende Jurgen Wullenwever, de wandages of ein 
borgermefter to Lubeke geweſen vnd nu aldar in der venkniſſe 
lag, efte dat of fo were, alfe be in pinen vp etlife borgere 
befent hadde, alfe vp enen borgermefter, ber Ladewik 
Taſkemaker, vnde vp enen ratman, ber Johan van Elpen, 
und vp vij van den vornemeften borgeren, wodane wife fe de 
gube ftadt Lubeke vorraden wolden in bat Hof Burgunbien. 
Vnd duſſe vorgefereuen weren of to Qubefe in de fenfnid ge= 
fettet. Do fe nu bi Jurgen Wullenwever quemen to Rodenborg, 
bo febe he, allent wat he geſecht hadde vp be framen lude to 


ı) page: Hard. °) März, 97. 


113 


Lubeke, hadde he gedan van groter pine haluen. Denne fe 
hadden en vpgehungen bi ven bumen vnd hadden en fo veer 
funden bangen laten, fo dat he pine haluen bat befent hadde, 
dat ſus wol newerle gedacht was. Den bir mas grot haet 
mede van Bromfen vp Wullenwever, wente bat Bromfe fd8 jaer 
vt Lubefe was, gaf be Wullenwever de feult, dat de des ein 
orfafe was. 


Bernd Beſeke fin Lude und Bngelude. 
. Hiftoria. 

Anno 1522. Bernd Beſeke, gebaren to Brunfwif, 
ein natelers fone, beft hir enen moderbroder wanende hat, mit 
namen Heine Scroder, de en hirher forderde. Vnd darna 
beft fin frunt Heine Scroder eine ftefvochter gehat, de is Bernd 
Beſeken gegeuen to der ee mit iij duſent # lubefh. Do Bernd 
dut gelt to ben handen gefregen, heft be den wantfnede ange- 
namen vnd is ein wantjnider geworden. Vnd heft ſik koſtlik 
gekledet, al fine rocke mit groten ſladalen, ') fine wamſe meiſtpart 
mit froumelen 2) vormouwen; 2) vnd duffe befoftinge der kleder 
al darum gedan dan in meninge, fe feolden en in ven radt Fefen. 
Auerft dar wort nicht af. 


Darna is he medegefaren bi de fiften vnd ie ein van 
den sororbenten borger geworden. Do heft he to fif gefoft al 
be gerwete *) ond misgewante, dat to funte Marien Mapdalenen 
in dem kloſter was: efte bat he Dat betalet heft, wet if nicht. 
To be dat tuch gefregen heft, de froumelen germwete, do erften 
beft he geprunfet mit frouwelen garneiten wamfen ꝛc. Vnd 
beft fif altog bi ven heren geflegen, mit enen vele worde gehat van 
gebrefe in buffer ſtadt. Et Heft ſik begeuen, dat int jar 1530 
ber Dirif Lange op Rigebuttel fterf vnd fin nagelaten 
webewe de fit auer var noch vp bief, alfe orem feligen heren 
behorde. Darup heft Bernd den borgermefteren und radesheren, 


1) fladal: Auffchlag, niederfallender Kragen. 2)) frouwele: frauen- 
artig, was Frauen tragen. °) vormoumwe: Aermel. 
9 gerwete: garwe, engl. garb., Zell, Leder, Kleider. 





114 


jo be bi ene fam, to foften edder gafte baden, vafen gefecht: 
„Seolde nicht ein erbar\rabt darto denken, dat nicht folk ein 
vnmundich wif vp ſodanem hufe fete vnd reigerbe, dar doch der 
ſtadt marflif angelegen iS? Dar ſcolde ein erbar radt hebben 
enen vornunftigen, wifen, erfamen man, de ber werlt erfaren 
were vnd de mit luden wuſte vmme to gande, gelif mi edder 
mines gelifes, vnde neme van dem etlif gelt buffer ftadt to dem 
beften vnd to profit. Auerft nu gift ein rabt bat hus enem 
rabtman auer vnd gift dem gelt to. Vnd wan if it mochte 
hebben, if wolde dem rade dar jarlifes je qulden van geuen. 
Dent enem rade vnd buffer flabt nen gelt? 100 gulden daruan 
jarlifes vptoboren vnd noch enem anderen gelt totogeuen is al 
ein grot vnderſced.“ Mit follifen worten heft be jegen be 
radesperfonen vafen gehandelt vnd is darna vp dat radthus 
gegan vor enen ganzen radt vnd dar dem rade jarlikes gelt 
daruor gebaden. Auerſt he heft it nicht kont erlangen. 


Darna heft he ſik bi den radt to Lubeke gemafet vnd 
heft en Bergerdorp afhuren wolt, wente eme quam it to to 
beſetten wan her Gerd van Hutlen ſine tit vte was. Dar is 
ok nicht van geworden. 

Darna hadde he ein loſe ſake mit den Brunſwikesken, 
let he ſik geleiden in dem Brunſwikesken lande vnd wolde den 
van Brunſwik groten ſcaden don. Auerſt he bedref nicht. 


Darna is he hir wedder gekamen vnd heft hir anno 1534 
in der Vaſten, do hir de dach was twiſken dem rade van 
Lubeke vnd den Hollanderen, alle hilligen dage in ſinem marten) 
rocke mit dem ſladal, darto mit enem frouwelen wamſe, mit 
roden fearlafen haſen gegan, Dat do vnſe borgermeſtere ſulueſt 
nicht deden. He heft of Do vp Dat. pas 2) dem rade eine 
proteſtacion geſcicket, dar he inne begerende was, dat em ein 
erbar radt enen wolde vt dem rade leueren, de mit em mochte 
ſteken duſſer ſtadt to der eren. Wente he hadde rede bi 100 
geſellen, borger vnd borgerlinder vp dem regiſter, de em in 
den ſelſcoppen, dar he denne er wert was, dat jawort geuen 


1) marten: mit Marderfell beſetzt. 2) vp dat pas: das mal, damals. 


115 


moften, dat fe mit em vt der flabt vnd denne fo herlif op tat 
marfet wolden wedder infamen, vp bat be mit der wife wolde 
ftarfer vnd berlifer to der ban ) kamen, gelif alfe de radtman 
bon feolde. Auerft ein erbar radt heft em finer bede geweigert. 


Darna anno 1534, do de Lubeſchen Trittoum inne hadden, 
is be of to Qubele getagen vnd heft Trittoum van dem rabe 
van Lubefe huren wolt. Auerſt be heft des nicht gefregen, 
wowol bat he fit wol beromebe hir to Hamborch, dat Trittoum 
eme to bade ftunde, auerfi be wolde des nicht hebben. 

Darna begift fif, dat Kord Koning flarf vp bat Nige- 
werk. Do Bernd dat to weten friht, bo heft be mit finen 
frunden gegan vor den radt vnd barım ben rabt gebeben, bat 
fe eme dat Nigewerk wolden vorlenen. Wowol nu mer borgere 
weren, de vm dat Nigewerk forberden, jodoch heft it em ein 
erbar radt togefedht anno 1534 vor Winachten, vp bat fe finer 
mochten entflagen wejen, wente ein erbar radt hadde vufte 
dadlifen van finent wegen moie, be wolde altos vele mede in 
dem fpele weſen ꝛc. Vp ein mal feolde be dem ganzen rabe 
int den ogen gefecht hebben: „Seet gi mede to, wo gi rapen! 
Gi raden wor gi raden. Ik wil ein oge mede vp den rabt 
bebben, dat Iouet man fri, dar denket gi to!” ꝛc. Go is he 
na na dem Nigenwerfe getagen anno 1535 int vorjar mit finer 
frouwen vnd finderen, — he mochte leuer hir gebleuen fin, — 
vnd dat bus dar geholden bet vnmetrent in den mante Augufti, 


Desfuluigen jares Tamen 5000 Landesknechte int land to 
Hadelen, barauer Duelader ein houetman was.) Ok mwolde 
men feggen, Sat de Rubefchen de knechte do in befolbinge 
hadden. So heft fit fo begeuen, bat enem manne fint offen 


— — — — 


) ban: Bahn, freier Platz, Stechbahn. 

9 Uebelaker, ein militäriſcher Abentheurer, welcher unter dem Grafen 
von Oldenburg gedient hatte und damals von dem Pfalzgrafen 
gegen Dänemark in den Sold genommen war. S. Altmeper 
Relations commerciales p. 338, 416. Zürgen Wullenweber wollte 
nach feiner Entſetzung jene Truppen gegen Dänemark führen. Siehe 
Barthold's Zürgen Wullenweber in F. v. Raumer hiſtor. Taſchen⸗ 
buche. DB». VI, ©. 141. 


8* 


116 


wor to 1 flige ebber ij genamen. De fe em genamen hadde, 
fumpt to Bernd Beſeke, de beleiviget en D vnd nimpt ein genet ) 
van em vnd let de offen dar in ber weide. Nu dem fe genamen 
weren, be gift fit bi de landesknechte vnd fecht ben etlife gulden 
to, wo fe em de offen wedder fonden erlangen. De knechte 
nemen dut an vnd fenden to Bernd fruntlif en biddende, be de 
offen mit gude wil van fif don, wo nidt, fo moten fe bar 
anders to denken. Duſſe bodeſcop vorachtet Bernd nicht allene, 
funder mit gans fmelifen worden antwerbet he ven fnechten, de 
vtgeſant weren. Darut de Tnechte to rade vnde befenden auer= 
mals to Bernd vnd begeren noch, wovor he enen de offen mit 
ber gube wil volgen laten? wo nidt, fo werden fe fo ftarf 
kamen vnde werden fe halen, al were’t em leet edder leit. Darup 
be ven Tnechten fo honlif und fpotlif geantwerbet, dat de knechte 
darut fo bittich fint geworden vnd dar fo ftarf hengetagen, dat 
fe de offen mit gewalt dachten to halende. Do Bernd dur to 
weten gefregen, beft be etlif feutte vp wagen gebrodht vnd 
dachte en vnder ogen to ſtande. Auerft do be fach, Dat de 
hupe to grot was, heft he vorflagen na dem Nigewerfe to, vnd 
fe em na, fo dat he mit nouwer not dat Nigewerf vor enen 
infreh. Do is he bauen mit finem volfe gelopen vnd vt ) den 
finfteren to den knechten geworpen. De fnechte telen®) fo lange 
mit oren roren, bat fe de ene maget vp bat Nigewerf Dot 
ſceten. Darna teen de knechte hen vnd nemen nicht allene ve 
offen, de be geleivet hadde, ſunder of de, de he van anderen 
luden in der weide hadde, ſampt finen vnd allem, wat be in 
der weide hadde. Darbord he ein arıne man geworden i8, wo 
he it nicht touorne was. 

Hir entegen heft Bernd nicht mer Don Font, 9) ſunder is 


1)J beleidiget. Hier iſt ein Schreibfehler für: geleidet oder begeleidet. 

2) genet: frz. genelte, wilde Katze, deren ſchwarzer Pelz zu den 
befieren zählt. M. hp. genit. Parzival B. 778 2°, 

s) teilen: zielen. 9) Fehlt heft. 

5) Nicht lange vor diefer Zeit ift das Schreiben audgefertigt, welches 
bei Klefeker, Sammlung Hamburg. Gefeße Th. XL, S. 856 abge: 
drudt ift unter dem Datum 1531 (flatt 1585), Dienftag nach Nativitas 
Marine, Septb. 8. 


117 

bir to Hamborch gefamen und heft gefcolven ber Jurgen 
Plate vor enen def, vorreder, feelme, bofewicht, ynd de was 
do op Rigebuttel. Vnd id gegan to den borgermefteren in’t 
bus vnd her Jurgen beclaget, vnd of darna apenbar mit etlifen 
borgeren vp bat rabthus gegan vnd dar her Jurgen apenbar 
beclaget, wo dat be bi em gehandelt hadde, alfe ein fcelme vnd 
bofewicht, und hadde de Fnechte barto gefoft, dat fe eme fin gut 
feolden nemen. Vnd heft fif beropen, he hebbe dar waraftige 
breue af, de eme der knechte houetman togefereuen hadde, dat 
de houetman befenve, wat he gedan hadde, dat hadde he vt 
beuel ber Jurgen Platen gedan. Sulfenen fnaf dref Bernd, darut 
ein rabt vororfalet vnd heft ber Jurgen Platen bir sorfereuen 
to kamende. Darup is Bernd wedder na bat Nigewerf getagen. 
Darna iS Bernd bir wedder gefamen vmmetrent Cathebra 
Petri ) vnd heft gefordert, bat ber Jurgen bir mochte famen 
vnd ein radt heft ber Jurgen vorfereuen. Her Jurgen heft 
wedderum geſcreuen, he wil hir to rechte kamen de ene weke na 
Paten vnd ein erbar radt ſcal Bernd darto hebben, dat be 
alſe denne hir ok ſi. De tit is beſtemmet. Bernd tut wedder 
wech. Her Jurgen kumpt bir de weke na Paſtken, fo be 
gefereuen hadde. Auerft Bernd quam bir nidt. Darum ſende 
ein erbar rabt ber Johan Rodenborch to em vnd forberbe 
Bernd hir to kamende. Auerft Bernd, do he horde dat ber 
Jurgen bir was, wolde hir nicht kamen, funder hadde geant- 
werdet, be hadde ij mal vmme des frelmen willen to Hambord 
geweft und geldes ennod vm finent willen vorteret; be dachte 
nit mer vm finent willen to vorteren, funder ein rabt feolde 
en darto hebben, bat be eme finen feaden wedder vwprichte. 
Bnd is alfo ber Jurgen vp tat mal wedder na NRigebuttel 
getagen. 

Darna beft it fit begeuen, bat ein man san Stade is 
mit gelde vnd mit wande in enem euer mit veer luden gelopen, 


1) In dieſe Zeit (nicht 1531) fällt das Schreiben des Rathes zu 
Hamburg an Bernd Befele, vom %&. Ian. 1586 (bei Klefeker 
a. a. O. ©. 858 flgd.) in welchem er aufgefordert ward mit Derrn 
%. Paten vor dem Rathe perfönlich zu erfcheinen. 


118 


in meninge in Dennemarfe to lopen vmme witlint vnd ruggen 
to fopen. Duffe Stader man id bi bat Nigewerf gefamen in 
enen bauen vnd dar etlife dage gelegen vnd enen guden wind 
erwacdhtet. D_Dut beft Bernd Befelen dorch finen berven to 
weten gefregen, dat de lude dar legen vnd heft fit bi en gemafet 
vnd gefraget, woher und wohin? Se hebben eme gut befceet 
gegeuen vnd alle dink gefecht, wo fe in Dennemarfe dachten to 
wefen vnde witlint vnd ruggen to fopen. Do id Bernd van 
en geſceden webder na dat Nigewerf, Darna des auendes is 
Bernd to finen ij fnechten gegan, be do fiunden vnde meieben 
unbe gefeht: Se feolden bat angeuen vnd malen ben euer 
rede, he mofte na Hamborch varen vnd mofte mit dem bofewichte 
Jurgen Platen to rechte ftan. De Inechte hebben den euer rede 
gemalet. Sin herde, ve em dat quif hodde, 2) is bed auendes 
van dem quefe ingefamen. Darto heft Bernd gefeht: He mofte 
mit na Hamborch varen. Darup be geantwerbet: be mofte bi 
dem quefe bliuen vnd darup feen. Darup Bernd geanimwerbet: 
be bebbe var enen anderen to gewunnen, be bar fo lange.to 
feen feal. 


Des auended na vndergang ber funnen fint fe tohope in 
den euer gan, Bernd mit veer Tnechten vnd fint gelopen van't 
Nigewerk. Do heft de ene knecht gefecht: „Her wert, et were 
beter, wi toueben bet dat de dach anbrefe. Et fut fo duſter in’t 
weiten, dar wil ein wedder vpfamen: bar mochte vellichte 
wind mebe Yamen, fo konden wi wol altohope vmme de helfe 
famen.” Bernd heft geantwerbet: Se wolden Iopen, wo nicht 
in Gades namen, alfevenne in dufent Duuel namen. ‘Do fe 
nu bi de bauen kamen fint, dar de Stader euer lad, heft 
Bernd gefecht to finem Tnechte: He feolde an den euer furen, 
dar were volf inne, dar hadde he fafe to van Jurgen Wullen- 
wevers wegen, vnde ein. jder feolde mede totaften edder et 
feolde eme fulueft gelven. Do fe nu bi den euer famen, liggen 
be guben Tube vnd flapen. Bernd mit finem volfe fpringen in 
den euer vnd ropen: „Derauer! herauer!” Bernd ropt fulueft: 


1) erwactet: erwarten. 9% hodde: Hütete. 








119 


„Herauer! berauer! in dufent Duuel namen!” Ge walten vp, 
jeggen, wor fe benne ſtolden? Dut was nicht anders, funder 
fe moften berauer. Do fe nu berauer weren, ſecht Bernd to 
finem inechte: „bis op dat fegel vnde lop na de werfballie.” Do 
fe dar fint benne gelopen, do beft be ene knecht vor in dem 
euer geſecht: „wo dunket jumw gefellen, wan gi nu gelt bi juw 
hadden, fo mofte gi vtholden.” Bernd heft gefecht: „Hebbe gi 
of gelt, geſellen?“ Neen,” hebben fe geantwervet, „wi fin arme 
ſtalbrodere.“ ) „Ja!“ heft Bernd gefecht, „wi willen’t juw mol 
tebant affragen.” Do hebben fe tom erften den jungeften 
gewundet ond vm bat leuent gebrocht vnd en auer bort ge= 
worpen, barna dem olden man of to line gegan. De heft gefecht: 
„Reen, jo moft it nicht to gan.” Vnd beft den tafhafen ?) 
sifregen ond wolde Bernd mede in ven fop houwen, auerft 
Bernd is vnder den taſhaken to gefprungen vnd en mit dem 
zintror > op den kop geflagen, dat he ftorte vnd en fo vor= 
wundet, dat be vmme Gades willen gebeven, fe wolden em bat 
leuent gunnen. Do heft Bernd gefeht: „Neen! denke vp 
Godt vnd bidde en, dat he di dine ſunde vorgeue. Du moſt 
doch ſteruen, fo mer nu alſe hirnamals.“ Vnd hebben en of 
auer bort geworpen. 


Darna heft ſik Bernd an land ſetten laten vnde den 
fnechten benalen, fe ſcolden em den anderen euer halen, dar be 
touorne dat wolf ot genamen hadde. Do de knechte bi den 
anderen euer gelamen fint, do id bar noch ein meitien inne 
gewefen. Dat bebben fe of doden wolt, auerft ein van ben 
fnechten wolde des nicht hebben, fo dat de knechte under fif dar 
vnend vmme worden. Vnde ein van den fnechten id barum 
glat van den anderen gelopen vnd iS gelopen na her Jurgen 
Plate und em alle dink gefecht, wo fe reigert habven. ‘Do 
bebben Bernd fine Inechte, do de andere wech van en gelopen 


i) ſtalbroder: Stall- oder Kampfgenoffe, Kamerad, Kriegsgefährte. 


2) tashaken: fcheint feinen Hafen oder Schießgewehr, fondern ein 
Auder oder Stange mit einem Hafen zu bedeuten. 


®) zintror: Zündrohr, Schießgewehr. 


— | 


120 


was, dat meitfen nicht dorften umbringen, funder hebben’t lopen 
laten vnd fint mit dem euer wechgevaren. 

Auerft fo fro alje ber Jurgen Plate dut fpil to weten 
gefregen heft, do heft be in groter haft finen euer vtgemafet 
vnd den fnechten in ben wech gefeidet vnd fe aller dinge fin 
gefregen mit beiden eueren, darto Berndes fine dre knechte vnd 
hebben fe ber Jurgen vp dat hus to Ritebuttel gebrodht, de be 
vort venklik gefettet heft. Do beft ber Jurgen vort dat Nige— 
werk beleggen laten mit pre karſpel volfes, vp dat Bernd 
Beſeke nicht wech lepe. Wort heft ber Jurgen enen baden mit 
enem brefe hir to Hamborch gefeicet und Dem rade duſſe Berndes 
fine handelinge geapenbart. Do ein erbar rabt but to weten 
gefregen, hebben fe alfo vort her Johan Renſel, radtman, 
vp dat tunnenfeip darhen gefent den 30 dad) Junii, — wente 
Bernd hadde duſſe vndat gedan den 26 edder 24 Junii. ') 

Her Johan Renfel is den 30 Junii dar bengetagen vnd 
an dat Nigewerf gefamen vnd Bernd van dem hufe geeffet op 
bat eed be dem rade geban hadde. Darup heit Bernd beren 
Johan Renfel op dat Nigewerk mit den deneren gelaten. ‘Do 
beft ber Johan Renfel twe venere vor fit op gelaten gan. Darna 
i6 be geuolget onde Bernd heft her Johan de hand gebaben 
vnd in der anderen band hadde Bernd bat zintror gehat. Auerft 
fo fro alfe ber Zohan en bi der hand hadde, Ipraf he eme dat 
jintror ot der band. So fro alfe Bernd des zintrors qwit wag, 
ſede Bernd to ber Johan: „Tamet op, if late junge honer vnd 
junge duuen tohouwen, wi willen van auent frolif wefen.“ 
Auerft ber Johan beft gefecht to ven deneren: „Gejellen, gi 
weten wat juw beualen id.” Wort hebben de denere Bernd bi 
dem liue gefregen vnd eme de hende gebunden. ‘Do heft Bernveg 
fine froume gefecht, do fe dut gefeen heft: „J livent berte, 9 
wat mil dut bevuden?” Do beft Bernd geantwerbet: „Lat je 
don wat enen beualen i8.“ 


1) In den Ausgaben der Stadt ifl verzeichnet 1536: 19 tal. 16 sol. 
soluta 28 expeditis, qui adduxerunt Berndi Beseken capitaneum 
ex Nigewerk. 

2) i lident herte: ei, du leidendes, armes Herz! 


121 


Do fe en gebunden hadden, bo fint ber Johan fampt den 
anderen vort van't Nigewerk getagen na Rigebuttel, van bar 
na Hamborch vnd hebben Bernd hir gebrocht den drudden Juki 
to twen de clofe mit dre Mnechten und iS bir bi dem buehaue 
vpgebrocht vnd fort mit den knechten in be bobelie gefettet in 
ber deue keller. Darna den achten Julii id Bernd vt der 
bechte vnd vp ben winfertorne gebrocht. Darna den 28 Yulii, 
was de frigtah na Jacobi, id he in’t gerichte gebrocdht, darto 
of de dre knechte vnd is angellaget der vndat haluen, dat he 
enem ftader euer feolde an bort geweſt fin vnd barut bre Tube 
sormorbet vnd auer bort geworpen mit hulpe finer dre knechte. 
Darup bebben fe fine befenntnifje lefen wolt. Dat heft Bernd 
nicht tolaten wolt, ſunder feht: „He fta in twiſt mit ber 
Jurgen Plate ond fo denke he op duſſe ſake nicht to antwerben 
er dat de fake mit ber Jurgen Plate gefceven fi.“ Darup id 
ein findinge gegan, bat men fine vndat feolve lefen. Dat 
fuluige beft be gefcolden vor dem rabt vnd ig bo vort op bat 
dus dat orbel gefamen. Ein erbar radt heft it gefentenriert 
gelif wo in dem nebberften rechte was geuunden. Darup is 
be wedder van dem Hufe int nebberfte recht gebrocht. Dar ie 
ome fine vnd ber knechte befenteniffe gelefen und darup ange- 
flaget vnd de artifel O. 181) eme togewifet. Auerft be heft 
gefecht, he Fonde den dad darup neen antwert geuen, funder 
be wolde fin beraet ?) hebben. Darup is ein findinge gegan, 
be icolde neen beraet hebben, funver frolde vort antwerben. 
Dat ordel beft be gefeulden. Do heft em ein erbar rabt ein 
beraet gegunt vnd iS wedder in ben torne gebrodht. 2) 

Darna den 31 Julii, was am auende Bincula Petri, ie 
be wedder int gerichte gebrocht vnd fin beraet ingebrodt. Do 





1) Artikel 18 im Abfchnitt DO. des Hamburger Stadtrechte v. 3. 1497. 


) beraet: Bergl. Hamburg. Ordnung bes nedderſten Gerichtes v. 3. 
1560 und Anberfon, Hamburg. Privatredt. Th. IN. ©. 17. 

) Um diefe zweimalige Berufung vom Niebergerihte an den Rath 
oder das Obergericht und deflen fofortige Entſcheidung ſich zu erklären, 
muß man ſich vergegenwärtigen, daß jened dem Rathhaufe gegen: 
über fih verfammelte. ©. meine Erläuterungen au den Miniaturen 
des Hamb. Staptrechtes v. 3. 1497. 


1223 


heft be it vorneent vnd vorſaket vnd gefecht, „be en hebb'es 
nicht gedan. Wat be befent habbe, heft. be van fruchte ber 
pine baluen gedan.“ Darup 13. ein finbinge gegan auer. Bernd 
Beſeken, dat men one, bemwile be it vorfafebe, wedder vp De 
redfebanf bringen feolde und em bar affragen, ja eober ne. Dat⸗ 
fuluige orbel heft he vor dem rabt geſculden. Darto fo is of 
ven fulutgen dach den dren fnechten im nebberften rechte geuunden: 
nabem. fe ſodaner vndat beftunden, feolvpen fe liden na lude 
D. 18. Do Berndes fin orbel vp dat hus quam vor dem 
rabt, heft Bernd manfet anderen worben gefecht: „De en hebbe 
de vndat nicht gedan. Sunder ein rabt mad, en jeben ebder 
braden, wo fe willen, dewile fe en: nu bebben, darto fo hebben 
fe doch lange na finem leuenbe ſtan.“ Ein erbar rabt auerft heft 
barup ein orbel gefprafen: gelif wo im. nebberften rechte wer 
gefunden, dar. frulde it bi bliuen, vnd bringen en vp be ftebe, 
dar he ja ebber neen ſede. Darup i& Bernd benfuluigen dach 
van dem rechte in de hechte brocht ond Dur fint de beiden 
heren, ber Peter van Sprefelfen und be Jochim Moller, 
to: em gegan.in meninge en to vorhoren. 

Darna den 2 dach Augufti, was de mitwelen na Vincula 
Petri, is he webber in’t gerichte gebrocht und is em fine befente= 
niffe wedder vorgelefen, mente he hadde in ber hedhte nicht vp 
be pinenbanf: mwolt, funder fecht, wes be tonorne befent habbe, 
were alfo, var wolde he bi blinen. Darup id he wedder ange- 
klaget vp den artifel D. 17 vnd of 18 togedinget. Dat orbel 
hebben fe eme geuunden: D. 17 vnd 18 feolde he genoch bon. 
Darto dat be den feantbref op etlife rabesperfonen vp den Taf 
geflagen habe, ſcolde he’of wedden na wilfor des rades. Dat 
ordel heft Bernd gefeulden vor den radt. Wort fint fe vor den 
rabt gefamen. Dar heft Berndes fin dingman !) angetagen 
gelit wo he im nebberften rechte hadde gedan, „wo bat Bernd 
in forter tit groten merklifen ſcaden geleven hadde und were 


“m m ———— —— —— — 


1) Dingmann. Es if hier der Vorfprecher, procurator, gemeint. 
Beide Ausprüde werden zuweilen als gleichbedeutend betrachtet. 
Siehe Hamburg. Ordnung. des .nebberfien Gerichtes v. 3. 1560 
a. a. O. ©. 10. 


123 


alfo in armot geuallen, damit were fine minfflite breflicheit 
bewagen felfem wege to folen, wordorch be fine fobinge mochte 
erlangen; were aljo, de wile be van flefch vnd blobe were, vam 
Duuel angefodten „nd habbe fobane vndat gedan. Derhaluen 
toge be ſik darto, dewile bar ein landrecht were, bat nicht Top 
sm Top, funder bat men enen mit penningen konde betalen, fo 
wolbe be de fuluigen lude mit penningen of betalen, Darto fo 
toge be to fil dat artitel U. 16, ) vnd bat 18 artifel bes 
receß 2) brochte mebe, dat ein erbar radt altos macht hadde ein 
orbel to lichten vnd to fmweren. Derbaluen wolde he gebeven 
hebben, dat ein rabt in be ſake wolde feen, vewile be touorne 
ein fram vnberuchtich man is geweft vnd fobane vndat nuwerle 
geban, funder nu dorch toherdinge ) des Duueld darto gelamen 
were.” Do fin vorfprafe hadde vigeſecht, do heft he fuluen anges 
hauen vnd gefeht: „Erbarmen, leue heren! Wat gefegen ie, 
dat is gefceen vt ber orfale wo gefecht, vnd eft if den rabt 
touprne in jennigen Dingen vortornet hadde,“ — do is he fo 
bitterlifen wenenbe worben, dat he nicht mer fprefen Tonbe. 
Darna beft be fit vorhalt und gefeht: „in erbar rabt wil't 
mi vorgeuen,” vnd heft do vort vor fine knechte gebeben. 
Darna heft he fit vort van dem rabe gewendet ond id op ben 
roden tolne gegan. Darup heft fil de radt befprafen van 10 
bet na 12 vnd darna dat hus vpgedan und heft eme be borger- 
mefter ber. Johan Hulpe de fentencie afgefecht, dat fe feolven. 
liven, wo de artifel O. 18 mebe brocdhte, dat id: Ene ore lebe 
tofoten mit enem rade, bewile. fe gemordet hadden. Darna 
fint fe van dem huſe getredet worden vnd in’t recht is ſentencie 
worden vigeropen. 

Darna. id Bernd webber op ben winfertorne gebrocht vnd 
de Tuedyte wedder in de hechte vnd heft gefeten noch bet den. 
16 Augufl: Bnder buffer mitler tit. bebben Bernd fine frunde 
gehandelt mit dem rabe vnd gebeben vmme bat fwert. Dat em: 


2) Siehe Stabireht v. 3. 1497. 4. 16, *) Art. 18 des Receſſes 
v. 3. 1529. 


») toberdinge: Berfiridung, von heerden, im Kampfe gewinnen, 
feſthalten, verfiriden, 


124 


de radt wolde gunnen, auerft bi fobanem befceve, dat de rump 
jeolve in de erde vnd de fop vp ben ftod. Dat fuluige heft 
Berndes finen frunden nicht gehaget, funver hebben noch grote 
beve vtgelecht an den radt, dat de erbar rabt Bernd vt gnaben 
wolde qunnen dat [wert vnd dat de fop mit dem rumpe mochte 
in de fulen. Dar is fo vele arbeides vnde bede gefreen van 
Berndes finen frunden, darto van ber knechte frunden, bat be 
erbar radt vt gnaden heft Bernd fampt finen pre Fnechten dat 
fmert gegunnet vnd de houede fampt den rumpen in de kulen. 

Darm den 16 dach Augufti, wad de mitwefen na Affump- 
cionis, i8 Bernd Befefen na vren de clofe van bem winfertorne 
na dem Broke getrefet vnd fint alle porten vnd boren vorwaret, 
bat nemant dar ut konde famen. Twiſken dren vnd veeren De 
elofe fint gelaten auer de 20 rivende benere vt dem frepbuer 
Brokedor vnd flrades darna vort Do de perde vt dem dore weren, 
wort bat dor vort webber togeflagen. Darna bo de clofe veer 
was, quemen je mit Bernd vor bat fcepbuerbor trefen vnde leten 
nemant mit eme vt, funder de husdener handen grote ftofe alfe 
dicke fliſchſpete vnd flogen vp hat volf vnd wolden nemant 
mede vt Taten. Vnd qwam of nemant mede vt ben porten, 
ſunder de mebe vtqwam, de mofte stfaren to water mit eueren 
vnd mit pramen. Vnd if quam mebe st in enem pram vnde 
bebbe dut alle angefeen. Na veeren de clofe fint fe mit Bernd 
ot dem dore gekamen vnd en vor den houen auer getrefet. 
Do be is gefamen de houe sorbi vor op bat Brof, dar hebben 
fe ein ftilftand mit ome begrepen. Dar heft de junge zizevaget 
Engelke ein kros H gehat, darin ein ftouefen wins, daruan be 
ent op dem wege gefcenfet hadde. Dat heft he em gebaben 
noch ein mal to drinken, auerft he heft it geweigert. Nochtens 
beft ber Hinrif,2) de capellan to funte Peter, en darto 
gefordert, dat be noch bet heft gedrunken, do be al in dem 
fringe fund vnd drank in dem kringe darna auer be acht 


1) Kroß: ein noch übliher Ausdrud für: Becher, Krug. 

2) Her Hinrik: diefer muß Hinrik Hartwig gewefen fein, welcher 1529 
erwählt wurde. ©. Staphorſt Th. V., nit 1559 wie Janffen 
Hamburg. Kirchengeſchichte S. 37 u. a. angeben. 


125 


reife. D Tom erftien hof Bernd an „nd bat einen jberen, dat 
be eme wolde vorgeuen wes he jennigem mochte to lede gedan 
bebben, vnde fpraf: „Sp vorgeue if ot grund mines herten 
alle den, de mi to geleden hehben gevan.” Darna hof he an 
to fingen vnde fanf mit dem volle: „Nu bidden wi ben billigen 
geeft 2c.” Do dut nu vte was, bat be dat volf, dat fe eme 
wolten helpen Gobt bidden, dat eme Godt wolde gnedich vnd 
bermehertich ſin. Vnde he gink ſulueſt vp de kne ſitten vnd de 
capellan bi eme vnd helt eme vor ein boek, dar bedede he vt. 
Do dut nu was geſceen, ſtund Bernd wedder op vnd fpraf: 
„Gude frunde, if hebbe Godt van hemmel gebeden, be wil ſik 
miner erbermen. Ik hape in ſiner grundloſen bermeherticheit, he 
wert mi den bitteren doet ſines leuen ſons mededelen vnd wert 
de nicht vorlaten alle, de in em vortruwen.“ Darna warnede 
he enen jderen man, he were wol he were, dat ſik nemant to vele 
lete dunken vnd ſik nicht vorlete vp ſin vorſtant edder ſtarkheit 
edder rikedage. Vnde de dar ſtunde, ſcolde toſeen dat he nicht en 
ville, vnd men ſcolde ſik an em ſpeigelen. He hadde geſtan vnd 
were wedder geuallen.“ Darna heft he entſculdiget Johan 
Koep,?) Hand Poggenſee, 2) darto den licenciat to funte 
Johans, dat he (ſprak he) vp de bekent hadde, wer geſceen 
vmme fruchte der pinen willen. Wol mit den dren wat to 
donde hadde, de mochte fe fuluen anfprefen, fe worden dem wol 
antwort geuen. Do is eme noch ein mal gefcenfet und was of 
de lafte reife, dat be dranf. Vnde heft pur in dem fringe wol 
geduret ein vernbel van ener ftunde er en de frone antaften 
mofte, vewile he do ſank und bedede wo vorgefereuen i8. Darna 
is de frone bi em gefamen vnd finen mantel em afgelofet vnd 
en fin damaſken wams op de feulderen vpgeſneden, barto dem 
® 





ij d. h. nachdem er acht Mal getrunten. 

2) Johann Koep, war einer der Bürger, welche 1536 zur Einſamm⸗ 
lung des Schofles für den fmalcalvifchen Bund ernannt waren und 
zwar zu St. Petri, wo er 1527 — 30 Kirchgeſchworner war. Später 
fennen wir ihn als einen Aeltermann des E. Kaufmanns und durch 
eine Stiftung zum Beflen der Armen. 


) 1581 wirb einer von bemfelben geftifteter Rente zum Beſten ver 
Armen gedacht. S. die milden Privatfiftungen in Hamburg Ro. 858. 


126 _ 


hemmet ben fragen af. Vnd do heft en de frone genamen bi den 
armen vnd en einen ſtrede edder tive vorber geirefet vnd en 
dar dal gefettet vnd eme do fine har vonder de hulle geftoppet 
vnd do eme mit bem ſwerde dat houet afgehoumen. Darna 18 
rump vnd kop tohope in ene kulen geworpen. Nu was be 
frone bir to Hamborch Tranf, fo hadde de erbar radt ben fronen 
van Burtehude vorfereuen, de richteve Bernd. 


Darna den 19 Auguft, was de ſaterdach vort volgende, 
worden Berndes fine pre Inechte of dar vp tat Brof gebrodht 
bed morgens na 5 de clofe vnd fint Do de porten alle apen 
geweſt. Defuluigen beft de frone van Burtehube of gerichtet. 
Auerft de twe erften heft he nicht recht gerichtet, ſunder fe half 
afgefneden, den dorden auerft heft he recht gerichtet. D ‘Darna 
fint de rumpe fampt der knechte Toppe in de kulen geworpen. 
Godt vam hemmel fi gnebich und bermhertich den armen felen! 
Amen. 

Vnd id darna vort in Auguft anno eodem dat Nigewerf 
ber Wilhad Wifen, radtman, wedder ingedan. 9 


Anno 36 den 5 Nouembrig, was de ſondach post omnium 
sanctorum, famen veer mannen to dem vagede to dem Ham⸗ 
merbome vnd bidden vnd begeren herberge des auendes ſpade 
to 9 de cloke, do dat dor geſlaten was. Vnd hauen na der 
maltit, do fe fat gegeten unbe vor 9 8 4 X gebrunfen hadden, 
ein parlement mit dem vagebe an vnd ftefen en doet vnd nemen 
be froumwen vnd binden de vnd werpen be in ven Felle. Darna 


1) Expensae civilalis 1536. 8 tal. 8 sol. carnifici ex Buxtehude pro 
executione duorum decollatorum hic facta. Er ſcheint alfo nur 
für die richtig ausgeführten Hinrichtungen bezahlt zu fein. Es kann 
auffallend erfcheinen, daß während mehrerer Jahrhunderte die Scharf: 
richter zur Auspülfe aus Burtehude genommen wurden, welches 
Städten alfo eine Eriminaljurispichon zu Üben ausgerüflet war. 
Weshalb ein folcher jedoch nicht aus Holftein entlehnt wurde, erklärt 
fih leicht aus politifchen Rüdfichten. 

Die von demfelben 1536, Septb. &,, ausgeftellte Verpflichtung und 
Nevers ſ. a. a. O. ©. 868, 


m” 


5 


— _ 


nemen fe al dat ſuluerwerk van fiopen, 9 fuluer fealen, fuluer 
iepel, wat bar was, barto togen je dem werbe fin wams vt, 
do be al dot wad vnd nemen bat mede weh. Darna den 
18 Rouembris let ein rabt halen den Froger to dem Hafendal, 9 
de dar mede weit was. Vort befent de Troger, bat be bar 
mede geweſen id, vnd bat hir vp dat pas bofulueft noch ein 
bir binnen was, de of darmede weht were, vnd hadde hir in 
enem euer der potkeren flafholt 2) tohope brodt. Dort jagen 
be richtheren de denere to allen potleren vmme bet fo*lange, bat 
je den anderen gaft of finden, vnd brodten en in be hedhte. 
Afo vort befent be, Dat be barmebe geweſen, auerft nicht in 
dem huſe, ſunder he hebbe buten ve wacht geholden. Darna 
den 22 Nouembris fint fe vor gerichte gebrodht vnd en er 
bekentnis vorgelefen, darup georbelt to dem dode na lude O. 18. 
Tat orvel hebben fe gejeulden vor dem rabt. Ein erbar rabt 
beft gefentenciert, wo im nebberften rechte was gefunden na 
lude O. 18. Darna den 2 Decembrie, was de ſaterdach vor 
bem Atuent, to twelf de clofe is de ene, de de wacht holden 
hadde, mit dem fwerbe gericht; de ander, be id mit dem rabe 
37 fiote geftot vnd darna darup geledt. 


Anno 36 den 23 Octobris heft doctor Hepinus bifputert 
etlife propofiriones van dem farramente ynd was fumma: bat 
be daran twiuelde, dat de ware lichnam feolde fin in dem brobe 
vnd dat blot Ehrifti in dem wine in den mifjen, de de papen 
vmme geldes willen edder de monnefe vmme dwanges willen 
gedan hebben vnd dar ſe nene communicanten jegenwardich 
hadden. Vnd meſter Mateus Y was reſpondens. Vnd vellichte 
hadde de doctor darum den meſter Mateum to enem reſpondenten, 
vp dat be ene, nadem be fin landman was, mochte to enem 


) ſtope: Becher. 

2) Haſendal: Dorf in Kirchſpiel und Gute Gülzow, in Lauendburgifchen, 
öſtlich Den beiderſtädtiſchen Dorfe Geeſthacht. Es war früher zu 
Hohenhorn eingepfarrt. 

) der potfere ſtafholt: Stabholz der Böttger. 

9 Mag. Matthaeus Delius war 1529 aus Wittenberg nach Hamburg 
gekommen und als Subrector an dem Johanneum angeftellt; feit 
1534 war er dem altersſchwachen Rector Mag. Theophilus adjungirt. 





128 


rector auer de feole to funte Johans heipen fetten. Darna dat 
erfte vam Nouember heft vefuluige doctor Hepinus orlof genamen 
vnd wolde wech, doc heft be vor geuen etlife artifele, fo men be 
wolde ingan, fo wolde he fif noch befeggen D laten vnd bliuen. 
Vnder den artifelen was dut mede, dat mefter Mateugd, fin 
lanpman, feolde fin reetor vp de ſcole. Dat artifel wort em 
ingegan vnd he let fif befeggen vnd blef ac. 


Anno 36 den 19 Nouember, was de fondady vor Katarine, 
des auendes to viven de clofe wort Garlef Langenbefe 9 
van twe bosluden vorrederliken geftefen in ver DBefermaferftrate. 
Doch quam be darna ſös weten webder op. 


Anno 36 ven 20 Nouember bof fit an de twift twiſken 
mefter Bartelt Frederifes und ber Johim Wullenwever, 
barut of vorniget wort de twift bern Jochim vnd Tomas 
Koppint.”) Darna den 29 Nouember eodem anno is ber 
Jochim de ſtede des radesftoles van dem rade vorbaden vmme 
etlifer brefe willen, de be gemafet hadde, vnd finem brober, ber 
Jurgen Wullenwever, dem borgermefter to Lubeke, gejent 
hadde in der tit, do de Qubefchen mit den Holften gefeidet hadden, 
darinne be finem brober apenbarbe, wat ein radt van Hambord) 
ſlote. Vnde de bref wert van den SHolften gefregen, bo be 
Lubefchen de flachtinge in Fune vorloren. Vnd de Holften 
fenden den bref an den radt van Hamborch, dat fe feolden feen, 
wat fe vor enen binnen rades fittende hadde. 


Darna anno 37 den ſondach %) vor Michaelig iS her 
Jurgen Wullenweyer int land to Brunsfwif op twe rade gelecht. 


Anno 36 den 9 dad) December drody ein maget de frant> 
fteene vmme de ftabt, Darup be raferfnechte vnd de bobelfnechte 
vor er ber gingen vnd blofen mit dem horne vnd darna bi dem 


1) befeggen: bereden. 
2) Garlev Langenbed. Der Rame läßt bier dem 1546 erwählten 
Rathmanne vermuthen. 
2) Vergl. meinen Aufſatz über Joachim Wullenwever in der Zeitfchrift 
für Hamburg. Gefrhichte Th. III. und über Thomas Koppinf dafelbft 
©. 129. 
9) Dben ©. 61 ift gefagt: Montag. 








129 


kake gefiupet ont darna vt ber ftabt gejaget. De orfale buffer 
firafe was, fe denede vor maget und was fivanger vnd vors 
brochte bemelifen dat Fint vmme ben hals: darum mofte fe duſſe 
pine liden. D 

Anno 36 in Nouember do brande Rofborh ) »t. 


Anno 36 den 13 December, was de dach Lucie, des auendes 
to föven de cloke brande och, leider, Harborch glat vt vp 
9 huſe na.) Darna heft de vorfte van Harborch gefent vnd 
bivden laten an de ſtede Hamborch und Qunebordy, dat fe wolden 
doch to hulpe kamen ben armen luden to Harborch. Vnd fregen 
to Luneborch bi ve 100 # vnd roggen, vnd fleſch, vnd to 
Hamborch Fregen fe 170 4 und vele fleſches vnd roggen. 


Anno 36 den 25 October des auended to 10 brende dat 
wanhus bi dem Perbemarfet Hinrif Gerkens *) tohorende, 


Anno 36 dat laſte vam Julii to bedwang de hertoch 
Kerfien van Holften de ſtadt Kopenhagen mit belegeringe, 
be geburet hadde van anno 35 alfo hart mit hunger, dat fit de 
ſtadt in des hertogen hant gaf. Vnd hertoch Albert van 
Mefelenborch was binnen Kopenhagen mede. Vnde wort de 
frede vnde de foen gemafet ben frigbady na Jacobi. Vnd do 
be foen des auendes was gemaket, do lep vort des morgens 
dat volf vt und haleden vt dem leger Tallunen vnd feapesfoppe; 
bat de in dem leger vorworpen hadden, dat was enen hafe geweft. 
Int was alfovan hunger dar binnen, dat ein hund hadde 
golden tein venffe mar. Darto fo hadde de vorfte van 
Mekelenborch, hertoch Albert, in 14 dagen neen brot in finem 
munde gehat. Darut fan men wol afnemen, wat hunger vnd 
not bi dem gemenen man geweſt. Alfo bat be frepel roggen 


1) Diefe Strafe verordnet der Anhang zum Stadtrechte 1292 M. XXVII. 
und wiederholt dasjenige v. 3. 1497 M. II, jedoch für ein viel 
geringeres Bergehen, das der Berläumdung ehrbarer Srauenzimmern. 

2) Rosborch: Rabeburg. 

9) Ludewig Geſchichte von Harburg kennt diefe Nachricht nicht. 

9 In einer wiederholten Eintragung wird er als Fuhrmann bezeichnet 
und der Zag des Brandes als: vor Simonis und Judä. Diefer 
iR October 28., alfo oben für 35 vermuthlih 27 zu leſen. 





130 


galt xiij # denſk, ein fcepel moltes vi  denft, eine tunne 
berö xo # denſk. Item ein kalf vor Ir 4. Item eine junge 
goes ij 4, ein lam x #, ein par honer tif J, eine Freige vilj %, 
eine duue rij 8, ein fchuluer viij 2, ein punt botter ij X, ein 
drogen bering ij #, ein pot bers viij ß, ein pot mede ein X, 
ein klenen dors ij X. 

Na Fohannis Baptifte: Item vor eine tunne moltes ije # 
benff, einen fcepel moltes ır J, ein punt fofenfet ij $, einen 
pot brunwin 8 #. Item ein fcepel garften xx $, ein punt 
riſes ij J, ein punt amedom ij %, ein lam xv X, ein frap 
sv P, ein feippel moltes xxx #, ein Hen pert so X, vnd wen 
it in de koken vorduft wor, vor je 4. So vele kols to ener 
maltit vor vif #. Item eine perbeleuer vor dre $. Item 
efn vernbel van enem perde xij J, ein Falfje X, ein offe je #. 
Stem eine tunne mel3 vor xl kronen, ein klein bunt vor vj #, 
ein verndel vor 24 3. Hirut id to merfen wat hunger vnde 
nottroft bi dem gemenen man gewefen i8. U) 

Anno 37 im Pinrten?) do brande be kerke af to Oldeſlo 
vam webber. 

Anno 37 vor Michaelid worb ber Jurgen Wullenwever, 
de wandages ein borgermefter was to Qubefe, fin houet afges 
houwen vor Welfenbuttel und Dagna op A rade gelecht. Vnde 
dut feah al vt forberent Des borgermefterd, ber Clawes 
Bromfe. De was dem Wullenwener fo hetefh, dat be ene 
wol fulueft mit den tenen toreten hadde, mo he dat mit eren 
hadde doen mogen. So reigerde nu but fpil her Nicolaus 
Bromfe, de ein vorlopen borgermefter van Lubeke ein titlank 
was geweft, vnde nu tor tit webber to Qubefe in Dat regimente 
defamen was. De hadde fine medehelpers, alfe ClawesHermen8?”) 


1) Ueber diefe Hungersnot und die hoben Preiſe der Lebensmittel f. 
auch Altmeyera. a. DO. ©. 396 und Pieces justificatives No. XV. 
Das Folgende bis: „Anno 37 den 3. Februarii,« ift etwas fpäter 
eingetragen. 

2) Clawes Hermens, ein weltlicher Rath des Erzbifchofes von Bremen. 
S. Bullenwebers Interrogatorium bei 8. Nanke a. a. O. Th. VL, 
S. 274 flgd. Ueber ihn und Krevet, f. 3. Wullenwebers Briefe aus 
feiner Gefangenſchaft in H. Regkman's Lübecker Ehronit. Bartholp 
3. Wullenweber a. a. D., ©. 180 figb. 


— 


131 


und Kreuet ) onde ber welle meer, de but mebe reigerben. 
De koften den bifeop van Bremen vnde hertoch Hinrif 
van Brunſwik parte, vnde feden?) dem hertoch Hinrif 
van Brunſwik etlife duſent to, dat he den Wullenwener mer 
vmme des geldes willen alfe vmme finer vndaet leet richten, 
— denne men heft noch tor tit nicht Tonnen to weten Trigen 
vmme wat orfafe Wullenwever gerichtet i8 geworden, — wowol 
bat hertoch Hinrif van Brunfwif dat geld, dat em togefecht 
was, noch nicht entfangen beft. 

Sp was hertoch Hinrif anno 44 im fommer to Lubeke 
vnde mande fin togefechte gelt, alfe he vt finem lande dreuen 
was. Auerſt dewile do ber Nicolaus Bromfe geftoruen was, 
hadde be nicht vele gefregen, denne ein erbar radt van Rubefe 
hadde eme nicht togefedht. So mochte he Bromſen vnde ſine 
eruen manen. Wowol Bromſe ein weldich borgermeſter to Lubeke 
was, jodoch ſcach eme in ſiner begrefniſſe ringe ere. Denne de 
ſcolers moſten nicht vor eme her ſingen vnde wort hengedragen 
alſe ein armer elender minſche. Darto weren ok bauen 10 
edder 12 minſchen nicht na to graue gefolget. Dat hadden nu 
de predicanten nicht hebben willen, nadem he dem godtliken 
worde ſo heftich entjegen was geweſt. 

Hertoch Hinrik van Brunſwik auerſt is, nadem he anno 
43 van lande vnde luden gejaget wort, bi mennigen heren vnd 
forſten geweſt vnde hulpe vnde radt geſocht. Tom laſten heft 
he hulpe vnde troſt gekregen, wowol to ſinem argeſten, vnde 
heft anno 45 int vorjar etlife knechte vorſammelen laten int 
land to Mekelenborch.) Vnd is geweſen vmmetrent fort 
na dem Paſken. Derhaluen heft ſik de junge hertoch van 
Holſten N geruftet mit etliken ruteren vnde votuolke vnde fint 
hen to den ſuluigen knechten getagen, in meninge ſik mit en to 


) Johann Krevet war Vogt zu Mölln. S. F. Peterſen Ge 
ſchichte der Lübecker Kirchenreformation. S. 87 flgv. 

2) ſeden für: ſetteden. 

2) Dieſe Söldner wurden von Chriſtoph von Wrisberg geführt. Bat. 
überhaupt Ranke a. a. DO. Th. IV. ©. 366. 

9 Vergl. Ehrifiani Gefhichte von Schleswig : Holfteln unter dem 
Didenburger Haufe Th. IL, S. 198 flgd. 


9* 


132 


flande. So hadden nu de knechte vor, fe wolden auer de Elue 
weſen, vnde geuen vor, fe ftenden bem Toninge van Engeland 
to onde dem wolden fe totreden. Auerft hertoch Hinrik was 
bemelif bi en vnde wolde vellichte wol vp negerem wege gebleuen 
hebben mit den Tnechten, wan vp bat mal fin anſlach hadde 
vort gegan. Dut Fonde nu de hertoh van Runebord U 
merfen. De beft fif of mit ruteren vnde volfe gefterfet vnde 
fit geledht in fin land an de Elue vnde Dachte fe nicht auer to 
laten. Darup fint hir of to Hambord euer vigemafet, De 
benupmwerd feulden vnde vp der Elue weren, bat de Fnechte, fo 
im lande to Mefelenborch weren, nicht auer int land to Lune⸗ 
borch quemen vnde be junge forfte van Holften feolde mit finem 
volfe toteen vonde flan fe. Darup wert fruntlif gehandelt 
twiffen den forften vnde den knechten alfo, dat fe, de Tnechte, 
moften gifelerö fetten, At fe vor Michaelis jegen bat 
euangelifch vorbunt nicht wolden denen. Darup fint fe auers 
Iaten auer de Eine vnd fint int ftiht to Bremen getagen. 
Dar bebben fe er fenlin flegen laten vnd hebben fif dar af vnde 
an entholden bet to dem 1 September. Do fint fe int land to 
Habdelen getagen vnd dat ingenamen. ‘Darna fint fe int land 
to Brunfwif getagen vnd is de landgraue enen entjegen gefamen, 
vnde den 21 dad) Octobris heft de landgraue den hertoch van 
Brunfwif fangen namen. 


Anno 37 den 3 Februarii wort ein man van der Morbord 
vtgetrecket vt dem ftendor und was vororbelt, dat men ene mit 
dem ſwerde feolve richten vmme vndat willen, he mit ener fo 
gedan hadde. Darto hadde be walt gedan finem vaber vnd 
moder, barto finem amptman to der Morborch gedrouwet. 
Darto hadde he enen to Häilgelande gedodet. Do nu be 
frone mit em vtquam vnd en richten wolde, do vorſach he dat 
vnd houv en in de feulveren, dat he ſik vmme ſach vnd wolde 
vp. Auerſt de frone ſtunt vnd ſtottede ene mit dem vote wedder 
to der erden vnde vilde?) en af. 


1) Herzog Ernſt der Fromme. 
3) yilde: pri. von fällen. 





133 


Anno 37 den 5 Februarii, was de mandadı na Fichtmilfen, 
do worden hir to Hambordy vp des domes kerldoer geflagen ij 
vorfegelde ) brefe, de ene van dem feifer Carolo, de andere 
yan dem koning van Vngeren, Ferdinando, barinne fe 
ernſtlik vorbaden, dat nemant bi groter pene dem foning van 
Sranfrifen feolvde denen. Darto ſcolden alle heren vnd auer- 
iheiden degenne flraffen, de fuslange her dem Toninge van 
Sranfrifen gevent hadden. Darto ſcolde of alle ouericheit nu 
vpt nige nene feide vonder malfander anbauen, funder de genne, 
be noch twiſtich weren, feolden fif vordragen vnd holden frebe 
und nemen ore vnderfaten, de vonder enen belegen weren, in 
denſte vnd folte barumme dem feifer to gude, vp bat he mochte 
vp dat volgende jar dem koninge van Frankriken fampt finen 
bundgenaten vonder ogen ftan vnd fe bedwingen mochte. 

Nu quam of vmme duſſe tit vt tidink, wo bat be gruwe⸗ 
fame tiranne, de Turke, fit mit dem foninge van Frankriken 
verbunden hadde, und de foning van Sranfrifen wolde ven Feifer 
alfo van der einen fit to anuechten vnd be Turfe van der ander 
ft, und wolden alfo ven Feifer bedwingen. 

Anno 1537 den fommer auer was fo hoch vpwater, alfe 
bi minfchen tiven was gefceen, dat bauen im lande, lande vnde 
Iude vorgingen vnde Yale dike wtbrefen, dat hir to Hambord fo 
vele Farpen quemen vt ber Elue, dat me der gand mode wort 
to eten. 

Anno 37 vp Johannis betengede bat fterfende, fo dat 
san Paſken bet to Bartolomei ftoruen 1600 auer be ſtadt, junk 
vnd olt, ane de men nicht en wuſte. Wente na den Winachten 
was erer tofamende bauen 3000 minfchen. 

Anno 37 in der Vaſten betengebe bat korne to rifende, 
alfo nomelifen de garſte. Do lep ein jver de lopen konde vnd 
lofte gelil, wo den de Hamborger lop plecht totogan de Tnechte 
der junferen und wedewen. De dat gelt nicht vorften vtgeuen, 
Ioften man bi ver Kaigen fulueft fo dur, alfe fe wolden, und 
jeden: „it mot em hebben, min wert fan en mol betalen.“ 


—— — — 


) vorſegelt: beſiegelt. 





134 


Darut folgede, Dat be ene vor dem anderen lep und wort of 
dat Iopent fo grot, dat etlife op dem bvem darup wachten. So 
fro alfe ein feip mit forne quam, bar fprungen fe in vnd 
mafeden den fop twijfen dem bome vnd der Kaigen. Darut 
wort ein erb. rabt vororfafet op dat folfend vorbleue vnd Tet 
ein manbat aflefen 414 dage na dem Paften: Dat nemant bi 
groter firaffe ond peen feolde mer garften bi der Kaigen fopen, 
funder ein jver de gefinnet were garten to fopenbe, ſcolde mit 
ben fopluben in be felfeop gaen ber brumer ) vnd feolde dar 
den kop mafen, in biweſende ened auerolden vnd enes tapper, vnd 
nemant feolde darbauen gan. 


Anno 37 den 16 Februarii vorhof fit ein grot ſtorme vnd 
burebe acht dage vmme alleto8 mit weigende und nicht vpgehort. 


Anno 37 int vorjar ftarf magifter Johannes Earion.®) 
Vnd mas bed marfgrauen van Brandenbord fin aftronomus, 
ein funftrifer vnd gelerder man. 


Anno 37 int vorjar vnd ben ganzen fommer auer weren 
de Sranzofen fo ftarf in de fee, alfe noch nuwerl touorne 
gehort was. Vnd nemen vele ſcepe, wor fe de men auerfamen 
mochten. Darto of etlife van Hamborch bina eine ftige. 
Auerft ein erbar radt van Hamborch fende eren fecretarium 
darhen in Frankriken to dem Toninge vnd Tregen de frepe 
wedder fri vnd of van etlifen Dat gut barto. 


Anno 37 den 3 Mai fat ein froume bir in der Brandes⸗ 
twiten bi dem fure vnd warmebe er find. Vnd fu! dar vil 
ein ſteen vt dem feornfteen vnd valt de froumen vort dot. 
Vnde fpraf nicht ein wort darna. Vnd dut was ber Matied 
san Emerfen fin onechte dochter. 


Anno 37 den 8 Mai ret be borgermefter ber Albert 
Weſtede ond ber Johim Moller, rabtman, vt na Bergers 


ı) Der Brauer-Gefellfihaft war auf dem Bopfenmarfte. 


2) Joh. Earion, Berfafler eines befannten, von Philipp Melanchthon 
durchgefehenen Lehrbuches der Gefchichte. 


135 


dorpe omme ber ſake willen des vorfioruen biſcoppes van 
Dutin”) vnd finen frunden ver guder baluen to belenbe. 


Anno 37 in Paſchedage to ber Johan Rodenborch, 
de borgermefter, ond mefter Hermen Rouer, fecretarius, na 
Bruffel vnd malede frede twiffen dem foning van Denne- 
marfen vnd den Hollanderen, bat it ſcolde im frede flan 
dre jar lank. 


Anno 37 im Pinrtauent do ſtunt ein wiv bauen vp dem 
fafe twe flunden lank, darum dat fe unrecht to bedde gan was. 
Vnd duſſe was de erfte, de vp dem kale ftunt vp dem berge, 
wente dre jar touoren ſtunt de Fat bi dem Krane. 


Anno 37 in Pinxtedage alfe de Tarfhere op den prebifftol 
fumpt in funte Peters Terfen enen fermon to donde, fo was 
dar ein man in ber ferfen, ve was franf van houede, flody vnde 
tep und fmet van fit vnd makede ein ganz rumor in ber Terfen, 
alfo dat fif vele voruerden vnd lepen vt ver kerken. Vnd he 
wort gegrepen vnd in de hechte gefettet. Darna kregen en fine 
frunde darut vnd beftedigenden en in ber Rofenftraten to enes 
papen Bud. Dar Fleieve vnd ret ſik fulueft fine egen ogen 
benut vnd berouede ſik alfo ſines geſichtes. Darna halden en 
fine olderen wedder in ere lanbtarbt. 9 


Anno 37 int vorjar galt de garfte 16 of 15 J, ond be 
togge 13 4, vnd de wete 20%, of 19 4. Nu gaf Godt 
gnade, dat et korne weſtwert nicht en golt. Darup moften be 
Ditmerfhen ond de Habelerd, Kedingers vnd al belanges bi 
ber Elue her er korne bir to Hamborch bringen. Vnd de van 
Meiveborh vnd de Markesken brodhten of goden genoch, alfo 
bat de wifpel meideborgeffe garften wort gelben 13 4, und be 
togge de wifpel 8 %, vnd de weite 12 4. Vnd de binnen 


) Es if Hier ohne Zweifel gemeiut der 1535, März 15. verftorbene 
Biſchof von Lübeck, Hinrih Bodpolt jur. Dr., Sohn des Ham- 
burger Rathsherrn Eberhard Bocholt, nicht aber fein in demfelben 
Jahre erwählter und verflorbener Nachfolger Dr. Detlev von 
Reventlow. 


Landtardt, lies: land af. 





136 


Iandeffe garfte galt 9 H vufte bet to Michaelis. Do quam be _ 


vp 7% #, darna red be alle dage wedder, fo lange bet an 
ben winter, bat it frefen wort. Do galt he wedder 10% 6 £. 


Anno 37 den 16 Junii quam doctor Johan Bugen- 
hagen bir to Hambord und toch den 19 unit van bir na 
Kopenhagen na dem foning van Dennemarfe vnd predigede vnd 
lerede dar dat Euangelium Jeſu Chrifti. Vnd alfe de foning 
anno eodem den ſondach na Laurentii gefront wort, do hadde 
fif de Foning van Dennemarfen van doctore Johan Bugenhagen 
fronen laten vnd Bugenhagen habde em de Trone vp fin houet 
gefettet ond bat fmert in be hand gegeuen. 

Anno 37 fort na den Pinrten erhof fit bauen in dem lande 
jo grot vpwater, dat it wunder was vnd of numerle gehort 
was, alfo dat it vele dorpe inbraf vnd vele lande vorborf. 
Darna quemen fo vele klener Tarpen to marfede, bat it of 
numerl gehort was. Vnd alderwegen in ber Elue wor man 
ein ort was Dar water was, weren ibel farpen worhande. De 
jungen lepen mit ben angelen vnd fangeben fo vele in Forter 
tit, alfe fe meiltpart mit enem ammer bregen Tonden. Men 
fonde vor einen 3 lubeſch kopen dre flige vnd weren wol ein 
quart van ener elen lanf. 

Anno 37 den 17 dach unit, was de ſondach na Bitt, 
geit Cord Beftenborftel, ein fin junger man, vt funte Jacobe 
kerken vnd wert vort krank op dem wege vnd geit in ber 
MWintemeffen hus vnd falt dal und blift haftigen vort vp 
dem vote boet. Cujus anima in pace requiescat! Et a subitanea 
et improuisa mala morte libera nos, domine Jesu Christe, 
salvator noster! 

Anno 37 den 29 Junii, was de dach Petri vnd Pault, 
quam be erfte Iſlandes uarer to hus. Vnd was in der ftillen 
weke to fegel gan, bat be van hir fegelde, vnd was vul viffes. 
Vnd was newerl touorne gehort, dat fo fro ein feip to hus quam. 


Anno 37 den 1 Julii quam ein feip wedder to Hamborch, 
bat was vorfracdhtet in Jfland vor Norden. Dat fuluige feip 
was vorbiftert vnd hadde Ifland nicht finden Font vnd was 
alfo verne vp genfit Ifland gefamen, bat fe bina bi Gronlanp 


137 


gefamen weren vnd hadden fo groten froft in bem fcepe hat, 
dat it wunder wad. Vnde hadden des nachtes vt vnd vt be 
ſunne ſo hoch geſen alſe wen ſe twe ſtunde vpgegan is, vnde 
wen ſe gement hadden, dat ſe wolde vndergan hebben, ſo was 
ſe weddervmme hoch gegaen. 

Darna den 27 Julii quemen de anderen Iſlandesuarer of 
ein part to bus. 

Anno 37 den 8 Auguft wort hier to Hambord ein wiv bi 
dem kake geftupet vnd bat ein or afgefnevden. Dat was ein 
landwiv, mit namen Wibefe, gebaren in dem Morwerber, van 
ringen frunden. Vnde lep to den luden in’t bus vnde bat fe 
to fabderen in anderer lude namen, vnd ſede den, fe hadde to 
dus to haſtich geweſt und hadde't vorgeten, bat fe neen gelt mede 
to ber ftadbt genamen hadde. Sp mofte fe dat vnd bat kopen, 
bat men den fo wol wolde doen vnd vorleggen er dat gelt bet 
to morgen, fo ſcolde it er wert gerne wedder betalen. Mit 
ſodanen vnd noch vel liftiger reden Treg fe fo dat gelt van den 
luden, vnd nicht van ben ringeften, ſunder wol van ben alder⸗ 
opperſten. (Anno 41 in der hilgen dren Koning auent wort 
Wibeke auermal gekregen vnd den 12 Sanuarii bi dem kake 
fiupet vnd dat ander ver of afgefneden vnd tor flabt vi.) 


Anno 37 den 30 Julii togen vnſe beren na Kopenhagen, 
alfe her Zohan Rodenborch, de borgermefter, her Vincent 
Moller, rabtman. Vnde de foning van Dennemarfe wort vp 
de tit gefronet, alfe des fondaged na Laurencii. Dat hadde 
boetor Johan Bugenhagen gedan, de hadde em be frone op bat 
houet gefettet und dat fwert in de hand gegeuen. Vnd vnſe 
heren quemen webber to bus den 4 dad) Septembris. 


Anno 37 in dem mante Septembris wort it vor bem 
rabthufe vorhoget de fleenweh. Vnde de ene treppe, de bi 
dem rechtehus plach to wefen, wort of dal gebrafen. Vnd be 
Taf was dre jar touorne op den Barg gefettet. 

Anno 37 dat laſte van Auguſt is echterd int land to 
Metelenbord dat Bolt vorbaden, wat orfafe weet men nicht. 
Auerſt darna den 13 Detobrid is it webber fri gegeuen vnd 
den 15 Octobris fint hir 28 feepe mit holte gefamen. 


138 


Anno 1537 van Paflten bet to Bartolomei ftoruen to 
Hamborch 1600 man junk vnd olt. Vnd na Winachten was de 
tall 3000. 

Anno 1547 was eine grouwſame peftilentie to Hamborch, 
fo dat van Pinrten bet to Winachten to floruen auer De .... 
....... vnde was meiftpart junf arm volk. 

Anno 1548 was eine groumwfame peftelentie to Lubeke fo 
dat van Paſchen bet 10 .............. fioruen to Rubefe 
auer de ... 


De dachfart to Smalfalden van dem euangeliſchen 
vorbunde gefceen. Anno 37. 

Anno 37 den 5 Februarii, was de mandach na Richtmiffen, 
bo is de bortor Johan Hepinus vnd mefler Hinrik van 
Brofe") ond mefler Hermen Rouer, fampt veer deneren unbe 
dre jungen, stgetagen na Smalfalden to dem bage des euan⸗ 
gelifchen vorbundes. Vnd aldar fin gefamen be beren vnd 
forften vnd of ere rede, fo bir nabefereuen fan, und hebben dar 
entlifen geflaten, dat fe to dem kumpſtigen Concilio nicht kamen 
wolben in Stalien, funder in Dudeſchland, fo it bar geholden 
worde. 


Des bapſts bodeſcop. 
Des keiſers bobefcop. 
Des Toninges to Dennemark bobefcop. 


Furſten vnd hertoge in egener perfonen. 
De churfurfte to Saſſen. 

De landgraue to Heilen. 

Hertoch Ernft vnd hertoch Frans to Luneborch. 
Hertoch to Wirtenherch. 

Hertoch Philipps vt Pameren. 

Hertoch Philipps van Brunſwich. 


1) Dieſer Name ſcheint eine große Lücke in der Liſte unfrer Spndici, 
nach dem Tode des Dr. Albert Crantz bis zur Erwählung des Dr. F. 
Pfeil, einigermaßen auszufüllen. 1846 warb Hinrich von Broke 
zum Rathsheren erwählt. 





139 


Hertoch Ernft van Brunfwid. 
Furft Wulfgang to Anhalt. 
Furſt Johan to Anhalt. 
Furſt Jochim to Anhalt. 
Graf Albrecht van Mansfelt. 
Graf Philipps van Nafjoum. 


Rede fo van Furſten ond heren gefandt. 


Hertoch Barnim to Pamern rede. 
Margrafe Georgen van Brandenburg rebe. 
Hertoch Hinrif van Mefelenbordy rede. 
Hertoch Ruprecht to Zwienburch reve. ') 
Graf Gebharden to Mangfelt rede, 


Geſandte der ftede. 


Strafburd. Wifenburd. 
Auſborch. Weinſheim. 
Vlm. Reutlingen. 
Frankfort. Lindauw. 
Memmingen. Ißny. 
Eflingen. Bibroden. 
Kempten. Heilbrunnen. 
Nurenberch. Swebiſch Hall. 
Coſtnitz. Goſler. 
Bremen. Gottink. 
Meideborch. Einbeck. 
Hamborch. Minden. 
Hannouer. Soeſt. 
Brunſwich. Nordhuſen. 


De Prediger des churfurſten to Saſſen. 
Dr. Martinus Lutter. 
Dr. Pomeranus. 
M. Philippus Melancton. 
M. Georgius Spalatinus. 


Een 


’) Es iR der Pfalzgraf von Zweibrücken gemeint. 


140 


Des landtgreuen to Heffen. 
M. Adam Fulda. 
D. Johannes Draco. 
Antonius Coruinus. 
Dionifius Melanper. 
M. Johannes Foncius. 


Des hbertogen van Qunebord. 
D. Brbanus Regius,. 


Des hbertogen vt Pameren. 
M. Paulus Rhodius. 


Des grauen van Mandfelt. 
M. Michel Celius. 
Wendelinus Faber. 


Lignitz. 
Johannes Wunſcholdus. 
Bernhardinus Aegetius. 


Margraf Georgen van Brandenburch. 
Dr. Stephanus Agnota. 
Simon Snewis. 


De van Anhalt prediger. 
Dr. Conradus Feigenbutz. 
Johannes Slamhauſſen. 

M. Georgius Forcheim. 


Wirtemberch. 
M. Erhardus Sneppius. 
Conradus Oettingher. 
Ambroſius Blarerius. 


Der ſtede Prediger. 
Nurenberd. 

Dr. Andreas Oſiander. 

M. Vitus Theodoricus. 


141 


Strasburd. 
Martinus Burerus. 
Paulus Fagius. 


Swebifh Hall. 
Brenzius. 


Magdeborch. 
Nicolaus Amſdorf, Licenciatus. 


Bremen. 
Johannes Amſterdamenſis. 


Frankfort. 
Petrus Geltuerus. 


Soeſt. 
Briccius Northumannius. 


Auſpurch. 
Bonifacius Wulfardt. 


Minden. 
Gerhardus Oeniken. 


Hamburch. 
Dr. Johannes Aepinus. 


Gotta. 
Fredericus Miconius. 


Erfurt. 
Dr. Johannes Langus. 


(Duſſe vorbintniſſe to Smalfalden der euangeliſchen heren 
nd ftede i8 gefceen vnd tohope verbunden anno 1537 vnd heft 
dut vorbunt geburet 10 jar lank. Vnd heft feiferl. majeftät 
anno 1546 im Junio enen krieg wedder de Euangelifhen ange⸗ 
fangen vnde heft anno 47 ven churfurften gefangen genamen 
im velde in der flachtinge den .... mar ....., was be 
ſondach Miſericordias Domini, vnd heft de keiſer alfo dut 








142 


sorbunt anno 47 wedder spgelofet, welt anno 37 was tohope 
gebunden. Vnd hebben be ftede dem Teiler to vote gefallen vnd 
em grot gelt geuen.) D) 


Duffe vorgefereuen weren alle to Smalfalden vorfammelt 
vnd dar ſende de keiſer und be pameft ere botfcop to, bat fe 
feolvden to dem tofumpftigen concilio Tamen to Mantua. ‘Darup 
fe entlifen befloten, fe wolden bar nicht kamen, ſunder men 
feolde dat concilium leggen in Dubefchlanbe, gelit wo be Feifer 
vp dem laften rikesdach gelauet habe. Darto fo feolde men 
of onpartiesfe Tube hebben, ve de richtere feolden in ver ſake 
fin. Auerft de pameft ſcolde neen richter in ver fafe wefen, 
dewile he de beklagede perfone were, dar fe vp dat meiftpart ent- 
jegen to donde hadden. 


Nu fint foet ber tit vaken rileöbage geholden worben vm 
der erringe willen, fo in ben ceremonien fin, fo lange bet to 
anno 41. Do was keiſerlik majeftat fulueft in egener perfon to 
Regensborg vnde ordende bre van ber geiftlifen wegen, alfe 
doctor Johannem Eccium, Julium Plog und Johannem 
Groperum, vnde van der Cuangelifhen fit Philippum 
Melanetonem, Johannem Piflorem vnd Martinum 
Butzerum, Feiferlifer majeflat vorordent, of darbi funberge 
aubitored, dat de flitich feolvden anhoren ere bifputationes. 
Darup heft de Teifer en geleuert ein bok, darin de artifele der 
hriftlichen religion vorfatet, Doch mer vp der geiftlifen fit alfe 
vp ber anderen. Darup hebben fe ſik van beiden parten etlifer 
artifel wol verbragen. Auerft van etlifen hebben fe proteftert 
vnd Feiferlifer majeftat auergeantwerbet. Darup be gefanbte 
eardinal von Rome Cotarenus,2) de mit na Rome genamen 
vnd fint alfo vnfruchtbar van ander geſceden. Darna hebben fit 
be landgraue vnde de dhurfurfte jegen bertoh Hinrif van 
Brunfwil in ferift gegeuen vnd heft de ene ben anderen 
gejmeet vnde gehonet mit feriften, bet dat anno 42 be euanges 





1) Eingeffammert ift bier ein fpäterer Zufat. Die Schlacht bei 
Mühlberg fiel auf den 24. April 1547. 


2) Eotarenus, es ift Eontarini gemeint. 


143 





liſchen forften hebben ven hertoh van Brunfwil gejaget van 
ande vnde luden. Darma anno 45 is hertoch Hinrik van 
Brunſwik webber gefamen in fin land im September mit ruteren 
vnd Inechten, vnde de landgraue heft hertoch Hinrif van Brunfwil 
mit finem fone fangen genamen den 21 dad Octobris. 


Anno 37 ben 8 Auguft wort vigeftidet vor bat milrenbor 
neffen ber wintmolen D buten bores ein Tarfhof, darup be 
armen, de it nicht vormochten, de grefniffe op Dem Farfhaue to 
betalen, feolden dar ere boden corpore benne bringen; darto 
de van Ottenſen, Dtmerfen, Barenfelde, de hir ere doden 
eorpore plegen intobringen, ſcolden dar of ere boden bar 
Begrauen; ) darto dewile hir nu de velheit van volfe is 
vngelike mer alfe, Godt fi dank, wandages geweien id, und nu 
nicht mer alfe de veer cafpelfarfen vorhanden. Wente de papen 
wolden't Do vp be kit noch nicht gunnen, bat men wene in bem 
bom edder des domes bone mofte grauen. Auerft darna do bat 
fleruent fo fuar wort, do gunden fe it noch vor ringe gelt. 


Sp hadden nu de erbar rabt vnd be borgere to velen 
malen vorhen auer dre jar touorne van den Tarfhauen buten 
dores to makende worde gehat unbe geratflaget, fo konden fe 
bob darvp newerl arcorbiren, alfe nu anno 37 in Auguft be 
firaffe der peftelencie anquam. Do forverbe it de not, bat buffe 
Tarfhof vtgeſteken wort. Alfe but nu gefeeen was, do quam 
vulgus, pelagus, Indeclinabile virus hirto vnd betengende bir 
sp to murren, bat fe buten der flabt ſcolden liggen vnd de rifen 
ſcolden binnen liggen. So dat be Johanniter, de denne noch 
ein hemelik hat drogen op etlife ber rabesperfonen vnd etlife 
der borgere, intfunderge vp de fo man vororbente borgere 
nomet, do fe dat merfeden, bat de gemene man birentjegen 
was, do dachten fe, fe hadden nu ein ftude gefregen, damit fe 





) Die Mühlenſtraße verdankt diefer Windmühle ihren Namen. 


*) Diefe Dörfer gehörten zur St. Petri Kirche in Hamburg, welche 
eine Eapelle zu Ditenfen beſaß. 








144 


den gemenen man op ben radt vnd de borgere hiffen Tonben, 
vp bat fe mat mochten anrichten, dat nicht welen dochte. DVnd 
feven: „feet, bat reigeren ber Tiftenlude! De willen juw vp 
den Tarfhauen nicht liven. Dar willen fe allene mit eren 
finveren liggen. Dar moge gi feen, fe fonen jum nicht liden, 
warn gi boet fin. Wat feolden fe denne juw liden, wilt gi 
leuen? Wo hebben vnſe vorfaberen gedan, de wol fo grote 
peftelencie gehat hebben, gelik wo wi noch hebben, noch denne 
bebben fe nocd de armen bi ſik vp de Farfhaue geleden?“ Mit 
biffen und vele mer ſceldeworden hebben fe dat gemene volk op 
den rabt vnd De borgere gehiffet, fo dat dar ſcir nicht vele 
gubes vt enftan hadde. 

Ok erhof fit buten landes ein grot logen van duſſem 
farfhaue. Dar feden de frombe Tube, dat it to Hambord fo 
fer ftorue, dat fe nene doden mer vp ben Tarfhauen laten konden, 
ſunder fe moften de doden buten grauen, wente in ber flabt 
dar were nicht mer rumes. So quam duſſe fnaf buten jo 
verne, bat neen frommet volf mer to Hamborch quam. Darto 
de van Hamborch buten wankede, konde of buten nen berberge 
mer frigen. Darum wort ein erbar rabt vororfafet vnde let 
datgenne, dat fe fo afftefen Iaten hadden, wedder dal brefen, 
bewile dat bar ſodane vnnutte ſnak, beide binnen vnd buten 
Hambord, van ginf. 

Tom laften fumpt Johan, de olde appetefer, vnd zecht 
enermwegen in ener collacien manfet anderen luden vnd fecht 
alfo: „dat fin narren vnd Doren geweſen, de it reigert hebben 
mit den karkhaue buten dores.“ Dut kricht her Jochim 
Moller, de richteher, to weten, fendet em baden vnd fraget en, 
efte be ſodans gefecht hebbe? Do heft be it erfimald vorfafet, 
auer darna heft ber Jochim Moller gefecht, be wolbe it em wol 
auertugen, bat be it gefecht hadde. Do heft he it beitan. 
Darup heft ber Jochim en int rechte vorbaden vnde en bar 
angeflaget, dewile he ſodanes gefecht hadde, fo ſcolde he dat 
beteren alje eine grote vorfat. I Darup is de findinge alfo 
gefeeen, dat he bat beteren ſcolde alfe ein grote vorfate. Dat 


1) S. Hamburger Stadtredt v. 3. 1497 Stück N. 


145 


ordel beft be vor den radt gefeulden vnd but ie geweien ben 
30 Nouember anno 37. Darna den 2 December is dat ordel 
vor den radt gefamen. Darup em de rabt ein fentencie fpraf: 
„Dat be wol ein fearper fentencie geeget hadde gelif wo im 
nedderſten rechte gefunden were, nabem be worbe, de he geſecht 
hadde, vuſte dahen fegen to vorachtinge enes erbaren rades. 
Nadem de radt dat vor beſte angeſeen hadde, ſo wolde nu noch 
ein erbar radt em ſo gunſtich vallen vnd wold'et bi der ſentencie 
laten alſe it im nedderſten rechte were gefunden. Auerſt bi dem 
beſcede, dat he ſik vorſege vnd nicht mer vp den radt ſede. 
So he dar worde mede beſlagen, dat he ſik mit worden vorſege 
an den radt, alſedenne ſo wolde en ein erbar radt ſcarper 
ſtraffen.“ Dut ordel heft Johan dem apoteker nicht gehaget, 
ſunder he heft ein ſtuck goldes vt der taſke getagen vnd vor 
den heren dal gelecht vnd dat ordel des erbar rades geſculden. 
De borgermeſter heft geſecht: „worup wille gi it feelvden?” He 
heft geantwerdet: „Ik ſcelde dat ordel vp ein gnediger ſentencie.“ 
De borgermeſter heft geantwerdet: „wille gi it ſcelden, fo ſceldet 
vp vnſer ſtadt rechte.“ He heft darbauen likwol angeholden vp 
ein gnediger ſentencie. De vorſpraken hebben en vuſte afge⸗ 
hardet vnd geſecht: „Johan, dot dat nicht vnd ſeet juw vor 
wat gi doen.“ Etlike borger hebben vor Johan den apoteker 
gebeden vnde ſint finen haluen vor den radt gegan, fo bat de 
ſentencie ſo ſtrenge nicht is geholden worden. Et is auerſt ſo 
vele vnnuttes fnafed des gemenen mannes van duſſem leuen 
nigen karkhaue geworden, dat ein erbar radt ſulkens guden 
vornemendes heft wedder afgeſtan vnde it darmede bliuen laten. 

Auerſt anno 43 im winter, do de erbar radt de borger 
tohope vp dem radthuſe hadde etliker warue haluen, heft ein 
erbar radt den borgeren vorgeholden, dat ſe auermal noch vor 
gudt anſegen mit dem karkhaue buten der porten, vp dat wan 
Godt de here ein mal queme mit ener peſtelencie, dat men den 
ruem darto hadde, dar de doden corper tor erde mochte beſte⸗ 
diget werden nadem hir de menge itz van volke is. Auerſt de 
borger hebbent noch nicht vor gut angefeen. ) 





) Erſt im Jahre 1588 if der Leichenacker der St. Nicolai Kirche vor 
den Millernthor, da wo jeßt die kleine Michaelis Kirche ſteht, 
10 


146 


Anno 37 den 17 Julii feref de paweft Paulus terciug 
aflat ot wedder den Turfen, alfo dat ein jver feolde vaften 
vnde beven ben mitwefen vnd frigdach und ſaterdach vnd ſcolde 
denne darna den ſondach dat ſacramente entfangen. 

Anno 37 alſe de paweſt Paulus tercius ein concilium 
vtropen laten hadde vp den Pinxten, do heft he darna it wedder 
vpgeropen bet vp den mante Nouember, vnd dat der orſake, dat 
de hertoch van Mantua en nicht hadde inlaten wolt, dewile de 
ſtadt mit krigesvolk nicht beſettet was. Darup hof Martinus 
ſpettiſch to ſeriuen vnd ſeref vor op bat bok: Quid est tibi 
papa, quid concilium fugis, et vos cardinales, quid conuersi 
estis? Retrorsum a facie reformacionis mota est curia, a 
facie reformarionis vere, que conuerterei papam in pauperem 
plebanum, et omnes cardinales in miseros capellanos. 

Auerft anno 1545 vp den drudden fondach in dem Aduente 
wort dat concilium to Trent angefangen van Paulo tercio 
finen dre legaten vnd van ben anderen bortoren ber Spannier, 
Italianer, Franzoſen, Venedigeren. 

Anno 37 den 7 dach Octobris, was de ſondach na Franciſci, 
bo let ein erbar radt buffer ſtadt affundigen van allen prebif- 
ftolen: das nemant in dem dome feolde waslichte Fleuen vor 
be holten bilde. Darto of dat nemant feolde to beer edder to 
wine gan wan be fermone fceen. 

Anno 37 den 20 October fint vnſe beren, ber Soban 
Hulpe, borgermefter, vnd ber Gerd van Hutlen, radtman, 
na Qubefe getagen vnd hadden mit fif magiftrum Johan 
Ritzeberch, ferretarius, vmme ber orfafe ver munte baluen 
belangente. ) Ok ſede men do, dat de Lubeſchen gefint weren, 
dat fe wolden den hertoch van Brunſwik inhalen mit 400 perben, 
ond dat vnſe heren bat feolden helpen weren. 

Anno 37 den 16 Nouembrid do let ein erbar radt buffer 
ftadt jerifte vpflan op alle karkdoren vnd warneden enen jberen, 


angelegt. Man erblickt denſelben auf den Brofpecten vom Jahre 
1587 in meinem Programm über die dritte Säcularfeier der Ham: 
burger bürgerfhaftlihen Verfaſſung. 

1) S. Schröder mel. Wismar. Hiſtorie. Evers Dedfenburg. 
Münz:Berfaflung Th. I. S. 869. 














147 


bat fif de genne, de der drelink welle bi fit hadden, mit den 
vuftfen, 1) de im lande to Mefelenborch geflagen weren, fif der⸗ 
fuluigen feolde quit mafen und vordan nicht mer boren, den ein 
erbar radt dachte fe vp Thome aftoftellende. 

Anno 37 den 15 vnd 16 Nouember do daked'et ) twe bage 
ond twe nachte aljo feer, dat it wunder was. 

Anno 37 den ſondach nacht post omnium Sanctorum bo 
erbof fif fo grot ftorme hir to Dambord, dat vor Dem nebberen 
bome twe feepe in grunbt flogen, alfe twe bojer. De weren 
geladen ein jder mit vif brumwel bers. 

Anno 37 den 9 December let ein erbar rabt ferifte op de 
farfooren flan vnd einen jdberen warnen, bat nemant Hene 
fiſche to marfede frolde bringen. Darto of dat nemant fcolve 
vp der Alfter filchen edder fus in ver beren water, 

Anno 37 van Jacobi an bet to funte Andreas dage was 
dir to Hambord grot pefteleneie, of alfo dat dar ftoruen 
twiften ver tit dre duſent minfchen. 

Anno 37 op Thome Apofloli do worden san ber burfprafe 
vorbaben de nigen mefelenborger drelink mit ben armen. 
Auerft darna do hebben fe de marfener int vorjar anno 38 nicht 
geweigert to nemende, funder vor korne to vuller nöge entfangen, 
Dt alfo hebben de Mefelenborger vor holt geban. 

Anne 37 den 3 Derember wort ein fwinefoper int recht 
gebrocht und angeflaget. Wente Godt van hemmel hadde gube 
maft worlent, fo dat Dar vele meſtſwine worben, fo hadde duſſe 
def den huſluden de fwine geftalen vnd brocdte fe Bir to 
marfede, vnd dar auer wort he begrepen. 

Anno 37 den 16 December do let ein erbar radt vorbeden 
mit feriften op ben karkdoren flan, dat nemant vp ber Alfter 
jeolde fiffen mit angelen. 


Anno 37 im beruefte do viffede to ſlumpe 2) ein feipper. 


van Hambord unver Engeland bi Daueren ) mit finem egen 


1) Diefe Scheidemünze wirb unten genannt: Medienburger Dreilinge 
mit den Armen. 


2) It daket: es iſt nebeliht. Daek, Rebel. 
2) Siump: glüdliher Zufall. 9% Daueren: Dover. 
10* 


148 


anfer ein grot anfer vnd was wol 14 vote lanf und was van 
den groten flauunen. ) 

Anno 37 int lefte van’t jar do want de Turfe dem koning 
Ferdinando van Vngeren de flachtinge af vnd floch vele 
chriſten doet vnd nam vele geuangen vnde fnet en af nefen vnd 
oren vnd fend fe fo gefangen in Zurfie. 

Anno 37 in December was to Qubefe ein fremer, be 
vormorde in finem keller twe frouwen vnde beflot fe in fine 
kiſten vnd nam or rede gelt. Vnd tod daruan vnd blef vele 
ſculdich, gelif alfe ſodane feelme plegen to donde. 

Anno 37 was hir to Hamborch vnde of in anderen fteden 
vnde landen grote peftelencie vnd ftarf vele volkes. 


[Anno 1547 was bir to Hambordy fo gruefam peftelencie 
van Pinrten bet to Winachten, dat vonder tiven des dages auer 
de 70, 80 perfonen doet weren. Vnd ginf gemenelich auer dat 
arme volf vnd auer Dat junge volf, 

Anno 48 was de peftelentie noch grumefamer to Lubeke. 

Anno 1549 was in den ofterffen fteven, alfe to banffe 
Rige, Reuel, fo gruffam fteruent, dat et wunder was. Dem 
gelifen of im lande to Wurften. 

Anno 1565 was de ganze grote peftelencie in allen landen 
vnd hir to Hamborch foruen auer rr duſent minfchen.] 2) 


Anno 38 den 47 Januarii ftaf fit meter Johan Klot, 
fecretarius, des auendes fulueft doet van mismot haluen. Vnd 
was ein rif domhere vnd bes rades fecretarius. 9) 

Anno 38 in Februario quam tivint, wo Dat de Tiber to 


1) Slauunen: Kil. Duflaei Etymol. Sloove, velum, tegmen, exu- 
viae; replicatio, reflexio. fLeßtere Bereutung führt zu derjenigen 
eines Hakens oder Anfers. 

2) Bon Anno 1547 bis bieher ift ein fpäterer Zuſatz. Ueber die Peft 
vom %. 1565 iſt noch die Schrift des Dr. Sebaſtian Röder (Hamborch 
1565. 4.) vorhanden, fo wie ein darauf bezüglicher geiftlicher Tractat 
des Joh. Crufius. 

2) Er war Protonotarius feit 1528. Domherr war er nicht, aber 
Vicarins am Dome Bon feiner Wohlhabenheit zeugen feine 
Schenkungen an den Calant und das Brothaus des Domes. ©. 
Staphorfi Hamb. Kirchengeſchichte Th. II. 705, IV. 277. Milte 
Privatfiiftungen in Hamburg ©. 5l. 


149 


Roma fo grot wer geworben, dat et Roma feir half vorboruen 
hadde. 

Anno 38 des mandages na Lichtmiſſen, do de bruwerknechte 
oren vaſtelauent helden, do ging ein bruwerknecht vt der 
jelfeop im Rodingesmarkede vnd wolde fin water laten vnd 
ſtortet de vorſettinge hendal vnd valt vort den hals entwei. 

Anno 38 int vorjar do reden de van Lubeke erſtmals twe 
ſcepe in Iſland, bat vorhen newerle gehort was, dat be 
Lubeſchen in Iſland ſegelden. Auerſt van den tween quam man 
een feip in Iſland vnd van bar hir wedder vp de Elue. 

Anno 38 den 13 Martii do lah Hans Hugen fin feip 
vp ber Kulen D onde wolde in Iſland fegelen. Vnd Bartelt 
Baleman, de wolde mit enem euer barben varen, vnd was 
fulf vefte, vnd vorbrunfen al vif bi dem werber neffen ber 
Nigenmolen. Eorum animae in pace requiescant! 

Anno 38 den 14 Martii togen vnſe beren to Brunſwik, 
alfe ber Zohan Rodenborch, borgermefter, her Bincent 
Moller, radtman, mefter Hermen Rouer, fecretarius, wol 
mit 28 perben flarf. ‘Darna is de foning van Dennemarken 
ben 24 Martii bar of bengetagen. Aldar fint gefamen alle be 
beren vnd forften vnd rede ver beren vnd ftede, fo int bat 
euangelifhe vorbunt horen. Wat auerft bar gehandelt is, 
blift vorborgen. Darna den Aprilis do fint vnſe beren wedder 
to bus gekamen und de foning id of ben auent wedder to der 
Louwenborch gefamen, bar be do fine foninginne hadde und 
beft var den Paſken mit dem hertoch van Louwenborch geholven, 
finer koningin fadder. ) 

Anno 38 den 3 Aprilis do ſtak ein Dene den anderen 
boet in der Witteneueſken hues, 9) do fe vt dem Wedel market 
gefamen weren. Bnd de bat gedan hadde, de wort gegrepen 





) Up der Kulen. Diefes Stromrevier ift in Lorichs Elbkarte vom 
J. 1568 dur eine Elbtonne mit dieſem Namen bezeichnet. - 

N) Herzog Magnus I., Bater der im Jahre 1511 gebornen Dorothee, 
welche 1525 dem Könige Chriſtiern III. vermählt wurde. 

) Bon dem Geſchlechte Witteneve kennen wir Herrn Lorenz W. welcher 
su Jacobi Kirchfpiel 1569 Kammereibürger, hernach Oberalter wurde, 
1577 aber Rathsherr, — und Cord W. den Stifter eines milden Legates. 


150 


bi Eppendorpe vnd int recht gebrodht vnd den 29 Aprilis bat 
houet afgehoumen. 

Anno 38 den 5 Aprilis do vor vt Hambord ber Peter 
van Sprefelfen fin bauemefter im Bilwerder mit enem wagen 
mit fei geladen vnd vorunmwilliget fit mit enem haueman, bir 
hart vor der ftabt twiffen Ham vnd Hamborch, fo dat en de 
haueman ftrafs mit dem fpete doet ftaf. 

Anno 38 twiffen Pinrten vnde Paffen vorgadverbe de 
graue van Oldenborch auer de vj“t man, ane jungen vnd 
wife, vnd togen na Delmenhorſt vnde brenvden de ftabt vt 
vnd dar na Kloppenborch vnde na der Fechte vnde na Hafelunde 
vnde brenden vnde roueden vnde malen bar vele armer lude 
vnde flogen vuſte Doet in dem flihte to Munfter, jo lange bat 
fit de bifeop van Munfter ruſtede mit velen duſend. Wente de 
Toning van Dennemarken unbe de lanpgrauen ſcickeden ome grot 
mechtich volk vnde jagebe fe bet in Fresland. Darna begerbe 
de graue van Oldenborch gnabe, alfo dat dar heren vnd forften 
unbe ſtede twiffen quemen vnde mafeben freve, Dat den grauen 
van Oldenborch grot gelt koſtede vnde nicht mer barup to 
fofende vp Delmenborft, be ofte fine eruen. Vnde deſſe vorbrady 
frady na Krutwiginge. ) 

Anno 38 ven 29 Aprilig do moften be lude vt dem 
Bilmerder de flene vp dem Hoppenmarkede vpbrefen vnd 
auer eine fiden fmiten. Des nogeſten dages do wort be 
Hoppenmarfet geploget tegen des koninges fine tofumpft und 
wort alfo ein ronbane bereit. 

Anno 38 den 30 Aprili8 hadde de radt st etlifem kaſpel 
20 borgere vp bem radthuſe vnde belt enen vor de worde ber 
hulbinge, wo de Iuben frolden, bar nen dem foning im namen 
fiter vnmundigen brodere mebe huldigen feolde, dar de borgere 
mebe fredich weren. Darto begerbe de radt de fuluigen borgere, 
bat fe alfe ven dad, wan fif de foning barto vorlebbigen konde, 
wolden gutwillich weien und vp bat radthus in eren temelifen 
fleberen Tanten, van en togefecht worde. Dat of de borgere 
Inueden vnd of varna gutwillich beben. 


I) Diefe Nachrichten ergänzen diejenige in von Halems Geſchichte 
von Oldenburg. Th. II. S. 59. 





151 


CAnno 1547 im fommer vt forberinge Foninglifer majeftat 
to Dennemarf mofte duffe flabt ſenden ben Doctor den finbifum 
vnd einen rabtman mit namen ber Gerd Nigebur, vnd enen 
feeretarium an Teiferlife majeftat vnd don den fotfal vnde begeren 
gnade vnde vorgifniffe darum, bat duſſe ſtadt mede int vorbunt 
gefamen was.) ') 


Ban der berlifen infumpft des Foninges van 
Dennemartfen. 

Anno 38 den 1 dach Mai was de mitwelen wor Miferi- 
cordias Domini. Do fint twe borgermefter mit namen her 
Albert Weftede, ber Johan Rodenbord dem foninge vonder 
ogen gereben, wol mit 66 perden ftarf, hen auer j mile weges 
snde hebben alfo den foning ingefort. Dar id of mebe geweſen 
Cawes Rodenborh,2) de junge Albert Weſtede, Hinrich vnd 
Kord Reder,) Tile Nigel, ) Hinrih van Holte,) Jochim 
Zuefirenge, Hermen van Hutlen, Hand Wichtenbefe, I Jochim 
Schuldorp, Joſt Rouer, I Jochim Meiger, Johan Moller, 
Johan Ruchtemafer. ) 

Anno 38 den 1 dach Mai, was be mitwelen vor Miferi=- 
eordiad Domini, id de hochgebarne vnd dorchluchtige Toning 
Kriſtianus vmmetrent 4 be clofe in groter berlicheit vnd 
pomperei in Hamborch in bat damdor gefamen, wol in be 
400 perde ftarf vnd al in blomengel ?) geflevet, de adel auerft 
al in half blomengel. vnd balf fammit, ein volde om de ander 


1) Das Eingeklammerte ift ein fpäterer Zufaß. 

2) Der Öberalter Claus R. T 1557. 

2) Hinrih Reder, 1546 Oberalter zu Nicolai, reſignirte 1572. 
Cord R., Jurat dafelbfi 1559. 

* Seinen Namen haben von ihm oder einem gleichbenannten Vorfahren 
geftiftete, noch vorhandene Gotteswohnungen erhalten. 
’) Hinrih van Holte, 1546 Jurat zu St. Nicolai, Rathsherr 1558. 
%) Hans Wichtebele faufte 1560 vom Rathe das Schafferhaus bei 
dem Brodſchrangen. S. Staphorft a. a. O. Th. 2. ©. 615. 
) Diefelben finden wir unter 3. 3. 1541 als vom Nathe nach Kopen: 
bagen gefandt. 

N Johann Luchtemaker, 1525 Kirchgefihworner zu St. Petri. 

N Diefes Blumengelb feheint nicht nur die Barbe, fondern auch einen 
Stoff zu bezeichnen, da es dem Sammet gegenüber gefiellt wirb. 


152 


- gefettet. Darto mit 12 trammeterd vnd ein Fetelbunge vor fif 
ber, vnd ein grot deel vam abel of vor em ber, darna be 
fulueft. Vnd de foningin ret bi em ber. Benedden dem foning 
barna ber Zohan Ranfoumw ond de twe borgermeftere van 
Hambord, darna de adel in ber rege. Vnd wort alfo mit 
groten eeren to Hambordy ingefort. Alwor ein erbar rabt man 
ftede und platze hadde, Dar weren etlife vororbent mit bifcanteren, 
etlife mit fiolen, etlife mit pofitiven, etlife mit fibbelen vnde 
heten alfo ven Foning wilfamen. Vnd wert alfo in fine berberge 
geleivet to Euert Hugen D bus fampt finer foninginne. 

Ok is Defjuluigen dages gefamen de junge forfte van 
Qunebord und is to hus gemweft mit Jurgen van Zeuen.?) 

Den nogeftfolgenden dach, was de 2 Mai, de donrebach, 
is de koning gereben to funte Katarinen Terfen fampt finem 
abel, jodoch heft de adel to vote gegan. Dar heft men 
Difeantert onde Te Deum laudamus gefungen, vnd her Steffen ®) 
heft dar enen fermon gedan. Darna iS de foning mwebber in 
fine berberge getagen vnd ben namiddach do iS de foning vp 
be ronbanen, de vp den Hoppemarfet gemafet was, gereben und 
darup fine hinrte vorfoht. Dar i8 ok geweſt de junge forfte 
Franciſcus van Louwenborch, de of bed morgens to fante 
Katarinen geweft was. 

Darna des 3 Mai des namiddages iS be koning to radt⸗ 
hufe gereden vnde heft in der papen fafe gehandelt unbe groten 
flit angewendet, efte he de vorbragen konde. ‘Dar of etlife 
rabeöperfonen vnde ſös borgere vt enem jveren Tafpel togefoget 
weren, darto Doctor Hepinus vnd her Steffen. Dar do to 
ber tit de papen enen groten feimp geleben, wente: fe wolden 
bandelen vnd hadden nene vulkamen vulmacht, Darum fe of van 
dem Foning ein gube ferapet) Tregen. Darna des 4 Mai, 


1) Evert Huge, Sohn des in der Gröningerfiraße wohnenden 
Rathsherrn Zohan Huge, Mitglied der Flanderfahrer-Geſellſchaft 
1520. Staphorſt IV. 268. 

2) Jurgen van Zeven’s Haus war die fpätere Nefidenz des 

Merchant Adventurers, das f. g. englifche Haus in der Bröningerflraße. 

Stephan Kempe. *) ferape, Werkzeug zum Schraben, Kraßen: 

figürlih ein Auspußer, Vorwurf. 


153 


was be ſaterdach vor Misericordias Domini, gint de Foning in 
funte Clawes Terfen vnde let fif dar van boctor Haepino enen 
jermon don. So fro alfe nu be fermon geendiget wage, bo 
quam de foning vp bat rabthus, bar of de rabt was vnd vt 
etlifen Tafpel 20 borgere de vornemeften, befuluigen fampt dem 
rabe huldigeden dem foning vp de wife im namen finer vnmun⸗ 
digen brodere, alfe finen vorfaberen was gefceen. Dat bebe 
de radt fampt den 80 borgeren. Vnd do dat gefreen was, bo 
word vp der rege her kruedt vorgeuen vnde claret gefcentet vnd 
of den borgeren mede. Darna ftunt de Toning op vnd bebe 
ben borgemefteren, darna den rabeöheren, darna ben borgeren, 
de dar weren, de hant vnd dankede en. Vnd fe boden em 
gelude. De koning antwerbe: „Dank habetd.”) Do bat de 
foning den ganzen radt, darto alle de borgere, de dar op dem 
radthufe weren, des nogeften dages to gafte, alfe op dem 
tofumpftigen ſondach. Dar do ein erbar radt of benne quam 
vnd nam vt enem jveren Fafpel vif borgere mede. Denfuluigen 
dach alje den 4 Mai des auendes to acht de clofe ret de koning 
mit der foninginnen vnd mit bem ganzen hofgefinde vp bat 
Emeske bus, dar of de radt wad. Dar wort gebanzt vnde 
bauert vnd de koning danzt vndertiden fo drade mit borgeren 
frouwen alfe mit bafefroumwen. 

Des nogeften dages, alfe den 5 Mai, den fondad vp 
Misericordias Domini genomet, do ret de foning in ben boem 
vnd gink vp dat koer vnde flunt bar bauen vp, dar men bat 
Euangelium play aftofingen. Vnd de beiden jungen forften, 
alfe hertoch Frans van Quneborh, vnd hertoch Franz van 
Louwenborch, de ftunden beide bi em. Vnd dar wort vp ber 
orgel geipelt vnd bifcantert Te Deum laudamus. Darna dede 
ber Steffen den ſermon vnd prebifevde dat Euangelium: Ego 
sum pastor bonus etc. Dort na dem fermone do fungen fe: 
Victime pascali laudes. Do. fort ret de koning webber na finer 
berberge vnd des middages quemen de beiden forften to em to 
gafte, dar do de radt fampt den 20 borgeren. Ok quemen fe 


— — — — — 


ı) Die Erklärung der königlichen Räthe über dieſe ⸗Annehmung«“ f. bei 
J. E. de Westphalen Monum. inedit. T. IV. Praefat. pag 3%. 


154 


fro. Afe de clofe nu 11 geflagen hadde do flunt de Toning 
alfo vort vam Diff op ond ret in de Difftrate in der Ordelsken 
bus, dar do fin rufting wag, vnd was jdel rot geflevet. Na 
vorlope der tit ein ftunde do quam he wedder vp de bane riden 
vnde beret fin pert vnd was jdel gron geflevet. Auermals ret 
be wedder in fine herberge vnd ruftede fif in fin ſteckharnes. 
Vnder buffer mitler tit fumpt de Toningin ber riden fampt eren 
juncfrouwen vnd gans hofgefinde, vnd ſtunden in her Johan 
Wetken H dornze. Ok quam vnder buffer mitler tit de radt 
ſampt den obberſten vam adel vnde gingen ſitten vp den hop⸗ 
penſal. Darna kumpt de koning wedder riden vt ſiner ruſtkamer 
in ſinen ſteckharnes vnde kumpt vp de banen. Vnde de beiden 
jungen forſten, alſe de forſte van Luneborch vnd van Louwenborch, 
de vorden em de ſchilde vor. Vnde ſin adel moſte bi em her 
lopen vnd hadden witte hemmede auer de wamſe ond grote 
golden keden im halſe vnd perlenkrenze vp dem koppe, vnd ſik 
geſwertet vnder dem angeſichte gelik den morian. De koning 
auerſt was gron gekledet, tomale koſtlik vnd hauerde vp der 
banen vnd ſtak mit Chriſtoffer van Velten. Alſe it nu 
an ein drepent gan ſcolde, fo ſtegen de beiten vorgeſcreuen 
forften of af vnd lepen bi dem Toning ber. Vnde de foning ſtak 
Criftoffer af vnd vil of fulueft meve. Do hulp em fin abel 
wedder op. Na vorlope ener flunde do ftaf de foning mit enem 
anderen ebvelen man, mit namen . . 2.222 ce ee. 
ven ftaf be af, de quam van dem perde. Darna ftaf buffe 
fuluige eddelman mit Eriftoffer van Belten vnde fillen beide af. 
Darna ftaf een par mit chronefen 2) vnd vil de ene twe mal. 
Darna flat noch een par ſcarp. Dar vil de ene van af. 
Darna ret be Toning mwebber van ber banen in fine herberge. 
Kort darna kumpt de junge forfte van Louwenborch wedder op 
be banen in vullen koritzer ſulf drudde unbe betengebe Dar to 
tornerende. Auerſt nicht lange bo rei he wedder na finer berberge. 
Darna des auendes halfwege achten do ret de foning mit 
der Foninginnen fampt dem ganzen hofgefinde vp bat Emeske 


) 305. Wetten, Rathsherr 1547. 
2) hroneten: 1. korytzer, d. h. Küraß, Harnifch. 


155 


hus vnd danzeden dar bet to ein be clofe. Dar wort gefeentet 
rines win, emes beer, hamborger beer, de fulle ve man prinfen 
fonte. Darto worden wol ein hundert glaze twei ftot, dar bat 
emeske beer inne was. Darna op bat laſte do ftref de koning 
der foninginnen ben, flege D af van dem foppe vnd barna allen 
den junefroumwen, fo dat fe in ben baren vanzeben. Darna 
togen fe webber in bes koninges herberge. 


Des mandages vormidbage do ret be foning vp bat rabthus 
vnd handelnden in der papen fafe bet to 12 ve clofe.) Darna 
to halfwege 3 de clofe do quam de Foning fampt ven beiven 
jungen forften vp ve banen in vullen Toriger und weren erer 
wol 15 in »ullen Foriger vnd tornerden wol twe ſtunden lanf. 
Darna des auended do ret de koning webber vp bat Cmeöfe 
hus vnd danzeden dar vnd tornerben bar of to vote. Vnd dar 
was ein panfit beret, var mafeden fe ſik erfto frolif vnd durede 
bet to veer de clofe. 

Des dinxtedages namiddages do vor de koning vp ber 
Iutfen Alfter in enem euer fpageren. Vnd to vif de clofe do 
gingen be beiden vorgefereuen jungen forften bir vt ber Gronin- 
gerſtrate vt Jurgen van Zeuen hufe in des Toninges herberge 
to Euert Hugen hus in vnd hadden fif fwart befmittet om Dat 
antlat, alfo of ore denere, und hadden veer gigelen vor fif fpelende, 
vnd brochten alfo dem foninge enen mummenfcanze. Darna 
des fuluigen auendes to 10 de clofe do voren be beiden forften, 
be forfte van Luneborch vnd de forfte van Louwenborch, in enem 
euer na Winfen. | 

Des mitwelend darna do handelde de Foning in finer 
berberge auermal in der papen ſake van bed morgen to ſöven 
be clofe bet op den namitvach to twe de cloke. Wowol bat be 


ı) lege, der Kopfpuß eines Frauenzimmers. S. Brem.-Rieberfinsf. 
Wörterb. unter flijen. © 

An diefem Tage ertheilte der König den Hamburgern eine Beflätigung 
aller von feinen Vorfahren ertheilten Rechte, fo wie ein Privilegium 
gegen das Straupredt, in weichen beiden auch feine damals in 
Hamburg mit anwefenden Räthe aufgezäplt werden. &. Schuback 
de iure littoris. Abdruck der Fübel. und Hamburg. Urkunden über 
den Zranfit durch Holſtein. ©. 9. 


u 


156 


foning ſik fulueft darto vorlebdiget vnd in ber papen ſake per- 
fonelif vele gehandelt, fo hebben doch de papen fit in nenem 
wege feiden wolt. 

Darna des bonredage morgens to viven be clofe do ret be 
foning wedder wech mit vif perben vt dem bore und habbe en 
gram mantelfen vmme. Vnd vor dem Grindel dar fammelben 
fe fif ond wort dar wol 40 perde ftarl. Dar quam of fin 
foninginne bi em. ) 


Anno 38 in Pinxtedage, was de 9 dach Junii, do let ein 
erbar radt van allen prebifftolen gebeden vnde ein manbat 
aflefen, dat nemant feolde fine hofe buten der porten belegen 
sorhuren, bi pene 20 . Vnd alle vp ben tofumpfligen 
Michaelis, fo noch vp den hauen waneden, feolden na dem 
Michaelid nergen mer buten wanen, bi peen van 20%. Darna 
vp Johannis dach heft ein erbar rabt dat juluige worbot vp 
alle porten vnd karkdaren flan laten vnde enen jveren ernſtlik 
wernen laten, dat namant buten vorhure edder wane beiden 
porten, bi peen van 20 #. Darto feolde nemant fin bug, 
feller eober bode vorhuren jennigen, funder he were denne 
borger edder men feolde en erften dem rabe antogen. 

[Anno 1549 vp Pafchen iS it deger vnde al vworbaben 
worden, dat nemant vp den hofen mofte wanen unbe moften of 
alle af faren.] 9 

Anno 38 den 17 Mai do let ein erbar radt van Hambordy 
de trummel vmmeſlan vnd stropen: Dat alle ve bogmang, 
de dem rabe denen wolden, de ſcolden famen op dat Emeske 
hus. Vnd worden angenamen vp beide tunnenfcepe vnd vp 
de Elue gefent om der fnechte willen, de bo int ftihte to Bremen 
legen vnd rofeden vnd brenden dar vmlange her vnd beden 
groten ſcaden. 


1) Die Koften der Bewirtfung des Königes, feiner Gemahlin und 
Schwefter mit ven Gefchenten und „invitationes nocturnae, vulga- 
riter apellatae banket,“ find in den Expensis Civitalis angegeben 
mit 5689 tal. 8 sol. 5 den. 

2) Das Eingellammerte if ein fpäterer Zufaß. 





157 


Anno 38 den 19 Mai wort hir to Hamborch ein wedder⸗ 
doper gefregen, de etlife errige artifel befande vnd darvp in 
be hechte gefettet vnd of etlife fines gelouendgenaten in pinen 
gemeldet, de of in de hechte gefettet worben fint vnd barna 
vorbort vnde vnderrichtet worben, fo dat fe alle van eren erdom 
fint afgeflan, vigenamen de be erfte was gegrepen. De is ben 
3 Junii int recht gebrodt vnd dar angeflaget. Darup be fin 
berat bat bet to dem 5 Junii, id be wedder int recht gebrocht 
ond is auermald in finem erdom beftenvich gebleuen. Darup 
i8 gefunden dorch borgere vnd binglube, fo be wolde wedder⸗ 
ropen finen erbom, bed mochte he geneten, wo nicht, fo feolde 
be geftraffet werden vp bat hogeſte. So is em doch nod fo 
gnedich geuallen vnd wider vnberwifinge gedan, fo bat he 
webbergeropen heft. Dewile be auerft dat in dem rechte nicht 
wolde don, derhaluen hebben fe en vp den kaek fetten willen. 
Auerft de prebicanten hebben vor em gebeben, dat he nicht vp 
den kaek, funder to der ſtadt vtquam. Darna ben 8 Junii fint 
de anderen, fo dar webbergeropen habben, vt buffer flabt vor⸗ 
wifet und verveſtet worben. 

Anno 38 den 17 Julii ret de borgermefter her Johan 
Rodenborch mit enem fecretario, meſte Martinus,D ben na 
dem churfurften, var dat euangeliffe vorbunt was. Wol mit 
10 perden ftarf reden fe vt Hamborch und quemen webber ven 
15 Augufti. 

Anno 38 den 2 Auguft is tidink gefamen, mo bat be 
bifeop van Munfter und de graue van Oldenborch tohope 
weren vorbragen eres twiſtes haluen fe tohope hadden, und de 
nu ein titlant in kriegeshandel gehanget. Auerft alfo dat be 
grane van Oldenborch mofte van not wegen beide hupen befolven. 
Darna den 14, 15, 16 Auguft fint de Mnechte berauer de Elue 
gekamen in des koninges benfte. 

Anno 38 den 2 Augufti id hir van etlifen borgeren vor 
Hamborch bi den houen vor dem Efholte betenget de graue 
to mafende dorch de houe. 2) 


’) Mag. Martin Gobel iſt gemeint. 
2) Es kann hier nur vom Herrengraben die Rebe fein. 


158 


Anno 38 den 6 Augufti do heft ein erbar radt vp bat 
Scepbumerbver flan laten ein ferift vnd darin vorbeden laten, 
bat neen frepbumwer mer den 4 4 to dachlon yan ben borgeren 
nemen ſcolden, bi brofe vnder peen vorbaden, wente fe touorne 
mit 6 2 nicht tofrenich weren, ſunder wollen 8 23 hebben. 

"Anno 38 den 16 Augufti quam de erfte nige herink vnd 
galt de laſt vormiddage 150 H vnd namiddage 90 # vnd De 
tunne galt vormiddage 14 # vnd namiddach 8 X. 

Anno 38 den 18 Augufti do let ein erbar radt affundigen, 
dat ein jder feolde fine wer ferdich hebben. 


Anno 38 in dem fommer is hir to Hambordy ein froume 
gefamen van Buxtehude. De fuluige was befeten ond pladı 
na ben fermonen altos in den Ferfen lude to ropen vnd to 
blafen vnd to Drampen vnd rep: „OD wi, o we, o wi, o we,” 
vnd ftellede fif tomale gresliken, fo bat orer Dre edder veer 
ennoch mit er to holdende hadden. 

Anno 38 den 19 Augufti fint vnſe beren, ber Gerd van 
Hutlen ond her Bincent Moller vtgereden na Bergerdorpe. 
Darna den 31 Augufti fint vnſe heren to Lubeke getagen, alfe 
her Johan Rodenborch vnd ber Gerd van Hutlen. Aldar 
fint of gefamen ber ſos wendeffen ſtede heren. Vnde vonder 
duſſer mitler tit hebben acht fnaphanen enen wagen to Qunebord 
to hus horende vpgehoumen und den geftroifet.) Darup be 
van Luneborch vort den anderen beren van Luneborch, de do to 
Lubeke weren, togebaden, darup de fuluige heren eren ferretarium 
an den forften van Louwenborch gefant. 

Anuo 38 den 26 Augufti wort ein behende Def in ve 
bedhte gejetiet. De hadde vt enem Quneborger bote entforet cen 
bat, darin twe ftammeten 2) und 100 gulden, vnd was bo nicht 
fin. Darup be den 2 Septembrid int rechte angeflaget vnd 
darna Den 13 Septembrid is be hemelif vt ver hechte wech 
gelopen und dem galgen entfprungen. Wente de fentencie hadde 
be im rechte gefregen. 


1) geftroifet: M. Hd. firoufen, rupfen, fireifen, berauben. 
2) fammeten? unverflänplic. 


+ 


159 


Anno 38 den 2 September do ftaf de aftrologus doctor 
Reuenlouw enen man to dem Altona. 

Anno 38 den 18 September do heft Peter Timmerman, 
ein borger in dem Rodigesmarkede wanende, webderropen moft 
apen hufed vor dem ganzen rabe, dat he op Lambert Denen fine 
husfrouwen in ere ehre gefecht hadde. 

Anno 38 im Nouember do is vtgefamen, bat to Dortret 
in Holland wa® ein wert geweſt, de apenbar herberge heive 
vnd grote fond hadde vnd der gefte, be he auermocdhte al omme- 
brachte vnd in fin bus grauede. Darum he mit allen finen is 
vorbrant worden. 

Anno 38 den 15 Nouember de nacht auer do worben bir 
to Hamborch in ber flabt in der Steenftrate twe wagen mit 
lafen beladen bi nachtiven vpgefneden vnd de lafen barut 
geitalen. 

Anno 38 den 6 December, was de dach ſancti Nicolat, 
des auended 10 5 de clofe quam in groter haft mit grotem 
fiorme gand hoch water. Ok alfo body alfe it anno 33 ben 
27 Octobris geweſt was vnd ein quartir 2) fiber, alfe it anno 
32 den 4 NRouembrid weit wad. Dofulueft anno 32 ven 
4 Nouembris was fo body water, dat it bi minffen leuende 
nicht hoger weit mas. 

Anno 38 in December fint tom Buffe 9 bi Brabant in 
enem clofter vele wifer gefunden, de gelif ven monnefen befapt 
weren. Bnd dat id wunderliker wied vtgekamen. 

Anno 38 in December beft de bifcop to Swerin® 
vor der.ganzen gemene angefangen vnd gefecht: wo wol he to 
enem bifcop gefaren, fo voleve he doch vnd were tegen fine 
conſciencie, dat he ſodane biſcop feolve fin, de finem volke feolde 
nicht predigen dat wort des almechtigen Gades, vnſes heren. 
Roc vele mer were et tegen fine egen confriencie, dat et finem 
volfe fcolde vorbaden fin Gades wort predigen to horen. Dee 
wile be nu de groten potentaten bauen fif hadde, pawelt vnd 


) Quartir, foheint hier eine viertel Elle, ſechs Zoll zu bebeuten. 
2) Buffe: Herzogenbufcd. 
) Herzog Magnus zu Meklenburg, Biſchof von Schwerin. 





160 


cardinale, prelaten vnd erzebifcoppe, vnd konden darin fif to 
geuende nicht vorenigen vorwilligen, D derhaluen wolde he 
gebeden alle finen laniften, he wolde prebigerg fetten in finem 
gebede. De feolden Gades wort prebigen vnd fe ſcolden mit 
allem flite tohoren vnd beholden und leren't. Dewile fine 
auerften noch nicht voreniget, fo konde he to dem prebifampte 
noch nicht kamen, funder he dachte fif des nody ein titlanf to 
entholdende. Vnd hadde of gefecht, be hapede mit buffer 
entfeuldinge vor jderman to beftan, darto dachte he of vor dem 
almechtigen Gabe mit buffer entfeuldinge to entfriet werben, 
nadem he dem volfe nageue Gades wort to horende vnd en 
dat nicht vorbode. 

Anno 38 in December heft de Toning van Engelanpd 
grote mechtige heren, grauen vnd ribber, be tomale mechtig 
weren, richten vnd van bem leuende to dem bobe bringen laten 
vmme etlifer valfcheit vnd hinderliſt willen, de en togeledht is 
worbden.?) Wente men wolde feggen, bat de juluigen heren 
hadden in Seland angericht, dat dar 300 ſcepe worden togerebet, 
be in England feolden kamen. 

Anno 38 in December is nit wit van Rome an enem 
orde de Tiber vigedroget und ein feentlit fmalm?) vnd rofe 
barut gefamen, alſo dat et geftunfen heft, efte dar hupen ſweuel 
geprent worbe. Darto is foban ein balverent*) dar geweit efte 
dar ein hupen kartouwen weren los gegan. 

Anno 39 vor ichtmiffen was grot vpwater to Brunſwik, 
dat de Ocker gink dre ellen auer den Hagenmarfet. Vnde to 
Wulfenbuttel dref de flufe vnde molenhufer enwech, dat neen 
minfche dachte fo bogen water to Brunfwif. Vnde dref vor 
Bremen to Bord de dam bat tolhus enmweg, dat men Tonde 
van Bremen varen auer be marff bet to Delmenhorft. Vnde 
was nie gehert fo ein grot vpwater vnde dede groten feaben 
in velen landen. 


1) vorwilligen: freiwillig. 

2) Es waren dieſe die Verwandten und Freunde des Cardinals Reginald 
Pole, welche auf die unerwieſene Beſchuldigung einer zu Gunſten 
deſſelben angeſtifteten Verſchwörung hingerichtet wurden. 

3) ſwalm, gewöhnlich: fwalt, Dünſte, Rauch. ) balderent: Polteren. 


U 00000707 


161 


Vnde of twiffen Meideborch vnde Hamborch vele 
ande inbrafen vnd bat ſtach na dem Paſlen. 

Anno 39 vpt vorjar quam ein landsknecht vp jenfit 
Smwerin op dem lande to enem husman to der herberge unbe 
biddet vmme Gades willen de berberge. Vnde ſtelde ſik, efte 
be krank were, vnde ſede, he wolde wol ſlapen vp der frune. D 
Vnde de lude weren bermehertig vnde leten en des auendes to 
bedde bringen bi dem knechte vnde der maget. Do be be op 
ber feune hadde, do fiat he der maget den hals af, darna dem 
knechte of. Darna gink he weder in’t bus to dem werde vnde 
bat den, dat be en wolde to bedde wifen, denne de knecht vnde 
maget weren tohope wechlopen. Vnde do he one vp be feune 
frech, ftaf he ome den bald of af. Vnd gink int hus, vnde de 
frouwe lag im kindelbedde und nam fe fenklik vnde band fe in’t 
holt an enen boem vnde krech dat find vnde reet et entwei vnd 
frat dat herte vp, vnd bant er ein Himmel in den munt.) To 
fede fe: „Och here Godt, hedde if doch eins drinken.“ Do febe 
be, be wolde er wat balen. So gift Gobt, dat dar de junfer 
jagede vnd fant dar de froumwen flande vnde Iofebe fe. Vnde fe 
Hagede em al wes gefceen were. Vnde de junker jagebe em 
na vnde krigt en fenklik vnd let em alle vage een lit afleven 
bet dat he flarf. 

Anno 39 den 10 Ianuarii, was de frigbad na trium 
regum, in ber nacht twiffen dem frigdach vnd ſaterdach to twen 
be cloke, do bliret et vnd floch enen fmaren donnerſlach, desge⸗ 
Iffen touorne nicht valen gehort id worden. Kort barna to dren 
de elofe kumpt auermald dat wedder vp ond fleit noch enen 
grumfamen donnerſlach, dem vorigen grefelifen flage gans gelik. 

Anno 39 den 31 Januarii fint vnſe beren, ber Johan 
Rodenborch, borgermefter, ber Jochim Moller, rabtman, 
vnd mefter Johan Ritzenberch, fecretariug, mit etlifen perden 
bengetagen na Branffort an ver Aderen, ) dar of dat ganze 
euangelifche vorbunt, beide ver beren und forften vnd ber ftebe, 


1) feune: der Boden des Haufes. *) fimmel: Es wurde ihr ein 
Zweig von einer Kümmelſtaude in den Mund gezwängt, damit fie 
wicht fchreien konnte. °) So irrig für Franffurt am Mein, S. 
8. Ranke a. a. O. Th. IV. ©. 125- 138. 

11 








168 


gekamen ſint. Aldar is of gekamen des grotmechtigen keiſers 
Caroli quinti fine afſanten vnd des paweſtes affanten. ) Aldar 
hebben fe fo vele gehandelt, dat it ſos mante In ein beſtant 
feolde fin tmwiffen dem euangelifchen vorbunde und dem paweſte 
vnd dem bifeop. Vnd hebben wedderum ein dach to holdende 
fit befeeden t0 ....... vnd fint vnſe heren bir wedder to 
Hamborch gekamen den 30 dach Aprilis anno 39. 

Anno 39 im Januario nimpt de landgreue van Heſſen 
bes hertogen van Brunfwif finen ſcriuer gefangen vnd fint 
bi em brefe, darin be vant, wo fif de bifcoppe hemelik hadden 
vorbunden tegen dat euangeliffe vorbunt, vnd de feepe in Seland 
vtgeret feolden in Dennemarfen Iopen vnd taften ben foning 
san Dennemark an. Vnde de bifcop van Menke frolde ben 
churfurften, hertoch Hans van Saffen, antaften, vnd be hertody 
van Brunfwif mit hulpe etlifer bifcoppe wolde den landgreuen 
san Helfen antaftlen vnd de bifeop van Bremen ſcolde ben 
hertoch van Luneborch antaften, vp bat -alfo ber bundgenaten 
neen dem foninge van Dennemarken Tonben biftant bon. Vp 
bat alfevenne de papefeop Dennemarf alfe mit ben frepen 
mochte infrigen. Alſedenne wolven je, dachten fe, ben anderen 
landen vnde ſteden wol raben. 

Vnde id vonder buffer mitler tit in Martio ein grufam 
bupe volles tohope gelopen int ftihte t0 Munfter, barna bi 
Bremen den armen luden bat ore genamen vnd qwit gemafet, 
vnd hebben auer de 12 duſent man ſtark geweſt und bebben 
36 fenlin vpgerichtet. Darna den 10 Aprilis is Bulouw mit 
duſent Tnechten int Iand tv Hadelen getagen vnd in ber 
Hamborger bebe geuallen vnd op de Hamborger frentlifen 
motwillen gebrufet, den luden er forne van bem bone ben 
beeften vorgegaten, darin fit de beefte Doet gegeten hebben, ben 
luden de bedde in den wint geholden vnd tohouwen vnd be 
fedderen alfo flegen laten. Vnder buffer mitler tit hebben je be 
feepe in Seland gans ſtark vtgeret. Vnd de radt van Hamborch 
let vorbeven allen feipperen, fo do vp ber Elue legen, bat 
nemant frolde afjegelen, ſunder fit ver fegelacie entholden bet 


1) Es ift ein Irrthum, daß hier päpftliche Gefandte erfchieneu feien. 





163 


bat men fege, wor but voll henne dachte. Do vort heft ein 
erbar radt in dem Paſken de trummel vmſlan laten vnd volf 
na Ritzebuttel gefent. Kort hirna is be hupe der lanzknechte 
int land to Habelen getagen vnd bar fil gelegert. Vnder duſſer 
tit fin de fcepe, fo in Seland vnd in Holland vtgeret, vtgelopen 
na den Houeden.!) Kort darna heft de here van der Beer 
ene jagt en nagefant vnd fe wedder ingehalt in der Welinge®) 
in Selanb. 

Vnder buffer tit fint de knechte wedder vt dat lanb to 
Hadelen getagen vnd fin hen int land to Luneborch getagen, in 
meninge fil dar auer de Elue bauenwers to geuende. So fro 
alfe dat ein erbar radt buffer ftabt to weten gefregen bebben, 
alfo, vort fint bir vtgeruſtet acht euer, dre Iuneborger bote, bre 
feepeöbote mit gubem gefeutte vnde mit volle. Vnd de trummel 
fin vort bir omgeflagen, dat de boslude ſcolden famen vnd 
Inten fit anferiuen in ber heren denſte. De dre ſcepesbote 
bebben fe fin mit ſchilden behangen vnd ene Iufen duars for 
boubare >) vpgemalet, alfo dat allent wes fe van vorto op be 
bote worben fceten, dat floch al auerwech. Duffe pre freperöbote, 
dre Iuneborger bote, acht euer fint den ſondach Quaſimodogeniti 
bir to geruftet, vnd den 14 Aprilis, was de nogefte mandach, 
henupwers geuaren bet henup to Rouwenbord. Nu hadde 
Godt vam hemmel fo fuar en vpwater gelamen Taten, bat it 
den knechten nicht wol mogelif was bauenwers auer de Elue to 
kamende. Derhaluen do fe dat vornamen hebben, do hebben fe 
fl wedder ben na Bremen geferet, van bar webber int land 
to Hadelen auermald. Alfe nu be onfen bat to weten gefregen 
bebben, fo iS her Ditmer Kol mit den eueren ond den boten 
(werte de was mit en henup fampt anderen feipperen) webber 
dal gefamen vp den ſondach Misericordias Domini vnd hebben 
be nacht auer bir bi der Feddelen beliggen bliuen moten bet 
den mandach to 14 ve chöfe. Do hebben fe befcet gefregen vnd 
fint ſamptlik alle in ven Nedderbom gefamen vnd hebben 
darſulueſt al dat feutte los gan Taten vnd fint alfo na bem 


1) pe Houede: alte Bezeichnung des Canals zwiſchen England und 
Frankreich. ©. das ältefl. Hamburg. Schiffrecht. Art. X. 
2) de Welinge: die Mündungen der Baal. ) houbars. Unverſtändlich. 
11* 


164 


Buwhof gefamen vnd bat feutte wedder op den Buwhof gefamen. 
Nu vonder buffer tit hebben de radesheren bir to Hambord 
nechte angenamen vnd de hebben den 26 Aprilid buten bi 
funte Jurgen dem rade geedet vnd fint mit vpgerichtem fenlin 
webber in be ſtadt gegan vnd hebben dem rade ein mante lanf 
gedenet. Darna hebben fe orlof gefregen. Do nu de knechte 
wege weren, bo beft noch ein erbar rabt den bouetman vnd 
fener fampt etlifen anderen bubbelven foldeners etlife tit in 
befoldinge beholden. 

Vnder duſſer tit fint de vorfammelinge bes groten hupen 
ein titlanf ftille in vem lande to Hadelen gelegen. Vnder buffer 
tit 18 tibinge gefamen, wo be landgreue van Heffen den hupen 
hadde angenamen. Kort darna is tibinf gefamen, wo Des 
feifers houetlude webver bi dem hupen gefamen. Vort darna 
ben 9 Maii tredt de hupe der knechte in Wurſtfresland. 
Den 10 Maii kumpt tivint, wo de fcepe, fo in Seland weren 
togeruft vnd mit volfe befettet, worben frie gegeuen vnd feutte 
vnd Frigesruftinge bar wedder afgenamen vnd dem volle er 
befoldinge vnd orlof gegeuen. Kort darna tredt de grote hupe 
of van malfander, torit, toftort, toſtuft und yorfwint, dat nemant 
wet wor fe bliuen. Vnd mad bdutfulue wol ein Gades werf 
fin, dat fo en hupen Tnechte Cmen ſede van ſes und twintich 
bufent meraftiger Tnechte de hupe geweft wer) vmmefus to 
tohope fin gefordert vnd nichtes vtgerichtet. Darto weren fe fo 
ftolt, wen fe enem forften in fin land edder borch togen, fo deden 
fe groten merflifen fraden vnd walt den luden. Wen fe ven de 
forfte befeidede und let fe fragen, wo he bat vorftan feolde, 
efte fe fient ebder frunt weren? fo boden fe eme wedder to: be 
feolde fulueft famen vnd fragen darna. Vnd wen en nu de 
flunfe anmwuffen, fo wolden fe dar auer bat land henne flegen, 
dewile bat de en noch nicht gewaflen were, fo moften fe bar 
dorch vnd in treden. Darup of de forfte van Runchord 
ſampt anderen forften bulpe Fredy in ver ile, Dufent perde bi 
einander und ftarfede fif mit ver hafl. Auerft do de knechte dat 
to weten fregen, de fint fe ftrafs vt fin land vnd wedder int 
land to Habelen getagen vnd hadden fe dre dage getouet, fo 
hadden de hauelude vnd de Fnechte ſik tohope gefammelt ꝛc. 





165 


Vnd gaf duffe hupe der Fnechte jderman in allen fteven 
groten fruchten, darto of de vtgerufteden fcepe in Seland, wente 
nemant Tonde weten, wor de toch henne golt. Se geuen weftwert 
wol vor, et golde na Eonftantinopel; etlife feven of et golde op 
England. Auerft vewile de knechte hir fo na betengeden do to 
grenfen, fo was it wol to befruchten, dat it vp Dennemarfen 
gegolden frolt hebben. Auerfi Godt de almechtich, de ein here 
bed fredes is, vorſtorde but beide mit den fcepen vnb dem hupen 
Mnechte, dat fe vorſpunden, mo vorgefecht id, dat nemant wuſte 
wor fe bleuen. 

Anno 39 des ſondages vor Marien Maddalenen brende af 
be torne to der Widmer mit der karken bauen af van dem 
bonnerwebber vnd de clofen vellen van bauen dal vp de erde. 

Anno 1539 den 5 Mati heft ein erbar radt duſſer flat de 
borgere vp bat rabthus kamen vorbaden Taten und en bar 
vorgeholden: Dewile de frepe in Holland, Seland, to enem 
groten tale weren vigeret vnd noch dachlikes gefterfet ond men 
noch nicht egentlif wufte, wor be reife henne ſcolde, vnd derhaluen 
duffe ftabt um feferheit willen ore egen feepe geruftert vnd ber 
feepe boslude angenamen hadden, darto ok etlike lanzknechte 
angenamen, darto ok de bote vnd euer mit volke vnd ſcutte 
hadden of henupwers Bat, dat alle grot gelt gekoſtet; darto of 
koningliker werde hir dat vorgangen jar mit groter erbedinge 
vnd nicht mit ringer geltſpildinge gehuldiget vnd angenamen 
were, dat ok to grotem gelde gelopen hadde: darto dachte ok 
m ein erbar radt etlife bojers hendal vp de Elue to ſenden, to 
beſcutten vnd to bewaren, vp dat de knechte, de jtzundt vorhanden 
ſin, nicht mochten auergeſtedet werden. Dewile den dut alle 
vuſte gelt gekoſtet hadde vnd noch koſten wolde, fo moſte men to 
den wegen gedenken, dat hir gelt moſte ſin. Wente et wolde 
nicht vnd were of nicht ane geltſpildinge geſceen. Darup begert 
ein erbar radt, dat ſik de borgere darup wolden beſpreken. 

De borgere hebben dem rade wedder inbrocht alſo: Se 
hadden ſik vorhapen weſt, dat ein erbar radt ſe darum vorbaden 
laten hadde, dewile de borgere nu veer jar her gehorſam weſt 
weren vnd dat molengelt vtgegeuen hadden willichliken, dat 
verhaluen de radt den borgeren daruor danken wolde, dat ſe 


166 


dem rade billife horſamheit darin geleſtet hadden. Vnd dat fe 
ok ſeden van gelt vttogeuende, dachten de horger dar tor ſtede 
nicht antogande ſunder hulpe vnde biweſende merer borger. 
Darup de radt vort de borger auermals den 6 Maii wedder 
vorbaden let, vnd heft en auermals de borgermeſter, her Johan 
Hulpe, vorgeholden van wegen des ganzen erbaren rades, wo 
bat bat vorgeuent geſteren bes dages geſceen van dem erbaren 
rade nicht nodich were wedder to vorhalen. Auerſt dut were de 
meninge, dewile allenthaluen vuſte geltſpildinge geſcege, fo moſte 
men of to den wegen trachten, dat men gelt tohope makede. 
Darup fit de borgere befprefen unbe brochten't dem rade 
wedder vor borh Cord Goldener, Tubende aldus: Dat de 
borger (de) dar tor ſtede weren, wolden nichtes vigeuen, ſunder 
ein erbar radt frolde vorerft bat molengelt, alfe van dem brumel 
acht Schilling, affetten, und of den dubbelden tolne, dewile de 
veer jar vmme weren nad oren egenen vorfegelden brefen, fe 
ben veer kaſpelen darup gegeuen babben, wedder inhalen. ) 
Darto ſo nemen't de borger vor grot wunder, dat men ſo 
notroftich van gelde alle jar were, dewile doch fo grote vpkumpſt 
hir binnen were. Wente dat bruwelhus were touorne vor 
2000 # vorſcatet worden vnd nu moſte men Dat vor 6000 X 
vorſcaten. Dat al ein grot Cwer) inbrocdte wen touorne. 
Darto ve nu borger worbe, de mofte nu tein marfflude geuen, 
de touorne man ein marf gegeuen hadde. Darto de nu imt 
recht worbrefe, mofte nu genen 30 ebder 40 dalers, be touorne 
fs 8 ebver 12 gegeuen hadde. Darto vp her webbe be bar 
gebrafen hadde, de mofte nu geuen 50 balers, de touorne man 
twe edder dre mark geuen hadde. Darto de officien vorpachten 
fe fo hoch, alfe fe konden, darto ok etlife vorkoften, alfe ben 
Minferbom, dor fe den Heine Loderman ben gefettet hadden ver 
200 baler, vnd de nu de borgere, de viffere, darto ben fromben 
man fratteve dach bi dage vp dat alberfearpefte, und dachte alfo 
fin gelt van den luden webder to featten, dat be darvor 
gegeuen hadde. Vnd dat dachten be borgere van em in nenen 
wegen to liven. Duffe vpkumpſt alle moſte dennoch des jares 


1) wedder inhalen: wieder anfprecken, neu beantragen. . 





167 


grot gelt inbringen. Darto vam feate. In vprichtinge bes 
receßed were ben rabeöperfonen nagegeuen or fcot nicht vtto⸗ 
geuenbe ein titlanf. Auerſt nu dewile men fo notroft were, fo 
mofte men to ben wegen denlen, bat de radt to feate vor vnd 
de borgere na gingen, nabeme van ben rabeöperfonen feir fo 
vele feulve to ſcate kamen, alfe van dem Tafpel funte Jacobi. 


Darup fit ein erbar radt befprafen vnd borch den borger- 
mefter ber Johan Hulpe weder ingebrodht: Dat ein erbar 
rabt nu to deſſer tit nicht wolden bat molengelt afgedan hebben, 
darto of den bubbelden tolnen nit. Ban or gut to vorfcaten 
befenden fe wol, bat it vormald ore vorfaberen gedan haben, 
nd dat ft enen in vprichtinge des receßed were nagegeuen. 
Sp men ben nicht wolde vnde konde enen bat lenger vorgunnen, 
fo konden fe dar wol mede tofrede weſen, dat fe deden gelif wo 
ere vorfaderen hadden geban. Ban der befcattinge ber wedde⸗ 
beren vnd der richteheren feben fe alfo: Dat be predicanten 
flunden vnde feelden alletos vp de auericheit, de fe de vndat 
der gemenen nicht ſtraffeden. Derbaluen moften fe jo be ouel- 
deders ſo firaffen, bat fe ein titlank daran dachten. Ban ben 
oficien 10 verpacdhten antwerde be radt, bat fe dat nicht konden 
verflan, wo de borger dat meenden. Auerft but were war, op 
dem Winferbome, das fe bar enen man hadden gefettei, be 
gefint weft were fin geldeken bir vt der ſtadt to bringende unbe 
vp liftit to dem clofter vor Buxtehude fine prouen to kopende. 
Dem were nn ein rabt vorgefamen vnd haben em ben bom 
ingedan bi alfo, dat be ſcolde hebben den bom ve tit fine 
leuendes. Darup he dem rade 200 Mark gedan hadde vnd na 
ſinem vnd finer frouwen dode.........h) 


Anno 39 na Viti hebben ſik de Brabander vorbunden 
mit etlifen vmmeliggenden ſteden mit vorrederie, mit vulborde 
vnde willen des hertogen van Brunſwik, hertoch Hinrik des 
jungen, dat ſe wolden den eddelen heren vnd hochgebaren hertogen 
von Eleuen, Gelleren, Gulek, vmmebringen edder vorgeuen. 
Darup hertoch Hinrik entfeng hundert duſent ducaten. Sp gaf 


) Das Weitere fehlt in der Handfchrift 


A 


168 


Godt de gnade, dat he entquam vnd bat alfo dorch wunderliker 
wies ben hochgebaren forften van Cleuen vormeldet wort. Darna 
freg de hochgebaren forfte van Cleue de auerhand vnd grep be 
ouerften in ben fteven, de bir feuld ane hadden, vnde let be 
richten, ein part mit dem fiverbe unbe ein part vp bat rad. Et 
heft ot duſſer orfafe vnde anderen meer de forfte van Eleue mit 
dem hafe to Burgundien na buffer tit eine grufame feide 
angehauen, de geduret bet anno 43 im mante Augufti, do be 
forfte noch mofte dem feifer darvor to vote vallen, bat be en 
webder to gnaden nam. Vnde wort in buffer feive de gude 
ſtadt Duren jamerlich ommebrocht vnd bat volf vormorbet. 


Anno 39 in Junio wort betenget de dam to mafende vnd 
to ftenbrugget werben vor dem Stendar, bat touorne flicht 
velt was. Vnd dut vt beuel ber Bincent Mollerd.d 


(Anno 54 wort dat nige butenfle doer gemafet vor dem 
Stendar vnd dat rundel daruor vnd de ftenen dam, dar fo 
vm dat rundel her geledht.) 9 

Anno 39 in die Johannis Baptiste was be grote regen 
und betengende halfwege 9 vnd durede bet to 11 de clofe vor⸗ 
middage vnd regende fo fearp, dat nemant vp ber firaten be 
tit auer gan konde. 

Anno 39 den 25 Junii quam- bir doetor Johan Bugen- 
bagen wedder vt Dennemarfen, de dar anno 37 den 16 dad) 
unit was hengetagen vnd hadde in Dennemarfen geleret und 
geprediget. DE hadde doctor Bugenhagen konink Kriftian de 
frone vp fin houet gefettet vnd dat fwert in fine hand. Vnd 
dat ſeach anno 1537 des ſondages na Laurentii. Do nu doctor 
Bugenhagen bir to Hamborch quam, wo bauen fereuen, beft be 
den 26 Junii hir geprebiget to funte Katarinen ferfen, vnd 
hadde vor fif de fentencte, de Chriftus fprifet Math. 23: „Qui 
se exaltat, humiliabitur, et qui se humiliat, exaltabitur:” vnd 
is bo vort den 27 Junii wedder na Wittenberch getagen. 


Anno 39 in Junio iS de feipper Scapeskop mit finem 


1) Der Rathsherr Bincent Moller war damals zweiter Käntmereiherr. 
7) Das Eingefammerte ifi ein fpäterer Zufab. 


169 


volle to bus gelamen vt Hitland.D He was vorfradt in 
Ifland vnd Fredy ein led int feip, alfo dat em dat ſcip under 
den voten fant. Vnd fe quemen mit dem bote daruan an 
Hitland vnde redden fo ere helfe. 

Anno 39 den 9 Augufti iS feipper Horneman to bus 
gefamen. De hadde 18 welen in der fee geweſt vnd hadde 
Ffland nicht finden Tont, funder he was under Gronland 
geweien, fo na, bat be mit enem halfen mochte op bat land 
gefcaten bebben, auerfi van florm vnd vnwedder doch bar nicht 
anfamen. Vnd em iß eilite volles afgeftoruen und vele krank 
worben im fcerbufe. ) 

Anno 39 den 9 Augufti fint erflo de Iſlandesfarer to 
bus gefamen erer föß, dat in etlifen jaren nicht gehort weit ig, 
dat fe fo late to hus quemen. 

Anno 39 den 11 Augufti is de nige Herink erfto gelamen. 

Anno 39 den O0 Augufti fint vnſe beren, ber Peter van 
Spretelfen, borgermefter, ber Ditmer Kol, rabiman, na 
bem marfgrauen getagen wol mit 24 perben ſtark. Vnd fint 
den 24 Augufti vort wedder gefamen. Denne be markgraue 
hadde it en webber afgejereuen vnd fe weren bet to Vltzen 
gefamen. Vnd was van ber feipfart haluen twiften Meideborch 
vnd Hamborch. 

Anno 39 in Auguſti heft markgraue Jochim ok dat 
Euangelium angenamen vnd bat to prebifen in ſinem gebede 
beualen. 


Anno 39 den 29 Auguſti fint twe defe in ben galgen 
gehangen. 

Anno 39 den 30 Augufti heft ein bofe feentlife hor vnd 
befinne ben feantfleen omgedragen. Vnd de bobel mit ben 
knechten hebben mit hornen vorher geblafen und fe fo bord 
etlife firaten geleivet. Vnd id darna vt dem bore geleivet und 
beft de ftabt vorfweren mofl. ) 


ı) Die Shetlands Inſeln. 
N) Scerbuk, Scharbod, Scorbut. 
2) Vergl. oben 3. 3. &. 18 flgp. 





170 


Anno 39 den 9 September 18 tivinge gekamen vt Iſland 
vam fagebe,D> den de Iſlanders vormorbet hadden fampt 
finen knechten. 


Anno 39 in September is of tidink gefamen, wo bat be 
van Gent weren vproreffe geworben, alfo bat ore ouericheit 
were geweken. Darum is keiſer Carolus de 5, do be in 
Dubefchland fif anno 40 gaf, erflo op Gent getagen und heft denen, 
be bes vprors feulpich weren, de houede afjlan laten. Vnd ie 
barna den vp Andorpen vmmetrent Pinrten getagen. Darto 
of is beropen worben ein rffeöbad; to Coln. 


Anno 39 den 15 September i8 ein ridendener mit namen 
Hermen Beneken baftigen vmgekamen. Sit des auendes bi 
der tafelen, it vnd trinfet und is wol tofreden. Vnd dat met 
falt em van der tafelen vnd he fleit mit beiden benen to vnd 
wil dat meſt begripen vnd fleit it ſik fulueft in de Inafen. Do 
de arfie quam vnd wolde en vorbinden, blef he em vnder ven 
handen bet. 


Anno 39 do wort bat Plene orgel gemafet to funte 
Nicolaus Kerken. Vnd makede meter Gregorius van Brunfwil 
vnd leuerde et ver Terfen den mandach na Jubilate anno 40, 
in jegenwarbicheit der kaſpelheren vnde ſwaren vnd vtermaten 
vele volfes in der Ferfen. Vnd flunt ommetrent 500 marf. 


Anno 39 in October hebben fe to Bremen 84 ferouers 
ven kop laten afhouwen, den junfer Baltzard) ftelbreue ) vnd 
geleive vp de Bremere vnd Danzferd gegeuen hadde. Auerft 
fe deden bauen ore beftellinge und was en alle ſiſk, dat vor't 
net quam. Derhaluen fe alle worben gefraren auer enen kam. 


— — — — —— 


1) Dieſer Vogt war der raubſüchtige Dietrich von Minden, welcher 
mit eilf Begleitern von den Pächtern der Kirchengüter zu Skalholt 
erſchlagen wurde. Vergleiche Arild Hvitfeld in ber Geſchichte 
Chriſtierns III. Annaler Biorns a Skardsil. 

Junker Balthaſar von Eſſens. S. Roller Gefchichte der Stadt 
Bremen. 2b. I. S. 40 figd. Wiarda Oſtfrieſiſche Geſchichte 
Th. II. ©. 420 ilgd. 

») Stelbreue: Beftallungen, Eaperbriefe. &. Zettfiprift für Hamburg. 

Geſchichte Th. II. S. 1%, 128. 


— 


171 


Vnde vonder dem bupen was ein graue,) ben hadden fe 
afhoumwen laten twiffen wen dormen op enem roben lafen vnd 
darna vp den karkhof grauen laten. 


Anno 39 do warp ſik ein nige Meſſias op to Strasburg, 
de dofte vnde helt miſſe vnde vorforde vele volles vnde kreg 
groten anhang bi den joden vnde bi velen eriſten vmme ſiner 
wunderteken willen, de he dede mit bed Duuels kunſt. Auerſt 
et warde mit ome nicht lange.) 


Anno 40 do was grot twedracht to Roftod van Gades 
worbe wegen vnde grot twedracht manket Dem rade vnde borgeren, 
fo dat de radt van Roſtock fridevde na Hambord vmme enen 
predicanten to halende. So halden fe ven Farfheren van funte 
Jacob, mit namen mefter Johan Fritze, de of wanbages 
darfulueft auer 20 jaren capellan geweſen was.) Vnd toch 
darhen am auende Michelis und was bar bet to ber billigen 
bren Koninge dage. Vnd hadde dorch Gades gnaben bar 
guden frede vnde enicheit des gelouens wedder gemaket. Vnde de 
prebicante, de touorne des twiſtes to Roſtock ein orſake was, 
is van dem predigampt vorwiſet, is darnamals to Bouzenborch 
in't land to Mekelenborch gekamen vnde is dar to enem borger⸗ 
meſter gekaren. Do heft he vpgeſettet, dat to der tit man negen 
holtſrepe to Hamborch kamen ſcolden vnde be anderen ſcolden 
van Bouzenborch nicht afuaren er dat de vorigen negen leddich 
weren. Vnde menden alſo dat holt bi der duringe to holdende, 
auerſt ſe konden't ſulueſt nicht holden. 


Anno 38 do wort hir ein mechtich grot kraffel gebuwet, dat 
vorde ener van hir anno 39 mit namen Hinrik Vetken 


) Graue. Es if Ludwig, Herr von Morkerlen gemeint. & Roller 
a. a. O. 

Die Meſſias⸗Praetendenten waren damals ſehr häufig, wie wir auch 
aus den Schwänken von Hans Sachs, H. Volz und anderen abs 
nehmen Fünnen. 

&. Krahbe Historia reformationis Hamburg. Daß ob. Fribe 
Capellan in Roftod gewefen che er 1526 nah Hamburg kam, war 
unbefannt. Sein Gegner Zohan Moller (bei Staphorfi Th. V- 
S. 70) fagt nur er fet eines Pfaffen Sohn gewefen, aus Lübed 
vertrieben und verbeirathet. 


” 
—— 


“ 
u 


172 


vmmetrent na Pinrten, vnd lep int Iand to Lucien vnd quam 
wedder vp der Elue anno 40 den 20 Januarii. Vnde kumpt 
barna den 23 Januarii an grunt vor de Oſten op der Elue. 
Sp fumpt de houetman van dem Nigenhus, mit namen 
Karften Werdesbene, to em to fcepe in meninge, fo bat 
ſcepesvolk febe, dat feip intonemen, dewile bat it an grunt 
gefamen was, vnde habde nu befturt dre euer vul volfed, De 
feolden of an dat feip kamen. Darup de bouetman ve Iofe 
gegeven hadde, wan he bat fintror los frete, alfe den feolven fe 
van dem lande afuaren vnd to free kamen. Vnd do dat 
feepesvolf dat vornemen, wolden fe de Dre euer, fo an bort 
famen feolden, nicht anfteden, gan to vnd nemen den houetman 
fampt enem Tnechte gefangen. De anderen yive, de mit em 
gefamen weren, famen auer houet vnd koppes auer bort, etlife 
of to fpilde. Darna was neen rebdent an dem fcepe, Dat 
toftotte vnd togruſede. Wowol dat de reberd des frepes etlife 
olde ſcippers darhen fenden vom guben rabt to geuende, fo 
was doch an dem frepe neen helpent, vigenamen bat feutte, 
anfer, vnd anfertoue, maft, und fegel und ander refcop, bat 
bir to Hamborch noch gebrocdht wort. Darna den 28 Januarii 
fumpt dat volk hir to Hambord und bringen den houetman 
fampt dem knechte mede vnd wort gefettet in dem Broftorne. 
Darin flogen fif fine frunde vnde hanbelen fruntlit mit den 
reveren des frepes ond geuen den rederen . 2.2.2.2 0000. 
to bulpe to erem feaben, den fe des ſcepes haluen geleben hadden. 
Vnd de houetman wort los, vnd de biſcop nam em fin Nigehud 
vnd dede dat finem baftert Johan van Bremen in. Vnd de 
bouetman lach hir darna mit Hinrik Reders to hus vor gelt, 
vnd gink to win, to beer allerwegen manfet den borgeren. 

Darna kumpt tidink wo Vetken bebbe in Irland enem 
Sranzofen genamen golden kronen vnd etlife hundert vate wins. 
Darup wert Marten de flurman fampt den tme bosmand in be 
bechte gefettet, dat ander volk week. Alle but ſcach den 
>21 Februarii. Vnd feten bet in Maio. Do worden fe weder 
108, dewile neen Fleger quam. 


1) Nigenhus, Neubaus an der Ofte, im Herzogthum Brenten. 


173 


Anno 40 den 3 dach Januarii, was vp ein faterbach, bes 
auendes to veeren be clofe und ein verbe part vor veer flegen, 
alfe de funne vndergint, do ſcach ein wundertefen am 
bemmel. Bauen an bem heuen, dar be vulle maen bes winters 
pleht to fitten, na mitnadht int ſud⸗ſud⸗weſten bar ſloch ein 
ſlach vures berut vnd de hemmel dede fif op, efte he ikunt fit 
van malfander don wolde. Darna do he wedder toginf, let 
et fo blanken firefe na alfe ein fnafe mit dem fwanze vnd was 
fo helle und fo blank alfe ve maen. Wat uns dut bedubet, bat 
wet Godt de here allene! Auerft de blanfheit durede bauen eine 
funde nicht, do vortoch it fil. 


Anno 40 int vorjar quam fo grufam water var bauen 
ber Elue herdal, dat nicht bi minfchentiden gedacht was. 
Darum alle lander vul waters quemen vnd men mofte den 
Hammerbif bir vorfiefen den 8 Januarii. Dat geſcach vp 
genfit der fulen Horne feir to balfwege to Bullenhufen. 
Na Tanfheit der tit i8 but hoge water vorlopen. Is darna bi 
Pinrten vnd etlife tit darna fo grote drogniffe in der Elue 
geworden, dat be feepe van Meideborch heraf nicht faren konden. 
Et hebben of de bote nicht na Luneborch faren Font, ſunder fe 
moflen op ein part flede ere beladen guber vifetten went vp bat 
verdepart na, er fe dar auer quemen. Et heft of in..... 
welen nicht geregnet, i8 man ſtedes ein faſt wedder geweſt. 


Anno 40 in der flillen weken bo heft ein erbar rabt dat 
tunnenfeip hendal vp de Elue geſant. Darup bo Jacob 
Wetken und Hans Sapenholt, houetlude, hebben de Bremer, 
jo sp ver Elue legen um korn to laden, vpgejaget. De fuluigen 
heft ein erbar radt ot dem bome nicht wedder fteben wilt. 
Darup de Bremer gebroumwet duſſe ſtadt int Tamerrichte to 
vorflagende, ond is of gefceen. Auerſt darna anno 44 int 
vorjar, do be borgermefter, her Peter van Sprefelfen, to 
Spier tom rikesdage was, heft he van dem feifer erworuen, 
bat duſſe ſtadt bi erer olven priuilegien mochte bliuen vnde 
gebrufen. Darup fint in Detober vnde Nouember 13 fcepe 
spgejaget, de int land to Hadelen geladen hadden, vnd hebben 
bir to Hamborch er forne vorkopen moten. 


174 


Anno 40 in Februar fint dre klene jungen in be hedhte 
gefettet, de vele tuge den Iuben vt ben Telleren vnd van den fin- 
fteren ond fus van binnen van den bruggen vnd ftraten geftalen 
hadden. Darup fe bi dem Tale geflupet worben vnd to ber 
ftabt vtgejaget. 

Anno 40 dat erſte Februarii tft de borgermefter, ber Johan 
Rodenbord, na Smalfalden na dem euangelifchen vorbunbe 
gereijet, ve do tofamende weren. Darna ben 19 Februarii is 
of doctor Hopinus geuolget, auerft nicht forder alfe to Zelle 
gefamen vnd is den 21 Februarii wedder hir gefamen. Auerft 
be borgermefter, ber Johan Rodenborch, is den 20 dach Aprilis 
wedder to hus gefamen van Smalfalven. 

Anno 40 van dem donredage vor Paffen bet to bem 
frigbage na dem Paſken iS in Dennemarfen vnd in dem Sunt 
vnd bar vmmelanges her fo groten ftorm vnd vnwedder geweſt, 
bat it wunder weit id. Vnd is fo grot ſcade gefceen, de nicht 
to refende is, vnd fint gebleuen 182 fcepe, klen vnde grot, beide 
san Dudeſken, Denen ond Hollanderen. Vnd is fo vele volkes 
vordrunken, dat it to erbarmende was. Vnde hebben of hir 
tom Eruze?) etlife laden ſcepe gelegen, de fit vnder malfander 
gewreuen, ) alfo dat bat volf noch in Paffebage des auenbes 
to acht de cloke vt der flabt na dem Eruze gaen moften. Darto 
is of t0 Wedel am manpage im Paſtken ein färpram mit 
offen vorbrunfen vnd vndergegan. 

Darto is of am fuluigen mandage to Attelenbord ein 
färpram vul volles of vp der Elue vmgekamen, de van Lubeke 
tom dele na Luneborch wolden und of van Luneborch na Lubeke 
wolden. Darto is of ben fuluigen mandage auent Helmefe 
Kone geboumwen worden in fin houet van Hans Wichtenbeke 
op dem boppenfael. ) 


N) Bom Kruze am Ufer von Reumühlen an der Elbe, f. meine 
Eiblarte des Melchior Lorichs. S. 79. 

2) Gewreuen, von WBreven, reiben. 

2) Hans Wichtenbeke. ©. oben ©. 121. 

% Der Hopfenfaal war auf dem Hopfenmarkte. Er diente als 
Wirthshaus und fpäter zur Bierprobe Berge. Schlüter, von ben 
Erben S.188. Reddermeyer, Topographie von Hamburg. S. 254. 


176 


Anno 40 den 28 Aprilis, was de donredach na Cantate, 
bof ber Steffen Kempe, paftor funte Katarine, bat emans 
gelium funte Johannis an vnd predigede bat erfle capittel vt, 
ond nicht mer. Vnd babde des fonbages vor den catechismum 
vnd hadde de x bade vnd den louen vigeprebiget. Vnd hef 
an: ,Baper vnſe, de du bit im hemmel,“ was of fin leſte 
fermon, vnd flarf falichlifen in Godt dem heren, den 23 Drtober 
anno 40. Vnd was anno 27 vp Michaelis paftor geworben to 
funte Katarinen, vnd hof an bat Euangelium to prebifen anno 
23 op Paffen to funte Marien Maddalenen. Cuius anima in 
pace ac pie requiescat! Amen. 


Anno 40 den 2 Maii, was be fondady Vocem iocunditatis, 
bo let ein erbar rabt van ben predilſtolen gebeden, dat ein jdes 
bruwhus feolde mu firafs bergen?) laten time wifpel roggen 
vnd ein jdes wanhus em wiſpel, barto noch fo vele alfe ein 
jver in fin bus bebarf hadde, bi brofe na wilfor bes erbaren 
rades. Wente ein erbar radt wolde Fort na dem Pinrten vm⸗ 
ſeen laten vnd begenne ftraffen, de fobanem gebabe nenen 
borfam geleft hadde. Ok heft do vort be radt begert, bat bat 
volk wolde Godt vam hemmel flitich bidden vm ein fale, bar 
ber ſtadt merklik angelegen were. Den dinxtedach darna hebben 
fe veer radesperſonen gefaren, alfe: Her Jochim Sommer⸗ 
velt, ber Hermen Rouer, ber Jurgen vam Holte, ber 
Laurens Nigebur. 


Anno 40 in Maio heft ſik to Lubeke ein fin rik borger 
fülueft van dem leuende gebrocht vnd ein meſt in de Telen 
geflogen vm etlifer kopenſcop willen, de be gedan hadde und 
darup grot vorlefen worbe. 


Touersten gegrepen vnd nit richtet. Anno 40 
fort na dem Pinrten fint bir te Hamborch etlife Toueroken 
in be bechte gefettet, varuan be ene ben .. Augufli is to ber 
ſiadt wigeflupet worden. 9 





) dergen, barren. 


’) Bier iſt die gelinde Strafe beachtungswertb. Vergl. &. Trummer, 
Borträge über ZTortur, Derenverfolgungen ıc. Th. I. ©. 96 fig. 


176 


Anno 40 in mense Augusto heft ein erbar rabt in ein jder 
fafpel gefant vmme van hufe to Hufe enen rabtman vnd twe 
borger, vnde einen jveren in funverheit gefraget, wo vele roggen 
be hadde? Welk nu nenen bergen laten hadde, wort geftraffet 
vmme dre jochimsdaler. 


Anno 40 den 29 Maii ſint vnſe heren, her Johan 
Rodenborch, borgermeſter, her Vincent Moller, radtman, 
na Lubeke getagen, dar do der henſeſtede heren toſamende 
gekamen ſint. Vnd do de heren van Danffe ſint ingekamen, 
do hebben ſe or geſcutte, ſo ſe vp dem wagen hadden, los 
geſcaten, darum de perde, de vor dem enen wagen weren, darup 
ein radtman ſat, ſint lopende worden, alſe des geſcuttes 
vnwantlich, alſo dat fe nemant heft holden kont. Derhaluen de 
radtman, de in dem wagen was, fit befruchtet, ve perde mochten 
mit dem wagen in de Wakenis Iopen, vnde fpringet vt ben 
wagen. Do ront be wage em auer finen fnafen und de kumpt 
em twe mal entwei, alfo dat fe en vp enen ruffen ſleden moften 
inforen laten, Jodoch hebben fe to Lubeke gefregen enen guden 
arften, be heft em geholpen. 

Anno Ai weren de Toning van Dennemark vnde be 
foning van Sweden feer twebradtig vmme bat land bi 
Femeren vnd of grotes geldes haluen. So berepen fe enen 
dach frig vt und in. So gaf Godt van hemmel de gnabe, bo 
be beiden heren tofamende quemen int felt mit grotem volle. 
Vnde was bereit ein pallas, dar helden de beiden forften eren 
radt allene, ane ere rede. So vorbrogen fit de beiden furften 
frede to bolben I jaer, bi groter pene nicht to brefende, vnde 
ſcededen fit leflik van malfander. 


Dat nogeft jar darna worben de ſwedesken buren vprorig 
in Sweden vonbe wolden ben Toning vt dem lande jagen. 
Darup fent em de foning van Dennemart ein hupen lands⸗ 
fnechte to hulpe in Sweben, fo bat de foning van Sweden be 
auerhand wedder Frigt vnde bedwinget be buren vnde let etlife 
der vornemeften bir van richten. Darna holt de Toning van 
Sweden dem koninge van Dennemarf nenen gelouen, funder 


177 


falt em in fin land vnd beit em groten fravden. Dat was be 
bank, ven be em bewiſede. 9 

Anno 40 den 15 Julii vel in die divisionis Apostolorum, 
bo licht Clawes Range fin feip to dem Eruge, ein fraffel van 
itje laften, vnd is rede vnd wil to fegel gan na Liſbon. Jodoch 
let be dat feip bauen waters erfto fwart malen. Ger be ſcep⸗ 
buwerd vorfeent, var fumpt fur achter in’t roergat vnd nemant 
gift dar acht vp, eer dat fur de auerband in dem frepe nam. 
Und wort baren, ond dankede dat volf man Gade, dat fe de 
helfe bergeven und fo darvan quemen. Vnd dat gube feip 
brande gar vp. Dat fehutte was geladen, gink alle los vnd 
hadde noch feir volk darto feanfert, wort nichts van geborgen 
ben de anfere vnd etlik fchutte. Et was bo ein grote brochniffe, 
mechtig heet und* oil in ſös edder ſöven weken neen regen, 
darum dar leider fur quam. Was quat redent, werte... .. 

Anno 40 in Juli den... .. Dach Des namiddages to breen 
de clofe do betengeve Einbed vp veer orben to bernen vnd 
brende vor den auent to acht glat vt, bat dar nichtes beſtande 
blef, funder ein torn in der muren. Dut auerft wolde men 
feggen, fi dorch vorreberie gefeeen, und ber worreber feolen fin 
343, de alle in ene gefelfeop boren vnd mit Iunten to leggen 
ft vorplichtet haben. Men wolbe of feggen, fe ſcolden van 
dem geftlifen flate darto gefoft fin, dat duſſe bouen fo ſcholden 
de ſtede anfliden. Godt auerft meet de warheit hirvan. Mihi 
aulem videtur incredibile. 

Anno 39 iS de grote feierflofe to funte Peter gegaten 
to Flenſborch vnd ie hir gebrocht vor Tichtmiffen anno 40. 
Vnd fleit op der clofen mit grefesten?) bofftaben aldus: 

Hoc opus sparsis vbique bellorum rumoribus vi ad peten- 
dam a Deo pacem homines excitarentur Vitus Scarpus: D. M. 
et pharmacopola templi S. Petri aedilis f. C.?) Anno 39. 

Gert van Mervelt got mi to Ylenfbord. *) 





1) Bergl. N. Cragii Annales Christiani Il. *) grefesten: Schreib; 
fehler, für gothiſch. *) F. C. Lies: flieri) flecit). 

*) Hieraus if die Angabe (bei 3. Suhr, Befhreibung der St. Petri 
Kirche ©. 100) über diefe bei dem großen Brande von ver Glode, 
che fie herabſtürzte, theilweiſe abgefchmolzene Infchrift zu ergänzen 

12 


178 


Nu was auerfi Bit Searp karkſwar to funte Peter int 
jar 39, auerft do fe gehangen wort vt bem torne vnd be feier 
gans geflegen, do was Hans Seiphoier Tarkfwar. Vnd 
ſeach anno AO vnd quam to bangen den mitwelen na ſunte 
Jurgen, dat was na Cantate und was ben 28 April. Vnd 
hof erfto an to flande den frigbage vor Pinrten, vnd was be 
14 Mati. 

Anno 40 dat lafte Junio do fint twe rabesperfonen, mit 
namen ber Jochim Moller, ber Jochim Sommervelt, ben 
na Spier gefent, dar do bat euangelifdhe vorbunt tofamende 
was, barto of Foning Yerbinandug, ber Ungeren, Bohemen 
vnd Romeſcher Toning, of andere vulmechtigeren van ber ander 
fit, omme de langwarige ſtridende religion, > nu ein titlank 
geduret hadde, to vorlikende. 

Anno 40 vp Laurentii brende to Meid orq bi xx huſen 
af. Dat fur hadde ſik of vorhauen van den mordberners, be 
dat dar ingeledht hadden vnde wolben fo of de ganze flabt 
vtebrent hebben, gelit wo fe Einbed geban hadden. Auerft 
Godt gaf de gnabe, dat fe dat fur ſtilden und de bofewichter 
worben ein part gefregen vnd mit fearpefte gerichtet. 

Anno 40 Tort na dem Pinrten wort bat olde braf vor 
dem winferbome Chat anno ... gemaket) togebifet vnd mit ener 
brugge barauer gemafet, fo bat men barauer webber gaen Tan, 
dat doch touorne in 16 jaren touorne nicht gefceen was. 

Anno 40 den 30 Juli Do wort doctor Robertus Barens, 
of genant doctor Antonius in Engeland vorbrant.D Vnd 
men wet noch nicht worumme edder worna en be foning vors 
bernen laten beft. 

Anno 40 vmmetrent Sohannie do hofen de Bremer de 
feive ernftlif an mit junfer Baltzar, wowol fe fienbe etlite 
jaer touorne gewefen weren.?) Jodoch worden nu int funberge 


und zu berichtigen. Bon bes Dr. B. Scharp Iateinifher und grie: 
chiſcher Grabſchrift ſiehe Suhr a. a. D. ©. 88 ilgd. 

1) Dr. Antonius oder Robert Barnes war ben Hamburgern durch 
feine Berhältniffe zum Dr. Aepinns näher beilannt. ©. Zeitſchrift f. 
Hamburgiſche Geſchichte Th. IN. ©. 186, 197. 

2) Vergl. oben 4 9. 1589 October. ©. 170. 


179 


be Bremer darto bemagen, dat fe etlife landsknechte annemen 
vnde leten de henut teen und den junfer Baltzar fine hufe, 
darup be of was, beleggen. Vnd heft gepuret bet in Nouember. 
Bader duffer tit is junfer Baltzar in Godt vorſtoruen. Vnd 
is tom laften de ſake alfo vorbragen, dat be van Bremen 
fholden de hufe inne hebben bet to ver tit to, dat fe erem feaden 
webber nagelamen weren, barna auerft fcholden de huſe vnd 
bat land wedder famen an be, be rechte eruen to weren gebaren. 

Anno 40 den 12 Augufti (8 erfio de nige herink gefamen 
vnd id de laſt gekoft vor 180 # des fulgubes und is ſtrakes 
vpwers gefort. 

Anno 40 den 14 Nugufli wort erfto gemafet de brugge 
mer dat Goſebrok neffen minem hafe auer, ) op de meninge, 
dat men ſcholde etlife wantramen barup fetten. Vnd wort dorch⸗ 
gegrauen mit grauen ben 6 Mail. Anno 41 den 8 Yuli 
worden dar holte vpgebrocht to ramen to makende. 

Anno 40 den fommer auer do was ein nige krankheit 
manfet dem volfe bir al vmliggend her, fo dat etlike legen fB8 
edder füven weken vnde hadden webage im houebe vnd im rugge 
vnde legen ein part in ben doet krank. Vnd was ein ſwar 
franfheit vnd Tonden de lude fe nicht im halfen jare vorwinnen. 
Bad hof FR erſto an in den marfklanden hir vmliggende vnd 
burebe bet to dem mante December. 

Anno 40 den 20 Ortober vp Feliciani dach bo worben bi 
dem rechthuſe vnde krane de fferen fangen, dar men fil 
vpleggen ſcal, eerſto gelecht vnd geſettet, wowol erſtmals vnrecht 
geſettet jodoch veddervmme recht geſettet. 

Anno 40 im September do wort gemaket de ſtrikwer vor 
dem flenbor na dem fpittalerdor wert. Et wort of bofuluefl 
vpgetagen binnen dores de muer an dem walle vor der Eine. 

Anno 40 den 19 September do quam, Gabe fi lof, de 
bunte fo 27 webber. 


) Diefe Brücke fann wohl nur bie beim Heinen Jungfernſtieg ge 
weien fein. 

») Diefer Rame eines hamburgiichen Kriegsichiffes ift fon aus dem 
Stortebeder Liede befannt und durch die Stabtrechnungen v. 3. 1402 
beglaubigt. ©. Zeitfhrift für Hamburg. Gefchichte. Ep. 11. S. 54 u. 81. 

12* 


180 


Anno 40 den 23 Detober do eflede Godt vam hemmel van 
buffem jamerdal in fin rife den gobtfrucdhtigen und hochgelerden 
heren Steffen Kempe, de ein Tarfhber was to funte Katarinen 
van anno 27 ber bet to duffer tit to. Cuius anima in pace 
ac pie requiescat! 

Darna den 23 Nouember ftarf her Reimer, be paftor to 
funte Jurgen. Cuius anima in pace requiescat! 

Anno 41 den 19 dach Aprilis, was de dinxtedach im 
Paſken, is ber Jochim Weftphalen, magifter, to funte 
Katarinen webder gefaren worden vnd angenamen. 

Anno Al den 26 Aprilid is her Johan Hogelfe, magifter, 
to funte Jurgen wedder gefaren vnd angenamen worden. 

Anno 40 ven 30 October des auendes to 42 de clofe do 
flat Hermen Tole finen broder in’t wofte lif, dat be des 
anderen dages ftarf to 11 de cloke. Vnd Hermen wort vort 
vorlutet mit der clofen vnde lopt manfet de knechte vnd kumpt 
mebe in’t land to Hadelen vnd wert mebe doet geflagen im 
Paſken anno 41. 

Anno AO dat erfte in December do taſtede Hans Kopfe 
to vp der firaten twiffen Lubeke vnd Hamborch vnd how de 
wagen vp vnd fende Dem rade entfeggelbrefe in de ſtadt. Kort 
barna worden twe daruan gefregen to Rubefe vnd gerichtet. 
Darna in funte Thomas dage wort Cecilie van dem Brofe 
in dem broftorne geflaten Cde was Hang Kopfen froumen moder 
jufter) darum dat fe hadde mede gehelet und de geherberget be 
bir legen vnd vorfpeden ) wat vp de wagen gebradt wort. 
Darna vmmetrent purificationig Marie is Hans Kopfe auermals 
vorhanden geweſt. Darup de radt vigefordert de ridendener bi 
nachtiden in harnſke. Auerſt ſe hebben en nicht konden finden. 
So heft en ein radt vorſereuen an heren vnd forſten vnd ſtede, 
ſo de en auerkamen konde, wolde en anholden vp ein recht. 
Darna in korter tit heft ſik Kopke vorgrepen vnd dot geſcaten 
enen vaget, de vnder hertoch Hinrik van Mekelenborch beſeten 
was. Darup heft en hertoch Hinrik fenklik kregen vnd is vp 
veer rade gelecht vnd fine felfeop worde gekoppet anno 48. 





1) porfpeden, erſpäheten. 





181 


Anno 40 op Pinrten was ein vorfammelinge etlifer heren 
vnde forften to Hagenow der religion haluen, dar ein eindracht 
in to mafen. Auerſt de gobdtlofen bifeoppe wolden nergen to, 
alfo dat duſſe vorfammelinge vunfruchtbar afginf. Kort hirna 
farfen van duffen bifcoppen iij, alfe de bifcoppe van Salsborch 
vnd van Werzenborch vnde van Meideborch. 

Anno 40 in die ſancti Thome, do toch ber Vincent Moller 
und ber Hermen Rouer to dage na dem euangeliften vorbunde I 
vnd qwemen wedder den 28 Sjanuarli anno 41. 

Anno 40 do leten erſto de forften ferift jegen einander 
sigan im drud, darinne de eine den anderen gans feer vor- 
achtede, alfe de churfurfte hertoh Hang Frederich vnd be 
landgraue van Heffen tegen den hertoch Hinrik van Brunſwik. 
Darna anno 41 hebben fe den hertoch van Brunfwil to dem 
rilesdage vor bem Feifer beclaget der mortberner haluen, de bat 
mal vufte daueden, dat be des dondes fcholbe ein her fin. ‘Darup 
be ſik vor dem keiſer entfchulbigebe und let darnamals wedder⸗ 
smme bofe vigan tegen ben churfurften vnd landgrauen, barin 
be be beiden fo greſeliken fchalt, alfe neen ipfenbeder?) enen erlofen 
man ſcholde geſchulden. Darto frref he of apenbar, bat de land⸗ 
graue des ein orfafe were, bat de Turke in de criftenheit nu 
gefallen were. 

Anno 41 fort na dem nigen jare do hof et erfto an to 
frefen vnde fros gans heftichlifen. Vnde fnieve den 24 Ja⸗ 
nuarii und 25 fo heftichlifen in ven beiden dagen, dat fo vele 
need lach, dat nemant in veer dagen wanberen konde. Vnd 
was bi minffen leuende nicht gebacht, dat fo vele need vp ene 
fit im winter geuallen was. Vnd burede duſſe winter bet to 
dem 8 dad Martii. Do ginf men nod auer de Elue und of 
noh ten 9 dad Martii do gink men of noch auer be Elue. 
Vnd den 10 dad Martii quam in ener nacht al dat ies vt ber 
Elue, fo dat fe mit eueren allermege foren. Wente dat ied 
ſenkede fit dal und darna ven 16 dach Marti do quam be ftint 
erſto. Vnd is duſſes winters gelif nicht gehoret in 20 jaren, 





1) Es iſt Hier die Zufammentunft beider Glaubensgenoflen, das f. g. 
Geſpräch zu Worms gemeint. *) Ipkenbecker. Unverſtändlich. 








182 


bat et fo na dem nigen jaer erfto tofros und fros bet to Dem 
8 dad Marti. Vnd vp der Elue was fo ftolten flidhtenbane 
of nie gedacht gelif wo fe Duffen winter wad. Vnd if vor vp 
but fuluige mal den 19 Yebruarii in dem fleven auer ies, vnd 
ven 22 dach Februarii voren noch auer den 20 ruffen fleden 
auer ied na Luneborch vmme be bogen to forende to feenbe. 
Vnde wekede do vort op. C(Auerſt anno 45 achte dage vor 
Winachten betenge’t to frefen vnde fros mechtich hart. Bet anno 
46 veer dage vor Gregorii ginge men vnd foren noch auer be 
Elue, auerft in Gregorii dage betengen de euer wedder to faren.) 

Anno 41 pp Cathedra Petri do let ein erbar rabt aflefen 
be burfprafe. Vnd hadde ordeninge gemafet in ver Flebinge 
vnde ziringe vnd was orbentlif gefettet, wo fit ein jver in ber 
fledinge vnd ziringe fcholde feidden, enen jveren nad) finem vor⸗ 
mogen. Dat warlif of grot van noden wol weil wer. Vnde 
is leider fo hoch mit der kledinge vnd ziringe gefamen, bat if 
fruchte, Godt wert ein mal darin flan vnd de honardigen mit 
erem pralende ernedderen. Dewile dut nun ein erbar rabt in’t 
befte geban habpe, vmme die!) vnd wolfart bed gemenen beften, 
vnd dat ein jderman Gobt, finen fchepper, nicht ſcholde vortornen, 
funder dat fif ein jver metigen fcholde, fo i8 doch dut dem erbaren 
rabe nicht to dem beten gebubet, funder van her Omnes 2) al 
to dem quadeften. Vnd hebben geſecht: IE bin frig, ik wil 
nicht egen wefen, if wil dregen wat mi geleuet ac. Vp bat 
ayerft einem erbaren rabe nen gewalt gefcege van ber Omnes, 
fo is but vorbleuen vnd nicht geholden. 

Anno 41 vmmetrent Palmarım do weren etlife lantzknechte 
in't flichte to Bremen vorhanden, vnde mwolden teen in’t land to 
Hadelen. Darup be Habelerö den knechten to entbaben: fe 
wolden doch fit ores landes entholden vnde darute biiuen, denne 
fe wolden en doch vittallie genoch fenden. Darup de knechte 
en webber to entbaben, fe ſcholden man be feinfen gar malen, fe 
wolden fe noch vpeten. Nu breien de fnechte op im billigen 
Paſkedage vnd wolden in’t land to Habelen trefen. Darup be 


1) Die, Gebeiben. *) Herr Omnis, cine noch gebräudlide Ne: 
densart für jeden gedankenloſen Menſchen. 


183 


Hadelers ſik fammelen vnd flan fit mit ben knechten vnd flan 
be knechte in de flucht vnd lepen en ij mile na vnd flan auer 
be 700 daruan bot vnd nemen en acht fenelin. Vnde de Inechte 
behelden man twe fenlin, ben fe weren tein fenlin ſtark gewefen. 
Alfo hebben de Hadelers ere gefte wilfamen gebeten vnd de 
feinfen vorgefettet, dat en de lefer dar alle dage nicht na fielen 
fhal. To fodaner wigelfeottel fcal en alle vage nicht Iuften to 
famen. 

Anno 41 do quam fo vele laffes to marlebe, alfe bi minfchen 
tiven was gemeft. Vnd quam of im herwefte fo vele kabbelouwes, 
bat it wunder was vnde of nicht gehort was bi vnſen tiven. 

Anno 41 im Pinrten flarf Vrbanus Regius, ein hoch⸗ 
gelerter man. 

Anno 41 den 9 dad Maii do wort enem landmanne van 
Seipbefe de Top afgehouwen, darum dat he bi finer flefbochter 
geflapen hadde. Den fuluigen namiddach wort eine froumwe 
leuendid begrauen, darum bat fe er egen kint om ben hals 
gebrocht hadde. 

Anno 41 den 8 Junii fint tein feepe ot Frankriken 
gelamen, vul folted geladen. Darto iS ok ener gefamen, mit 
namen Marten Arendes, vul garten vt Frankriken. 

Anno 41 den 9 Julii quam Hinrik Bremer to bus vt 
England vnd brocdte tiding, wo dat be Toning van England 
lete al de foppen vnd bangen, de van der roben unbe witten 
ofen entfpraten weren. 1) 

Anno 41 in Julio is ber Jochim Wullenwever van 
des foninges van Dennemarfen finem volfe in dem Sunt fenklik 
genamen vnd dat feip mit dem ſcipper bar of angeholven. 
Darup de rivder ber Johan Ranzow bir an her Ditmer Koel 
geſcreuen vnd begert to weten, wat vor frunde bar to dem fcepe 
horden. Darup de rabt und de frunde fenden na Kopenhagen 
Joſt Rouers2) und Jeronimus Biſſenbeke. Vnd Godt gaf 


1) Unſer Chroniſt fagt hier mehr als er beabfichtigt haben kann. Außer 
den Hinrichtungen der angeblichen Keber, fallen in dieſe Zeit bie 
ver Königin Eatharina Howard und ihrer Mitbefchufpigten. 

2) S. oben z. 3. 1588, Mat J. 


184 


jummermer anabe, dat ber Jochim wedder vtquam vnd quam 
bir wedder to Hambord. 

Anno 44 na Johannis Baptifte brende af Budebord 
van dem webber unbe De borch blef allene ſtande, in der herſcop 
van Scowenborch. 

Anno 1541 den ſommer auer do wort to Regensborch 
geholden ein rikesdach, dar de aldermechtigeſte keiſer Carolus 5 
ſulueſt perſonlich was vnd ordinerde van der papiſten fiet: 
D. Eccium, Julium Plog vnd Gropperum. Vnd van der 
euangeliſken ſiet ordinerde he: Philippum Melancton, Mar⸗ 
tinum Butzerum vnd Johannem Piſtorium. Vnd gaf den 
ſuluigen etlike tohorer vnd ſe moſten van der twiſtigen ſake 
diſputeren. Auerſt ſe konden ſik nicht der artikel vordragen. So 
ſint ſe ok van malkander getagen vnfruchtbar vnd hebben nichts 
vtgerichtet. Dat Godt mach beteren! Auerſt grot gelt is vorteret 
worden vnd doch vmmeſus, ſunder dat darnach etlike gedicht 
vtgingen. Vnd lut tom dele alſo: 

Man eckts, man grobts, man plugts darzu,) 

Das Babel blieben mag bei rum; 

Man meltsz, man putsz, man bechts desgelich, 

Das Sion bliue bi finem rich. 

Ein ftrit Haben duffe zwo parthien, 

Rath, welchem wil Godt noger flen. 
| So hadde Feiferlife majeftat den vorgefereuen ſös boctoren 
geleuert ein bof, darinne etlife artifel des criftlifen geloueng 
haluen begrepen mweren. Darup fe difputert hebben vnde etlike 
der artifel fif vorbragen vnde eind geworben vnde etlife bar 
fonden fe fif nicht vorlifen. Darup darna Philippus Me- 
laneton, ein funverlif bof leet vigaen. Vnde feref welfer 
artifel fe fit vorbragen hadden vnde welferer fe fif nicht vor⸗ 
bragen hadden, vnd of darbi de orfafe. Demgelifen dede of 
Martinus Butzerus vnde let ſodanes bof vtgan, darin ein jver 
fonde Tennen, wat fe van ander heelten. Auerft van den anderen 
breen van der papen fiet is nicht ener gewelt, de bar etweg 
daruan hadde vtgan laten. Auerft dewile Julius Plog an ber 


1) Wortfpiele mit Eccius, Gropper und Julius Plug, fo wie hernach 
mit Melanchthon, Bußerus und Piftorius. Vergl. oben S. 142. 


185 


papen fiven fo truwelik hadde geholpen, fo heft en be pamelt 
to enem bifeop *) gemalet. 

Er hebben of de forften vnde heren unbe be ſtede clageferifte 
an keiſerlike majeftat gebrodht, barin fe hertoch Hinrik van 
Brunfwif vorelaget vor ben man, be bed morbbernend ein 
orfafe fi geweſt vnde de lude darto gelopt hadde, dat etlife der 
morbberners in ere laften bekent hadden. 

Anno 41 in’t middel van Auguft id de gruefam tiranne, 
de Zurfe, ingefallen in Bngeren vnd bar groten merflifen 
ſcaden gedan vnde de ſtadt Ofen ingenamen. Vnd barinne 
alle vormordet, darto of eine flabt Pefcht ingenamen vnd of 
darinne getirannifert. Darna beft be mit brubbehalfhundert 
dufent flarf beront Wiene vnd Brefburg, ve beiden ftebe. 
Doch fo is em bat fleruent in’t leger gefamen, alfo bat em 
dachlikes affteruen ot dem leger bi 70 edder 80 man vnd valen 
100 man. Do heft men bir und in anderen ſteden vororbent, 
bat men bes fonbaged na bem fermone fcholde fingen in allen 
terfen de Letanie vnd na ber vefper: Da pacem Domine. 

Darna let bertoch Hinrit van Brunſwik einen dialogum 
vigan, darinne fecht be manket anderen worben, bat de lanbgraue 
van Heffen hebbe ven Turken vpgefordert, dat he in be criftenheit 
fallen feolve. Eft dat fo is, dat mad Godt weten, auerft ff 
fan’d nicht Iouen. 

Anno 41 in’t vorjar do wort to Copenhagen vigeret ein feip 
in Iſland vnd geruftet mit Trigesruftung, darup be vaget »t 
Iſland, Elawes van Marwitz genant,”) vmme to bwingende 
vnde webber vonder den horfam to bringenbe degenne, de touorne 
bed vagedes finen ſtadtholder Dirif van Minden, fampt finer 
felfeop hadden vmmebrocht. Do nu be vaget in Ifland gekamen 
i8, heft he den bifeop vor Suden >) fenklif genamen unbe firafd 


1) Bifhof von Raumburg. *) Klaus von Marwitz war Vogt feit 1685. 
Bergl. Hvitfeld a.a.D. und Born a Stardfa 3. 3. 1585 figd. 
) Diefer Bifhof von Stalholt war Ogmund, der altersfhwad und 
erblindet bereits 1540 den Giſſur, Enars Sohn zu feinem 
Nachfolger befiimmt hatte. Diefer auf der Schule zu Pamburg 
gebildete Geiſtliche, überfeßte zuerſt einige Bücher des alten Teſta⸗ 
mentes in die isländiſche Sprache und war ein eifriger Beförberer 


186 


in’t feip foren laten, darum be hadde't gereigert, bat bes vagebes 
ftattholder wort vmgebracht. So heft Clabes van Marwige be 
vaget ben biſcop vor Suben mede vt Iſland na Copenhagen 
gefort to dem Toninge. Do beft de koning ben bifcop in ein 
clofter gedan, darin he erholden is worben vnd doch bauen ein 
jar nicht leuendich gebleuen vnd is geftoruen. Darna anno 42 
heft de foning auermals ein feip otmalen laten, dat vor Norben 
in Iſland weſen fcholde und den bifeop vor Norden?) of bedwingen, 
auerft dorch Gades vorhenkeniſſe heft Dat feip ein led! gefregen, 
fo dat et dar nicht gefamen id. Derbaluen heft be bifcop 
vtgeſent finen fone und finer bochter man to bem Toninge vmme 
gnabe vnd hulde to vorweruen. 

Anno 41 den mitwelen auende in ber nacht to 42 de clofe, 
vor Simonis vnde Jude, ond was be 26 Detober, do brende 
Hinril van der Fechten bus in der Difftrate gang dal, 
Vnd dat fur quam van dem bruwerfnechte to, de plach op ber 
lucht to ſlapende vnd de gink to bedde vnd fettene dat licht in 
beffemrife vnd flep darauer iv. Vnd dat wort bernen vnd 
ſtickede dat ganze hued an. Vnd de knecht fil van der lucht vnd 
fl ven rugge vnd de beiden knaken entwei vnd was im brubben 
dage doet. Vnde Godt gaf gnade, bat et bi dem enen hufe 
blef. Wowol de anderen entfenget weren, jodoch worben fe 
dorch Gades gnaden geloffet vnd geftillet, gereddet vnd geholden. 

Anno 41 den 6 Nouember des morgens fro to dren de cloke 
do donnert et vnd blixede grueſam dink. 

Anno 41 im Nouember ſtak ein neteler to Lubeke ſiner 
kinder twe doet vnd hangede ſik darna ſulueſt im dome. 

Anno 41 den anderen ſondach im Aduente let ein erbar 
radt afkundigen van allen predilſtolen, dat ſik ein jder ſcholde 
wachten vor den Mekelenborger ſeslink mit den twe koppen. 
Darna in die Thome is of van ber burſprake afgeleſen, bat 
nemant fcholde vorplichtet fin de Brunfwilesfen und ve Hilbesfen 
dubbelſchillinge purer to entfangende ben vif witten. 


der Kirchen» Reformation. S. Bjorn a Stardfa 3. 3. 1841. 
Hvitfeld 3. J. 1541 nennt hier nicht den Claus von Marwiß als den 
eigentlich beauftragten, fondern den Drontheimer Lehnsmann Chris 
ſtoffer Hvitfeld. 

1) Der Biſchof von Holum. 





187 


Anno 41 den 13 December do ſtal Hans Meiger fin 
echte wif ſtrals doet. Vnde wort gerichtet mit dem fiverbe 
Cord bede) den 15 Januarti anno 42. 

Anno 41 im Pinrten hadden eilike murlude eine tunne bers 
touorne, de drunken fe op dem Papenwerber vnde worben 
brunfen unbe ful. Vnde treden erer achte in emen kaen vnde 
ftorteven hart vor dem lande vmme vnde vordrunken al achte, 

Na achte dagen hirna ſticht ein brumwer, mit namen Dirt! 
sam Ro, to Eppenborpe of in enen Taen mit finer froumen vnde 
finderen vnd megeden onde wil auer be Alfter varen, vnde 
fiorten of omme mit bem kane. Vnde Dirik vorbranf, vnde 
fine frouwe fampt ben Finderen und megeben worden gerebbet. 

Anno 42 den 3 Jannarii was gans body water bed 
auendes fo 6 de clofe. 

Anno 42 in ber Vaſten is Garlef Langenbeke afgefecht 
van dem erbaren rade. Dewile be nicht wolde bem rabe 
gehorfam fin, ſunder wolde in ander rechte rechten, fo ſcholde he 
of fines brumhufes, fo he op ber Nigenborch heft, nicht mechtig 
weſen noch to bewanende, noch to vorlopende, noch to vorhurende. 
Darup he ut ber ſtadt getagen is gnd to Buxtehude gewanet. 

Anno 42 was grot ſteruent binnen Collen, alſo dat in 
enem jar dar binnen ſtorfen xxvij duſent minſchen, junk vnd olt. 

Anno 42 in die Palmarum tog ein fin borger vt Hamborch, 
mit namen Hans Juen, in meninge to Benedie to reifende, 
dar he op vorhoft hadde. Vnd is to Nurenberg in die ascen- 
cionis Domini geftoruen vnd mas Trank van hofde worden. 

Anus 42 was it fo Folden vorjar, dat et wunder was vnd 
durede bet to dem erften fonbage na Trinitatid. Vnde regenbe 
in die Trinitatis den ganzen bach a nona hora vsque ad sextam. 

Anno 42 int vorjar do wort erfimals ein Traffel gefent in 
Gronland dat land vptoſoken. Vnd de ſcipher hete Gert 
Meftemater vnd fant bat land, auerft be konde bi neen voll 
famen, darum quam he funder baten wedder to bus. 

Anno 42 eſkede de junge hertoch van Louwenborch wedder 
dat flot Bergerdorp ande Mollen, bar fin faber feer qwat 
vmme was. Auerſt be freg et nicht vnde blef darbi vp dat mal. 

Turkenſchat. Anno 42 fort na dem Pinzten beft be 
feifer Carolus 5 vnd fin brober Ferdinandus in alle lande vnde 


_ 


188_ 


ſtede gefent mandata, bat ein jver fcholde geuen var al finem 
gube van duſent gulden vif gulden ond san hundert gulden ij 
(hillinge; darto fo mannigen gulden ein knecht verdenet im jare, 
jo mennich ſchilling, demgelifen alle denfte. Dat fuluige mandat 
i8 bir of in be ſtadt gefamen vnd darto fcholde duſſe ſtadt holden 
300 lanzfnedte und 50 ruter. Dut heft ein erbar rabt to 
Hambord den borgeren vorgeholden, auerft fe hebben’t to dem 
erften ond to dem anderen male nicht ingan willen. 

Anno 42 den 4 Juli iS van dem erbaren rade vnd ben 
borgeren bewilliget, bat ein jver fcholde geuen van 100 gulden 12 8 
vnd de helfte nu wor der hand, vnde de ander helfte darna; vnd 
de papen fcholben vtgeuen 10,000 gulden munte. Duffe 6 4 
van 100 gulden hebben de borgere dem erbaren rade gegeuen vor 
dem Winachten anno 42. 

Anno 41 vp Michaelis quam de radt to Lubeke auerein 
mit eren borgeren, fo bat bat geuelhus mofte geuen 24 2, vnd 
dat dwerſhus 4 #, onde de bode 12 8, vnde ve feller 8 £, 
vnde ein jder minfche, be was junf edder olt, arm edder rif, 
wert efte Tnecht, froume efte maget, ein jber mofte geuen vor 
ft 3 8. Dat wort vor be finder of vpgenamen vnd wort 
gefecht, duſſen feat ſcolde de Feifer hebben tegen ven Turfen. 

Anno 42 den 5 Auguſti do wort be nige prouelfamer 
vor dem nedderbome erfto gerichtet, und Darnamald den 11 Oc⸗ 
tober do wort erftmald geprouet vp ber nigen kamer. Vnd 
worden ben dach tein bruw frig gefant und tie gewrafet. Ban 
den tween horde to ein bruw ber Matias Reders. ) Bude 
weren buffe volgende prouere: Her Nicolaus Hertoges,d 
Clawes Hademan, Andreas Broumfe,”) Hans Frefe, 
Jochim Moller, Jurgen Tamme, Albert Baget, et ego 
Bernd Giſeke, feriuer, Hand Witte, fod. 

Anno 42 in der Baften wort angeuangen binnen Buxtehude 
dat Euangelium to prebifende, dat vorhen was nagebleuen 
vmme des bifeopes willen. 9 


ı) Herr Matthias Reders, Rathsherr feit 1529, Bürgermeifter 1547. 

2) Herr Nicolaus Hertoges, 15% Oberalte zu St. Nicolai, 1532 
Rathsherr. 2) Andreas Broys ſ. oben S. 88. 

4) Vergl. P. von Kobbe Geſchichte der Herzogthümer Bremen und 
Berden Th. U., S. 216. 


189 


Anno 42 den 30 Julii do flaf ein murman fin echte wif 
bot. Vnd hadde bi enes ſagers wif gelegen, welf des fagers 
wife® mober altomal iowege gebrocdt hadde. Vnd he is weg 
gefamen vnd is nicht gekregen worben, auerft bes ſagers wif, 
be mit diffem morder ebraferie bedreuen hadde, de drog ben 
7 September de ſcantſtene vmme de flabt vnd flunt vp dem kake 
vnd wort darna vort bi dem Tale geftupet vnd to ber porten 
vtgewiſet. 

Anno 42 den 18 September do ſtak ein frouwe eren egen 
ſone doet, vnde fe worp en in't water. Darna ven 1 October 
wort ſe gerichtet. 

Anno 42 in aller Gades hilligen nacht to tween de cloke do 
brende her Vincent Mollers hus in der Groningerſtrate. Vnd 
he was vp ſunte Jurgen dach touorne to Ritzebuttel getagen 
vnd ſe bruweden im huſe vnd hadden hoppenpanne auer do dat 
hus bernende wort. 

Anno 42 den 22 October dede M. Johan Hogelke ven 
erften fermon to funte Peter vor enen capellan. 

Eodem die fpelden de clofen erfto to funte Peter: Da pacem, 
Domine, in diebus nostris! 

Eodem die quam of tidink, wo bat in Holland weren 
geroftert de bojers, fo to Hamborch to bus horben, in die 
S. Galli. Darup let do vort ein erbar rabt buffer ſtadt wedderum 
rofteren de hbollandeifen frepe, fo bir do weren, vnd worben 
bama den 30 dad Ortober dorch de brofbrugge dorch gelecht 
vnd worden an den bumwehof gelecht, tom tale 22 frepe. Darna 
im December id ein feip wedder 108 gegeuen den Hollanderen, 
dat hir vorborget wort. Darna op Richtmiffen anno 43 fint 
unse feepe, fo in Holland geroftert weren gewefen, loes gegeuen 
onde fint of weddervmme de hollandeſken frepe, fo bir legen in 
ver rofteringe, of loes gegeuen vnde hebben alfo gefegelt, de 
ene to dem anderen, bet fort na Jacobi. Do hebben de Hpl- 
lander auermal to Amfterbam vnſe feepe geroftert vnde be 
guder of, fo dat fe tem kopman hebben groten feaden geban. 
Auerfi de be ferunbiten ) hadden, vordenben grot gelt vnde gut. 


1) Secunditen, Conduct, Schutz zur See. 


— 


190 
Anno 42 den frigdach na Trinitatis do.......... al 
be frepe hir to Hamborch roftert de .......« .D Holland, 


. Zeland wefen wolden. Vnd de tivinge was hir gefamen dat 


de foning van Denemarken hadde twe ſcepe in den Sunt 
rufteren laten, de in Holland to bus boreben. 

Darna in Auguſto fint vif bojers in Seland tor Beer 
geroftert, de to Hamborch to bus horden. Vnde of fo hebben 
fe, de Selanders, in der fee Lambert Denen genamen. 

Darentjegen id be churfurfte vnd de Tandgraue mit folfe 
int land t0 Brunfwif ingetagen vnde hebben dat land vnd be 
flote ingenamen vnd hebben bat houetflot WBulfenbuttel 
ingenamen ben ſaterdach na Laurentii vnd hebben be flote mit 
erem volfe wedder befettet. Auerft hertoch Hinrik beft fit in't 
hof Burgundien gegenen vnde ben gebenet vnd is er ouerfie 
ritmefter gewefen. Darna bo ve keiſer wedder to lande quam 
anno 43 vp Bartolomei, is he ftedes bi dem Feifer geweſt. 

Anno . 42 na dode Frederik van Anefelde lede fin 
nagelaten webewe eren vnderſaten to Haſeldorp unwantlifen 
hauedenft vnde plicht vp, vnde hadde ſik gans jammerlifen mit 
den luden vnde ſettede ſe in den ſtaken vnd plagede de armen 
lude, dat et barmelik was. Darup de vnderſaten ſenden etlike 
van en vt an ben koning vnde vorclageden bat wif. Darup 
er de koning erſtlik to entboet, dat ſe de lude ſcholde vngeplaget 
laten vnd en nicht mer hauedenſtes vpleggen, alſo touorne 
wantlik was. Darup wort dat wif noch heftiger vnde nimpt 
der etlike gefangen, de de clagte an den koning gebrocht hadden, 
vnd hadde ſik noch vele ſcentliker mit en alſe touorne. Darup 
be vnderſaten des eins worden vnde wolden er of nicht lenger 
to haue denen vnd dachten walt mit walt to weren, bet ſo lange 
bat de koning in de ſake fach vnde vorlilede fe in beiden ſiden. 

Ok fo hadde de Anefeldeske des vorjars twift gehat mit 
bem droften to Pinneberge, bem fe ein ftude landes wolbe 
enteen vnde leet dat befeien jegen bes Toninges vorbot. Auerfi 
de droſte fumpt in ener nacht mit rij flige wagen vnde meibe 
it af vnde vorde et na Dem Pinnenberge. 

Anno 42 hadde fif geruflet de hertoch van .... borch mit 


ı) Im Original ift hier etwas am Rande weggerifien. 


191 


anbange finer mober brober, des bifcoppes van Bremen,d) unbe 
wolden mit fnebicheit und bouerie genamen?) Burtehbude am 
auende ber billigen bren Koninge. Auerſt Godt gaf anabe, bat 
et vorblef.” Denne fe worden wernet van etlifen, ve en wol 
aunden, ondefe.....- Oldencloſter ond ere bouerie ginf nicht vort. 

Anno 42 twiften Pinrten vnde Paften is geholden worben 
ein grot dach twilfen dem foning van Dennemarf vnde ven 
Hollanderen. Auerft et konde nicht vorbragen werden. Darup 
de Hollander in den Sunt geroftert worben unbe ſik do be 
rechte feine anhof, alfo dat fe ſik vnder malfander entfeggelbrefe 
tofereuen. Vnde et heft of des nogefluolgenden jares de koning 
etiite fcepe to dem orloch to geruftet vnde de ſcholden lopen in 
Holland vnd dar fraden doen. Auerſt et beft fo vele ſuden 
wint gemeiet, bat fe nicht in Holland famen konden, funver 
bebben ein titlanf in Norwegen gelegen vnde fint wedder to 
bus gefamen vnd hebben nicht befeaffet. Demgeliken hebben of 
de Hollanders feepe vre hat, auerft iS nicht befeaffet. Et fin 
of etlife tor fewert gelopen van Hufem, de etlile Hollander unbe 


Weftfrefen genamen. Demgeliten heft.... . Rantzouw van 
Itzeho ot gemalet und... 2.22 een. Iaten 
vnde deden dar........ EEE roten 
ſcaden dDuffe ..... 2000er. dage 0... 2... 


Spätere Eintragung. 


Anno 1607 ift Frans Albrecht, weil er Clawes, dem 
Schlupwächter, auff Her Nicolaus Jarren Stube auffs Maul ge- 
fchlagen, in Das Haus eingelegt, aber hernach auff Caution, pa 
die geſambte Schonenfahrer parauff getrungen, von ven Oberalten 
zu Rathe angehalten, erlaffen und relarirt. 

Eodem anno ben Montag nad) Misericordias Domini ift in 
presentia der 4 Pastorum vnd aller Diaconorum, presentibus 
Do. Syndico Dr. Theodoro,*) Hern Warmboldo Schröter, D. Rein- 


1) Franz J. Herzog von Lauenburg, Sohn des Herzoges Magnus und 
der Katharina, einer Schwefter des Erzbifehofes Ehrifiopher von 
Bremen, Herzoges von Braunfchweig. *) Fehlt: hebben. 

2) Dr. Xheobors, war Dr. Dietrich Rabentin, Spndicus 1604-1620. 


192 


holdo Walraven‘) die Kirchenordnung auff dem Marine Mag- 
balenen großen Saal vorlefen worden. 

Eodem anno ben Sontag Misericordias hat der Paftor zu 
Sunte Peter geprediget, daß er und feine Collegen ſich verwilliget 
Niemand zur Communion zu verftatten, welcher Calviniften in 
feiner Behaufung bette. 

Eodem anno ft bei ver Polizeiordnung von ben Deputirten 
Bürgern erinvert, dag alles auff die Gelegenheit gefchen folte, wan 
ein erbarer Rath mit den ihrigen der Bürgerfchaft mit gutem 
Erempel vorgehen, vnd zur Nachfolge anreigen würde. 

2) Haben fie fich befweret, das in der Ordnung anftat ber 
Wörter „ift bewilliget” ift gefeget worben, „als fegen, orbiniren 
vnd wollen wir” ꝛc. 

3) Das Herlicius in feinem Calenver, fo er dem Rathe 
bebieirt, gefeßet: ber königl. Stadt Hamburg. 

Anno 1608 den 22. Detober ift Johan..... 2) und Furgen 
van Holten?) den 27. November geftorben vnd ift ihr Proces 
nicht verglichen ..... .. hatte ihn geſcholten für einen Verräther 
vnd Judas vnd einen Dieb, Jurgen von Holten hatte geſagt, daß 
er wol 60,000 Rthl. von der Cämmerei geftolen, fo er hernach 
ausgelegt, Schaden gethan. 


Anno 1615 ift der Stadt Brunfwidh in ihrer Noth 
65,000 Rthl. vorgeftredet. 


Anno 1676 den 4 Augufti war der große Brand im Eramon 
ond bei dem Cran. 


Darauf den 21 Augufti war das Fevr bei ver Mühren. 


ı) Die Herren WB. Schröder und Lic. R. Walrave waren damals die 
beiden älteften Rathöherren. 

2) Bermuthlih Johann Tuneman, Kammerbürger 1604, Oberalte 1607. 
Er beſaß die Elbinſel Rugenbergen. Vergl. Klefeter Hamburg. 
Berfaffungen Th. X., ©. 148. 

°, J. von Bolten, Oberalte 1582, Känmmereibürger 1605. 





10. 


15. 


193 


DH. Samburg:Solfteinifche Heimchronit 


vom Sabre 1199 bis 1231. 


Woide my Got de gnade geuen, 

it wolde fchriuen, alfe if finde fchreuen, 

vnd wolde dat erſte heuen an, 

wat homodes de Denen den Holften hebben van; 


. int erfte foning Kanutus, alfe if laß, 


des de leue funte Kanutus fin grote vader was, 
darna fin broder, Toning Woldemar, 
de brummede alfe ein grefelil bar. 
Dewyle eme toladyede de Iuffalige tit, 
fo wan be fo mennigen groten ftrit; 
men do fin fit vmme quam, 
do wart be maket al boegenifam. 
Weme bebaget, to weten diſſe wort, 
de leſe mit flite diſſe fchrift fort. 
Vp dat if yum anwife ond lere, 
jo i8 id ſchen, na ber bort vnſes Heren 
dufent twehundert min ein jar, 
do quam de Foning van Dennemarfen dar. 
Kanutus was he genomet, 


. be hadde ſik des vaken vorromet, 


he wolde Hamborch vnd Stade vorderuen, | } 
ff to finer hant worweruen. 


v. 10. want 2. v. 12. doegentam. v. 22. Sie 3. 
13 


194 


By den tiven was de drudde greue Alf, de eddele man, — 
beß fin grote vader, greue Alf to Schowenbord, allererften 
by dat lant to Holften quam, — 
25. greue Alf quam dem foning Kanuto dar entjegen 
mit fo mennigem ridder wolgedegen ) 
by dat water, tat de Eider iß genant, 
em was dar nen babe gefant; 
of quam dar ber Hertich, de bifchop van Bremen. 
30. Got de Here let dar de beiden heren betemen, 
dat de foning mart wedder brenen vt dem lande: 
greue Alf blef mit den, finen beftande. 9 
Darna de fulue koning fit vaken vorſochte, 
oft be in finer macht dat vermochte, 
35. ſik an greuen Alfe to wrefen; 
auerft be fondes nymwerle refen. 
Do foning Kanutus vorftoruen waß, 
do wart fin broder, junge Woldemar, koning, alſe laß. *) 
Diffe Woldemar fechtene vp de Holften fere, 
40. be mende, nemant konde em dat vworferen; 
de fafe, wente de olde here Woldemar, er vader gut, 
de funte Kanutus fone was, to dem keiſer toch. 
Dat Schach in den tiven na Gades bort to voren, 
alfe me fchref melerri jare, 
45. do was keiſer Frederif auer de Elue vor Lubek famen, 
he wan de ftat vnd fihaffede finen framen. 
Darfulueft of de olde Toning, her Woldemar, quam 
mit Kanuto finem Sohne vnd worden des feiferd man; *) 
fe mafeden mit dem feifer enen ewigen frebe, 
50. grote gifte vnd gaue fe dem keiſer geuen mede. 


v. 26. mennigen 2. v. 28. baden 2. v. 44. jaren 2. 

1) S. zu dv. 837. 

2) 9. 15—832. Bon Heinen Ausfhmüdungen abgefehen aus der Repgaui⸗ 
ſchen Chronik Schöne ©. 8l, Maffınann S. 446. Bgl. Stader An: 
nalen bei Periz Monumenta. Scriptorum T. XVI. ©. 353 ff. 3. 3. 1199. 

®) 9. 37.88. Aus der Repgauiſchen Chronik Schöne ©. 81, Mafimann 
©. 447. Bgl. Stader Annalen a. a. D. und Annalen des Rupflofters 
ebdf. ©. 405 ff. 3. 3. 1202. 

*) 9. 48—48. Aus der Repgauifihen Chronit Schöne S. 72, Maſſmann 
S. 480; das Jahr vermuthlich aus den Stader Annalen z. 3. 1181. 


55. 


70. 


75. 


') 


195 


De olde koning Woldemar vortrumebe fine bochter beide; 
de ene dem fone bes keiſers ſunder leide, 

de andere gaf he deme eddelen Sifribe, 

bes keiſers ome, in den filuen tiven. 

Do gaf de Feifer dem Toninge bat Nordawinger laut, 
dat iß Holften, Ditmarſchen, Stormeren vnd Wagerlant; 
darup frech he des keiſers beſegelde breue, 

de ſcholde be to erue hebben, wo de pawes bat beleue. 
De pawes vulborde but altohant 


. vnd gaf em fine pawesbullen vp dat Iant. 


Des pawes vnd des Teiferö fegel weren van golbe rot, 
be breue worben bemwaret, wente na Toning Abels bot; 
do Fredy de breue ein Dudeſch wif, 
fe vorbrende de breue 9, daran fchede ſik de Denenkyf. 
De Denen feggen, op be truwe myn, 
van den breuen, bat ſcholde fo in ver warheit fin: 
de Denen hadden de breue wei vertich jar 
und weren den ganzen Norbawingern ſchwar; 
mit grotem kriege vnd mit groter feibe 
weren fe den landen fer to leibe. 

Do de olde koning Woldemar de breue t0 lanbe brochte, 
be ftarf 2) wente be nicht mer en mochte. 
Sine foned wolden do de lande befitten, 
dar to kereden fe fin vnd witte. 

Erften fin fon foning Kanutus, alfe vor fleit fchreuen, 
vor em de Holſten nicht en beuen; 
darna fin broder, junge foning Woldemar, °) 


v. 49 — 64 find, abgefehen von unbedeutenden Abweichungen, Weber: 


feßung der Annalen des Rupflofters 3. 3. 1181, wo ſchon, wie auch 
bier, irrtümlich die 1214 von Friedrich 11. König Waldemar gemachte, 
i. $. 1217 von Papſt Honorius III. beflätigte Hebertragung der Sande 
zwiſchen Elbe und Elde in die Zeiten Kaifer Friedrich Barbaroffa’s 
und Waldemar's I. binaufgerüdt if; doch wäre damals eine für Deutfch- 
Tand fo ſchmachvolle Abtretung unmöglich geweſen. (S. Regesta dipl. 
historie danicæ I., p. 85 u. 88, fowie mein Hamb. Urfundenbud 1. 
Ro. 2 mit der Rote.) 

3m Jahre 1188. Annalen des Rupflofters. 

König Kanut Vi. ſtarb 1203 Nov. 12., fein Bruder, bisher Herzog von 
Seureriplland, ward 1202 Dec. 25. gekrönt, tritt alfo im Folgenden 


zu früh als König auf. 19% 


196 


de wart ven Holften alto ſchwar. 
Id Schach, do men fchref mce vnd j, 
80. dit wil it na der warheit jben, 
foning Woltemar dachte dach vnd nadıt, 
wo be mit finer ganzen macht 
dat ganze Norbawinger lant mochte winnen; 
darto kerde be alle fine finnen. 
85. . Dat Nordamwinger lant, . 
bat find de Holften, Ditmarfchen, Stormeren vnd Wagerlant. 
Koning Woldemard macht was tomale grot, 
auer Norwegen, Denen, Gothen was fin gebot, 
barto bat bartichvom to Jutlande wente to Schlefewif; 
90. nergen fand he fin gelik, 
be was milde, firenge vnd mwolgeban, 
alle fine manne weren em vnderban. 
He regerebe fin lant mit groter witte, 
nemant borfte fin bot vorfitten. 
95. He vorbadede vt allem finem lande fin gude man 
vnd let en allen finen willen vorflan; 
be ſprak, he wolde in dat Norbawinger lant ten, 
be wolde dat ganze land vmmekeren, ve warbeit wolde he aben; 
weret, bat fe fit nicht mit willen wolben geuen, 
100. be wolbe fif richten na finen breuen. 
He bot vt man by man, 
alle man mofte em weſen vnderdan, 
be fammelde to hope vtelefen man vp deſulue tit, 
dede mit em ſcholden gan in den ftrit; 
105. be fammelde to hope mer, wen negenticy bufent man, 
de mit eme to firive fcholden gan; 


v. 80. bils 2. bat 3. nu 2. ſhen 2; Reim und bie Er- 
flärung in 8 „feggen” Iaffen feinen Zweifel, daß wir hier 
bie nd. Form bes befannten mhd. Verbums „jihen” zu ſuchen 
baben; vgl. unten v. 98 ghen. v. 98. He woldes tho fid bringen 
mit welbiger handt 3. v. 105—120 lauten in ber profaifchen 
Umfchreibung von 1. folgendermaßen:... manfcop junk vnde olt, 
onbe brachte to hope negentich bufent manz unbe dar to ſyn lant wol 
bewaret unbe quam in bat lant to Holften to water vnde to lande 





197 


noch fo let he fine lande wol bewaren, 
bat em nen ongemaf konde webderfaren. 
He malede drade fine fart, 

110. be toch na dem Rorbawinger lande wart. 
Alle orde he bemande, 
he quam dar to water vnd to lanbe. 
Dar wart alle man leide, 
nemant borfte finer beiden. ®) 

115. He wan Ditmarfchen vnd Rendesborch in korter tit, 
beide Hamborch, Segeberch worden de Holften quit; ) 
of Ratfebordy wan de koning apenbar, 
be grep of greue Alue, dat if war. 9) 

Do wart in dem lande to Holften jamer grot, 

120. de Denen deden den armen luben grote not: 
vppe dat be lude muchten werben to vreben, 
60 moge gy horen, wo fe deben. 

En duchte, wo en wol mochte linghen, 
fonden Be greue Allef vt der fenfniffe bringen; 

125. Louenburgh, dat eddele flot, fe deme foninge gheuen, 
vppe dat greue Allef quyt vnde vrygh mochte leuen; *) 
dat flot Louenburgh gaf be in der fuluen tyt 
greuen Alberde, finem ome vrygh vnde quyt, 9 
be bevul em of dat Norbamwinger lant, 9 


onbe vorverede bat volk, dat nemant fyner borfte beyben. He wan 
Renfburgh, Ditmarfchen, Hamburgh, Segheberge vnde Rafzeburgb, be 
ven? of greue Allef van Holſten; unbe in beme lande was bo grote 
not van ben Denen. Vppe bat be lude ac. v. 121. vp 2. weſen 2. 
v.123. Em 1. muchte 2. v.124. greuen Aluen2. v. 126. D. e. ſl. L. 2. 
v. 127. Lunenburgh 1. Louenborch 2. Lowenborch 3. v. 128. greue 2. 
v. 129. befol 2. beuol 3. v. 129. Norbalbinger 1. 


2) 9.75— 114 find der Reimchronik eigenthümliche Ausführungen. 

2) 9. 116. 116. Annalen des Ruhkloſters und Stader Annalen 3. 3. 
1200. 1201. 

=) 9. 117. 118. Aus der Repganifchen Ehronit bei Schöne p. 81, bei 
Maffmann ©. 447. 

2) 9. 121-- 126. Aus der Repgauifchen Chronik bei Schöne S. 81, Mafl; 

mann ©. 447. 

Diefe Nachricht fehlt den Duellen der Reimchronik vgl. jedoch bie 

Stader Annalen 4. 3. 1227. Ende. 

Bol. Arnold v. Lübed VII. c. 11. 


— 


— 


198 


130. dat be wunnen hadde myt flarfer bant; 
bat fint Ditmerfchen, Holen, Stormoren vnde Bagherlant. 
Id ſchach darna uppe dat ander tar, 
dat Be togben auer de Elue apenbar 
135. vnde brefen in ven fuluen flunden 
dat flot Artenburgh al to grunde. =) 
Koningh Woldemar vorftorde bat flot Wittenburgb, 
be bumede auer ver Elue dat flot Hareburgh, D 
he let webber buwen bat flot Dymyn, 9 
140. dar flogen was greuen Allefs vader vnde be Inde fyn. * 
By den fuluen typen hartich Hinrik van Saffen, de vorſte rik, 
vorftorede de gude flat to Bardowil. 9 
De ftat wad auer ver Elne der Wenden bonetftat, 
gebeten de Bardere; ere grote homot malebe bat. 
145. Doſulues vorbranf of Teyfer Frederik in eneme watere, 
bat hete Teſſalia; 
be rep myt luder ftempne albar, 
be rep mit innicheit vie ſynes herten bone: 
„Benediget ſy Criſtus, des leuendiges Godes Bone! 
Dat water gyft my hyr ben bot, 
150; dat my in der dope van allen funden bot; 
dat water mafet enen merteler van my, 
dat my in der dope makede enen criften, van funden vry!“ 


v. 131. feblt 2. 3. 9. 132. 133. barna, bo me fhreff 2. 

v. 134. bat bes koninges lude 2. v. 135. vnd brofen 2. v. 136. 
Atenborch 2. v. 187. Se vorftorben vd 2. v. 138. Vnd bumweben 
webber auer be (bie) E. 2. 8. v. 139. de (die) Eonind letb 2. 3. 
Demyn 2. v. 141. fuluen fehlt 2. hertige 2. v. 142. guben 1.2. 
v. 143. be was olbinges 2. v. 144. Barberer 2. v. 145. in bem 
water 2. v. 146. ſtemme 2. 0.147 —154 fehlen 3. v. 147. vth 2. 
v. 148. benedyet 2. fe 1. Gr. geeruciget d. leuenbigen Gades 2. 
v. 151. einen marteler 2. 

!) Annalen des Rubhkloſters 3. 3. 1205. 

2) Diefelben 3. 3. 1208. 

») Diefelben 3. 9. 1211. 

4 Repgauiſche Epronit bei Schöne ©. 78, Maflmann SG. 422. 

d) Gtader Annalen 3. 3. 1189; Repgauiſche Chronik Schöne ©. 74. 





199 


He gaf ſynen geft vp in der fuluen flunt 

vnde fen? in bes depen waters grunt. I) 
155. Dar na, do id quam in bat dar, 

dat men ſchref mcexiüj iar, 

bo flarf des koninges vroume, foningynne Margareta, 

de vmme erer groten fchonheit willen was gebeten Dagmar 

barna; 

des loninges dochter van Behmen was de fhone Dagmar, 

160. fe telede deme Toningb enen Bone, de hete ol Woldemar.?) 
In demfuluen iare quemen to dem foninge 

greue Hinrit van Holfien vnd greue Guncelin; 

fe entfingen ere lant van bem koninge 

onde fworen eme ewig truwe fin. I 
165. In deme iare darna, 

Bo nam de Toning fyne andere vrowen Berengaria, 

des greuen Ferandi fufler van Flandria; 

de fulue foningynne Berengaria 

telede dem koninge pre fone, alze Erit, Abel, Eriftoffer darna.) 
170. Dit iß gheſchyn darna in deme iare, 

alfe me fchref m ce xv iare, 


v. 154. ſank 2. mered 1. v. 155. Forthmehr 2. v. 156. Alfe 
me 2. v. 157. vroumwe fehlt 4. frume 2. 3. v. 158. groten 
fehlt 2. v. 159. de ſchone Foningynne Dagmar 1. v. 160. fe 
feblt 1. v. 161—164 feblen 1. v. 162. lies van Swerin. 
v. 165. andern iare 2. v. 167. koningynne 1. v. 167. Se was 2. 
vth 2. ©. 168. 169. lauten in 2 und 3 abweidhend: Se (Sie) 
telebe dem Foninge bre (brie) ſohns, alfe Eric, | Abel und Ehriftoffer 
(Shr. v. 9.) vub ene (eine) dochter rick. v. 170. forth mehr 2. 
gefhen 2. in ben iaren 1. 


1) 9. 145-154. Aus den Stader Annalen 3. J. 1191 fat wörtlich über 
tragen; die fehlerhafte Bezeichnung des Flußes Saleph ald ven 
water, bat hete Zeflalia“ beweif, daß die Reimchronik eine der 
Reineccius’ Ausgabe zu Grunde Tiegenden Ähnliche Handſchrift der 
Stader Annalen benupte. 

2) 9 155—160. Annalen des Ruhkloſters 3. 3. 120% u. 1209. Margaretha 
+ 1212 Mat 4. 

2) v. 165—164. Ebendaher 3. 3. 1214, doch ohne den Fehler der Reim; 
chronit, weile Hatt van Swerin, van Holften yat. 

“) 9.165— 160. Ebendaher ;. 3. 1214 und 1221. 


200 


dat Feifer Otto, de Saflefche here, 
belede de flat Hamburgh myt foneme here; 
he bedrouede de borgher myt vure vnde mit mort, 
175. de borger geuen fif em alfo vort, 
op dat Fe van den Denen quyt mochten weßen, 
wente vor den Denen fonden fe nicht neßen. ’) 
De feyfer toch of in dat Holftenlant, 
vppe dat be dat of van den Denen loſede altohant. 
180. Dit quam koningh Woldemar under den wint, 
be woch den Feifer fo ringhe alfe en kint, 
be quam deme keyſer enpeghen myt ener groten fchar, 
wol mit lxxx dufent manne, bat is war, 
dar weren mede wol xx duſent Brefen: 
185. de keyſer nam de vlucht und mofte vorlefen; 
in der vlucht worden twe fyner beften riddere flagen, 
wo fere fit de keyſer moyede, dat fan nemant to grunde fagen.?) 
Dar na ſchach iv in dat ander iar, 
bo men ſchref m ce xvj far, 
190. koningh Woldemar toch de Elue auer ys apenbar. 
be toch vor de flat to Stade, 
de wan he mit groter manbeit drade, 
be toch wort in deß bifcoppes van Bremen lant, 
dat vordarf he mit mort vnde myt brant; 
195. dat lant he myt roue vnde mit botflage vorwofte, 
neman in deme lande bliuen dorſte. 9 


v. 172. Dtto, bede was (waß) baren ein Saffefhe (ſaſſiſcher) 
bere 2. 38. 90.175. em fehlt 2. 8. v. 177. fehlt 3. v. 178. 
He (Hie) tod od forth in 2.3. v. 179. Vp bat be bat od vnder⸗ 
brefe altho handt 2.5 dat be idt mochte vmmebrefen thohandt 3. 
v. 180. bat. 2. 3. ben fehlt 2. be 3. v. 181. De was (maß) 
feifer Otten 2. 3. geringe 2. v. 182. be toch 2. 3. mit groter 
ſchare 3. v. 184 tein bufent 2. gm 8. v. 186. beiden 2. 
v. 187. dar ne. 2. v. 188. Idt ſchach darna 2. v. 189. Alfe me 2. 
v. 190. bat Fo. 2. v. 194. Dar 1. v. 195. vormwufte 1. 

!) Stader Annalen 3. %. 1215. Diefe Eroberung von Hamburg erwähnt 

au kurz die Nepgauifche Chronik, Schöne S. 83, Maffmann ©. 457. 
2) Annalen des Ruhflofters 1215, doch mit abweichender Zahlenangabe. 
2) Stader Annalen 4. 3. 1216; voch ward Stade nicht erobert. 





201 


Do he fonen willen hadde vullenbracdht, 
be toch webber auer 98 mit der iacht, 
be quam to Hamburgh mit ſynem her; 

200. de Hamborger fetten fit tor wer. 

Do de foningh vornam, bat fe ſik wolben ieghen em freuen, 
be begunde hartlifen myt en an to heuen, 

be buwede vor Hamburgh twe flote dar, 

de flebe is dar noch wol apenbar. 

205. Dat dede he myt foneme ome, greuen Alberte, 
dat quam den Hamborgeren to groter fmerte; 
de ene borch buwede be sor dat Eykholt, 
de andere buwede greue Albert bouen de Eluen ftolt. 
To Hamburgh dorſten nene fchepe Tamen, 

210. wente fe worden altomale benamen; 
en quam nichts to water, noch to lande, 
wente be Toningt of alle dorpe vorbrande, 
de vmme Hamburgb belegen weren, 
ben Hamborgeren wolde be de forge meren. 

215. He feot myt buffen onde mit bliden in be flat, 
vppe dat he He wunne vefte bat; 
be fchot in de flat beyde pyle vnde vure, 
de borgber flunden grot euenture, 
fe leden in der flat hunger vnde fmadht. 

220. De foningf wan de flat myt groter macht; 
be borger worden mode van vorbrete, 
fe worden to rade, dat fe den koningk in leten; 
vppe dat be en geue ſyne gnabe, 
fe wolden en laten in de flat brabe; 


v. 197. be bar 2. 3. v. 200. fetteben 2.3. v. 202. beten- 
gebe h. mitten 2. v. 203. bomwebe 1. v. 206. tho groten 
Schmerten 2. 9.207. Edholt 2. v. 208. anderen 1. 2. bumebe he 1. 
vgl. Annalen des Ruhkloſters z. J. 1216. Item duo casira contra 
Hamborg construxit (rex Waldemarus scil.) by be E. 2.3. v. 209. 
neme 1. bo nene 2. v. 210. genamen. v. 211. nicht 1. nicht 
noch tho 2. nichts tho tho 3. v. 212. of fehlt 2. v. 214. 
vormehren 2. v. 217. 218 feblen 9. v. 219. in be 2. 
v. 223. em 1. 


202 


225. vppe dat fe muchten myt vrede leuen, 
fe wolden em be flat onde of fif fuluen geuen, 
He hadde dar vor legen vil meftich en half tar, 
fe leten en in de ftat aldar. 
Dar mocht me do fen iammer grot, 
230. de me do den armen borgeren bot: 
vt eren huſen worben togen ere finbere, 
fe flogen fe dale, alfe Faluere vnde rinvere, 
fe togben vrouwen vnde iunefrowen ot ben hufen onde futen, 
fe togen fe mit walt ot der ftat na eren flaten. 
235. De Denen beiden de ſunde alzo lichte: 
fe makeden vele vrowen vnde juncfrowen to nichte, 
men Tan dat vullen in nenen fchriften geuen, 
den homot, den de Denen in ber flat dreuen. 
Dat iß gefchen na der bort vnſes Heren apenbar, 
240. do me fohref m ce xvj iar. ) 
Id Schach vortmer dar na in bat ander iar, 
do me fchref m ce vnd xvij iar, 
greue Albert toch myt foneme ame, koningk Woldemar; 
fe togen Rubefe vorby vonde quemen to Trauemunde 
245. vnde buweden ene bordy by de Trauen in ben fuluen ſtunden, 
dar Be alle de fchepe upnemen, 
dede in de Trauen quemen. 
Dit deden fe den Lubeſchen alle to vorvange 
onde deden eren berten bange; 
250. fe deden brande vnde mort. 2) 


v. 225. mochten 2. v. 225. 226 fehlen 8. v. 227. vol 
mechtig 2. v.228. fat fehlt 2. v. 229. iemmer 1. v. 231. hüſern 2. 
tagen 2. v. 232. rundere 1. v. 237. 238 fehlen 3. v. 241. 
bar na fehlt 2. v. 244. Travemunden 2. 9. 245. bumebe 1.8. 
v. 247. fehlt 8. v. 249. erem harten 2. 

ı) Die Stader Annalen 3. 3. 1216 bilden auch hier die Grundlage für 
den fpätern Urfprung deutlich genug verrathenden, ausmalenden Be: 
rigt der Reimchronik über Hamburgs Fall, dem jedoch die Angaben 
über die Lagen der beiden Burgen ein eigenthümliches Jutereſſe ſichern. 
Auch in Tratzigers Hamburgifcher Chronik z. 3. 1215 findet fidh Dies 
felbe Nachricht. 

2) Hter if in ähnlicher WVeife die kurze Nachricht der Annglen des Ruh. 
Hofters 3. 3. 1217 ausgeführt. 





203 


A ſulke homot is nicht vele gebort, 
alſe ſe in den landen deden vorwar 
vmme wol ver vnde wintich iar. 
Darna toch de koningk in Dennemarken wedder to lande 
255. vnde buwede ene borch te Reuele in Eſtlande. ) 
Darna int iar, 
alfe me ſchref m ee vnd ris far, 
do quam te koningk webber to Sleſwik In 
vnde vorbadede dar alle de manfsop ſyn: 
260. dre bertogen, dre greuen vnde alle ſyne flebe, 
voftein bifeoppe vnde abbate mede, 
alle ſyne riddere vnde gude man, 
vonde let en ſynen willen vorſtan. 
He nam ſynen ßone van der erſten vrouwen, heten Waldemar, 
265. be gaf em de kronen vnde ſyn koningrife dar; 
dat was vppe ſunte Johannis Baptiſten dach, 
dat des jungen konynges Woldemares kronynge ſchach. ) 
In deme ſuluen iar ſtarf of konyngynne Berengaria, 
dede was des konynges ſyn ander vrowe darna. 
270. Berengaria hadde deme konynge telet dree ſone fon, 
Erik, Abel, Criſtoffer vnde eyn dochterlyn. 9 
No merket hyr vort, gy vrowen vnde man, 
wat ik nu ſtriue hyr vordan: 
Got heft deme mynſchen ſynen vrigen willen gheuen, 
275. wil he, ßo mach he na deme denſte Gades leuen; 


v. 251. Mſulcken 2. v. 255 in R. to E. 1. 2. v. 256. 
257. Darna alfe me ſchr. int (in bat) tar 1. 2. v. 261. viften 1. 
mede fehlt 2. v. 262. guben 2. v. 264. od gebeten 2. v. 265. 
dat 2. v. 266. kro. ſchach Wold. 1. Wolbemares fehlt 2. 
v.2068— 271. In der tidt flarff dem Koninge aff de 8. Ber., be eme 
thelet hadde dre fohnes, alfe E. A. Chr. und ene dochter barna. 2., ganz 
ähnlich 8. v. 272—283 fehlen 8. v. 272. market forth 
mehr, gy 2. v. 273. hyr fehlt 2. v. 274. gegeuen 2. 


ı) Gtader Annalen 3. 3. 1219. 

2) Annalen des Ruhkloſters 3. 3. 1218. 

*ı) Ebdſ. 3.3. 1221. Die Toter fennen die Annalen fo wenig, wie die 
Gtammbäume. 


280. 


288. 


290. 


300. 


305. 


v. 


204 


wil he deme ßo gerne don, 
Got wil em geuen dat ewighe lon. 
Alles dinges is en wile; 
en iſlich mynſche dar na yle, 
dat he ſyn dingk alfo anfla, 
bat id em to leſten nicht mys engha; 
wente, wan ib behaget vnſeme Heren Gabe, 
be fan id wandelen drade: 
boret nu hyr en wunderlich ding, 
wo id beffeme konynge gink. 
Id ſchach na Godes bort apenbar, 
do men feref m ce xxij iar, 
de olde foningh vnde de junge konyngh ſterke, 
weren to hope in erem eghen lande in Dennemarfen; 
fe vorden groten homot vnde groten hof, 
darna regen fe nen grot lof. | 
Do fe drunken hadden vtermaten Here, — 
dat fe to bedde mochten, dat was alle ere beghere, — 
dar was gefomen ere vigent, greue Hinrik van Swerin, 


. de lach hemelifen myt den mannen fyn. 


De beyven Toninge legen to hope vnde flepen, 

greue Hinrik lep to myt den ſynen, vnde nicht enrepen. 
Se grepen de heren op vnde bunden fe alvar, 

fe Drogen fe to fchepe, er ere gube manne worden en war, 
onde of al er klenade, fulver vnde golt, 

bat de konynge hadden in eren paulunen ſtolt. 

Se vurden de konynge to fchepe auer dat wilde haf, 
des Frech greue Hinrik van allem manne lof. 

De Denen feggen in eren reben, 

dat ve heren worden wat vorraden mede. 

Greue Hinrich wurde Be myt arbeyde in bat Iant, 

be vurde fe vort, wente dat he ſyne flote vant; 


281. inys gha 1. v.282. wen 2. vnſerm 2. v. 285. biffem 2. 


v. 288. Konind Woldemar vnd fine Sohne flard 2.3. v. 289. Denne- 
mard 2. v.292. vth ber mathen 2. v. 293. al 2. v. 295. hemelfen 1. 
bar bemliden 2. v. 297. Hi. vnd be Sinen lepen tho vnd 2. v. 302. 
fohrden öfter 2. v. 303. allen 1. v. 304. 305. feblen 3. 





205 _ 


be flot fe in fware keden vnd fette fe to Derzin, 
darna to Dannenberge vnde darna webder to Swerin. 
310. Se bleuen in ber ventniffe wol dre tar, 
dat is allem manne wol apenbar. 
De bifeop van Kollen vnde vele ander Deren deden eren vlit, 
vppe dat fe de beren mochten malen webber quit; 
of lach des koninges ome, greue Albert van Louenborch, 
315. mit enem groten here der Denen to Hamborch; 
van den begedingen konde men nicht malen, 
wente de Denen brefen eren louen valen. 
De degedinge fchach des andern jars in funte Michels dage, 
de Denen ſochten fufte falfche anlage. ) 
320. In den tiden fenden be Norbawinger jungen greuen 
Alue baden 
to Schowenbord, dar be was, dat he queme brade, 
und entfinge dat Nordawinger lant, 
dar be was unbelant. 
He quam und wart mit frewden wol entfangen, 
335. alle man huldigeden em und worden em vnderban. 2) 
In funte Thomas auende altohandes darna 
fo vor Gerardus, bifhop van Bremen, mit ene grote fchar 
ond de junge greue Alef, de eddele man; 
fe togen na Itzeho und alle dat lant to Holſten an, 
330. fe fereden alle dat lant to dem greuen, 
fe geuen ſik em altomale mit leue. 9 


v. 308. fhwere 2. Debin 2. 3. lies Lenzin. v. 310. 
volmehtig 2. v. 811. wol fehlt 2. v. 312. vale 1.; es fehlt 2. 
v. 3183. malen mwebber | bier bricht 1 ab. v. 314. Lunebordy 2. 
v. 319. &. anflage ober anflage? v. 325 ene 2. 


!) Die Erzählung der Sefangennehmung Waldeınars, fowie der erften 
Berhandlungen über feine Freilaſſung if der Repgauiſchen Ehronit 
entnommen, doch hat auch hier der Berfaffer der Reimchronik im Ein» 
jeinen ausgeichmüdt, fo genau er fih auch fonft feiner Quelle anfchließt. 
S. Schöne p. 85, Maflnann ©. 467. 468., fowie den ältern Abprud bei 
Eccard I. p. 1408. Auch für die Schene-Rpnesberchfche Bremer Chronik 
und die Kübeder Chronik Detmars haben wir in ihr die Quelle. — 
Bol. auch die Stader Annalen und Annalen des Rupflofters 3. J. 1228. 

2) 9.320 —326. Staber Annalen z. %. 1225. 

) v. 26 — 8331. Aus der Repgauiſchen Chronik a.a. D. 


_ 8 


Hir weren mede de eddelen forfien fin, 
greue Hinrik van Werle vnd greue Hinrik van Swerin.‘) 
Darna berep fit greue Albert van Lowenborch enen firit, 

335. vp bat he finen om, ven Toning, mochte maken quit. 

De firit anging ”) omd wert mort und botfchlach, 

mesnich degelif 3) man dar under ven foten lady: 

greue Albert hadde hertogen Diten van Luneborch in finer 

ſchar, 

des worden greue Alef und greue Hinrik van Swerin en war; 
340. fe werden fif ſere mit allem flite, 

dar moften bertoge Otto und greue Albert wilen. 

Dar wart gefangen greue Albert in deu flunden, 

he wart to Swerin brocht fangen vnd bunden, 

be wart gefettet by finen om, den foning van Dennemarfen, 
345. bo halp ene altes nicht ere grote ſterke 

vnd de grote homot, den fe ven luden hadden dan; 

barumme moften fe mit forgen ſitten gan. 

Do wrof onfe leue here Got an den beiden, 

dat fe dem olden greue Alue hadden dan to leide, 
350. den fe to vorn hadden fangen und nemen fin gut, 

beide lande vnd lude, fchlote, borge auer Tut. *) 

Alfo moften fe of er gude dar webber neuen, 

wolden fe anders mit leue leuen. 

Alfe fe hadden greue Alfe ingemeten, 
355. dar en worden fe nicht vorgeten. 

Do freweden fit frumen vnde man, 

dat id den heren fo ouel mofte gan. °) 

Ban ber tid, dat de foning den olven greue Alfe fint, 


v. 341. Hertoch Otto ond gr. A. moften wilen 3. mo. bertoge 
Albert 2. v. 349. olde 2. 9. 350. be 2. v. 350-358 fehlen 3. 


1) 9.332. 888. Stader Annalen 3. 3. 1225. 

2) Die Schlacht bei Mölln 1225 Januar. 

2) Bol. das mpd. begenlih, dẽgentlich, mannhaft, heipengleich. 
und 9.26 wolgedegen. | 

) Der ziemlich müßige Zuſaß auer Iut (über laut) if wohl mır des 
Reimes wegen gemacht. 

6) 9.334—8357. Aus der Repgauifchen Chronik a. a O.. 








207 


wente in be tib, bat be junge grewe Alf de lende webber 
entfint, 
360. do hadde de Toning gehat dat Rorbaminger lant, 
alfe dat if allemanne wol befant, 
omme wol ver und twintich jar: ) 
dat Wagerlandt vnde dat Norbawingerland, dat fint de 
Holen, Dithmarfchen, Stormoren. 
Bude dofulued de von Lubeke vnd van Rasfeborch Toren 
365. bertoge Hinrik van Saffen to emem vorbidder vnd beren, 
op dat be fe vor eren fienden fcholde weren. 
Darto dede be finen flit 
vnd makede vele forge quit. ©) 
Dofulues vorfammelde of greue Mf en grot ber, 
370. to eme geuen ſik de Nordawinger mit ganzer wer, 
fe togen to Hamborch vor de flat, 
vp dat fe de mochten winnen deſto bat. 
De Hamborger leten ven greuen in altohant, 
pp dat fe vorbeden worden vor der ‘Denen hant. 
375. De ſchworen em to holden louen und trume, 
dat enkonde en nummer ruwen. 


v. 361. feblt 3. v. 863. fehlt 3. Dat Wagerlandt (Lüde) 
Bagerlandt | bat fint etc. 2. — Freilich barf man nicht vergeffen, 
bag in ber Reimchronik der Name Norbawingerland (Nordalbingia), 
nicht mehr, wie für Adam von Bremen (il. 15) und Helmold 
(L 6 u. 26) unbezweifelt if, Holftein, Stormarn, Dithmarfchen mit 
Ausſchluß von Wagrien umfaßte; doch ift die Aenderung ohne Be- 
benfen. ©. Waitz Norbalbingia in den Norbalbingifhen Studien 
Br. 1. ©. 1 ff. und oben v. 56. 86. 130. v. 369. greff Alffen 2. 


1) v 358—362. Ebph., doch wird die Zeit auf 23 Fahre berechnet. ſ. v. 268. 

2) Diefe Angaben find der Reimchronik eigenthümlih. Die Repganifche 
Ehronit a. a. D. Hat nur die Rachricht: «Da gaven of de van Lubel 
de flat deme rike.“ Dagegen wiflen wir, daß Lübeck i. I. 1225 von 
dem Grafen Adolf IV. von Holftein, Deinrih Herrn von Rofod und 
Heinrich Brafen von Schwerin fi bezeugen ließ, die ihnen zur Bes 
lagerung von Rabeburg geleiftete Hülfe ſei eine freiwillige, nicht eine 
von rechtswegen gebührenne geweſen; eine Erklärung, welche Herzog 
Albert von Sachſen i. J. 1236 ebenfalls abgab, Daraus mag durch 
Entſtellungen die Angabe der Reimchronik entſtanden fein. ©. Ur: 
tundenbu der Stadt Lübeck Br. I. Ro. 88 u. 37. 





380. 


385 % 


390. 


395. 


400. 


405. 


208 


He ftormede of vor der borch in derfuluen ſtunt, 
dede Foftet hadde greuen Alberbe wol duſent punt. 
He wan de bor und braf fe in de grunt; 

noch fo wart em nicht en man afgewunt, 

of war he dofulueft ve andere borch mebe, 

dar de koning fulueft finen flit to dede. U) 

Dan fulfer tiving worden den heren grawe bar 
to Schwerin in der fenfenifje, alfe fe feten bar. 
Alfe dre jar vmme kamen weren, dat de beren weren fangen, 
ereme harten wart wehe und bange. | 
Id Schach, alfe in fuluen Got hebben wolde, 
fe hapeden nicht, dat id fo kamen fcholbe. 

Se begerden do in berfuluen tit, 

dat fe vt der fenteniffe mochten. werben quit. 
Se fenden baden eren frunden 

vnd laueden, wat fe lauen konden, 

op dat fe ot der fenfniffe mochten kamen, 


wente ber fenfeniffe hadden fe nenen framen. 2) 


To den bedingen quemen greue Hinrik van Schwerin, 
bertige Hinrif van Saffen, greue Alf vnd de frunde fin; 
of hadde de foning vnd greue Albert dar beden 

des koninges ſons dre, alfe Erif, Abel, Ehriftoffer vnd alle 


ere ſtede. 
Dar worden tomale harde Degedinge, 


men wolde de foning vnde fin fon lingen; 

je moften geuen foftich duſent marf Lubſcher munte, 

dar mede brochten fe dat to guder punte. 

De foning ſchwor of und lauede op alle fine trumwe, 

be enwolde in deme lande to Holften nene vefte mehr buwen, 
of ſchwor, he enmwolde dem lande nicht mehr fchaben, 

he wolde na ber tit denfen mit nenen quaben, 


v. 393. 304 fehlen 8. v. 400. Iuegen 2. Ouerſt wolbe 


bie Koning und fin Sone gelingen 3. 


ı) 9. 3600 — 382. Aus der Repgauiſchen Epronit, doch mit eigenthüm⸗ 
lien Zufäßen über die beiden Burgen. 
2) 9. 383— 394 find der Reimchronik eigenthümlihe Ausführungen. 





| 415. 


425. 


410. 





209 


he wolde ver lande befte weten, wor he funbe: 

dat fpraf be lude vnd apenbar ot finem munde, — 
men wo fin falfche harte was, 

mad men bir marfen, bo he genaß, — 

vnd fettede fine bre fond und andre frunde to pande, 
be wolde nummer ſchaden deme Holftenlanve. 

He gaf noch mehr, wan foflich duſent marf wert 
in Menoben, Federn vnde perb; 

beffe gaue gaf be ridderen vnde Inapen, 

darto harniſch, panker vnd wapen, 

be begauete rifliten alle gude man 

vnd fcholde alfo tehen in eren vorban. 

Dat ſchach na der bort vnſes heren, bat iß war, 


. duſent twehundert vif und twintich jar. ) 


In demfuluen jare wart biſchop Engelbertus van Collen 

bot gefchlagen 

van greue Freberifen van Iſenborch, de dar wedder let 
grote plagen; 

greue Frederik wart to Eollen angegrepen, 

be wart gerichtet vnd langs be ftat gefchlepen, 

he wart gerabebrefet und flot vp en rat, 

bat rechte recht dede eme dat. 

Dat recht ſprak af Foning Henrik, Teifer Frederiks fone, 

be was de richter vnd mofte finer nicht ſchonen. 

Vmme dat orbel ond vmme de not 


. mennich man fit to fampe bot. 


Dar wart of fo groten drank van dem rathufe enen ftig 
bar nedder, 
dar worden vj vnd I man dot gedrungen wedder, 


v. 411. fette. 2. v. 418. alfo in groten Ehren vorban. 2. 
v. 424. land. 2. v. 432. gebrenget febber. 3. 


) 


Für v. 895—4%0 find zu vergleichen die Repgauiſche Chronik (Wolfen: 
büttler $.©.), S. 86. Schöne, fowie die betreffende Stelle Conrads von 
Halberſtadt (ſ. Dahlmann Lübecks Selbfibefreiung Anhang 1.); auch die 
Gtader Annalen z. 3. 1235. — Bielleiht gehen die freilich nicht zus 
verläffigen Angaben Über die Berhandlungen mittelbar auf den Ber: 
trag v. J. 1225 Nov. 17. zuräd. Die Nachrichten über das Löſegeld 
008 00,000 X Lũbeſch und die überdem gegebenen Gefchente, beruhen 


auf den Annalen des Rupkloflers 3. 3. 1225. u 


210 


doche iiij vnd xx man weren man den aldar, 
de ſtoruen in ber herberge van wedagen in demſuluen jar. ) 
435. Alſe de koninge wedder in Denemark quemen, 
grote werſchop ſe wedder annemen. 
De junge koning Woldemar nam de dochter des koninges 
van Portegal, 
ſe was genomet Ekenor, dat was en lef altomal; 
dat ſchach to Ripen in der ſtat, 
440. alle man frewede ſik und beleuede bat. 2) 
Darna braf de koning altohandes fine trumwe, 
wente em begunde fin ſchade to rumwen. 
He en achtede nicht fine lofte, fine ede, 
be be mit flite in der fenfeniffe Dede. 
445. He ſammelde ber Freſen ene grote ſchar, 
he toch in Ditmarfchen apenbar; 
bar wart en medhtig ftrit und plage, 
dar worben ber Freſen tomale vele fchlagen. 
Doch behelt ve foning finen willen, 
450. de Ditmarfchen geven fif albebille. 
De Ditmarfchen laueden hold vnd trume, 
dar endorfte de foning nicht fer op buwen. ®) 
Darna for de foning mit ener groten fchar 
na Rendesborch fort, be quam aldar. 
455. Dar entjegen togen em greve Alef und de manne fin, 
of toch jegen ene greue Hinrif van Schwerin, 
je togen dem Toning entjegen auer en brof, 
dar wart dem foninge afgefchlagen vele volfes of; 
doche behelt te koning dat felt. 
460. Dar wart geflagen mennich fchone belt. 
He toch fort to Rendesborch und man de flat, 


v. 488. lies Elienor.” v. 457. jegen 2. 


1) Aus der Repgauifhen Chronik bei Schöne ©. 86, bei Mafsmann 
©. 471. 472. 473.; auch Conrad von Halberſtadt a. a. DO. BgL 
Starter Annalen 3. 3. 1226. 

2) Annalen des Rubffofters 3. 3. 1229. 

2) Bol. Repgauifhe Epronit, Schöne ©. 86, Mafsmann ©. 473 und 
Annalen ded Rubkloſters 3.3. 1226 und 1227. 


465. 


470. 


475. 


485. 


AR. 


211 


be ſtormede fere vnd wan of bat fchlet. 
Darna for de koning na Iheho 
vnd kerde ſik alleman webber to. 
He buwede ene veſte dar vor de flat, 
op dat he fe behelde vnd wunne deſto bat. 
Darinne let be vele finer lude vnd guden manne, 
vnd van den landluden let he dar vele anne. 
He for van dar und quam to Segeberg, 
be buwede ene veite vor denfulven berch; 
vp dat he mochte flormen und ben berch winnen, 
dar to kerde he witte und finne. 
Dewile quam greve Alef to Itzeho, 
be vorbrende de veſte vor der flat do, 
dar worden bes koninges lude al dot gefchlagen, 
fe worden vordrenket, gequelet mit groten plagen. 
In derfulven tit, 
do wan hertich Dito de flat Brunfchwif; 
be ftrivede mit des Teiferö manne 


. vnd bebelt den fege dar vanne. 


Darna tod bertige Otto van dar, 

be quam tom foninge vnd fterfede fine fchar. 

De hertige Hinrif van Saffen vnd greue Hinrik van Schwerin, 

de bifhop Gerardus van Bremen vnd greue Alef togen 

to Rubel in. 

Se radeden under fif vnd woldens nidyt lan, 

fe wolden mit dem foninge enen firit ſchlan. 

Ge quemen tofamenve to Bornhouede, in funte Marien 
Magdalenen vage: 

dar ſchach den Denen ene grote plage, 

dar wart ſchlach vmme fchlach, 

vil mennid, dar under den foten lad; 

de Ditmarfchen weren achter mede in des Foninges char, 

fe hadden dem koning ſchwaren, fe achten’t nicht en har, 

fe grepen manlifen to eren fchwerben; 

fe flogen de Denen bar to erben. 


v. 465. fe fehlt. 2. be fie beb. 8. v. 467. man. 2. 
v. 487. 3. in | In 2. 3. 


14* 


49. 


500. 


505. 


910. 


515. 


ſöken. 


212 


De Denen wolden ſik weren vil, 
dar mochte me ſen en wunderlik ſpil, 
dar ſchloch frunt up frunde, 


. bat me nowe horen konde; 


nemant dar den andern bekende, 
ſe ſchlogen ſik den dach wente in den ende. 
De koning ſach, dat he an den ſinen groten ſchaden nam, 
he nam de flucht vnd dankede Gade, dat he wech quam. 
Do ſchach dar tomale en grote plage, 
dar wurden de Denen vil meſtich altomale ſchlagen. 
Hertig Otto van Luneborch wart gefangen dar, 
dede mede was in der Denen ſchar. D 

Aldus ward de koning wedder vt dem lande dreuen, 
vnde de ſinen vil meſtich alhier dot bleuen. 
He quam mit hundert man nowe to lande, 
des hedde he darna mer laſter vnd ſchande; 
ſe ſpreken, he endorfte dat land to Holſten nicht mehr ſoken 
ofte en freten de kreyen vnd be roke. 2%) 

Altohandes darna blef Ekenor, de junge koninginne dot, 
in erer telinge vnd in erer groten not; 
vnd darna in twen dagen 
fo ſtarf de junge Woldemar van ſorgen und van plagen.®) 


v. 501. bat in de finen. 2. v. 5083. 504 fehlen 3. v. 511. 


2. v. 512. röfe 2. v. 513. lies Elienor. 


1) 9, 453— 506. Aus der Repaauifchen Chronik, Schöne ©. 86. 86, 
Anm. 2. Maſsmann 473. 475., doch geben 9. 491 —494 auf die An- 
nalen des Ruhkloſters 3. 3. 1227 zurüd. Vgl. auch Stader und für 
den Tag die Hamburger Annalen 3. 3. 1227; letztere bei Per a. 
a. O. ©. 388, 

7) rok auch raf, vie fhwarze Krähe, engl. rook, angelfädf. hroc. 

3) Annalen des Ruhkloſters z. 3. 1231, doch fehlt dort die unrichtige 
Angabe der zwifhen beider Tod verfloffenen Zeit. Elienor + 1231 
Mai 18, Woldemar Nov. 28. 





213 


III. Bruchftücde einer Samburgifch: 
Solfteinifchen Neimchronuit, 


Ä das Reben Graf Adolfs IV. betreffend. D 


...... ſe vnſeme leuen Heren Gode 
des morghens vro vnde des auendes ſpade. 
Des greuen hillicheit konde dat wol ßaken, 
dat he let erlike Godes huſe maken: 

5. to der Nygenterfen?) heft he eyne kerken lecht, 
dat is wol deme leuen ſunte Anthonius recht, 
de ſunte Franciscus broder was, 
alſe he in den boken las; 
ene ander kerken to Blekendorpe ) myt gude, 

10. dar up ſo ſette he grote hude, 
dat dede he in der leuen juncfrowen ſunte Claren ere, 
dar he ße mede erede vnde grotede ſere. 

Ok vele andere kerken heft he ghebuwet, 
dat deme erbaren heren nummer enruwet. 

15. Mpd groter vriheit heft he fe beghauet, 
darumme ene man vnde vrouwen lauet; 


v. 7. franſciscus hier und v. 24. 67. H. v. 13. vale H. 


ı) Ueber vie muthmaßliche Quelle dieſer Bruchſtücke ſ. oben im Vorwort. 

2) Neulirchen, Kirchdorf in terra Oldenborch, wie der Presbyter Bremen- 
sis c. 17 berihtet. Ein Geiſtlicher Luthard wird bereit im Jahre 
1232 und 1244 genannt. ©. Schlesw.sHolfl.» Lauenburg. Urkunden» 
fammlung. Bd. I. ©. 205. Lünig Spicll. eccl. T. II. p. 804. 

°) Rp. fünöfli von Lütjenburg, zuerſt im 3. 1287 in einer Urkunde er: 
wähnt a.a. D. ©. 123. Daß auch diefe beiden Stiftungen bald nach 
der Schlacht bei Bornhöved gemacht find, f. unten S. 224. 








20. 


25. 


30. 


35. 


45. 


214 


bauen alle anderen ghaue 
fo is he noch in Gades laue. 

To Hamburgb in der erlifen ftat, 
heft he en berlif fchone Flofter fat, 
an des billigen cruces vnde funte Marien Magdalenen ere, 
dar inne gelauet wert God de Here; 
bar inne wolde he weſen vnde lyden 
funte Franciscus brover to ewigen tyben. 
Dar fulues toch he of dar na de. cappen an 
vnde was allen broderen vnderdan. Ä 
Dar anne mocht me fchowen ſyne otmodicheit 
vnde merken fyne grote hillicheit.‘) 

Ban deme guden he noch nicht wolde auelan, 
er he nody mer gudes hadde dan. 
In der ftat to deme Kyle 
dachte he to blyuen ene wyle. 
Dar let be of en Flofter vnde ene ferfen buwen 
to ere onde erwerbicheit vnſer leuen vrouwen; 
dar of fehalen funte Franciscus broder ane wanen, 
be des of van Gades gnaben wol fonen ramen, 
dat fe dar Gode lof onde ere ane gheuen 
vnde of an Godes vreden vullenfamen leuen. 
Deffe fulue eddele greue holt, 


. de beft ghegeuen dat fulue Flofter ftolt 


vrygh, leddich vnde qupt, 
bret, lang vnde wyt; 
welk mynſche in noden is, 
de Schal des weſen al dorgh en wis,” 
fumpt be tom Kyle to der fuluen ſtede, 
be ſchal dar hebben guden vrede. 
Do dat quam na Godes bort, 
alfe ik nu fchriue rechte vort 
m cc xxxix are, 


v. 20. erlid 9. v. 27. bar ane 9. v. 28. groten 9. 


v. 29. nocht 9. v. 36. fanen 9. 
2) Auch pierüber hat der Presbyter Bremensis a.a. D. einen ganz ähn- 


lichen Bericht 


2) wis d. h. gewiß. 


215 


50. do fette de erbar greue fon leuent an groter vare; 
elende wolde be fif malen, 
dat konde wol ſyne innideit falen. 
He wolde aflat haben. 
Hpromme hadde be Abel, fynem ſwagher, bovalen 
55. dat Holftenlant vnde alle dat voll mede. 
Hort vortmer, wo de edbele greue dede. 
Syn vorftsnne ghink myd eme in vrommede lant, 
Heylewich was ere name genant. 
In Liflant quemen Be tom erften male, 
60. dar fe leden mennighen bon vnde quale, 
alfe in vrommeden lande plecht to weien.d) 
Do fe der forgen weren gbenefen, 
onde fe Got vt den noden brochte, 
wo drade be an fonem mode dachte, 
65. dat be fif fuluen wolde offeren Gode, 
Marien vnde funte Francisco to eneme trowen babe} 
Sunte Franciscus orden wolde he anghan, 
darto fyn geftlife clet entfan. 
Bortmer do dat an deme iare was, 
70. dat me na Codes borde las 
m ce vnde xl iar, 
alfe it vinde in den Tronelen apenbar, 
do funte Ipolitus dach ) was ghelomen, 
myt twen ridderen Tonde he des wol ramen, 
75. de de Ghykowen nomet weren, 
be of mit greuen Alfen des ganz bogheren, 
dat ſy myt em mochten gheſtlik werben 
onde in funte Franciscus orden vul herden. 
Se quemen myt groter otmud 
80. an dat erbar cloſter gut, 
dat to Hamburgh in der ſtat lecht, — 
ſo ik ſchriue, dat is recht, — 
dar nemen fe dat geſtlike clet, 


v. 81. lecht H. bes Reimes wegen für licht. 


2) ©. d. kurze Erwähnung der Wallfahrt in den Stader und Hamburger 
Annalen a. a. D. 3. 3. 1238. 
2) Er trat 1239 Auguf 18. ins Kloßer; f. Stader Annalen. 





85. 


95. 


100. 


105. 


110. 


115. 


216 


dat ene newerle dar na wart let. 
Alße he in ver werle na ten baden Godes was willich, 
alfo leuede he of in dem geftlifen orven hillich; 
an deme horfam leuede be in allen dinghen, 
bat be fon leuent to eneme faligen ende mochte bringhen, 
alfo dat be in deme orden apenbar 
Gode deme Heren denede rritj far.) 

Bortmer vinde if dat alßo, 
dat be an der werle yo 
pre foner foned na let, — 
alfe hyr of to vorne fchreuen ſteyt, — 
Zohan, Ghert, Ludolphus weren fe genant, 
aldus fint ere namen befant. 
Ludolphus rurde Got de Here, 
dat he dede na ſynes vaders lere; 
den fuluen orden heft he of entfan, 
bar mede heft he en gud werk ghedan. 
Dat ſchach in deme kloſter tom Kyle, 
dar he ane leuede ene korte wyle. 
De leue Got nam ene to gnaden, 
dar he ene to hadde gheladen; 
in ſynen jungen iaren 
is he to Gade varen. 
Vor dem hogen altar is he begrauen, 
dar wy God den Heren vmme louen. 

An deme anderen iare dar na is gheſchen, 
fo ik in der kro....... 


Chat be muchte miffen lefen unbe fingen 
vnde Gabe ein billih) falich offer bringhen, 
den denft he Gode myt vlite bot, 

fo lange, dat em anghinf de dot. 

He was in deme billigen orden apenbar 


vnde denede Gabe deme Heren xxiij iar. 


v. 98. vaber 9. v. 110. vermuthlich: fo if i. d. kro(neken 


gefehen). — Dann folgt nad einer größeren Lüde ber Schluß. 
ı) Graf Adolf IV. farb 1261 Juli 8. 


120. 


125. 


130. 


135. 


217 


Dar na offerde be Gode fyne fele, 

bat ewyge leuent wart em to bele. 
Tome Kyle vor deme bogen altar 

is be begrauen, dat is war; 

bar vmme, dat he was Godes dener vnde knecht, 
fo is em be ewige vroude vnuorſecht, 
de be bofit to ewigen tyben, 

ande de ewygen pyne vormiben, 

Dat heft be vorworuen gar wunderlik 
myt ſynen guden werfen ewichlich, 

de he heft ghedan up deſſer erden. 
Hyr vmme wille wy eren vnde werben 
God vader vnde den ßone vnde den hilligen geſt; 
de mach vns helpen aldermeſt, 

wan wy ſynt an groter not. 

He beware vns vor dem ewigen dot, 
God mote vns behuden vnde bewaren, 
al war wy vns henne karen. 

Vnde wy willen vns altoſamen 

ſegen myt ſpnem benediden namen, 
dede dre in den perſonen is 

vnde en Got in ſynem weſende is; 
dat wy to ber ewigen froude lamen, 
dar lat vns alle to feggben: Amen. 


v. 124. be fehlt 9. v. 131. ben H. v. 132. mute H. 


218 


IV. SKurje Hamburgifche Neimchronif 
vom 3.810 bis zum Tode Graf Adolfs IV. von Holftein. 


Do men ſchref na der gebort Chriſti achte hundert und 
teine, alfe de Saſſen den chriſtenloven entfangen hadden, do 
wort gebuwet de ſtadt Hamborch und karken in dem Nordalbinger⸗ 
lande, dat ſin Holſten, Stormarn und Ditmerſchen. 

Do men ſchref achtehundert und xl, wort Hamborch wedder 
verftoret, van konink Erik tho Dennemarken. 

Do men ſchref achtehundert und xliij, do buwede de keiſer 
Lotarius Hamborch wedder, und mit volborde des paweſtes Ni⸗ 
colai ſo lede he dat ſtichte to Bremen to dem ſtichte Hamborch, 
und wort ein ſtichte to hope, und ſünte Anſcharius nam id an 
to regerende. 

Do men ſchref negenhundert und lo, wort Otte, Hartich 
to Saſſen und Brunſwik, keiſer. By ſiuen tiven was biſchop 
Adoldagus I) und regerd liiij jar. Düſſe biſchop toch mit keiſer 
Otten to Rome. In der afreiſe nam he mit ſik den paweſt 
Benedictum van beuel des keiſers und brochte en to Hamborch int 
elende, dar he ſtarf ſunder vorgetinge ſines blodes int jar unſers 
heren negenhundert lvj, des verden dages des mantes Julii. 

Do men ſchrefem und rij, Mifewei,2) ein ber der Wende, 
vorbrende und verftorde gruntlifen Hamborch, dat de prefter mit 
den borgeren jamerlifen gepiniget und gedodt worden. 

Do men fchref m und sv, Vnwanus biſchop buwede weder 


1) Adaldagus iſt gemeint. 
2) Miftewoi if. gemeint. 


219 


den doem und de flat Hamborch mit holten hüſen. Darna de 
bifchop Bicellinud >) bumwede be flat Hamborch mit flenen müren. 

Do men fchref m und Irrij, Hinri und Buthue, förften 
der Wende, vorftorden dat Rorbalbingerlant, und Hamborch wort 
grüntliden verftdret; do was bifchop Liemarius.) 

Do men fchref me, do wort de karke to Hambord, wedder 
gebumet, und de Hamborger vorbunden ff mit Hinrico, dem 
foninf der Wende, und mit den Holften, Stormarn und Dit⸗ 
marfchen, den chriftenlosen to befdarmen und de konink Hinricus 
gaf finem hövetman, gebeten Gotfridus, dat Holſten⸗ und Stors 
merlant, deme he fcholde vorweſen alfe ein greue. 

Do men fchref me und swf jar, wort gedödet Gotfridus, de 
greve van den Wenden. Do gaf Lotarius dem hartoch to Saſſen 
Brunſwik und Luneborch; und na feifer Otten wort de greuefchop 
dem eddelen heren Adolpho, greven to Schoumwenbord. 

Do men ſchref me und xxiiij do flarf greve Alef, und fin 
fone Adolphus nam wedder an de grevefchop to Holſten und 
Stormaren und wort na geſchlagen by Demmin. Dar na wort 
greve Adolphus de drüdde ) fin fone, dar wil wy nu af fehriuen. 


De konink van Dennemarken, Kanutus genomet, 
be hadde vaken fil des vorromet, 
Hamborch und Stade wolde he vorberven, 
fif to finer hant vorwerven. 
5. De konink qwam aldar, 
Do men fchref duſent en hundert ®) und negen und negentich jar.®) 
De junge greue Alf quam dem konink entjegen 
mit fo mennigem ridder wolgebegen 
by dat water, bat de Eider id genant, 
10. em°) was dar nen bade gefant, 
of qwam dar her Hartich, 9 biſchop to Bremen, 
Got de Here let dar de beiden heren betemen. 
Dar de fonint wort vordreven vt dem lande, 
greve Alf blef mit den finen beftanve; 


2) Lienarius. ©. ) en bunbert fehlt. €. ) Ein. ©. 
4) ref. C. °) harttoch. €. 


1) Bezelinus. 2) Adolf IV. 
°») Hamburgiſch⸗holſteiniſche Reimchronik v. 1199-1281, 9. 15-8. 


220 


15. konink Kanutus dat valen an dem) greven wolbe wrefen, 
auerft be Tunde ib numerle refen. 
Do nu Kanutus de konink geflorven mag, 
do wort fin broder Woldemar konink, alfe if las. 
Id Schach, do men fchref m tie und en, 

20. des wil if nu de warheit geen, — 
konink Woldemar was vordacht dad und nacht, 
wo be mit finer ganzen macht 
dat Nordalbingerlant mochte winnen, 
darto kerde be alle fine finne; 9 

25. alle orde he bemande, 
be qwam to water und to lande, 
be nam Ditmerfchen, Rentzborch in korter tit, 
beide, Hamborch, Segebarge worden de Holften qwit; 
ot Rageborch wan konink Woldemar, 

30. be venk of greven Alf, dat is war. 
Do wort in bem lande to Holften jamer grot, 
wente de Denen deden den armen luden grot not. 
Dp dat de Iude mochten hebben vrebe, 
fo boret, wo fe em beben. 

35. En duchte, wo em wol muchte gelingen 
fonden fe greve Alf vt der venkeniſſe bringen; 
Louenborch dat flot fe dem konink geven, 
vp dat greve Alf mochte vri leven. 
‚Dat flot Louenborch gaf be to der fulven tit 

40. greven Alberbe finem ohme vri vnd qwit, 

be beuol ome of dat Norbalbinger Iant, 

dat be wunnen hadde mit ſtarker hant.®) 
Id ſchach dar na vp dat ander jar, 

dat fe togen auer de Elve apenbar 

und brefen in den fulven ftunden 

dat ſlot Artelenborch alto grunde. 

Konink Woldemar vorſtorde dat ſlot Wittenborch, 

he buwede auer de Elve dat ſlot Harborch, 


45 





°*) in den. C. 


1) Ebendaher v. 25—38. 
2) Ebendaher v. TO—84. 
®) Ebenpaper v. 111—130. 





70. 


73. 


221 


be let wedder bumwen bat flot Demmin, 


. dar flagen was greue Alfs vader und de Iube fin. *) 


Id is gefcheen dar na in ben jaren, 
alfe men fchref m fie“) und ro jaren, 
dat feifer Otte, de Saflefche ber, 
belevde de flat Hamborch mit finem ber. 


. He bedrouwede be borger mit vur und mit mort, 


de borger geven fit em alfo vort, 
op bat fe van den Denen qwit mochten wefen; 
wente vor den Denen kunden fe nicht genefen. 
De keiſer toch ok in dat Holftenlant, 
dat) be van den Denen loſede altohant; 
de Teifer van den Denen wort voradht, 
er konink wol Irrr dufent ) man to firive bradht, 
de feifer nam de vlocht und mufte vorlefen, 
twe rider em afflogen be Brefen.?) 

Dar na, do men ſchref m cc und rei jar, 
tonint Woldemar toch aver id apenbar. 
He toch vor de flat to Stade, 
de wan he mit groter macht brabe; 
be toch vort in des bifchoppes van Bremen lant, 
dat vorwoſtede he mit morbe und brant. 
Do he finen willen hadde vollenbracht, 
he toch wedder aver is mit der jadht, 
be qwam wedder to Hamborch mit finem 9) here; 
de Hamborger fetteven if") tor were. 
Do de konink vornam, dat fe fit wolden jegen en ftreuen, 
be begunde hartlifen mit en an to heuen. 
He buwede eine borch vor dat Eifholt, 
greve Albert buwede ein flot bauen de Eive flolt; 
me konde noch to Hamborch kamen to water, nody to lande, 


. of alle dorpe umme!) de flat he vorbrande, 


be fihot darin mit bufjen mit groter macht, 
fe leven in der flat groten fmadht. 


. Ye Hobar. E 9) duſent fehlt. C. 9 finen. C. ) ſich. ©. 
f) um. ©. 


3) Ebendaher v. 182-140, 
2) Ebendaher v. 170-187, 


85. 


95. 


100. 


105. 


110. 


222 


De borger worben mobe yan Yorbrete, 

fe worden to rade, bat fe den konink inleten. 
De konink hadde darvor legen ein half jar, 

vp gnaden fe en in be ftat leten bar. 

Do mochte me dar fehen jamer grot: 

de borger mit den kinderen worben geflagen boet, 
de homot der Demen be jungen frowen 


. ſchendeden und to nichte makeden vele junffrowen.!) 


Des negeften jars bumeben fe eine bordy to Tramunde; 
duffe jamer warbe xxiiij jar, dat id nemant weren kunde; ) 
to leften toch de konink wedder to lanbe 

ond buwede eine borch to Revele in Eſtlande. 3) 

Dar na greve Hinrik van Swerin funder gnade 
ven? den konink und den jungen mit eren klenaden 
he vorde fe vangen in floten to Darsgin, 
dar na to Dannenberge vnd to Smwerin. 

Se to Iofende ſchegen van forften vele dage, 
be Denen fochten vele anflage, 

men de Denen brefen eren loven vaken; 
van ber degebinge fonde men nicht malen.*) 

In der tit fenden de Nordalbinger dem greven Alue baden 
td Schoumwenbord, Dar he was, dat he qweme drade. 
Alle gude mans huldigen em und worden onderban, 
mit groten frouden wart he entfaen. 

De biſchop van Bremen mit mennigem eddelman 

toch mit dem greven Alue tho Itzeho dat Holftenlant an, 
of hulpen dem greven de edvelften fin, 

areve Hinrih van Warle und greve Hinrif yan Swerin.) 

By Molne tegen greven Albert wort ein ftrit, 
be wort gefangen und voret to Swerin by den konink rif.®) 
Greve Alef nam Hamborch in altohant 
und loſede fe vt der Denen bant. 


1) Ebendaber v. 187—240, doch mit bedeutenden Kürzungen. 

2) Ebendaher v. 241— 2583. 

s) Ebendaher v. 254. 255. 

4) Ebendaher v. 294—319. 

6) Ebendaher v. 320—838, 

e) Ebendaher v. 334—347 mit bedeutender Kürzung; doch iſt in ber 
Quelle der Ort der Schlacht nit angegeben. 


115. 


120. 


125. 


130, 


135. 


140. 


145. 


223 


He flormede ok mit buflen op ber ſtunt 

und braf de borch op der Elve nedder in be grunt. ) 

Na ®) dren jaren de koniak grote trume fee, 

foftih dufent punt lübefch, dar wort he aelofet mede. ) 

Do be was loeß, nicht worden genchtet be ee, 

de be in der venkeniſſe mit vlite dede; 

be toch mit velen Freſen in Ditmarfchen apenbur, 

na groten flegen laueden fe truwe bem konink alvar; 

be toch vort na Rengebordy mit den mannen fin, 

dar qwam em entjegen greue Alf und greue Hinrik van 
Smerin. 

Wol ſchach dar grot firkt to den fulven Runden: 

Deme konink fe doch nicht webberfiaen Runden; 

fo wan he Rentzborch mit dem flate, 

und toch do na Itzeho und Segebarge mit mannerbate. 

Befte let he vor der ftat und ein flot buwen, 

vnd befettete de mit mannen, ven nicht engruwe. ) 

Greue Alf qwam of to Itzeho, 

be vorbrende de vefte vor der flat do, 

dar worden des koninges man al doet geflagen, 

je worden verdrenket, geqwelet mit groten plagen.®) 

Hartich Hinrif van Saffen und greue Hinrif van Swerin, 

be biſchop van Bremen und greve *) Alftogen to Lubek in, 

fe radeden vonder ſik vnd wolden dat nicht laen, 

fe wolden mit dem konink einen flrit flaen; 

fe qwemen to hope t0 Barnehouede in funte Marien Magda⸗ 


lenen dage, 
dar ſchach den Denen ein grote plage. 


De Ditmerfchen weren mebe in des koninges char, 
er lofte und truwe achteden fe nicht ein bar, 

fe flogen achter, de förften vor. 

Hartich Dite van Lünenborch wort geuangen bar, 

de was dem Toninf to willen mit groter ſchar. 

De Denen: vorlepen 9) of allent, wat fe hadden bar, 





) Tha. 6. ®) en grumen. C. °) greven. C. Bielleicht vorlefen. 
!) Ebendaher v. 379-382. 
2) Sur; ans v. 385—42. 
®) Ebendaher v. 443-476, 


150. 


155. 


160. 


165. 


170. 


175. 


418. 


224 


de Holften volgeden mit groter plagen; 
dar worven de Denen meiſtlich al gefchlagen. 
Aldus wort de konink vt dem lande vorbreuen, 
vnd find ) be finen aldar doet gebleuen. °) 
He qvam mit hundert man noumwe to lande, 
bes hadde he dar na mer lafter und fchande. 
Ok darna in forten dagen 
flarf de junge Woldemar van forgen und plagen.) 
Do wort Erik konink auer der Denen lant, 
Abel fin broder wort ein hartich auer Judelant. 
Hartich Abel frigeve na Mechtildel, der junffrowen fin, 
de was greue Alues dochterlin. 
Gref Alef dede na finem willen, 
be gaf em de dochter; jo wort alle Tri, ſtille. 
Dat nam de olde konink Woldemar ſer vorqwad, 
he fruchtede, dat ſik de broder darna worden qwad: 
alſe id ok ſchach in der warde. 
Konink Erik nam Judit, des hartigen dochter van Saſſen, 
drade. 
Alſe de greue Alef mit den Denen was to freden, 
he vormerde Gades denſt in velen ſteden. 
Int erſte buwede he dat cloſter tom Cismar im Wagerlant, 
dat dar licht by den Baltenmeres ſtrant. 
Sin vader hadde Reineuelde dat cloſter betenget 
to buwende: dat heft he geendiget. 
Junkfrouwenkloſter, alſe ik jw bedude, 
heft be gebuwet to Itzeho und Herueſtehude. 
He buwede tor Krempe, in der erliken ſtede, 
eine karken, dar erde be den hilligen Franciscum mede; 
tor Nienkerken heft be ein kerke geledht, 
be id wol dem billigen Antonio von Padua recht; 
to Blekendorpe, alfe wy voruaren, 
beft he eine karken bumet in der eren funte Claren; 
to Hambord to des hilligen erüges und funte Marien 
Magdalenen ere, 
buwede he ein Flofter darinne lauet wort Got de Here; 


) find feblt €. 
2) Ebendaher v. 482-615, 





225 


in der flat tom Kile let he ok ein Flofter buwen 
tor er vnd werbicheit vnſer leven frowen.!) 
Dar na in dem dage Ipolitiifchady apenbar, 
do men fchref m ce vnd rl jar, 
185. greue Alef mit twen ridderen, de de Gikouwen genomet weren, 
funte Francisci clet ") annemen na eren begeren. 
To Hambord in dem clofter funte Marien Magdalenen 
in grotem horfam vnd hillicheit fe Gade beneben.?) 
In der warlt let be dre fond wol befant 
190. Zohan, Gert, Adolphus ) weren fe genant. 
Adolphus ®) beft of den orven entfaen, 
tom Kile dat clet of angeban. 
In finen jungen jaren id he gefloruen und to Gabe varen, 
vor dem bogen altar is he dar begrauen.®) 
195. Do men fihref m ce und rli jar, qwemen de anderen 
van Paris, 
in ber billigen fchrift weren °) fe worden wis; 
to Hambordy worden fe entfangen mit frolicheit, 
de Rat und junferen en *) entjegen qwemen mit werbicheit. 
Den olveften greuen Johan wort ein brut gefant, 
200. hartoch Alberdes dochter van Saffen Jljele!) was fe genant. 
To Hamborch in der erlifen flat 
ſchach de hoge und fchone brutladht. 
In drofeniffe ftarf des fuluen jares 
de olde fonint der Denen Woldemarus. 9) 
205. Do men”) ſchref m ce rlüij, mit leue 
broder Alef, wandages ber Holften greue, 
dat he Gabe defte beter ) mochte ) denen op erden, 
be dachte, wo dat!) he prefter mochte werben, 
to Rome be reifede to dem paweſte I Sinnocentio 


°) Lilet vel aliter mallem Cledt. C. ®) lies Ludolphus. °) werben. C. 
9 em. C. *) lies Ilſebe. 9) Woldemars ohne die Abbre- 
viatur 9 (us) aufzulöfen & ma. W. ©) beflo bet. C. 
») muchte dienen. W. ') bat fehlt. W. *) Pawes Innocentius. W. 


i) Bruchſtücke v. A—45, doch mit bedeutender Kürzung. ?) Ebentaher 
u. &89-—90. °) Ebendafer v. 9I—110. Bon v. 195 bis v. 204 fehlt die 
deutfhe Duelle. Der Inhalt fimmt mit ben Annales Stadenses a. 1241, 


wo nur der Name Ilſebe fehlt. 
15 


228 


Gherde van Holften in der Hamme vp funte Ofiwaldee 
dab.) Des is liij iar. 

Anno xiiijc v iar ward hertoghe Hinrik van Luneborch 
ghevanghen van den van der Lippe. Des is nu lij iar. 

Anno ritije vj iar brande de torne to Luneborch to ſunte 
Johanſe; — lj. 

Anno xiiije vj far was eyn groet duſterniſſe op ſunte Vites 
dach ) ouer al de werld. — lj. 

Anno xiiije vij iar was be harde winter; — 1 iar. 

Anno ritije viij tar toch de olde rad vte Lubek; — rlir iar. 

Anno riije ir wan ) de hertoghe van Saffen bat flevefen 
Mollen; — xlviij. 

Anno rüijer iar do worden de erften Ir to Hambord; 
— xlvij iar. 

Anno xiiije xij iar do ſtarf de konninginne van Denne⸗ 
marke to ſchepe vp enem ſtole; — xlv. 

Anno xiiije xv iar worden de Lubeſchen vp Schone 
gheuangen; — xlij iar. 

Anno xiiije roj iar do quam de olde rad wedder in to 
Lubek; — ılj iar. 

Anno xiiijc xx iar do ward Bergerdorpe wunnen van 
den Lubeſchen vnde van den Hamborgheren. Dat ie xxxvij. 

Anno xiiijce xij iar was eyn grot ſtorm vp ſunte Cerilien 
dach vnde nacht; ) xlv. 

Anno xiiije xiij iar do brak de Kremper marſchs in; 


) wand H. b) vielleicht Kremper marſche. 
1) Auguſt 5. 
2) Dieſe Sonnenfinſterniß war nicht am Veitstage (Juni 15.), fondern 


Tags darauf. 
2) November 22/283. Vergl. unten S. 241. 


2 


VL Eyn kort vttoch der Wendeſchen 
eronicon van etliken ſcheften Differ lande 
vnde ſtede. 


Int erſte van Hamborch.) 


Int erſte 98 to to markende van diſſeme wykbelde, dat it ®) 
in der tyt, do de heydenſchen ) Wende noch herſchoppeden in 
deffen landen, Buchburi wart genomet an wendeſcher fprafe, 
weit 98 in dudeſch vigelecht „de flat Bades”. Wente hir 98 
worden gefocht vnde geeret de hogefte afgot Hammon, dar van 
noch hutes dages de name Hamburd 98 gebleuen, wowol dyt 
wifbelde vorbetert van dem alvergrotmechtigeften konynge vnde 
feyßer Carolo, ve bir in de ſtede des afgodefchen tempels heft 
befteniget vnde geboumet den doem to enem !) erbebifchopaet auer 
alle Chriftene Ferfen, benedven Hamburh in Wentlanden, 
Dennemarfen, Norwegen vnde anderen enden int norben 
belegen, anno 801. 

[Eyne torte cronike, duſſer wendefchen ſtede vnde lande fchefte 
belangende: ) 

Int erſte ys to markende, dat yn duſſen landen, do de 
heydenſchen Wende noch herſchoppeden, dyt wikbelde Buchburi 
an wendeſcher fprafe ys genomet, welk yn dudeſche yß de ſtat 
Gades geheten. Wente hyr ys worden geſocht vnde gheeret de 








Dieſer Anfang nur in 2. 5) it fehlt 2. ©) heybeſſchenn 2. 
% toum 2. °) ond lande gefcheffte begripende 3°. Ehrönid ber 
Wendſchen lande und Stebe, kort begrepende van ben tiben Caroli 
dess groten wente an byt far mbssr. Titel auf dem erfien Blatte 
von 5; über 6 f. Einleitung. 


230 


bogefte afgot Hammon, dar van noch hutes dages de name 
Hamburch yß gebleuen, wowol vorbetert yß ") worden dorch den 
aldergroetmechtigeften heren foning Karolus, de albyr to Ham 
borcd in de ſtede des afgodefchen tempels heft ghebouwet vnde 
beftevyget den dome to enem ertzepiſcopate auer alle be Ehriftene 
ferfen benetden Hamborh in Wentlanden, Dennemarfen, 
Sweden vnde Norwegen vnde anderen enden belegen am 
jare na Chrifti unfes heren gebort adhtehundert vnde teyne. 3. )] 


tem anno 8394) bp Tepßer Lodowicus) tyden, de bes 
groten Karolus *) Bone was, do moften alle prefter ver werlve ') 
van bades weghen vorleggen ore goldene") gorbrle, buntwerf 
vnd alle andere wertlife Byringe, ) de Be don droghen. °) 


tem darna am iare 40?) quam ſanctus Anſcharius 
weder vet Dennemarfen, Sweden vnde Norwegen, dar 
be geprediget hadde den hriftengelouen; vnde do mafede de fcpßer ) 
van em eynen ersbifchop to Hamborch ) vnde regerde men dre 
tar de Terfen. 

Na funte Anfchario quam ſanctus Rambertug,') darna 
Algariug, vnde na deme") Hopgerus ) und Reynardus. 

Darna”) quam Aldagagud. De dofte of”) Aroldum, 
den fonynf van Dennemarfen, myt fpner Foninginnen. ”) 
Vnde dyt ) weren alle erkebifchoppe to Hambordy vnde Bremen 
togelyfe. ") 


t) De ſake voranbert vnd gebetert is 3°. ©) Ganz ähnlich 5. 
und kürzer 4. 3. 9. 801. *) Item bo menn fchreff achtehundert zI 8. 
833. 4. i) ladewyges 3. © karoli 3!) auerr be (in ber) gankenn 
werlth (welt) 3. 4. ”) ere gulbene 3. 4. ”) tzyringhe. fließen 
3.0.4. in genauer Uebereinftimmung mit 2.,u.6. ) 5 wie2. 
?) Item inn bem fuluen jare 3. im. 833. 6. 9 Dennemarkenn vnde 
benn anftotenden landen, bar 3. 7 be koningk ladewicus vann eme enen 
biſſchopp to Hamborch, unbe be leuebe nicht lange bar na 3. ) Bis 
bieher 4, ſehr ähnlich mit 2%, ebenfo 5. 9 Rombertus 9. 
») nad) bem 3. hoyerus 83. ”) unbe Reynbarbus, na Reynardo 3. 
x) de ſulffte of doffte 3. Y) Foningbinnen vnde vele volckes 3. 
*) vnde buffe vorbenomeben 8. *) gelyde 2. 


231 


Item’) na Aldagago quam Libencius; na Libencio Vn⸗ 
wanus, de was van edbeler ritterfhop gebaren. I Diffe ) 
befetteve de kerken to ) Hamborch mit rij domberen. ) 41100. 
[— De befettebe de Terfen to Hamborch mit rij domheren und eten 
tofamende vt enem grapen, fe Iefen und deſputerden be hilgen 
fchrift anno 1100. 5.] 


Item anno 853 do was Bo grot hunger in Frankriken, 
bat vader vnde moder van grotem hunger eten ere egenen kyndere 
funder angft ©) vnde frucdhten. ©) 

[Item, do men ſchref 853 iar, do waß fo arot hungher vnde 
bure tyt in Frankryken, dat vader vnde moder eten ere egen 
fyndere funder angeft van grotem hungher. 3.] 


Item barna, !) do men ſchref 1006, was noch eyns Bo grot 
hunger, dure tyt vnde peftilencie in Sranfrifen, dat de leuens 
digen ftoruen auer der fulen, wen fe") de doden begrouen. !) 


Item anno 1100 do”) wart bat flot Szegeberge van 
keyßer Luder gebumet vnde heft yt gegheuen'”) grauen Alef 
dem anderen. =) 

[Item anno 1100 wart varın feyfer Luder dat flot Szege⸗ 
barghe ghebouwet vnde gegeuen grauen Allef van Schomen- 
bord. 3. ähnlich 6.] 


tem darna, alße me fchref 1149, wart uber vtgelecht 
van Trauenmunde, dar yt noch licht. 

[Item, do men ſchref 1149, do wart Lubek vigeledht dar 
it noch licht, dat vorhen to Tramunde lady. 3. ") 


») Siem fehlt 3. 9 bis bier 5 wie 2. H unbe he 9. 
9 benn tho 3. den bom tho 3°. ty) Bis bieber 6. wie 2. 
4 lähßt ſämmtliche Nachfolger bes Anfhar weg Mamgfl2. 
) ganz ähnlich 4, 5 und 6. ') dar na fehlt 3. H de wyle, 
batges. !)4, 5 unb 6 mit Fleinen Aenberungen, bod wie 8. 
"do fehlt 3. !") vnde gegeuen 3. ) 5 ziemlich genau mit 
2, 4. kürzt unb fügt dann ein: Anno 1138 wartt Oldenborch 
verſtorett. ) Ganz ähnlich 5. 


232 


Anno 1149 wart Rubel vigelecht ) zwilchen de Trauen 
und der Wakeniſſe. 4. 

Stem 1150 do wart Tübed van der Smwartowen!) ges 
namen vnde gebomwet, dar yt nu noch licht, up der Trauen vnde 
Wakeniſſe, dewile dat de foepman bar nene neringhe*) hadde. 6.] 


Vnde do men fchref 60, P) do wygede de bifchop van Bremen 
ben boem to Lubek, dewile Be noch nenen N biſchop hadden. "> 

[Anno 1160 do weide bifchof Heinrich von Bremen den 
bom to Qubef. 4.) 


tem anno 1161 do dodeden de Detmerfchen ") eren egen 
furſten vnde heren, heren') Rodolphus vp dem flote) Bo⸗ 
kelenborch vnde ſneden ſiner hußfrowen ) Walburgis neßen 
vnde oren af vnde worpen fe in bat fleet”), by dem ſlate 
belegen. ) 
[— belegen, unde hebben ſyderz) der tytt de van Dyt⸗ 
merſchen nenen egen heren gehat, wowol vele ſchlachtunge 
darümme geſcheen fint. 6.] 


Item darna 1170 wart dat monnicke kloſter to Dubberan 
im lande to Mekelnborch begrepen vnde gebouwet. 3.7) 

[Item darna do wart dat grote kloſtergebwt im lande to 
Mekellenborch gebouwet und mit Auguftiner monniken befettet. 5; 
ähnlich 6 3. 3. 1160 mit dem Zufap: unde ryflife van den fürften 
begauet.] 


‘tem anno 5) 1181 do lach de keyßer Sredericus?") vor 
Lubek vnde de ftat hadde nicht ) lenger den xri ") iar geftaen. ) 


°) opgelehtt 4. ») nerighe 6. P) Item am jare sje vnde Is 8. 
%) fe nenen egen 3. ") bebben 35 5, 6 wie 2. *) dythmerſchen 8. 
i) heren — fehlt 3. 59 deme flate 8. Y froumwen 3. ”) water 3. 
*) minder genau 6. das Jahr 1161 fehlt 4. 5. =) fonber 6. 
4 Furz bod zu 1177. 7) 3. amtare 3. Y) Fr. de erfte 3. 
9 barr nicht 3. *) ban xxv 3. Aehnlich 4 und 5., doch haben 
fie x jar® >) geftaenn 8. 
ı) Bgl. Klug Altlübel in d. Ztſchr. d. Vereins f. Lübeck Gelb. H. 2, 

©. 2 fi. 


233 


Bnde ©) darna 86 wart Reynefelbe, dat monnife Flofter, 
vor Lubek begrepen vnde gebouwet. ) 

[Anno Domini 1481 do toech Taifer Frederich de erfte vor 
Lübek unde belede de fiat fo lange, bat fe eme de flat moften 
upbragen unde in ſyne hant geuen. Des heft he fe wedderümme 
mit velen priuilegien unde freyheiven begauet unde is darna 
van fuluen kaiſer dat Flofter tom Repnefelde vor Lübek be⸗ 
grepen unde gebowet worden. 6.] 


Stem do men feref ) 11991) do wart Bardewil vorftoret 
vnde vornichtiget. *) 


Vnde darna, do men feref 1200, do vorbrande Rubel van 
egenem fure op vyf buße na, ) welke noch huten „ton Vpf⸗ 
hußen“ genomet wert. 

[Stem do men fchref 1200 jar, do vorbrande Rubel van 
egenem fure op vyf bufe na; barumme 98 nod de fulue ort 
„ton vpfhuſen“ ghenomet vp duſſen dach. 3. — Aehnlich 6, doch 
mit dem Zuſatze: unde do hadde Lübek geſtan 146 iare. 6. 

Anno 1200 do brande Lubek ganz vp van erem egenem 
fure®) op vif huſe na: in demfuluen ') brende greue Albretht 
den torne to Trauemunde. 4.) 


Item anno 1240 do wart de flat tom Sunde erften 
begrepen vnde gebowet. ) 


Vnde vmme de ſulue tyt hof an de grame orden funte 
Sraneifeus broder to Hamborch to bouwen, auer anno 1216 
funte Dominicus orben, ale de [warten monnife!) ır. 

[Item anno 1210”) do wart ©. Franciſeus orben erften 
bymen Hamborch gheflichtet vnde darna anno 1216 funte 





°%) vortb 3. 9 &u. angefangenn 3. das Jahr 1186 fehlt 
ganz in 5. "fchreff 3. ") 1188. 6. ") vnde vornichtiget fehlt 9. 
4 wie 8, 5 wie 2. 5) So weit 5 wie 2. k) feuern 4. 
') denfuluen 4. *) unbe gebowet fehlt 35 4, 5,6 wie2. ') So 
kurz in 5 und etwas abweichend 6, beides fehlt in 4. M vnde 
sfeblt 3. 6. . 
’) So irrig flatt 1189. 


234 


Dominieus orden bdarfulueft angefangen; vnde heft alfo ve 
voruoringe ber monniderge vonder epnem ſchyne der billicheit 
geduret by dren hundert vnde rr iaren. Do font fe dorch ) 
bat euangelion de lere Martini Luters angetaflet vnde bars 
fulueft vt beyden kloſteren yvn eyne gewyſet vnde ene vrigh brot 
ghegeuen ve tyt eres leuendes ete, doch mochten fe nene mer 
kleden. 3.] 


Item anno 1227 do wan be graue Allef van Holſten 
den first to Bornhouede vnde de fiat Rubel van dem foninge 
van Dennemarfen — vnde gheuen de bord ben previgher 
broderen, — in funte Marien Magbalenen vage. ") 

[Item do men ſchref 1227, do wunnen de Lubſchen dorch 
bulpe heren Allef van Holften ven Denen ben ftryt af to 
Bornhouede in funte Marien Magdalenen daghe; Y vnde gheuen 
be borch den prebifer ordens broberen, de of to Qubfe hebben 
mit erer tufcherge lange regeret, bet dat Martinus Lutter 
Gades wort an den dach brachte, ſynt Be balde geuellet wor⸗ 
den etc. 3. 

Anno 1227 wan ?) graf Alef ven firit t0 Bornhouede 
vp funte Marien Magdalenen dad vnd de fiat Lubek wan dem 
fonige van D Dennemarfen af de borch mit ehrer tobehoringe 
vnd geuen de bordy dem prebiger orben. 4.] 


tem anno 287) do wart de flat Wyßmer erften begrepen 
vnde geboumet vt Weßbuy van den kopluden, darſulueſt belegen. ) 

[Stem do men fehref 1228 ) wart de Wißmar erften bes 
grepen dorch ve foplude van Gotlant vet Wyßbuy. 3.] 

tem do men fchref 28 do wart graue Allef van 
Schouwenbord eyn monnik binnen Hambord alße ſunte 
Sraneifeus ordens; !) vnde gaf finen kynderen, Johanne vnde 


a) dorch borh 3. °) Aehnlich wie 2. doch fehr entftellt 5; 
etwas weitläuftiger 6. ?)wanbtt 4. von 4. 7) 1238.2.6. 
) Aehnlich 5, 4 kürzt durch Weglaffung des Wefentliden. 
°) fo auh 3. ) Bis hieher 4. G. 9. 1248) unb 3. 


1) Zult 22. 





235 


Gerde, de lande auer. ") Dama 96 be tom Kyle getagen, in 
dem fuluen orden geftoruen onde begrauen. 

[Item in dem fuluen iare do wart graue Allef van 
Schowenbord eyn monnit in funte Franciſcus orben bynnen 
Hamborch; vnde be leuede nicht langer dar ane, dan bat me 
ihref 33 iar, onde flarf tom Kyle. 3.) 


tem anno 1284 do vorbrande Hamborch vnde dar bief 
nit mer, ben eyn bus beflande, dat helle huß vppe duſſen 
dach genomet, den darinne fo bleuen vele mynfchen. ®) 

[Item, do men fchref 1284 iar, vorbrande Hambord by 
na oppe eyn huß, dat helle huß genomet op duſſen dach, wente 
dar yjnne Bo bleuen vele lude doet van role ande van dampen. 3. 


Anno 1284 do brande Hambord an f. Ciriacus day) und 
vnd bief man ein huß in der Bonenfirate), und dat bei dat 
belle buß, vnd verbranden vel minſchen. 4.) 


Item anne 1306 do wart graue Wolmer van Holften 
geflagen in deme ſtride bifhop Ppltzes by Vterſten.“ ”) 

[tem do men fchref 1306 to wart graue Wolmar geflagen 
by Bterfien van bifhop Piltze. 3.] 


Darna anno 8 qwam dat Hamborger ber erften vp vnde 
was ynt erfte gelideft Bremer beer”’) bet ynt iar 74 do wart pt 
wyt onde gut. 2) 3. 


tem darna anno 24, bo was Bo hart wpntere vnde grot 
vroſt, dat men ret vnde gynk auer 98 langeft de Oſterßee vt 
Rubel in Dennemarfen vnde in Prugen. 

[Stem anno 1324 do wag fo grot winter vnde harde froft, 


"Bis bier 6. 9 Aehnlich wie Zauch 6 und 5, doch leh- 
tere fehlerhaft. ”) Kouenſtratte 4. ”) in Sunte Peter und 
Pawels dage fügt 5 hinzu; das Ganze fehlt 4 und 6. *») Big 
bier 6. ) So z, es fehlt 4. 

!) Anguſt 8. 
2) Rah 5. (ſ. Note ”) Zuni U, ein Irrtfum, der aus ber gräflihen 

Denttafel im Dome ſtammt. ©. m. Ausgabe von Tragiger’s Ehronif. 
®) Bol. unten 3. 3. 1871. 


236 


dat men ret vnde gink auer de Ofterfzee vt Lubek in Prugen 
onde Dennemarfen.D 3. 

Anno 1324 do waß fo hart winter vnd froft, dat man 
reifede to perde und to vote van Lubeke in Dennemarfen 
vnd Preuffen. 4.] 


tem do men feref *) 1326, do wart van grauen“) Jo⸗ 
banne to Holften dat flot Trytoume*) geboumet. °) 

Anno 1326 bauede graf Johan van Holften dat fchlot 
bei ver Billen. 4.] 


tem darna, do men feref“) 50, do was de grote doet. 


Vnde im fuluen iare vorginghen de crucebropdere vmme 
erer vorreberie willen, de Be vorhadden. N etc. 

I[Vnde do vorgingen de crutzebrodere auer de gangen werlt 
vnde worden gebobet vnde vmmegebracht vmme erer vorreberye 
willen, de Be voerhadden, ven fe wolden beyde feyfer vnde paweft 
vorraden vnde de chriftenheit in des Turfen hant gebracht hebben 
vnde weren®) dennoch vor der werlt fram geachtet. 3.] 


Stem am iare 1349 do worden vormiddelft de Lubeſchen 
onde Damborger vaelgebrafen dat hus ton Steghen vnde to 
Lynowen im lande to Holften. 3.4 


tem anno 1364 do fenghen I de van der Wyßmer“) 
Peter Denen, enen retmefter !) der Berouers des Toninges to 
Dennemarfen, vnde houwen ©) en alle de foppe af. ®) 

In dem fuluen iare iß dat vorbunt twifchen den 70 fteden, 
de henſe genomet, erſtlik gemafet. ') 


) So s, ähnlich 6. 5. 3. 1314. A ſchreff 3. 9) dorch graue 8. 
b) Trittoum 3. 9) So 5u.6. *) Vnde do men fohreff 3. 9) So 5, 
ähnlich 6, Fürzer 4 5. 9. 1350. 9) woren 3. 4°) äbnlid 6. 
e) It. inn dem iare yitie ziiij do grepen 38. *) Wyſmarr 3. Fey. 
Nythmefterr 3. ©) boumedenn 3. N) So 5, ähnlich 6 mit dem 
Zufas: midden in famer; 4 kürzer und baburd fehlerhaft. 
i) Inn dem fuluen.... gemafett in 2. von fpäterer Hand ein- 
gefhaltet, fehlt in 8. 4. 5. 


237 


tem anno") 1366 do wart Bremen gewunnen alfe!) 
bes frigdaged im") pynrften!), auerft Be bleuen dar nicht lange 
binnen. *) 


tem anno 1371 op Marien lichtmiffen auende?) don wart 
gewunnen vnde nebberbrafen dat flot op dem berge van ben 
borgeren to Runebord; vnde in dem fuluen iare in der eluen 
dufent iuncfrowen®) nacht do ftegen Be in de flat vnde worden 
alle gefangen, heren vnde furften, ritteren vnde Tnechte, dorch be 
borgere darfulueft in Runebord. °) 

[Stem anno 1371 wart ghewunnen vnde tobrafen dorch 
de borger to Luneborch dat flot vp dem Kalfberge in licht: 
mifjen auende, ?) vnde flogen allent dot, wat dar vppe was. 3. 

In dem fuluen iare in der eluen bufent junffroumen nadıt, 
do fliegen Be in de flat Luneborch vnde worden alle gefangen 
beren vnde furften, ritter vnde knechte to etinfen dufent to. Der 
orfafe vorhof fit eyn ſwaren frych twifchen den van Runebord 
vnde eren landesheren, wo na wert volghen. 3.7) 

Im fuluen jare in der xm junffrawen nacht ftegen in ve 
fat Runenbord 700 viende, de alle dot gefchlagen wurden; vnd 
de borgemeifter ber Bifchfule vnd van der Molen alle mede 
gefchlagen wurden. 4.] 

tem in den fuluen tiven bo wart dat Hamborger bere 
erften wyt gebrumwen, bat to vorne was gelykſt Bremer bere. 9 


tem do men fchref 1380, des frigdages) yn den pafchen do 
vorbrande de gange flat Verden by na van egenem vure. 3.7). 

Anno 1380 des frivaged in den pingften verbrende Verden 
van erem egenen fure. 4.] 


anno fehlt 3. Halße fehlt 3. Minn ben 3. So 8 
und 4 boch fehlerhaft; äbnlih 6. ) So5.bemerfenswertb; 
in der zi bufent Meginen nacht. ?) So 4. body fehlerhaft vp 
bem Koberge. ») ähnlich 6, doch als erfied Datum febler- 
baft in dem vaſtelauende. 96. z. J. 1306. 9 So 5. 6. 


2) Mai 29. *) Februar 1. *) October 21. *) März 38, 





238 


Anne 1385 waß binnen Lubek van den borgeren vorreberey 
beftellet. 2) 4. 


Stem anno 1386 do was binnen Lubek grote vorreberie 
beftellet van den borgeren; vnde im fuluen iare wart van Detlef 
Gudendorpe, der flat vaget van Lubek, vormorbet vor dem 
Kyle.) 

[Stem do men fchref 1386 iar, do was bynnen Rubef 
eyn vploep der borger iegen den raet des ſchates haluen. Vnde 
im ſuluen iare wart of der ſtat vaget van Lubek dorch Detlef 
Gudendorpe vor dem Kyle ghedodet vnde wormordet. *) 3. 

Anno 1386 worden Y) gefchlagen vor dem Kyle von dem 
ſtadvagette van ) Rubel Detlef Gudendorp etlife Denen. 4.] 


Im fuluen iare ſchach eyn wunpertefen to Lubek van enem 
holten crucifire; dat fulue kerde fif omme na eynem myßdeder, 
ben man vorrichtet hadde vnde bangen fholve.”') 3. 


tem do men feref 13877) do wan hertih Hynrif van 
Lunebord”) den firgt vor Tzelle vnde Wynßen vp der Alre 
van den Runeborgeren, dat”) Be hadden weddeſchattet. ) 


Stem 9 1388 do vorloß de rat unde flat van I Runebord 
noch enen firyt vor Tzelle®) vmme derfwluen ſake willen. 9 

[Anno 1388 am heiligen leihamsdage?) waß be ftrit twifchen 
bertoh Heinrich van Runenbord vnd der ftat Qunenbordy; 
vnd de Qunenborger verloren den ſtreit. Dit gefhadh to Winfen 
vp der Aller. 4.) 


‘tem anno 90 do boumeden de Hamborger ieghen Ham— 
burch auer dat flot Glindeßmoer vmme affore des fornes. ) 


) Das Jahr fehlt. 5. ») So 6. ) wurden 4. 9 van 
fehlt 4. »Nkürzer 63.9. 1386. 5. ") v. Luneb. fehlt 8. 
x) Tz. v. d. Lu. vnde Wynfenn vpp b. Alre, bat 3. Y) webbeichattes 3. 
Aehnlich 5, fowie 6 3. J. 1386. ) Item auno 3. *) van 
fehle 3.) ene ſlachtinghe vor Tzelle. [hließt 3.6. ) 5 wie 2. 
4) Gandeßmoer 2.3. Sanbesmor 6. ) fehr ähnlich 5 und Fürzer 4. 


2) Prof. E. Deede, die Hochverräther zu Lübeck im 3. 1384. 1858. 
2) Mai 28. 8 


239 


[Item anno 90 do boweden de Hamborger bat flot 
Glindeſmor Y neffen Hamborch vmme affore willen des fornes. 3.) 


Sm dem fuluen iar wart of der flatvaget van!) Ham⸗ 
burch van finem egene wyue vormordet, darc) fe namals of 
san rechtes weghen mofte vmme fteruen. 9) 


Item vp funte Mathias dach I vorloeß konynk Albert van 
S;weden, eyn'geborne herti van Mekelborch, den firgt vor 
Arßwolde vnde wart gefangen van der fonynginnen van 
Dennemarfen, fwarte Margrete genant. 

[Stem do men ſchref 1390 vppe funte Mathiad dad, 
vorloß konink Albertus vt Sweden den ſtryt vor Arßwolde 
onde wart gefangen van Margreten, foninginnen to Denne⸗ 
marken. Duffe was eyn geborne furfte van Mekelnbord. ') 
Der baluen qwemen Wyßmer vnde Roſtok pn fchaden vnde 
nabeel. 3.) 


In dem negeften iare barna ©) do begunden de Lubeſchen 
den grauen na Molne, vnde vordan!) na Rouenbord in 
de Elue to grauende.”) 


Item in den tiven nam bertih Balkar van Wenden de 
to vor Lubel.”) 

Im fuluen jure (1391) vp funte Johannis baptiſtas auende 
wurt de erfte fein geledht to funte Gerpruten capellen to 
Hambord. 4.9 


tem anno 1392 do begunden de van der Wpßmer vnde 
Roftof to rouente vppe dat ryfe Dennemarfen to erem vn⸗ 


t) tem anno ziije sc wart od buffer. f. v. to 3. 8) vnde 9. 
fo 5. äbnlid 6, kürzer 4. ) Bis hieher 3,6, es fehlt A. 
h) tem am iare xcj 3. ) vnde fo vort dan 3. vorban in be 
Stefeniffe na 6. m) Aehnlich 5 und Fürzer 4. 3. 9. 1398. 
) dieſelbe Nachricht in 3. z I. 1400. 

)J Februar 24. 

2) So beſagte au die Inſchrift des Steines in St. Gertruden Capelle, 
welcher jedoch vom J. 1580 datirte. S. Ankelmann Inscript. Hamb. 
No. 186. Die Beſtätigung zur Errichtung der St. Gertruden Capelle 
abfeiten des Domcapitels, fo wie des Rathes, erfolgte erfi am 1. No⸗ 
vember 1392. 





240 

gelufe, vmme konynk Albredts willen van Sweden; benne 
Be moften en loßen myt dem ſmyde erer iunefrowen onde vrowen 
auer dat gange lant to Mekelborch, de wile he eyn furfte vam 
lande gebaren was 0). 

[— rouende ?) vp dat ryke Dennemarfen vmme Toning 
Alber des willen‘) to erem vnghelucke, den fe worven erer fchepe 
qwyt vnde moften fil vnde eren heren wedder lofen. 3.] 


Anno Domini 1399 wurt geweiet funte Gerdruten capelle 
to Hamborc an funte Clementis dage!) etc. 4. 


Stem anno 1400 do wart snrebelifen by Vryßler vormorbet 
hertich Frederyk van Brunßwyk dord den bifchop to Menge 
vp pynxſterdach.?) 


Item in dem ſuluen iare wan of hertich ) Erif van Louen⸗ 
borch dat flot Bergerdorppe myt fneypiceit" ), dat de Lub— 
ſchen hadden geweddeſchattet.) 

[Anno Domini 1400 do krech hertich Erik van Lowenhorch 
dat Slot to Bergerdorpe in mit ſchneydicheit van dem haupt⸗ 
man, de bat inne hadde,“) ven be ermordet heft.) 6.] 


In dem fuluen iare nam bertih Balsgar van Wenden 
de foe vor Rubel. 39. 


tem anno 1401 do quam bertih Balgar van Wende9 
vnde nam de fo noch eyns vor Lubek myt hulpe bes hertigen ) 
van Wolgaft vt dem lande to Pameren.”) 


%) 5 wie 2., kürzer und baburd entftellt 4. *) Bis 
bier 2 und 3 übereinfiimmend. ») bis bier 6. 9) Stem bo 
men ſchreff ritije wan bertih 3. 5 fnebicheit. ſchließt 3. ) So 
4.5. body mit entftellten Namen. ') 2gl.2.3.9.1390. ähn⸗ 
lich 4. etwas ausführlidyer 5. 3. J. 1400. und 1401. °) vanne 
wenbenn 3. ) hartygenn 3. ”) So 8. 6. 


1) November 283. 

2) Juni 6. 

») ©. Eorner 3. 3. 1400 und Kranz Saronia X. 19. 
9) Die Angabe über die Ermordung iſt irrig. 








241 





Item anno *) 1402 do let de koninginne) Margareta) 
eren Bone bernen to Falſterbode ), dewyle be eyn twfcere ®) 
vnde nicht er Bone waß, °) den ſik dar voer vigafd) etc. 


Item in dem fuluen iare was of eyne grote cometenfterne 
in weften 9). 

[Item in dem fuluen iare was of eyne grote cometens 
ferne in dat weften mit ener breven firalen. 3.] 


Stem beffuluen iard 2 do grepen de van Hambord im 
erfien de ßerouers, alße Wichman vnde Stortebefer, dede 
worden gerichtet tohant na Feliciani).) 

[Item anno 1402 do grepen de Hamborger de erſten 
ßerouers, alfe Wichman vnde Stortebefer”); de ſuluen worden 
alle gerichtet mit erer ßelſchop. 3. 

Anno Domini 1402 do haleden de Hamborger tor erſten 
tit Wichman vnd Claus Stortebeker. Dar bleuen in der 
fee 40 man vnd 70 wurden vor Hamborch enthouedet. Vnd im 
fuluen iare wurt geloppet Gotke Michel und Wichbolt bei 
80 perfonen. 4.] 


Stem anno 3) do wart eyn ritter vt dem lande to Mes 
fellenbord, ber Zohan Goer genomet ) tor Wpßmer!) 
in den galgen gebanghen. ) 


tem anno 1403 do grepen de Hamburger, alfe ber 
Niclawes State”) vnde ber Dyrif!) Jenefelt de anderen 
Gerouerd, Wikbolten vnde Gotke Michel. Vnde fie worden 


*) Item bo men ſchreff 3. 7) foninge 2. *) margreta 8. *) valfter- 
bobe 3. 9) tuſcherr 3. 9) waß. ſchließt 3. 9) So etwas Fürzer 
45,06. N fehlt 45.6 ) ähnlich 5. 59 ähnlich 6. 
*) Item am iare xiiijc iij 3. ) Gher genant 3. ) tho ber 
Woßmare 8. N) 5 wie 3, ähnlich 4 mit entſtelltem Namen 
(Zohan Groß). ) lies Hinril. 

1) uni 9. 

2) Es if der Bürgermeifter Nicolaus Scote oder Schole gemeint 
und das obige Jahr 1402 das richtige, Vgl. Zeitfhrift für Hamb. 
Geb. Th. I. ©. 54. Auffallend muß es erfcheinen, daß diefe Chro— 
nifen der Theilnahme des Simon von Utrecht an diefen Zünen nicht 
gedenken, welche doch durch gleichzeitige Urkunden fehgeftellt if. 
©. dafelbf ©. 82. 16 





242 


of gerichtet uppe dem Broke Irrij, vnde be houede vp pale gefettet, 
alße Berouer recht ie. 

[In vem fuluen iare grepen ber Clawes Stafe vnde ber 
Dirik Zeneuelt de anderen Berouers, alfe Wifbolten vnde 
Gotke Michel; vnde worden of geridhtet to Hambord vp 
dem Brofe.”) 3. 

Aehnlich 6, doch mit dem Schluffe: unde worden alle up dem 
Brofe afgehowen und de köppe uppe galgen genagelt.] 


tem anno 1404 vp funte Oßwaldus day) wart bertidh 
Gert van Holften geflagen in der Hamme van den Dyts 
merfchen myt velen finer gude manne, ritteren vnde Tnechien. ) 

[Item anno 1404 do wart bertih Gert van Holften 
geflagen yn der Damme vp funte Oßwaldus dad) mit velen 
ritteren vnde Fnechten dorch de Dytmerſchen. 3. 

Aehnlich 6 mit dem Zufabe: Vnde is bit de erfte fchlachtinge 
mit den Holften.] 


tem do men fchref 1405 9) do wart hertich Hynrif van 
Brunßwik geflagen van dem grauen van der Lippe. ?) 

[Im fuluen tare funf graue Berent van der Rippe hertzoch 
Heinridh van Brunſchweich und Runenbord. 4] 


Item in dem fuluen iare y do was Bo grote peftilentie 
to Qubef, dat van des hilligen lichammes daghe an bet vp 
funte Martens dab) ftoruen wol achteyn dufent mynfchen, 
behaluen de fyndere ) vnde arme lude etc. 

[Anno 1405 to fturuen to Lubeke 8000 minſchen von 
corporis Christi usque Marlini.?) 4.) 


", 605. 8) So 83, 4 Fürst Vfhrffv 3 ) So 3,5 
und 6, wenig abweichend 4. 9 Jahreszahl wiederholt 3. 
") tindere ſchließt 3., 5 und 6 wie 3, doch 6 mit abweiden- 
bem Datum van bes billigen Sohannisdage beth ꝛc. 


1) Auguſt 5. 
2) Juni 18. (24. f. Rote r) His Rovember N. 


243 


Jiem in dem fuluen ) iare vppe Marien dach in ber vaften !) 
brande te Luneborch funte Johannes torn af. 

[Im fuluen iare brande funte Johannes torne af to Rune 
borch vppe dem Sande vp Marien dad yn der vaſten.“) 3.] 


Im fuluen iare waß eine grote dufternuffe am f. Bititage. 4. 


Item 1407 de worden tom Sunde time preflere gebrant ”) 
vmme erer vorreberie willen; den”) Be welden de flat vorraden 
bebben, vewile”) Be darſulueſt ftapsfchriuers weren. ") 

[Anno 1407 do brenden de Sundeſchen de preflers auf 
erem marfebe. 4.] 


Item anno 1408 do toch de raet vt Lubek van not weghen 
der borgher, D der Be fit befruchteden vor auerual. Vnde in 
dem fuluen tare worden de ſoſtych borgere, de myt dem rade alle 
twiftige Bafen tom freden handelen ſcholden, binnen Lubek gefaren. 
Des gelifen worden ot to Roftof vnde Wyßpmer foftih borger 
gefaren, dewile dar of etlike des rades gewelen weren. 9) 

[— Bnude yn deme fuluen iare worden be Ir borgere to 
Tube? nefaren, alfo oF des naiard tor Wißmar unde Roſtock 
vmme mit dem rabe alle twiftighe ſalen to") vorlyken. 3. 

Anno 1408 do toch de rat van Lubeke vt, nicht in Gades 
namen. 4.] 


Stem in dem fuluen iare wart of de raet van Mynden 
vnde velen anderen ſteden vorbreuen. ®) 

[Item anno 1408 do wart of de rat van Mynden vors 
dreuen, ghelif wo of van der Wyfmar vnde velen anderen 
ſteden. 3. Aehnlich 6.7 


tem do men fchref 1409 do wan hertich Erik van) 


) ſulue 2. 6 wie 2. Aehnlich 43. J. 1406. 5 preſters 
vorbrandt. 8. ) be wyle 3. "I do fe fa. 3. ) So 5 und 6. 
Nborgers 9. ganz ähnlich, doch etwas kürzer 5. °) fafenn 
myt bem Rabe to 8, 6 wie 3 ohne den Fehler. >) So 5. 
) fehlt 2. 


ı) Märy 26. 
16* 


244 


Louenborhd Molned) van den Rubfhen. Vnde de Lub⸗ 
fhen wolden dat wrefen vnde togen vor Rodtzeborch 9), auer 
fe befchaffeden nichts!) etc. Jodoch heft de fulue bertighe van 
Louenborch Molne nicht lange entholden; vewile he geldes not- 
troftich was, heft he yt den van Rubel vor... lilien gulden, bat 
ftude vor twelf 2 Iubefch, wedder vorwendefcattet. 

[— auer fe befchaffeden nicht, den dat de fulue hertich balde 
darna heft Molne den Lubeſchen wedder vorfettet vor etlife duſent 
liliengulden?) dat flude to rij . 3.] 

Aehnlich doch Fürzer 6 mit dem Zufag: Auer de hertich mofte 
des vorigen. 

(Anno domini 1409 wan hertzoch Erich van Rauenbord 
Mollen vnd tobrefede de Terfen, men de van Lubke jageden en 
dar drade wedder vt vnd brenden de flat Mollen gar vp. 4.] 


Im fuluen iare Temen de 60 op to Roſtok vnd tor 
Wißmer. 4. 


Stem anno 1410 do was to Hambord eyn grot vpror 
vmme enen borger, Heyne Brandes genomet, den de Rat vmme 
feggens willen hadde in den Wynßer torn gefettet. Vnde dofulueft 
worben of de foftich borgere gefaren, ınyt dem rade to handelende. 
Defuluen bulpen Heyne Brandes myt reden webder vt dem torne, 

Bde pt wart eyn receffe twiſchen dem rade vnde borgeren 
vmme frede vnde eyndracht gemafet vnde beleuet. 9 

[ten 1410 do wart Heyne Brandes eyn borger to 
Hamborch, vmme dat be den bertigen van Louenborch vorfprafen 
hadde, yn den Wynſer torne gefettet. Vnde do worben of de Ir 
borger ghekaren ®) mit dem rade to handelende; de hulpen of 
Heynen Brandes myt reden vnd befchede wedder vt dem torne. 

Vnde wart dat erfle receß bofulueft beramet. 3.*)] 


4 Molne dat de Kubefchen habben mebbeichattet 3. *) Boitebord 5. 
!yniht 3. bis hieher 5 wie 2. ganz Furz 43. 9. 1410. 
56 madht aus dem Wort lilien eine wunderliche Zahl Ijljeij 
hatt deren Richey irrig 402 vermuthet. 9) Sehr ähnlich 
mit 235 5 bis bieber kurz 4. °) ähnlich 6. 





245 


Stem do men fchref 1411!) in funte Hypoliti auende’) wan 
graue Allef van) Schoumwenbord onde de manfchop bes 
bertichpomes !) to Holſten by Elbele den Denen ben firpt af, 
dar Be bauen ver hundert flaghene onde fangene leten”). 


Stem in dem fuluen iare wart funte Elizabet vorboget im 
lande t0 Heßen alße binnen Margburd. » 


Stem anno 1412 do vorhof ſik dat andere orlich twyſchen 
den Denen vnde Holſten vnde dat was bat leſte orli ), dat 
ff endigede by hertich Allefö typen, do men fchref 40 tar. 9) 


Stem in dem fuluen iare vp funte Cecilien auende ) was 
fo grot form vnde hoge floet, dat alle lande inbreken vnde 
dar vordrenkeden vele mynfchen. 9 

[Item do men fchref 1412, do was de grote flot op funte 
Gerilien auend, vnde alle marfchlande hrefen in vnde bar vors 
drenkeden vele duſent minfchen onde ve. 3, 

Item do men fchref 12 in f. Eecilien auende was be grote 
flot, fo dat alle de lande inbrefen und dar vordrenkeden wol 
36,000 mynfchen. 5.) 


N Stem anno rilife 3. 3°. 1410.6. “von 3. ) des hertich⸗ 
bomes fehlt 3. ”) flagen unbe vangen tho pande letenn 3. ähnlich 
wie 3, doc minder genau 6. kurz in 5 z. 9. 1410, ber $ 
fehlt 4. ") biefer S in 3.4. 5.unb 6. 3.9.1412. °) vnde warbe 
beih hertih 3. MN) kurz in 4, fehlerhaft in 6. Furz in 4. 
Aehnlich 6, doch mit ber Zahl 630,000. 


1) Anguſt 18. 

2) Aehnlich oben ©. 85, doch 3.3. 1411. 

2) November 21. Wenn alfo unfere Borfahren den Gt. Cäcilien⸗Tag 
— November 22. — zu feiern gelobten, fo geſchah ſolches, weil an 
diefem Zage die Waſſerfluth fi zurückzog, nicht aber, wie Bugen⸗ 
hagen’s Kirchenordnung Art. XXXV. fagt, weil fie am St. Cäcilien⸗ 
Tage ſich erboben. Es if übrigens auffallend, daß in A. Crantz Ordo 
Missaiis 1608 der Cäcilien-Tag weder im Kalender durch rothe Farbe 
ausgezeichnet if, noch Gebete in Bezug auf die Fluth fich finden, fo 
wie daß in dem hamburger Almanach nes Dr. Boffenhol 1673 der 
Cãcilien⸗Tag bereits gänzlich verſchwunden if, und wir in fpätern 
Zeiten diefe Heilige wieder in unferm Kalender aufgenommen haben, 
aber zum 8. Rovember. 


246 


Sm fuluen wart of funte Elifabet, ene billige wedeme, 
vorhoget to Marborch int lant to Hefjen. 3. 9 


Item in dem fuluen iare bed dynxſtedages in den pafchen!) 
woden de erbaren manfchop Yan Holften vnde Sleßwik 9 auer 
dat water to Flenßeborch in de flat, onde bebelden ) De flat 
60 lange, dat Be hertich Hynrik van Luneborch wedder to 
degedingede ") frowen ) Margareten, der foninginnen van Dens 
nemarfen.”) 

Stem in dem”) fuluen iare flarf of ve foninginne frowe 
Margreta te ſchepe?) vppe enem ftole im >) boßem vorßate etc. 


Stem anno 1413 do wart dat Flofter vor Molne ale to 
Marienwolde geflichtet vnde geboumwet, n dat mit funte Bris 
gitter ) monnifen vnde nonnen togelife befettet wart.®) 

[Item 1413 do wart dat Flofler vor Molne alße tv Mariens 
wolde geboumwet, mit monniden vnde nunnen togelyfe befettet, ) 
dat namals dorch de Holften yn der Rubefchen veyde anno Domini 
1534 pß worden vigebrant vnde vorftoret. 3.] 


tem do men fohref 1514 wart noch eyn nye Flofter gebouwet 
im lande to Holften, alße to Arnesbofen ber Tartußere orben 
brovere etc.» % 


Nfürzerin 5, ganz kurz in 4. ) vnde St. fehlt 3. helben 3. 

”) begebingebingebe 2. ") fromen fehlt 3. Y) ber $ fehlt 4. 

”") vnde ynn dem 3. 2) be vorbenomebe fo. Ma. to ſche. in enem 
bofenn vorfatenn 38. Der $ fehlt 4. 5., 6 mit 3 übereinftim- 
mend zieht ibn mit bem vorhergehenden F zufammen. 

r) Bis hieher kurz in 4. 9 Birgitter 2. ®) Bis,bieher 

kurz 5. ber $ feblt 6. ®) diefer S feblt 3.4.5. 6. 

1) April 5. Vergl. Presbyter Bremensis cap. 35. 

2) Die Königin farb am 28. Dctober 1412 im Flensburger Hafen. 

3) Tiefelbe Angabe über diefes Klofter, mit dem Zuſatze, daß es von 
einigen Brüdern des Ordens der h. Wittwe Brigitta aus Schweden 
geiftet fei, Hat auch der Zeitgenoffe Corner ad a. 1418. Rufus 
etenfo, jedoch 3. 3. 1412 

4) Falls diefer Angabe nicht überall ein Irrthum unterliegt, fo if fie 
wohl von einem Reubau zu verſtehen, des fhon 1387 von dem Dam: 
burger und Lübecker Domherrn, auch Schweriner Archidiakonus Jacob 
von Krumbecke reich dotirten, vom Grafen Adolf IX. geftifteten 
Kloſters zu Arensböd, anfänglich für Prämonftratenferinnen beabſichtigt, 
doch bald für Karthäufer beffimmt. Es befand noch im Fahre 1565. 
S. Yeffien’s Diplomatarium des Klofters Arensböt. 





247 


Item in dem fuluen iare vp funte Bitus dach nam 9 bertich 
Wilhelm van Runebord tor ee Margreten, keyßer Frede⸗ 
ricus dochter, wowol he do noch neyn feyßer was, funder namals 
gefaren wart. 4 ') 


Item anne 1415 do worden be borgere van Rubel vp 
Schone gefangen, wowol ene de konynk Erik ſulueſt hadde 
gelegde gegheuen in Dennemarfen to famende*). 

[Item anno 1415 do worden de borger van Rubel vp 
Schone gefangen van koningk Erik vt Denmarten. 3.9 

Anno 1415 bo wart de Lubſche kopman gefangen to 
Schonen. 4.] 


tem anne etc. 16 do quam de rat to!) Rubel webber in 
myt groten eren, bo Be by viij iaren weren vt geweßen; vnde 
de borgemeftere van Hamborch, alße ber Johan van Lune⸗ 
borch genant, fpraf te buerfprafe af to Rubel) van dem rats 
huße des dynrfledages na) Trinitatie.?) 


Item in deme fuluen iare 16 do fpifede bertih Hynrit 
van Sleßwyk dordy hulpe vnde byftand der ßeeſtede dat flot 
Dornyk, dat dor Fonpnt Erife van Dennemarken vafte 
belebt waß. ' 3) 


Stem in dem fuluen iare wan konynk Erik van Den- 


e) nan 2. 4 der 8fehlt 3. 4. 5. 6. ) ähnlich 6. 
%) ganz ähnlich 5. ) van 3. Heren, vnde ber Johann Lu., 
burg. vann Hamborch fpr. de burfprafenn tho 2. bes bi. na Tr. 8., 
ähnlich 5, 6 und 4, doch 4 mit abweichendem Datum binges- 
tages na ben heiligen drei konige. Mind. i) der $ in s. fpäter 
gekürzt und entfellt, er fehlt 4. 5.6, doch if er in 4 3.9. 
1422 geftellt. 


ı) Die Einrüdung dieſer Nachricht yat das Wegfallen eines X verſchuldet, 
wodurd 1413 anflatt 1428. Bgl. übrigens unten 3. 3. 1428. 

®) Zuni 36. (vgl. Rotes). Rah Detmar’s Lübſcher Chronik war diefes 
der Tag der Wiedereinführung des alten Rathes. Das aufden 7. Januar 
fallente Datum der anderen Handſchriften iR alfo irrig. Lehteres findet 
Rh auch oben ©. 36. 


2) Dieſelbe Nachricht vom Schloffe Dornpngh dat Detmar 3. 3. 142%, 


218 _ 





marfen dat lant to Bemeren vnde dat flot Glambeke in 
veligen daghen 9, Tat ewich vorfettet was.» Y 


In dem fuluen are”) quam ofte rat tor Wy ßmer webber 
in de flat. °) 


In dem fuluen iare wunnen der) Holften dat lant to 
"Bemeren myt dem ſlate y wedder van den Denen.?) 
[Anno 1416 gewunnen de Holftien Femeren dem fonige 
af. 4.” 


Im fuluen jare beginden de Holſten to orliggende vmb 
Semeren und Glambeke. 4. 9]. 


Item in dem fuluen iare 16 bo togen de van Lubek vnde 
Hamburch in Weftfreßlant vnde wunnen Emerful vnde 
Dodem. " >) 

[In den fuluen iare togen de Hamborger in Sreplant 
vnde wunnen Emerful vnd Doffem, 3.] 


Stem in dem fuluen iare nemen de Holften vitaliens 


1. tho Gl. vann denn Holftenn datt 8. m) Aehnlich 5. 6. 
2) tem im fulnen iare vorfchreuen 3. °) de flat fehlt 35 4.5. wie 2, 
6 wie 3. P)odde 3. Yſlate glambete ſchließt 3.5., ähnlich 6. 
NErfter S d.Zahres. Yletzter Sp. Jahres. Bol. 3.3.1426. 
)6&o6,u3.9%.1417 5. der 8 fehlt 4. doch folgt er 5.9. 1422. 


1) Glambeke einft ein Schloß auf einer Landzunge Fehmarns am Ein: 
gange der Bürgertiefe. Die Nachricht von der Verpfändung fehlt in 
anteren Ehronifen. König Waldemar III. Hat im 3. 1340 den Grafen 
Johann von Holftein mir fener Infel belehnt, welche Graf Adolf VII. 
feinem Bogte Rudolf Dynappel im 3. 1301 verpfändete. 1397 fielen 
Infel und Schloß bei der Landestheilung an den Herzog Gerhard. 
1416 nahm Graf Heinrich die Infel ald fein Eigenthum in Anfprud. 
Vergl. Schlesw.⸗Holſt. Urk⸗Samml. und Presbyter Bremensis c. 36. 
Detmar 3. 9. 1416. 

2) Daffelbe Jahr hat Presbyter Bremensis c. 41. Corner. Rufus. 


®) Weber die Fehde der Lübeder und Hamburger gegen die Seeränber 
in Weſtfriesland und die Zerflörung won Dodum f. Detmar, Corner 
und Rufus 3. 3. 1422. Nur unfere Epronif benennt auch das Eſem⸗ 
merfpl, wo die Piraten der Schiringer ein Blodhaus errichtet Pat: 
ten, weldes die Pamburger mit Hülfe der Vetkoper unter Focco Uken 
gerfiörten. Vergl. Wiarda Offrief. Geſch. Th. I. ©. 895. 


249 


broder") dem Toninge van Denmarken xvj ) geladene fchepe 
mit aller tobehoringe. ) 


Stem do men feref9 1417 do wan konynk Erit van 
Dennemarlen, SießwyEn) onde de Hamborger fenden to 
Gottorpe vje ſchutten vnde volgeden 9 myt groter macht > 9; 
auer °) de konynk touede erer 9 nicht ete. 


Item anno 1418 do quemen be Tateren erften in dudeſche 
land. * 9 

[In den fuluen iare qwemen ol erfien de Tataren, eyn 
bupen deue, in vudeſche land. 9) 3.] 

Vnde in dem iare 19 do begunden de Roftoder dat ſtudium ©) 
antofangende. ') 


tem anno 4430) do togen de van Rubel vnde Ham- 
borch vor Bergerdorppe vnde wunnen bat flot myt den landen, 
de dar to horen van hertigen!) Erife to Louenborghe.) 

[Item do men fihref 1420 do tagen de van Lubeke und 
Hambord vor Bargerdorpe und Ripenbord und mwunnen 
it van hertigen Erife van Rouenbord. b. 

tem anno Domini 1420 do wart Bergedorpe dord de 
Lübſchen unde Hamborger gewunnen van bertige Eride to 
Lowenborch darümme, dat he ene unfelige firate belt unde vele 
röuerie darvan geſchach; und wart Dirit Schrey doet ges 
ſchaten.) 6.] 





) nemen od be vitallienn broderr der Holftenn 3. ”) woll xvi 9. 
"fo 53.9.1417, 4 3.9. 1422. ber 8 fehlt 6. 5 ſchreff 3. 
n ©L etc. 3.  *) 6000. 4. ) tho bulpe unnde 3. ) bier 
ſchließt 4. aueh 3. Yerber2. )5undb6 wies. ) So 
5 und 6. n ähnlich 4 5. 9. 1417. ») dat louelike fl. 8. 
) antof. etc. 3; 5 und 6 wie 2; 4 Fürger. HDMit diefem 9. 
beginnt 1. !)myt b. tobehorigen la. van 2. mit d. anftotenden la. 3. 
9 3. kürzer mit geringer Abweichung, ber S fehlt 4. 

') Aehnlich Detmar 3. 3. 1417. 
2) Bon den Zigennern f. oben ©. 7. 
) Es if die Stadt Stade gemeint, von deren zwiefachen Banne Eorner 

3. 3. 1420 ausführlicher berichtet. 

) Der Grabflein diefes fehr angefehenen Hamburger, auf welchem ber 


250 


Stem=’) in vemfuluen iare vorbreuen de Steder*) etlife eres 
rades °) vnde worden darumme vt ber henße geledht. Vnde eyn 
wyf brachte er) in de achte des kepßers «®) 


Anno 1421 flarf binnen Verden bifhop ...." 34. 


Item anno 1422 do vorgadderden fif 180 houetlude ") vt der 
"Marke, ot ver Priggeniffe, vnde 9) vt dem lande to Mefelen- 
borch vnde wolden fchinden de firaten wyſchen Molne vnde Lune⸗ 
borch. Auer‘) ere ) tofumpft wart witlik ven van Lubek vnde 
Hamborch y vnde iageden fe to Louenborch vp”) dat ſlot; 
vnde de hertighe y nam ße gefangen. Der) van Lubek vnde 
Hamburch 9 toghen vor Louenborch vnde hertich Erik gaf ) Ge 
wedder af gefangen in ere hande.) 


Item anno 1423 7 vp ſunte Vitus dach Tach by hertich 
Wilhelm van Luneborch in der flat Qunebord 9) vnde 
nam tor ee Margreten, bertigen Frederiks docter van Burs 
gunpdien, de namals keyßer wart. *9 


Item defjuluen iares was 50 9 grot winter") dat be kop⸗ 

=) tem feblt 3. ") Steber 5. °) vth erem Nabe 3. 
v») be flebe 2. 95 wie 1. 3. ber S fehlt 4. *) Math. 4. 
") hungerſche bo. 6. ) Ma. Prigniffe, Pamerenn unbe 2. ma 
priggeniffe vth dem lande tho Pameren unbe tho Me. 3, 8 lüden- 
baft. ) Auerſt 2. 8. “) erbe 1. ) Hamburd 2. 
») vppe 2. 3. 5 vnnde hertich Erid 3. N) gef. anne, auer be 2. 
9 Hamborch 2. 3. *) Eryde be gaff 2. vor Lauenborch mith gemalt 
vnnde be bertich gaff 3. b) in der flebe banbe 2. 3., 4 wie 2, 
5, 6 wie 8. e) die 88 d. J. in umgelehrter Reihe in 3. 
to 3. Yin — Luneb. fehlt 3, bis zum Schluß wenig ab- 
weichend. N So 5, kurz 65 ber $ fehlt 2. 4. ſ. 3.3. 1414. 
©) was thom anderen male ßo hardt 2. *)groih vnde harth wi. 3. 





Samilienname undeutlich, ift noch zu Bergeborf vorbanden und ein Abs 
drud in Cement im Mufeum der hamburgiſchen Alterthümer. 
ı) Der Erzbifhof Zoh. Stameflorp flarb 1421 zu Verden (Bremerbörte). 
2) Margarete war die Tochter Ted Kurfürflen Kriedrihd von Branten: 
burg. Ihre Bermäplung wird gemöhnlih zum 30. Mai, nicht wie 
hier zum 15. Juni berichtet. Diefen Tag fo wie den Ort hat au 
Corner Anne 1428. 





251 


Iude reden vnde gingen auer!) de Oſterße vt dem lant to") 
Prutzen wente t0 Rubel. "4 

[Anno 1424 waß Bo grot winter, dat de koplude reden to 
perde auer de fee in Prußen vnd wedder to Qubef. 4.) 


tem anno 1424 do wart vnſchuldigen gehangen in ben 
galgen to Rpghe Marquart Prenßelowe; unbe be efchebe 
den meyſter van Lyflant vor") dat richte Gades in ben dor⸗ 
teynden=‘) dach nalatente. Vnde dat geſcach; he) 96 gefloruen 
ſnelles dodes vp den efcheden ) dad. r 9 

[Stem anno 1424 do wart Marquart Prenbelowe vn⸗ 
fchuldighen gebangen to Rige in ben galgen; vnde be eſchede 
den meyfter van Liflant, (de en vorridtebe), vor dat richte 
Gades in den dorteynden dach natofamende; vnde deme na Bo 
gefchach, do be flarf fnelled Todes vp ven fuluen dad ete. 2.) 

Item an) demfuluen iare tod *) konink Erik vt Den» 
marken in Bngeren vnde let dar laden hertich Eride var 
Sleßwik vor den kepyßer) Sygißmundus. 9 


Item am iare dar na alfe 26°) do ftarf hertih ) Alef van 
Schouwenbord vp Pinnenberghe vnde lit”) to Hamborch 
im *) dome begrauen.“2) 


Anno 1426 do gewunnen de Holſten Femeren wedder 
vnd de borch Glambeke. 4.% 


) langeſt 8. 9 dem lant tho fehlt 2. 3. 9 to Hamborch 
Lubeck 2. ähnlich 5 und 6. "na vor 3. =) veerteynden 6. 
=) unbe dem geſchach fo, wente be 3. 9 gheeſſchedenn 8. ?) mit 
bedeutender Kürzung 4. 5, 6 wie 8. Yin 2. ") Item do 
men fchreff duſent ilife , do todh 3. 9 grothbmechtigen keyßer 9. 
RAehnlich 4, 3wie 1. dberS fehlt 6. *) Item anno xiiije xxvj 2. 3. 
"graue 2.8. ”)be licht 3. *) vnde warth geforth to Ha. bar licht 
beim 2. T) der S feblt 45 5 wie 1. 6 wie 8. 

’) Corner hat dieſe Nachricht zum J. 1428. 

2) Ausführlid bei Eorner und Detmar. Beide geben aber dem 
Narkward den Zunamen Elempoumwe. Denfelben Fehler f. oben S. 37. 

3) Die Brabflätte des Grafen Adolf X. oder doch deffen Inſchrift hat 


fdon Andelimann (Inscript. Hamburg.) nicht gekannt. 
4) ©. oben 3. 3. 1416. 


252 


tem anno 1427 9 in ber nacht ) vnßes heren °) bemels 
fart wart bertih Hinrit van Sleßwik vor Flenßeborch geflagen. 9 


Item anno 1427 do 9 worden de van Hambord gefangen 
vor Kopenhagen vnde ve Rubfchen fteden vp ') enen 9 bade⸗ 
quaft”) vnde leten dregen na Lubek etc. 6. febt hinzu: dar is 
of mit gefangen worden ber Hinrik Hoygers, de borgemefter 
van Hambord. 

In demfuluen wart ber Johan Cletze,!) eyn ratman to 
Hambord, afgehoumen. © 

[3m fuluen iare wurt her Johan Clege!) dat houet af- 
gehauen an S. Antoni auent.®) 4.] 

Item in demfuluen of worden tor Wymer enthouebet her) 
Johan Bantfhomw”) vnde her Hynrif vam Hare, ratmanne 
darfulueft. 9) 

[OF worden tor Wyßmar im fuluen iare enthouedet twe 
raetmanne, alfe ber Hynrif van dem Hare vnde ber Johan 
Bantſchow der fuluen vorrederge baluen; auer auno 29 toch 
ber Zohan Bantfhomwen fone tom keyſer vnde brachte de flat 
Wyßmar dar to, dat He em moften beteren ßynen vader.“) 3.] 


Stem anno 1428 do fenfeven de fleve ’) de ſchepe vor Ko⸗ 
penhagen 9 vnde deden groten ſchaden in Denmarfen ) etc. 


) tem bo men ſchreff zxzvij 83. "nah 2. des 2. 9 nacht 
Chriſti 3. ) Etwas abweichend 4, 5 wie 2. 8. 9 do fehlt 2. 
It. in d. ſuluenn iare 6 wie 3. 5) vth 2. 3. 6) den 2. 5) Lub., 
ßo bleuen de Hamborger to pande 2. na ber Trauenn alßo bl. de H. 
tho pa. 3. Aehnlich 5 und 6. In 4 ganz kurz. ) Kletze 2. 
) affgehouwenn vmme ber ſuluen ſake willen 2. 3. ähnlich 5 und 6. 
I!) Slentzell 4. =”) entho. twe radtmanne alße her 2. ") bandiſcho 1- 
)5wie 2, kurz 4, doch mit entſtellten Namen. Nähnlich 6. 
P) henßeſtede 2. 9 bis hieher 5 wie 1. ) myt roue vnde brande 
fügt 3 hinzu. 6 wie 1. 2. 

1) Das verabrebete Zeichen zur Rückkehr. Die Norbelbifhe Chronik hat 
die Spottverfe: 


Hamborch, du bi ehrenfafl, 
De von Lubed führt den Badequaſt.“ 


2) Janr 17. vergl. oben ©. 12. 


253 





[Anno 1428 fchampferben de flebe vor Kopenhauen des 
koninges fchepe 4.] 


Item in demfuluen iare vorgefchreuen quam des Toninghes 
bouetman van Denmarfen, dat fulue to wrefende; vnde fchindede 
Bergen in Norwegen twemal na eynander. *) 

[Item *) in demfuluen iare vnde of dat iar dar na ) quam 
Bartolomeus Boet van des koninges wegen to’) Dennes 
marken, fchindede vnde rouede”) twe mael na epnander den 
fopman to Berghen in Norwegben. 2.) 


Im fuluen iare belede herzoch Wilhelm Apenrade vnd 
gewan Brunlunt. 4. 


Item anno 1429 do let de koninginne Phillippe vor dem 
Sunde de ſchepe vorbernen. Vnde dat wrok meſter Pawel; 
dewile de Denen eten*) vnde drunlken, alle vorflagen worden 
op deme Denhbolme vor dem Sunde beleghen. ”- ) 

[— vorbernen. Vnde datfulue wrof meſter Pawel, er de 
Denen enwech qwemen van dem Denholm vor dem Sunde, 
dar Be alle erßlagen worben. 3.] 9 


Stem anno 1430 do wart ber Marten Swartelop ») 
vorflagen in Dytmerfden. ® 

Anno 1430 toch ber Zohan Bantſchow vor den Teyfer 
ond brachte de flat tor Wißmer darto, bat he beteringe Fredy 
vor finen vader. 4.9 


Stem anno etc. 31 do wunnen hertich Allef onde fon broder 


*) Achnli 5 und 6. der 8 fehlt. "fehlt 3. 9 noch 
eyne fügt 3 hinzu. ) van bem k. vth 9. ”) vnde ſchyn. vnde 
plunberbe ben Toepman to Be. 3.) er be De. van bar togen bo 
Be eten. 2. r) vnde alle erfl. wo. vor d. Su. vpp ben Denen holme 
bute genometh 2. der S fehlt 6 wietu.3.4 4. 3ganz ähnlich 5. 
*) eyn Radtman tho Hambord fügt 2 hinzu. °) 3.5.6 wie 2. 
ber $ in 4 3. 9. 1431. 


2) Bon dem Danziger Seehelden Paul Beneke f. Deimar, Corner, 
Nufus, weiche ausführlicher, jedoch den Ort Denholm nicht benennen. 
2) ©. ;. 3. 1427. 


254 


bertih Gert ve Rad Flenßeborch ) ande Szegeberghe mpyt 
anderen fteden, int norden belegen. 

Item in vemfuluen iare belede of hertih Allefd9 dat flot 
tom Nyenhuße vnde wan dat fulue 9 an funte Andreas auende I 
des billigen apofteld. ©) 

[Item anno etc. 31 do wunnen hertich Allef vnde fyn 
broder graue Gert) de flat Flenſeborch am rechten middage, ) 
vnde of wunnen Be Szegeberge myt velen anderen floten. D 2. 

tem be beleve ok dat flot tom Nyenhuße vnde wan bat 
am auende Andree apoftoli.d) 2. 


Anno 1431 wollen de Dithmarfchen gewinnen dat Niewert 
vor der Elue.d) 4. 


[Im fuluen iar wurt gefchlagen ber Merten Schwarte⸗ 
fopf in Dithmerſchen an f. Peterd auende in ber faften.®) 4.] 


tem anno 1432 do wart quyt ber Hynrik Hopers, eyn 
borgermefter t0 Hambord, dede lange was fangen weßen in 
Denemarten.* 

[Stem anno 1432 do wart ber Hinrik Hoygers webber 
quyt eyn borgemeftere van Hambord var dem Foninge to 
Dennemarken,!) de lange gefangen was. 2.°)] 


Vnde des anderen iared ") wunnen de van Hamburd 
Emden in Sreßlant unde brefen Sibeldesbord, in de grunt. ) 


%) Achnlid 4, doch mit Zufah bes Tages am Palmdage. 
4) bel. Ge sd 3. ©) vnde wunnen bat 3. 5) fließt 3. ber 8 
fehlt 4. ©) auenbe in ber Aduenth 5. *) a. vann Schowenbord) 
yuub hertich Gerth vann Sleßwyd. 3. ) ſchließt 3. 8 wie 
4 und 2, 6 wie 2, doch ohne Daten. 1) fließt 3. fo 
kurz 4”) be em in vöffte Zar babbe vanghen gehat. 6; 5 wie 2. 
) Item anno 1433 bo 3 u. 2., (auch fonft etwas abweichend 
im Ausbrud), 4 für. ) So 5 und 6. 


1) Rovember 29. 

2) Vergl. Neokorus Chronik von Ditmarſchen Th. 1. ©. 403. Corner 
a. 1481. 

2) Er war Hamburgiſcher Rathmann, erſchlagen am 22. Yebruar. 

4) Bergl. Eorner a. 1482. 





255 


Vnde defiuluen iares )) wart des domes torne to Ham⸗ 
borch gefperet Y vnde geboumet. ") 


Im fulnen iare!) gewunnen hertzoch Otto und herkod, 
Wilhelm dat fhlot Hachmolen 9 4. 


Im fuluen iare wurpen de Schweden v»p vor einen konink 
Engelbredt. 4. 


Anno 1436 wart de dompraueft') to Lubek gefangen und 
geforet op dat ſchlot Schwaue, dar ftarf he im torne. 4. 


Im fuluen iare ftarf herbodh Erich van Ruuenbord. 4. 
Anno 1442 do brenden de huſe vor dem flendore.?) 4. 


Item anno 1444 do branden ) de huße af to Hambord 
vor deme ſcholdore. 


[Item 1444 in funte Thomas auende,?) do") branden be 
bufe af to Hambord vor dem fholdore. 4 3.] 


Item anno 1445 do wart bat grote bilde, genomet funte 
Iheſus op dem eßel, to funte Jacob in de ferfen”) gebradt; 
auerft do men feref 1530 9 do ret dat fulue bilde wedder vi”) 
vnde 98 noch nicht webberfamen. 9) 

[Anno 1445 do wurt dat Fhefusbilde in funte Jacobs 
kerken gebracht to Hambord vp palmauenbe. 


) In dem negeflen iare barna. 2. bes iares barna (alfo 1434). 
Dföpließt2. 3. 6; fo kurz 4. 3. 9. 1434, und 5.5 N) Hier 
folgt 3. 9. 1437 in 5 bie oben obfhon auch unridtig 3. J. 
1161 geftellte Nachricht vom Tode Rudolphs. 9 Hothmolen 4. 
lies Hachmolen. ) Dohmpauſt. 4. *) brande 2 des. ) So 
5, 6, und kurz ohne Datum 4. *) bylde S. Ih. ynn S. Jacobs 
karcken. 3. 9 auer anno 1530. 3. 7) reedt ydt vth 9. °) ber 
s fehlt 2. 6. - 


2) 1434. Bergl. Corner a. 1434. 

2) Der Tag Auguf 2. f. oben &. 30. 

2) December 20. 

4) Lag im Speersort (St. Petri Ord), an der Grenze der Kirchſpiele St. 
Petri und St. Jacobi. 


256 


Stem do ınen fchref 41445, do quam dat grote holten bilde 
funte Iheſus vp enen efel ryden to funte Jacob in de ferfen; 
auerfi do men fchref 1530 do ret be wedder vt unde en ys noch 
nicht wedder famen. 5.] 


tem anno) 1451 do was grot®) orlih in Freßlant, 
vnde bofulueft ) Trech iunfer Olrik Emden *) wedder van ben 
Hamborgeren. 9 

— Hamborgeren, dar do ber Detlef Bremer, eyn bors 
germefter van Hambord, houetman vppe was, dewple bat fe 
dat fulue ane fehaden vnde nadel nicht konden vpholden.“) 3. 


Stem anno 1455 do was dat orlich im lande to Hadelen, 
dat do dorch den hertighen to Louenborch gewunnen wart. f) 

[Stem anno 1455 do dat orlid was im lant to Hadeln, 
dat do dorch hulpe der van Hambord gewunnen wart, Bo 
regen fe Rybebuttel vnde dat Nyewerk var ben bertigen 
to Rouenbord." 4%) 3.] 


tem anno 1460 do quam graue Allef van Schowen⸗ 
borcd mit fonem Bone vnd dem. bifchoppe van Bremen mit 
mer ſyner ritterſchop vnde gube manne und fpraf op de grauefchop 
to Holften. 9) 3. 

tem, do eme auer de manfchop des landes to Holflen 
entjegen vyl vnd Foren iunfer Karſten van Oldenborch to 
enem heren, don tor tyt Toningt in Dennemarfen: fo wart 
gebegebinget, dat de fulue konink Karften dem grauen to 
Schowenborch fcholte rliij dufent golden gulven geuen, onde 
dar mit fcholde he vnde ſyne kynder des landes to Holften 
fredefam beholden.) 3. 


*) Item do men fereff 2. 3. bat 2. echterr bat 3. bo 2.8. 
4) de flat E. 2. ı) ähnlich 5. ber $ fehlt 4. “) So 6. 
t)y ähnlich 53.9.1456. Mähnlich 6. *5) 6 wie 3 doch Fürzer. 


1) Die Irrthümer dieſer Angabe bedürfen hier keiner Auftlärung. Den 
dieſer Fehde folgenden Receß der Hadeler mit Hamburg v. J. 1466 
ſ. in meiner Schrift über ältere Geſchichte und Rechte des Landes 
Hadeln. ©. 48, 82 u. ©. 43—48, 


27 





tem anno 1462 do branden to Hambord in der beders 
firate wol dortich huſe af van egenem vure. 9 

[Item des fonnauendes vor lichtmiffen in dem fuluen iare 62 
do branden to Hamborch dortich huße af in ver bederftraten. 2. 

tem do men ſchref 1462 des fonnauenves vor lichtmiffen) 
branden t0 Hambord 30 bufe af van eghenem fure alfe in der 
neyen bederfiraten®) van dem viſchmarkede an bet to den 
fleſchſchrangen. 5. 

Item anno domini 1462 des ſonnauendes vor lichtmiſſen do 
branden to Hamborch xxx huſe af in ver olden beckerſtrate. 6.] 


Vnde des drudden iars darna alße 641) do was de Turken 
reyße, ßo dat de lude van den wagen vnde plogen henwech na 
Rome lepen, vmme de") Turken to ſlande) etr. 

[6 wie 2, doch mit dem Zuſatz: ſo it doch men idel römeſche 
bedregerie was. 

Item 1464 do was de Turkenreyſe, ſo dat de lude 
dorderwyſe van wagen vnde plogen wech lepen na Rome. 3. 

Anno 1464 do was de Turkenreyſe, ſo dat de lude lepen 
van den wagen und plogen enwech na Rome umme de Turken 
to ſlande, dar doch nene were etc, 5.] 


In demfuluen iare do waß ßo grote peftilencie unde pure 
tyt to Hambord vnde ouer alle dudeſche ande, dat bar vele 
duſent minſchen floruen etc.) 

[Im fuluen iare was ene grote fware peftilencie auer alle 
lande, vnde yt ſtoruen dofulueft t0 Hambord wol 20000 lude. 3. 

Im fuluen iare waß to Hamborch grote peftilenzie vnd 
bar fluruen 2000 minfchen iung vnd olt. 43. J. 1463.] 

tem anno 64 des mydwekens vor funte Dlargareten worben 
to Hambord rliij Berouers vpgebradt; der houetman was 


e) der $ fehlt 3. *) ähnlich doch Fürzer 4. ) Item a. etc. 
64. 2. H ſenwech lepen na den T.2. ) 3. J. 1463 ganz furz 4 
=) 2u.5 kürzer und entfellt; 6 wie i, bod mit berfelben 
Zahl wie 3. 

N) Sanuar 31. 
2) Hier ſcheint „und“ zu fehlen, wenn man nicht die damaligen Fleiſch⸗ 

fihrangen bei den Brotfchrangen ſuchen will. Vergl. oben S. 40 3. J. 


1462 und Note J. 
17 


258 


Hynril Stumer, eyn qwat ſchalk; wart barfulueft mit ſpnen 
gefellen afgehoumen.=" ?) 3. 


tem anno 1465 do vorbrande eyn vyant der Damborger, 
Albert Bornßem genomet, den froh to Hamme. Vnde in 
dem negeften fare quam be noch eyns vnde brande t0 Hamme 
viij huße vnde vyf fchunen af. 

[Item anno 65 do brande Albert Bornßen, der Ham⸗ 
borger vyant, den kroch af to Hamme; vnde im negeſten iare 
darna brande he noch eyns to Hamme viij huße vnde twe 
ſchunen af. 2.19 


Anno 1468 art verretlichen vermort am nien jars auende 
twiſchen 8 und 9 meſter Gert Rode, ein doctor in ber arzeney. 4. 


tem anno 1470 in der billigen dre koninge nadıt was fo 
grot ſtormwynt onde water, bat it wol eyne elen hoger was, 
ven funte Gecilien floet vorhen.) 3. — fehr ähnlich 6. 


Item anno 741 wolde hertich Geert van Holften fonem 
broder konink Karften dat lant to Holften hebben afhendich ge= 
maket, auer ve Lubſchen onde Hamburger togen mit dem Toninge 
nach Hufem vnde iageden hertych Gerde vt deme lande. 3. 


tem anno 72 vnde 73 iar was bat orlidh tmifchen ben 
Engelfhen vnde ſteden; vnde de Hamborger nemen den 
Engelfchen vele ſcheper) vnde ene krake myt ſpdengewande vnde 
golden laken ete.®) 3. 





=) Ganz ähnlich 6 und 4. °) 3 wie 2, doch 1465 in bie 
exaltationis. 3 kürzer und ungenauz es fehlt 4. 6. ”) bie 

hier 6. 

1) Wenn gleich der Tag Juli 11. genau angegeben iſt (ſ. au oben 
©. 40), fo ift doch der im Jahre 1464 enthauptete Seeräuber Hans 
Schinner mitdem 1488 enthaupteten Hinrif Stümer verwecfelt. 
Vergl. Zeitfchrift f. Hamb. Geſch. Bp. II. S. 214 u. 475. Die Zeit des 
legtern wird auch durch ein Schreiben vom 3. Januar 1489 beglau⸗ 
bigt, welches Bruder Gert Hofmeifter auf Schirmonpghem an den 

- Rath zu Hamburg richtete, in Betreff des Antheils feiner Bauern an 
den Seeräubereien des Hinrik Stümer auf Schowald. 

2) ©. oben 3. 3. 1412. 

2) Bergl. meine Schrift über den Hanf. Stahlhof zu London ©. 52 figd. 


259 





Item anne 73 eyn bad beropen 98 to Btrecht. Darfulueft 
fon de henßeſtede unde de Engelfhen vorbragen dorch ben 
boftor Hynrik Murmefter, borgermefter to Hamborch, de der 
ſtede wort heelt.“) Darfulueft heft de koepman ven ſtalhof in 
Engelant mit marfigien priuilegien vnde groter vrigheyt erlanget. 3. 


tem) 1474 do lad hertih Karol van Burgundien 
vor Nufper), iodoch heft he fe na grotem arbeive vnde moye 
nicht erauert etc. 

[Stem anno 1474 do lady de hertich alße Karolus van 
Burgundien vor Nufße vnde flormede Be mer den eyn mael, 
doch gaf Got dorch hulpe vnde byftant des lantgreuen van 
Heſßen, bifhop van Munfter, de flat Eollen vnde de an⸗ 
deren henßeſtede, dat fe en na eyn iar belegeringe afflogen, 
dat be mit grotem fchaden dar van toech ynt Swiperlant, 
dar wart he doet gefchaten vor ener fat gebeten Nanfe, harde 
by Tryer gelegen; vnde yn der fuluen flachtinghe mit I grotem? ) 
volfe gantzs ommelamen anno 77. 3.) 


Item anno 1475 do wart 9 be wal vnde graue vor beme 
Renpore to Hamborch erfien beienget van dem Hammerr 
broke bet an ve Alfter. 9 


Stem 79 is koningk Lodowicus vt Frankryken hertich 
Maximilianus in Burgundien gefallen, darſulueſt font eme wol 
sr bufent man erflagen worden. 3. 

Deffuluen iars 98 dat feft der offeringe Marien in vubefche 
lant to vaften vnde virende ghebaden. 3. ») 


tem do man fchref 1480 do wart dat fundament tor 
Troſterbrugghe geftot vnde de brugghe ganz rede ghemafet 
in enem iare. 3. +") 


») rzaehnlich bie bier 65.9.1474. °) Item bo mıen fchreff 2. 
») nuſße ſchließt 2. ähnlich 6. ») groten 3.) onde in bemfuluen 
1. wartb 2. 1. d. f. fare warth 3 3.9.1474. 9) Dammerbr. an b. in 
be 9. tho grauende 2. ganz ähnlich 3u.6 3.5.1474. "fehlt 
auch 6. N fo 6. 
1) Die Stadtrechnungen von 1480 führen an unter Pro quadratis: 
17° 


260 


Des iared 81 belegerbe de bifhop van Bremen dat flot 
Delmenhorft vnde wan dat van iunfer Gerde am bage 
Fabiani.“ 5 3, 

Sn diem“) iare 98 of Marimilianug, bertih van 
Burgundien, fon eelyfe gemal, Maria genant, van enem 
perde to dode gheuallen. ) 3. 


tem anno 1483 wart Hinrif vam Lo, eyn borger to 
Hambord yn den torne gefettet in hemmeluart auenve. 2) 
Vnde de borger nemen en mit gewalt webder vt dem torne; 
vnd de borgermefter her Nicolaus de Swaren mofte en fulueft 
wedder yn fon bus bringen, dar auer wart em fyn Top vor⸗ 
wundet myt enem ſtene. Des frigdaged wart”) be ftormflofe 
flagen, dat boppenmarfet wart vul borger yn vuller were. 
De Raet nam funte Niclawes kerken yn, dar helden fe de 
deghedinge ) alſo, dat darna to mitdenfamer Clawes var 
Kymmen vnde Reppe Hofen worben de Toppe afgehoumwen 
op dem berge. Vnde na Dionifir 9) ym fuluen tare wart 
Hinrik vam Lo vmme gewalt, de men em tolede, twifchen beyden 
boren afgehouwen. 3. 

Dofulueft 98 dat drudde receffe twiſchen deme Rabe vnde 
ben borgeren vmme frede vnde eyndradt willen ghemaket. ) 3. 

[Anno 1483 do was dat lefte opror tv Hamborch twyſchen 
deme Erbaren Rade und den borgeren. 

Und da wart dat drudde receße umme frede und eyndracht 
willen gemafet und fulbord't. 5.] 


“) in ſ. Sebaftianus bage 6. ") biffenn 3. per S feblt 6. 
») deffuluen auendes tho iiij wart 6. *) des frybages helden fe 
degebinge etc. 6. NY) dies Datum fehlt in 6. N biefer g “ 
feblt 6. 


24. tal. Georgio Rüff pro 2170 viridib. lapid. ad usum pontis Troste- 
bruggen. Ad structuram civitatis: 29 tal. 11 sol. Mag. Johanni 
aptanti sectos lapides, vulgariter bislage, ponendos in novo ponte 
Trostebrugge. 

1) Ian. %. 

2) Mai 28., Mittwoch. 

*) Nach dem October 9. 


261 


tem anno 1484 wart dat fundamente tom ſtendore 
onde tor bogen bruggen geflot, dat ſtendor ghebowet vnde 
gemalfet; auer de hoghe brugge 98 yn twen iaren darna nod) 
nicht rede geworben.‘) 3. 

[Item anno 1484 do wart bat funbamente tor bogen 
brügge geftot unde wart nicht rede in tween iaren unde bofulueft 
wart of dat ſteendore, alje de beiden diwenger in ven grauen 
gebowet. 6.] 


Stem anno 1485 do was dat orlich twilchen den fteden Hil⸗ 
denſem vnde Brunſwyk, *) de eynander groten ſchaden deden. 3. 


Item anno 1488 do was de Roſtocker veyde mit den 
bertigen to Mefelnbord. 3. 

[Achnlih 6 mit dem Zufab: van bed Domes wegen, den de 
hertiche binnen Roftod gefundert hadde.] 


In dem fuluen fare worden echter to Hamborch Irrütj 
Berouers gerichtet.%) 3. ®) 


Stem anno 1490 des fonnauended vor veuli 9) nam de 
bertih van Runebord de fhoe vor Burtehude. 3. 9 


Vnd des negelten iard darna was fo bart froft, bat vele 
armes volkes doet vroed d vnde men yßede de Elue van ber 
oulenhborne bet vor dat Eytholt.H 3. 


tem anno 1491 qwam eyn fnelle onuorgende dure tyt 
in der vaften to Hambord in allerleye ware. 3. 

[So 6 mit dem Zufage: dat vele lüde van grote not hungers 
ftoruen.] 


9 Bis bier 6. 9) ähnlich 6. 9 ſo 6. H bie bier 6. 


ı) Exposita Civit. a 1485. Ad structuram civitatis: Item 262 tal. 
ad usum pontis et muri circa capellam Schar pro diversis male- 
rialibus. Anno 1486. Ad altum pontem. 821 tal. 1 sol. 10 den. 

2) ©. oben 3. 3. 1464. 

») März 18. 

*) Hier iſt der Zugang zum Hafen, für welchen damals noch der Strom 
des Eichholzes galt, bezeichnet. Vergl. Lor ich's Eiblarte ©. 60. 


262 


Vnde vmme funte Jacobs ) dad im fuluen iare vellen fo 
grote hagelſtene alße beneneyer, eyn deels veerlantid, vnde 
ſpitze orde alße nagele, befuluen deden groten fchaden dem 
forne. 3.9 

Dar na in des hillygen crutzes dage vor Michaelis "*) was 
fo grot Hormmynt 9) vnde water, dat alle merßflande in⸗ 
brefen vnde dat, ) Be bo ghemeiget was, dref enmwech, dat qui 
vordranf. 3. 

De dure tyt ſtech yummer op, Bo dat de fchepel rogabe 
galt xxviij of xxx ſchillingh,) de tunne bers ij marf. 3. 

In dem fuluen iare ven? de Toningf to Dennemarken de 
borger van Rubel vp Schone, vnde Bo webberumme be raet 
van Lubek nemen alle Denen venflif vnde arrefterben y ere 
fchepe bynnen Lubek, fo dat fe tor Bone quemen. 3. 


tem anno 1492 was edter Ho bart wynter vnde de 
dure tyt ſteech io de ſwarer op!) in allen dyngen, Ho dat of 
neyn minfche nody gehort efte gelefen hadde. De fchepel rogghe 
quam op ij mark iiij fehillinghe, de tunne bers ij pund iiij of 
vj ſchillinghe. De beder floten de vpuſter to van gebrekes haluen 
des korns, fo bat vele armer lude van grotem hunger unbe kulde 
fioruen in des domes reuenter und op den Ferfhouen wyt vnde 
fot, fo dat pt nup dergelifen gehoert was. 3. 

Im fulnen iare ward de nye dyk yn dem Billewarder 
myt den flußen ghefatet dorch de van Hambord.H 3. 

[Item in vüffem fuluen iare wart of de Bil lwerder bedyket. 6.7 


) Aehnlich 6. ) Lateiniſche Tagesbezeichnungen in 6. 
5 Windiſtorm 6. 5) dat korne 6. ſonſt etwas kürzer. ) bie 
bier 6. 9 raſterden 6. ) reeß jo lenck jo mehr 6. 


1) Juli 2b. 

2) September 14. 

2) Zahlpfund, gewöhnlich talentum, auf das (mie nor beim englifchen 
E Sterling) WM Schilling gerechnet wurden; alſo 4446 A. 

*, Exposita Civitatis h. a. Ad aggerandum in Billenwerder. Summa 
6216 tal. 14 sol. 5 den. Ad novam slussam im Billenwerder et re- 
formationem antiquarum. Summa 1434 tal. 2 soi. 7 den. Item 
1494. Ad usum slusse im Billenwerder et up. der Randessweyde. 
Summa 2t tal. 17 sol. 6 den. & 158 tal. 19 sol. 6 den. 





263 
Item 1493 qwam eyn ſchyp Cut Prutzen 6.) mit rogghen, 
dat de wynt op te Elue vorſtak, vnde leep vor dat Eykholt, 
gaf den fchepel roggen vmme j gulden”) vnd bat volf wart 
medhtigen entfettet. ‘De fulue fchipper heft mer vtgeloſſet, ven he 
ingefcdyepet hadde. Gabe ſy lof, pryß vnde ere! amen. 3. 
[6 ſchließt: ingefchepet hadde, alfe he apenbare befant beft.] 


Item anno 1499!) do was de grote flachtinge twifchen dem 
meyſter van Lyflant vnd deme grotfurften van der Muſchowe, 
de wol dortich dußent Außen hadde iegen teyn bußent Lyf⸗ 
lander. Jodoch gaf Got den Lyflanders den Begen, dat Be vele 
dußent Rufßen vorflogen vnde in de fludht brocdhten.”') 

[Item do men fchref 1499 do was de grote fchlachtinghe 
twifchen dem mepfter in Lyflande vnd dem grotfurften der 
Ruſſen van der Mufhow, de wol rrr dufent man der Ruffen 
iegen dat drudde part der Lyflander to velde hadde. Jodoch 
dorch de hulpe Gades des Almechtigen ſynt vele duſent Ruffen 
in bem velde erflagen, und de andern, de hebben de flucht ge⸗ 
namen. Szo heft God den gehulpen, de eme trumen und in 
noden anrepen in die exaltationis sanctae. ete.?) 5. 

Item anno 1501 do was de grote flachtinge twifchen dem 
berenmeifter in Lyflant onde dem grotfurften ver Ruffen van 
den Muſſchouw onde worden vele duſent Ruffen boetgeflagen 
onde yn de Flucht gebracht; wo wol der Ruſſen dre mal mer 
was, den der Lpflander, dennoch gaf Got, dat Be ben ßegen 
bebelden. °) 3.) 


tem anno 1500 vppe funte Balentined dad?) do vorloß 
konynk Hans van Denmarfen eyne grote fchlachtinghe in 
Dytmerfchen, vnde dar bleuen ſynes volkes eddel vnde vneddel 
wol 30 duſent man. 


»2) ſo 3’. gulden gegeuen 3. "der S fehlt 2. 6 wies, 
doch mit derfelben Tagesangabe wie 5. 


1) Die Schlacht an der Siriza zwiſchen dem Heermeifter von Plettenberg 
und dem Ezaren Ivan ward am 27. Auguf 1501 gefochten, fiehe 
Karamſin Gef. von Rußland Bd. VI. ©. 242. 

2) Sc. Crucis, alfo September 14. Auf den 13. September fiel der Sieg 
des Tiefländifihen Heermeiftere über die Ruſſen bei Pſtow mit viel 
größern Heeren beiderfeits als 3. 1501, welden Tag auf ewige Zeiten 
zu fetern der Heermeifter gebot. Bgl. a. a. O. S. 252. 2) Januar 7. 


264 


[— Dytmerſchen, 60 bat dar bleuen wol xy bufent man 
ritter onde fnechte behaluen de buren.”) 2. 

— in Dythmerſchen, dar bleuen wol rm man bebaluen 
be buren.”') 3.] 


Stem ) in dem fuluen iare wart of) to Hamborch be 
wal vnde grauen twyſchen) dem Mylren dore‘) vnde’) 
Scharbore angefangen ) to mafende. ”) 


Anno 1500 wurt de nye five betenget to funte Jacob. 4. 


Item anno 1501 do was de veyde vor Groningen in 
Sreßlant.”) 

Stem anno 1506 do blef fchipper Pawel van dem Borften ) 
mit wol hundert man pelegrimen vp ber Elue in der wedder⸗ 
reyfe van dem groten funte Jacob to Compoftelle vnde 
worden nicht mehr den xvj manne geberget, eyn ſchip van Irr 
laften. 3. » 


Stem anno 1506 vnde 7 do was be veyde mit”) den Lub⸗ 
[hen vnde dem bertigen to Mekelborch, de ſyk malfander 
roten ſchaden mit rouen vnde brande deden; vnde alße de hertigh 
Moine beleve, beten Be ene ßo wilkame, dat be mit fchaden 
vnde fehande dar van teen mofte eic. 

[— deden vnde do de hertige Molne belede, mofte he in 
fort mit ſchanden vnde fihaden dar van teen. 2. 

Item anno 1507 do was de veyde tmwifchen dem hertigen 
van Mefelbord vnd ver flat van Lubek, de fit malfander 
groten ſchaden deden mit roue unbe brande. Vnde do de hertich 
mit den anderen furften Molne belevde, haelde he nene Flene 
ſchande vnde fchaden, denne Be heten en fo mwylfame, bat he dar 
nene viij daghe hufen mode. 9 3. 


") 5 wie 2, boc mit ber Zahl xvj bufent. "") im übrigen 
3 fürzer; 6 wie 3. )onde 2. tem fehlt 3. Mof fehlt 2.3. 
9) onde graue fehlt 3. ) vor 38. *) dore fehlt 2.3. ) beth thom 3. 
“) angebauen 2. beginnet [hließt 3. fo 6. beide SS fehlen 4, 
5etwas kürzer. *) ber $ fehlt 2. 8. 6. *) Boftel 6, im 
übrigen wie 8, doch Fürzer. N wiſſchen 22 Hfehr ähnlich, 
doch Fürzer 5. 





260 
— an roue unbe brande groten ſchaden deden. Vnde be 
hertich belede Molne unde ſchot dar füer in, doch dede it en 
nenen ſchaden. Se ſchoten auer alſo to eme herut in ſin lager, 
Dat he upbrof unde toch daruan. 6.] 


tem anno 1509 do worden tom Berne iiij ſwarte monnide 
vorbrant, dewyle fe den anderen Francifeum malen wolden onde 
Marien in erffunden entfangen vorgheuen vnd myt ber fwarten 
Zunft vmmegingen. "4 3. 

In dem fuluen iare mafeden de Lubſchen r fihepe vt ton 
orligge iegen Tonin? Karſten to Dennemarken. Auer fe 
qwemen fo wyt van eynander, dat erer men twe fchepe wedder 
to Zubef qwemen. 3. 


Item anno domini 10 blef Hans Hoge van Hambord 
myt pelegrimen op der Scillinge mit man vnde alle, eyn 
ſchyp van Ir laften, dat en Got gnade. 3. 

[Hehnli 6, doch mit bem Zuſatze: — mit man unbe mit alle; 
uppe der utreife tom tefen, dat Got nit wolde bat fe jotane 
afgoderie driuen fcholden. 6.7 

Anno 1510 wurt dat grote orgelwerk betenget to |. 
Jacob to Hambord. 4.9 

Item anno 1510 vnde 14 do was de grote feyde twyfchen 
ben Lubſchen vunde dem Ffoningbe van Denmarten,*) alfo dat 
de ganze Berger reyße van Lubek to Hamborch gelecht, af 


») der 5 fehlt 6. >) ähnlich 6, doch mit 60 als Zahl 
ber läbſchen Schiffe. 


2) Diele Begebenheit erregte das größte Auffehen auch in unferen Ge: 
genden, wie unter anderen auch aus der in demſelben Jahre gedrudten 
nieberfächfiichen Uebertragung des dem Thomas Murner zugeſchrie⸗ 
benen längeren Gedichtes: Bon den fier keheren Prediger ordens 
1509. 4°, hervorgeht. Bergleide Panzer Zufäpe und Scheller 
Bücherkunde. 

2) Irrig für König Hans. Bon dieſen Schiffen und deren Untergange 
f. Reimer Kod und Waitz in Zeitfehrift des Bereins für Lübeck. Se: 
ſchichte Bd. I. ©. 154, 160. 

2) ©. oben ©. 44. 

*) Beral. oben S. W 3. 3. 1511. Die Exposita eivitatis verzeichnen 
3- 3. 1510: Ad guerras Inter dnum regem Danie et Lubicenses 
8019 tal. 8 sol. 


266 


vnde to ghefchepet wart. Vnde der Hollander, de be konink 
geleydet hadde, ßegelden by groten hupen dor den Sund. Auer 
de Qubfchen quemen dar mank vnde nemen ene wol sl fchepe 
ane de Be vorbranden vnde an fanf unbe in grunt fehoten. 

[Item anno 1510 vnde 11 do was de grote veyde myt 
dem koninge to Denmarfen und Lubek, ßo dat de gantze 
Dergerreyße to Hamborch geledht wart, af vnde to gefchepet 
alle govere etc. Vnde in der veyde nemen de Lubſchen wol xl 
fchepe ven Hollanderen, ane de Be vorbranden vnde in fanf 
fchoten, dewile Be de konink geleivet hadde.“ 1) 2. 

tem anno 1511/12 do was de feype myt ven Lubeſchen 
onde dem foninghe to Dennemarfen. Dofulueft wart de 
ganze Berger reyfe van Rubel vp Hambord geledht. Vnde 
de Qubefchen nemen den Hollanderen vele ſchoner fchepe 
vnde fehoten er vele in grunt, of van des koninges fchepen, ane 
de fe vorbranden, vnde de fuluen yn ben firant lepen wol by 
itje fchepen, de de Hollander dar leten, unbe de Lubeſchen 
voreden de pryße to bus. 42) 3.] 


‘tem anno 1513 mas eyn vplop to Eollen twilchen den 
"borgeren vnde deme rade vnde worden erer fouen vt bem rabe 
omme erer vorrederye willen de koppe afgehoumen. 3. 

[Uehnlih 6 mit dem Schluffe: unde dar wurden vij ut bem 
Rade enthöuedet unde dar was Papegoge mede be upperfte 
borgermeifter.] 

Deßſuluen iared was of eyn vplop to Brunfwpt vmme 

o)fehr ähnlich 5.9.1511: am Schluffe Summa by ije etc. 
ähnlich 6 3. 3. 1512, bemerkenswerth ber Zufag: unbe 
de Hollander famt dem koninge hadden ben Sund un be Oſterſee inne etr. 
fo bat fe tor füne quemen.?) 


1) Bergl. Waitz a. a. O. ©. 162 und 169. 

*) Exposita civitatis a. 1512: Exposita pro diversis rebus, bonis et 
victualibus in beilo Hollandrinorum 68% tal. I s. Yden. — während 
der zu bdiefem Behufe von den Bürgern cingezahlte Schoß nur 
4218 tal. betragen hatte. 

e) Vergl. Waitz a. a. O. ©. 170 filgr. 


—— 


der vndrechlyken tzyſe willen, de de raet moſte afſtellen, wolden fe 
to freden bliuen. 9 3. 


Stem 1514 ynt far, was echts eyn hart winter vnde 
de Elue wart geyfet.n Vp defulue tyt was ene vorfamelinge 
der fürften im lande to Brunſwyk vnde togen yn Areflant, 
var wart hartogen Hynrik van Brunſwyk de Top afgeſchaten 
vor Lerort.) 3. ’ 

(Item anno 14 do was fo grot winter unde froft, dat 
de Elue vor Hambord wart geyfet van ver vulen horne an 
wente vor dat Efholt, ümme des bertigen van Brunßwyks 
willen, de bo in rüftinge was, dar be mede toch in Freßlant 
und wart gefchaten vor Leerort. 6.) 


tem anno vomini 1515 do togen de vorfchreuenen heren 
vnde furfien mit vele ruter onde Inechte vor Groningen vnde 
fregen dar tapper fleghe vnde moften alfo na velen anßlegen mit 
nichte dar van teen. 3. 

Anno 1315 wurt funte Peters torne ingefperet.”) 4. 


Stem anno 16 do vorfammelde de Fonint in Frankryken 
enen groten hupen Inechte, wol lxxx dufent man, toch dar mit 
in Swyptzen, ) dar de mefte hupe geflagen wart. ©) 3. 


Stem anno 1517 do wart de torne to funte Niclawße 
binnen Hamborch geboumer "*) vnde, do he al rede was, beft 
be xvj duſent mark Lubeſch gefoftet. 

[Item anno 1517 do wart be torne in Hamborch to funte 
Nicolaus gefperet vnde gededet; deſulue heft mer den xvj duſent 
mark gefoftet, do be rede was. 3. 


°) äbnlih 6. 5) Swytzeren corrigirt 3. 5) fo wörtlich 6. 
») im kaſpel Nicolai gefp. v. gebouwet ſchließt 2. 


2) Berg. oben ©. 45. 

2) Bergl. oben S. 46. 

2) Berg. oben ©. 44. 

*%) Bon dem Bertrage mit den Meier Hinrich Bartolpus aus 
Pannover f. oben &. 13 u. 44, fo wie Möndeberg Geſchichte des 
St. Ricolats Thurmes (1848) und defien: Die St. Ricolat- Kirche in 
Hamburg. 


268 


Item anno 17 do wart de torne to funte Niclawes gefperet 
unde heft vele dufent gulden gefoftet. 6.] 


tem anno 1518 do quam dat reyne wort Gades in diſſe 
lande onde !) alle dudeſche nationen dorch enen vramen chriſten⸗ 
man, Martinus Rutter genant, welfer to Wittenberge, im 
lande t0 Myßen entholven, erften geprebiget, geichreuen vnde 
angehauen heft, varna ©) in de drude geftellet vnde vtgaen laten, ') 
worbordy mennich beprouet herte, ßo dorch paweſtlike gefette vor⸗ 
drucket,e) vorluchtet, to erkanteniſſe gotliker warheit gekamen, 
getroftet ) ys worden. Gade ſy lof ) vor fine gnade, amen. ) 

[Item anno domini 18 do quam dat reyne wort Gades vn 
alle dudeſche nacion dorch enen chriſteumonnik Martinus Lutter 
genant, welker to Wittenberge im lande to Mißne dorch den 
framen furſten entholden, erſt iegent aflat geprediget, geſchreuen 
vnde yn drucke geſtellet u. ſ. w. 3. in Uebereinſtimmung mit 1. 
kürzer 6. 

Item do men ſchref 1518 do quam dat reine wort Gades 
in duſſe lant dorch enen framen chriſtenman, Martin Lutter 
genomet, welfer to Wittenberghe im lande to Myfne entholden, 
erſt geprediket, gheſchreuen und angehauen heft, und ßo in den drucke 
geſtellet auer alle dudeſche unde welſche nation dorch dudeſche 
und latin geforet ys worden; wordorch mennich bedrouet herte 
vorluchtet, tor erkenteniſſe gotliker warheit gekamen, vortröftet 98 
worden. Gade ſy ewych lof vnd dank, dat wy de ſchoene tyt 
geleuet han. 5.] 


tem anno 1519 do was de feyde mit dem bertigen van 
Brunſwik vnde dem hertigen van Luneborch, welfe eyne velt⸗ 
flacht helden, dar vele duſent manne gefangen vnde flagen worden 
od de hertih van Brunſwyck fulueft gefangen worden vnde 
alles gefchuttes quyt geworben vnde op Tzelle gefort.?) 

Stem 1519 do was de feyde twyſchen dem bertigen van 


i) diffe I. vnde fehlt 2. © vnde bama 2. ) vnde v. la. 
fehlt 2. =) Bo —- vordrudet fehlt 2. ) votroflet 2. °) ewych 
loff 2.) amen fehlt 2. 

ı) Bergi. oben S. @ und 45. W. Havemann Geſchichte von 

Braunfchweig und Lüneburg Th. II. ©. 84 flgd. 





269 


Brunßwyk onde Luneborch. In welter sende Be mallanter 
groten fchaden deden myt rouen vnde barnende, ßo lange, bat 
Be im velde eyne ſlacht geholden, vnde de hertige van Tunes 
borch gewunnen den furften van Brunßwif gefangen vnde fyn 
geichute genamen befft. 2. 

[Item anno 1519 was de feybe mit den hertigen van 
Zunebord vnde Brunſwyk. De fulue wart yn eyner velt- 
flacdhtinge mit fonem brober ghefangen van dem hertogen to 
2 unebord vnde alle fon gefchutte qwpt. 3. 

Item anno 1519 do wad de veyde twpfchen dem hertigen 
van Brunßwigk unde Lüneborch, deſulue wan of de ſchlach⸗ 
tinge up der Soltower heyde unde nam den hertigen van 
DBrungßmwpygf gefangen unde dar to alle fin geſchütte unde pros 
viande berouet unde up Tyelle geföret. 6.) 


Stem anno 1520 bo was te torne to funte Niclauße 
ganz rede und foftene wol 16,000 mark Lübeſch.) 5. 

tem anno 1520 do ") wart bertih ) Karolus van Bur⸗ 
gundien to enem Romeſchen koninge vnde barna in dem!) 
fuluen iare in“) Afen geforet”) to enem Romeſſchen keyßer 
gekaren vnde gekronet) myt grotem triumpho”) vnde herlicheit. 
Got geue vns *) allen tor ſalicheit.) 

[Item anno 1520 do wart bertih Karolus van Bur⸗ 
gundien to enem romeſchen Taifer gefaren unbe to Alten inges 
föret unde gekrönet; vnde men ) mad wol feggen van em: 
„intrauit ut agnus, regnauit ut lupus, moritur ut canis, sepe- 
lietur ut asinus“, den be ein vorfolger des evangelii geweſt. 6.] 

Item in dem fuluen iare wart eyne mechtige infula vnde 
flat im venediefhen mere alße Rodijs van vem Turkeſchen 
feyßer gewunnen vnde vpgegheuen dorch de Sohanniterheren, 
bewile dat Be gaer nene hulpe, wowol dides gefordert, noch vam 
keyßer edder paweft erlangen mochten. 

[Item im fuluen iare wart Rodiis, eyne infula vnde grote 


do fehlt 3. 9 hartich 3. ) im 2.3. *")to 2.3. Y)ingeforet 2.3. 
"triumph 3. 9 em vnnd vns 3. Y) So 5. My men fehlt 6. 


3) ©. oben z. J. 1517. 
2) ©. oben ©. 20. 


270 


flat, im Venedieſchen mere belegen, dem orben faneti Johannis 
tobehorig, von dem Turkiſchen kepher Solimanud gewunnen 
vnde vpgegheuen, vewile Be gaer nene bulpe noch vam leyßer 
ebder paweße erlangen mochten. ) 2. 

tem in duffem iare wart Rodys de grote flat vnde bat 
gange lant van dem turfifchen keyſer belegert onde gewunnen, 
de wyle fe nen hulpe noch vam Teyfer edder paweſte vorlangen 
mochten. 3.°')] 

Item anno 1520 9) vp ber eluen bufent juncfrowen bad") 
gaf des rykes rat van Sweden ven Holme vp in be hant 
konyngk Chriſtierns van Dennemarlen, de 9) doch unwyntlif 
was geholben tar unde dad. Dewile d) Be 9) nene tovore van dem 
ſteden habben '), moflen Be bat rife vpgheuen. © 


Item ) nicht lange darna im iare 21 bo let vefulue fonynf 
Chriftiern van Dennemarken?) des rykeß rat van Sweden 
in veligen daghen de Toppe afhoumwen, alße bifchoppen, ritteren 
vnde klenen kynderen. Ok ßo let be enen iarighen doden vt ver 
erde !') grauen vnde, myt den vorbenomden afgehouwen, 9 vp 
dem velde im fure vorbernen.2 

Darto Iet be eyn ganzs kloſter vul monnyke, vmme dat Be 
ene excommunicatum helden, vorbrenfen.“) 

[Item anno 1521 do let de fuluefte konink Ehriftiern vt 
Dennemarfen op enem gaftebabe in veligen dagen, aller ere 
lofte, eede, fegel onde breue vorgeten, ded rykes raet van 
Sweden, de he geladen hadde, de koppe afhouwen, alfo biſchoppen, 
rittern onde Fenen Tonderen de vam adel weren. DR fo let be 
enen boben, de eyn gang tar Tank begrauen gheweſt hadde, vp⸗ 


ähnlich 6, doch minder genau. ») fo kürzer 5. ®) im 
fuluen iare 2. 83. °) ppp To. Chrifterne, de 2. benn holm onnb 
bat ganbe ryke vpp Fo. Chr. tho Deunem. 3. 9 nenn 3. 9 bem 
fe hadden bar vor gelegen, bat fe 2. 5) fließt 3, ähnlich 6. 
e) fteben mochten erlangen 2, ähnlich 5. MM) auer2. *) v. Dennem. 
fehlt 2. |) erben 2. 5 afgebouwen fehlt 1) 5 wie 2; 
äbnlih 6 ohne FJahresangabe. ") barto — vordrenken fehlt 2. 
1) Ortober 21. 

2) Die ganze Erzählung vom 3. 1520 faft wörtlich bis hieher f. oben S. 21. 





271 


grauen vnde mit ben vorbenomeben vp dem velde yn dem fure 
vorbernen. 3. 


Darna beft be of eyn gantzo Tlofter vul monnide, de interbiet 
beioen ſyner gruwſamen tyrannifchen daet haluen vnde nicht 
fongen noch miſſe wolden holden em iegenwardich, laten alle yn 
eyn water werpen vnde vorſupen; heft alſo anderhalf iar ganz 
gruwelylen gehandelt, mannygen gedodet, vele wedewen vnde 
weyſen nicht allene ghemaket, ſunder of van landen vnd luden vt 
deme ryke vorwyſet vnd voryaget etc. 3.)] 


Item anno 1523 do qwemen de Juten vt Gotlant te 
dem olden hertigen Frederik van Holſten to Hußem, vmme 
mit eme eyn vorbunt to makender) wedder den konynk Chris 
fiern®) to Denmarken, ) dat Be em mochten vnder ogen 
fiaen, dewile Ge doch) wol wuſten, yt wolde ene n koſten lyf 
vnde gut, wo Be ſik ſiner ) nicht erweren mochten vnde konden ete. 
Vnde nachdeme de gedachte konynke) Chriſtiern vele boßer 
vpſate nicht allene wedder de Juten, den") of iegen den ges 
melten ) hertigen vnde de ßoß Wendeſchen ſtede vele wreuelike 
dade gebrufebe”), ßo ys de vorbenomede hertige myt *) den ſteden 
Lubek vnde Hamborch auer eyn gekamen, dat Be wolden lyf 
vnde gut by eynander laten; vnde ſamelden vele ruter vnde 
knechte to perde vnde to vote by groten hupen etc. Do konynk 
Chriſtiern ) dat vornam, makede he to Kopenhagen ſyne 
ſchepe verdich, dorch Gades vorhenkeniſſe vnde willen vor⸗ 
fegelvde ) dre ſyner ) konynkrike alfe Sweden, Denmarken 
vnde Norwegen, vnde quam myt finen ſchepen, kynderen 


=) malen 1. °) denn vpgemelten ko. Karſtenn 3. 7) to De. 
fehlt 2. 3. Dopod fehlt 2. 3. en doch 2. ene od, wo dem 
Ayle fwebenn gebaen geicheenn 3. 9 wo fe em 3. ) konynk 
fehll 2. 8. 9) dan 2. H gemelten fehlt 2. vpghemelten 8. 
”) bis hieher 2, 8 etwas abweichend im Ausbrud in ber 
Bortfellung 2) bertih van Holftlenn myt 2. bartige fampt 
benn Gutenn mit 3. 7) Chriſtiernus 2. Saritenn 3.) dor 
ben willen ©. vorßegelde 2. dorch ©. ſtraffe vorße. 3. ") fyner 
feblt 2. 9) Quam alfo 8. 





272 
vnde Foninginnen, keyßer Karolus fufter 9, went tor Deere in 
Seelant, * ) dar Be balte na van Horgen flarf ete. 

tem in dem fuluen iare toch hertich Frederik van Hol= 
ften mpyt den vorbenomden fteden in Denmarfen vor Kopen⸗ 
bagen, bar ge vor legen iar vnde bad, Bo lange, dat Be 9) 
brot vnde beeres f) gebrefes haluen, flat 9, flot onde dat ganze 
lant vpgheuen in des bertigen hant van Holften?) vnde huldigen 
vor eren beren veer weten na paſchen anno 1524. 

tem darna im fuluen iare 24 ſunder alle moye vnde vnkoſt 
98 de fulue hertich Frederik van Holften ale eyn recht erf- 
gename to Norwegen gehuldiget vnde achte daghe vor funte 
Johanße to middenßamer gefronet worden to enem foninge in 
Denmarden, in byweßende ver wendeſchen ftede etc. 

[Stem in dem fuluen iare toch hertich Frederik van Hol⸗ 
fen myt den vorbenomden ſteden vnde dudeſchen Tnechten vort 
in Dennemarten vor Kopenhagen vnde legen dar vor iar 
vnde dad) Bo lange, dat Be gebrekes haluen van vitalien veer 
weken na pafchen de flat vopgeuen in bed bertigen hant van 
Holſten anno ete. 24.9) 2. 

Item darna im fuluen iare 98 be to Norwegen alße eyn 
recht erfgename gehuldiget vnde viij dage vor ſunte Johannis 
baptifte gekronet worden vor eynen konynk to Denmarken. "92. 

Doſulueſt toch hertich Frederik van Holſten ſampt ben 
ſteden Lubek vnde Hamborch vnde den Dudeſchen knechten 
in Dennemarken, beleden Kopenhagen vnd legen dar eyn ganz 
iar vor fo lange, dat fe brot vnde beres gebrekes haluen veer 
weken na pafchen de ſtat vpgeuen yn des hertigen vnde der") 
ſtede hant anno 1524.*) 3. 


°%) de E. Ka. fu. was 3. U Seelandt fließt 2, 3. 5 wie 

2u.3; 6 wenig abweichend von 3. ße fehlt 1. 5) beer 1. 
dat Statt 1. 9) 5u6 wie 2. ) diefer S fehlt 5, 6 nidt 
ohne Fehler, doch mit bem Zufab: iß — gefrönet worben tho 
Anßlo. © ber fehlt 3. 
ı) Der ganze Bericht vom 3. 1523 bie hieher, jedoch mit Heinen Aus⸗ 

Iaffungen und Zufäßen, iſt wörtlich in der oben ſtehenden Chronik S. 2. 
2) ©, oben ©. 21. 
2) Bon der Krönung zu Kopenhagen f. oben S. 22. 
4) Zaſt wörtli übereinflimmend f. oben ©. 21. 





273 


Darna im fuluen iare yn bywefende ver ſtede ys dem fuluen 
bertigen ganze Den nemarken an hant gegaen vnde 98 funder 
alle moye de vilgebachte bertich Frederik alfe eyn recht erfname 
to Norwegen gehuldiget vnde gbefronet worben in Kopenhagen 
to eynem Toningbe in Denmarken. 3.] 


Middeler tyt hebben of ve Rubfchen enen vorlopen Sweden 
van adel Guſtav Eriks wedder in dat ryk geforet, ven Holm 
belegert vnde gewunnen vnde Guftaf to Toninghe ghemaket, ve 
darna aller woldat, lofte, eede, ya Regel, ere vnd breue vorgat 
vnde dede den Lubſchen groet qwat. 3. 


[— mafeden Guftaf to enem foninge auer Sweden ryfe. 
Unde de lauede den Lübſchen ere vrygheide to beftebigen, va be 
doch darna michts enhelt unde nicht allene ven Rübfchen funder 
der ganzen Hanfee ere vrygheide berouede unde fe ut dem ganzen 
ryke vorjagede unde vorgat alfo finer ere, fegel unde breve, darto 
ſines eebed, dat be den ſteden geichwaren hadde. 6.] 


tem anno bomini 24') do quam fo grot®) water van 
bauen daell in der Elue, Bo dat dat water van Geyſthachede 
auer alle ve Marſtlande berlept ) bet 10°) Hambord; vnde 
dar’) wart eyn.braf wol xvj vadem beep, dat ſchyr de Wynßer⸗ 
torne myt dem dore ommegefallen were, vnde dar) dreuen 
enwech beyde huße) vnde garbene. °) 

Item do men ſchref 1524 quam ßo grot water van bauen 
dael in de Elue, dat it aver berghe und marſch Geſthachede 
herdael, auer alle lande hergynk. Und to Hamborch vor dem 
Wynfer bome wart eyn brak wol xvj faden depe und daer 
dreuen enwech beyde huße und gaerden. 5. 


Sehr ähnlich 6 mit dem Schluſſe: beyde binnen unde buten 


“der flat, dat dar grot ſchade geſchach. 6.] 


1) 1524 2. ) grotben 2. *) bergpnd 2. vor 2. P)ybt 2. 
9 brad vor d. Wynßer bome mol vj vabem bep vnde 2. 7") hußen 2. 
») ber $ in 1 mit d. 9. 1524 fpäter nachgeholt. 


18 


274 


Stem anno 1525 des fondages na Keliciant I) worden to 
Hamborch vpgebracht huntert vnde Irrij Beerouerg, der houetman 
was Clawes Kniphof genant, konynk Eriftiern, ewan to 
Dennemarfen, ſyn geafferbigede. De Hamburger weren men 
vje man ſtark vote myt veer Trauelen vnde twe fmaden boyers, 
doch dorch Gades hulpe Bo nemen Be diffen Kniphof in ber 
Ooſteremße myt veer ſchonen ſchepen vnde grotem geſcutte. 
Dat groteſte ſchip was mit dren marſen, de Gallion genomet, 
twe krauels vnde ene iachte. Sze worden to Hamburch, na 
vtwiſinge erer egenen!) breue, alße ßeerouers vorrichtet vnde 
vppe deme Broke afgehouwen, Clawes Kniphof myt twe vnde 
ſouentighen y. De anderen auer vnſchuldighene, alße de he van 
120 fchepen leuen laten onde gefangen namen, dar to gedwunghen 
hadde, ſyn vt gnaden loeß gegheuen worden.) 

[Item anno 1525 des ſondages na Feliciani worden to 
Hamborch vpgebracht hundert lxij ßeerouers. Der houetman 
hetede Clawes Knyphof, des koninges van Denmarken 
Chriſtierns fon afgeferdigede. De Hamborger weren vige— 
togen myt iitj krauelen vnde ij ſmacken bohpyers, vnde dorch Gades 
hulpe nemen Clawes Knyphaue in der Oeſteremße myt iiij 
ſchepen, dat groteſte myt dren marſen, de Gallion genomet, 
tive krauels vnde eyne iachte. Diſſe vorbenomede Knyphof ys 
myt lxxij afgehouwen vp dem broke vnde ere hourde vp de 
pale geſet, wo ßerouer recht ys. De anderen, alße vnſchuldighen, 
de he dar to gefangen vnde gedwungen hadde, ſynt vt gnaden 
loeß gegheuen worden. 2. 

Item anno 1525 des ſondages na Feliciani ſint to Hame 
borch vpgebracht hundert vnde lxij ßerouers. Der houetman 
was genant Clawes Kniphof, des vorlopen koningh Kar⸗ 
ſtens vt Dennemarken ſyn afgeferdigede. Diſſen nemen de 
Hamborger yn der Ooſteremße mit veer ſchonen ſchepen, 
bat groteſte mit ver marßen, de Gallion gebeten, twe krauels 

t) egene 1.  ") ſoueuentighenn 1. ) 5 wie 1 doch kürzer. 
ı) Feliciani iſt im hamburgiſchen Kalender den 20. October 1525 am 

Freitag. Weber tiefen bänifchen Freibeuter Kniphof fiehe oben S. 22 

bie 33, fo wie bie gleichzeitigen Gedichte nebft meinen Erläuterungen 


in der Zeitfchrift f. hamburgiſche Geſchichte Th. II. S. 118—140 und 
Th. IV. ©. 212—235. 


275 


unbe eyne yachte, alle mit grotem fwaren gefchutte, wo noch vors 
banden. Diffe Anypbof ys alfe eyn Berouer — na viwifinge 
foner egen breue — to Hambord vorridtet unde op deme 
Brofe fulf Irmif afgehoumen; de anderen, alfe de be gefangen 
vnde dar to gebrungen hadde — de wyle be dar fulueft voer 
bat —, fint vt gnaden loeß gegheuen. 3.) 

Item anno domini 1525 det ſontages na funte Felicianus⸗ 
bage worden to Hamborch upgebrodt 172 ſeeröuers, der houet⸗ 
man waß Elaus Knyphof, des verſlagen foninf Karften ut 
Dennemarfen fon afgeferbigebe ut Seelant. Vnde heft groten 
ſchaden daen den fleben unde dem”) Toepmanne van Bergen, 
alſo dat Be van Hamborch verorfafet fint en to halende. Unde 
mateben ut vj fchepe to orliegen. De ammeral mad Ditmer 
Koel, de ander was Simon Perſeual, Diril van Mynden 
und Clawes Haſſe unde twe ſchmakenbojers alfe Peter 
Lüpders unde Jacob Blok.) Alfe nu Clawes Knyphof in 
Grete in Freßlant lag mit iiij ſchepen, dat grötefle de Gal⸗ 
lion genömet, twe Fraueld unde eine juchte, fint de Hamborger 
fhepen to em in Grete gelopen unde fit mit em gefchaten unde 
vele doet geilagen, ane de auer bort fprungen unde vorbrenfeden. 
Bnve in diffem fiorm id ofe Rode Clawes mede umme ge= 
famen. To laften hebben ) de fchepe vorauert unde Clawes 
mit den finen gefangen namen unde leten na der Elue bregben. 
Die Knyphof iS tv Hamborch vorrichtet alfe ein feerduer 
und up bem Brote afgehowen worden mit Irrij mannen. De 
anderen auerft, alje de he darto genamen unde darto gebrungen 
hadde, fint ut gnaden loßgegeuen. 6.] 


Item anno 1526 do wart de konink van Bngeren nıyt ®) 
velen heren, ®) geiſtlik vnde wertlif, van dem Turfiffen keyßer 


dvorch vorrederie in de Donowe geiaget vnde myt vele duſent 


mannen, rittern vnde nechten erflagen. Szo dat ) gange Vn⸗ 
geren in fpne walt gefamen 98.9) Vnde vele der ) chriften, 


») den 6. Y) fchepen 6. 9 beppen 6. ) myt feblt 1. >) furften 
onbe beren 2. 9) vnde hefft 2. 9 g. V. ingenamen 2. °%) DE vele. 


2) Bergi. oben ©. 4. 
18* 


276 


manne, vrowen vnde iuncfrowen erbarmlif by") groten hupen 
gefangen vnde ghebunden ©) henwech in Turfyen gedrewen alße 
bat vee®) to vorfopende. !) 

[Aehnlich 6, doch mit dem Zufabe: — dorto de jungen kinderken 
laten fpeten, in ftüden tohowen und vormorbet vele volkes. Man 
wil feggen, dat ſyn egen gemal, frow Marie, des kaiſer Ka⸗ 
rolus füfter, en hebbe helpen vorraden. 6.) 

Item anno 26 do nam be iunge hertich Chriftiern van 
Holften des hertighen dochter van Louenborch vnde belt hof 
to Hambord, dar Be ftefen unbe brefen oppe dem Hoppen= 
marfede, de dar vpgebrafen vnde geploget was. " ) 

tem nicht lange darna, do de hertige van Touenbordy 
ben iunghen furften to gafte geladen hadde, brande em vppe 
Rouenbord fon befte hus af vnde alle, wes bar inne was, in 
ber nacht vnde fume, dat bat volf geredvet wart. !) 

[Sm fuluen iare belt bertih Karften van Holften fyne 
hochtyt to Hamborch vnde frech des hertigen dochter van 
Louenbord. 3.] 

Anno 26 wurt betenget dat fehipwater twilchen Hamborch 
vnd Didefloe am dage Donati martyris”. 4. 

[Stem anno 1527 to nam de iunghe hertih Chriftiern 
van Holften des bertogen dochter van Louenborch vnde helt 
hof to Hambord myt grotem prale vnde tornere, bewile bat 
market to Hamborch was vpgebrafen vnde ummegeploget ꝛc. 2.) 

tem anno 1527 am meydaghe do wart Roma gewunnen vnde 
vpgegheuen keyßer Karolo dem voften; vnde de pawelt mit xvj 
earbinalen wart gefangen to Neapolis gefort. Vele rotiften, boctoren 
vnd furtifanen worden erflagen, vorpeddet mit den perben vnde 
vpgehanghen. Darto fint etlife van den rifen geweßen, de fif in 
bofpitale in ver kranken fleden, de Be in de Tiber worpen vnde 


) erbarmelid vormorbet vnde by 2. 9 bunden 2. ®) alße 
be vee fehlt 2. i) Etwas abweihend im Ausdruck 8. 5. 
2 äbnlider als ı. M ähnlich doch Fürzer 5; der S in 6 
ähnlich 3. 3. 1528. !) diefer S fehlt 2. 3. 5. 6. 
ı) Ein auffallender Irrthum in der Jahreszahl, da die Bermählung 1525, 
October 29. flattgefunden. ©. oben ©. 49. 
2) März. 





—— 


fit alße gelike franken in de ſtede leden, ſynt alle vormordet by 
na xxx duſent man an bepden ſyden. Nach Gades willen ys er 
fal gekamen, Got vorlene vns ſyne gnade! 

[Item anno 1527 am meydagen wart Roma gewunnen 
vnde vpghegeuen keyßer Karol dem voften vnde be paweſt wart 
gefangen myt xvj cardinalen. Vele rotiſten, doctoren vnde kurti⸗ 


ſane ſynt erſlagen, vorpeddet myt den perden vnd etlife, de fil 


in hoſpitale in de ſteden der kranken de ſe in de Tiber worpen, 
gelecht hadden, ſynt alle erworget wol xx duſent man. Na Gades 
willen 98 ere val gekamen, Got vorlene vns ſyne gnade! 2. 

Item anno domini 27 am meydaghe To wart Rome ges 
wunnen vnde vpgegheuen keyßer Karol dem voften onde de paweft 
wart gefangen mit r0j”) carbinalen. Vele doctoren, rotiften vnde 
eurtifanen ſynt erfiefen, vorpevdet mit den perben vnde by den 
gemechte opgehangen, jo dat by na allentbaluen wol xrr dufent 
manne font erflagen worden, nad) Gades willen er val 96 ghe⸗ 
famen; Got geue vns fyne gnabe! 3. °)] 

[Achnlih 6, doch mit abmeichendem Kingange und Schluffe: 
Item anno domini 1528 am maidage wart Rome auertagen 
unbe geplündert dorch den hertigen van Borbon ut bevele 
kaiſerlicher majeſtät u.f.w. — fo dat dar by xxij Dufent Doet 
gebleuen fint.) 

tem epn iar darna ) 98 dar Bo grot water bynnen 
Rome gelamen, dat ny ßodan geweſt was vnde darna eyne 
dufterniffe xxiiij flunve, alße dach vnde nacht lank. Darna 
98 fuer ot dem bemmel vppe de lude in den ftraten gefallen 
vnde ganzlifen vorbrent. °) 


Item in dem fuluen tare?) ys to Hambord ot dem gramen 
flofter eyn monnif, alße brovder Steffen Kempe, eynprechtighen 
van den Tafpelheren ”) vnde borgeren D to funte Katarinen ge⸗ 
faren vnde geeichet to enem paftoren efte kerkheren ) Gades 


") xvij 5. ") ganz Ähnli 5. °) der $ fehlt in 2.3.5. 
») beren 2. 9 burgeren 2. 7) prebifere 2. 


2) Alſo 1528. 
2) 1697. 


278 


wort to predigende. Welfs he augenamen heft vnde dat Hofer 
sonde kappen mit reden vnde beſchede vorlaten heft.“) 

lAehnlich 5, obſchon im Ganzen kürzer, mit dem Zuſatze: hefft 
Gades wort gelert x iarlank. Aehnlich auch 6, doch mit abwei⸗ 
chendem Zuſatze: unde dat evangelium Chriſti reine geprediget wol 
by veerteyn iaren.) 

Item anno 1527 wart van den heren vnde borgeren des 
kaſpels Katherinen ein grawe monnik vt ſunte Marien Magda⸗ 
lenen kloſter, alſe broder Steffen Kempe vor enen paſtoren 
erwelet vnd heft dat angenamen, dat kloſterleuent vnde de kappen 
vorlaten, ene erlykfe hußfrouwen genamen vnde Gades wort ge⸗ 
prediget mennich iar lank. 3.] 


Item anno 1528 vp ſunte Jurgens dad?) vorſamelden fif 
etlike borger to ſunte Johanße!) by na rlviij, vnde beromeden 
ſyk by dem Rade to bliuende, ßo doch nemant van deme Rade 
geweken, ſunder Gades wort by toplichtende unde dat ſulue to 
hanthauende vorgenamen, mo ") billik was, beflaten. Darut wart 
eyn ruchte, men wolde etlife”) borgere ſampt den predicanten 
Gades wordes in der nacht enthouedete) hebben, welks doch 
alles dorch vorhodinge Gades, willen, wedder vnde windes, alße 9) 
bliren vnde donner, bat ſik ſunderlik de ſulue) nacht grußam 
vorhof 9, beneuenſt anderen vormeldinghen nablef ). Bnde des 
tor tucheniſſe ) der warheit weren den tor tyt ) binnen Ham⸗ 
borch gefordert vnde of?) gekamen wol v efte ſoße vronen of) 
bodels; vnde ve klokrepe worden vpgetagen van enem ber kark⸗ 


) Bei ſachlicher Uebereinſtimmung bat 2 außer ben 
bemerften noh Abweichungen im Ausbrud. ) ob. int 
kloſter 2. °) wort tho handtha. vnde bytoplidytende, wo 2. ) dat 
men etl. 2. ”) in d. nacht f. d. pre. gobtlifes worbes wolbe entb. 2. 
x) dorch Ga. vorhendniffe weddere v. willen ale 2. Y) fulue fehlt 2. 
2) erboff 2. *) vorm. vorbindert warth onde nabl. 2. 2) Des tho 
orkunde vnde tu. 2. ©) weren vp befuluenn tybt 2. D of fehlt 2. 
%) ebber 2. 


) Stephan Kempe F 1540 Oct. 3. ©. oben ©. 180. 

2) Aprii 24. Eine Nachricht von dem mißlungenen Anſchlage der Papiften 
wider bie Eutheraner, doch mit mehreren Einzelheiten in fehr demo: 
kratiſcher Färbung ausgefhmüdt, bat Staph orſt a. a. O. Th. V. S. 126. 


279 


fmaren in funte Niclawes Fafpel!) omme) ftormes willen, 
barbeneuenft allen fiatbeneren gebaden vppe ©) des Greuen baue 
bereyt to ſynde in orem tugbe, wen ®) eyn erbar Rat gebede ıc. ) 
Vnde dyt alled ps dorch de borghere, na vormeldinghe befocht 
worden vnde alßo in der warheit befunden ꝛc. Darut id ger 
worben eyn grot bewach vnde ratflagent der borgere, alßo bat 
Be wolden vmme fredes willen naber by naber tofamende fon ıc. 

[Item anno 1528 vp funte Jurgens bach vorfamelden fif 
etigfe borger to Hamborch yn funte Johannes Flofter wol 
xlviij; de beromeden fif by dem Rade to biyuenve, Bo doch ne⸗ 
mant van dem Rade geweken was funder Gades wort to hant- 
hauende vnde bytoplichtende vorgenamen, wu billif, was beflaten. 
Vnde darvt enflunt en geruchte, men wolde etlyke borger, fo 
dat enangelion hanthaueden, fampt den predicanten vorwelvighet 
vnde ommegebracht hebben, welks doch alles dorch Gades weder 
vnde willen, alſe blixen vnde donner, dat ſik deſulue nacht vorhof, 
beneuenſt anderen vormeldingen yB vorhindert vnde nagebleuen. 
Auer tor tuchniſſe, dat ſulkent vorhanden, woren do tor tyt wol 
v effte vi vronen to Hamborch vorſchreuen vnde ghekamen; 


t) vpget. ſunderl. in ſ. N. k. van enem ber ſwarenn vmme 2. 
8) gebaden weſth vnde Bo befunden, vppe. ) fon wen 5. ) gebode ete. 
ſchließt 2 und 5 wie 2, 6 wie 2. 


) Es if Albert Salzborg, ver Bruder des Bürgermeiſters Dr. Heinrich 
Salzborg gemeint. Vergl. oben 8.58. Gegen ihn und Zürgen von 
Zeven «ls Häupter der f. g. St. Johannis Leute hatten die Bürger 
eine Sage erhoben, wie man aus ver Antwort des Rathes 1528 
Auguft 9. im Anhange zu Art. 18 und der Erwiderung der Bürger 
vom 31. Auguſt erfieht. ©. Staphorſt a.a.D. Th. V. ©. 160 u. 162. 
Wegen des U. Salzborg fcheint jedoch eine Berfländigung bald ein: 
getreten zu fein, da er von den Bürgern in der Berhanplung vom 
9. 1529 Febr. 15. nicht wieder genannt wird in dem die Johannis⸗ 
Leute betreffenden Artifel. Nach 1545 erfiheint er als Leichnams—⸗ 
geſchworner bei der St. Ricolai⸗Kirche, doch muß er vor 1552 
Yan. 2., vem Todestage des letzten Mannes aus dem alten Geſchlechte 
der Salgborg verflorben fein. Es ſcheint mir kein Grund vorhanten, 
ihn nicht für den Berfaffer eines fehr guten geiſtlichen Liedes, deſſen 
ſechs Stroppenanfänge feinen vollen Namen in finnreiher Weiſe 
wiedergeben, zu halten. Es if zuerſt gedrudt im hamburgiſchen 
Endiridion v. 3. 1558, ſodann in Rambach's geiftlider Anthologie, 
fowie von Geffcken; auch hochdeutſch im Coburger Geſangbuch von 1621. 


280 


vnde de klokrepe worben vpgetagen van enem der ßwaren yn 
funte Nicolaus karſpel omme form to vorhodende etc. 3.) 


Im fuluen iare vp funte Philippi vnde Jacobi auent wart 
eyne grote vorfamelinge ver borger vp dem Emeßfchen huße, vnde 
der Rat ınyt den vororbdenten borgeren, ver do in elfem kaſpel 
rij vor erſt was gefaren vnde darna nody rriiij dar to georbent, 
vp deme rathuße; vnde hebben vorbaden laten de dre predicanten, 
ale van funte Niclauße ber Johann Szegenhagen, var 
Katrinen her Steffen Kempe, var funte Jacob bern Johan 
Vrytzen vnde of de vam Dome pt der luft, van funte Johanße 
vnde des billigen geiſtes capellen to ßeende vnde to horende nt 
Gades worbe, wol recht edder vnrecht hadde geleret. Dewile dat 
fif eyn iewelit ftarf vppe Gades wort bereep, ßo font vppe den⸗ 
ſuluen dach mit velen diſputacion vnde langen reden bord be 
dre vorbenomeden paftoren, vormidvelft Gades hulpe vnde fines 
morded, auerwunnen twe tortored, alfe doctor Bartoldus 
Moller, theologus in summo, doctor Johan Wendt, theologus 
in monachorum trufis to funte Johanße, vnde foß andere magistri 
nostri van den prebicanten, de mer vp paweſtlike gefette vnde 
veberlife consilia helden, alfe Gades wort. Vnde oyffe van den 
wreuelers worben befluluen daghes vt der flat vorwißet etc. 

[Item in dem fuluen iare 28 des dynxſtedages vor Philippi 
vnde Jacobi wart ene grote vorfamelinge ber borgere vppe deme 
Emepfchen huße. Vnde eyn erbar Rat voruogede fil vppe dat 
rathuß myt den vororbenten borgeren, vnde hebben barjulueft 
vorbaden laten de predicanten ver kerßpelkerken, alße ber Johan 
Segenhagben, paftor fancti Nicolai, her Stephen Kempen, 
paftor fancte 9) Katarine, onde bern Johan Vrytze, paftor functi 
Jacobi, de ſik op Gades wort berepen vnde vorleten. Dar beneuenft 
font of vorbaget worden de van dem ‘Dome vt der Huft, ot funte 
Johannes Flofter vnde van dem Hilligen geifte, alle de wedder 
Gades wort prebifeden vnde Gades worde fif doch berepen to 
bebbenve, to ßeende vnde to horende vt Gades worde, wol redyt 
edder vnrecht hadde. Szo fynt vppe den fuluen dad) myt velen 
bifputacien vnde langen reden bordy de dre erfi genomede paftoren 


k) fante 2. 





281 


vormiddelft hulpe gotlifer gnabe vnde fine worbed auerwunnen 
worben we bortoren, albe Bartoldus Moller, theologus tim 
Dome, doctor Wendt, theologus vt funte Johannes kloſtere, 
vnde noch fofie andere magistri nostri, papen vnde monnile, de 
ff der concilien onde vederen berepen vnde nicht wolden wedder⸗ 
ropen eren vt Bades worbe auertugeben erboem; Bo fpnt er 
vyue an dem fuluen dage vi der flat vorwißet worden ıc. ) 2. 

6 wie 2 ober 3, doch nicht ohne Kürzung und Fehler; eigen- 
thämlic, bei Aufzählung ber vorgeladenen Geiſtlichen bie längere Namen- 
reihe: — van funte Jacob unde doctor Moller, dr. Went 
van funte Johanſe, ber Flenßeborch unde Fabianus, alle 
dre mönnike, darto de kerkhere ut der kluft unde van dem hils 
ligen Gefte. Worvt entflunt ene grote vorfamelinge ver borger 
des binsbaghes na Philippi et Jacobi. Vnde de Rat mit den 
vorordenten borgeren vppe dem Raethuße bebben vorbaden laten 
de dre pafloren, alfe ber Johan Szegenhagen van funte 
Nicolaus, ber Steffen Kempe van funte Katherynen vnde ber 
Zohan Brise van funte Jacob, vnde of de van dem Dome vt 
der Hluft, van funte Johanſe vnde dem Hilligengeifte, vp dat‘ fe 
mochten horen vt Gades worbe, des fil eyn iver berep to lerende, 
wol recht ofte vnrecht hadde. So font yn dem fuluen daghe 
mit velen reden vnde langen bifputacion dorch de dre vpgemelten 
paftoren vormiddelſt gotlifem worde auerwunnen worden tive doc⸗ 
tores, alje doctor Bartoldus Moller, theologus im dome, 
onde doctor Wendt van funte Johanſe, of eyn theologus, vnde 
nody vj andere magistri nostri, de mer vp de veder, den op Gades 
wort bouweben; vnde vpf van ben font des fuluen dages vt der 
ftat vorwyfet. 3.] 


Nicht lange darna im fuluen iare worben vorbaden vnde 
afgedaen de myßbrukinge in den") miflen des") hochwerdigen 
facramentes des liues vnde blodes vnßes heren Iheſu Ehrifti, 
de befweringbe °) des wyewaters r), folted, palmes, fures, Lichte 
vnde krudes ı) vnde alles, wed bar anbanget, dar dorch Got 


I) Aehnlich doc Fürzer und nicht fehlerfrei 5. "I der 2. 
”) vnde bed 2. °) faer. de befweringen 2. ?) water 2. 7) lichten, 
kruderen 2. 


282 


befort vnde geuneret, ſyn billige wort myPbrufet vnde vele 
touerie gedreuen wert. ") 

[Nicht lange darna worben vorbaben vnde afgedaen ae 
de myßbrufinge des hochwerbigen farramentes yn ven offermiſſen 
vnde Belemiffen, ver mer vmme gelt, dan to gotlifer ers vnde ko 
falicheit ver minfchen geholden worben, darto of de befwweringen 
des waters vnde ſoltes, palms vnde krudes, lichted vnde vuree, 
ande wat des tandes mer was, dar dorch Got almechtich hochlik 
beforet, ſyn hillige wort gemißbruket vnde vele touerye gedreuen 
waert. 3.] 

Des ſuluen iares ys of nagegheuen, dat men alle dage in 
den fhrangen vnde op allen marfeben mad) vrygb fleſch kopen 
ande vorfopen, of des frybages vnde dorch De gange vaflen. 9) 

Of worden vorbaden vnde afgebaen alle bebregerie ber vi⸗ 
gilien vnde felemiffen dar beneuenft alle hillige daghe, de st billiger 
gotlifer Schrift neyn bewyß noch hiftorien hebben. et«. 

St worden deſſuluen iares afgebaen vigilien, ſelemiſſen 
vnde alle billige daghe, ve vt gotlifer, billiger fchrift neyn bewyß 
noch, hiftorien hebben. 2. 

Des 98 of tom fuluen iare vam erbaren Nabe vorlouet 
vnde vrygh gelaten, nach vtwifinge gotlikes worbes, dat men alle 
dage in den fchrangen vnde vp den markeden mad, fleſch Topen 
vnde vorfopen, of dorch de ganze vaften etc. 2. 

Ok worden afgedan vnde vpgehauen alle billige daghe, be 
vt billiger gotlifer fchrift nene grunt edder bewyß enhadden, ber 
orfate baluen, dat in den fuluen dagen vele boßheit mit fupen 
vnd drinkende, huetfchen, babelfpelen, horerye, mort vnde doet⸗ 
ſlach geſchach. Dar entiegen yB wedderumme nagegheuen, bat 
men na vtwiſinge gotlikes worbes to nottroft der minſchen mad) 
fry alle dage, of des frigdages vnde yn der vaften vp allen 
marfeden fleff fopen vnde vorfopen to fpifende, 3.]°) 

tem in vem fuluen iare wart eyn vorbunt gemafet bordy 
de groten vnde medhtigen churfurften, bijcoppe op dem bagbe to 

) 5 wie 2. °) ähnlich 5 9 6 fließt in beiden SS 
ſich 1 und 3 an, doch tft einiges von den aufgebobenen 
Mipbräuden weggelaffen, fkatt deſſen: unbe derglyken meer 
narrenfpels dardorch Got etc. 








283 


Wormbs; unbe wolden etlifen churfurflen vnde furften vmme 
banthauinge willen gotliled wordes ber lere Martini Luters 
vorraden vnde erflagen hebben, wells Got dorch fine Gnade afs 
ferde vnd vorhodde etc. ) 

[Item in dem ſuluen iare wart eyn vorbundt gemaket dorch 
de weldigen vnde groten biſchoppe ſampt anderen heren vnde 
wolden etlike churfurſten vnde furſten vmme hanthauinge willen 
gotlikes wordes vnde doctor Martini Lutters willen vorraden 
vnde erſlagen hebben. MWelf Got wende vnde aflerde dorch ſyne 
gnade ꝛc. 2. 

Item in duſſem ſuluen iare makeden of de vorwitzigen bi⸗ 
ſchoppe Mentz, Collen vnde Tryer fampt etliken anderen furſten 
eyn heymlik vorbunt wedder de hanthauers gotlikes wordes, de ſe 
wolden vorraden vnde erflagen hebben, welks doch Got vorhudde 
ende nablef dorch vormeldinghe. ) 3. 

Item im”) füluen iare makeden de mechtigen biſchoppe und 
andere wedder chriſtene förſten ein vorbunt wedder den churföſten 
van Saſſen unde ſyne mitvorwanten, be bat euangelium Chriſti 
handhaueden unde wolden fe hebben vorretliken erflagen, dat doch 
de almechtige Got vorquam unbe vorhinderte. 6.] 


Item in dem fuluen fare wart of van“) Wyttenberghe 
gefordert de hochgelerde her Johan Buggenhagen, doctor der 
billigen ſchrift, went tor) Hamborch gefamen, vmme eyne nye 
ordinancie 9 auer de ceremonien der kerken vt billiger ſchrift to 
mafende. Welkere angenamen vnde beleuet 98) van deme erb. 
Rade vnde den gemenen borgeren in allen parferfen, fcholen vnde 
hofpitalen to holdende ®) anno 1529. 

[Sn dem I fuluen iare wart of gefordert van Witten- 
berdy de hochnelerdve ber Johan Buggenhbagen, boctor ver 
billigen ſchrift, vmme eyne nyge reformation vnde ordeninghe auer 
be ceremonien ber kerken d); 98 to Hambord ghefamen vnd 


) ber $ fehlt 5. ”) in 3 ganz am Ende bes Jahres. 
"in 9 Item a. 1528 98 od worben vÄn 2. 7) bil. Godtliken 
ſchr. wente hyr to 2. 5 v. ene ord. 2. 7) wellere fullentagen 
unbe angenamen 98 2. ’) onbe gem. bo. be holdenn 2. kürzer 5. 
*) den 3. U bis hier 6. 


284 


auer eyn ganze tar gebleuen, beft gelert vnde geprebiget vnde 
de ordinaneie vullentagen anno bomini 1529. 3.] 


tem in deme iare 28 98 of eyn grot lanf nye receffe 
tordy eynen erbaren Rat vnde de gemenen borgere beramet vnde 
vmme frede vnde eyndracht to wolfart differ guden flat beleuet 
vnde angenamen gelijf ftatbof to holdende anno 29. ©) 

[In dem fuluen iare 98 of eyn nye lang receſſe begrepen 
vnde fullentagen vmme frede vnde eyndradt diſſer guden flat 
vnde van enem erb. Rade vnde gemenen borgeren beleuet to 
achteruolgende anno 29. 2. 

Item anno 1528 98 ok eyn lank grot receß, alſe dat verde 
twiſchen dem erbaren Rade vnde den borgeren, vmme frede vnde 
eyndracht willen duſſer erentriken ſtat Hamborch, beramet vnde 
beleuet gelik ftatbofe to achteruolgende); welf gut were, want 
jo jchege etc. 3.] 


Item in dem fuluen iare worben of de fecten der monnife, 
alße de witten vnde fwarten var funte Johanſe to den 
gramwen ingewißet to funte Marien Magbalenen. Jodoch 
font vele dar vtgegan dorch beleringbe gotlifes worbes in ber 
werlt dorch ampte fif to ernerende; vnde etlife der olden, vnge⸗ 
lerven gungen to den gramen in, er leuent dar to endigende 
in guten daghen. Auerft dat Flofter to funte Johanße 98 
dorch enen erbaren Rat vnde borgere to enem ftudio ofte fcholen 
vorordent, dat ere kyndere wes gudes dar inne leren modten ©). 

[In diffem iare vorginghen of de festen der monnife, der 
twe weren binnen Hamborch, alße to funte Marien Mag⸗ 
dalenen de grawen; de of neyn gelt in de hant nemen, iodoch 
hadden fe alled genoch, togen of nene ſcho an, ven dubbelde 
vyltzocke myt dubbelden falen, vnde grawe kappen gebragen. 
Auer to funte Johanße weren de [warten broder funte Do⸗ 
minicus orden; Drogen witte vnde fwarte Tappen vnde terben 
van vryen ftüden ıc. 

St 98 auerft vt fundergen orſaken gefcheen, dat men be 





e) Aehnlich doc Fürzer 5. ) bis hier 6. 9 ähnlich 
bod etwas Fürzer 5. 


285 


[warten monneke van funte Johanſe heft to ben gramwen 
ingewyßet. Welle, de dor Gades wort beleret weren, gingen 
bar vt fif dorch ere hantwerk in der werlt gelyf anderen vramen 
Iuden to ernerente. Etlike auer van den olden vnde vnuorſten⸗ 
digen, byna vj efte wiij, gingen to de grawen in bat kloſter. 
Auerft to funte Johanße 98 van dem Grbaren Rabe vnde 
borgeren georbent worden to enem fludium ofte fchole, eren kyn⸗ 
deren wes gudes barinne to lerende anno 29 im Bamere. 2. 
In diffem iare vorgingen of de monnile fetten in Ham⸗ 
borch onde moften de [warten Dominici broder vt funte 
Johannes Flofter to den grawen Yranrifcaner inghaen. 
Darfulueft 98 ene vryge waninge onde vodinghe dorch de borgere 
togefecht, doch alfo, dat werberumme funte Johannes Flofter 
eyn fchole vnde funte Marien Magdalenen kloſter eyn 
hofpital vor duffe guden fiat bliuen fchal to ewigen tyden. 3. 
Uppe diſſe jülue tyt worden of de mönnife ut funte Jo⸗ 
bannis Tlofter to den gramen van funte Marien Magda⸗ 
lenen ingewifet, unbe de kappen unde platten to vorlaten, den 
wolven een erbar Rat unde börger frye wohnunge unde koſt geuen. 
Datfülue hebben etlife angenamen, etlife auerft fint darut. 6.] 


Item anno domini®) 1529 98 de Turkiſche keyßer vor 
Bene in Ooſterich myt grotem volle getaghen '), belegert 
vnde geftormet. Jodoch gaf Got den ) van Wene de gnade, dat 
Be den ßegen behelden vnde dem Turken vele dufent man af- 
fengen !) onde flogen, fo bat he to rugge vt Öfterich 98 getugen, 
Gade of). 

[Item do men fchref 1529 iar is de turfefche keyßer Soli⸗ 
manus mit vwelen bufent in Dofterifen vor de guden flat 
Wyen getagen, hat vefilben belegert vnde geftormet. Auer Got 
almechtich gaf den van Wyen den Begen, bat Be der Turfen 
vele dufent fchoten vnd erflogen, dat be aljo mit grotem ſchaden 
onde ſchande mofte vt Ooſterik wyken.) 3.) 


») domini fehlt 2. ) keyſer myt finem here in Oſt. vor be 
ſtadt W. getagen 2. © Auerſt ©. almechtich gaff ben 2. ') aff- 
ſchoten 2. =) flogen vnde myt den ſinem groten ſcaden vnde ſchanden 
to rugge vth O. iogenn etc. 2. So kürzer 5. 9) ſehr ähnlich 6. 


236 


In dem fuluen iare 98 de nye graue langeft de Alfter 
na Lubek to farende vullen rede geworben. 

[Im faluen iare ) wart of de nye graue vi der Alfter 
in de Befte na Lubek to varende fullen rebe gemafet, Ho dat 
hir ſchepe quemen van Lubek vmmetrent Martini epiſcopi.i) 

tem in dem fuluen iare 98 de nye graue langfl be 
Alfter na Lubek to varende ganz?) rede worden, Bo dat of inf 
fuluen iare fint fhepe Tamen van Lubek to Hamborch, ) dat 
nuwerle gedacht 98. De fulue heft vntellik grot gelt gefoftet, 
voch ys de mene man berkaluen nicht befweret worden. 3. 

In dem füluen iare wart de Alfter in de Beefle’) na 
Liber gegrauen, alfo tat man mit fchepen van Lübek na Ham⸗ 
borch foren unde ſchepen Tan. Diſſe grafte heft mit den”) 
ſchlüſen in allen gekoſtet do fe‘) rede was xviij duſent mark. 
Unpe fint de fülue tyt fort van Lübek fchepe gefamen to Ham⸗ 
borch, auerft nicht ane ſchaden, wente to Zulsbüttel is ve 
ganze fhlüfe enwech gedreuen. 6.] 


Vnde im fulfen famer was de ſwetßuke vnde floruen to 
Hamborc in veer edder v weken bauen dufent mynfchen. Vnde 
de fufe toch vort auer alle lande, fo dat dat volf fere vor⸗ 
fchredet wart.?) 

[Sm dem fuluen iare vmme funte Jacobs dad) to myt= 
Bamer vorhof ſik eyne nye Tranfheit, de ſweytßuke genomet, vnde 


°) In 2 und 3 iſt bie Ordnung ber 88 2 und 3b. J. 
umgekehrt wie in 1. P) gantzs 9. 9 bie bier kurz 5. 
') Geeſte 6. °) dem 6. ') be 6. 


1) Ueber den Alfter: Canal, welcher die Nord⸗ und die Oſtſee verbinden 
follte, find viele Nachrichten zufammengeftellt in meinem Berichte über 
die Rechte Hamburgs an der Alfter. 

2) Bergt. oben S.60, wo Hermann Evers als derjenige, welcher die 
Schweißſeuche aus England eingeführt, benannt wird, ver [don S.47 
hervorgehobene kühne Schiffer. Die Schweißfeudge (the sweating 
sickness) war ſchon 1485 in England, Slandern, Deutfchland erfhienen 
und nicht minder fehr zerfiörend 15829. Die Opfer derfelben farben 
in 3—2%4 Stunden eines leichten Todes. Bermeidung aller falten Luft 
oder Erhißung war das befte Mittel dagegen. Bergl. Lingard 
History of England T. V. p. 274. T. VI. p. 139. 

2) all. 25. 


287 


be dar inne beuellen, mofte ſik befruchten in xxiiij fiunden doet 
edder leuendich to fon. Vnde dar floruen binnen Hambord in 
iiij efte vyf weken mer den duſent mynſchen. Vnde de ſuke toch 
vort auer alle dudeſche land alße eyn blixem, Bo bat bat folf 
Ber erſchrocken wart. ) 2.] 


Item anno 1530 do worden de nonnen ) vt ven kloſteren 
tom”) Reynebeke vnde Erneſtehude van eren frunden vnde 
befanden in Hamborch gehalct.) 

Vnde H dat kloſter Reynebeke ys dorch hertigen Frederik Y 
van Holſten konynklike werde to Denmarken van den iuncfrowen 
gekoft vor enen genanten pennink vnde im ſuluen iare “) betalt ®) 
binnen Hamborch. 

Auerſt dat kloſter to Erueſtehude ys, — dorch vngehorſam 
gotlikes wordes vnde wreuels haluen, den ße iegen den erbaren 
Rat vnde borger bewißet hebben, of vppe bat nene vorrederie 
vor der ſtat dar inne geſcheen mochte, — eyndrechtichliken beleuet 
in de grunt to brefende. I Vnde dem 98 Bo gefcheen twiſchen 
pynxſten vnde paſchen.“) Den olden iuncfrowen auerft, vnde Bo 
willen hadden dar inne to bliuende, ys ſtede gegunt vnde gegheuen 
afgefcheden) in ſunte Johans kloſter to ereme leuende. etc. ) 

[Dat kloſter auerfi to Erueſtehude ys vmme wreuels vnde 
vngehorſams willen wedder gotlike warheit, of dat nene vorrederie 


) So 5, doch in etwas anderer Reihenfolge, 6 ſchließt 
ſich 2 an, ebenſo 3, nur fehlt das über ben’ Vorlauf ber 
Krankheit gefagte. ) nunnen 3. de iuncfrowen effte nennen 2. 
nonnen effte Beginekenſch 5. ”) alße 2. tho He. v. R.3. ?) ge= 
bradt 3. ) vnde fehlt 2 IN. hefft bertigh Ar. 2. 3. *) im 
j. iare fehlt 2. >») tho D. gefofft vnde betalt ſchließt 3. 5. 
°) bis hieher 5. 9 3 fehr ähnlich mit 1, doch Fürzer; be- 
merlenswertb ber Ausbrud: den iunkfrowen auer, Bo barinne 
luſtede te bliuende u. |. w. 6 bietet für bie Aufhebung ber 
Klöfter Reinbek und Haroſtehude nichts Eigenthümlides. 
) Da die Riederbrehung des Kloſters am 19. Februar begann, fo feheint 

hier unter „Pynrften“ der Tag Felicis in Pinfls, nämlich der 14. Ja⸗ 

auar zu verfiefen. ©. Zeitfhrift f. hamburg. Geh. Th. IV. ©. 549, 


2 d. h. abgefondert don den dort ebenfalls aufgenominenen Francis⸗ 
fanern und Dominicanern. 


288 


vor der flat darin gefcheen mochte, eynprechtigen beleuet van bem 
erbaren Rabe vnde gemenen borgeren in de grunt to brefente; 
vnde den iuncfrowen, ßo barinne luft hadden ere leuent to enbi- 
gen, fteve gegheuen in funte Johanes Flofter bynnen Ham⸗ 
burch to erem leuende. 2.] . 


" Stem an dem fuluen iare heft ) Teyker Karolus de vofte 
enen groten rykeßdach to Außburgh gebolven, aldermeift vmme 
Gades wordes, alße !') der lere Martini Qutterg willen. Vnde 
darfulueft hadden gerne etlife churfurften ) vnde furften dorch 
vorleydinge der bifchoppe, monnife vnde papen, bat wort Gades 
vnde ſyne leefhebbere gevempet ). Got fy gelauet, Be enbebbeng ') 
nicht befchaffet! 

[In dem fuluen jare belt de keyſer Karolus de vofte enen 
rykesdach to Augßburch, alvermeift vmme der euangelifchen fafe 
willen, auer mit groter moie gar nidyt beftentlifes geflaten. 3.) ) 

Stem in dem fuluen iare ys of’vordh de Woßmerſchen 
vnde hertigen Alberte van Mefellenbord eyn nye graue 
van der Wyßmer na Sweryn in de Elue begint.') 

[3m fuluen iare betengebe of hertih Albert van Mefeln- 
borch eynen nyen grauen van der Wyßmar na Sweryn in 
de Elue to ſchepende. 3. 

Item in dem fuluen iare (1531) 98 of van der fit Wyß⸗ 
mare vnde dorch hertigen Albrecht van Mefellenbord be= 
ginnet worden eyn nye graue van der Wyßmer in de Swe- 
rineöfen Bee unbe van baer in de Eldena vnde Bo vort in de 
Elue to ſchepende na Hambord.=) 2.] 

In demfüluen iare wart of dorch bertigen Albert van 
Metellenbord me nye graft betenget van der Wyÿßmer 
na Swerin und fofort in de”) Elue to grauen, auer id under⸗ 
wege nagebleuen. 6. 


Stem in dem iare 1531 in) die epiphanie domini 98 des 


) Item anno 1530 hefft 2. ") alße der 2. 9 koruorſten 2. 
) gebempet unbe vorbrudetb 2. ähnlich 6. N) enne bebbens 1. 
1) ähnlich 5. der S fehlt in 2 4.9. 1531. 98 ähnlich 5. 
») der 6. °) tem anno eodem in ?. 





u 


289 


keyßers ») brober Ferdinandus 9 van ben bifhoppen Mentzs, 
Tryer vnde Eollen, onde ) markgrauen Jodhym van Brans 
denburd binnen Eollen, dewyle he eyn vyent *) gotlifes wor⸗ 
des was, to enem romeſchen Toninghe gefaren, funber confent 
onde fulbort der anderen dhurfurften vnde furften, be em of nicht 
wolden bar voer eriennen, dewyle be ) vndudeſcher ) tungen 
gebaren ) was. 

[Item anno 31 in dem daghe Epiphaniae domini is Fer⸗ 
dinandus dorch etlife churfurften to Collen to enem romefchen 
foninghe gelaren, dewyle be eyn vyent vnde voruolger gotlyker 
warheit geweſt. Derhaluen hebben of”) de anderen kurfurſten 
vnde furſten vnde de ſtende des rykes eme nicht gehorken willen 
noch gehorſam ſyn, dat he vndudeſcher tungen bordich vnde nicht 
recht gekaren was.) 3.] 

Stem imme fuluen iare) am pafche auende 1) fynt herr’) 
Niclaus Broemße onde her Hermen Plonnies, borgemeftere, 
beyve, ) den bat wort beualen was, vngeiaget hemelifen vi 
Lubek, vorkappet vnde vorkledet, an den bertighen Albert van 
Mekelborch, alle vyande Gades worbes, ) getagen. Vnde ) 
do ße fegen, dat ere boße vpſate nicht mochte vortgaen, font Be 
voridan ) na dem keyßer Karolo to Bruffel, im Brabant 
gelegen, gereyßet. ) 

[Stem im ſuluen iare am paſche auende fint ber Clawes 
Bromße vnde her Hermen Plonnpes, beyde borgermeiſter 
bes wordes, vnuoriaget hemelyken vt Lubek, alfe vpande des 
euangelit, an hertich Albert. *) Dar Be ere vpſate ſeghen nicht vort⸗ 


?) keyßers Farolus 2. 9 F. konynck tho Bhemen 2. ") Co. od 
dorch 2. *) eyn befftigber tiranne onde vyandt was ©. wo. 2. _ 
i) erk. nody geborfam fyn ber orkafe bat be 2. 5 vubufcher 1. 2. 
”) borbih 2. ) em 08 3. 5 der g fehlt 5, zwar abwei- 
chend in ben Worten bob ſachlich übereinfimmend 6, 
mit eigenthbümlicdher Angabe von Hifpania als Vaterlanb. 
r) Stem anno etc. 31. 2. T) herren 1. ) Niclawes Bromße 2. 
9 beybe borg. 2. ®) befappet v. vorkl. be. vth 2. der orſake, bat fe 
Babes worbe ongewagen, an bertih A. v. M. 2. ) vnde fehlt 2. 
4) vortban fehlt 2. 95 wie 2, doch Fürzer. T) fehlt gereifet. 
») 1531 April 8. 19 


290 


gaen, ßynt fe vorian na Bruffel an den keyßer getagen, auer 
fe hebben nichtes beſchaffet, vnde yß ber Plonnyes balde ges 
ftoruen. 3.] 

Sn demſüluen iare am pafchen auende ſint ber Clawes 
Brömſen und ber Herman Plonieg, alle beide, den dat wort 
beualen wad, unuorjaget, vorkappet unbe vorflevet hemelifen ut 
Lübeck getaegen an faifer Carolug, to Brüffel gelegen, umme 
dat fe dat wort des euangelii binnen Lübek nicht wolden in⸗ 
nemen. Welkles ene doc alles gefeplet beft unde is Iyfewol 
dorch Gades willen darinnen geprebiget worben. 6.] 

Item in demſuluen iare 98 of eyn ritter vnde eyn borge- 
meter, ber Hinrik Salzborch ) genant, fampt enem ratmanne 
onde borchheren ©) to Bergerborpe to Hambord vt deme 
ratftole gefettet omme veler boßer vorbechtniffen vnde wreuel 
jeghen gotlik wort, funderlifen her Gert van Hutlem, de fif dem 
rade vnde borgeren vngehorſam cerioget heft etc. ®) 

[tem anno 1531 98 of eyn rytter vnde borgemefter to 
Hambord, ber Hynrik Szaaltzborch genant, vmme wreuel 
iegen gotlif wort vnde andere boße vorbechteniffe willen vt dem 
Rave gefettet ete. Des gelifen eyn ratman vnde here to Ber— 
gerborpe of vmme wreuel, vngehorſams vnde andere boße 
tichte des radſtoles entfettet in Hamborch am ſuluen iare, ber 
Gert van Hutlem genant. 2. 

Of font to Hamborch twe st dem Rade geſett vmme vele 
boßer vopfate iegen Gades wort vnde wreuel wedder de borgers, 
alge her Hynrif Saelßborch, eyn ritter vnde borgermeifter, 
ber Gert van Hutlem, eyn raetman vnde flothere to Berger= 
borpe etc. 3.] 

Item im fuluen fare 31 im Pynxſten D quam eyn ſwar 
donnerweder auer deſſe flat Hamborch myt regen vnde groteme 
hagel, gelyk alße walnoten. ') Jodoch ſchach dem korne neyn fchade, 
ſundern den vynſteren ") in ſunte Jacobs kaſpel; worden fer toſlagen. 


— — — 





e) ſaaltzborch 1. 2. ©) borcheren 1. ) dieſe Nachricht 
ganz kurz in 6. 5) mit fivarem r. v. hagelſtenen alſe w. grot. 3. 
i) glaſefenſtern ſchließt 3. 

1) Pfingſtſonntag fiel 1531 auf Mat 28. Kürzer ſiehe dieſe Nachricht ©. 60. 


— 


291 


[Item im ſuluen iare des dynxſtedaghes in dem pynxſten quam 
eyn vonnerweder auer Hamborch myt ſwarem regen vnde 
hagelftenen, alße walnote grot; iodoch ſchach dem korne, Gabe lof! 
neyn ſchade, ſundern den venſteren, vornemliken in ſunte Jacobs 
fafpel. 2. 

. tem anno eodem in den pinzflen quam een ſe grote 
dönnerweder auer de flat mit groten regen unde hagelftenen 9, 
fo grot alſe walndter); nochtans ſchach dem korne wenig ſchade, 
ſünder den ſinſtern in ver ſteenſtraten, in der ſpitalerſtraten 
unde fonderlifen vem podenhuße. 6.] 

Dat fulue iar) was gude tyt van allerleye ware binnen 
Hambord +), vigenamen ?) brot vnde beer. De tunne galt done 
iij marf vnde de ſchepel rogge twe marf!" 9. 

Ok was in demfuluen iare de gtote cometenfterne int 
weten myt ener breven ftralen. 

[Aud wart in diefem iare ein cometenfterne int weften 
gefeen mit enen pawenſchwanze. 5. 

Item in demfuluen iare twyſſchen Assumplionem Marie vnde 
Bartolomei 2) ys eyne cometenfterne geßen worden int weften, 
myt ener breden ftralen. 2. 

Stem dofulueft ommetrent Bartholomei apoftoli wart eyne 
grote nye cometa int weiten geßeen mit ener breven firalen. 3. 

Im fuluen iare üm Bartolomei fach men enen groten ko⸗ 
meten int weiten, de des Toninges Chriftiani van Dennes 
marken toch unde ſyne gefengniffe heft gewyflaget.®) 6.] 

tem anno ete. 31 wart of de nyge bornemole vor dem 
damdore geboumet. 2. 

[In demfuluen iare wart de nyge kunſt mit ber borne- 
molen, de dat water in de flat precdht, vor deme damdore brs 
ginnet vnde rede gemafet im fuluen jare. 3 

Stem ') in demfüluen iare 33 do wort of de nye borne 


5 wie 2. !)bageliternen 6. w) ſehlt 6. ”) Item in bem 
fu. iare 2. °) duth was od gube tybt inn Hamborch vpp alle ware. 3. 
») bebaluen 3. ) mark Iubefh 25 6 wie 2. ") Später z. J. 1532. 
1) Aehnliche Rotizen über die theure Zeit f. oben ©. 62. 


2) Bon Augufl 15—24. 


2) ©. unten 3. 9. 1583. 19* 


_ 292 __ 


to Hambord vor dem damdore dorch ein rat bat water in 
be ftat to leiden beginnet, de dat water upt högefte van ber flat 
gebragen heft, unde heft grot gefoftet. 6.] . 

Vnde dofulueft toech Karften, etwan konynk in Den- 
marfen, wedder auer ot Hollant mpyt etlifen duſent knechten. 
Vnde de Hollander deden eme rr fchepe, doch quam be kume 
mit der helfte auer bet Anflo; dar wart be dat negefte iar yan 
konynk Frederico van Denmarken myt bulpe der Lubſchen, 
de em alle be fehepe nemen, gefangen vnde vp Sunderborch 
gefort to vorwaren, anno 32. 

Vnde balde darna toch konynk Karften ot Hollant myt 
xx fchepen, unbe myt ber. belfte fume auer t0 Wartberge by 
Anflo in de denfche ſyden an lant, myt etlifen duſent Inechten. 2. 

Stem op defuluen tyt weren dar vele landeßfnechte in Fre ß⸗ 
lant, de yn demfuluen by anderhaluen iare gerouet vnd brant 
hebben, alfe tom erfle de greue op iunfer Omken vnde tom 
leften de iunfer op den greuen. Defuluen fnechte heft konink 
Chriftiern, etwan vorlopen vt Dennemarfen, angenamen.') 3. 

Item anno 1532 wart konink Karften na velen anglegen, 
de be pn dudeſche lande gedreuen hadde, vp dem rykeßdage to 
Außburc vor dem keyßer vnde churfurften vnde dem rarbinale 
Compeio gotlyke warheyt vorlochent, verhaluen dorch beuel des 
feyferdö vormiddelſt ve Hollander myt xx ſchepen vnde etlyken 
duſent knechten wedder vtgeruſtet i Dennemarken myt gewalt 
to vorende. Auer Got almechtygh heft ſyne ſchepe in der Bee Bo 
wyt van eynauder geftroumwet, dat erer kume vj efte fouen ſynt 
in de Wikſyden auergekamen. Darſulueſt heft be eyn flot vnde 
dat ſtedeken Warbarghe ingenamen vnde ene tyt lank geholden, 
jo lange, dat de Lubſchen vnde konink Frederik balde na qwe⸗ 
men vnde en beleden, nemen eme ok alle ſyne ſchepe, ſo dat he 
ſik heft moten gefangen gheuen, ys alſo geforet vp Sunder⸗ 
borch, dar he geſeten heft. 3. 

Item anno 1532 wart konink Chriſtiern, etwan ut Den— 


1) Vergl. oben S. 62, wo Junker Balthaſar benannt wird, der eigent⸗ 
liche Gegner des Grafen Enno, welchem Junker Omken diente, und 
unten die Hamburg.⸗Hanſ. Chronik. S. 300. Näheres bei Wiarda 
Oſtfrieſiſche Geſchichte TH. II. 


293 


nemarten verlopen, dorch de Hollanders mit rr fchepen ut 
befel des kaiſers Caroli mit etlichen duſent fnechten van See⸗ 
land afgefertiget webberüm in Dennemarf to bringende und 
intonemenbe. Auerft Got almedtig, de wedder und wind in foner 
madht beft, beft fe fo wit van enander gejaget, dat daruan etlife 
gebleuen unde verfäpet fint, alfo dat defülue kum fülueft erholven, 
mit vj efte viij fchepen is auergelamen in de Wyffiden. Unde 
dafülueft heft he dat ſtedeken ſampt dem flate Warberge inges 
namen unbe beveftet, dat to holdende. Dafülueft heft ene 9 
foninglife Würde tv Dennemarfen fampt den Rübfchen mit 
eren fchepen belecht unde em ſyne fchepe genamen, etlife vorbrant 
unde tom leften em fulueft venglif angenamen unde up Son⸗ 
derborg geföret to vorwaren unde dar fülueft eme de tyt ſynes 
leuendes vryhe brot to geuende, Des andern iared darna alfe 
33 is de olde bertih Friederich to Holften unde koning to 
Denmarken to Kopenhagen up Got verftoruen, dem Got 
gnadel ) 6.] 


Stem anno bomini 1532 do weren twe iar Bo fchone warme 
famere, wo in langen tiven nicht geweft weren, vnde be fchepel 
rogge quam webber vp j marf!), dat beer galt auer fon gelt. 

[Item in dem iare 31. onde 32 do weren fhone warme 
Bomere vnde forned got vnde genoch, wo in langen tiven nicht 
geweft, onde de wifpel roggen quam webber op r marf, bat 
98 de fhepel j marf. Auer dat beer blef by iij mark wo 
voer etc. 2. 

In dyſſen tyden qwemen webber ſchone warme tyde im famer, 
wo fe lange touorn nicht geweft weren. 3.] 


Defjuluen iared wart Hamborch mechtigen geboumwet vnde 
vorbeteret myt bußen, ) wellen vnde grauen, of de Scharkerke 
to enem buffenhuße vorordent vnde de wal vam Scharbore 
bet tom nedderen bome gemalet etc. 

[Item im fuluen iare wart of de wal twyfchen deme ned⸗ 
deren bome vnde dem fchaerdore went ant watere betenget 
vnde geledht worden myt enem nyen grauen. 2. 


9 nene 6. *') bie hier kurz 6. 5 Lies bufen, wie 8. 6. 
2) Bergl unten ©. 206 ;. 3. 1588. 


294 


tem anno domini 1532 vnde 33 wart Hamborch medh- 
tigen gebumwet vnd vorbetert myt nygen huſen, wellen, muren 
vnd grauen, wo yn langen tyden nicht gefcheen was. 3. 

In düſſen iaren anno 1500 bet to den iaren 1530, ja bet 
in de inre 40 of 50 is Hamborch hoch geweſen unde medhtigen 
gebomet und vworbetert worden mit wallen, grauen, müren 
und velen nyen hüfen mit groter Toftbarfeit, alfo bat Dejenen, 
be Hamborch vor etlifen iaren gefeen hadden, möften feggen, 
Hamborch were nu genzlifen umgeleret unde vernyet werben, 6.] 


St worden of de houe op dem ſchipbuwer brofe myt 
luſtygen huſen beboumwet vnde to bewanende angefangen. 3. 

[Darto fint of de böue up dem brofe mit fohönen büfen 
beginnet worben to bebowende unde to bewanende, of mit wallen 
unde grauen, ſtakiten unde bolwerken to befeftende ange 
fangen bet an ven nedderbom. 6.] 


Do wart of de wal onde graue twifchen dem fchare *) 
onde deme nedderen bome ghemafet.d 3. 


Ok worden bofulueft vel”) fehoner buffen to Hamborch ges. 
gaten vnde de erfte feherpemetfe vnd ene hele flanghe, wo 
nicht vorhen geßen weren etc, 3, 

Vnde de Scharferfe wart to-enem buffenhufe vor dat 
flene ſchepesgeſchutte vorordent etc. 3. 

tem eodem anno wart be ferfe tom fchare togerichtet mit 
gejchütte vor de fihepe, und de wal vor dem ſchardore bet an 
den neddern bom betenget mit dem grauen bet uppe de vor= 
fettinge an de Elue, ümme velicheit der ſchepe dar to liggende. 6.1 


Dnd”) ym fuluen iare 32 in october fad me den andern 
groten cometen ynt veflen vor ber funnen vpgan alfe de more 
genfterne, vnde fcheen bet yn ben lichten dach. 

Aehnlich 6 mit dem Zufabe: mit enem langen ſchwantze. 


”) velerr 3.) dieſe Worte folgen in 3 auf touorn nicht geweft 
weren oben ©. 293. Alles folgende findet fih nur in 3u.6. 
1) Vgl. engl. shore. Wir fehen aus dieſer Nachricht, daß der Rame 
urfprünglich das Elbufer vom jeßigen Niederbaum bis zum Schar: 
thore (Baumwall und erſte Borfeßen) umfaßte. 
2) Bergl. oben ©. 6, 18 und 66. 


295 


tem anno 1332 vmme Martini was fo groet form vnde 
wynt, dat dat water 10 Hambord gynk auer ben boppen- 
market bet vor funte Ricolaus Terfhof. Vnde bat bebe 
marfiyfen fchaden beyde ooft vnd weht; in Dollant, Szelant, 
Brabant, Freßlant onde went an den Schagen ') blef nicht 
eyn lant an der fee ungefchamferet; yt vorgingen bofwlueft vele 
fafpele by Eyderfteden,D vnd vordrenkeden vele duſent minfchen 
allenthbaluen myt wyuen vnde fonderen, auer ) dat qwyk was 
ontellif, fo dat desgelpfen noch numerle gehort edder ghedacht 
was, ane wat pt by der Oofterße van fchaden dede etc. ”') 

Deffuluen iares ys of dem turfifchen keyßere, de wedder 
in Dfterif gefamen was, bord den palzgrauen onde mark⸗ 
grauen van Brandenborch den iungeren wol x bufent man 
afgeblagen worden. 

Atem anno domini 1533 heft men den drudden cometen 
int nortweften gheßeen. Vnde jynt duſſe Dre cometen na eynander 
erfchenen. Got almechtic, wert, wat Be vns bringen werben. Denne 
tut 98 gewyß, dat de erfte lonink Karſtens egwan vt Denne- 
marfen fone gefenkniffe vnde ven elenden doet fyner foninginnen 
vnde fynderen, de yn fromden landen vorftoruen weren, beft be= 
tuget vnd nawyſet; Te andere ven boet Srederici, bed konynges 
in Dennemarten, eyn groeet frunt ber fteve, vnde ven waren 
vol dr8 Turfen beft ghewiſſaget etc. 

(Item anno tomini 1533 heft men den brübden comet> 
ferne gefeen int norboften. Und bit is gewis, dat be erfte des 
konings Chriſtierns gevenkniſſe bedüdet beft und den doet funes 
kloken gemals, des kaiſers ſüſter, darto fynes ſönes doet, de im 
haue des kaiſers geſtoruen ſyn; de andere des Törken toch in Un⸗ 
geren, unde heft de auerſte ſtat in Ungeren ingeſtörmet unde inge⸗ 
namen, dat meiſte unde gröteſte deel des rykes erauert; de drüdde 
den doet des chriſtenkonings Frederyks in Dennemarken. 6.] 


”) anno 3, 3°. *) ähnlich 6. 


1) Skagerhorn, Borgebirge des Stiftamtes Aalborg, Zütland. 

®) Diefe ungeheure Fluth erhob ſich in Nordfriesland Montag nach Aller: 
heiligen, alfo November 4. Bergl. über dieſelbe Heimrich Nordfrieſ. 
Chronit B. Ill. Kay. 8. 


296 


tem in diffem iare, am guben bonnerbaghe) 98 de olbe 
hertich Frederik van Holften, Toninflyfe werde to Dennes 
marken, eyn groet vnd truwe frunt der ſtede, in Got dem 
Heren vorfloruen. Dat em Got gnabe! 

In düſſem iare vorhof fil de feyde mit den Hollandern 
onde den Rübfchen, vmme dat de Hollanderg nid Bo mans 
nichfalt dor den Sunt oftewert, ven ſteden to vorderue, Begelen 
ſcholden etc, 


tem anno 33 is eyn fmpt, alfe Marcus Meyger genant, 
van Hamborch to Lubek mit der borgemeifterfchen befryet. 9 
Defulue fmyt heft des iares tovorne de beyden groten piernen 
rore to der nygen bornemolen ?) ghefmedet. He was auer 
eyn berlit, wolgefchidet man, ve heren vnde furften vor epnen 
houetman der Tnechte lange gebenet hadde. He ret in fullen 
foriger ot Hamborch gen Rubel am dage Biti?) myt rl perben, 
wol geruftet mit ftafen“") ond aller were vnde heft alfo de borger⸗ 
meifterfchen van Lubek getrumet, alße men ſecht myt xvj duſent 
marf, iegen willen vnde vulbort aller frunde etc. ”) 

Darna im fuluen iare 98 de fulue jmyt vor enen houet- 
man vp de fchepe iegen be Hollanders vtgemaket. ) Vnde 
alfe he vnder Engelant lady und an lant was, heft dat volf 
pn der hauen ) ene Spanfce barfe genamen. Datfulue vor⸗ 
drot tem foninge to Engelant, heft alfo buffen vorbenomeden 
Marcus venklif angeholden. Do be fif auerft gefchidet belt, 
vnde de Rubefchen fif des ſchaden vptorichten iegen den Tonınf 
vorbaden vnde vorfchreuen, heft de konink vuffen fuluen Marcus 
Meyger nicht allene Ioßgelaten, van of op enem golden lafen 
to ritter gejlagen, eme ene golden fette van dren hundert 
gulden 5) vnde yarlyke boringe ve tyt ßynes leuendes vt ber 


x5) L. Hafen. 7) Sehr gekürzt in 6, doch ſiehe unten 
©.305. „ber Anfang in 6 weitläuftiger. 
°) befft fyen vold enen Totaſt gebaen in dem Engelſchen Hafen 6. 
®) ene golbne kede van ein unbe achtig eronen 6. 
1) März 28. 
*) Die Wittwe des am 16. Det. 1532 verfiorbenen Bürgermeifters Got⸗ 


halt Lenthe. Bergl. unten die Hamburg.⸗Hanſ. Chronik z. 3. 1538. 
2) ©. über deren Bau oben 3. 3. 1531 S. 201. *) Zunt 16. 


297 


faftume ?) beganet, vnd ene alßo mit ſynem gelepde dorch Fra nk⸗ 
ryken voren laten. Vnde quam to Hambord fort na ben 
Bynadıten, ) vnde 98 alfo mit groten eren, wo enem ritter ges 
temet, gen Lubek gereden Fort na lichtmiffen. 9 " 


Item in duffen iare was auermald alſo groet form, 
water vnde wynt, fo dat alle de marſchlande webber yns 
brafen, vnde ſchach noch mehr fihade den des vorgangen iares 
geicheen was. 

It wart of eyn ftarfer wynter, wo lange nidyt geweft was. 

In demfuluen iare was it auermald fobaner groter 
ftormwind und ungeweber, barto fo hoch water, dat al be 
marfchlande by der Elue wedder inbrofen unbe noch gröter 
Schade geſchach, dan dat vorgangen iar gefcheben was. 6. 

It wart of en grot ſtark winter im füluen iare, wo in 
langen typen nicht was geweſen. 6. 


Stem anno 1534, Tort na dem vaſtelauende,) wart to 
Hamborch dord de vaften eyn dad) geholden mit den Hols 
landeren vnde den fteven, alfe de Qubefchen, de Beer wol 
geruftet inquemen mit Ir perden, de van Dantzke, van Lune⸗ 
neborch, van der Wyfmar vnde van Roſtok vnde van dem 
Sunde, de alle op enen dach na eynander luftich ſyn ingetagen. 
Darſulueſt 98 doch gar nicht beſtentlykes ghemafet, ven allenen 
veer iar fiilleftant begrgpen; der orſake, dat erer vele vt ben 
fteden, ale Dantzke, Hambord vnde of ut Lubek, Cotgenamen 
ber Jurgen Wullenwefer, eyn borgermefter,) den anderen nicht 
gut weren, onde of de Holften, de beter Burgunbifch weren, 
alfe ftepifch; den fe vorbapeden ff Dennemarfen to erlangenbe, 
darvp fe of vorgangenes yareds de Hollanders habden vp⸗ 
gebracht, vnde tofage dan to ſchaffende etc. 


tem anno 34 ſynt de Lubſchen vt vorgemelter orfate ghe⸗ 


©) ümmetrent Epiphaniae domini . *°) abgefehen von ben 
angeführten Abweihungen 6 beinahe wörtlih wie 39. 
Die Fortſetzung ber 9. 6 f. unten in No. IX 


1) Aus den englifhen Zolleinnahmen (customs engl.). 
2) Februar 17. 


298 


brungen, fo verne Be nicht wolden fampt ben anderen fleven gar 
vnde gantz vorboruen fon, fif mit den Holften ynt velt to leg⸗ 
gende. Vnde heft fulfent ber FJurgen I Wullenwefer, borger- 
meifter to Qubef, unbe be geftrenger here Marcus Meyger 
wol to harten namen, und fort na pinxten hebben Be den wol- 
gebaren grauen Ehriftoffer van Oldenborch mit etlyken duſent 
knechten al hemelyfen gefordert vnde font bundeswyß ynt lant to 
Holften gefallen, hebben Reynebefe abeplundert vnde vtge= 
brant, dat flot Trittoume gemunnen vnde ingenamen, Sege⸗ 
barge geftormet vnde angefallen etc. Nicht Tange darna 98 
graue Chriftoffer dor de Lubſchen fchepe, vmme fynen ved⸗ 
teren konink Chriftiern, ven de Holften nicht wolden loes 
Taten, to vrigende, pn Dennemarfen getogen, Kopenhagen 
vort ingenamen; to Helſchenor 2) bebben de Lubſchen ven 
tollen gebort dorch eren borger etc. 

[Anno 1534, die ascensionis domini nemen de Qubefchen 
in dat flot Trittouwe. 

Im fuluen tare togen de Lubefchen vor Segeberge des 
dinsſtages nachtes in ten pfingften.®) 4.] 


tem im fuluen iare fint middeler tyt de Holften quat 
gheworden vnde gheen Trauemunde tagen, dat de Lubſchen 
fulueft hapven vtgebrant, datfulue yngenamen, fit beſchantzet 
vnde begrauen, darfulueft ene tyt lank gelegen; auer de boeßluden 
van den fcheyen helden gude tytfortinge myt en. Vnd do de 
Lubſchen bed anderen dages myt der wagenborch vtquemen vnde 
fif mit en vorfofen wolden, fynt de Holften erloßen in ver nacht 
vorlopen, vnde de Lubſchen wunden dat leddige neft, dat fe to 
danfe wedder annemen ovnde beuefteden mit enem blofhuße etc. 

Helden Bo de Rubfchen ven fommer lank vele fcharmugeng, 
darauer fe an beyden ſyden volf vorloren etc. 


9) Jochym 8. 


ı) Der erſte Pfingſttag Mat 24. 
2) Helfingör. 

2) Vergl. oben S. 68. 

% ©. daſelbſt. 

















9 _ 


Tom leiten vmme Martini 98 be Bone begrepen Cto 
Stockelsdorpe 6.) vnd de Rubfchen fint nicht ane fchaden 
darvan ghefamen, Bo wol alße de Holften, dewyle ße vele ghe- 
ſchuttes qwyt gheworben, vnde moften Trittowe wedder flippen, 
doch willen Ge ſik vmme Dennemarken fempen etc. 


Anno bomini 1535 verbranden de oueren molen to 
Hamborch in nocte corporis Christi.!) 4. 


ı) Mai 27. Bergl. oben ©. 88. 


VIE Samburgifch: Sanftfche Jahrbücher 
von 1531 — 1534. 





Item am iare 1531 i8 de junge ber Oemke, bes olven 
ber Oemkens Bone, in Freßlant inghetagen to deme greuen 
van Freßlant, wol myt viijm knechten vnde heft groten ſcaden 
ghedan in Freßland myt rouen vnde barnden. 9 

Item deöfuluigen iars id dorch Faif. Majeftet beuel de veyde 
vordragen twißfen den greuen van Freßlant vnde bern Demfen; 
vnde de knechte ßyn van dar ghetagen in Hollant, dar Be if 9) 
to ener tit entholven. 


Stem anno 31 heft foning Criftiarn, wandageß fonyng 
to Dennemarfen, de fulupgen knechte angbenamen in beßols 
bing, to vom to. 

Item anno 1531 twißfen Mychelid vnde Martini is konyng 
Griftiarn, wandages fonyng to Dennemarfen, afgeuerbiget 
vt Hollant, myt rrüij feepen, Tlen onde grot, myt vm manne, 
to bevegpende Dennemarfen. Alße be is vigheßegelt, is em 
en ftorm vppe de hant ghefamen, Bo tat etlife van den ſcepen 
ſyn ghebleuen. Myt ven anderen id he ghefamen ghenomet in 
de Wyk to Anßlo.?) Dar heft be fif belegert. 


tem anno 1532 beft fit birvan en vnwille erbauen twißfen 
den fteden vnde den Hollanderen, fonderlifen myt den van 
Lubek, Bo dat de®) van Lubek hebben vtgeuerdighet etlife fcepe 
koſtlik myt ghejcutte vnde volfe iegen konyng Chriftiarn. 


*) Es ſcheint, daß urſprünglich fih gefhrieben war. 
5) de fehlt 9. 

ı) Berg. oben ©. 62. Herr Oemke und fein Bater waren die Haupt: 
lente von Landsknechten, welche fih dem DMeiftbietenden vermietheten. 
DaB diefe Kriegsknechte in die Dienfte des Königes Ehriftiern 11. 
Bingen f. Wagenaer Gefch. der Riederlande. Wiarda. Beninga a.a. D. 

2) Anßlo, jet Opslo, neben Eprifiania. 





301 


Sem de van Rubel myt todat konyng Frederiks to 
Dennemarlen hebben vofulueft ghbenamen konyng Chriſtierns 
ſyne fcepe, ve be noch by fit hadde. 

Stem doſulueſt hebben de van Lubek by fif beflaten, nene 
Hollander dord den Synt to ftaden. Darst ſyn de Hols 
lander vororßaket vnde hebben togberuftet Ix ſcepe vnde hebben 
to forße den van Lubek ſampt erem Anhange willen dorch den 
Sont ßegelen. 

Item vt dußer orßake is en dach vorſereuen to Kopen⸗ 
hagen in Dennemarken. Darto vorſcreuen de ſtede vnde 
de Hollander, veuerft nicht de van Hamborch. Jodoch heft 
en erbar rat van Hamborch vor gut angeßen, vnde of vi 
fonberlife vorderyng der van Qubef, vnde hebben perßonen bee 
rades mede to der bagelefting vorvoget, ale myt namen: ber 
Pawel Grote, borgemefter, ber Albert Weftede, ratman, 
mefter Hermen Rouer, fecretariug, de myt gotlifer hulpe 
trewlif hebben gheraden holpen to dem frede, myt tobat Tonynf- 
Iifer werde vnde des rykes rat to Dennemarfen Vnde 
wart, Got hebbe dank! tom frede aheftellet myt den ſteden vnde 
Hollander vnde dem rike to Dennemarfen, Bo dat en iber 
mach Begelen, wor he fan. ') 

Item in dußem fuluegen iare ongeuerlif vmme Jacobi 2) is 
konyng Ehriftiarn venklik vorantworbet Tonynglifer werben to 
Dennemarfen konyng Frederik; vnde barmede beft de krigh 
to dußer tit enen ende. 


tem in dußem fare id eyn rat van Bremen vnde etlife 
borger, weynich duerft, wifaftich gheworten vt Bremen, orßake 
dorch bevarynge erer borger. ®) 


In dußem fuluegen iare hebben de gemene der ſtat Bremen 


2) Ueber die Berbandlungen det zweiten Kopenhagener Zufammentunft 
im Juli vergl. Waitz Jürgen Wullenwever Buch I. Cap. 4 und befon; 
der6 Anmerf. 43, wo au der oben angedeutete Vertrag vom 9. Juli 
1532 abgedrudt if. 

2) Zuli 35. 

2) Bon den Unruhen zu Bremen f. Roller Geſchichte Bremens. 
zb. I. ©. 9 flgd. De niewe Eendracht am dage Silveflri 1534, 
dur welde die Ruhe damals völlig hergeftellt wurde, f. in 9. P. 
Eaffel Bon der Regimentsverfaffung zu Bremen ©. 111—121, 


302 


barumme gheratßlaget vnde hebben eren rat myt den wikaftigen 
wedder ingheſtediget. Sze hebben ok to guder menynge vnde 
vnderholdinge guder eyndracht in ere ſtat ghenamen iije knechte, 
ije perde. Auerſt dat is gym nicht wol ghedegen; wante do eyn 
rat is wedder ghekamen to regimente, hebben Be etlike erer borger, 
ſonderliken de in dem worde vnde beuel geweſt ſyn, richten laten 
vnde etlike gepiniget. Vnde etlike wifaftid gheworben etc. Got 
wart alle dink wol ſcikken! 


tem in dußem fare heft fif ve Turke wedder her gegeuen 
in Dfterif. Darst i8 vororßaket keyßerlike Maieftat dem Turfen 
wedder to flande, vnde keyßerlike Majeftat fampt Torforften vnde 
forften, of myt hulpe ver rifftevde, hebben vpgevordert °) etlife 
bußent ruter vnde etlife dußent knechte, Ho dat keyßerlike Maieſtat 
myt gotfifer hulpe vnd biftant heren, forften vnde flede heft ven 
Turfen wedder auer fture vt dem lande gheßlagen vnde bem 
Zurfen vele dußent afgheßlagen.D Gabe ßy lof! Amen. 

Item in dußem tare heft ff begeuen in Ißland,) dat eyn 
feipper van Hambord, myt namen Lutke Szmpyt, heft ghehat 
eyn Heyn kraffel von Ir laſten ongeuerlif onde heft darmede ahe- 
legen in Ißlant in ener bauen, Gryndewik ghenomet, vmme 
fone kopenßchob to holdende. Dofulueft fon dar ghefamen twe 
engelßfe ſcepe vor be fuluegen hauen, elf feip is gheweſt auer 
de hundert laft vnde mol vtgheruſtet; de beyden fcepe fon perforß 
to Lutken Smede in de hauen lopen, dat Be ene wolden nemen 
vnde dat volf vmmebringen, Bo Be darıra fulueft befent hebben. 
Auer Lutke Smyt heft Got to hulpe namen onde heft fif myt 
finem volfe 4) erer gheweret ij Dage vnde ene nacht, vnde heft darna 
beide engelßfe frepe inghenamen vnde finen willen darmede ghe⸗ 


e) Sehr undeutliih. 9 volder 9. 


1) Ueber diefen Zug der Osmannen, welder 1532 mit dem Rüdzuge 
Suleimang endete, vergl. Ranke Deutfche Geſchichte Th. II. Lübeck 
hatte 600 Kriegsfnechte unter dem Befehle des Marcus Meyer gefandt. 
Hamburg entrichtete an den Kurfürften von Mainz 350 tal. 18 sol. 
zur Türkenſteuer, wenn es fich gleich bisweilen diefer Abgabe entziehen 
zu können geglaubt hatte. ©. Exposita Civit. 1538 Pro diversis 
notabilibus. 

2) Weber vie Händel in Island vergl. Traßigers Hamburger Chronit 
und meine Anmerkungen daſelbſt. 


a 


brufet. Vnde dat ene feip iS dar in der bauen bleuen an dem 
ftrande onde dat ander wedder loß gegeuen in des fagedes hende. 


In demfuluygen iare fyn abeweßen in Ißlande in der 
bauen Boßande iiij engelßfe fcepe. Dar is ener mede ghewefen 
myt namen be rike Joen Breyde, be heft epn kraffel ghehat, 
wol gheruſtet myt ordinancie, de heft ſik vordriſtet vnde heft den 
beiden ſcepen, de in der haueuorde legen, alße myt namen Hinrik 
Martinus vnde Tonnyes Pinxſten, erem kopmanne den vißk, 
den ße dar ſolden her hebben vnde betalt hadden, myt ghewalt 
vorentholden. Darst heft ſik verorßaket, dat de loplude vt der 
haueuorde ſik des beclaget hebben dem vagede. Vnde de vaget 
vnde de kopman vnde de ſcipperen in der haueuorde myt erem 
volke, myt todat etlikes volkes der Bremer ſcepe, ſyn ©) to hope 
eyndrechtigen ghetagen myt erer were na Boßande, dar de 
Engelßke lach, vnde hebben dar den Engelßfen man Ihon 
Breyde myt etlik van finem volke doet gheßlagen, vnde ſyn feip 
myt ghewalt inghenamen vnde dat vorantwerdet deme vagede 
in namen des konynges to Dennemarken. 


Item in dußem iare des ſonnavendes vor Martini is hir 
ßo grote hoge vlot gheweßen, alße nvwerle gheweſt id, vnde 
of neen mynßke ghedacht heft, alßo bat alle duße marßklande 
vnde dyle font inghebraken by ver Elue ber. Darto of Eyers 
fteden, ßo dat in duße marßk langes der Elue in etlifen orden 
hele huße fyut wech ghepreuen, in etlifen orden in Eyerfteden 
bele kaſpele vorgan myt dem vwolfe, alßo dat neen mynßle mad 
fud 9 enen groten fenden van water ghedacht hebben.') 


Item in dem Hammerbrofe font gheworben ij gruntbrafe, 
vnde te dik iS mepftendel bauen afgeßlagen. 


Item Slanderen, Szelant, Hollant, Freßlant font 
alle inghebrafen in etlifen orden, Bo dat lande ingebraten ſyn, 
ter neen mynßke gebacht heft. 


Ok iß grot ſcade gheßen van feepen, be gebleuen fon, beyde 


e) onde fyn H. 5) lies: ſulk. 
1) Berge. Heimrichs Nordfriefifihe Epronit. 


304 


in ver Dftße vnde Weftße, to etlifen hondert to. Got vorßette 
iumwelfem fynen feaden! 


Anno 1533. 
tem in dußem iare id keyßerlike maieftat, myt namen Ka⸗ 
rolus, wedder auergbetagen vt dudeßke lant in Spannyen. 


Item in dußem iare heft de konyng van Engelant Hen⸗ 
ricus de viij van fit ghewißet fine konynginne ), de dar ig 
enes conynges dochter van Spannyen vnd lange iar to der ee 
ghehat heft vnde Finder ghetelet. Welke ) of vormalks is ghe⸗ 
weßen ſines broderß?) eevrouwe, de wile he leuede, vnde na dode 
duße konyng Hinricus Be wedder vortruwede. Szo heft duße 
konyng na vorwiſinge finer konynginnen in dußem iare wedder 
vortruwet enes ridders dochter ?) vt Engelant to der ee vnde 
heft deſuluegen wedder kronen laten to ener konynginnen van En- 
gelant anno vt ſupra. Wat dar wil van entſtan, is Gade bekant. 


Item in dußem iare) hebben de van Lubke apenbar orlich 
laten vtgan myt den Hollanders, welker meiſte orßake is ghe⸗ 
weßen ener myt namen Jurgen Wullenweuer, to Hans 
borch gebaren,*) vnde ſyn anhang, Bo bat ſik de van Lubke 
koſtlik hebben vtgeruſtet myt ſcepen vnde volk iegen de Hollander. 


In dußem iare iß Jurgen Wullenweuer to Lubke to 
rade ghekaren vnde vort des iars to borgemeſter van Lubel 
abefaren. ) 


Item in dußem iare is ener gheweßen, myt namen Markus 
ſmyt, de id noch in korten iaren geweßen en grofſmyt, wanende 
vor dem Mylrendore to Hamborch; de heft ſik gegeuen van 


5) welder H. ®) iare iare H. Nah dieſem Abſatze 
bleibt in H. eine halbe Seite leer. Den nächſten Abſatz 
beginnt dieſelbe Hand auf der folgenden Seite, doch mit 
etwas ſchwärzerer Tinte. 


1) Catharina. 

2) Arthur. 

2) Anna Boleyn. 

*) Wir finden hier ein gleichzeitiges Zeugniß für meine in der Zeitfchrift 
f. Hamb. Geſch. TH. III. S. 108 aufgeflellte Behauptung, daß Jürgen 
Wullenwever ein geborener Hamburger war. 





305 


fonem ampte vnde id deme frige gheuolget, alßo dat he is Fonyng 
Fredericus to Dennemarfen fpn vener gheworden in ben 
tiven, alße fonyng Criſtiern auertoch vt Hollant in Denne- 
marken mpt velen frepen.') Na ghedaner veyde id de genante 
Markus Meyer, wandages en fmyt, wedder hir gbefamen, vnde, 
fpn hußvrouwe afgeftoruen, beft be fif darna en tit lanf to Qubef 
entholden vnde eme to ahelude gedegen. Alße dat be dar heft 
ene rife webewen ghetruwet myt grotem gude, de welfe vorhen 
twe emanne ghehat heft, enen myt namen her Johan van Kems 
pen, ratman to Qubef,d) darna enen myt namen ber Go$- 
fealf Lonte, borgemefter to Lubek, vnde Markus Meyer 
weßende de drudde eman. 


Stem in dußem fuluegen iare id de erghedachte Marfug 
Meyer myt arotem prale van hir ghereden na Lubek to hols 
dende fine wanßchob. Vnde heft wol abehat rritij gheruftet perde 
onde wol tmolf ®) feutten perde, de be bir by guden vrunden heft 
vpgeuordert, be fulueft ridende in enen vullen Foritßen vnde ſpnem 
iongen ene fchone goldene kede na geuoret, vnde wol iiij wagen 
myt vrouwen vnde ivnkvrouwen. 


Item kort darna in dußem ſuluegen iare is de erghedachte 
Markus Meyer houetman ghemaket vppe de vorberorden ſcepe 
van orlich van Lubek afgheuerdiget, beneuen enem perßonen des 
rades, myt namen her Johan Senkſtake, de welfe de oeuerſte 
id gheweſt van alle den frepen. Duße frepe ſyn var der 
Trauen afgeßegelt in den Sont vnde hebben etlife Hollan- 
ders genamen, ſyn vort vt dem Sonde geßegelt myt ri ſcepen 
in de bouede under Engelant, vmme dar to nemende ere 
viende de Hollander, de van weten famen. Deuerft ve 
Hollander font gym entlamen in de hauen in Engelant. 
Vnde de konyng van Engelant heft gym nicht willen vorgunnen, 
alße den van Lubek, de Hollander dar to beſcedigen. Deß 
id Markus Meyer vororßafet gheworden an ten fonyng van 


s) wol 9. 


© 
1) Reimar Kod Hat ähnliche Nachrichten. S. Waitz Wullenwever Bo. 1, 
©. 196 und 372. Bergl. oben S. 296. 
2) Er war 1529 Febr. 15. verfiorben. 
2] 


306 — 


Engelant to reißende, vmme vorlof to krigende, ere viende dar to 
beſcedigen. Is em nicht vorgunnet worden; iodoch hebben de 
van Lubek dar genamen en bartun krafel, van Runden afge⸗ 
ßegelt, gheladen vul laken. Whorvt is konynglike werde to 
Engelant vororgalet, Markus Meyer an ſik venklik to nemende, 
vnde fort darna ſyn be lubſchen frepe wedder van dar geßegelt. 
Bnde de ammeral id myt iiij groten fcepen vnde noch ij ander 
marßeners vnde ij boyerde, koſtliken wol gheruſtet, vppe de Elue 
gbefamen, vnde de anderen fpn gbelopen na dem Sunde. De 
bir vppe de Elue ghekamen fon, de fon bir de gangen herueft 
auer beliggende bleuen vnde hebben ere feepe bir den winter 
vpghelecht, alßo bat Be nichtes befchaffet hebben. 

Item in bußem iare vt groter anforberynge Tonynglifer 
werde to Engelant is bat genamen feip myt ben lofen vnde 
gheladem gude van den van Lubek wedder vryg gegeuen. 


Item darna in dußem iare heft konynglike werde to Enge- 
lant den erghedachte Marfus Meyer to ritter gbeßlagen 
vnde eme gegeuen ene fchone gulden kede, darto ene riklik begif- 
tiget myt iargelde. Vnde id wedder van dar na Lubek ge- 
tagen. Alto is dat ghelude der werlt vnde der Tube etc. 


Stem vonder dußem lubfihen orlif hebben fif de Hol- 
lander myt groter macht geruftet tom orlich jegen de van 
Lubek myt xxvj fcepen, len onde grot, vnde font ghelopen in 
ven Svnt by Kopenhagen. Dar hebben Be en tit lanf ghe⸗ 
legen, veuerft nicht befcaft, allene enen bergenuarer van Lubek 
gbenamen vnde whor ij efte iij feuten van der Wißmer vnde 
Roftod. Des fon de van Rubel wedder rede worden myt 
etlifen fcepen van orlich vnde fon webder ghelopen na ben 
hollandeßken frepen van orlid. Dar id mede vppe weßen 
ber Jurgen Wullenweuer, borgemefter, alße de veuerfte. 
Jodoch alße de Hollander dit hebben to wetende Tregen, fynt 
Be wedder tom Sonde vtgelopen vnde hebben vele van eren 
feepen vnde volfe vorlaren ftormes haluen; de ander auerbliuenve 
font wedder in Hollant ghefamen. ‘De van Lubek ſyn wedder 
na der Trauen ghelopen vnde hebben myt fif ghebrocht etlife 
Hollander myt gheladem gube. 





307 


tem hirvt is vorber vororfafet, dat bordy middel vnde 
wege is to werke gheftellet, dat de Tri, Bo twißfen den Hol⸗ 
lander vnde den D van Lubek, id vpgenamen to ener bages 
Ieftunge vnde frebeftant to makende. Vnde hebben de dachuart 
sheleht bir to Hamborch in de erften vulle weken in ver 


vaſten. = I) 


y den fehlt 9. ) Der letzte Abfchnitt, mit blafferer 
Tinte, doch von berfelben Hanb gefchrieben, [cheint etwas 
fpäter eingetragen zu fein. 


!) 1584 Februar 15. Ueber dieſe Berhandlungen f. vorzüglih Waitz 
a. a. O. Th. l. S. As figd. nebft ven betreffenden Beilagen. 


20* 


308 


VIII. Saomburgifch: Hanftfche Jahrbücher 
vom Jahre 1534.biß 1594, 


Item anno 1534 des fondages vor Ascensionis do- 
mini!) hebben de Lubſchen mit iiij venlin fnechten dorch 
Marcus Meier, eren houetman, mit hulpe etliches reifpges 
tuges Tritouw ingenamen, Reinbefe geplunvert vnd vt⸗— 
gebrant, dar Keie van Aneuelde ein wokener praweſt geweſt 
iß, dat gut to Tritouw gelecht. Nicht lange darna iſt graue 
Criſtoffer van Oldenborch dorch de Lubſchen mit etlichen 
duſent knechten und haueluden geſant in Dennemarken, vnd in⸗ 
genamen, Copenhagen gewunnen, ven tollen to Helſchenore) 
und ton Nellebagen dord einen borger van Qubec vpgenamen 
vnde entfangen. 

Stem im fuluen tare fint middeler tit de Holften hauelude 
mit des hartogen gefchutte na Trauemunde getagen, dat de 
Lubfchen hadden meift fulueft angeftidet, darfulueft fif begrauen 
vnd ein fit lanf gelegen. Auer de boslude beten fe Bo wilfamen, 
bat fe vpbrefen in ber nachtiden. De Lubſchen mit ere wagen= 
bordy vnd mit al ere macht fe wolden gefocht hebben, ouerft fe 
fon nicht getouet, fjunder te fulue nacht vorlopen vnd getagen 
vmmeher, nu na Oldeſlo, nu vor Molne vnd Tritouw. 
Se hebben doch nicht befchaffet, funder de armen lude berouet 
vnd Bo vor Tritow, Bo vor Moln etlihe der eren to pande 
gelaten. Middeler tit if de graue webber auer den Sunt in 
Fune gefamen, dar hartoch Karften von Holften mit wol twe 
bufent manne vnd ije reifiges tuges lach, vnd beft de fulue graue 


Helſch . . . das Uebrige ift beim Beſchneiden weg- 
gefallen. 
) Mai 10. 


309 


dorch Gades vnd ver Lubſchen hulpe de Holften ßo weldich⸗ 
liken geflagen, bat of de hertoch ſulueſt mit weinich reiſeners ®) 
ig wech gelamen. Tom leften iß de fone begrepen t0 Stodel- 
ftorp twiffen ven Holſten ), vnd de Lubſchen fin nicht ane 
fchaden darvan gefamen, dewil fe er gefchutte, etlife balue flangen, 
balue fartung 9 muften mißen, darto Tritoum wedder geuen. 
Doch willen fe Dennemarfen in beiden parten nicht vor- 
laten, funder darumme fempen.®d 

Anno 1535. In diffem iar hebben fif ve Rubfchen mit 
bertoh Karften, erwelten foniuf to Dennemarfen, binnen 
Hambord vordragen, dat be mudte in Dennemarfen fin 
befte von. Alto hebben fe den grauen van Oldenborch vnd 
Tefelbord ?) laten vmmekamen vnd vormorben in der flachtung. 
Auer bertoh Albrech van Mefelenborch, den de fuluen 4) of int 
lant geuort hadden, fampt noch einem grauen van Oldenbord,*) 
de Copenhagen inne hadden vnd lange tit vphelden, bet dat 
fe des vnens ) wurden binnen Copenhagen be borger wedder 
den bartigen und landesknechte, darauer wol ije borger fon vmme 
famen etc. vnd hebben alßo de flat geholven dat iar lank. 

tem middeler tit iß ber Jurgen Wullenweuer, ein 
borgermeifter van Lubec, temmerlifen vorraden worden dorch 
ber Bernt van Melen, bouetman to Lubec, ond bord den 
bifcop van Bremen to Rodenborch geuangen namen, gepinet 
vnd tom laften int lant to Brunswif wech geuort vnd enthouet.®) 

tem Marcus Meier, de Warberge inne hadde, if 
bordy de Holften geuangen worden, fin houet afgebouwen und 
geuernbelt vnd geledht vp ein rat.‘ 

In dißem fuluen iar iß ber Clawes Bromfe, de vors 


b) reinſeners H. 9 kartonns H. 9 full H. N vmme .. H. 


1) 1534 November 10. gedrudt in Paludan Muller Altſtykker. Th. J. 
Veral. Waitz a. a. O. Th. 11. S. 132 figd. *) Aebnlich wie oben S. 290. 
s) Nicolaus f. Cragii Hist. R. Christiani III. p. 91 sq. *) Epriftopper. 
s) Er ward zu Anfang Rovember 1585 gefangen, doch erſt 1587 Sep: 
tember 24. hingerichtet. °) DR. Meyer wurde am 13. Januar 1535 zu Het 
fingborg gefangen und nad Warberg gebradt. Bier wußte er fih am 
11.12. März zu befreien. Diefes Schloß mußte er am 28. Mai 1536 über: 
geben und warb im nächften Donate hingerichtet. S. auch oben S. 102. 106. 


810 


fluchtige borgemeifter, to Lubec wedder in gekamen 2) dorch vors 
fchrift des Feiferö; de ander iß op der reife gebleuen. 

Anno 1536 den rj Auguſti na velen fladhtung vnd ſchar⸗ 
mugen beft hertoch Albrech, dewil fe nicht mer to eten habs 
den, — den it beft ein verndel van ein katte vj denfche 2 gulden, 
de olden geren fin dar of hönerfleft weit, — de flat und dat 
flot t0 Copenhagen vpgegeuen dem hartogen van Holften, 
de den borgern nen let noch vngnade bewiſede, funder lef vnd 
gut, datto al er olven priuilegien vnd rechticheit wedder gaf. 
Vnd hertoch Albrech iß wedder getagen na Metelenbord. 

Deffuluen iars iß Bernt Beſeke, ein borger van Ham⸗ 
borch vnd amptman vam Nienwerfe vmme einen mort, ben 
be vp dem frien Elueftrom gedan, ingehalt vnd mit bren ſyner 
Inechte enthouet worden vp dem Brofe na Bartolomei.’) 

Anno 1537, do wart hettog Katſten van Holften in 
Dennemarfen dorch D. Johannem Bugenhagen na”) 
gotlicher vnd chriftlicher wife mit groter folennitet gefronet to 
foninge in Copenhagen.® 

Diße konink heft nele.bifcoppe in Dennemarfen vmme 
ere bofe vpfate willen venflif Taten annemen Q vnd heft beualen 
gotlif wort to predigen in Dennemarfen und Norwegen vnd 
in anderen fyner Toninglifen maieftet landen. 

St wart of dorch paweft Paulum den iij ein concilium vor⸗ 
fhreuen gen Mantua, auerft vpgeftuttet, dewil fe nenen ges 
winft fegen, of de dudeſchen cur= vnd ®) furften nicht in ßodans, 
funder in ein frey, chriftlich, gemein concilium wollen vorwilligen, 
worinne frame, chriftene, gelerde doctores richter fin mogen vnd 
nicht der paweſt ald partie der ſaken richter fon muchte.®) 

Dit fulue iar was of ein temlif gut iar van allerlei ware, 
vnd funderlifen be rogge galt de wifpel viij mark, of vij marf, 
de garſte 14, xj vnd ri. 

)noch H. 9) annen .. H. *) vermuthlich fehlt andere. 

1) Am 20. Auguſt 1535. 

2) Vergl. oben ©. 129 figp. 
2) Bergi. oben ©. 113 -126. 
4% ©. oben ©. 197. 


®) Vergl. oben ©. 146, 
*) Vergl. oden ©. 185. 


311 


Auerft it bof im fommer ein peftilenzie an vnd fluruen 
auer iij bufent minfchen und to Ottenſen je vnd xxx minfchen.") 

De winter des iard was gans wel, vnd fros mit alle 
nichtes vor Purificationem 2), funder darna fros it wol vnd was 
of lange tit folt, ein fer hete vnd droge tit int voriar, vnd be 
wiſpel rogge galt vij marf. 

Anno 1538. In diffem far quam Foninglife maieftet to 
Dennemarken int euangelifle vorbunt to Brunſwik. Darna 
wart be tor fuluen tit to Hamborch ingehalt mit groten eren etc. 
Bnd de Hoppemarketi) wurt vpgebrafen vnd mit fande auers 
vort vnd mit feranfwarfe vmmeher beflevdet. Ta tornebe ſyne 
foninglife maieftet vnd flat") dar mit etlifen vam adel. Is in 
groter frunftop van dar geſcheden xiv dage na paflen.?) 

In dem fuluen iare let de Eonint van Engelant Hinrit 
de 9!) ſyne egen foninghinne, fine erlifen anderen bern vnd furs 
ſten, vmme dat”) fe en vorraden vnd vorgeuen mwullen, enthouen.*) 


Anno 1539. In dißem iar flarf bertog Jurgen van 
Mißen ) to Lipzik, ein groter tyranne vnd vorfolger ber got» 
Iifen warbeit. Vnd let nene finder na, ſunder dat vil vp hertog 
Hinrif van Friebord,® ein grot frunt der euangeliften warbeit. 

Item in diffem tar iß funter Balsar van Drefen" in 
Freßlant derhaluen, dat be de van Bremen wedder recht 


i) Hoppemarke].. H. 6) ſtat H. vgl. oben S. 154. ) lies VI. 
»2) da .. H. 5 lies Eſens. 


1) ©. oben ©. 138, 147 und 148. 

2 Diefer Umſtand erflärt die Erlaffung der die Fifcherel betreffenren 
Berbote vom 16. December in diefer Jahreszeit. &. oben ©. 147. 

2) Berg. oben ©. 151—156. Der König verließ Hamburg am 9. Mat. 

*) Es muß hier die Hinrichtung von Anna Boleyn gemeint fein, welche 
aber ſchon am 19. Mat 1536 volifiredt war. Jane Seymour war 
1587 Det. 3. in Folge ihrer Entbindung von dem nachherigen Könige 
Edward VI. verfiorben; von Anna von Cleve warb Heinrich erſt 1540 
gefhieden und Catharina Howard 1541 hingerichtet. 

°) Herzog Georg von Sachen flarb am 17. April. 

° Des Herzogs Georg Bruder, welcher zu Freiberg refibirt hatte und 
bereit 1541 die Regierung feinem Sopne, dem Aurfürften Morig, 
übergab. 


312 


befchediget heft, worden van dem Famergerichte vorbannet vnd in 
de acht des keiſers gedaen."" I) 

In dißem tar if bertog Hinrif van Brunfmwif, ein bofe 
vpfatifch tyranne, vmme vele bofer artifel van den ) van Gosler 
beflaget vnd int famergerichte citeret vınme xviij artikel, de fe 
weder en hadden vpgebracht. Vnd de ringefte artifel was „hem⸗ 
life vorrederie, flupmorderie vnd brant”, worinne de franıe gelerde 
doctor pnd ein ratman vt Gofsler gang iammerlifen vnd vor 
rebelifen fyn vormorbet worden.) Auer be iß darum nicht van 
dem feifer geftrafet worden. 

In diffem iar was ein temlif wul iar van korne. Nod 
vorhengede Got im beruefte webderumme eine fnelle during, bat 
de wifpel rogge wedder quam vp 20% lubeſch, dat wi leren, it 
fta nicht in der velheit der guder, funder in der fegenung Gades. 

Anno 1540. In diffem tar quam feifer Carolus v ot 
Hifpanien to Brußelin Brabant vmme yaftelauent vnd toch 
barna binnen Gent. Dar ouede he grote tyrannie, heft ver 
ftat al er priuilegin vnd richtegewalt genamen, etlife borgerg, 
welfe) Gades wort anhengich, enthouen laten, vonder dem fchin, 
dat fe dem feifer de ſtat fchollen hebben willen vorraben. 

In diffem iar was ein grot form im Sunde vor Co⸗— 
penhbagen, vnd bleuen auer hundert und xr fcepe, darto vel 
volfes. 

Anno 1541. Sn diffem iar was ein grot ftorm, nemlid 
na Inuentionis sanctae crucis, ?) vnd was ein grot Donner mit 
hagel auer Hamborch und dede groten fchaden am korn. 

Im fuluen tar heft ve Turfe Duen in Bngern, de houet- 
flat, na dren form vorouert vnd ingenanen, Serbinandi, des 
romfchen foninges, volf van Bemen daruor erflagen, fin gefchut 


") vorbannen.... gebanenn H. )bem 9. °) welker H. 


i) Vergl. oben S. 170 u. 178. Den Städten Hamburg und Bremen wurde 
die Erecution wider den Junker Balthafar mit übertragen. S. Wiar da 
a. a. O. Th. II. ©. 424. 

2) Der Abgeordnete Doctor Konrad von Dillinghauſen warb von den 
Rittern des Herzoges überfallen und in die Gefangenfchaft gefchlepyt, 
in welcher er nach zwei Jahren flarb. ©. W. Havemann Gefhichte 
der Lante Braunſchweig und Lüneburg. Th. H. ©. 227 flgp. 

2) Mai 8. 


@ 











313 





genamen vnd einen groten ſchat in der flat gefregen. Heft of 
bes Weider) fonen fon mit velen borgeren vt der fint laten 
wech »oren in Turfien. Ok beft be firades iij Tarfen laten 
entwien vnd fe webderumme laten towien ſynem gade Mahomet, 
mit dem blode 60 chriftener finder, de be to puluer heft vors 
bernen Taten.) 

Anno 4542. In diffem iar if eine grote befchattung wedder 
den Turfen vtgegan.?) Und etliche furften fampt dem marggrauen 
Joahim van Brandenbord in Vngeren getagen, ouerft na 
veler vnkoſt bebben fe nichtes beſchaffet vnd ſyn webber to bus 
gefamen. ' 

Item beft of de romffe keiſer Carolus v in Turkien auer 
mer getagen vor Algeir, ouerft beft dar gar nenen winft ges 
ſchaffet vnd iß vt hungersnot to feepe gebrungen vnd bordy florm 
vnd vnweder haluen vorbiſtert, dat men nicht wuſte, war he 
leuede edder dot was. 

Item in dißem iar iß dat bof van Burgundien erbauen 
wedder Got vnd recht, hebben entfecht dem foning van Denne⸗ 
marfen, van Frankriken, dem furften van Gellern, Gulich 
vnd Bergen int lant geuallen und gand Gulicher lant vige- 
plundert ond ingenamen; of der guben flat van Hambord ent- 
feht vnd viant geworden vmme foninglifer maieftet haluen- to 
Dennemarten. 

Item Duren gand vornichtiget vnd alles erworget. 

In diem fuluen iar if hertog Hinrif van Brunfmwif ot 
dem lanbe vorlopen, vnd de curfurfte van Saren fampt dem 
lantgrauen van Heßen vnd de flat van Brunſwik hebben 


?) Weide mit einem Punkte über dem e. Lies: Woiwode. 


!) Vergl. oben ©. 1886. 

2) Bergl. oben ©. 187 flad. Die Stabtrehnung zum Jahre 1542 ver: 
zeichnet, Daß ver Rath 31 Zahlpfund (talenta) in 20 Thalern (daleris) 
verehrt hat an Dr. Melchior von Offa, den Kanzler des Kurfürften 
von Sachfen, wegen einer mit bemfelben gepflogenen Berathung über 
die Zürfenfteuer, und zur Erlangung feiner freundfchaftliden Ge: 
finnungen. Rad langen Berhanplungen hat Hamburg anflatt des 
geforderten Halten von hundert Gulden, nur ein Biertel Gulden, 
sufammen mit 11,177 tal. 16 s. 10 d. entridtet. ©. die Stadt. 
rechnung v. 3. 1544. 





314 


Wulfenbuttel ingenamen vnd bat gange lant befreftiget in riv 
bagen, darum dat he Gades wort und den fpnen vient was.) 

Anno 43. In dißem iar was it gang ftille vam kaiſer, ale 
eft be flepe, vnd etlife helden, be leuede, etlife he were bot. 

tem in diem iar vorhof fit de veide twiffen vem foninge 
van Dennemarfen,”) Sranfrifen, de of to hulpe hadden 
den fürften van Gellern, wedder bat hus van Burgunpien. 
Dnd wurden barauer van den Burgunpdifchen ven Ham- 
borgern genamen xv klene frepe unbe vele gudes, dat fe 
foningeft wurden geholden, de doch ven Hollandern vele 
gudes tovorden. 

Anno 1544. Da walkede de keiſer wedder vp, de bp dren 
iaren hemliken ſik entholden. De quam mit grotem volke heraf 
vnd nam in dat gantze y lant to Gellern. Vnd de iunge 
forſte to Cleue, de dat lant ein tit lank hatte beſeten, muſte des 
vortien. Vnd dewil be den) in ſpnem eruelande groten ſcha⸗ 
den togeuoget, muſte he em einen votfal don vnd muſte wedder 
afdon allent, wat he van gotliken worde vnde chriſtliken cere⸗ 
monien hadde angerichtet. Vnd iß alßo beide van Got vnt dat 
lant to Gellern gedrungen van to wiken. 

It heft ok diſſe keiſer im ſuluen iar einen rikesdach vor⸗ 
ſchreuen to Spir. Auer nicht iß darinne gehandelt vam got⸗ 
liken vnd Gades er to vordern, den allene, dat he gern vele 
geldes gehat hadde van ven furften vnd ſteden. Welkes do be 
ſach, dat he des ßo nicht krigen muchte, iß he van dar iegen 
den konink van Frankrike getagen mit groter macht, demſuluen 
etliche ſtede angeuallen, auer gar weinich vordels beſchaffet, men 
dat ſe an beiden ſyden grot volk vnd gelt vorſpildet hebben. 
Vnd heft fe tom laſten de kelre vnd kok geſcheden, den it fon vele 
im ſuluen krige gans vorhungert. 

Anno 1545. In dißem iar heft keiſerlike maieſtet auermals 
einen rikesdach worfchreuen gen Spire.) Duerft he vnd an- 


») fehlt ont. 9 ganp||.. &: ) dem O) 


1) Bergi. oben S. 19. 

2) In diefem Jahre war der Reichſtag zum März nah Worms be: 
ſchieden, deſſen Refultat der Reichsabſchied vom 4. Auguſt war; 
ſpäter wurde er nach Regensburg verlegt. 











315 


dere potentaten, Bo wedder bat euangelium mweren, ſyn bar nicht 
gelamen, funder hebben by fif fuluef einen dach geholden, dar⸗ 
umme, dat fe be euangeliflen ſtende vor Fettere vnd nicht werbich 
beiden, dat fe, alfe de rechte chriften, wo fe ſik nomen, mede 
handelen wolden. 


It iß of hertog Hinrik van Brunſwil mit einem groten 
hupen volkes, im ſchine wedderumme ſyn lant intonemen, vpge⸗ 
tagen vnd by Northeim van dem curfurſten van Saxen vnd 
lantgrauen to Heffen vangen genamen mit ſynem fone und 10 
Kaffel geuort. 


Anno 1546. Hoc anno obiit venerandus doctor Martinus 
Lutherus 18 Februarij Eislebie, ubi est natus et baplisalus eral. 
Erat autem tunc temporis Islebiae apud comites Mansfeldenses 
fratres, ut eos reconsiliaret, *) Erant enim lunc temporis dis- 
cordes. Discescit mane circa horam tertiam, comite Alberto cum 
uxore, doctore Jona, superintendente Hallensi, et M. Michaele, 
illius loci concionatori, presentibus. Sepultus iacet in templo 
arcis Vitebergensis. 


In demfuluen iar was ein ftarf, hart vnd lange 
winter vnd eine grote duringe in brot vnd bere. De ſcepel 
rogge iij 4; de wifpel garfte IX, ia of rlj vnd xlij $; de 
tunne bers iiij ij, darna vo}. Diße fulue duringe was 
vufte auer gans dudeske lant. 

Item in dißem iar gin? an de veide mit dem Feifer fampt 
dem paweſte vnd fonem anbange iegen de evangeliften 
ſtende; vnd heft de frich angeuangen vmme mibdenfommer, 
hebben auer to nener flachtung Tonnen Tamen mit dem feifer, 
dat he alle wege iß vor geweken. Doch bebben fe an beiden 
ſyden grot volf vorlarn, beide mit fcharmußel, peftilentie vnd 
vornemlifen blotgank, alßo dat fe to winnacdhten fon van ein- 
ander getagen. De loflike curfurfte iß getagen na Lipzig, vmme 
bertog Mori to flurn, welfer ') van ber warheit geuallen, dem 
eurfurften groten fchaden in ſynem lande dede vnd ſchir dat 
gange lant innam, welkes de curfurfte im winter wedderumme 


9 Lies; reconciliaret. *) weil.. 9, 


316 


vorouerde vund dem marggrauen van Nurnberg ein fladt 
afwan vor Rochlitz, vnd nam den ‚marggrayen geuangen. 

Anno 1547. In dißem iar iij weken na paffen iß de Feifer 
fampt dem bertogen Morig van Saßen dem loflifen curfurften 
in ſyn lant geuallen und by Moelberge dord vorrederie, dewil 
en al fpn reifige volf vorlaten, den curfurften ) geuangen; vnd 
beft alßo Wittenberch belegert. 

In demfuluen iare heft ve Feifer bertog Morig to einem 
eurfurften gemafet. 

In dißem iar was Bremen belebt van hertoch Erif van 
Brunſwik fir ein verndel iars, als van lichtmiffen an bet 
pingeften. ) Vnd vofulueft mafeden de van Hamborch vt vij 
boierg, wol togeruftet mit gefchutte und volfe. Den op einem 
ideren fcepe weren I man vnd xx ftude gefchuttes, ein dels rriij 
ftude, ane berfen, dubbelde hafen, halue haken vnd ftormbafen, 
welfe fe den ein grot bel hadden. It bebben fit ouerft bare 
twiffen flagen de graue van Mangfelt, ve Thomasher H 
vnd de ſtede, als Hamborch, Brunfmwif, Hildenfem etc. 
Vnd erflogen dorch gotlife hulpe des Feiferd volf, wovan den ein 
grot del blef in ve Wefer, fregen of hertoch Erifen al fon 
grotefte gefchutte, darto de victorie van Gabe. Dem fy lof und 
danf! De Hamborger hadden hir mede v venlin knechte und 
iije ruter, an beiden delen wol gerufte. Vnde of vij ftude ge⸗ 
fchutted, worvan ein wort afgefchaten enftuden, bat it geborften 
was, und wurt wedder hir gebradht und vmmegegaten, und was 
ein van Kniphof fynen ftuden. 

tem in dißem iare iß ein nie graft ond ein nie wal 
dorch de wiſt van dat Millerendor bet an bat Damdor bes 
tenget, vnd ein nie vefte gemurt vp dem bamme, ovnd ein nie 
graft mit einem walle op vem brofe mit iij rundelen betenget 
to Hamborch. 

Anno 1548. In dißem iar beft ve feifer Carolus v deu 


a) den Surfurften am Rande in I nadhgetragen; es fehlt heit. 
”) fir — pingeften in 9. von berfelben Hand, bod mit an- 
derer Tinte und in Fleinerer Schrift nadgetragen. 


1) Des Kurfürften Johann Friedrich Oberſter Thumspirrn. 





ar 


beren vnd furften, fleden und landen gebaden fon Interim an- 
tonemen vnd barinne to vorwilligen. Welkes de furften fat al 
geban, weinich vigenam; of fampt etlifen fleven, alfe: Auß- 
purg, Regensburg, Coftenig, Nurinberg ete. hebben ere 
prebdifanten vordreuen, de en Gades wort Harlif gelert. Vnd 
iß alßo de keiſer irgen den winter mit Dem geuangen Curs 
furften, lantgrauen van Heffen und etlife gefangeu prebi- 
fanten na Bruffel im Nedderlant getagen. 

In dißem iar gaf Got eine gude tit. De wifpel rogge 
quam webder op vj mark vnd vij marf, de garfte op xvj marf. 

Anno 1550.”) In dißem iar wart Meideborch belegert 
van hertog Morig van Saßen. Vnd ander mer bern vnd 
forften, van feiferlife maieftet darto vorordenet, bebben ve ftat 
geholden iar vnd dach, vnd vele ſcharmutzel mit en geholden, vele 
bot geflagen vnd of geuangen genamen vnd hebben of hertog 
Jurgen van Mekelenborch vnd ein Del vam adel geuangen 
genamen vnd in De ftat geuort. 

In dißem iar galt de tunne botter xxx marf, de wifpel 
rogge xxviij mark, of xxx marf. 

Anno 1551. In diem iar fin de van Meidebord vors 
dragen mit hertog Morig van Saßen dorch bertog Jurgen 
van Mekelenborch, de en gelauet heft, ven van Meidebord 
ein goder geuangen to ſyn; welfes be of geholven. Vnd bebben 
hertog Morig van Saßen angenamen vor enen burggrauen 
vnd ſchutzhern. Vnd iß in ver ftat gehuldiget worden ummetrent 
Martini episcopi, vnd fe gelaten by eren priuilegien vnd ver 
chriſtliken religion. 

Anno 1552. Im anfange dißes iars ſyn de van Meides 
borch van ber belagerung entfriet, vnd if bertog Mori van 
Saxen mit dem foninf to Franfrifen int vorbunt getreven, 
mit allem Erigesvolfe vpgetagen iegen ben keiſer, vmme ben 
geuangen eorforfien vnd lantgrauen van Heffen van erer ges 
uenfeniße to entfrien, wo ben of gefchen. Diße rich heft be⸗ 





”) Eine vom Schreiber felbft nur begonnene und burd.- 
Rrichene Eintragung lautet: Anno 1549 | In dißem far bes erften 
dages in ber vaften wurt tho bes grauen baue... Vgl. ©. 336. 


318 


tenget in ber vaſten vnd geburt bet int iar liij.) Vnd beft hertog 
Moritz dem keifer in Italien nfgewunnen vnd ingenamen de 
Klus,2 alßo dat de feifer de vorbenomven ij bern heft moten 
los laten van erer geuenfniße. 9 

Stem in dißem iar lady de graue van Mansfelt, graf 
Volrad, 3 twiften digen iij fleden: Qubec, Hambord, Lun—⸗ 
borch vnd fammelve etlife ruter vnd fnechte under ver beſoldung 
des foninges van Frankriken. Auer de fiede muſten em 
vele Dufent baler geuen.) So iß he tom laften geuallen int 
Oldelant, heft it geplunvert vnd brantfchattet. It ſyn ouerſt 
de vt dem lant to Keding, Hadelen vnd Worſtfreslant vp⸗ 
gekamen vnd etlike duſent man vpgebracht, de Oldenlander 
to entſettende. Do ouerſt de grafe ſolchens vormarket, iß be vi 
dem Oldenlande in den Stilhorn®) getagen vnd bet den 
herueſt darinne gelegen. IB tom laften de graue vpgetagen 
na dem lant to Brunſwik, und dem bertogen van Brunfwif be 
Stenbrugge, ein flot, ingenamen. © 

In diem tar if of dat fontor in Engelant, de Stalhof 
genomet, vpgehauen vnd van dem Foninf vorbaden, alle er 
priuilegia vnd gerechticheit genamen, vmme etlifer mißbrulinge 
willen des toln, dar etlife inne gemißhandelt hebben vnd funs 
berlif de van Dangfe.”) 


*) Vlrick 9. 
1) Der Berfaffer meint bis zu der untengedachten Schlacht bei Sie 
vershaufen. 
°) De Klus, die ehrenberger laufe, an der Tyrol: Balerfchen Grenze. 
S. von Langen Churfürſt Moritz. Th. l. ©. 6525 figd. 9. von 
Hormapr Goldene Chronik von Hohenfhwangau. S. 204 und da: 
feibf die Urkunde No. 61 S. 47 3. 3. 1552 Mat 18. 
2) Der Zandgraf Philipp von Heſſen ward erfi nah dem Paffauer Ber: 
gleiche vom 2. Auguft 1552 entlaffen. 
*) Die Mansfelder Eontribution für Hamburg betrug einen halben von 
100 Gulden, und wird deren Betrag in der Stadtrechnung mit 
- 17,233 tal. 3 sol. verzeichnet. 
2) Stilporn, einft Eibinfel, im iehigen Wilhelmsburg eingedeicht. 
°) Steinbrüd an ber Bufe, in ver Braffchaft Peine. Bergl. Havemann 
a. a. O. Th. II. ©. Wu; 9. A. Lüntzel Schloß Steinbrüd und 
J. Bullenwever. 
r) Ueber das ganz andere Sachverhältniß, welches die Feindſchaft der 
Engländer gegen die Hanſen veranlaßte, vergl. meine Schrift über 
den Stapfhof zu London S. Weſlgd. 


319 


Dit tar galt de ſcepel rogge iij marl, vnd fund in allen 
dingen grote duringe. 

In dißem iar if of Mes vam?) keifer hart belagert, welfe 
Rat de Fonint van Frankriken mit prouiant vnd Erigesvolfe 
wol hadde vorforget. It fin dem keyſer vele duſent minſchen 
mit fnellige frantheit afgeftoruen und ot dem foninf van Frank⸗ 
rifen, Bo dat fe an beiden ſyden den Erich muften laten anftan; 
vnd if der keiſer darna in Brabant getagen anno liij. 

Anno 1553. 1. Im anfange dißes iars iſt de chriſtlike 
doctor Antonius‘) Coruinus los gelaten vt foner geuenk⸗ 
niſſe, den hertog Erik van Brunswit hadde in de v iar ventlif 
gehat, vnd iß balde darna geſtoruen vnd bynnen Goſlar begrauen.) 

2. In demſuluen iar iß doctor Erasmus Alberus to 
Nienbrandenborch geſtoruen vnd begrauen.?) 

3. Ok iß ber Johan Oſenbrugge, ſuperintendens to 
Stade, in Got vorſtoruen vnd begrauen na paſten. 

4. In dißem iar iß of doctor Joannes Aepinus, super- 
intendens Hamburgensis, in Got vorſtoruen den xiij May vnd 
am xiiij dage erliten begrauen to ſunte Peter binnen Hamborch. 

Anno 1553. Item wart de iunge konink in Engellant, 
Eduwardus, her”) van xviij iaren, fehentlifen vorgeuen, alßo 
bat em be negel van henden und voten afsillen, und iß geftoruen 
vmmetrent mitfommer.®) Derbaluen if of webderumme genamen 
vangen de hertoh van Northunnerlant), dat he bit bont 
ſcholde to werte ftelt hebben. 

Im fuluen tar iß de fladhtinge twijchen dem marggrauen 
van Norinberch vnd hertoch Mori, curfurften van Saren, 


van H. °) An... nius 1. ) hen H. INH. 

ı) Corvinus ſtarb am 5. April zu Hannover und warb in der dortigen 
St. Georgs⸗Kirche beflatiet. ©. Havemann a.a.D. Th. Il. ©. 336. 

2) Diefer auch durch geiftlihe Gedichte bekannte Geiftliche, deſſen Todes: 
tag auf den 5. Dat fiel, hatte die Jahre 1551 und 1552 großentheils 
in Hamburg zugebradt. Vergl. Zeitfhrtft für Hamburg. Geſchichte. 
xp. IV. ©. 606 figr. 

2) Daß der fehr kränkliche König von dem ehrgeizigen Herzoge von 
Rortpumberland vergiftet fei, ward damals allgemein geglaubt, iſt 
jedoch fo wenig erwiefen, daß diefe Befchulbigung in dem Hochver⸗ 
rathsprozeſſe, welcher feiner nad einigen Monaten erfolgten Hin: 
richtung voranging, nicht vorgebracht ward. 





320 


gefchen op deme Sondach na Diuisionis apostolorum!), vnd if 
bertog Moritz erfchaten dot, mit hertog Frederik van Lune⸗ 
borch vnd hertog Hinrifes van Brunſwit ſynen twen oldeften 
fons, als Carolus Victor vnd Philip. Welke iij forften an 
bertog Morig fit weren; vnd fon alfo alle ij mit hertog Moritz 
in dißem fcharmugel erfchaten mit ſampt ber Hinrikes van 
Brunſwik fonem baftert, Durdranf gebeten vnd ein quader 
minfte,2) vnd vel ander bern und vam adel, de dar meift gefchaten 
fon. De knechte fon nicht to der flacht gefamen. 

Anno 1554. In diffem iar ftarf des curfürften van Saren, 
bertog Hang, fin elife gemal, to Wimern in ber vaften. Vnd 
achte dage darna ftarf of de fulue curfurfte, er elite man, alfe 
he geſecht hadde, be wolde in ein fort na uolgen etc. 








1) Die Schlacht bei Sievershaufen ward am 9. Zuli nefochten, alfo am 
Sonntag vor dem im Terte angeführten Tage. 

2) Nitter Theuerdank, Sohn Herzog Heinrihe des Jüngeren und der Eva 
von Zrott. 


321 


IX. Des Bürgermeifters Matthias Neders 
Hamburger Chronik 


von 1534—1553. 


Item anno domini 1534 hebben de Lübſchen mit den Hol 
landern enen dach geholden to Hambord, unde barfülueft is 
de fone gemafet unde begrepen, bat it itij jar lang ſcholde flille tan.) 

tem im füluen iare des fondaged vor Ascensionis domini 
hebben de Lübſchen torhd Marcus Meier, alfe eren höuet⸗ 
man, mit iiij fenlyn Inechten erfilit ven hof to Reinebeke, dar 
Kaye van Alefelt auer regerve, laten innemen. Unde of dat 
flot to Trittomwe bebben fe mit behendigkeit ingelregen, unde 
fondent doch nicht beholden. Nicht lange darna is greue Chris 
ftoffer van Oldenburg dord de Lübſchen mit etlifen hundert 
knechten unde hauelüvden in Dennemarken gefant unde heft dat⸗ 
fülue ingenamen; barto den tol to Helſchenör unde tom Ell⸗ 
bagen bebben de Rübfchen dorch enen erer börger upgenamen 
unde entfangen.?) 

Im füluen iare is de bertih van Holften mit ſynen haue⸗ 
lüden to werke famen °) unde hebben Trauemünde ingenamen, 
darfülueft fif begrauen unde beſchanzet Unde de boßlüde van 
den ſchepen dreuen mit den Holſten gube forte wyle H, dat erer 
vele doet bleuen. Tom lateſten auer, do de Lübſchen mit der 
wagenbordy herut togen ) unde wolden ve Holften beföfen, fint 
fe in der nacht upgebrafen unde van Trauemünde na Schlufup 
getagen. Se hebben of vor Lübek groten ſchaden gebaen, wente 
je hadden auer de Traue geſpöket unde ene brügge gemafet, dat 
je Tonden auer und wedder auer kamen. In verfüluen tyt is 


1) Aus Rr. Vi. ©. 297. 2) Faſt wörtlid wie Nr. VIII. ©. 808. 
2) So Kr. VI. ©. 298. *) Bergl. Rr. VI. S. 398. °) ©. dafelbf. 


21 





822 


of en ſchön venlyn gemunfterber landesknechte den Lübſchen to 
hülpe gefant. Defüluen fint meiftepart van den Holften harte 
vor Lübek erflagen worden. De Lübfhen mafeden of enen 
weldigen pram to, mit velem gejchütte unde mit volfe, unde lepen 
de Traue berdal, den Holften de brügge to brennende. Auer 
dorch verrederse fint de Holften des prames weldig geworden, 
denfüluen genamen, bat wolf, fo daruppe was, meiltepart doet 
geflagen unde dat gefchütte verduert. Tom laften is de füne bes 
arepen to Stofelftorpe twilchen den Holften unde Lübſchen, 
alfo dat fe nicht ane fehaden darvan gefamen fint; moften of 
Trittomwe dem bertigen webbergeuen unde eren ſchaden beholven. 
Doch wolden je dat ryfe to Dennemarfen an beyben parten 
nicht verlaten, fünder fif parümme fempen.') 


Unde anno 1535 beybe, den grauen van Oldenborch in 
Yünen gefdret, unde hertich Albrecht van Mefelenbord in 
Dennemarfen geföret. Defülue beft Kopenhagen ingenamen 
unde lenger den en iar upgeholden.) Middelertyt iS de graue 
van Oldenborch in Fünen, dar of bertih Karften van 
Holften mit wol twe dufent mannen unde wol twe hundert 
reifiges tüges lag, unde hebben fif darfülueft vaken geflagen unbe 
fcharmügel under andern geholden, fo lange bet dat de graue 
van den Holften iS im felde vorflagen unde ermordet worden. 

Item in düffer tyt iS her Jürgen Wullewefer, en borges 
meifter to Lübek, fchentlif vorraden dorch ber Berent van 
Melen, bouetman to Lübek. Den alfe be up ber renfe vam 
taifer to Brüffel to Terende vorhadde unde to Rodenbord 
quam, iS be vam bifhoppe to Bremen gefangen namen wor⸗ 
den unbe tom laften int kant to Brunß wik geföret. Darfülueft 
i8 be dorch den hertigen enthöuebet worden. 

Sm füluen iare is of her Clawes Brömfe, de vorflüdys 
tige borgemeifter ut Lübek, wedder in de flat gefamen dorch 
ene vorfchrift des kaiſers Caroli. Were beft varbuten gebleuen! 9) 


Anno domini 1536 den xj dad im Augufto heft bertich 
Albrecht van Mekelenborch de ftat unde dat flot Kopen⸗ 


1) Den lebten Sat f. auch oben Ar. VI. ©. 299 und Ar. VIII. S. 309. 
2) Kürger als Nr. VII. ©. 300. °) ©. oben S. 800 figd. 


323 


hagen bem erwelden bertigen, alfe dem Toninge to Dennes 
marken, upgegeuen, dewple fe nit mer to eten hadden. Wente 
it beft van en fatte vj denſche 4 gelden; unbe de perbe, fo 
fe darbinnen hadden, hebben fe vor hönerflefch gegeten, darauer 
of de börger unbe landeöfnedhte unver malkander unend geworden 
fint. Darauer en uplop entflan is, unde fint auer be ije borger 
to dode geflagen, fo dat fe de Hat hebben upgegeuen dem foninge 
up gnade unde ungnabe. Defülue be of bewifede, und heit fe 
begnadet mit Iyue unde gube, barto mit aller olden geredytigfeit 
und priuilegien begnadet unbe webdergegeuen. Unde alfo mofte 
bertih Albrecht wedder ut Dennemarfen und blyuen en 
bertich t0 Mekelenborch. 


Dofüluef is of Marcus Meier up Warberge gefangen 
namen unbe borch de Holften to warke ftellet, dat be entböueret 
is unde in ver dele up rat gelegt.” 


Item anno 1536 iS en borger ut Hambord, Berent 
Befele genant, to enen amptman tom Nyenwerke gefet. 
Defülue heft enen mort began up dem fryen from ver Elue. 
Darämme iS be of venklik van dat Nyewerk in Hambord 
gehalet unbe mit iij foner dener up dem brofe enthöuedet wors 
den na fanet Bartholomei.”) 

Stem anno domini 1537 do wart hertih Karſten van 
Holften van dem ryfeörade to Dennemarfen tom foninge 
gefaren, unde is borh Zohan Bugenhagen na utmifung 
gotliches wordes to enem Foninge auer Dennemarfen unde 
Norwegen gefrönet binnen Kopenhagen.?) Darfülueft fint of 
gegenwarbig geweft ut den fieden Lübek, Hambord, Wyßmar 
unde Roſtok etlyke radesperfonen,*) de de Toning wolde hebben 
to riddern geflagen. Auer je hebbent nicht willen annemen, ſün⸗ 
dern eme gedantet vor de ere. He heft auerft ven fteven alle 
ere gerechtigfeit unbe priuilegien beftätiget. 

Düffe fülue koning beft of vele bifhoppe in Dennemarken 
fm erer böfen upfate willen wedder dat evangelium Chrifti laten 


) &. oben 8. 09. 2) ©. daſelbſt ©. 310. *) Bergl. ©. 310. 
*) Die Hamburger Gefandten waren der Bürgermeifter Joh. Nodenborch 
und der Rathsherr Bincent Moller, beren Legationskoſten mit 1188 tal. 
83.2 d, außer 241 tal. 18 s. 4 d. zur Kleidung, verzeichnet find. 


21° 


324 


fangen unde afgefettet unde andere gotfrüdtige manne in ere 
ſtede gefettet. He heft of gebaven, dat men bat reine Iuter wort 
Gades prebifen fcholde auer ganz Dennemarfen, Norwegen 
und in anderen ſyner Toninglifen maieftet landen, ) beft of to 
Kopenhagen de ganze bibel in denſcher ſprake ) laten auer⸗ 
fetten und vele andere poftillen unde bedeböfer laten drücken unde 
auer fone lande vorfchidet of bet in Ißlant. 

tem in demſüluen iare 37 heft de römfche bifchop, paweſt 
Paulus iij en concilium to Mantua vorfchreuen, auer it is 
nicht vortgegan, dewyl dat de cur= unde ryfesförften nicht wolden 
barin verwilligen, fündern beden unde begerden en fryg, chriftelyf 
eonciliun, barinne (men) unpartyefche, gelerde unde gotfrüchtige 
manne möchte laten richter fon, de mit dem euangelio alfe 
gotlifen worde mochten hören unde befeen, wat recht edder unrecht 
were. 3) Auerft de papiften hebbens nicht Tönnen liden unde 
nageuen; alfe is it verbleuen. 

tem diffes füluen iares was it en ganz wet winter unbe 
fro8 mit alle nichted vor Purificationis Mariae, fündern barna 
fros it wol, unde was of lange tyt Folt. Unde darna wort it 
ene hete tyt unde en dröge fommer. De wifpelrogge quam 
wedder up viij, of up vij mark, de gerfte up r, si, of up rij 
mark, de tunne beers up iij mark.) Linde fus was it temlif 
fop in allerley ware in allen landen. 

Auer do quam ene peftilenzie im fommer; unbe floruen 
in Hamborch auer iij bufent mynfchen, unde to Dttenfen by 
hundert.) 

tem anno bomini 1538 quam koninklyke maieftet van 
Dennemarfen unde Norwegen to Brunßwyk in dat vor=- 
bunt ver euangelifchen vorftäntniffe. Unde iS in der wedderreyſe 
am meybage auent ingehalet t0 Hamborch, ald en erfbarer 
Ianvdesfürfte gehuldiget worden unde heft alba wol viij dage lang 
hof geholden mit finer Toningin, barto of andere heren unde förften, 
getorneret unde braueret up dem hoppenmarkte, te ba wart 


1) Aehnlich ©. 810. *) Die erfte vollſtändige däniſche Bibel ward 
1550 von 2. Dieß gedruckt. 5) S. oben ©. 810. *) ©. oben ©. 311. 
Genauere Angaben f. oben S.135 fgd. °) ©. oben ©. 311; au S. 138 
und 147. 


925 


upgebrafen unde geplöget. Unde is darna in groter früntfchop 
van dar gefcheden, viij dage na Philippi unde Jarobi.') 

In düſſem fuluen iare let ve foning van Engellant, ve en 
grot tiranne was, alfe Henricus de v., fine egene foninginnen 
mit etlifen andern beren unde fürften enthöueben, im fchyne, als 
wolden fe em vergeuen.?) He heft of vele andere frowen, alfo 
vij na enander vortrumet unde alle laten ümmebringen, utgenamen 
de fürftinne van Eleue, dar be ſik beft van ſcheden unde er 
en flot im lande befcheben de tyt eres leuendes, auerft fe alfo 
verbannet, bat fe tyt fines leuended up x milen nicht kamen 
fcholde, dar be were. 

Düffe fülue koning beft vele frame chriften fampt anderen 
papiften laten richten unde ümmebringen unde be karkenguder 
genamen unde in ſynen nut geferet. He heft of enem boctoren 
theologiae, Robertus Barns,®) de lange tyt to Wittenberg, 
of to Hamborch fit enthelt, auer do wedder dorch den koning 
to Engellant geforbert wart dat wort Gades to prebigen, ) 
is he gehorfam geweſen unde batfülue angenamen. Darauer be 
tom laften dorch de bifchoppe iS vorraden unde van dem foninge 
vorbrant worben. 

Item anno bomini 1539 do ftarf berti Jürgen van 
Mpyffen to Lypzke. Defülue was en gotlofer tyran unde viant 
des euangelii gotlifer warheit. Unde be let of Tene Finder na, 
fündern dat lant vel uppe bertihen Hinrit van Sryberg, de 
was en grot frünt des euangelii Ehrifti.*) 

In düffem füluen iare iS of iunfer Balger in Freßlant 
up Dreffen beledht worden, dat he den fopman van Bremen, 
Hamborch unde andern fteden groten ſchaden gedaen hadde, 
warümme be of van dem Tammergericdhte id verbannet unde in- 
de acht gedaen.) Do id de lantgraue van Heſſen davör 
getagen unbe füer darin geſchaten unde geflormet gewunnen. 
Auerft iunker Balger iS in dem regimente franf geworben unbe 
geftoruen. 


*) Hier if erſichtlich eine Lücke. 
1) S. oden S.3ll u. S. 151—156. *) ©. oben S. 811 u. ©. 160. 
2) Bol. S. 178. *) S. oben S. 311. °) ©. oben ©. 311 fgb. und die 
Anmerfang. 


328 


tem anno 1536 9 do wart de gude flat Münfter in Weſt⸗ 
phalen dord den Rotman, eren prädicanten, Knipperdol⸗ 
ling unde Johan van Reyden fchentlifen dorch be wedder⸗ 
böperie verföret, bat je nene auerigfeit bebben wolben, unde 
mworpen alfo Johan van Lepden vor eren foning up. Defülue 
nam rilij wyuer tor ee. Unde fe beiden de flat byna iar unbe 
dag bet jo lange, dat fe dorch Hanſchen van ber langen 
firaten vorraden worden unde de flat vorouert.?) In der ftat 
is jo grot erbom geweft, dat fe nicht mer van der prevife des 
gotlifen wordes, fündern van der apenbaringe des geftes helven, 
unde wat enen den trömebe, bat helden fe vor Gades apenbaringe. 
Tom laften, alfe dat volk byna verhungert unbe verfchmadhtet 
was, beft ve biſchop fampt dem landgrauen van Heffen de 
ftat ingefregen unde faft erwörget allent, wat be auerfamen ie. 
Hebben of eren Foning Johan van Leiden gefangen genamen, 
geppniget, mit glöenden tangen ſyn flefh toreten unde gedödet, 
unde en alfo in enem yſern forue an funte Lambertus farfen 
Inten bangen, to ener warninge allen falfchen wedderdöpern und 
bücheldhriften, dat fil en Yber davor höden möge. 

tem anno domini 3539 wart hertih Hinrif van Brunß⸗ 
wyk ümme foner böfen daet unde wreuel, de be wedder de flat 
Goßlar Cgedaen), im fammergerichte bellaget, of van dem löflifen 
eurfürften van Suffen apentlifen bewifet, wo he en fchlups. 
mörber, vorreder, mortbrenner unde ander mer, wol to xlviij 
artifelen webder den rat unde de flat Goßlar begaen haädde, 
warümme be den framen, gelerden doctor Held jamerlifen unde 
vorretlifen famt enem ratmanne ut der flat Goßlar heft gefangen 
namen ®) unde etlife bufent gülden afgefchattet, fe los to latende. 
Auer do be dat gelt weg hadde unde fe vorlaten, doch wedder⸗ 
funme laten dorch de ſynen up dem wege gripen unde vormors 
ben unde laten in dat bulwerk t0 Wulfenbüttel begrauen. 
Unte wowol diffe unde andere mer ftüde up ven bertichen bes 


1) Irrthümlich eingefchaltet zu diefem Jahre, da dieſe Erzählung zu 
1532—1535 gehört. Bergl. den Bericht von Elaus Kröger ©. 68—84. 
2) St. Johannis Abend 1685 f. a. a. O. ©. 70. °) Bergl. ©. 312 und 
die Note Über den richtigen Namen biefes Mannes, ber hier unrichtig 
„»Held- genannt wird. 


327 


wyſet unde angeflaget worben vor Tatferlifer maieſtet, fo is doch 
van eme nichts darauer gerichtet, noch ſolche böfe daet geſtraft 
worden. 


In demſüluen iare was it en temlikes korniar; auer 
dennoch vorhengede Got de almechtige ſodane ſchnelle düringe, 
dat de wiſpel rogge quam wedder up xx mark, dat wy leren, 
it ſta nicht in der velheit der göderen, ſündern in der ſegeninge 
Gades.i) 

Item anno domini 1540 do quam de kaiſer Carolus ut 
Hispania to Brüſſel in Brabant ümme vaſtelauent. Unde 
darna id he in Gent, ſyne bortſtat, getagen up goden glowen 
unde gnade, ſo he en toſede unde doch nicht enhelt; ſündern heft 
daſũlueſt grote tirannie gebruket unde der ſtat alle ere privilegia, 
of de richtegewalt genamen, ok etlike ut dem rade unde van den 
vbrnemſten boͤrgern laten entböueden, im ſchyne, dat fe dem kaiſer 
de flat ſcholden hebben willen afhendig gemafet,2) dat doch alles 
unwar is. 

Item im füluen iare was en ſchöne hete tyt, ok ſamer 
bet to ſunte Marten. Dat korn quam wol in, alſo dat de 
ſchepel rogge quam wedder up x mark. De wyn wart gudes 
kopes, unde dat ſtöͤvelen wart wedder geſettet up vj 2, dat ene 
tyt lang viij 3 gegolden hadde. 

Düſſes tar erhof ff im Sunde vor Kopenhagen in der 
nadt en grouelif grot form und en wynt, dat dar vorgingen 
auer cxx fchepe, und alle tat meifte volfes verbrenfede.) Man 
wolde feggen, dat etlife töuerfchen ut Dennemarf dat hadden 
to warfe bracht, ümme den foning, de do auer ven Sunt wolbe, 
fimmetobringen, dewyle be etlife töuerfchen hadde laten vor⸗ 
bernen to Falſterbade. 

Item anno domini 1541 des ſünauendes Inventionis sanctae 
erucis quam en grot donnerweder mit winde und hagel to 
Hamborch, und weyheden vele bome ümme vor dem Ekholte. 
Dat korn up dem velde, ſo in der ſchate was, iſt meiſtendel af⸗ 
geflagen.*) 

») Ebenfo S.812. *) Ebendaſ. *) Ebenfo oben ©. 812. *) Aehnlich 
oben ebendafelbſt. 





38 


Am iare 1541 beft de torfifche Faifer de öuerſte flat in 
Ungeren angefallen und im drüdden florm verauert und inge⸗ 
namen; bes römifchen und bömifchen Toninges Ferdinandi 
volk und vele düdeſche fnechte davor geflagen, bat gefchütte und 
prouiant genamen und enen groten ſchat an füluer und golde 
in der flat auerfamen. He heft of des weyda”) fone, enen 
beren der Söyenbörgen, gefangen und wit velen chriſten, 
beyde mannes und frowend in Türfien laten wegfören. Ok 
heft be ftrafs iij Terfen binnen Dfen laten entiwygen und mit 
dem blode Ir chriftenfinder to puluer gebrant; darmit be karken 
fonem mahometifchen afgade Taten mwygen.?) 


tem anno domini 1542 do is ene grote befchatinge vam 
faifer auer alle düdeſche lande wedder ven Törken geforvert 
worden und upgebradht. Und dorch margrauen Jochim van 
Brandenbord, dem de toch wedder de Törfen bevalen waß, 
i8 fobane ſchat und gelt ganz unnütlifen vorteret und ümme- 
gebracht und nichts befchaffet.°) 

Im füluen iare 42 is of de römifche faifer Carolus v. 
auer mer in Türkien vor de flat Algier getagen, defülue bes 
lagert mit dem foninge van Tunis, fo mit dem faifer in vors 
bunde was. Auer de faifer beft nenen wynſt nody vordel ges 
fchaffet; den be is dorch hunger und not der viande to ſchepe 
toflegen und is alfo van dar to der fe werts gelopen und heft 
alfodanen florm und unwedder gefregen, dat de ſchepe fint van 
enander gefamen. Und vele fint vorfamen, toftöt und gebleuen; 
und fume, dat he fülueft mit dem fchepe, dar he innen wag, is 
beholden gebleuen. Und man heft in ij iaren nicht Fonnen to 
weten krygen, eft de Taifer lebendig ebder boet were.) So ganz 
hemelyk und vorborgen beft he fif geholden, dat menniger darup 
vele verwedden dörfte, he were al doet, fo he doch in levende 
was und in untyt wedder upwakede, wo hirna in dem 44. iare 
van em wart angetoget und bewyſet in ſyner böfen baet. 


tem im füluen iare 42 verhof fit dat hof van Burgun= 
dien wedber den förften van Gelren und Eleve. Und hebben 


1) S. oben S. 313 Note p. *) Bergi. oben ©.818. °) Ebenfo oben 
©. 313. 9 Dafielbe, Doch weniger ausführlich oben ©. S18 u. 185. 





329 


malfander groten ſchaden gebaen, daraver den of von Ham⸗ 
borch vele fchepe und gudes genamen is worden van den 
Burgundiſchen. 

Im füluen iare is hartich Hinrich van Brunßwyk ge⸗ 
weten und verlopen ut fonem lande, ümme der haniſchrift ) halven, 
de he up den curförſten van Saſſen und lantgrafen to 
Heſſen erdichtet hadde. Und is de curförſte und lantgrafe 
von Heſſen in fon lant getagen und ſik vor Wolfenbüttel 
gelecht, datſulue geftormet und verouert fo gut alje in xiij dagen. 
Darna balde hebben fe dat ganze lant ingenamen,?) jedoch den 
armen lüben nenen ſchaden gebaen, wo be ceurförfte bevalen hadde. 
Darna fpnt mit bertih Hinrit van Brunßwyk to mangelen 
gelamen, und by Northuſen en auermwältiget und en fampt 
fonem fone hertich Carl Victor gefangen namen und gen 
Caſſel geföret und verwaret 1545.°) 

In düffen tyden verhof fit de veyde twiften dem foninge 
to Dennemarken wedder dat hof van Burgundien, ) und 
heteden ven Toning dat vent ) van Holften, barüm, bat be em 
den Sunt verbaden und verflaten hadde. Aver nicht lange 
darna heft dat hof van Burgundien gefeen, bat fe ane be 
jegelatien dorch den Sunt nene neringe doen konden. Derhalven 
hebben fe mit dem Foninge anftant und frede gemafet und en 
ut dem evangeliſchen vorbunde gebrenget. Alſo heft he den 
Sunt dem faifer fry gegeben, fo dat de curförft to Saffen 
und de lantgrafe to Heffen van dem kaiſer darna fint ans 
gegrepen und averweldiget worden, wo na folget, welfs nicht 
were geicheen, were ve foning by dem vorbunde gebleuen, und 
hadde den Sunt gefchlaten holden wedder dat hof van Burs 
gundien. Dit beft Toninglife maieftet möten bon, berhalven, 
bat de rykesrat beter kaiſeriſch, ja burgundifh weren alfe 
evangeliſch. 

Item anno domini 1544 do wakede de kaiſer Carolus v. 
wedder up, de da wol ij iare lang byna hemelyken fit entholden 


2) Lies ſchantſchrift. 9 Kies den vyant. 
1) Yehnlih oben ©. 318. ?) Bis Hierher f. oben ©. 818 flgd,, doch 
weniger genau. °) ©. oben zu 1545. *) Bis Hierher f. oben ©. 314 
sum Jahre 1548; das Folgende iR unferem Berfafler eigenthümlich. 


„30 _ 


hadde, alfe were he ganz verfioruen wefen, alfo bat of menniger 
darup verweddet heft grot gelt und gut, be were al doet. ) 
Aver in untyt is he upgewalet und wedder in düdeſche lande 
lande gefamen. Wente tom erften is be ut Spanien mit velen 
dufent Jtalianern, Spaniern und Huffen Y int lant van 
Eleve gefallen und de. gude flat Düren tofchaten und inges 
fregen, alles doet geflagen, wat be darin avergefamen beft, of 
noch frowen, jungfrowen, noch Flene Finder nicht gefchonet, füns 
dern erbärmlif laten vermorden, bat gut in de rabufe gegeven.?) 
Und beft de junge förfte van Cleve, de en recht erfnam van 
Geldern was, des landes möten vertien und dem kaiſer enen 
votfal möten doen und gnade van em bitten. Dit alled id nicht 
genog geweft, jündern he müfte of wedderüm afvon alle chriftlife 
ceremonien und dat reine wort Gades, fo he in finen landen 
Gülich, Eleve und Bergen hadde laten previfen; und mofle 
de papiftifche falfche lägen, lere und hüchelie webberäm annemen. 
Und is alfe gedrungen worben, beyde van Got und bat lant to 
Geldern aftoftan.?) 


In demfüluen iare beft of de kaiſer enen rykesdag to 
Speyer vorfohreven, aver da is van bem euangelio, noch van 
der chriftlifen religion nichts gehandelt, fündern bat de Faifer gerne 
vele geldes gehat hadde van den fürften und ftenden des rykes. 
Welkes do be fach, dat he nicht Friegen möchte, i8 he van bar 
gegen den foning van Frankrich getagen mit allen finem volfe. 
Und wowol be etlife ſtede heft angefallen, body heft be gar wenig 
vordel gefchaffet, men dat an beyden fiven grot hunger unv 
fummer geweft is, und heft fe alfo tom laften de felre und be 
kok geſcheden.) 

Middelertyt is ok dat Oldelant und lant to Hadelen 
ſer beſchattet und beſchädiget worden, nu van dem hertigen van 
Brunßwyyk, nu van dem grafen to Mansfelt, ve do ſpner 
lande berovet was. Hebben de arme lüde geplündert, wor je wat 
friegen konden. 


4) Hufaren H. am Rande ©. unten ©. 333. 


1) S. oben zu 1543 u. 1544. ©. 814. *) Ueber Düren f. au oben 
©.168. "Biel genauer als oben ©. 814. *) Baft wörtlich oben ebendaf. 


981 


tem anno domini 1545 im anfange düſſes iares heft kai⸗ 
ferlife maieftet avermals enen rykesdag geholden to Speyer, 
averft be fülven und ſyne mitnerwanten fint bar nicht erfehenen, 
dewyl fe ve warheit des euangelii Ebrifti hateben, ſündern hebben 
bp RR fülueft enen dag geholden, darüm, dat fe de evangeliſche 
vor Teterifch und nicht würdig beiden, dat fe, alfe de waren und 
rechten chriften, (wo fe fil nömen) mede handelen wolden.) Alſo 
is avermald de rykesdag to nichte geworben. 

In düſſem iare heft bertih Hinze van Wolfenbüttel 
enen groten hupen volfed by enander gefregen, beyde rüter und 
knechte, in dem fchine, alfe wolde be fon lant wedder innemen. 
Aver it hadde ene andere meninge, alfo bat be gedachte, dat 
evangelifhe bunt to verfören und be lere bes evangelii to 
vordelgen. Derbalven de curförfte ſampt dem lantgrafen verorfafet 
fint, fif gegen em to rüftende und fil mit em int felt to gevenbe; 
und fint an en gefamen by Northufen und en gefangen ges 
namen und mit finem fone na Caſſel geföret.2) 

Item anno domini 1546 im anfang düffes iares den xviij 
dag im Februario id de erwerbige in Got vader boctor Mar- 
tinus Lutherus, en grot gelerter theologus, be fit heft dorfen 
fetten to ſchryven werder den entecrift, den pawelt to Rome, 
und mit gotlifer fchrift apenbar bewyſet, bat bat paueſtdom nicht 
von Gade ſp, in Got verftoruen to Ißleben, var be gebaren 
wag, dorch enen rechten chrifllidhen doet, und is darna dorch den 
eurförften van Saffen und de grafen van Anholt und Mans⸗ 
felt na Wittenberg geföret und dorch büffen vorbendmeten 
beren bet in Wittenberg beleivet und mit veler wemot und 
groter drofnäffe up bat flot Wittenberg to grave befläpiget 
worden.?) De doet düſſes chriftlichen mannes id van beren und 
förften, adel, börgern und buren, ja of van ben kindern behulet 
und bewenet worden, alfe to ener antöging erer groten brofnifje 
und iammers, de fit desſüluen iares im famer bordy den vorreder⸗ 
lifen und jammerlifen kryg beft angefangen dorch kaiſer Carolum 
ben vöften, de of fo mannig vader= und moderlog lint gemafet heft. 

2) ©. oben ©. 315. *) In kürzerer Fafſung und mit ber richtigen 


Drisangabe „Rortfeim« f. oben &. 315. *) In Intels. Sprache und in 
einigen Rebenumfländen abweichend f. viefe Nachricht oben ©. 316. 


332 


In düffem füluen iare was en ftarf und grot lange winter, 
und war ene grote düring in brobe und beere. De fchepel 
rogge galt iiij mark, de wifpel gerfte galt xl marf, und düſſe 
fülue däring was fchir averal in düdeſcher nation. Alfo to 
Lübek hebben de befers ve venfter togefchlaten van korngebrekes 
balven, dat fe nicht baden Fonvpen. Bir binnen Hambord id 
of fo gar lütich dat brot gebaden, dat ener wol vj penning brot 
hedde gegeten, er he were gefadigen worben. 


tem im füluen iare 1546 heft faifer Carolus de v. den 
gotlofen Tryg alſe des paweſtes bödel und blothunt angefangen 
webder de evangelifchen ftende und förften, de tor not gebrungen 
fint worden. Und beft düſſe elende erbärmlife kryg ſtraks na 
dem pingften) angefangen by der flat int lant ) to Bayern, 
Engelftat genant, da de unfern, ald de evangelifchen ftende, 
tom erften allen vordel hadden, aver torch vorreberie ut dem 
vordel getagen und den kaiſer darin geflabet. Aver dennoch heft 
en Got tom andern mal gehulpen, dat fe den faifer mit fcheten 
in fon lager up de flucht gebracht hedden. Aver de hovetlüde 
wolden nicht nadrüden, wente fe weren mit gelde vam kaiſer 
geftelen, aljo dat dar neyn wynſt up unfer ſyden to befamenbe 
was. Wente wowol düſſe veyde fehir dat far utwarete, hebben 
fe doch mit dem Faifer to nener fchlachtinge Tönnen kamen, ben 
be is al vorgewefen und nicht willen tor fchlachtinge ftan. Aver 
Got de almerhtige heft var alfo ingefchlagen, dat an beyden fppen 
aver 20,000 man find in blotgange und in der peftilenzie ge= 
florven, fo dat fe of up wynachten van en to treden gebrungen 
font worden. De loflife curförfte i8 na Lypzk gelagen, üm 
bertih Mauritz to flüren, welfer of mit gelde geftefen und to 
enem vorreber geworden was. Wente he hadde in bed cur= 
förften afwefende alle dat ganze lant ingenamen und groten 
ſchaden gedan, welles de curförfte im winter tom bele wedder 
erovert ) und vor Lypzk fit gelägert, in de flat gefchaten, bat 


) Guthland 9. 


1) ©, oben ©. 815. °) -vmme middenſommer⸗ f. ©. 815. 9) Don 
„bebben fe doch mit dem kaiſer“ z2c. bis hierher fat wörtlig S. 315, doch 
ohne genauere Zahlangabe der Gebliebenen. 


3 


men up ben marlet Tonnen feen. Noch wolben fe be flat nicht 
upgeven, fünbern bebben fe to troge gebolden, wente ber vors 
reders was da vele, beybe in und of buten vor ber fiat, bat 
men of ſede „Lypzf lag vor Lopzt, darümme konde men 
des nicht gewinnen.“ 

Und in düſſem kryge bin mit dem curförften geweſen if 
Matthias Revers, borgemefter van Hamborch, ale en kriegsrat 
und ok webder to hus gelamen ümmetrent vaftelavenbe. 

De curförfte heft dem marlgrafen van Nürenberg 
vor der flat Rochlitz, de he inne hadde, afgewunnen, und en 
vele volfed afgefhlagen und den markgrafen gefangen namen,') 
dewyle be ok mit hertich Moritz wedder den curförften was. 


Item anno bomint 1547 dre weken na pafchen is de kaiſer 
famt hertih Morigen dem löfliten curförften in fon lant ge⸗ 
fallen, datfülve verwöftet und vorberet und tom laſten bordy vors 
reberie, De ſyne egene räde und havelüde by em deden, gefangen '" 2). 
Wente do de viande beran quemen und de landsknechte in ber 
ichlachtorvdening ftunden, beft Wolf van Scheulenbordy, des 
eurförften rittmeifter, geropen to ven rütern: „Borlaren! vor» 
laren!’ Und iS alfo dorch des curförften landeöfnechte orbening 
mit ſynen perben gerant und de ſchanz tobrafen, und alfo den 
vianden eren heren, den curförften van Saffen, dem fatfer und 
den ſynen up be fleſchbank gelefert, alfo dat des curförſten volt, 
alfe by 2000 landesknechte, fint erfchlagen worden by dem curs 
fürften. So bat he gefangen is worden by Mölberge, nicht wyt 
von Wittenberg, dat he hadde noch Tonnen erlangen, wente 
de vorreders nicht gebaen habden.?) 

Darna iS de kaiſer vor Wittenberg getagen; batfülve 
hebben fe em of möten upgeven. De Walen, Hispanier 
und Huſſern bebben fobane grote mort und ſchande mit frowen. 
und jungfrowen gedreven, bat derglyken nicht geböret is in 
Düdeſchlant. 


Item in demſülven iare heft de kaiſer Carolus v. den 
) gefangen fehlt H. 


) S. oben ©. 310. *) ©. oben von dem Treffen bei Mühlberg. 
») Kurz erwähnt oben ©. 816. 


884 


vorreder, hertich Moritzen, binnen Augsburg in gegenwar⸗ 
digkeit des gefangenen curförften to enem curförften gemalet 2), 
de doch dem Taifer edder fenem fürften is trow geweſen, wo be 
ba avermals vaken und vele heft bewpſet. Alfo heit de kaiſer 
ben eurförften und lantgrafen beyde gefangen mit fit na Brüffel 
in Brabant geföret, dennoch den curförften gnäbiger entholden 
alfe den landgraven, wowol fe beybe in de vj iare vam Taifer 
fint gefangen geholden worden. Und is de eurförfte by der lere 
des ewangelii Ehrifti ftanphaftig erholden worden. 


Stem anno domini 1547 Fort na lichtmiffen wart Bremen 
belecht dorch des kaiſers befel, alfe dorch hertih Erich van 
Brunßwyk und Wrizbergen. De legen dar wol en verendel 
iars, bet fo lange, bat de ſtede Brunßwyk, Meypebord, 
Hamborch, Hildesheimb fih mit dem Thomashirn®) und 
dem arafen to Mansfelde, ) de doher afgefant was vam 
furfürften, ehe he gefangen wart, de gude flat van Bremen to 
entfettende, eind geworben. Und hebben de van Hambord tom 
erften vj wolgerüftede fchepe mit volf und gudem gefchütte up de 
Weſſer lecht, ümme ere fchepe to verwaren. Se hebben of an⸗ 
genumen v fenlyn wolgerüfteder boßlüde und landesknechte, und 
darto j gefchwader rüter mit j ronfeniyn H; de fint getagen dorch 
dat Lünebordh®) na der langen wiſch. Darfülueft fon fe to⸗ 
famende famen mit dem Thomashirn und dem graven var 
Mansfelde, darto de brunßwykeſchen knechte. De van 
Meydeborch aver fint wedder to hus gefordert worden, dar⸗ 
fimme, dat fe ſik des kaiſers befrüchteden; de andern fint ſemt⸗ 
lifen vortgetagen wedder den hertih Erif, de fif nu van Bre= 
men afgegeven hadde, und lag mit ſynem reifigen tüge ung 
Inechten vor der Drafenborg up dem Kröppeldberge in 
allen fonen vordelen. Darto hadde he io alle ſyne grote gefchütte 
up unjer volk geftellet und gerichtet. Düt alles unangefeen fint 
de unfern fo angefallen und hebben ſik beide, rüter und knechte, 
wol gevragen malfander fo lange, dat bertichen Eriks ſyn volf 
de weke genamen, und gejchlagen fint worden. Sn deſſer ſchlacht 


ı) Ganz kurz oben ©. 316. ?) ©. ebendaſ. Anmerk. I. °) ©. oben 
©. 316. *) Aehnlih oben ©. 316. °) d. h. das Lüneburgiſche. 


335 


fint ber Cort Penning und Claus Range, Jacob var 
Norenberge fampt andern mer, de fif alfe trüwe helden bebben 
ertöget und bewyfet, hovetlüde gewefen. ) Gade ſy lof vor de 
victorien! De fat van Bremen heft of des hertichen alle ſyn 
grave gefehütte ingehalet und of den Kröppelsberg in de zır 
küde. De unfen fint mit fundem lyve und levende gemenlif- 
altsfamende webder to Hamborch gelamen ümme funte Johans 
dag. Darto ok dat geſchütte, alfe vj veltichlangen, hebben fe 
alle mit enander wedder to hus gebradht, und fint alle vor dem 
Eiholte losgefchaten, und webber int büffenhus gefüret worden. 
It heft of Got de almechtige ſünderlyken ſyne gnade und victorie 
Dirto gegeven. Den alfe fe den wint entgegen haben, iS be 
mit en ümme gegan. 

In düſſem fülven iare 47 do wart de wal und de grave 
vor dem milrendore dorch de wifche bet au dat damdor bes 
tenget und en porte gemüret.?) 

Ok worden ba ij rege pale dwers bord de Alfter geſtöt 
na dem velde to funte Jürgen, ümme dat me in nachttyden 
mit flöten neyn volk averfetten möchte in de flat. 

Defülve tyt iS of en nie wal adter ven böven und dem 
Ihepbower brofe mit dem graven und iiij rondelen betenget 
worben,®) averft be is vafen wedder afgewafchen dorch den ſüd⸗ 
weiten fiormwint. 

Item anne bomini 1548 heft Carolus v. en boF Inten 
brüden, dat interim gendmet, welfed dorch docter Ploch, — 
Schweißleb oder Eifleben ſcholde if en nömen — und bocter 
N. gedichtet.) Düſſe dre hebben Lat interim geflellet und 
gemafet, worin fe of alle paweſtlike grewel und alle falfche lere 
bebben wedderümme angerichtet. Und be Faifer dem cur= und 
förften up dem rylesdage to Außburg, darto allen rykesſteden 
gebaden, datſülue fyn interim antonemen und darin to willigen, 
welfes de förften jchir alle famt den averländifchen fteven hebben 


©) Ranbbemerfung: Hic doctor N. fortasse est Michael Hed- 
dingus, siue Sidonius, qui fingebatur episcopus.®) 

1) Nämlich Hamburger Hauptleute. lieber die Theilnahme Hamburgs 

an diefem Kriege ſ. Trapiger und meine Anmerl. *) S. oben S. 216. 

©. oben ©. 316. *) Gemeint HM. Helbing, Weihbiſchof von Sidon. 


336 


angenamen. Und hebben alfo ere praebicanten, de en Gabes wort 
geprebiget hadden, aver de xx iare ſchmeliken vorbreven, 1) be 
mönnife und papen wedder ingehalet, vigilien und felmiffen und 
wyet folt und water, darto of aflat to vergevinge der fünden, 
darto de anroping edder bivbent der verftorven billigen und ber 
papen verbenft to geloven, und vij facramente antonemen, und, 
wat des greweld in dem paweſtdom mer id gewefen, wedderümme 
uptorichten gebrungen und gedwungen. Doch bebben de neder- 
ländifchen ftede, alfe Bremen, Lübek, Hamburg, Lüne⸗ 
borh, Wpßmer, Roſtok, Sunt, fampt etliten heren und 
förften dat interim nicht willen annemen, fündern Dargegen ges 
fchreven und geftrevet mit dem worde Gades, und durch ven 
werbigen beren doetoren Johannem Epinum, mit verwilligung 
der andern und wenbifcher flede praedicanten, en fchön bot 
dargegen laten brüden und utgan,2) dat of den faifer ganz fer 
verdraten heft, doch nichts darüm don fonnen. Und 3) is alfe 
be Faifer gegen den wynter fampt dem gefangenen curförften und 
lantgraven to Heffen, of etlifen predicanten, na Brüffel in 
Brabant getagen. 

Item anno domini 1549 des erflen bages in ver faften id 
bir vor Hamborg to ded Greven have van den fifchern en 
walfiſch, be xviij vote lang was, vorwelbiget und gefangen 
worden, und is up enem wagen to den hoppenmarkede ges 
bracht; is aldar utgehowen und by ftüden verfoft worden. 

Dyt iar was ene gude tyt an dem roggen. De wilpel 
galt vij mark, de gerfte xvj marf I doch fo blef dat brot und 
beere Iyfe Ken und düre. 

Item anno domini 41550 wart de gube flat Mepdeburg 
ut befel des kaiſers dorch hertihen Mauritz, curförften, und ber- 
tihen Jürgen van Mefelenborg und Lazarus Schwenpi® 
berent, ) und bebben der flat tom erften mal ere wagenbord 


») Spengler 9. 

!) „und hebben⸗ f. oben ©. 317. 2) Nämlih: »Bekentniſſe ond Er⸗ 
kleringe op dat Interim 2c.« Gedrudt bei Joach. Louw. ©. meine Schrift 
„Zur Gefchichte der Buchbruderfunk in Hamburg.“ 2) Bon hier bis 
»getagen- faft wörtlih oben ©. 817. *) Ganz ähnlich oben ©. 317, aber 
zu 1548. *) Sehr viel ausfäprliher als oben ©. 817. 


337 


genamen, darna be flat ganz hartliten belägert up allen ſyden, 
und hebben ene fchanze davor gefchlagen mit v blofhüfen, alfe 
dat fe of in der flat tofor edder affor nichten hadden, alleen ut 
der orfate halsen, dat fe by der reinen ler des evangelii Jeſu 
Chrifti und den ceremonien, de dorch ben werdigen beren boc= 
toren Martinum Qutherum geleret und upgerichtet waren, 
gedachten to blyvende und des kaiſers verflöfede interim nicht 
antonenende, dewyle darinne alle paweftlife grumele und falfche 
lere iS webberünme to werte geftellet. Und bebben de van 
Meydeburg mit götlifer hülpe und gnabe de ftat lenger tan 
aser dat iar erlifen und chriſtliken vafte geholden, vele fcharmügel 
mit en im _velde geholden und almege den vianden groten ſchaden 


. geban und de yictorien beholden, of alfo, dat fe hertih Jürgen 


van Mekelenborch fülvet hebben gefangen und mit fif in de 
flat geföret bebben.) Got wolde en fampt uns und allen 
priftenherten gnabe und victorien verlenen ! 

In düſſem fülven iare was it avermals ene düre tyt an 


| holte, > beer, brot, forne und fchir in allem, dat men fopen 


mofte. De bufete tünne butter galt xxx mark lübeſch; des⸗ 
glyken of de wiſpel roggen rer marf, de tünne beers iiij marf. 


tem anno domini 1551 bebben de van Mepdeburg vele 
dagereifen geholden mit dem hertige Maurigen ümme enen 
verbrag mit em to makende, bet fo lange, dat fe tor füne fint 
gefamen, mit dem befchede, dat fe em möten huldigen und anz 
nemen als enen burggraven und ſchutzheren. Düffe huldigung 
iS gaefcheen binnen Meydeborch up dem marfebe ümmetrent 
Martini episcopi im wynter. Ok fo heft hertich Morig enen 
webberüm gefchwaren, dat he de flat jchal und wil laten bliven 
by der reinen lere Jeſu Chrifti und der chriftlifen religion, bar 
fe van oldinges her mede begiftiget geweſt fyn.®) 

In düffem fülven iare id of van dem Foninge in Den- 
marfen, Frankriken und andern cur= und förften ene ftatlife 
botfchop an Faiferlife maieftet gefcheen, ümme den gefangenen 
eurförften und lantgrafen to entfrygende. Aver na groter 


1) ©. oben S.317. Bergl. Tratziger 3.3.1550 und meine Anmerf. 
2) &. oben ©. 317 ganz kurz. °*) S. oben ebendaf. fürzer. 22 


340 


X. Des VBürgermeifters Herman Langebek 
Bericht über den Aufftand zu Hamburg im 
Sabre 1483. 


— 


Worut ſik orſakede de uplop in Hamborch anno 1488. 


Co wetende, dat int iare 1481 begunnede ſer haſtigen und 
unvorſichtigen grote dure tyt,) der man ſik nicht to vullen könde 
verwundern; durede drei jar lang, ſo dat de gerſte golde 19 eſte 
20 J, de rogge 16%, de grave tonne botter 24%, de offen int 
gemene 6 efte 7%, unde fo fort allerlei vittalie, wodorch dat 
gemene volf, groten kummer und nottroft lidende, to torne und 
ungebult worde gereiget, Dorch wan und verdachtnis, dat de rifeften 
und mögenhaftigften borger und foeplude dat forn und andere 
Ipftucht upfoften und in frembve gegende ſchickeden, dem gemenen 
manne to merklichen nabeel und vorfange. Derhalsen dan twi- 
ſchen dem rade und borgeren wort befprafen, dat men ſolkes ſcholde 
hindern ) vnd vorbeden by dem höchſten. Darumme ven etlife 
börger int gefängnig gefettet, merflifen gefchattet und in geldes⸗ 
bote geftraft worden. Vele frame lude wurden of mit verfparder 
warheit unrechtmetigen verbechtelif gemafet, fonderges her Zohan 
Huge, borgermefter, dveme ) Henning Matthias heren Pa— 
rivom Lutkens averfecht hadde, dat he dat forn dede upfopen 
ummelang by der Elve. Des fif her Johan hoch verantwortede, 
und Henning nicht nabringen könde. Darup en her Paridom 
Lutkens wolde borgen, dat ) em nicht Fonde bedingen. Des her 


*) lindern 9. *) Lies: ben. °) Fehlt: he. 

2) Urfache dieſer Theuerung war nah A. Krantzii Wandalia L. XIII, c.2. 
und A. Tratzigers Hamburg. Ehronit der damals zwifchen Frankreich 
und Maximilian von Oeſtreich geführte Krieg. Die vom Süden her aus: 
bleibende Zufuhr muften fih die Niederländer deshalb aus den öftlichen 
Gegenden verſchaffen. 


_ 341 

Paridom beger untofreden was, und funderged eine und mer 
Iuden binnen rades to quade Terete, dat de genante, ſyn fmager, 
in fengnifle gan mufte, fo lange te undaet verböret wurde. 

In tyden fodaner duren tyt, anno 82, am bingstage na 
Luciae Virginis ’), hadde de erwurdigfte in Got, her Hinrif, 
bifhop to Munfter vnd adminiftrator ver hilligen Tarfen to 
" Bremen,?) geſchicket elite fine merkliche prälaten des flifted to 
Bremen, nömlifen de ehrwurdige heren ebte to funte Paul vor 
Bremen?) und to Raftede,*) ven mwurdigen achtbaren Dirik 
Ryßwik, decretorum doctorem, cantorem ) ver kerken to Bre- 
men ®) M. Johan Dane, sacrae theologiae doctorem, Doms 
beren to Hamburg‘), M. Johan Murmefter, pramwft to 
Burtebude D, M. Gerdt Halepagen, vicarium darfulveft,®) 
umme to vifiterende und reformerenve bat Flofler to Herveſte⸗ 
hude. Well de genante her biſchop dem rade to Hambord des 
avendes tovoren vpt fpabefte verwitlifede 9), begerende darmede 
bytofögende um ®) to wetende, bat finer genaben gefchidede nicht 
anderes fodernde wären alfe billig und gebörlif fon worde na 
vermöge der gemenen redhte. 


*) Autorem 9. ?) Lies: vnd, ober ift bier eine Lüde. 


1) December 17. *) Heinric III. Graf von Schwarzburg, 1463 Ad» 
miniftrator des Erzbisthums Bremen, Bifhof zu Münfter 1466; flarb 
1496 December 4. 2) Serbord Zierenberg, Abt 1464, + 1497 April 2. 
% Der Abt zu Raflede von 1477 — 1469 hieß Andreas. °) ©. m. 
bremifchen Geſchichtsquellen S. 214. °) Dr. 3. Hane flarb 1492 als 
Lector primarius. ©. Ed. Meyer Hamburg. Schulwefen S. 106. Hams 
burg. Echriftfiellerlericon Th. III. S. 86 figd. 7) Er war aub Dom; 
herr zu Hamburg. Bergl. die Urkunde von 1495 bei Ed. Meyer a. a. O. 
©. 412%. GStaphorfk Th. II. S. 703. Nah handſchriftlichen Stamm» 
bäumen älterer Bruder des im 3. 1481 verftorbenen bochverbienten und 
gelehrten Bürgermeifters Dr. Hinrich Murmefter; fhon genannt 1445, 
46. 665— 1500. 1476 erfiheint er als Rathsſecretarius, 1489 — 95 als 
Scolafticus zu Hamburg. *°) Gerhard Halepagen war Magifter ver 
Theologie und Bicarius an der St. Peterskirche in Buxtehude; er fliftete 
bei der Kirche au Bremen drei Commenden und ein Stipendium. ©. Pratie 
Altes und Neues der Herzogthümer Bremen und Berden. Th. IV. ©. 235 
— 248. *) Sein am 9. December erlaffenes Schreiben bezüglich ver 
Reformation des Kloſters Harvſtehude f. in Zeitfehrift f. hamburg. 
Geſchichte Th. IV. S 537—39. Der Earbinal Nicolaus von Eufa 
und ber Propſt zu Wittenderg Joh. Buſch aus Zwoll betrieben 
damals die Berbefferung der Kloflerzubt in Deutſchland. S. a. a. D. 


342 


Des negeften morgens ſchickede de rat heren Johan Hugen, 
Herman Langebek, Paridom Lutken sad M. Johan Meft- 
werten, secretarium,!) bat fe fchulden feen vnd hören, de ge⸗ 
ſchickeden deputeerden fenbebaden vernemen, und dat webber an 
dem rade to bringenve, umme bat den frunden ber begevenen 
findern t0 apenbarende und entvedende, fe mit dem beft to 
underwifende und tofreben to ftellende. 

Alfe nun des rades deputeerben frunde to Herveſtehude 
auemen,?) folgeven vele fruwen und manne ut der flat, de een 
deel weldiglich mede int Hofler brungenden, een beel auer de 
muren ftegen und vor dem Tapitelhufe grot ungelum breuen mit 
worden und werfen, Tube ropende, dat men den verräberen nicht 
löven fcholde. Alſe denne des heren bifchoffes capellan en mit 
fachtmödigen worden vorgaf, bat fe fif fullen fadigen und tofreden 
geuen, wart be van velen vnd funbriged van Catharinen 
Arends fer unduchtigen mit höneliken, fchänblichen worben afs 
gerichtet und borch lichting der kleder int achterdeel gewifet. 

Sus ſchickeden de ſendebaden van ff M. Johan Hanen 
mit den gebeputeerden des rades,?) umme bat volf to flillenbe 
und mit dem beiten to underwiſende, dat men buten willen des 
rades vnd ber Finder frunde nichts vornemen fehul. Daraver en 
mennigerlei fpigige, untemelife worde begegnenven, fo bat int 
ende na velem angeferden flite mit aller erbarfeit wart erlanget, 
dat je fit fo lange fehulden entholden, fo lange binnen ver flat 
twifchen dem rade und der begevenen finder frunde worve han- 
delt, wes fe dulden wolden to befchehende efte nicht. 

Des negeften dages erfchenen der begevenen finder frunde 
in groter mennigte vor dem rade, ) tor Diderik Meinfen 
fer unnötigen vorgewant, dat fe nicht wolden bulden jenige viſi— 
tation efte reformerung vam heren bifchop und ben finen, indem 
julfent dem heren abte tom Reinefelt %) behörde to doende, 
darby feggende, bat men >) de ſendebaden ungefumet vor der maltyt 


y Fehlt: und wurde. P) H. me. 

1) Wandal. L. XIll. c.29. *) Ventum primo mane. Wandal. a. a. O. 
») Alb. Kran, ber diefe Erzählung augenfcheinlich benußt hat, fügt hier 
binzu, daß der Rath zwei Rathsherren deputirte. *) Der derzeitige Abt 
von Reinefeld hieß Hildebrand. S. Zeitfhrift a. e. O. 


343 


van dar fcholde fordern I. De koepman to Bergen hadde ridder 
und Inapen verjchlagen unde mordet, ) dar it mufte by biyven, 
fus wären fe immer mächtiger alfe de koepman; it were of 
nit fremde, efte dar papen vorfchlagen worden. 

Na befprafe gaf de rat bierup tor antwort, dat men nod 
tor tyt nichts unbilliged an des heren bifchoppeg ſendebaden vers 
merfet hadde, dar men ungemafs ſich börfte umme undernemen, 
welf dem rade baven alle nicht temede to verhengende. Aver 
man könde fe bock wol mit gubem gelimpe verwifen, fo lange, 
dat men beluchtevde vnd erforfchede, weme de vifitatie vnd refor- 
matie tequeme vnd van rechte behörede. Nichts defto min, umme 
ungefog to mibende und vortofamende, leet de rat qutlifen des 
beren bifchoppes ſendebaden aviferen und warnen, de ſik in alle 
bilkigleit van dar ſpodeden. 

Unlängft varna quam de ber abt van Reinefelt perfüntif 
binnen Hambordy ut foderung der begevenen jungfruwen, vem 
arote marflidhe gefchenfe belavet unde togefecht worden, up bat 
be fil der dinge underneme und befummerbe. Men do de) ver 
ſake geftalt und legenheit hörde, wulde he fif der ſake mit ernfte 
int fordeſte nicht undernemen, wobord de belaveden gefchenfe 
binderftellet worden und verbleven, of fine Foft nicht länger be= 
techt und betalet wort, wowol dit alle buten wetent und vers 
bengent des rades vornomen und begunt wort. Jodoch worden 
mer Iude darmede body verdacht und beargmwanet, funderges her 
Zoban Huge und ber Herman Langebefe,2) den fultent 
ber Evert Boefholt apenbar in erem byweſen averſede und 
fo mer lude froet makede. 

Erberoerden gefchichte halven fchreef de ber bifchop fer mark⸗ 
lifen an den rat to Hamborch, derhalven gelif wandel und bote 
begerende, welt den de rat int allerföglichfte dede verantworben. 
Derhalven ut fodering des genanten heren bifchoppes wort vers 


) fodern 9. Vergl. Krantz l.c. ) de fehlt 9. 


1) Yeber die Ermorbung des Biſchofes von Bergen im J. 1455 ſ. a. a. O. 
2) Es feinen dieß die von Krantz erwähnten Deputirten gemwelen zu 
fein, melde der Rathoherr Evert Boekholt allzu großer Schwäche in ihren 
Berhandlungen befchulpigte. 


344 


ramet unde gelaftet ) tom olven clofter vor Burtehbude.D Dar 
ber Evert Boekholt mebe tor ftede fehiddet wort, wenig gewechtes 
und behägliches hörende vam heren biſchoppe und finen räden. 
Dar den na velem handel verlaten wort, dat de ber bifchop binnen 
Hamborch ſcholde fhiden, de dinge varfulveft na nottorft to 
unberredende unde befprefende, wor fort de fafe in gude up 
feholde raften und roumwen, fo lange var ben weg gutlifed vor⸗ 
ramet und verlaten wurde. 

Ut erberverver orfafe mennigerlei quat wan vnd verbedhteniffe 
vnuermarkent entjproet vnd erwedede twifchen levematen des rades 
malfander gegen fummige marfliche perfonen der borger, vnd 
webderum warn den borgeren webber mer ledematen bed rades. 
Derhaluen ven mennigerlei vnduchtige fovering, vermetenheit und 
verbrifting wort gefpöret van dem rade, umme bat gemene volf 
to vplope, twedracht vnd moiteret to reitzende. Darumme fif de 
rat in allen orven wachtede, in bopene, folfent mit guder vor⸗ 
finnigfeit natofomende und to verhbdende. 

So den up ene tyt mit den gemenen erfgejeten borgeren be 
rat handelde, umme ver Iubifchen mark ene ewige beftänpige 
enfede were und werde to makende und to beftevigende an filner 
und golt, in diffen fteden gemuntet, fo bat ein lubiſch gulden 2) 
fcholde fyn vnd bliven 24 lubiſch, ein balf gulven ein marf; 
demgelifen 16 8, ver hundert und veerbehalf fon gefchrötet up 
ene wegene marf, holdende negen lot fines fulvers, fchulden fon 
und bliven ene lubifche mark in allen tofamenpen typen. Darby 
alle andere munte an gelde ©) efte filver möchte rifen efte dalen und 
afmwefen 5) na legenbeit der tyt, wo ſik temede und behörde. 
Welf van den borgeren wort angenamen, bewilliget und belevet, 
wowol folfent noch verbleef und nenen fortgang gewan, dem 
gemenen beften to groten vorfang, hinder und fehaden, fo men 
Dagelifd apenbar mag ſchuwen und namals ſchal werben befunden. 


Anno 1504, den 23. Nov., leet ein rat van Hambord 
den borgeren vorgeven avermald van ber munte, dat man bar= 


*) Bermuthlidy gelöftetb. i. geletftet. P) aucferen H. 9 8. golbe. 

1) Expos. Civit. 1483. Ad reysas dom. Item 27 tal. 8 f. 4 d. 

H. Langebeken et P. Lutken et Ev. Bokholte versus Buxtehude cum 

dno. Episcopo Monast. et eccl. Brem. Administratore. *) Ducat. Vergl. 
Gaedechens hamb. Münzen. Th. II. S. 208 u. 215. 





u 


mebe muſte vallen ebber den gulden torugge fetten. Darup be 
„ borger des rades menung begerben to hörende, de en den leet 
feggen, ber Herman Rangebef, der‘) dinge inne fiende, de 
legenheit ſcholde entdecken. De den verhaelde, up dat men nicht 
dorfie menen, be darvan feide alfe de blinde van ber farıwe, wo 
dar wifede ene tafel, bengende upm huſe apenbar, wo men bi finem 
ſilver hadde oldinges vertollet to Hamborch by tyden des feligen 
beren Alfes, namals geflevet to funte Marien Magdalenen. 
Demgelifen alfe de flatregerung an ven rat gebracht und bat 
fchot upgefettet wort, des men noch huden gebrufente plegt, fo 
fehatet man bi marfen fulverd van elfer mark enen penning, und 
alsden men gift vor een hundert mark 58 min 33") befindet 
fit in warbheit, dat men von 28:2 gift 19, wente in 100% 
findet men 57 werve 28; dar lopt wenig aver,?) dat fo nau 
nicht is worben geachtet, dat men dat refende, alfe men fchatere. 
Sus erfindet fif, dat noch hudiges dages alle wende und 
bote der flatgefette und burfprafen by marken ſulvers ftrafenve 
erfennet wort, elfe marf vor 28,8, wente dat 18 gewefen ber 
fat forn und werde der mark fulvers in tyden, do bat regerent 
der flat dem rade bevalen wort. 


It i8 of apenbar, dat alle hantering und foepmanfchop geövet 
und brufet wort by marfen ſulvers, alfe noch utwifet dat boek 
der refenfchop by dem wynkeller van tyden, do de mark fulverg 
golt 3%, well nu van tyden to typen dalende und fallende ig 
gefamen to 111, %, welf bi unfen dagen is gevellet von 10 up 
1122 4. Wan de nu veelde op 13, ſcholde men unlengft darna 
moten echter vallen up 15 und fo fort up 16, fo hedde men ene 
marf gebradt up 16. Dat were de marf gebracht to enem fchil- 
ling, indeme van beginne by ſtucken ſulvers, de gemerfet und 
getefent worden elf van ein half punt, gefoepfchlaget worde; welfer 
ftud elf holt 16 lot, dat weren 16,8, wente van elfem lode mafet 
worden 12 penning, dat weren up elfen penning 1, de gruen. 


345 


de H. 

1) Rämlih 57 Pfenninge. *) Ebenfo Langebek in der Glofſe zum 
Stadtrechte vom 3.1497. M.3. und N. I. S. m. Hamburg. Rechtsalterth. 
B.1. ©. 296. °) Rämlig 1600 3 weniger 4 = 1596. *) So war es 
von 1300-1825, vielleiht 134. S. Gaedechens a. a. D. ©. 167 n. 206. 


346 


Sus wort de mark tom ſchilling gebracht, und de ſchilling fellede 
under eine ſexten van der graen benedden den K, wen to de 
ſchilling enen graen an ſik wurde hebbeunde, fo dat int ende be 
dinge to ewigem nadeel, hinder und ſchaden worde lopende, dem 
gemenen beſten und allerhant luden tom verderve. Dar doch 
nemant aver verlöfe D als de hantwerks⸗ und arbeitsman um 
verlofe > fon gut ſellende efte verandernde, de in ſöpen dagen ſo 
vele nicht ſchulden verwerven efte winnen, alſe vormals in veer 
dagen, und mer nicht kopen, den vele min mit dem ſummen 
penning. Wente de koepman mot fine rekenſchopmaken und na 
werde der munte fon gut ſellen. Darumb hedde men vormals 
einen wifpel Torned järlifen zinſes gefoft umme fo mennige mark, 
alfe men in der duren tyt enen wifpel fofte ut dem fleete. Se 
hadde men to langen jaren een ftösefen wyn gebalet vor 10 witte, 
bat men nu haelt vor 64. Dat makede be gude der munte, do 
finde. Sus dalet alle ryfdom mit der munte. Dem nu vors 
tofomende, were anno 83 befprafen ene ewig werende lubifche 
mark to beftedigenve und body nicht envlichen vullenbracht. Sus 
hedde men demfulven na ene nie munte beredet, der olden like⸗ 
metig, de men doch nicht Fünde achterfolgen, bewile bat golt fo 
hoge ftunt baven werde des ſulvers, edder men mufte fellen ve 
mark up 14 8 und darby to ewigem nadele und verderve. Welfent 
nun bräglifeft und beft were, "möchten fe merfen und befprefen. 
Moraver in befprafe de borger nicht konden concorderen. Averft 
fo fif de rat beflagede, dat der Iubefche und kuneburgifche ſende⸗ 
baden bier derhalven kommende werben, den mufte men jo een 
eft ander fegaen, bebben fe int ende eonfenteret up Jacobi ben 
culden up fine behorlife werde to ftellende und darbeneven alle 
fremde munte, ver fif in middeltyden een jedernan möchte quit 
mafen, umme ver ftat orbination genoch to doende, na dem 
avende Jacobi!) nelfeit kamende. 

Anno eodem, in vigilia $. Andreae apostoli ?) fuit finaliter 
conclusum inter harum civitatum ambassialores in praetorio 
Hamburgensi una cum senatu ibidem congregato de moncta 


) 9. verlohe. 5) umer lohn 9. 


.. 39. Juli. *) 29. Nov. 1504. Die Ratifieation diefed Münzreceſſes 
vom 13. Dechr. iſt im Lüneburger Archive. 


347 


cudenda instar priorum quoad valorem puritalis argenti et pon- 
derig, prout in recessu desuper eonfeeto plenius conlinetur. 
Eodem anno infra oolavas Assumtionis Mariae !) dominus 
Albertus Westede, Albertus*®) Grimmolt et Albertus®) 
de Reno me domi convenerunt, denunciantes periculum capitis 
ipsis et mihi imminere, prout religiosorum avisa merito didi- 
cissent, Ego vero non ignorans dolum primi et aliorum animi 
imbecillitatem respondi, me parum aut nihil formidare innocentia 
fretum. Ubi ad rem ventum fuerit, liquido me probaturum illis 
huius difficultatis auctores, qui me cum paucis post tergum 
accusant, quorum favorem °) sequi necessilas exegit, quam 
liberlati imposuerunt. Unde paulo post curatoribus ecclesiarum 
coram constitutis me *) purgavi, calumniis partium publice refe- 
rendo, quibus modis media legitima unanimiter prius cancluse pro 
manutenentia valoris monelae veteris dolis, freudibus et men- 
daciis fuerunt dirupta et penitüs praeclusa, quo magis ad haee 
difficillima perveniretur, taceo, °) quod eo animo, ul Oecasionem 
darent vulgo insurgendi contra illos, quibus culpam ascribere 
decreverunt pro conditione factionis suae. Quod mullis fuit 
exemplis pristinis curatoribus declaratum, adeo mirarentur vebe- 
menter. Tandem accersitis magistris mauualium artificum et 
illis auscultare nolentibus, quatenus de illorum principali age- 
retur praeiudicio, cum moneta fraudaretur, senatus respondere 
fecit, omnia se facturum ad vota et beneplacitum concivium 
suorum, qui convenientes traclatibus prioribus et facultati datae 
senatui paterentur verecundiam suae temerilatis sine mea 
culpa, quod solum agere decrevit senatus per conventum tunc 
habitum, ut se purgaret vilio apud posteros et forenses. In- 
fecta ergo fuit penitus haeo ordinatio machinatione vulgi sen- 
tientis displicentiam praesidentium, id ipsum palam fateri nolen- 
tium et in caput paucorum culpam retorquentium. Unde tandem 
in profesto sanclorum Fabiani et Sebastiani ?) proposita fuit 
civibus alia senatorum qualuer civitatum °) deliberatio, videlicet 


) Lies: Arnoldus? ®) Kies: Bartoldus? °) Factorem H. 4) me 
feblt H. ) Lüde? 

») 15.—22. Auguſt 1505. ?) 19. Januar 1806. *) Lübel, Hamburg, 
Lüneburg und Bismar. 


348 


marcam cudere studuerunt praeter sextam partem puram 13%) 
denariorum ex una marca puri argenti sic quod °) in futurum 
13 # denariorum equales ®) marcae puri argenti, et una marca 
denariorum °) valeat ®) tertiam decimam partem marcae purae, 
salvo salario cudendi. Utque habens argenti rudis massae ponderis 
unius marcae puri argenti solvere valeat 13 marcas denariorum 
Hamburgensium, addito salario cudendorum 13 denariorum 
marcae Lubecensis. Similiter non habens purum aut monetanı 
argenli una cum salario cudendi, inde 13 marcae denariorum .... ‘) 
auri pro uno denario marcae, quantum argentum eius denarii videlur 
tertia decima pars marcae purae cum pretio operae 2# cudendi. 
Quo modo consuleretur indemnitati futurae, quo minus iterum 
fraudare opus sit, cum semper puri auri et argenti debeat fieri 
aequivalentia comparatione denariorum argenli, in quo marcae 
monelae semper al) antiquo consistebant. Quod sic fuil a 
eivibus receptun. 


Darfulveft wort ven borgeren vorholden und entvedet, bat 
men begerde to wetende, wor men it mit der islandiſchen reife *) 
wolde hebben geholden. Dar fe na befprafe up antworteben, 
nutte to fon de to underholdente, und dat be nicht neddergelecht 
werde, umme de frhepe mit dem feefarenden volf nicht van ber 
Elve to verwifende, dewile weftwert in Engellant an den volfen 
und jegenen wenig to doende und to hanterende were. Man 
möchte lever in guder gebult tor tyt fo vele proviant cft vittallie 
utgeven alfo darto behoef und van nöden wäre. Dat fo na 
begerte der borger endlifen wort befprafen, angenamen und under 
malfander verlaten. 


*) Sic qui H. ®)eq.... H. °) et unus denarius 134 H. 9) valeat 
feblt 9. 9) Lüde in ber 9. 

1) Man wollte alfo die Mark fein ausprägen zu 18 & Pfenninge, 
welche nach Gaedechens a. a. DO. S. 207. 1463 zu 10 X, 1468 zu 114 
5/8 4X und 1492 zu 11 3 ausgeprägt wurden. Obigem entfprict 
der Neceß der 4 Städte vom 22. Der. 1506 in Langermann Münzver 
gnügen. ©.406 *) Aug der Stadtrechnung des Jahres 1476 erfehen wir, 
daß der Rath felbft zum Vortheile der Stadtlaffe nah Island Schiffe be 
frachtete over als Partner bei anderen Schiffen fich betheiligte, nicht ohne 
bedeutenden Bortbeil. Wandalia L. XIII. c. 30. Die Fahrt auf Island ward 
als ein Vorrecht der hanfifhen Factorei zu Bergen beanſprucht. Receß v. J. 
1483 Art. 21 unterfagt die Fahrt nach Island gänzlich. 


349 


Alfe fit nun de dure tyt dageliks merde und verlengende, 
baraver de rat und vele merfliche borger, ſonderges Toepmanfchop 
banterende und övende, fer jwarliten van dem gemenen voll wors 
den bewanet und verdacht, bat fe nottroft des levens dorch ere 
autte und egene profit verbengebden, in frembde lande to verfö- 
rende. Welk fo mannigfaltig angebracht und mit verfparder wars 
beit manft dat gemene volf gefprenget wort, fundergen van den, 
be vorhen de clofterfate fodernden und in händen hadden, fich 
höchlich befurdhtende, dat er moetwillig vornement wannen möchte 
geftrafet unde fo ſchlichtes nicht verblivende edder ungefobert 
up ſik rouwende efte vergeten werben, ſonderlik van dem beren 
biſchoppe, de villiht den rat ernftlit verfötende efte anlangende 
barhen drengen worde, dat men davor wandel und bote don 
mufte. Alfe den Hans Schröder, de muntemefter, finer worde 
und rede fehr milde, unverborgen und apenbar was mermals 
firafende de hovetlude ver Foflerfafe und andere, de dem rabe 
efte ledematen bes rades unduchtige tichte averfeggen, begunve 
men up em ſunderges to fnurrende, mede gemarlet, be van 
enem ſchlichten amptman to groter Topenfchop und rifevagen was 
gevegen, fo it fehinede ut finen böfern, worden und werfen, de 
mennigen binnen und buten rades mißhageden, of finen egenen 
fundergen frunden und gunnern. 

Sus drog Wichman van der Yechte grote unmodigfeit 
up Hand Schröder ver Flofterfafe und mer anderer orfalen 
balven, und ging vorfatigen in der brauer felichop to beer, ven 
lagesbrodern vordeel boende und beer to avergevende, fo lange 
be fif enen angenam und bebaglich mafede. Int ende na velen 
unduchtigen reden aver ben rat und cre gewandten gefprenget, 
jede de gemelde Wichman: — „Guben frunde, de hochmodige 
verrader Hand Schröder, de muntemefter, bed rades afgot, 
druwet juw und und allen tomal fer. ide wi bat fürber, bat 
wert vor und alle nicht fon; he bringet fo vele neuer dinge to 
rade und brumwet fo lange, bat wi darane to falle Tamen werben. 
Gy moten fine Hand fatten wejen, und verachtet juw und ung 
in allen enden ꝛc.“ 

Dit wurt dem rabe vermeldet und van mer framen luben 
to Tennende geven, dar men fit nicht anne Feren, den in guder 


350 


gebuli fchliten und hengan Inten wolde umb alles beſten, raft 
and frede willen. In gelifer form wort folle vermetenheit dem 
rade to Tennen geven van einem bruwer !), in der Rödingsmarke 
wanende, Hinrik van Rohe, anders Hinrid Hurleke genömet, 
de des dan unmaten uverflobigen vele geftempet und vornamen 
hadde. Welkes dem rade to groter ſchwakheit mochte bedigen, 
indem andere geliker wife ſampt mit em fit möchten verdriſten, 
feggende und doende, wed em gelevede, dewile dat fri ſtunde 
und fo deger ungeanbet efte ungeftrafet verblese an dem einen 
vor, an dem anderen ana, dadorch bat gemene volf mit fobaner 
böfen anbringung, erdichteſen Idgen und Drögen to uplope gereidet 
und quaber menung möchte werben verleibet. 

Dem vortofamende leet enen be rat vorbragen upt bus 
am avende der bimmelfart unferes Deren ?), eme vorgevende, wo 
be unlengſt geleven famen in ſines nabers bus, dar fe findelbeer 
drunken und frölich weren, kloppende up de tafeln, feggende luder 
ſtemme aver alle: „Leven borger, böret, dar juw und uns allen 
grote madyt an ligt, am dage nelfeft geleven worben baven 300 
oflen, und grote mennigte van fwinen to Wedel averfchepet. 
Sp wert of bat korne averflodigen verföret, venfet man var nicht 
anders ta, dat wert vor be armot und bat gemene nutte nicht 
gut fiende.” — OF alfe kortes een fchipper begerende was enen 
breef vam rade, dar Hinrik gefecht habbe, „wat he darmede 
Don wolde? He were em wol einen dred wert, allene dat men 
den fohrivern dat gelb tobröge, dat fe mit horen und boven vers 
teerben; des rades breve wurden gar wenig geachtet und anges 
ſehen.“ — Furder, dat be ſik tomalen untemelit hadde Taten 
hören vor dem Ekholt aver den rat und erbare borger, daby 
feggende gegen bejenige, be en firafeven, be hedde des gude 
bovetlude, de em wol ſcholden entheven, eft he derhalven in Taf 
queme, fo dat be des rades und erer gewanten wenig achtebe. — 
Ok were dem rabe unverborgen, wor fif mit Herman Meier 
ſchicket hadde up dem filchmarfede, in biweſende heren Claws de 
Swaren, dar int ende gefecht was, dat be noch alle ſcholden 

ı) Die Lifte der zu Hamburg Hingerichteten nennt ihn einen -Bött- 


geralten". · Auth bei dem Aufflande bes Jahres 1375 wird ein Böttger 
genannt. ?) Mittwoch, ven 7. Mat. 


351 








dat fallende dvel hebben, de der flat fo vor weren. Gft be 
jennige gebrefe vermerfet hadde, jchulde dem rade hebben ver⸗ 
tumdiget, umme darvan reformation und wandel to mafende, up 
dat nicht not were achterbalues mit unduchtigen reden den rat 
to veranglimpenpe. 

Deſſer artieul bekende Hinrif vullenfamen, wowol he de 
mit etlifer ummeftendigfeit beflevebe, darut ſchinen fcholve, bat 
it in nener quaden andacht nefcheen were. Sußtane fine unbaet 
apenbar befant und toftan, wort fer vurlifen und fwarliken 
bewagen, derhalven it befte erfant wart nutte to fiende, en in 
bewarung to nemente, umme fine böfe mening und andacht to 
bintern. So wort he mit den denern feitet na dem Winfer- 
tern und dar gefettet. Linder maltyt vorgaderden de hovetlude 
finer partie to funte Nicolas unver dem torne, fit mallanver 
befprefende, wo fe dem dinge folge bon wolden, wan de ges 
ſchickeden des rades, de na Lubek riden fcholden, mit den fnapen 
ut den porten weren. Tohant na der maltyt, alfe de beren mit 
ben bemern gereden weren, füchten fe beren Johan Hugen in 
finem huſe. Alſe fe finer nicht fünnen befamen, behardeden fe 
Elad de Swaren up dem fifchmarfebe und beren IJvhan 
Meier vor funte Peter flegeln, fe nöbigende mit enen to gan 
na dem Winfertorn, dar de here prawſt!) van Hamburg 
und deken ?) darfulveft fit byfögeben in guber menung, umme 
Dat volf to ftillende, woraver fe nöger vam levende to dode kamen 
hadden ane alle profit und vorbeel der ſake; wente dat gemeente 
dadorch nicht gefabiget, den to mer torne gereißet wort, fo dat 
fe ven beiden borgemefteren underwegen fo vele be mer unfoges 
tofereden mit fchlaende, ropende und ftötende fo lange, bat en 
ber Johan Meier, de nicht wol to vote und een Tranf olt 
man was, entbradht und van en vorlaten worden in Joachim 
Olrichs dus. Man ber Niclas de Smwaren muſte Hinrik 
vam Lohe ut dem torne halen, en baven fif laten gan be ftraten 
entlang, dar her Niclas nicht wart vergönnet dat blot der ge- 
wragten wunben fined bövedes aftowifchenne,®) up dat men fehe, 
fo fe feivden, dat en de katten tofleiet habven. Und alfe men 


N Der Name des Probfles 'war Alb. Kliping. *) Der damalige 
Decan hieß Alb. Geverdes. °) Wandalia XIII. 31. Tragiger 3. 3. 1468, 


J 


vor heren Schröders döre henging, ropen ſe luder ſtemme: 
„Hans Katte, wor biſtu? kum hier nöger, de katten hebben ſik 
gekleiet, fe fchölen dy of kleien!“ mit mer anderen ſchmäliken wor⸗ 
den und baden. Sus alje ber Niclas Hinrif vor fine döre 
gebracht hadde, mufte he en gröten und dremal de bunt bon, 
gude nacht feggende. Darna ging Hinrif vor fine dör up den 
ful ftan, averall ropende luder ftemme: „Se dank juw alle, gy 
erliken borger!“ Darmede dat volf und her Niclas vorlaten 
wort. Alfe ber Johan Huge fif im dome hadde verftefen, Teet 
be vorluden, it em leet genody were und gerne anders gefeen 
hadde. Datfulve mer lude und perfonen des rades, umme ſik 
to entfchulbigende, leeten verluden. 

Gegen den avent fammelvden fif diſſer gejchichte hovetlude 
up dem hoppenmarfede, van’ fit fendende, umme bat volf mit 
der ftormglode !) to vorgadernde. Dar den vele tolopes wort vam 
gemenen voll, und gar wenig benömder borger, behalven de 
bovetlude differ böfen upfate, fo bat mit klener mennigte de vor⸗ 
fameling mödte fon worden verfchuchtert, warn barjennig ernft 
were angeleret. Na velem ludende, ropenve und gefchrie ſchickede 
ber Johan Meier ver ftat fnapen to en, de fe nicht wolden 
bören, ſeggende, de borgemefter mufte fulven wol famen. Alfe 
den ber Johan Meier perfönlif erfcheen, begerende, fe ſik 
fadigen unde in raft fielen möchten; efte woran mißdan edder 
entgan were, ſcholde na gebör werben betert und mit gelimpe 
verglifet. Dier geven fe tor antwort, men fcholde den rat negft 
famende to funte Nicolas in de Tarfen verbagen. Immiddelſt 
namen fe de fchlötel to allen porten, ſik aller macht und regi- 
mentes undernemende, de wacht in groter menge boldente, in 
aller cafpeln naber bi naber na malfanver darup eſchende by 
ener tonnen beerd, ve men vor der hant utpandede van deme, 
de dar nicht erfchien, wormede fe nacht und dag eren Frog heelven. 

Des frivaged morgens?) quam Hinrif vam Rohe mit mer 
borgeren em bygeföget, tom rade, to funte Nicolaus int chor,?) 
verhalende luder ſtemme vele articuln, de fe den wolden hebben 


352 


1) In feiner Urfehde geflebt der Bürger Titke Schoff „de cloden 
um forder vorrpfinge to makende⸗ angeichlagen zu haben, was vermutblid 
bei diefem Anlafle geſchah. *) Alfo den 9. Mai. *) Wandalia XIII. 32. 
Traßiger a. a. O. 





353 


geholden. By etlifen artifuln fragede he achter ſik averlut, eft 
fe it fo bebben wulden? Dar den ener finer partei ja ſede, ropen 
fe gemenlif: ja, ja! aver alle, nicht edder wenig wetende, wat 
dar gerebet und geropen was. 

Alfe den up fo vele articul vor der hant nicht donlif was 
rede und antwort to gevenbe, begerde de rat ene fchrift darvan, 
umme dem allen na erem begerte genody to doende, fo vele jummer 
mogelif, dregliken und gebörlif wäre, in bapene und toverficht, 
frame lude ungerne anders finnen efte begeren ſcholden. Dar 
den mer borger togeföget worden, des mit dem rabe avereen to 
kamende. 

Umme dit eendrechteliken to beſpreken, worden her Herman 
Langebef und ber Henning Büring vam dage van Lubelk 
to hus gefodert mit des radeg fehriften. Sus wort ber Herman 
in finer webderfumpft van mer finer frunden gewarnet und wars 
fhoumet fit to verechterende. Dat em fo nicht duchte geraden, 
men ernftlifen ſik ertögede by finen medebrodern, de’ in finem 
afweſende em de fchult muften tolecht hebben, des fe fit in finer 
gegenwarbicheit entfchuldigeden und verſakeden. Alfe nun de 
avergeven artieul weren beluchtet und under malkander befprafen, 
wo men de holden und adıterfolgen ſcholde dorch verfundung ener 
burfprafe am billigen avende to pingften Y), des quam ber Johan 
Gerfe?) deſſulvigen morgens by heren Herman Rangebete, 
em löflifen entdedende, wo em ber Paridom Qutfe fer mehe- 
mobigen hadde geapenbaret, wo em Tile Nigele belavet und 
togefeht hadde, be fcholde ſtk nicht befruchten, den ſyn naber 
mochte wol to rade famen, averft nicht mit leve van dar gan 
ſcholde. 

Diffe ſulve tyding verkundigede her Otto van Mere, ans 
dechtigen biddende van heren Herman, dat he de burſprake nicht 
wulde verkundigen, umme orſake ſines wedderſtals to vermidende, 
in deme en menniger binnen und buten rades hatede, dat he 
ſchon dat wort fören und vor dem oldeſten regeren ſcholde.) Dar 
de gemelte her Herman up antwordede, he ſik darin gebörlik 


1) 17. Mat. *) Vorfahr des Predigers an St. Petri Joh. Gartze 
(Garcäus)? 2) Langebet war 1478 zu Nathe erwählt und 1481 ſchon 
zum Bürgermeifter. 23 


354 


ſchicken wolde na nottroft der ſake, wo dem rabe gelevede, Gabe 
ganz truwende, dat it ane gefar fon wurbe; fo it of gebörbe, 
dat na der burfprafe nement mit worden edder werfen wort 
angefeindet, wen elf in raft und frede ſik to bus fögebe. 

Averft de moitemakers und capitaine ber begangenen undaet 
fönden fif nicht fabigen, in deme noch nement habbe erlanget, 
dat em gelevede, wente ein beel begerde dardorch verhaven und 
mede to rade gefettet to fiende, wolben er leet wrefen gegen ſum⸗ 
mige perfonen, edder ben ganzen rat, be fe hadde firafet umb 
erer miſſedaet. Ichterswelke fich ſtrafendes befruchteden, wolden 
darvan ſyn verſekert; vele hapeden ere nottroft und armot to 
wandelnde, wan der averſten und rikeſten güder wurden ange⸗ 
taſtet. Sus hadden ſe nicht ene, den mennigerlei mening, darane 
be ene dem andern nicht biplichtede, men inſage und wedderſtal 
dede. Jedoch könden fe allenthalven nicht rumen, men bagelifs 
wat nied uptogen und vorbrachten, jo ) men en mer inrümebe 
und behagede, jo fe mer vernygeden und min gefrebet worden, 
indem et datſulve nicht enwas, bat fe meenden, und er elfes 
andacht lichtlifen gehinvert wort mit gudem befchebe, den de ans 
bern byvallen. — De andern weren geneget, fo dat ſtedes bem 
rabe dat merfte part confenteerve und byplichtete, edder de Dinge 
fo worden gemenget und middelt, bat it im finn und rechten ver⸗ 
ftande all enes und gebörlif bleef, wowol de ungewandten fif 
leeten bedunken, vele erlanget to hebbende. Wen fe den van weten 
den Iuden andere vernemen, worben fe avermald gegrottet fonder 
unberlate, fo dat alle vage, und fo mer alle flunde nyge upfate 
und unbilligfeit wort verfundiget und angebracht den borger⸗ 
mefteren und ledematen des rades, de fif dar fo mannigfolt nicht 
anferden, men in guder gebult hengan leeten, in hopening, elf 
fit van fit fulven ſadigende und ftilende worde. 

Alfe nu Hinrif van Rohe vele gehöres und verſökendes 
hadde allenthalven, ungelik mer als borgemefter und ratlude, ) 


) ja H. 

ı) Krautz a. a. O. L. XIV. c. 2 erzaͤhlt ausführlicher, wie H. von 
Lohe aus eigner Machtvollkommenheit, gleichſam als oberſter Regent, die 
Stadtdienſte und Aemter vertheilte und den weiter unten erwähnten Prie⸗ 
fer zum ‚secretarius» beftimmte. 


355 


darup be fil grot verbriftebe und veled dinges undermatebe by 
fehlichten, fimpeln und derven luden, darmede fpn name buten 
ummelang wort vermeret, und berhalven de duchtige Hinrif 
Bridag,!) des de genante Hinrik van Rohe unfchulbig egene 
man was, fil verhapede merklichen van em to Trigende, up bat 
be egendoms worbe to entfriet. Sus erihen Hinrik Vridag, 
fnape, mit finer buchtigen eelifen husfruen binnen Hambord in 
funte Bitus markede, heemlifen Hinrit van Rohe verſökende und 
anfprefende, umme finen willen to malenbe, bat em fo nicht möchte 
bebiegen. Ben Hinrit van Lohe mit finer geladenen partie 
und enen prefter, ber Zönnied Kramer genant, folgeve ſik in 
Hinrits herberge, en dar eſchende mit mannigfoldigen, unduch⸗ 
tigen reden und druwen, bat be noch ſcholde finen willen mafen 2) 
eer be ut Hamborch ſchedede, und Gade banken, bat be) dar⸗ 
mebe quit werben möchte. Derowegen ve duchtige Hinrik Brivag 
fit fer bemliten von Hamborch fpodeve na ter Harbord. 





9 bat be fehlt 9. 


») Scheint der Sohn des Knappen Arnold Bridag und beffen 
Dausfran Adelpeit und Bruder Diede richs gewelen zu fein, welder, 
1440 mit feinen Eltern zuerfi genannt, bis 1489 in Lehnsverhältniffen zu 
ben Grafen von Hoya fand. S. W. v. Podenberg Hoyer Urkunden 
bu, wo viele Ritter und Knappen dieſes Geſchlechtes von 1241 an 
erfheinen. °) D. h. 9. von Lohe's Freipeit anertennen. Denn nad dem 
älteren Rechte Hamburgs konnte ein Bürger, deſſen Anfäffigleit daſelbſt 
für Zahr und Tag von zwei Rathmannen bezeugt wurde, von feinem als 
eigener Dann angefproden werden. Stat. von 1270. VII. 17. 1292. 
H. 15. — Diefelde Beflimmung finden wir jedoch im Stadtrechte von 
1497. Art. 12 geändert. Hier heißt ed: „der Rath folle dafür forgen, 
Daß feine eigene Leute aufgenommen würden; ein Bürger, welder er 
weislich zehn Jahre ruhig bier gewohnt, könne nicht mehr als eigen ans 
geſprochen werden". Langebek bemerkt in der Gloſſe, daß man mit dem 
alten Rechte nicht habe beſtehen können, weshalb ein Privilegium vom 
Kaifer, dem eben gedachten Artilel gemäß, erworben ſei. Diefes Privile⸗ 
gium hatte Kaifer Friedrich III. 1482 Juli 14. ertheilt. H. von Lohe war 
alfo, falls er feine volle zehn Zahre in Hamburg verweilte, in die nad: 
theilige Tage verfeßt, von feinem alten @utsherren, welder biefen Um⸗ 
Rand benutzte, reclamirt au werden. Jener vertheivigte fih alfo gegen die 
rädwirtende Kraft, welche für das Privilegium — für ihn Prapilegium — 
beanfprubt wurde, und es mag in diefem Umfande der Grund liegen, 
daß er von fo vielen Bürgern unterfügt und vom Rathe fo mild behan⸗ 


delt wurde. 
23° 


356 


Twe dage darna, ald em fine husfruw folgen wolde, wort 
fe van Hinrif van Lohe und finer partie by ber muren, na 
an den fran, twifchen vifen und ſos des avends geföret,‘) dar 
he fe unmenfdlichen mißhandelde „mit worden und werfen, lauf 
und breet, dat velen lüben entbarmebe und verbroet, be en 
daraver firafeden. Den be fer unduchtigen antworde, in deme 
fe begerven, fchönlif mit er to farende, fo fif mit fivangeren 
luden behörde, averlut ropende: „Se ſchall junge duvels telen 
und to markede bringen.“ Furder lichtede he vor ere kleder, 
ſeggende aver all ſinen gewanten: „Kamet her, geſellen, quälet 
mi diſſe meren!“ Mer framer fruwen brachten kuſſen und ſtöle, 
darup ſe ſik ſcholde raſten und ruwen. Des he nicht wolde ver⸗ 
gunnen, worp enen kuſſen und ſtöle na dem live. Under ſodanen 
mannigfoldigen ſchamloſen handelen wort he vaſt nuchtern und 
geſadiget an ſinem vormotigen torne, ſo dat he etliker maten 
beſinde der lude ſeggent, allenthalven ankamende, en anſprekende 
und underwiſende, dar gebörlik bi to farende, fo ſik van rechte 
temebe und behörbe; des he fo wort gefinnet und geneget. 

Diffe lange moetwillige mißhandelung und vergabering des 
volkes wort ruchtig aver de ganze ftat, fo dat elfe erbare frame 
minfchen fich fruchteden vor mer ungefoges und vereiſes, ſonderges 
perfonen des rades, dene dat recht und wort Dat jar aver bevalen 
was. De he begunde to füfende, welfe, darup gewarnet, fich 
verechterden und van der hant fügeden, umme eventur, angft und 
averfaring to vermidende, 

Alfe nu de gemelte fruw vuſte lanf und breet getrefet was 
van ftraten to firaten, umme fe vor be richteheren to bringenve, 
darna fe nicht befamen konde, wort Hinrif gefinnet Herman 
Langebek to beföfende, deme dat borch middel finer husfruwen 
und erer moder %) wort verwitlifet, umme fif darvan mit guber 
vorfinnigfeit to entholdende. Welt em und beren Johan Meſt⸗ 
werte, secretario, nicht Duchte geraden. Men de gemelte ber 
Herman behelt heren Johan Meftwerte, de mit em collation 


1) Kran a. a. D. Cap. 2 u. 3 erzählt bie ganze Begebenheit mit 
größerer Anfchaulichkeit, wobei er noch binzufeßt, wie fie ihn freimüthig 
und fe zur Rede flellte und dadurch reiste. 2) Wittwe des älteren im 
Jahre 1464 vorftorbenen Bürgermeifter Detlev Bremer. 


357 


haelde, by fit, umme be bet fine husfruw und ere moder, wenente 
und fchriende, to ftillende und tofrevden to ftellenve. 


Do fe quemen vor des benanten borgermefterg döre, na em 
fragende, ſede finer husfrumen moder, en nicht by der hant to 
fiende, vderhaluen Ela8 van Kymmen !) antwordebe, fe wolden 
und moften ene hebben. Do be dat hörede, nalede he.fit na ver 
firaten, und fo en fon frum und ere moder nicht wolden ut dem 
bufe laten, reep Hinrif van Lohe mit luder ftemme to em int 
bus, be fcholve fefer und velig geleive bebben af und an. Alſe 
be up de ftraten quam, fende he nach beren Paridom, em tor 
negften wanende; dar fif nemant wolde laten finden. 


Sus hörede he int lange Flage und antworde. Na ver- 
böring der ſake, de do durede baven ene grote glodenftunde, bes 
gerve de borgermefter mit Hinrif to fprefende in finem huſe, 
des dat gemene volf nicht wulde gönnen, lude ropende, men 
Iholde em folgen und darmede by wefen. Den ſyne husfrum, 
ere mober und ber Johan Meftwerte hapdden de dör befchlaten 
und wolden dar nemant mer inne laten, behalven Clas van 
Kymmen und Rype Kenkel.) Dar en de genante borger- 
mefter gutlifen vorgaf, dat be fortend binnen Hamborch verferet 
hadde, fo je wol wuften, und na ftatrecht allenthalven int üterfte 
fo wol nicht verfaren were; jedoch funnen fe fulven wol merfen 
und befinnen, wat ene unmundige frum mit folfen fcheldeworten, 
ber fe nicht alleine apenbar befant und toftunte, men of nabringen 
und bewifen wolde war to fiende, verbören und verwrefen möchte, 
und efte fe möchte vor eren man werben geholden edder ver- 
plihtet? Dar Hinrif up antworde, fe ſcholde in de hechte gan, 
und folfed mit dem högeften wedden, Dat recht fcholde er wol 
folgen fines willens. Wor de borgermefter to feve, he dachte em 
daran nenen binver to doende, of ftunde em fulfent nicht to ver⸗ 
lövenve, je möchten don, wo en düchte, fe mede beftan unde mit 
redyt verantworden Fonden in tofamenden tyden. Em hörede 
wißlif uptofeende, dat he nicht anders verlövebe, alje der ftat 
und dem rade billig were, fo fe binnen und buten allenthaflven 


1) In der Stadtrechnung wird er Ei. von Kumen genannt. *) Oben 
©. 280 irrig Reppe Polen; in der Stadtrehnung Riphert Kentel. 





358 


tom eren möchten verantworvden mit guden reden, gelimpe und 
und befchede, daran finer perfon nicht wenig merfli und grot 
gelegen were. — Alfe Hinrif dat fpörebe, begerde he, de borgers 
mefter em dat befte in bemfulven raben wolde. Dar he em up 
fede, dat he fwarlif in den fafen to radende hedde na gewanten 
tyden; nichts deſto minder duchte em nicht unnutte to fyn, dat 
me te frume to borge dede vor den rat wedder to präfenterende. 
Welk Hinrif annam to doende. Men do dat gemene volf bit 
hörede, bebden fe des nene benögent, ropende luder ftemme: 
wolde he fif laten verraden, fo dachten fe darmede nicht to lidende; 
fe fcholde in de bödelie gan; fe dachten darmede aver to radende. 
Jedoch leeten etlife fif verluvden, fo weren fe tofreven, wolde fe 
de borgermefter bewaren und en webder antworben. 

Des antworde de borgemefter, em temebe nene gefangene 
to warende edder entholdenvde in finen weren. Men be fchidede 
na Hinrik van Wetberge') und anderen frunden und bekanden 
Iuden ver fruwen na erem begerte, in bopene, dat fe ſcholde in 
börger hande famen. So ben bit lange durede up de nacht und 
nemant erfcheen, dar men möchte bewegent an bebben de fruwen 
to verlövende, fragede de borgermefter, eft men em it wolbe bes 
truwen, de frume up fefere erlife ftede to bringen, umme fe des 
negften morgens levendig edder doet to präfenterende, wor fif 
billig temede und behörbe. Welt dat gemene volf annam und 
conſenterede. 

Sus leet fe de borgermeſter mit erbaren fruwen bringen to 
des buwmeſters 2) hus, perſönlik mede gande, dem bummefter finer 
husfruwen mit mer anderen befelende, dat man der fruwen gut⸗ 
liken don ſcholde mit wine und krude, und fe to erquickende, indem 
fer to frucdhten was, dat fe andere van dem finde in der nacht 
ſchulde werden verlöfet und mit furderm ungemaf werden belaftet. 

Des negeften morgend fügede de rat ut Hinrik finem bes 
gerde te heren Johan Huge, Paridom Lutken und Her- 
man Langebek to ber frumwen, umme beider parten mening to 


1) 9. yon Wetberge war Stabthauptmann (capitaneus). Geine 
hohe Stellung ift auch daraus zu erfennen, daß fein Gehalt 192 Thaler 
betrug, während der Syndicus nur 42 Thaler erhielt. *) Der Stadtbau⸗ 
meifter hieß Cord Dumen. 





859 


hörende und fe mit dem beften to verglifende. Dar dan na velen 
reben und webberreden fe‘) den genante Hinrif’) alles unges 
foged, an er begangen, vorleet, fo vele er donlif und mogelif 
was in afweſende ered mannes, des fe fil nicht könde verfeggen, 
wowol fe gerne dat befte bon wolbe, en tofreden to ſtellende. 
Dat Hinrif annam, daran gut benögent to hebbende, Gade 
tanfende und dem beren, bat be erer enticdylagen wort, er ver⸗ 
lövende, to bus to reifende, unverbindert und unbelummert. 
Welk de rat let geichen, Hinrif doch feggende, wolde he jenige 
flagte mit rechte anftellen und verfolgen, des ſchulde men gerne 
gunnen eme vullenfamen rechtens behelpende. Dat em nicht geles 
vede to voende. 

Wowol ren rat to Hamborch in’piffen und allen faten fit 
fer ſachtmodigen und föglich ertögede, wart nichts deſto minder 
der partei böfe vorfate und vermetenhbeit nicht entſachtet, men 
gefterfet und gemeret, fo dat fe under malfander verrameden, up 
dat fe ungehindert allenthalven eren willen möchten befchaffen. So 
wolden je den rat mit den markligſten borgeren, dem rabe und 
der ſtadt meift gewant und togeban, ummebringen und verfchlan, 
welt fe hadden flaten to vullenbringenvde des fonbages na Visi- 
lationis Mariae, alfe men funte Johannis to lichten heelve,!) dar 
men en fampt in dem flatvanfe de bet möchte befamen, ve doch 
lutmerig und vermeldet wart. 

Susdaner böfen upfate halven was de rat inmaten body 
befummert, ſunderges umme ver ftatbofe to bewarende. Dero⸗ 
wegen dem oldeften ftatfchriver?) wort bevalen, dat be mit wetende 
beren Herman Rangebefen de böfer fcholve bringen up fefere 
ſtede, darvan urfunde mafende, beleggende by erbare frame lude, 
de darvan nawifing don möchten, eft be vnd ber Herman 
in jenigen maten verhindert worben, de in fobane bewarung 
gebracht, dat it nicht in macht was bes rades edder der perfonen 
vorfchreven, dorch bedrang der partie de böfer to vernichtende ©). 
Alfe den mermald by dem rade gefodert was, dat men muchte 
bearbeiden beren Niclas ded Smwaren webder in be flat to 


*) fe feblt 9. de genannte Hinrihe H. 9) Die H. hat 
vernichtinge. 9 be fehlt 9. 

ı) Der Sonntag nad Visitatio Mariae oder Sanctificatio Johannis 
(Zul. 2.) war Zul.6. °) M. Joh. Meftwerte. 


360 


famende, dat men fe by em vor der hant nicht Fonde belangen, 
ſus leet ein bruwer, Cort Riquerdes, ) wanente in ber 
Rödingsmarke, an velen fteden und platzen vorluden, bat em 
fon broder, in ridenden denſte wefende to Lübek, Ioflifen hadde 
fchreven, wo ber Niclas de Swaren ") heren und fründe jegen 
funte Johannis de liter wolde to Hambord kamen, umme 
fin leet b) wrefenve, welf finem vadder, heren Johan, dorch enen 
vermeldet were, de Dat by dem rade wolde vortftellen, dat it dorch 
fchrifte mochte werden verhindert. Welt Hans Emerfen und 
Henning Jeſeman heren Johan Hugen verfündigten, be 
dar int alle nicht van wuſte. 


Erberorder fage halven wort Cort Riquerdes?2) vor dem 
rade vordaget, in byweſende der borger, da Cort ſusdanes bes 
fande, feggende, dat em fon fon ven breef gelefen und in ver= 
warung hadde. Des fon fon darby gebracht verfafede und nicht 
mit alle loven konde, darup na begeren der borger Cort wort 
in de hechte gefettet und in mede biweſende ber borger, alfe der 
ferffwaren, in der fronerie werhöret, umme de legenheit darvan 
to wetende. — Sus fünde man anders nicht fpören, men dat 
he it ut egener bosheit hadde gebichtet, umme de partie in angft 
und fruchten to bringende, up dat fe de bet gereizet to quade er 
upfaet vullenbradhten. Dat doch mit finer fchamlofen lägen wort 
gehindert und toworpen, indeme frame lüde de beter hode und 
upfehent hedden, fustane lüde der partie to wachtende, dat fe 
nen quat anrichten künden. Des mandages, alfe funte Johannis 
to lichter des voravendes was geholden,?) uppet ſpadeſte branden 
up dem brofe etlife boden der fdhepbuwer van erem egenen fur, 
wowol fe luden leten, dat dar lunten lecht weren. Darut ſtunde 
to marfende, dat Cort Riquerdes nicht alle gelogen hadde, 
furder darby feggende: „Branden jumw armer lude hufen: de 
rifen muften of wat frölif für mafen van eren hufer, it wer enen 
leve edder let“, — mit anderen velen und unduchtigen worten 
und reden, daraver mer lude wurden höchlich bemoiet uud 
befummert, 


a) fehlt: mit ®) fehlt: to. 


) Wandalia L. Xlll. c. 33: ohne Nennung des Namens. °) Nämlich 
der Bater. ?) Montag vor Juni 30., der zweite Tag vor Zuli 2. 


361 


Unlengft varna mafede de partie ene ruchte, dat vele ſchepe 
fholven liggen up ver Stör, umme Torne to fchepende, de fe 
upbaleden mit groter manheit, dar men en proviant, fehepe und 
were todon mufle. Sus nemen fe den fchipperen ere brefe, dar⸗ 
manf funden fe einen burbreef under der ftat fecret, enen unfer 
borger belangende, de to Bremen hadden lade unde unwed⸗ 
ders balven up be Elve mufte fegeln, mit welfen burbrefe fe vele 
ruchtes mafeden up dem fifchmarfede, in mening, fo fe nicht 
lefen könden unde der brefe nenen underfchet wuften, dat de rat 
darmit verlöwet hadde forne van der Elve to fihepende. Warum 
frame lude de borgermefter warſchuweden, te dat wort hadden, 
nicht uttogaende, eer foltent geftillet were. Des fit de borger- 
mefter fügeden in den bom, van dar fenden frame lude de brefe 
to beſehende, darane fe apenbar befunden, bat it burbrefe wären, 
fo men gemenlifen allen borgern gift, ver men en mit befchebe 
nicht mag weigeren. Alfe de gemene man bat vernam, worden 
be hövetlude befpottet und daraver verlachet. Sud wort de rat 
mit fampt mer borgern upt hus verbadet, umme be gelegenheit 
der upgehaelden fchepe to beluchtende und verfunpfchapende, de 
den richtig und unfträflif wort befunden. Derhalven de borger 
wulden, dat Bordenoum be brefe den fehippern ſcholde wedder 
antworden. Des be nicht don wulde, feggende, fine cumpane 
vor dem huſe em dat höchlich hadden verbaden, edder fe wolden 
en mit wapen werpen. Alfe der rat ben börgeren entiwenf, enen 
ſtede gevende umme under malfander to fprefende, des drungen 
de anderen, vor dem hufe fiende, mede upt bug. Doch mufte 
de partie den framen borgeren var fiende des folgende wefen, 
und be brefe den luden webber antworden. Susdaner mannig- 
folviger moie und vergaderung halven fögede fif ber Herman 
Langebet na Burtebude to finen frunden, mit enen frolif 
fiende, de dan dorch frunde gefordert wort wedder to kamende, 
dar be ſchwar to was, dewile dar nicht anders to gedacht wort 
mit guber vorfinnigfeit. Int ende wort de genannte her Herman 
dorch fchrifte des rades wedder to hus gefobert, de em den etlife 
rivende (ſanden), der ener, de Henfelin mit finem fon under ogen 
quam vor dem Efholt mit ener baniren, barinne ftunt ein verguldet 
Sörgen, de em ber Werner van Hanften, bovetman to Qubef, 
badte don mafen. Darbeneven vörede Henfelin ene trums 


362 


meten, darmede he, de ftraten entlanf vorhen ridende und bla- 
fende, dat volf utefchede und lokede, welf dat volf der partie 
vormenede ut vorfatiger vermetenheis en to hohn beftellet to ſiende; 
derhalven fe vele unnutte fage makeden, rode hoiken ) drauende, 
dat fe it fo verfügen muften, bat de Fatten ene of den pels to⸗ 
fleieven, fo anderen vordan gefchen was. 

Unlengft darna, am Alten dage im Juli, ) erfchenen be 
fründe heren Cla8 de Swaren, var finetwegen biddende, dat 
fif de rat möchte befummern ver fake fines butenwefenves, umme 
darvan enig gebörlif befchet und wandel to mafende. Dar ben 
Hinrik van Lohe, Dirif Menfen und etlife andere unge 
ladene mede up’t hus brungen. 

Na den werven der frunde heren Clawſen verbalede 
Hinrif van Rohe mennigerlei wichtige fwere articul anprepende 
naburen ummelant, of een deel beren und förften, na und 
verne belegen, darvan de rat provifion don ſcholde na erem be- 
gerven inholde. Differ articul was in’t forte, fo hir nafolget :%) 


1. In't erft, dat de rat ungefumet ſcholde bearbeiven, bat 
be acciſe in Flandern afqueme. 

2. Dat men to Stade bi older friheit mochte bliven, ebber 
fe wolden de Swinge mit belafteten fchepen ganz toſenken. 


3. Dat de accife in Freßlant of möchte afgeftellet 
werben, edder man wolde den graven ut dem lande jagen. ®) 


4. Dat men fcholde ernftlich verbeden gaft mit gaft nicht 
to Toepfchlagende. *) 

5. Dat man de wachte fcholde holden in allen cafpeln, fo 
fe dar vorhenne angefettet hadden. 9 


) Die 9. hat irrig: am Sten bage im Auguſto. 


1) Frauen mit befferen Mänteln. *) Bon tiefen Artileln find einige 
in den Receß übergegangen, den Rath und Bürgerfhaft in diefem Zapre 
mit einander abfehloffen. Im folgenden fol auf diefelben kurz verwielen 
werben. ?) Diefe drei erfien Artilel find in dem Art. 49 des Receſſes 
berädfichtigt, der von ber thunlichen Abwehr der Beläftigungen zu Stade 
und anderswo handelt. *) Nach altem Rechte, beflätigt im Rec. von 1458. 
Art. 9. und hernach 1483. Art. IL., durfte kein Fremder von einem Fremden 
zu Hamburg kaufen, wenn berfelbe nicht drei Tage mit feinen Waaren 
ausgefländen hatte. 5) Ueber vie Herftellung der alten Wache f. Rec. von 
1488. Art. 61. 


363 


6. Dat de fchipper nene offen mer ſcholden folten laten, 
den fe to eres ſchepes behof vom nöben hadden. ) 

7. Dat nemant fcholde baden unde brumen up dem brofe.®) 

8. Dat man nene fhapesrumpe fcholde ut der flat foren. 

9. Dat Herman Meier und Hand Schröder fcholden 
to rechte kamen. ®) 

10. Dat de perde vor den wagen feholden fachte to vote 
gan, by verluft der perbe. *) 

441. Dat de fürfhoumers ummegan fchulden. °) 

12. De gemenen frouwen in apenbaren firaten nicht 
wanen fchulden. ©) 

413. Dat de domheren er tegelhus vor ber flat ſcholden 
in weſende holden. 

14. Dat man mit den Hollantern fchulde dagen, umme 
de unplicht aftopoende, de fe hadden jegen olve fribeit an⸗ 
geftellet. 7) 

15. Dat man mit den boten ene ordinarie ſcholde mafen.®) 

416. Dat de domheren und geeftlifen mebe tor flat 
buw fcholden geven. 

17. Dat men nene barrengelt fchal utgeven. 9 


48. Dat men dem scholastico bat olde Ion und nicht 
mer fchal geven. 1%) 


1) Berfügungen, weldde bezweden, daß das Bieh nit aus Hamburg 
geführt werde, finden ſich in ähnlicher Form im Rec. von 1483. Art. 45. 46. 
2) Der neue Stadttheil auf dem Broke follte die alte Bad: und Brauge 
rechtigkeit nicht beeinträchtigen. Art. 44 des Rec. hat eine ſolche Sahung 
nicht aufgenommen, fondern verbietet nur das Haufiren mit allerlei Waare, 
unter denen jebo Brot und Bier nicht ausdrücklich benannt find. °) Eine 
Folge der Beſchwerden gegen den Münzmeiſter H. Schröder ſcheint die 
Anordnung des Art. 24 im Nec. von 1483 gewefen zu fein, welcher bie 
Einfegung dreier verſchiedener Perſonen: eines Warbeins, eines Münzers 
und eines Wechslers beſtimmt. *) Diefer Artitel mag wie einige andere 
in der Burfprafe feinen Plap gefunden haben. °) Beforgniß wegen Feuer: 
anlegung fpricht ſich ſchon im Rec. von 1458. Art. 27. aus. °) Diefer 
Artikel iR in den Rec. von 1483. Art. 44 aufgenommen. 7) & Rote zu 
Art.3. °) Man wollte erfihtlih mit den Boten der verfchtedenen Dans 
velsgelellichaften, welche vie Briefpoſt vor Errichtung der taxiſchen Poſt 
allein beforgten, eine Bereinbarung treffen, um Mißbräuchen vorzubeugen. 
*) Wahrſcheinlich bezeichnet es die Abgabe bei Schlagbäumen. 9) Dies 
in georbuet in dem Rec. von 14883. Art. 64. 


364 


19. Dat men nicht fchal fopen in den boten und everen.?) 

20. Dat de van Lubek den tollen afdeden up Holften= 
brugge, ebder men ſcholde nigen tollen up fe wedder fetten. ) 

21. Dat nene vorſpraken 'fcholden vor dem rade 
fprefen. 9 

22. Dat de herrendener Teen beer tappen fcholden. ) 

23. Dat man nene frybreve fchal geven up forn. °) 

24. Dat men enen marftvagt fchal fetten. ©) 

25. Dat men bir fry fchal fhepe buwen und utfören. ”) 

26. Dat men nene fruwen, de in untuchten bebben levet 
und echte mannes genamen, fchal laten dregen erlife ziering. ®) 

237. Dat men nene tuge up ervgude ſchal hemelifen hören.”) 

28. Dat men de tegelftene der gadeshuſe ſchal fry ut⸗ 
fören und der ftat ftene binnen borgern verbelen. !% 


29. Dat men filhbänfe up dem boppenmarfede fhal 
mafen. 

30. Dat de ceuntormafer fullen horfam und er ampt 
under malfander hebben. 

Dit wullen fe of fo gefolget und achterfolget hebben. 

Diffe articul wurden fer billig vom rade verantwortet, fo, 
dat de mit Hinrif van Rohe up dem hufe weren, daran gut 
behagent hadden, wowol darvan funderges nene wurden anges 
namen und bewilliget, de vormalen nicht weren gewefen, utges 
namen van vermering der wacht, de fifchbänfe vp dem hoppen⸗ 
markede mit etliken, de ermals buten willen und vulbort des 

rades weren verkortet, darvan de rat gemene formatie ſcholde 


beſchaffen.11) 


1) S. Rec.-von 1483. Art. 37. 2) S. o. die Rote zu Art. 3. °) Im 
Rec. von 1488. Art. 8 tft fihon altes Necht aus dem Rec. von 1458 
wiederholt. * Die Erlaubniß zum Bierfchenfen durfte nach dem Rer. 
von 1458. Art. 34 (wiederholt 1483) nur Bürgern und Bürgerinnen ertheilt 
werden. °) ©. pas Ausfuhrverbot des Rec. von 14883, Art. 35. °) ©. Rec. 
von 1483. Art. 89. Der Marktvogt Hans Kot bezog 1483 Michaelis feinen 
vierteljährlihen Gehalt von 3 tal. 7) Der freie Verkauf von Schiffen 
wird im Rec. von 1483. Art. 50. auf Hanfenten beſchränkt. *) S. Rec. 
von 1488. Art. 56. ?) Man fol die Zeugen vor Gericht hören: Rec. von 
1488. Art. 8. 10) Eine entgegengefeßte Befimmung für das Ziegelhaus zu 
St. Nicolai findet fih im Rec. von 1483. Art. 60. 11) Item I5 sol. Conrado 
Lange pro scriptura tabulae appense in pretorio continentis articulos 
correptos et approbatos hoc anno per Consulatum et Cives. Expos. Civit. 





365 _ 





Alfe nu manfet andern Hand Schröder fcholde to rechte 
famen, erfcheen be ut bevel bes rades den negſten mandag mor⸗ 
gene, !) dar en ven nemant beflagebe, men be fif to rechte erbot 
gegen alle dejennen, de des do doende hebben. 

So dan na afwifing des volfed dat hus geflaten wart, ers 
boef fit marklich gefchrei und ropen vor dem huſe gegen Hang 
Schröder, den fe baven velig geleive van dem rade, den bors 
geren und funverged van der partei gegeven, wolden bot flan. 
Sus leet de rat dat-bus na korter beiprafe webder Öpenen, und 
Hand Schröder feggen, dat Hinrif vam Lohe am vridage 
jungft vorleven, van wegen ber meenheit hadde begeret eme to 
rechte to fiellende. Indeme den nemant erfcheen, en beflagende, 
wolde men mit Hinrik fprefen, umme to wetende barvan ere 
andacht und menung. Hierup eriheen Hinrif van flunt, ſeg⸗ 
gende, de meenheit were des fo nicht tofreden, fe wolden en- 
bebben up dem hoppenmarkede, de rat hedde möten der gemene 
tor antwort famen, dar it en belevede; Hans Schröder möchte 
den of fo wol don, edder be fcholde von ven katten gefleiet 
werden. Derhalven wart Hinrif ane fernere ruggefprafe ge⸗ 
ſecht, de rat were nicht by een, na nylifer vergadering fcholde 
men dar anfprefen, wo-fif dat billig möchte behören, und der⸗ 
balven mit en fürder darin handeln, alfe billig und gebör- 
lich wäre. 

Sus quemen de hovetlude ver genanten partie nemeenlif in 
ben dom, dar de borgermefter mit en to worden quemen, mit aller 
fachtmöpdigfeit verhalende, wo ſik nicht temede, ſodane untellife 
vergadering to mafende up apenbaren marften, und darto hans 
delnde, dat men up dem rathufe plege to tracterende, Mor fe all 
retelif gehör ane geven und gude behagent ane hadden, utge- 
namen Hand Brugge, dem dar ane mißduchte, Dat it vor 
fe nicht ſyn ſchulde. Dar be fine medecumpane upmwerede, 
feggende: „Kamen wy mit dem wißagen 2) uppet rathus, dar 
fhuet ung nimmer qut af; lat ung bi ene bliven allene, dar wi 
na willen raden und reden mögen!” Jedoch wort en mit quder 
vorfinnigfeit fo leve redet und fo vele vertrofting gefecht, dat fe 
Hans DBrugge verleeten, der borgermefter gude menung und 
andacht int befte upnemende und bewillende. Nochtans konden 


1) Qui 14. 2) d. h. dem hochweiſen Bürgermeifter. 


366 


etlife der partie nicht raften noch ruwen. Man des neaften 
middewekens ') alfe de rat gegen middag vam hufe ging, ber 
hardede Clas van Kymmen mit finer geladenen partie heren 
Zohan Huge und Herman Langebel, feggenve, fe wolden 
ungefumet Cort Riquerdes wedder ut hebben up vrie vöte. 
Darup geantworbet wart, dat fit nicht temede buten confent des 
rades und der borger, de en fampt hedden fetten laten, ſolkes 
to doende. Wor Clas up febe, fo moften fe fulveft rat finden, 
und ging up dem vote na de fronerie, den böbel underwegens 
antamende, en darto nodigende, dat be Clas van Kymmen 
mufte upfluten und los laten. 

Des negeften dages 2) ſchickede de rat alle morgenſpraks⸗ 
heren manfet de ampte, umme de mit guben reben to unders 
wifende, dat er und ber ganzen flat wolfart to ewigen val vnd 
verberven geneget werk, bar funderges ere menung anhangende, 
jo dat grot tyt were mit guber vernunft den Dingen ungefumet vor 
to famende, er it to den wegen queme, de nicht drade ſtunden to 
beternde. Do den alle beloveden mit live und gube baraver to 
fiende, dat it anderd worde. Sus leet men vordagen alle borger, 
borgerfinder, fo to eren jaren gefamen, koplude und -junge ges 
fellen, borger, geltbebbende, mit allen andern borgeren nering 
doende, dat fe des vridages morgens ?) fchulden up bem rathufe 
erfchienen, jungen, Tlene, loſe partie und Inechte to hus latende, 
de men nicht mede fcholde upfinden. De nacht aver und bes 
vridags morgens wort mannigfolt dorch vrouwen und man bemelif 
dorch de flat in allen orben verkundſchoppet, wes dar umme 
ginge, eft fit of jemant -tor were ſtellede to böfer vorfate und 
andadıt. 

Des vrivages morgens am dage fanct Arnolphi, de do was 
de 18. im Julio, fprefen fif trumlif concorderende und averein 
kommende under den kledern fif to wapende, umme be moites 
makers to bet to webberfinende. Alſe nu de wittigften up dem 
huſe by ein quemen, ſchickeden fe ut fit de werhafteften vor be 
bder, up dat nemant upgelaten worde, als wittige, erbare lude, 
dar dat billig behörde. Sus quam Clas van Kymmen mit 
veler lofen partei, dat bus weldiglifen uplopende, dar en de 
borger wedder afdrungen. Derhalven reep be vor dem huſe 

1) Zuli 16. *) Zuli 17, °) Zuli 18. 


367 


gegen alled volf, dar erfchinende, begerenve, fe mit em avermals 
upbrengen wolden, en hörde dar of mebe to weſende; fo ſcholden 
alle faft by em flan, up bat de meenbeit baven bleve. Des 
folgenden eme vele, de döre avermale forßliken opende. Sus 
ermanden fil erbare borger, up dem hufe fiende, en mit aller 
böfen partie torugge wijende, em ernftlifen na dem live flaende, 
derhalven be begunde to wilen na funte Nicolaus, in menung 
be Holen to flaende, umme bulpe und troft to erlangenve. Der 
gelit in allen karken was vorhenne befturet mit guber vorfinnigs 
feit, dat men des nicht befamen kunde. Ok folgeden em vele 
borger bafligen up dem vote, de en mit *) dem kerkhofe nicht willen 
dorſte, nicht wetende in twifelmode, wat fe vornemen edber 
beginnen wolden, in afwefende ver marfligfien hovetlude eres 
verbundes, be mede vp dem hufe fiende. De fo ftilfwigendes 
mit framen luden allenthalven waren bebalvet, dat je under mals 
kander kene fprafe kunden befamen und nicht ein wort borften 
fprefen anders, alfe ven borgeren, by enen weſende, geleveve to 
börende. Kin bovetman ver böfen vorfate, Rype Kenkel ges 
nömet, noch van dem bufe entholvden, wolde lopen na funte 
Peter, dar de Holen to flaende, de dar aver up dem Neß wurbe 
behardet van Clas van Zeven, Hinrit Balefe und mer 
andern borgern, te en fer unminſchliken mit walt dem rat up 
den fal worpen, dar be in bewarung genamen und entholden 
wort. Do nun Ela van Kymmen avermald vam hufe ent⸗ 
fettet und verwifet was, Tloppeben ) de borger unmaten an de 
dör des fald achter dem rathufe, den rat ſik var entholdende, ber 
ſake und gefchichte legenheit apenbarende. Worde °) fort under 
malfander nutteft und beft erfant, dat fe fampt den weldenern 
wolden folgen to funte Nicolaus, dar Clas van Kymmen 
torch twe perfonen Des rades und etlife dener fo recht unminfch- 
lifen wort in de garvefamer trefet und heren Zohan Meier, 
borgermefter, de nicht wol to vote was, mit fampt etlifen denern 
bevalen to bewarenve, fo lange ber Johan Huge und Hers 
man Langebek mit dem rade und borgeren den handel up 
bem boppenmarlt to gebörlifer uttracht gebracht und verforbert 
hedden. Wanner dem rade und gemenen borgern in funte 
Nicolaus kerke vergadert bucht böchlih geraden, den hoppen⸗ 


9 Lies: van. °) H. Hoppende. 9) 9. worben. 





368 


marft ungefumet to bemannende und intonemende, er de, fo vors 
mals, van den andern beflagen worde. 

Ban ftunt an, ald de rat und borger da verfamlet, quemen 
fhepeöbumwere, fäger und mennigerlei andere partei van bem 
brofe dorch de mattentwiten mit erten, bylen, bömen und men⸗ 
nigerhant weren, in andadıt Clas van Kymmen to entfet- 
tende. Averſt do fe fpören Clas behardet und de markt 
bemannet was, ſchleten fe fit unvormarfet, alle hinderholt füfende, 
des fe nicht befamen kunden. 

Alfe nu finne was, Dat de dinge der böfen angeftelleden 
upfate fholden möten dorch de hovetlude werben verutert und 
vermeldet, worden mer lude binnen und buten rabes baraver 
höchlich beforget und beängftet, de heemlifen dat für mede puftet 
hadden, judasſwet fwetende, fo man apenbar vor ogen fadh und 
marfeve, fo men vorhen in etlifer maten wol hadde fpöret. Der⸗ 
halven to fruchtende wag, wo folfed int licht vor ogen kamende 
worbe, dat under malfander tmwift möchte up dem hoppen= 
marft entftan, indeme etlife den finen worden byplichtende und 
unfchuldig ſeggende. Welkes ve borgermefter, dewile de borger 
fit befprofen,: betrachtede, averall luder ftemme up einem fagebod 
afropenbe, bat alle dejennen, des handels in jeniger maten ſchuldig 
fiende, ſchulden ganz ungeferet gnade bidden und vormwerven, 
indem fe der malt, des' dages begangen, unfchuldig wären. 
Welfes dem rade, borgeren und gemente alle behagede. 

Furder, alfe ven borgeren afgeefchet was ere gude mening 
in diſſem handel to entdedende, brachten fe na befprafe tor 
antwort, bat men van denen, de gnade biddende weren, ſcholde 
löfte unde eede nemen, wo dem rade duchte nutte und gebörtif 
fon, de wifhaftigen mit rechte verfolgen und verfeften, wo men 
erer könde befamen, mit dem harbeften belangen, und den be= 
hardeden in gebörlife ſtede vor gerichte bringen und beflagen, 
na gelegenheit der rede und wedderrede, orbeel und recht wi- 
fende, den of unvertögert genoch doende. Averſt ale Hinrif 
van Lohe mede up dem rathufe were wefen, fo fcholde he des 
mede geneteh up fine löfte und eed, gelif anderen, be gnade 
bivdend und verwervend worden. Sus wort em") mit mer 


(Gm 





Id. be 


369 


andern in groter menge, ber man fil nummer vermobet hebbe, *) 
afgenamen diffe eet naſchreven, bat fe na dem bage bem rade 
und der flat wolden trum fon, nene upfate gegen fe mafen mit 
worten efte werfen; und eft fe wat erfören, bat dem rade unde 
ber flat entgegen wäre, bat fe dat mit truwen wolden vermel⸗ 
dene. Dat en Got fo helpe und fine billigen! 

Zurber biffe eet mit der tyt in haft ſus gefunden und af⸗ 
- genamen allen, de ber partei deelhaftig weren, behagebe folfes 
den gemenen borgern, welfe biddende und begerende weren, bat 
men neen borger mer fcholvde annemen ehe fe fmaren hadden 
in maten vorberört. Sus id fodan jurament febelif und 
wontlif geworben, des men ehemals nicht wufte van to feggende. 

Sp nun de borger und rat fif vogeden van dem hoppen⸗ 
marfede na dem rathufe, was bat nebderfte recht geöpenet, bar de 
gemenen borger deden Clas van Kymmen beflagen und Ripe 
Kenkel umme gewalt, vor dem rathufe ertöget und erwifet, und 
dat fe mit geladener partie up dem rathufe mwolden; of ders 
balven, dat fe Cort Riquerdes mit fulfwalt ut de hechte 
hadden halet. Hierup wurt to rechte funden, bat fe folfes mit 
dem högeſten fihulden wedden; des ſcholden de beflagede er orbeel 
vor dem rade, be na rede und webberrebe beftäbigebe ſodan 
ordeel und fententie, alfe im nebberften recht gefunden were. 2) 
Sus wurden fe in de fronerie gebracht, umme to bichtende. Demil 
gingen de rat und borger na dem Berge, fif dar verfammlende, umme 
binder und webberftal to verhödende, fo lange dem rechte folge 
und vul gefcheen were, fo it gebörbe, alda na middage to 2 uren. 
So lange nuchteren gehandelt was in den dagen van ſöven des 
morgens an, by fo groter bitte und brennender fonnen, alfe men 





*) 9. worbt. ” 


1) Diefes fcheint der Eid gewelen zu fein, ven Dans Beling und: 
andere Yerfonen 1483 ablegten. S. Zeitſchr. f. hamburg. Geld. 8. 1. 
©. 160. Diefem Eive {ft der feitdem abgenommene Bürgereid nachge— 
bildet. 2) Stadtrechnung von 1488 ad diversa: Duo talenta Diderico 
causidico pro proloeutione Nicolai van Kumen (sic) et Ripheriti 
Kenkel, decapitatorum in die Arnulphi martiris, qui fuit sexta feria 
ante Mariae Magdalenae, qui sedicionem contra Consulatum incitarunt, 
et Conradi Riquerdis ad mediastinum iudicali ex eadem radice, et 
nonnuliorum alio respectu iudicatorum. 


, 2 


370 


bir jummer möchte beleven. Welf undräglid were geweien, war 
angft und gefar nene ftärfe mevebmacht hedden. 

Des mandaged 7 wort twifchen dem rade und den borgern 
endlich verlaten und befprafen, dat men de artieul, emals tor 
burfprafe verkundiget, feholde unverbrafen holden. Darbeneven 
leet de rat gütlifen ben borgern feggen, dat men nicht allene 
were geneget, ſusdane artieul to achterfolgende, men wuſte jemant 
fürder mer wat midbeld, dar der flat und gemenen beflen ange- 
legen were, bat fcholde men dem rade to kennende geven edder 
anbringen laten, 2) welkes mit dankbarheit fcholde upgenamen, 
na nottorft bewagen, gefordert und achterfolget werben, were 
erer aller und der ftat wolfart. Wäre jummer des rades meifte 
meinung und begeren, wo dat varı jemande ber allergeringften 
erbacht efte befunnen wurde, dat fe villicht manft veler und 
mannigfoldiger moiten nicht fo drade befinnen, were billih und 
löflik, ſolkes ut anbringung framer lude beforget und fortgeftellet 
werde. Welker de meenheit ſer willigede und behäglik makede. 

Unlengs darna wort Cort Riquerdes ſiner ſchamloſen, 
erbichteten lögen halven beflaget, und mit ordele und recht tor 
ftunde verorbelet ") de ftat up teien milen ferne to verfcehwörende.?) 


Na lägering ſodaner moiterie begunden heren und furften, . 


geeſtlich und weltlich, rivder und knapen to ſchickende ere mans 
nigfoldige fchriften an den rat, der unduchtigen, fchamlofen undaet 
halven an Hinrif Vridags husfruwen, dat Hinrif van Lohe 
begangen. . Derhalven de rat ſusdane brefe den gemenen borgern 
leet lefen, darby feggenve, buten eren willen und vulbort darup 
‚nene antwort to ®) gevende were, nody to ſchrivende. Darup de 
borger fchideden na Hinrik van Rohe, fine entfehuldigung 
börende, dat en buchte fer fchlecht und Unbeftändig.. Warumme 
fe mit fampt dem rade eendrechtiglich floten und befprofen, 
Hinrik in fefer vorwaring to nemende, und en Hinrif Brivag 
to recht to ftellende, vorfamende funder moie, ungelimp und ſwar⸗ 
beit, de daraf entftan möchte, dar men darmede verhapebe, ents 
) verdelet 9. 9 to fehlt 9. 


1) Juli 21. 2) ©. Rec. von 1483. Art. 68. °) Elaus v. Kymmen 
und Rppe Kenkel wurden der Stadtredhnung zufolge am 18. Zuli hin: 
gerichtet. Die Chronik der wenpifchen Städte und das Berzeichniß der 
Hingerichteten melden dieſe Execution gleichfalls. 








371 

laftet to blivende, indeme folfes van anbegin allen framen luden 
trulif van herten leet to weiende. So it of in der beften wife 
fchriftlif wort verantworbet, und allenthalven mit mebeleving ber 
Rat wert tom beſten gedudet, umme woldaet willen und gube 
ber vorumen in fusdanen eren nöden van lebematen bed rades 
ertöget. Up fobaner antwort quam Hinrif Vridag mit ges 
Ichideden räden van heren und vorften, beflagende Hinrif van 
Lohe, I anders Hinrif Hurlefe genömet, umme ſusdan wel⸗ 
diglich unminfchlifen fchamlofe verfaring, an finer husvruwen 
begangen, in dem vrien jarmarfede Biti, derhalven recht bid⸗ 
ende, efchende und begerende. 

Na reden und wedderreden, Tage und antwort leet be rat 
lefen ene guldene bulle Caroli des veerven, den vrien jarmarft 
to pingften angaende, de den up Biti umme ere willen ver billigen 
tpt is verſchaven; ferner mit recht erfennende, dat Hinrif van 
Lohe jodane fine moetwillige vorfütige walt ſchulde werden mit 
dem höchften, alfe welfen er recht were. Derhalven he tom fwert 
im nedderften recht wort verorbelet.2) Dewile ſusdan recht ge⸗ 
handelt wort, entholven fit vele degelife borger, borgerfinver und 
junger gefellen mwolgewapenet in dem berenfeller und in mer 
plägen verborgen, ummelanf wachtende, efte villicht jemand dem 
rechte wedderſtal wolde van hebben. 

Na ergangen ordeel leet de rat twe van en up dem hufe, 
de dem werhaften volf ſcholden feggen, wo fe fit ſchicken ſcholden, 
alfeden Hinrif van Lohe wedder upgefettet worde. In mening, 
noch dre dage frift to hebbende umme dat facrament to entfangen, 
flop fif dat gemene volf van dem rechte tor maltyt gahn. Under 
maltyt wort Hinrif, ut bevel der heren vam rade darto geföget, mit 


1) Dielen Namen, den verſchiedene Rathsherren führten, feheint er fich 
angemaßt zu haben. *) Der Glafer Ropeke Ludkens (f. deffen Ur: 
fehde), verfuchte, um den Heinrich von Lohe zu retten, die von den 
Bitchöfen Bertold von Hildesheim, Heinrich von Minden, dem 
Herzoge Frieprih von Braunfhmweig:-Tüneburg, dem Grafen Joſt 
von Hoya u.a. über das dem Brida g und feiner Ehefrau gefchehene Unrecht 
gefchriebenen Briefe für Fälfrhungen des Rathes zu erklären, der zu ſchrei⸗ 
ben und zu verfiegeln verſtehe, was er wolle, da er Schreiber genug 
und Goldfchmiede in ter Stadt Habe, welche die Ingeflegel jener Fürſten 
nachmachen könnten. Bergl. Zeitfehr. des Bereins f. hamburg, 
Geſch. B. IV. ©. 385. 

Qar 








372 


hode der werhaftigen utftrefet, dar den ben negften by em fienve 
was geheten, eft jennig webberftal underwegen entſtunde, fo 
fholde men vor allen Dingen Hinrif tofallen und tom dode 
bringen, wo men immer fonde efte möchte, all were it up hogem 
altare. Sus wurt nochtans grot tolop under maltyt, dat en 
mißduchte, fruchtende ut vem Spitalerbor fo vele volfes unver 
ogen wefen und em of nafolgen möchte, dat ut Drange ebder 
böfer upfate des volfd dat recht gehindert worbe, und nenen be⸗ 
hörlifen fortgang gewinnen; barumme de werhaften de buteften 
zingeln toflogen, dat gemeente, in groter mennigte vom Spi⸗ 
talerdor utfamende, aftowifen. Demgelifen wort de binnerfte 
bör vorflagen, umme bat navolgende volk torugge to holdende, 
fo lange be twifchen porten gerichtet und entlivet was. ") 

Fürderna vermöge der receffe worden de namen ber ver⸗ 
fefteten verwitlifet den hanfeftäden ummelanf belegen, dar men 
fe ſcholde verfögelif Ce) binnen Hambord. Dar den ein wort be= 
bardet binnen Hannover, Diederif Vaget genömet, de bar 
im fengniffe befande, dat he, Hinrit van Rohe, Rype 
Kenfel, Hand Bordenouw, Clas van Kymmen, Hinrif 
Vaget, Hand Primmig, Hinrif Selfing, Clas Hamme— 
böle, Hand Brugge, Dlrif Rame unde mer andere under 
malfander hatten befprafen, den meiften deel des rates und 
de marfligften börger, dem rade gewant und togedan, boet to 
ſlaende, fif erer guder undernemende, wanner en dat befte paſſen 
möchte. 2) 

Erberörder fafe halven wort he befchuldiget, und dat groten 
befel der gemeente darfulveft ‚fo lange gefriftet und upgeholden, 

1) Wandalta XIV. 3 Traßiger a. aD. — Die Hinrichtung 
geſchah nah dem Berzeichniffe der Hingerichteten Freitag nah Dionpfii, 
Öftober 10.; nach der Chronik der wendifchen Städte „na Dionpfii-; nad 
einem lateinifhen Berfe in den Hamburg. Chroniken 0b. ©. 13. — 
Dktober 10. *) Auf unferem Archive find noch fünf Urfehden vorhanden, 
welche der Rath fih von mehreren in geringerem Maaße betbeiligten 
Bürgern ſchwören Tieß: 1483. Nov. 19. von Heyne Barbenoum dem 
Süngern (f. oben S. 361); 1483. Nov. 8. von EI. van Rymmen, dem 
Sopne; 1483 Dec. 1. von Title Schoff; 1484. April 13. vom Glafer 
Kopeke Ludkens; 1484. Det. 8. vom Barbier Heinr Berndes. 
Der Letztere hatte den Rath, namentlih Herrn Heinr. Salesborch ver: 
dächtigt. Der Inhalt diefer unter Bürgfchaft von drei bis ſechs Bürgern 


beſchworenen Urfehden iſt, abgefehben von dem die Betheiligung der Einzel: 
nen betreffenden Detail, beinahe wörtlich derfelbe. 


Be 


373 


bat de erfame rat barfulveft fampt mede by bachrecht ging, umme 
to befchaffende den rechten finen gebörlifen fortgang. Sus wort 
be mit dem fchwerbe entlivet. ) 


Anno 1484 legerde fit allenthalven ut fchiding Gades al- 
weldig de düre tyt, fo dat de garfte galt by A, de rogge 
3%, te baver by 22, de grave tunne botter 6, de wete 
5%, gude redelife ſwine dat flüf 128, de groten 1 #, und fo 
fort alle vietualien und proviante, wortord de gemeente ge⸗ 
fadigt und in raft efte frede flellet wort, aller handelung bilfer 
dinge vortögenbe. 


In demfulven jar begunde Got van hemmel fine ftat Ham⸗ 
borch fmwerlif mit peftilentie to plagende, daraver de moitemaferd 
merflichen in groter antal vorfellen, und nemant ut dem rabe, 
noch van eren denern dodes halven in Got verftorven, behalven 
ber Jurgen Ram?) in dem negeften winter mit etlifen denern, 
te to Möllen uppet bedde lecht weren, dar mer lude in pefti- 
lentien verftorven forted van gebragen weren, worvan diſſer flat 
dener vele in peftilentien befillen und een beel verftorven. 


Anno 85 wart Gert van Hachten, een hovetman manft 
biffer vorfchreven partie, befhuldiget van Hinrif Hiddesſtorp, 
bat defulve Gert im Namen Hinrif Hiddesſtorp et hadde 
fchreven an Hinrifs broder, wanhaftig to Verden, dat he 
fhulde to Hinrif kamen. Go den hir famen wäre, hedde he 
en in ſyn hus geflaten umme ener fummen varı penning willen, 
de he em fchuldig were, welfer mifjetat Gert befanve, barup he 
nenen borgen möchte geneten. Jedoch worden de dinge in ruft 
underftefende wunperlifer wife, dat folfent mit redyt nicht wort 
achterfolget, beren Geverde ) to willen und to wolgefallen, fo 
bat in flitiger fodering Bervelftorpes*% und anderer frunde, 
fonderges ut anbringung heren Eriks van Zeven, be ſake wort 
geleht mit 400% tom Steendor to gevende, welkes fif doc, 
wol anders beböret hedde to ftrafende. 

In demfulven jare, alfe de rat und borger vergadert weren 
umme etlifer breve willen, beflagede fif ve rat, dat Gert Kopen= 
hop in der mölen den heren und borgeren dar metenve hedde 


1) Damit flimmt bie Stadtrechnung. *) Rathöherr feit Martini 1488. 
°) Der Dechant Albert Geverdes. * Bielleiht iſt Gharlevſtorp gemeint. 


374 


fecht: „fe wolden nameten van ber borger wegen, hedden de heren 
noch ein, he hedde ein recht vat na ver flat mate gefempet; de 
mölenvate weren unrecht,” mit mer handels aldar bruflichen ver- 
halet unde nachmals in rechte bofe gefchreven. Dorup de borger 
antworden ernftlifen, dat de rat darby ton fcholde, fo vormals 
mit en wäre befprafen, inholt ver fchragen apenbar up bem 
rathufe hangend. Umme difjer fafe halven, wort Gert mit 
rechte befchuldiget und mit dem ſwert gerichtet, > fo deſſe handel 
utförlifer im richfäboef fteit gefchreven. Diffe fulve Gert was 
of nicht van den minften der erbeftemmeben moitemakers. Anno 
85, feria sexta ante Nativitatem Mariae. 2) 


Anno 1489 wart wilhaftig ut der flat ein bötger büfte 
balven bier begangen, jedoch könde be -fif ber ftat nicht ent- 
holden, men wanfede apenbar funder underlate af und an. 
Daraver mort be behardet und verordelet mit rechte in ven 
galgen baven alle deve. Nichts defto minder wurt em, umme 
bede willen des ampts, dat wert gegeven. Defulve Hans 
Meier wrogte Clas de Swaren vor dem Winferbom ve 
wunben in ſyn hovet, welfed mufte bliven ungeftrafet, fo lange 
bet *) Got vam hemmel anderer gebörlifer orfaten halven lonede 
na vorbenft. - 

Sus fchinet apenbar unverborgen ut dem handel befchreven, 
dat wunderlifer wife ſodane moitemakers dorch verbengnis gots 
licher mildigfeit fon gefallen under erer egenen bürden in pyn 
erer mifjedaet, fo dat fe ein deel mit dem fmerbe fyn gerichtet, 
ein deel geftupet, etlife wifhaft worden und mit fchanden tm 
elent gebleven. De anderen, mit löften und eeden apenbar bote 
boende, gnade hebben erworven, de doch mit velen anderen, ber 
dinge hemelifen fchuldig fiende, mennigerlei wife vam dode fon 
geftrafet und plaget,. fo tat nemant funder arbeideslon is vor⸗ 
bygahn und verbleven. Wente Got allmeldig van anbegin ber 


*) bet fehlt 9. 


1) S. o. S. 13 ?) Am 3. Septbr., nad der Nachricht oben am 9. 
Sein Verbrechen wurde ald Berrath geftraft nach dem Stadtrechte von 1292 
S.vin., jedodh mit der in dem neuen hamburg. Statute Th. IV. Art. 3 
gefeslih gemilderten Strafe des Schwerte. Daß er der Müller gemefen, 
in welchem Falle die Strafe nicht zu hart erfihiene, läßt fich nach obiger 
Darftellung faum annehmen. 





375 


welt böfe upfate der underfaten webber ere averften heft geftrafet 
baven alle miffebaet, fo wol im trone der hemmel und irbifchen 
paradife, alfe in den rifen und regimenten up erben, fo klar ut- 
wifen mennigerlei hiftorien, tor ler und warfchuwing der minfchen 
beſchreven. Deme nicht unbillig anhanget de ſchichte unlengft 
verhalet, de alfo in frifcher gedächtnis blivende enen jeglichen 
möge aviferen, ſik geliken handels to entholdende. Darut vor⸗ 
weſer und regerer der ſtäde of mögen marken und leren, wo men 
folfen mit guder vorfinnigfeit und vernunft möge hindern und 
vorfamen, edder wor it fo entſtunde mit wysheit to handelnde, 
dat it mit dem minften ungefoge werde bempet und verwunnen 
mit hulpe Gades almeldig, de ungetwifelt den utgang biffer 
sorbefchreven hiftorien mer als minfchlife vworfinnigfeit heft ver- 
henget und orbineret. Derhalven ein rat und gemeente der guden 
fat Hamborch ewig lof und ere fon plegende Gabe und finer 
hochwürdigſten moder Marien, de ere flat in allen tokamenden 
tyden beböden möge vor bergelifen! Amen. 





377 


XL Saomburger Ebrouit vom Jahre 
799 bis 1559. 


Dit hebbe ik to einer klenen gebechteniffe gefchreuen van anfanf 
der fiat Damborch vnde etliken anderen bingen, wo hir 
na folget: 


Dar yß geweh ein konink pn Frankryk myt namen Carolus 
Magnus Syn vader heft gebeten Pipinud. De heft ganz 
Dusland vnd Frankryk ynue gehat. Do auerft Ppppnus 
doetlyken afgegangen, yß Carolus na ſynes vaders dode eyn 
konynk yn Frankryken geworben vnd 32 iar eyn konynk geweſt 
vnd darna van paweſte Keone*) tertio to Rome am Chryſt⸗ 
dage to eynem romeſchen keyſer gewelt vnd gekronet anno 
Chryſti 801, vnd 14 iar eyn keyſer geweſt; vnd pß de ſumma 
ſpnes konynkryk vnd keyſerdomes geweſt 46 iar. De pß gebaren 
yn Ingelheym, dat yn der Palz lycht, nycht verne van 
Menz. Im afgange ®) ſynes regements heft be Tryge yn 
Aquitania °) gefort wedder de Sarrafen; darna heft be by 
xxx 4) iaren myt den Saren gefryget vnd vele myt ene to 
donde gebat, er be fe to chryſtengelouen gebracht heft dorch 
Gades gnaden. 


Duſſe keyſer Carolus heft Hamborch angefangen to 
buwen na gades gebort 799 vnd heft alle afgode vorſtoret, de 


— — — — 





) Leonne 1. ») Lies: anfange. °) Aguitantia 1. 
4) Hier und oft bat 1 die arabif hen und römifchen Zif- 
fern boppelt nebeneinander. 


378 


feyfer Julpus vpgerychtet hadde. Wente tv Hambord plech 
de hogefte got Jupiter to ſytten op eynem ſtole vnd vmme ene 
ber dufje anderen gode vnd godynnen. Vp der rechteren hant 
feten dyffe gode: Neptunus, Pluto, Vulcanus, Mars, 
Mercurius vnd Apollo, vnd vp der anderen ſyden dyſſe 
godinnen: Juno, Ceres, Vesta, Venus, Palla 9, Diana. 
Jupiter auerft hadde eyn fwert yn ſyner rechteren hant vnd 
pn Der: Ipnten eyn ſepter end vt ſpnem munde ging eyne wulfe 
alſe eyn donnerwedder, vnd hadde den duuel vnder den voten 
vnd eynen gulden flegenden *) adeler bauen ene. ) Darumme 
dat he de hogeſte got waß vnd vmme der vorbenomede gode 
wyllen hebben de Wende de flat Burchburye) genomet; bat 
vyß op ere fprafe „be flat Gades“. 


Duffe gode heft Carolus alle vorſtoret und darby eynen 
dom angefangen to buwen vnd dar eyne arzebyſſchoppes dom 
vt gemaket auer ganz Dennemark, Sweden vnd Norwegen 
vnd alle lande vnd ſtede, int norden belegen. It iß auerſt dar 
nycht lange gebleuen, wente de Denen vnd Wende hebben ben 
chryſtengelouen hart angefochten vnd vele chryſten erworget. 
Auer Carolus Heft fe hart myt ven chryſten angeholben, dat 
de Denen vnd Wende yt bebben moten biyuen laten vnd be 
chryſtlike karke an dyſſem orbe of play dorch Gades hulpe .be- 
Tamen und Gabe lof! bet an dyſſem dach beholden beft.. 9) 


Anno Ehrifti 838 if ein fer grot comete am hemmel 
gefeen worven. 2) 


Anno 839 do moften alle prefter, of de werltlyken, ere 


°) Palla. 1. N flegender 1. ©) Ries: Buchburi. 


1) Schon Albert Crantz hat fih in feiner Metropolis 1.1. c. F8 gegen 
bie Verkehrtheit biefer nordelbiſch römifchen Mythologie erlärt, welche 
in die 1492 zu Mainz gedrudte Sachſenchronik, unter dem Titel: 
Bethonis Chron. pieturatam im. Leibnitii Seript. rer, Bransvicens. 
Tom. III. abgebrudt, aufgenommen if. Site erfcheint hier noch un: 
finniger durch die Beziehung auf Julius Cäſar uhd die Weglaffung 
bes angeblichen ſächſtſchen Gottes Hampvps oder Hama, mit welchem 
Jupiter tsentifieirt wirb. 


2) So Herm. Eorner Epronic. a. 888, aus Sigiben. Bemblar. a. W. 


379 


vnnodyge zyryng an erem Iyue dragende afleggen van gebabe 
bed anderen bubeichen Teyfer Ludowyci, ) bes vorbenomeben 
Carolus fone 9 


Anno 840 wart Hamborch ganz verfieret van Fonynf 
Erst to Dennsmarlen. 3 


Anno 844 do buwede de feyfer Rotarius primuß, be 
drudde dudefche keyſer Hambord wedder; 9) vnd myt vulbort 
des paweſtes lede be dat ſtychte to Bremen tom ſtychte to 
Hamborch, vnd wort eyn ſtycht. Vnd ſunte Anſcharius) 
wart dar eyn biſchop. Dyſſe bauen benomede paweſt, alſe 
Leo HD quartus, heft de Engelborch to Rome gebuwet. 


Anno 853 yß fo grot hunger in Frankryk geweſt, dat 
be olderen ere kynder ſunder angeſt gegeten hebben.) Im 
ſuluen yare 3 was eyn wyf paweſt, von Menz gebaren, alſe 
Johannes octauus genant. 


Anno chriſti 221 ſynt de Bemen erſt chriſten geworben. 9 
Anno 938 pß hertych Otte de erſte to eynem romp⸗ 





) Ludowycy 1. ) Arſcharius 1. ) Le: 1. 


1) Aus Eorner a. 889, deſſen Worte: „cingulos aureos, exquisitas 
voxies (was ſedoch Dur "Buntwerk, d.h. Pelzwerk, irrig überfeht 
iſt) aliaque ornamenta secularis apparatus- oben &. 230 genauer 
wiedergegeben find. Auch iſt dort nur von Beifllihen, nicht von 
Beltliihen die Rede. 

9 ©. oben ©. 218 3. d. 9. 

2) Die Erwähnung des Kaiſers Lothar anftatt König Ludwig bes 

Deuntſchen iſt dadurch zu erflären, daß alte Chroniken anflatt der Jahre 

u. Chriſti Geb. oder neben denfelben die Regierungsjahre bes Kaiſers 

anführen, wodurd ein unwiffender Epitomator verleitet wurde, dem 

Kaiſer etwas zuzufchreiben, was außerhalb feiner Laͤnder geſchah. 

Das JZahr 844 für den Neubau Hamburgs iſt übrigens ohne Be 

srändung. Diefelben Worte finden fi oben ©. 218. 

Bel. oben S. 281, Hſ. 8. Auch bei Corner h.a., wo Eccard's Text 

freilich für Frankreich Germaniam bat, jedoch irrig, da dieſes ans 

Vincentii Bellovac. Speculum historiale. 

Die Erwählung des Papſtes Johannes VII. faͤllt erſt in den De 

cember 872. 

Bernd * Sigibert. Gemblac. a. MI; Corner hat diefe Nach⸗ 

richt z. J. 8 


DZ 


—f 


— 


330 


fchen keyſer gefaren ) ) vnd 95 be rechte erſte dudeſche Teyfer 
geweft. 


Anno 938 98 hertych Otte to Saffen to eynem keyſer 
gefaren. By fonen Inden was eyn byfhop to Hambord, 
Adoldagus genant; de herſchede liiij var. Dyſſe byſchop toch 
myt dem keyſer na Rome vnd vt beuel des keyſers =) brachte 
he den paweſt Benedictum myt ſyk anno Chriſti 941 den 
iiij jul. De moſte to Hamborch ym elende fon leuentlank 
blyuen, wente de Romer wolden en vor eynen paweſt dem keyſer 
to trotze hebben. 2) 

Dyſſe byſchop Adaldagus ) heft den konynk Araldum 
to Dennemark gedoft. Na em quam eyn byſchop Lyben⸗ 
t948 ); na dem quam Vnwanus, ) de was vam adel ge⸗ 
baren vnd rydderſchlechte, de heft de kerken myt xij domheren 
beſettet to Hamborch anno j duſent. 9 


Auno 1002 font erſt de churfurſten yngeſettet van Teyfer 
Otten dem drudden, 9 dem rij dudeſchen keiſer, eyn hertych to 
Saſſen. 

Anno 1003 yß keyſer Hinryk, eyn hertych to Beyeren, 
van den 9 nyge gekaren 5) churfurſten to eynem romiſchen keyſer 
gefaren. 9 


Anno 1006 yß noch eyn mael fo grot hunger und peftelenz 
yn Frankryk gemeft, dat deyenen, be de boden begranen, to 
den boden yn be kulen geuallen vnd bot gebleuen fynt. 9 


") gebaren 1. ”) Feyfer 1. ") Abolbaguus 1. °) Lybentynns 1. 
?) Vuluanus 1. % ber 41. T) gefngen. 


ı) &o für 987. Corner hat das Jahr 986. 

2) S. Eorner z. 3. 861. Des Papftes Benebiet V. Todestag fällt auf 
den 5. Yuli 965, wodurch die verworrene Einrüdung des 4. Juli oben 
zu erflären fein bärfte. Der ganze Abſchnitt findet ſich etwas aus: 
führliher oben S. 218, nur 965 anflatt 988 und Nugabe von 966 als 
Todesiahres des Papfles Benedict. 

2) Erzbiſchof Unwan warb erfi 1018 erwählt. 

%) Rah Corner 3. 3. 1002. 6) ©. dafelbfl. 

%) Bal. oben S. 1 ans Eorner (von Gigibert yon GBemblours) zu 
diefemdapre. 





381 


"Anno 1012 beft Meiftweig, eyn ber ver Wende, Ham⸗ 
borch vorbrent vnd gruntlyk vorſtoret vnd heft beyde, geyfllgt 
vnd weltlyk, frouwen vnd kynder jamerlyt erworget. 9 


Anno 1013 ys eyn ſergrote Erbbeuyng ym December geweſt.) 

"Anno 1015 do buwede de byſchopVnwanus ) den Dom 

wedder vnd buwede be flat myt holten huſen; ) dar na ve byfchop 
Bicelinus I buwede de flat myt fienen muren. * 


Anno 1044 wort Dedo und Elarus, de wytte genomet, 
graue to Saffen, yn Dytmarfchen vorflagen. 9) 

Anno 51 beft ſyk DBerergarbius 9 yn Frankryk er- 
reget ) vnd gelert, bat eyn auentmal nicht ware Iyf vnd blot 
Chryfig, funder men eyn tefen were vnd heft pt darna wedder 
vmme ropen moten. 


"Anno 72 font Hynryk und Buktwe, ) Yurften ber 
Wende, pn dat Norbelbinger”) lant gefamen ond dat mpyt 
Hamborch gruntipf vorftoret vnd alled erworget, °%) dat nycht 
fleten Tonne. Worumme yß my *) vnbewuſt. 


Anno 88 y8 fo grote duringe in Engelant gewefl, bat 
fit de lude vuder ein ander gegeten bebben. 7) 





) Bnanims 1. °) Lies: Bezelinus. 9) Lies: Berengarius 
(ven Tours). “) erroget 1. ”) Lies: Butue. ”) uorber 
biuger 4. =) my zweimal. 


2) Uehnli, doc kürzer oben ©. 218. *) Gigibert von Gemblours hat 
1013. XIV. kal. Decembris. 

) Erzbiſchof Unwan fol Stadt und Kirche wiederum nad der keh⸗ 
ten Zerfiörung durch Die Wenden wiedererbaut haben. Udam von 
Bremen 1. II. c. 58 u. 68. 

9) Erzbiſchof Alebrand Bezelin, Unwan“s dritter Rachfolger, beabfichtigte 
die Start Hamburg mit einer Mauer und Thürmen zu umgeben, 
doch behinderte ihn der Tod. Doch Kirche und fein Sqloß Yatte er 
vor Steinen vollendet. ©. Adam 1.1. c. 68. S. oben ©. 218. 

) Dede und Eiheler, Söhne der evien Frau Ida von Eiforpe, Grafen 
von Ditmarfchen. Alberti Stadensis Annales. 

%) Adam von Bremen 1. 8 ec. 50. 

) Diefe Rachricht, deren unmittelbare Duelle von mir nicht nachgewieſen 
werben Tann, wird durch die angelfächfifche Chronik und alfo auch durch 
Blorenz von Worcefier 3. 3. 1087 befkätigt. 





382 


Anno 99 wart Jerufalem van ben dhriften gemunnen bem 
xv dad) July myt eynem groten florme, vnd darna Goifryt 
to epnem koninge auer Jeruſalem gemaket. 


Anno 1100 wort de doem wedder gebuwet to Hamborch. 
Bnd de Hamborger vorbunden ſik myt dem koninge ber 
Wenden, Hynryk genant, vnd myt den Holften, Stor⸗ 
meren vnd Dytmarfchen, den chryfiengelouen to befcharmen; 
vnd de konink gaf fonen houetmann Gotfridus dat Hol⸗ 
ftene vnd Stormeren land, dem fiholde he vorwefen alfe 
eyn graue. D 


Darna anno 16 wort Gotfridus gebovet van ben Wenden. 
Do gaf Lotarius Saro, be xvij dudefche Teyfer, dem addelen 
grauen van Schoumwenbordh dat Holften- und Stormers 
lant. 3 

Binme dyffe tyt anno Chrifti 1139 98 dat flot Segeberge 
van Lotario Saro angefangen to buwen, wowol he noch neyn 
feyfer, fondern eyn bertich to Saren was, vnd wort darna van 
grauen Adolpho to Holften vnd Schouwenbotg gebetert 
vnd beueſtet. De erſte Adolphus. 


Anno 1116 wort Redo de drudde vnd Rodolphus, graue 
to Saſſen, yn Dytmerſken vorflaen. 9 


Anno 1128 ſtarf graue Adolphus to Holſten vnd Schou⸗ 
wenborch; vnd ſyn ſone de ander Adolphus wort eyn graue 
to Holſten und Schouwenborch. Dpyſſe heft eyne veſte to 
Hamborch an de Alſter vornyget, de ſyn vader betenget hadde 
vnd heft de Wende wedder vt dem Lande to Wageren ges 
bracht. Vnd heft de ſtat Lubek angefangen to buwende vp de 


1) Ebenſo oben ©. 219. 

2) Aehnli oben S. 219. 

2) Zu unterfucdhen, ob dieſe verworrenen Nachrichten vom J. 1100 flgd. 
lediglich durch die Unwiſſenheit des Schreibers biefer Chronik ent: 
flanden, oder ob fie auf eine ältere Quelle zurückzuführen find, fcheint 
der Mühe nicht zu lohnen. Mo II, Graf pon Stade, denn nur 
tiefer faun oben gemeint fein, ſarb im 9. 3106; fein Bruper Graf 
Rudolf I. im %. 31245 in Ditmarfchen erſchlagen ward des Ich 
teren Sohn Rudolf H., aber im 9. 1145. 





883 





ſtede, dar yi nu lycht, 1440 vnd heft de Rat darna hertpch 
Hynryt dem) Louen auer geuen moten ot dwank. Apolphus 
auerft wart darna van den Wenden ym lande to Pomeren 
by der Pyn erflagen 1164 vnd wert fon fone Adolphus 9 de 
brubde eyn graue to Holfien vnd Schoumenbord. “De 
bequam Lubek wedder van hertych Hynryt dem *) Louwen, bo 
eme de keyſer Frederyk de Erfte de flat nam vnd dem grauen 
weder ſchenkende myt fampt ben landen, alfe Holfien vnd 
Stormeren, alfe pF hyrna feggen wol. 


Im fulnen yare beft eyn frouwe ®) eyn gebort getelet myt 
ij toppen, de epne alfe eyn mynſche, be ander alfe eyn hunt. 
Vnd font of iiijvotpyge hanen gebaren. Vnd heft of velen 
luden dat wylde fuer de hende angeſtycket vnd afgebrent ym 
28. iare. 


Anno 1129 if Philgppus, eyn konink yn Frankryken, 
na ſynes vaders dode ya Parys ryden vnd ſyk vor eynen konink 
huldygen laten wyllen vnde kronen. Do ys eyn ſwyn vnder 
fon pert vngefer gelopen, vnd bat pert yß geſtortet vnd 98 de 9) 
fonynt gefallen vnd doet gebleuen; vnd ys eyn fon junk knabe 
geweſt. *) 


Anno 1152 iß kepſer Frederyk de erſte to eynem rompfchen 
Feyfer gelaren, welfer Barberoßa genomet wert. He yB eyn 
beriych to Swauen geweſt. Deſſe keyſer beft Lubek .erft be⸗ 
legert vnd gewunnen vnd den konynk to Dennemargken 
gedwungen, frede to begeren.) He pß auerſt de kepſer, dem 
de paweſt Alexander to Venedyen vp den halß trat vnd 
let ropen: „Super aspiden 9 et hasiliscum ambulabis.“ 9) 


de 1. 5 Adolpus 1. häufig. "dest. °) Statt frouwe 

war in 1. Mynſche gefchrieben, doch iſt es durchſtrichen. 
y eine neuere Hand in 1. corrigirt ſtatt be — op ben. 
9 Alpiden 1. 
) Aus Corner 3. 3. 1127, dieſer aus Sigiberi Gemblac a. 1125. 
2) Eorner 3. 3. 1188. 
2) ef im 3. 118. 
9) ira v. 13. Bis 1159 regierte Papſt Hadrian IV. Nah Corner 

9. 


. 384 
Sulfe byliyge veder fon de heylofe boſewychte, de paweſte 
geweſt! 

Anno 1158 ys eyn furych ſyrkel vmme de ſunnen yn 
brafman geſeen worden. 


Anno 1162 wort des nachtes eyn crutz yn der mane ‘) 
geſeen. ) 
Anno 1165 beft yt blot geregenet. 


Anno 1169 do font Dre funnen gefen worden. 9 


Anno 1183 wort dat vngetemede volk yn Dytmerffen 
geivunnen van Harbewyco dem anderen, eyn bifchop to Bremen. 
Auerft fe bebben nenen gelouen geholden. ®) 


Dewyle yk vorhen van grauen Adolpho dem drudden ge 
fehreuen bebbe, dat be na ſynes vaders dode eyn graue to 
Holften geworden yß, fo heft hertych Hynryk de Louwe eyn 
bat myt dem erzenbyfchop to Kollen gebat. Do heft de erge⸗ 
dachte graue Adolphus dem hertygen Hynryk yn Weſtpha— 
len gegen ven byfchop to velde gebenet vnd heft ſyk togedragen, 
dat de graue Irr gefangen auerfamen yß, welfer be vor ſyne 
gefangen geholden und, wor fe ſyk mit lofeden, vor ſyk beholden, 
dewyle he by den hertogen vp ſyne egen koſtynge vnd terynge 
was. Dat heft hertych Hynrik dem Louwen vordraten vnd 
tornede ſyk vnd nam alſe do dem grauen dat lant to Holſten 
vnd Stormeren.“) Do gaf ſyk Adolphus by dem keyſer 
Frederyk dem erſten vnde klagede ome, wo hertych Hynryk by 
eme gehandelt hadde vnd ome ſyn lant vnd lude genamen hadde, 
be keyſer Otto 9) ſynem voruaderen gegeuen hadde. Do heft 
ſyk de keyſer getorent vnd yß dem hertogen yn land myt gewalt 
gefallen vnd ome Lubek myt ſampt den landen, alſe Holſten, 


e) Manne 1. 


1) Yincent. Bellov. l. 1.1.29 c. 3 3. 3. 1166 nach Helinand. Martin 
Polonus 3. 3. 1177. 

2) Martin Polonus z. 3. 1169, 

°) Richtiger 3. 3. 1187 flgd. 

% Diefe Erzählung fimmt mehr zu Arnold von Lübel Br. II. Cap. 13 
u. 16 als zu den Auszügen bei Corner a. 1180. 

s) Otto für Lothar. 


385 





Shouenbord und Stormeren genamen vnd bem grauen 
Adolpho weder geſchenkt, alfe 9? bauen gemeldet hebbe. 

Darna heft de graue vor de fiat Hambord gebaben 
vnd van dem keyſer der flat vele pryuilegien D belamen, wo 
volget: 

Frederpeus primus heft Hamborch van der fee an 
wente to Hamborch qwit vnd freyg ane allen tollen, ber 
borger gut vnd nycht der gefte. 

Ok ſchal nemant eyn ſchedelyk geuefte by Hamborch bumwen 
vp twe mil weges na. 

Vnde dat ſe ok freyg fiſten mogen vp der Elue twe 
myle weges bauen vnd nedden, vnd eyn myl weges vp der 
Byllen. 

Vnde dat dat ſe weyde freyg gebruken mogen, ſo verne 
ere qwyk des morgens vt vnd des auens wedder to huß 
ghan mach. 

Vnde mogen ok ſuluer weſſelen yn allen ſteden vnd yn 
ſunderheit vor der munte vnd mogen proberen de pennynge yn 
wychte vnd graden; — vnd eilyke ander priuilegien. 


Darna ys Frederycus na dem hyllygen lande getagen 
wedder de vneryſten, vnd HB dar geſtoruen. Wente be ys pn 
der groten hytte yn eyn klen water geſtegen vnd heft ſyk kolen 
wyllen, vnd 98 de hoge vnd dure heit darynne vorſapen yn 
Armenien. Vnd graue Adolphus to Holſten ys myt em 
dar geweſt vnd eme gedenet. 


Deſſe Teyfer heft Oſteryk erſt to eynem hertzychdom ge⸗ 
mafet. Ä 


Dewyle hertych Hynryk de Louwe den dot des keyſers 
vnd dat afweient des grauen Adolphi vornamen, heft he ſyk myt 
wyf und kynt wedder vt Engelant na fynem lande gemafet, — 
dewyle he vor der gewalt des keyſers geflagen waß, dat he dem 
grauen to Holften de flat Lubek vnd fone lant genamen 
hadde, vnd heft wolf myt hulpe des byfchopes van Bremen 
gelamlet und de flat Bardewpk belegert, gewunnen vnd gruntiyf 


2) Das befannte Privilegium, gegeben vom Kaiſer Friedrich Rothbart 
su Neuburg an der Donau im J. 1189 Mai 7. 
25 


386 


vorftoret am Dage Symonis ) et Jude anno Chrofy 1199, 9 
darumme, dat fe eme nycht yn Taten wolden, do be vor ver 
gewalt des keyſers flegen mofte, 

Vnd do he Bardewyk vorftoret vnd alle borger fpolieret 
hadde, 98 he vor Lubek gerudet vnd alled ym lande to Holften 
pngenamen. Do de van Lubek nene entjeitinge wuften, hebben 
fe ſyk hartzich Hinrik geuen moten. 

Dat heft vordraten dem grauen van Dafle, de ym afwe⸗ 
fende grauen Adolphi 9) dat lant to Holften und Stormeren 
vorftunt, vnd eynen Fri angefangen. Do heft ſyk be romifche 
konynk Hynryk, de fofte genant, yn de ſake geflagen vnd fo 
gemafet, dat hartzych Hynryk de Louwe ve helfte®) upfumpfi 
ver ftat Lubek half und de.graue de anderen helfte hebben 
ſcholde. Auerft do graue Adolphus wedder to lande gefamen, 
beft eme ſulk vordracht nycht gefallen vnd myt gemalt de flat 
Lubek belegert und dewyle pt an ſpyſe yn der flat mangelbe, 
wedder voer eme. ') 2) Auerft hertych Hynryk ys balde darna 
to Brunſwyk geftoruen. 9 


Dewyle auerft Adolphus fon lant vnd Iude nu webber 
befamen, beft he ſyk vorgrepen an den Dytmerffen, de myt 
dem Tonynge to Dennemarfe, Kanuto, und Woldemaro, 
dem bhertogen to Sleſewyk, yn vorbuntenpffe ftunden, und eme 
ynt lant gefallen. Dat beft dem bertygen ouel vorbraten to 
Sleſwyk, und dem grauen webberumme ynt lant gefallen vnd 
em bat lant to Holften und Stormeren genamen vnde alle 
huſere vnd flote, alfo dat Che) na Hambord vnd van dar na 
Stade wyken mofte. Auerft to myddden wynter, bo men ber 
Denen nycht vormoden was, heft fif graue Adolphus vp 
gemafet na Hamborch ond gedachte de flat to beueflende. 
Auer, do de hertych to Slefewyf, Woldemar, dat vornam, 


) Symoned 1. e) Adolpho 1. ») fo 2., Holften 4. 
ı) Hier if eine Lücke ober große Entfellung. 


ı) Derfelbe Irrtum für 1189 oben &.283. Der Tag iſt Ortober 8. 
S. auch Bothonis Chron. pieturätum a. 1188. 

2) Bon der Einnahme Lübecks durch Graf Apolf im 3. 1192 f. Arnold 
von Lübeck B. IV. c.8 u. 12. °) 1196 Angufl. 





387 


heft be fit ver flat genalet und belegert, do de Elue yn pße 
gonk vnd fo, dat nemant san bar kamen fonde, noch to water, 
noch to lande, vnd entiyfen den grauen Adolphum gefangen 
vnd em dat lant to Holften und Stormeren myt fampt 
Hamborch, Lubek, Sweryn, Gadebufk, Rofſeborch af- 
gedwungen; vnd moſte lauen vnd vorſegelen, he vnd alle ſyn 
adel, dat be vp dat lant to Holſten vnd Stormeren vnd de 
anderen vorbenomeden myt ſynen kinderen nycht mer fafen wolde, 
er he en loß geuen wolde.) 


Adolphus auerſt de drudde wart wedder Int lant geuoret, 
efte be ſcholde epnen san ſynen kinderen ſenden. Do ſchickede 
be eyn klein kynt, welter Adolphus de verde was. Den 
nemen de Holſten vor eren heren an vnd erhelden ſyk yn ver 
Wolſter marft 3 fo lange, dat fe ſyk na der hant vordry⸗ 
ſteden vnd ynt lant felen vnd dem hertogen to Sleſewyk 
| 
| 





ſyne amptlude afllogen vnd voryageden, vnd de lande wedder 
yn nemen. 


Vnd vmme dyfle tyt heft ſyk de flat Hamborch vam 
grauen van Orlemunde erloſet vor xviij duſent mark lodyges 
ſuluers vnd darna dem grauen Adolpho to Holſten wedder 
auerantwerdet. °) 


Auerſt do de hertych to Sleſewyk dat vornam, dat de 
graue Adolphus myt ſynem ſone vorhanden was, heft he myt 
hulpe des koninges to Dennemarken volck geſamlet und ynt 
felt gerucket dem grauen bar entyegen; Adolphus auerſt hadde 
den byſchop van Bremen to hulpe gehat vnd ſynt by der 
Eyder toſamende gekamen vnd eyn ſlacht gedan vnd ys be 
konink vnd hertych geflagen myt den ſynen, vnd be konynk Han 
lant vnd lude gekamen, vnd balde darna geſtoruen, vnd de 
hertych gedemodyget. 


) A. Crantz Saxonia l. VII. e. I8. 9) A. Eran 1.1. e. 2. 


2) Traßiger z. J. 1223, welcher po anftatf 18,000, richtiger 15,000 
Mark löthigen Silbers hat. 
25* 


388 _ 


Auerft do de konynk Kanutus 9 dot was, yß Woldemar, 
de bertuch to Sleſewyk, konynk Kanutij brober, eyn konynk 
auer Dennemarken geworben. 


Anno 1158 98 Lubek van eren egen fure ganz vigebrant. ") 


Anno 1161 hebben de Dytmarffen eren egen heren vnd 
furften Rudolphum op dem flate Bokelenburch erworget vnd 
foner forfiynnen Walpurgis nefen vnd oren afgeneben vnd 
yn ein flet geworpen, by dem flate gelegen yn Dytmerffen.® 


Anno 1177 wort dat kloſte Dubberan ym lande to 
Merdelenbord gebuwet vnd myt monneken bofettet. 9 


Anno 1183 wort Reynefelt, dat monfeflofter vor Rubel, 
betenget vnd gebumwet. *) 


Anno 1189 vorfop de hoge vnde dure belt Frederycus 
Barbaroffa, D alfe yk byr bauen gefecht hebbe, 9 de myle 
be nu den Soldan vnd de Turfen op de flucdht vnd etiyfe 
flede genamen vnd afgewunnen hadde vnd to gehorfam ges 
bracht; alfo dat de Soldan yn Egipten flegen mofte, do he 
erfaren,”) dat de konink alfe Franckryk und Engelant yn 
egener perfonen myt bereöfraft dem Frederico to togen. 


Anno 1199 iß dat facramente t0 Ausburd yn blot vor- 
wandelt worden, 


Anno 1201 9 id Woldemar eyn Tonint to Denne⸗ 


Kanuto 1. mit mißverſtandener Abbreviatur O us. 
ı) barberoſa 1. =) erfar 1. 


) Das Jahr des Brandes wie bei Corner, während Detmar 1157, 
Rufus 1156 hat. 

2) ©. oben S. 332 3. 3.1161. Neocorus I. 322. zweifelt, ob das Japr 
1127 oder 1144. Letzteres ergiebt fih aus den Annal. Stadenses, 

2) ©. oben ©. 332. Das Jahr wie Hf. A, fonft gleich Hf.5. Annales 
Ryenses ad a. 1170, @orner 3. 3. 1169. 

*) ©. oben ©. 233 zu 1186, dem Jahre, welches die Quellen haben. 

®) ©. oben ©. 385. 

e) Im Folgenden läßt fich die tane hamburg⸗ holſteiniſche Reimchronil 
V. 21 —42 als Duelle nicht verkennen. ©. oben S. 2%. 


389 





marken worden, alfe ya vorhen gefecht hebbe. De heft wedder 
myt den Holften angefangen vnd krech entlifen den grauen 
Adolphum gefangen myt fonem fone und gewan darna Dyt⸗ 
marffen vnd Hambord ok Segebarge vnd NRoffebord, 
Adolphus fone rede bedachten ſyk vnd geuen dem konynk 
Louenborch, vp bat fe eren bern wedder loß kregen; weller 
ſſot de konink ſpnem ohm wedder gaf myt aller tobehor. 


Vnd des anderen yares toch de konynk auer de Elue vnd 
vorſtorede Attelenborch vnd dat flot Wyttenborch vnd heft 
of to der tyt Harborch bb Hamborch vnde Demmpyn ym 
lande to Pameren gebumet. 9 


Anno 1210 is de flat Stralefunt sam konynge 
MWoldemar to Dennemark und vam) forfien to Rugen, 
Jamyr °) genomet, gebumwet.  Bnd heft de Foninf Pruffen 
vnd Pameren bedwungen, bat fe eyn jahriyfes tribut ) geuen 
moften; vnd heft Reuel angefangen to buwende. 9) 


Vnd vmme dyffe tyt heft graue Albert den torn Traues - 
munde vor Lubek gebumet. % 


Anno 1215 heft Teyfer Dite de 4, de xxij dudeſte keyſer, 
eyn hertych to Brunſwyk, Hamborch belegert, ond be borger 
hebben ome de flat vpgegeuen, vp dat fe der Denen webber 
log worden. Vnd de keyſer toch wort ynt lant to Holften vnd 
nam dat dem Toninge of wedder. Auerft de konink ruftede fif 
vnd quam dem keyſer entyegen myt viij bufent man. Do be 


=) yan 1. °) Lies: Jarmir. ») tribunt 1. 


‚ 9 Ebenvaper Be 43—49. Den Reubau von Demmin hat Detmar 
32. 3. 1211. | 

2) ©. oben ©. 238 ;. 3. 1210. A. Erang Wandalia 1. VII. c. 5. 
3. Berdmann Stralfund. Chronik feht die Gründung von Stral- 
fund in's Zahr 1280, do Eorner 3. 9. 1210. 

2) Die Erbauung Reval's berichten die Aunales Ryenses ad a. 1219; 
Detmar 3. 3. 1218; oben ©. 222 3. 3. 1217. 

*) ©. oben ©. 238 3. 3. 1200; ©. 232 3. M ;. 3. 1217; Eorner 
3. 3. 1218. 


390 


feyfer bat vornam, toch ben torugge; vnd de Freſen yn 
Eyderftede flogen em twe rydders boet. ) 


Anno 1216 toch de konynk Woldemar auer yß vor Stade 
und gewan be flat. Vnd toch darna ynt fiychte to Bremen vnd 
brende al de floter und dorper af und let nycht auer biyuen, 9) 
barumme dat de bufchop dem hertygen Adolpho) hulpe wedder 
ene vnd ſynen broder, den I Foninf Kanutus ) to Denne- 
marken, gedan habbe, 

Do he dat gedan hadde, toch he wedder auer vnd belede 
de ſtat Hamborch. Auerſt de borger kenden ene wol vnd wolden 
eme ) de ſtat nycht vp geuen. Do buwede he eyn ſlot vor bat 
Ekholt, vnd graue Albert buwede eyn flot by Schypbeke 
vp bauen de Elue, vp dat ſe nene tofort noch to water ofte 
to lande frygen konden, vnd brenden alle floter vnd dorper af 
vnd lach dar eyn yar vor, dat yt den borgeren begunde to vor⸗ 
dreten vnd nicht vele mer to etende was. Do ſchykeden ſe vt 
ver ſtat tom koninge Woldemar vnd boden ome to, wolde be 
fe ) mit gnaden annemen vnd bp erer gerechticheit laten, fo 
wolden ſe eme inlaten. He ſede ene ja to vnd lauede der ſtat 
vele gudes to donde. Do he auerſt in de ſtat quam, ſlogen ſe 
vele borger doet, wyf vnd kynt, geyſilyk unbe weltlyk, und ſchen⸗ 
deden frouwen vnd junkfrouwen vnd brukeden motwylen vnd 
tyranneye. *) 


Des anderen pares toch de Toninf na Tramunde vnd 
bumede dar eyn flot vnd tod van dar na Reuel vnde bumebe 


HD be fehle 1. N) dem 1. *) Kanuto 1. f. oben ©. 387. 
) ene 1. “fa feblt 1. 


1) ©. oben ©. 21, B. 51-64, wo fehorp 80,000. ‚angatt 8000, und bie 
Bezeichnung von Eyderſtede fehlt. 

2) Ebendaher V. 65—70. 

2) Der Anachronismus Herzog verräth den modernen Schreiber. 

) Ebendaher V. 71 — 90. Doch ſcheint die Benennung von Schifbeck, 
in deſſen Rähe Aldenburg (bei Boberg) lag, der handſchriftlichen 
hamburg. Chronik Tratziger's oder der 1557 bereits gedruckten hol: 
ſteiniſchen des Joh. Peterſen entnommen. A. Crantz Wandalia 
1. WI. ©. 4 fagt jedoch ſchon: non longe a Stenbeke feien die Srund⸗ 
mauern jener Burg noch vorhanden gewefen. 


391 


dar of eyn flot; bes anderen yares toch be wedder na ſpnem 
lande. U 


Do quam de graue Hynryk van Sweryn vnd fenk den 
myt fonem fone vnd nam eme alle klenodien, be fe by ſyk 
hadden, und forbe fe gefangen na Daczſyn ”) vnd van bar na 
Danneberge, van dar weder na Swerin. Dar mweren vele 
beren, de dar vmme dageden, dat fe ene loß wedder hebben 
wolden. Vnd de Denen fochten vele anflege. It hulp auerft 
gar nychtes, wente”) men hadde de Denen fennen gelert, bat 
fe nicht gelouen holden; darvmme Tonden de forften tor ſake 
nycht denſtlyk fon. 9 


Auerſt Hamborch vnd dat ganze lant to Holften vnd 
Stormeren ”) fenden dem grauen Adolpho to Holften 
baden. Vnd de huldygeden ene vnd nemen ene myt frouben 
an vnd maleden do eyn vorbunt myt fampt dem byſchope van 
Bremen vnd graue Hynryf van Warle vnd graue Hpuryk 
van Sweryn to”) Fueho vnd togen bo vp den grauen 
Albert, I dem de konynk dat flot to Louwenborg gegeuen 
hadde.) De hadde of eynen anhanf, alfo dat negen grauen 
by epnander quemen. 9 Vnd 98 eyne fhlaht ) by Mollen 
angegan, vnd wart do de graue Albert gefangen vnd na 
Swerin by den konynk geforet. Do nam Adolphus Ham- 
borh mit dem lande to Holften webber pn, vnd braf de 
borge webber dael, de de konynk Woldemar vnd graue Albert 
vor Hambord gebuwet hadden. Darna wart konink Wol⸗ 
demar webber loß, bo be dre jar lank fenklik geweſt waß, vnd 
mofte vorlauen vnd fweren, dat be vp Hambord und dat lant 


”) Lies: Darzfon. ”) wende 1. 5 former 1. N) und 1. 
2) ſchagt 1. 


1) Ebendaher 8. 01 - 94. 

2) Ebendaher B. 85-102. 5) Ebendaher 3. 108-111. 

%) ©. daſelbſt 8. 39. 

°) Die Nachricht von den neun Grafen ifi eigenthümlich. Doc tft wohl 
für negen zu Iefen: twegen, zwei, nämlich Heinrih von Werle 
und Heinrih von Schwerin, welche oben 8. 110 benannt werben. 


392 


to Holften und Stormeren nycht mer falten wolde, vnd moſte 
Ir dufent punt lubeſch geuen. 


Do be auerft loß mas, was bat balde vorgeten vnd he 
fammelve eynen hupen Frefen vnd tod dar myt yn Det 
merffen vnd gewan bat vnd floh erer vele to dode vnd 
toh darna vor Renßborch vnd gewan dat vnd dat flot 
darto. 2) 


Auerft graue Adolphus to Holften vnd graue Hynryf 
van Swerpyn fammelven of volf vnd togen eme entyegen; 
auerft de fonynf was eme to ftark, dat fe eme nicht anhebben *) 
fonden. Do tody de konynk vor Itzeho vnd belegerve fe vnd 
buwede eyn flot vor de flat vnd fettede dar eyn hupen bofer 
bouen up.) Auerft graue Adolphus to Holfien qwam vnd 
Hoc fe alle to dode vnd vorbrende dat lot; 9) und de lonink 
gewan of Segebarge. 9) 


Do quemen to Lubek tofamende bertyh Hynryf van 
Sweryn vnd de byfchop van Bremen und graue Adolphus 
to Holften und makeden eyn vorbunt, dat fe dem konink ynt 
lant vallen wolden; vnd font eyns geworten vnd na dem ko⸗ 
nynge mit weldyger hant getagen vnd quemen tofamente by 
Bornhouede yn funte Mareyn Magdalenen dage riltrmij.®) 


De Fonint hadde de Dytmarffen beduwegen,) dat fe 
ene helpen fcholden. Auerft do de ſlacht angynf, helden fe nycht 
gelouen; wente do de forften van vor anhouen to flande, Do 
bouen de Dytmarffen van achter an to flande. Vnd de fladht 


) afhebben 1. >) Lies: bedwungen ober bemagen. 


1) Aus der gedachten Reimchronit V. 111— 118, woher au der wenig 
befannte Rame des Schlacptfeldes, welcher, in unferer Hf. der Annales 
Stadenses fehlend, in den Annales Hamburgenses v. J. 1265 3. 3. 1225 
ih erhalten hat. 

2) Ebendaher 8. 119—128 u. 127. 

») Ebendaher B. 124—180. *) Ebenpaher B. 131188. 

°) Ebenbaber B. 128. 

°) Ebendaher ®.185—139. Den Tag der Schlacht f. auch oben ©. 234, 
ber aber ſchon in den Annal. Hamburg. vorkommt. 


| 393 


wart fiwar, alfo dat dar vele Denen dot bleuen vnd de hertoch 
to Luneborch wart gefangen, und de Denen moflen de flucht 
nemen. Vnd de konink qwam nowe mit je perben darvan vnd 
ys ganz van lant onde luden barna gefamen vnd balde darna 
geftoruen. ) 

Do °) wart eyn konink auer Dennemarf, Eryk genant, de 
badde eynen broder, Abel genant, de wert yn Jutland eyn 
bartih; de heft hertych Adolphus to Holften bocter to 
wyue genamen. Vnd de konink Eryf nam to wyue des har⸗ 
togen dochter to Saren, Judit genant. Dyſſe vorbenomeden 
bre forften beiden "guben frede mut eynander, alfe nomelyf 
konynk Eryk to Dennemarfen vnd herich Abel yn Jut⸗ 
land vnd graue Adolphus to Holften. 9 
| Do yt nu gut frede was, heft Adolphus to Holften vele 
F Tarlen vnd Hofter gebuwet, int erfte eyn Tlofter tor Wyſmere) 
ovnd eyn junffroumwenllofter t0 Itzehoe; vnd vor Hamborch 19 
Harweſtehude of eyn junkfrouwenkloſter; vnd eyn kloſter tor 
Krempe ſunte Francyſcus orden; vnd to Blekeden 9 vnd 
Nyenkarken; vnd to Hamborch yn de ere des hyllygen crutzes 
vnd ſunte Marien Magdalenen heft be of eyn kloſter gebumet. ®) 
Darna yß be to Hamborch yn ſunte Maryen Magdalenen 
flofter myt twen rydderen gegan vnd francyſter monnik geworben 
anno Cryſty xijcxxviij. %) 


Adolphus auerſt heft dre ſone nagelaten, alſe Johan, 
Gert vnd Adolphum. Adolphus auerſt wort of eyn monnyf 
tom Kyle, iß auerſt yunk geſtoruen. 9 

De anderen beyden weren to Parys; dem wart baden ge⸗ 
ſchiket, vnd ſynt to Hamborch gekamen, vnd de rat und jun⸗ 
keren reden ene entyegen vnd worden wa] entfangen. © 





e) Hier beginnt Hſ. 2. °) 1. Lies: Cyſmer. 9 4. Lies: 
Blelenborpe. 


1) Ebendaher V. 140-184. 

3) Ebendaher B. 155-164. °) Ebendaher B. 165— 180. 

%) Ebendaher 8. 184 — 188, wo jedoch anflatt des Jahres 1228 das 
richtige 3240. °) Ebendaher B. 189-198. . 

6) Ebendaher 3. 3. 1241, 8. 195198. 





894 


Dem olveften fone, Johan genant, wart eyne brut vor⸗ 
iruwet, Ilſabe genant, eynes heringen dochter to Saren, 
Albert genant, vnd ys de hochtyt to Hamborch geholden. 9 


Anno 1226 ys eyn fchnee yn der Steirmarfe 9) geuallen, 
be ftrar blot geworben vB. 3 


Anno 1228 was eyne dDufterniffe Des dages van viiij 
mente to iij des namyddages, dat men de fterne am hemmel 
beft feen Tonen alfe yn ver nadıt. © 


Anno 1228 yß Lubek auermald vt gebrant, vnd ys do 
beflaten, dat men na dem dage to Rubel nene hufer myt fire, 
funder myt ftenen beden fcholbe. *) 


Anno 1252 98 eye dufterniffe der funnen geweſt; be 
heft gewaret van des morgens to ir wente to fij namibdage, 
vnd yß fo dufter gemeft, dat men de fterne am hemmel heft feen 
Tonnen alfe bes nachtes. 9 


Anno 1263 fammelden fit allenthaluen de kynder yn Ita⸗ 
Iyen tofamen, dat erer wol xx dufent by eynander qwemen; vnd 
hadden eruge op den Fledern, vnd wen men fe fragebe, wor fe 
benne wolden? antwerven, dat fe den Turfen flan vnd dat hyl⸗ 
Iyge graf wynnen wolden. Men wet auerft nicht, wo de kynder 
to fulf eynem donde gefamen fun, vnd wo fe by de cruße op 
de Tlevere gefamen. Vele ouerft holdent dar vor, dat yt Gades 
fate was und dorch de kynder de werlt t vorachtede— alſe were ſe 
gar lindeſt. 9 


°) eyne funne yn ber flernmarfe 1. 


1) Ebenvaher 8. 199-202. 

2) Aus Seb. Franck Cpronifa ©. 188 b., bei welchem ©. 182 b. fi 

auch die drei Raturwunder 3. 3. 1128 (f. oben ©. 388) ebenfo ver- 

zeichnet finden. 

S. venfelben a. a. ©. 

Rah Corner z 3. 1251 if obiger Beſchluß erfi nach her in dieſem 

Zahre flatigefundenen Feuersbrunſt gefaßt. Des Brandes v. J. 1251 

gedenken auch die Kübeder Eproniten, doch ift einer ©. 3. 1228 in 

denfelben nicht erwähnt. 

8) Scheint nur eine irrihümliche Wiederholung von der z. 3. 1228 zu fein. 

6) Bon dem Kreuzzuge der Kinder fpricht auch Martin Yolonus, welcher 
fie: parvi pygmaei nennt und in der Zahl von 20,000 übereinftiimmt; 


an 





395 


Anno 4264 98 eyn efhete dre .mante") gefeen worden. ’) 

Auno 1267 yß Lubek auermals dt gebrant vp be vyf 
bufe, de men noch de vyf huſe hetet op dyſſen dad, vnd yß 
op funte Bytes dage gefchen. 2 

Anno 1283 yß Hamborch gar vt gebrant vp eyn huß na, 
dat men dat belle huß hetet. Dar font vele mynſten yn 
beholven bleuen, vnd ys dat hus yn der Bonenftraten, bat 
nu Kalen bus hetet, ond iß dat ungelude op funte Eyriarus 
dage den xvj Merz geſchehen.“) *) 

Anno 1284 geberde eynes eddelmannes wyf eyne lowynnen, 
auerſt yt hadde eynes mynſchen Top, ym byſchopesdom to 
Coſtnitz an der Bodenſee. ® 

Im fuluen yare heft des paweſtes Nyclat ſyn frundynne 
eyn kynt alfe eyn beer, derhaluen de paweſt yn ſynem ſale vnd 
palaſen alles heft vt vnd wech ton laten, dat eynem baren gelyk 
waß effte dat klawen hadde, wente dat kynt hadde klawen alſe 
eyn beer. ©) 

Im ſuluen yare heft eyn frouwe ym Ouerſwauen 
twe Tonder gebaren, de toſamende gewußen weren, myt twe 
koppen, ilij armen, iiij vote vnd ij ſcham gehat. St yß balde 
geſtoruen. ©) 

Im 1304 heft man eynen comete vnd iij mane geſeen 
iij mante lank. ” 


e) ber mane 1. ») geſchehen fehlt 1. 


auch Albert von Stade und viele andere Annaliſten, doch alle zum 

Fabre 1212 oder 1313. ©. Willen Geſchichte der Kreuzzüge VI., 

&. 71-88. nmittelbare Quelle if Hier Franck a. a. O. S. 190. 

Diefe Rotiz Haben Martin Polonus und aus ihm Detmar Lübeder 

Grontt 3.3.1264. ©. auch Brand 3. %. 1268. 

Einen größeren Brand zu Lübeck im 3. 1267 kennen die Gefchicht: 

ſchreiber diefer Stadt nicht, wohl aber im 3. 1276, &t. Bit. Die 

Tradition feßt diejenige Feuersbrunſt, welche nur vie fünf Häufer 

verfhonte, in das Jahr 1209, doch bemerkt bereits Becker, Geſchichte 

der Stadt Lübeck Th. I. ©. 172, daß der Geſchlechtsname Vpfhuſen 
bereits 2188 in Lübeck erfiheint. 

”) Siebe oben ©. 285 zu 1288, befonders Sf. 4. Johan Kale hatte 
diefe Haus 1581 — 77, welches 1848 dem Georg Ludwig Frick ange 
ſchrieben wurde. ) Brand ©. 192. °) Ebendaher. Papſt Ricolaus II. 
regterte übrigens von 1277-80, Ricolaus IV. aber von 1288--92. 

9) Ebenpaber. 7) Ebendaher S. 198 b. 


7 


— 


— 


396 


Anno 1308 yß bat bambofer beer erfimald wyt ges 
bruwen, alfe yt nu 98; was auerfi vorhen dem bremer beer 


Anno 1311 wort feyfer Hinricus feptimud dorch eyn pres 
dygermonnik ym farramente vorgeuen. 2) Sulfe fyne hyllyge veder 
font de wulue, de monnefe, geweſt! 


Anno 1322°”) wart Gerhardus und Johannes, graue to 
Holften, myt xiiij banneheren*“) am auende Mareyn barfganf 
yn Dytmarffen vorflagen. ® 


Anno 1324 yß fo grot wynter geweft, bat men van 
Reuel yn, Dennemarden vnd wedder auer ynt lant to 
Mefelenbord vnd Pameren beft myt perden ryden und gan 
fonnen auer if. *) 


Anno 1326 yß dat flot Tryttouwe vom grauen Yohan 
to Holſten gebumet, 9 


Anno 13237 do wort gewyget de Terfe to funte Peter to 
Hambord yn de ere funte Peter vnd Pawels, ver hyllygen 
apoftel, 9% 


Anno 1335 yß eyn grot vplop geweit tv Hambord 


e“) 41324. 1. e") banneren 2. 


1) f. oben S.235, Hſ. 3. *) Auch bei Franck ©. 198 b. 

2) vorflagen ift hier: gefchlagen. S. Crantz Saronia 1.IX. c.9. Er: 
fhlagen ward Graf Gerhard der Große allerdings von den Dit 
marfen, doch im 3. 1340. Die richtige Zeit if 1322, September 7. 
nämlich der Tag vor Marlä Geburt war Mariä Berggang. ©. oben 
S. 7. R0.2. 9 Bergl. S. 235 f. 6, Siehe ©. 236. 

Die Kirche St. Petri war ſchon im zwölften Jahrhundert vorhanden. 
Wir wiffen nur, daß im Juni des Jahres 1827 ein Bergleih wegen 
einer Rente von acht Schillingen zwifchen dem Domcapitel und ben 
Kirchgeſchwornen zu St. Petri geſchloſſen wurde. S. Schütze Be 
weisſchriften S.11. Doch hat R. ©. Behrmann in ſeiner Geſchichte 
jener Kirche S. 18 bemerkt, daß bei ihr der Name St. Petri und Pauli 
nicht vor 1839 nachzumeifen ſei. Es Tönnte alfo ein Neubau und 
beffen Weihe ums Jahr 1827 allerdings fattgefunden haben. Die 
Standbilder beider Apoſtel waren ſchon in den Blenden des alten 
Portales (vor 1342) enthalten. 


ar 


397 


twyſten den geyſtlyken vnd dem rade vnd geweldygen borgeren, 
wente de geyſtlyfen wolden den ebrok opt hogeſte ſtrafen, welter 
eyn erbar rat nycht heft tolaten wyllen, vnd yß to leſten dorch 
den byſchop to Bremen vordragen. ) 


Anno 1342 wort betenget dat fundament des torns to 
ſunte Peter to Hamborch, vnd weren kerkſwaren Ratke van 
Haren vnd Johan Kyl. 9 


Anno 1348 worden byna alle Hoden ym dudeſchen lande 
vorbrent, darumme, dat fe alle borne ym dudeſchen lande ſcholden 
vorgeuen hebben, dat de mynſten vnd alle vee fieruen ſcholden, 
dat erer vele befant hebben. ®) 


Anno 1349 worden de flote ym lande to Holften tom 
Stegen vnd Lynouwen dorch de ſtede alfe Rubel vnd 
Hamborch dael gebrafen und to grunde vorftoret. ) 


Anno 1350 font to Rubel ym Dufte negentych bufent 
mynſchen yunk vnd olt geftoruen. 9) 


Anno 1356 brande dat ratbuß to Rubel af. 9 


Die Streitigteiten der Bürger mit dem Domcapitel int 3. 1385 find 
anderweitig befannt. Doc gebt aus den vesfalfigen Vergleichen 
v. 3. 1337 und 1355 keineswegs hervor, daß der in unferem alten 
Stadtrechte fehr leicht beftrafte Ehebruc die Beranlaffung war. Jeden⸗ 
falls warb das Stadtrecht v. 3. 1292. X. A. nicht verändert, doch 
möchten über die Entführungen und Doppelehen eink Verhandlungen 
Rattgefunden haben, welde die Abänderungen des Stadtrechte v. J. 
1270 X.A. 6. in demjenigen v. 3. 1292 veranlaßt haben. 


2) Der Thurmbau 1342 if durch die Inſchrift des noch in unferm Alter 
tHumsmufeo vorhandenen Thürringes beglaubigt. S. Andelmann 
Iuseript. Hamburg. Doc erfahren wir hier zuerſt bie Namen ber das 
maligen Kirchengefhwornen, von denen ber erflere der 1849 zu Rath 
erwählte, 1367 verflorbene Herr Johann Kyl geweſen fein wird. 


Frand und Detmar z. 3. 1348. 4) Vergl. ©.236, Hſ. 3. 


Bergl. S. 236. Anflatt der Zahl von 90,00 haben ältere Chroniken 
Lübecks 15,000, die zuverläffigfie, die des Nufus, aber nur 1500. 
Obige Unzabl findet fi jedoch fon bei Eorner: XCM.; vermuthlich 
anflatt: XVM. 


%) Detmarz. 3.1358. Corner 3. J. 1361. Chronicon slavicum a. 1360, 


— 


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ur 


398 


Anno 1364 nemen de van der Wyfmer Peter Denen, 
eynen houetman ver ferouers des Tonynges to Dennemarken, 
myt ſynen gefellen und Toppeben fe alle. ’) 


Anno 1366 wart Bremen gewunnen bed freydages yn 
ven Pyngeſten, men fe bleuen nydyt lange darbynnen. 2) 


Anno 1368 wart gemafet de monftrancye to funte Peter 
to Hamborch, de wicht rij lodyge marf ſuluers. 9 


Anno 1371 wart gebrafen vnd gewunnen van den borgeren 
to Quneborch dat flot op dem Kalfberge ym lychtmyſſen auende, 
und flogen alles dot, wat fe dar funden. % 


Im fuluen yare yn der eluen dufent junffrouwen nacht 
flegen de veynde yn de flat Runebord, do ber Fyſkule ges 
lagen und erworget wart; vnd worben alle dot geflagen van 
den borgeren to Luneborch vnd worden vele heren vnd furſten 
vnd vam adel gefangen. 5) 


Anno 1377 wart bat erfte fpere to funte Peter to Ham⸗ 
borch betenget, vnd de den torn fperbe, hete meſter Hermen 
van Rampen. 9 


Anno 1380 yß dat buffenfchetent vnd puluermalent 
yn dudeſchen lande dorch eynen monnyf erfunden.) Sulfe fyne 
lude vnd hyllyge weder ſynt de heyloſen boſewychte geweſt, dat 
ſe alle boßhet vnd bouereye bedacht vnd gebruket hebben! 


1) S. oben S. 286. Bergl. Corner z. 3. 1964, demzufolge Peter Däne 

mit großer Kühnheit und Geiſtesgegenwart das Leben durch die Flucht 

teitete. 

Ebenſo S. 257. Wörtlich wie 3. In der Historia Aärchiepiscoporum 

Bremensium findet fih auch obiger Tag, welcher in Rynsberh’s 

und Detmar's Ehronifen fehlte. 

Auch diefe Notiz deutet auf einen Prediger oder Kirchgeſchwornen 

als den Chroniften. 

% ©. oben S. 237. Ganz übereinflinmend Hſ. 8. 

| &. oben S. 237 ;. 3. 1971, mit welchem Detmar übereinſtimmt. 

e) Auch diefe Rotiz if neu. Sie macht die unbeglaubtgte Angabe bei 
3. Suhr St. Petri-Kirche S.4 u. 7 nur noch bedenklicher. 

7) Rab Brand a. a. O. ©. 197. 


—N 


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3 


Im fulsen yare yß de flat Berben bes freibage® ym 
Pourten van eren egen vure vt gebrant. i) 


Anno 1381 98 de dudeſche henſe to Lubek tofamende 
geweft ond gehandelt; vnde font de gefchyfeden van Brunfwyf 
dar gelamen und gnade begeret, wente fe hadden ſyk vorgrepen 
webder ere ouericheit vnd ere etlyfe ot der flat gejaget, derhaluen 
fe nu viij jar vt der benfe geweſt weren. Vnd to ofentlyker 

| gekentenyſſe hebben fe myt bloten houeden vnd barueden voten 
| ond barnende Inchten yn eren henden dragende ') vt Maryen 
 Ierlen vp bat rathuß gegan vnd wor de henfe vp be erde ges 
fallen und gnade begeret vnd of auer gekamen. Vnd fun bo 
webder yn de henſe gelaten. ® 


Anno 1382) was gar feyn wynt ym dudeſten lande, vnd 
alle forn was fer wol ond alle dynk wolfeyl. 9 


Anno 1383 wort de tafel des bogen altares to funte 
Peter to Hamborch gemafet. De fe malebe, hetede mefter 
Bartram van Mynden. Vnd ym fuluen yare ys dat daf 
vp funte Peters tore rede geworben vnd lyggen by xxxxvj 
laſten bleyes vppe. 9 


Im fuluen yare was eyn grot vplop to Rubel des 
ſchattes haluen, wente de!) rat bogerde van eynem yderen bor- 
geren j K der flat tom beften; auer de borger wolden nycht. 
Do eyn rat dat vornam, lenfeden fe ſyk myt dem ſchate. Do 
dedent de borger gutwyllych. ®) 


Anno 1384 den vj July wart de grote Hofe to funte Peter 
yn Hambord gegaten, Maria genant, vnd heft yn fpyfe rlix 


N) dragen 1. 5) So 2. 1383 4. F) ein 2. 


) ©. oben 6.237. 9ſ. 3 u. 4. 

") Sehr übereinfiimmend oben &. 5 3.9. 1851. Bergl. Detmarz.9. 
1880; Corner 3. 3. 1381. Siehe über diefe Begebenheit Urkundliche 
Geſchichte der d. Hanfe, Th. II. ©. 167 u. 734. 

2) Krand 3.9.1882 a. a. O. ©. 197. 

*%) Wie oben 3. 3. 1342, 68, 77. 

8) S. oben ©. 288 3. 3. 1386, wo das Jahr richtig, während unfer 
Chroniſt ausführlicher If. 


4 


ſchippunt. Darna wort de ander gegaten, de hete Katrina; 
be wycht j laſt. De menfter, de fe goet, het meyſter Dyryf 
van Munfter. ) 

Im fuluen yare mydden ym fommer vp funte Johannes 
auent yß de erſte ſten to Nyclawes torn to Hamborch ge⸗ 
lecht,) vnd wart dem murmeyſter eyn hamborger gulden to 
gadespennynge gegeuen. 


Anno 1386 ys eyn mynſte to Lubek myt eyner vndaet 
bewanet worden vnd ys darna angetaſtet, vort hart vor gerichte 
gebracht vnd vorordelt tom dode. Vnd heft ſyk togedragen, dat 
be vt dem dare gekamen yß, heft eyn ſteen eruzefyrus am wege 
geſtan; do heft de mynſte ſyk vor dat eruzyfyrus nedder ge⸗ 
kneet, alſe de anderen myßdeders vor eme gedan hadden, vnd 
gebedet, vnd heft ſyk dat ſtenen bylde van der rechteren ſyden 
na der luchteren gewendet van dem mynſchen vnd yß ſo beſtande 
gebleuen, dat yt alle lude angeſeen hebben, vnd ys de mynſte 
van dar na dem dode gegan. Dat bylde auer ys darna yn de 
borchkerken vt dem wege gebracht. Men ment, dat de mynſte 
ſchuldich geweſt yß. °) 


Anno 1388 yn des hyllygen lychammes dage geſchach de 
ſlacht by Winſen op der Aller twyſten hartych Hynryk van 
Luneborch vnd der ſtat Luneborch, vnd de Luneborger worden 
erflagen. 9 j 

Im fuluen 1388. yare weren iiij amptlude to Lubek, eyn 
barnftendreyer vnd eyn rotfleger"”) vnd twe beferd. De font 
wyllens geweft, de flat to vorraden, vnd eynen groten anhank 


"") Lies: rvotlefcher. 


1) Bon der erfien diefer Gloden berihtet auch Suhr a. a. O. S. 1, 

2) Diefe Nachricht if beglaubigt durch eine Infchrift an der Weftfeite 
des Thurms. S. Andelmann Inscript. Hamburg. Vergl. C. Möncke⸗ 
berg Die St. Nicolai⸗Kirche, S. 24; deſſen Der St. Ricolai-Tpurm, ©. 7. 

2) Kurz oben ©. 238. Detmar z. J. 1883. Corner ausführlicher, 
welcher jedoch das Wunder als einen Beweis der Unſchuld des Hin: 
gerichteten betrachtet. Siehe auch Deede eübifge Geſchichten und 
Sagen, ©. 147. 

% ©. oben S.238, Hf.4. Detmar z. J. 1388, doch ohne Angabe des 
Tages, welder bei Corner nicht fehlt, aber 3. 3. 1389. 








401 


yn der flat gehat vnd hebben des nachtes den Holften abel yn 
laten wylien vnd etlyke vt dem rade vnd borger vmme bryngen 
wyllen. Auerſt yt yß vorſtoret dorch eynen vt dem lande to 
Holſten, de heft ſodanes eynes borgemeyſters ſone angeſecht; do 
ſyn de iiij houetlude angetaſtet, vorhoret vnd darna geredert vnd 
er anhank gekoppet vmme Lambartj, fort vor Mychaelys. ) 


Ann 1390 hebben de Hamborger dat ſlot Morborch ge⸗ 
buwet vmme affoer des kornes; ydt heft Glynde vor geheten.) 


Anno 1390 ys de ſtatvaget to Hamborch van ſynem eygen 
wuue ermordet; vnd fe moſte darumme lyden, wo recht yß. ®) 


Anno 1391 arouen de van Lubek den grauen na Mollen.*) 
Am fuluen yare brende Mollen af des myddewekens yn ben 
Pyngeſten. 9) 

Im fuluen yare yn funte Johannes baptyſten auent wert 
be erſte fien to funte Garderuten Ferfen to Hamborch ge⸗ 
lebt ) vnd wert darna ym 99. gewenget. 7) 


Anno 1398 was Tamerlanug,") ver Tater efte Perfer- 
konynk, eyn bofe munfle. De heft de art an ſyk gehat, wen he 
vor eyne ftat quam, fo floch he den erften dach eyn wyt telt 
op, und bedudede gnade, den anderen eyn rot, dat bedude blot, 
den drudden dach eyn fivart, dat bedudede verwoftyng. He heft auerft 
eyn mal vor eyner flat bet an den andern") dach gelegen, vo hebben 
de Tube ere fynder vt der flat gefentet ynd palmtwyge yn eren 
henden gedragen, dat de gnabe bydden fcholden. Auerft to he 


r) Tamerlaues 1. ") andern fehlt 1. 


1) Bergl. Detmar z. 3. 1384. Oben ©. 238 3. 3. 1386. Lamberti ifl 
September 17. Die obige Darflellung fimmt, unter einigen Als 
fürgungen, wörtlih mit Peterſen's Zeitbuch von Holflein 5. 3. 1885. 
Aus diefem iſt auch die Bezeihnung der Handwerker „Rotfchläger“ 
zu berichtigen mit: Rotlöfcher. 

2) S,oben ©. 233 f. 

2) ©. S. 280. Tratziger's Chronif nah Corner. 9) S. S. 289, 

2) Detmar giebt den Tag: »Dunnerdages vor des hilligen lichnamen 
bage- oder 18. Mai. Der obige Tag iſt ver 17. Mai. 

) 6. oben S. 9, Hf. 4. 

7) ©. oben ©. 242, Hf. A. 


402 


be kynder geſen, heft dem reyſygen tuge beualen, darynne to 
ronnen ©) vnd fe to dode flaen vnd pedden. Vnd yß fo geſchen 
— vnd de ſtat darna vorftoret. 9 


Anno 1400 wart hartych Frederik van Brunfmwyf er⸗ 
worget by Fryſler van dem bifhop to Menze am Pynr- 
ftevage. 2) 

Im fuluen yare nam te hartych Erif van Rouenbord 
dat hus Bargerdorp myt vorraffent, ) dat de Qubeflen wedde⸗ 
ſchattet hadden. 


Anno 1401 wart to Hamborch Clawes Stortebeker 
vnd Godeke Mychel vor ſeerouer vpgehalet vnd myt eren 
geſellen vp dem Broke gekoppet. 


Anno 1403 worden de anderen ſeerouers vpgehalet. Alſe 
Wykbolt vnd Gotfridugse) nam her Clawes Stackenr) vnd 
ber Dyryk Jenefelt, ratmans to Hamborch, Fort na Beliciani «”), 
und worden ben vorbenomeben ſeerouers de Toppe vp dem Brofe 
myt eren gefellen afgehoumwen. ) 


Anno 1404 wart hartych Gert de erfie to Holften yn der 
Hamen van den Dytmerffen myt ſynen ruteren vnd knechten 
geflagen am auende Oßwalbj. 9) 


Anno 1405 wart bartyh Hynryk van Brunswyk van 
grauen van der Lippe geflagen. © 


Anno 1406 was to Lubek fo. grot peftelentie und fleruent, 
dat van des hyllygen Iychammes dage wente to funte Marten 
xviij dufent mynſten floruen, yunf vnd olt. 7) 


% beualen bat fuluige averronnen 2. e) Wicboldt war 
promotus magister artium. Zuſatz 2. ©) Lies: Scoden. 
€") Zulicani 1. Finticiani 2. 


1) Franck a. a. O. ©. 198. 2) Ganz fo S.240, kürzer ©. 81. 
2) S. oben ©. 240 und S. 44. 

4) Vergl, oben S. 241 3. 3. 1402 u. 1403. S. 34 3. 3. 1402 

6) 9, oben S. 242. Hf.3 S. 3. 

°%) ©. oben ©. 242 wörtlich; wo indeſſen Hf. 4 gleih ©. 36. 

r) ©. oben S. 242. 








403 


Im fuluen yare brende funte Johannes torn to Runebord 
af op Mareyendach yn der faften. 9 

Im fuluen yare yß eyne groufame dyfterniffe op funte 
Vytus dage ym fommer geweft. 9 


Anno 1407 brenden ve Sundeften ij prefler op bem 
marfede, ?) wente fe wolden de fiat vorraden bebben, wen yt na 
oren wyllen gegan habe. *) 


Anno 1408 tod de rat van Lubek vt der ftat 9), wente fe 
befruchteden ſyk vor den borgeren vor auerfal. Vnd fynt alfo 
do de Ir borger, de beneuen >) dem rade yn allen ſaken handeln 
feholen, to Lubek, Roftof und tor Wyſmer gefaren, ) vnd ys 
de rat to Wyſmer vnd to Mynden vnd etlifen anderen fteden 
of vordreuen. 9 


Anno 1409 gewan hertych Eryf to Euren Mollen ond 
bolwerfede de karken. Auerft de van Lubek rufteden ſyk vnd 
togen em entgegen vnd nemen em Mollen wedder ). It ys 
auerft balde darna van ven Lubſten geweddeſchattet vor etlyfe 
duſent Iylyengulden, den fl. vor rij 2. 9) 


Anno 1412 was funte Cecilyen flot ) to Hamborch vp 
funte Cecyſyen auent. Dar vordrunfen xxx duſent vje mynſten, 
wente alle merftelande darumme her Lrefen yn. ?% 


Anno 1413 wort dat Flofter vor Mollen, Marien: 
wolde, gebumwet. 1 


— . — —— — — 


b) bauenen 1. i) gebaren 1. 


1) S. oben ©. 243 u. ©. 35. 

2) ©. oben 8.43 u. S. 35. Die Sonnenfinfternip fiel nicht auf obigen 
uni 15., fondern den folgenden Tag. 

2) ©. oben ©. 3. 

*) Bergl. oben S.2%48, Hf. 8, wo indeffen twe flatt dre flebt, während 
9.3 de hat. 

2) ©. oben ©. 35. 

o) ©. oben ©. 243, Hſ. 3. 

7) Aehnlich oben S. 35. 

s) ©. oben S. 243 u. 244, Hſ. 3. 

2) So oben S.3. 

20) Bergl. S.245, Hf.3 und Rote 3. N) ©. 46 u ©.3. 


28* 


404 


Im fuluen yare worben be borger vt Lubek van konynk 
Eryks) vt Dennemarken vp Schone entfangen. 99 


Anno 1415 wart dat concylium to Coſtnitz geholden, 
darynne Johannes Huß vnd Jeronymus, ſyn ſcholer, de 
hyllyge mertelers, vorbrant worden vam gotloſen paweſte 
Johannes xxiij. vnd ſynen kardinalen vnd anderen heyloſen 
feynden des hillygen euangelii. 2) 

Im fuluen yare worden alle koplude vp Sqone ange⸗ 
holden ®) vnd ym yare darna gewan be ') konink Femeren.9) 


Anno 1416*) quam de rat to Lubek wedder yn vnd wort 
grote ere gebaden. Vnd «de borgemeyſter, her Johan Lune⸗ 
borch van Hambord, fpraf de burfprafe to Lubek des dyn⸗ 
gesdages na ber hyllygen dreuoldycheit. ©) 

Im fuluen yare qwam de rat tor Wyſmer of wedder yn.“) 


Anno 1416 fynt de Byitalyenbroder der Holften dem 
konynk Erych to Dennemark an ſyne fohepe geuallen vnd em 
xvj geladen ſchepe myt aller tobehor genamen. 7) 


Anno 1417 gewan konink Eryf Sleſewyk und de Ham- 
borger ſchikeden dem bertygen to Holften vj hundert bagen⸗ 
fchutten vp Gottorpe, vnd”) volgeden myt gewalt na. ®) 

Im fuluen yare quemen of erfimald Tateren yn byffe 
lande. 9 

Im fuluen yare was eyn feerouer yn der Weffee, mut 
namen Range Peter, eyn Freſe gebaren, vnd hadde wol by 


i) Bricus 2. 9 gefangen 2. ) 1413 1.2. ID be fehit 1. 
a) Beide Hſſ. rücken bier ſinnlos Tateren ein. 


1) S. 247, 6.3 3. J. 1415. S. 35 3. J. 1414. 

2) Sehr ausführlich bei Franck nah A. Crantz Vandalia. 

2) ©. oben S. 86 u. 247 3. J. 1416. 

% ©. oben S. 36 u. 247 3. J. 1416. 

®) ©.247 3. J. 1416 u. S. 36, wo jedoch: Dinxtedages na der h. 8 Koninge 
e) S. 28 4.3. 1416 u. ©. 3%. 

©. 248 3. J. 1416, kürzer ©. 36. 

©. 86 u. "0, 

%) S. ©. 36 3. 3. 1417; ©. 248 3. 3. 1418. ©. auch ©. 7 und dort 
Note 3. Detmar z. 93. 1417. 





405 


vj hundert lofe bauen vnd vorlopen landesknechte, vnd beft 
groten fchaden gedan. Vnd ſchref ſyk: „former der Denen 
vnd eyn firafer der Bremer vnd eyn entfanger der Ham⸗ 
borger vnd eyn marteler der Hollander.” Vnd beft of fynen 
nechten tor varue yn de mouwen galligen ond rat gegeuen. U) 
Man wet auerft nicht, wor be gebleuen was. 


Anno 1418 was eyn grufame Dufterniffe der funnen 
vnd ys doſulueſt eyn comete mit eyner langen ftralen gefeen. ©) 


Anno 1419 yß dat ſtudyum to Roftod angefangen. ) 


Anno 1420 font de van Rubel und Hambord vp hertych 
Eryten to Rouwenbordh getagen vnd eme Bargerborpe 
mut Rypenbord 9 vnd oren tobeborenden landen genamen. 
Darumme dat Bargerborpe eyne mortkule was vnd de fopman 
den wech nycht velych reyſen mochte. 9 


Anno 1422 do vorgabdereden fit 1800 houetlude vt der 
Mark, vt der Proyggeniffe ond lande to Mefelenbord de 
firaten to fchinden twyſten den fleden. Auerft de ſtede ſynt des 
ya erfarunge gefamen, alfe Lubek und Hambord, vnd ſyk 
geruftet ond yageden de bauen berorten rouerd vp Louwen⸗ 
borch, vnd hertych Eryf nam fe alle gefangen. Vnd de ſtede 
rudeden myt gewalt na vnd beleven Louwenborch, fo dat hartych 
Eryk fe vam flate yn der ſtede hende leueren moſte. 9 


1) Diefelben Worte beinabe finden fih in H. Reckemann's Lübfcher 
Ehronit, Mf. (v. 3. 1549), aber 3. 3. 1517. Anflatt vj hat biefer 
jedoch vpf Hundert. S. auch Müllenhoff Schleswig »Bolfteinifche 
Sagen, 6. 37, wo er fi bezeichnet ale: 

Der Dänen Berhärer, 

Der Bremer Bertärer, 

Der Holländer Krüz und Beleger, 

Der Bamborger Bebreger. 
Sehr viel weiß €. F. Hanfen auf Spit von ihm zu erzählen in den 
»Frieſiſchen Sagen und Erzählungen" (Altona 1858), von biefem 
Pidder Lüng aus Hornüm. Er berichtet auch, daß ihn Bald nad 
dem Jahre 1515 zu Sylt die Strafe des Galgens erreicht habe. 

2) Franck a. a. O. S. Ma b. 

2) S. 36 u. 240. 9) S. 86. 

6) Vergl. &.249, Hf. 6. 

%) &.36 u. 250. 


406 


Im fulnen yare togen de Qubeffen vnd Hamborger yn 
MWefterlant und wunnen Emerful vnd Dofen. 9) 


Anno 1423 yß fo grot vnd hart wynter geweft, Dat ve 
foeplude auer de Oſtſee nt Pruffen wente to Lubek hebben 
gan vnd ryden Fonnen. 2) 


Anno 1424 do wart vnſchuldych gehangen Margmart 
Prenflow. Defulue let ven hermeyſter van Lyflant vor 
dat gerychte Gades yn xiiij dad) vorderen und ys of fo ge⸗ 
ſcheen vnd haftigen dot gebleuen. °) 


Anno 41426 gemunnen de Holften Vemeren wedder vnd 
bat flot Glambeke. 9 

Vnd yß graue Adolphus to Holften op tem Pynnen⸗ 
barge geftoruen vnd to Hamborch brgrauen. 5 


Anno 1427 do wort hartih Erik van Sleſwyk yn hem— 
melfart nacht vor Flensborch geflagen. 9) 


Anno 1427 fynt de van Lubek vnde Hamborch vneyns 
myt dem Foninge to Dennemarfen gemeft, vnd bebben fuf 
de beyden ftede vorbunden, dat fe dem gemelten foninf ynt lant 
vallen wolden vnd hebben an beyden parte fchepe tor feewert 
Iopen laten vnd ſyk ym Belte fammelen op eynen beftemmeten 
dach vnd tyt, vnd achter np de compannyen "') bynen badequaſt 
ſteckende hebben, dat men weten mochte, efte yt feynde efte frunde 
weren. Vnd HB of fo geſchen. Auerſt ve Hamborger ſynt 
er gekamen alfe ve Lubeſken.»“) Vnd ſynt de Denen dar geweſt 
myt eren fchepen vm ber feynde dar to erwarben; wente je 
hadden boſchet van folfer vorbunteniffe der ſtede. Dewyle de 
Hamborger erftmald qwemen, fynd fe van ven Denen ange 
fochten ond ſyk Dapper mit ene geflagen. Mypddeler tyt fpnt de 


— — —jh — — 


m‘) compendien 2. m’) averſt ... Lubeſken fehlt 2. 


1) S. ©. 248 3. J. 1416 u. Note 3, wo Hf. 4 richtig 1422, wie au ©. 36. 
2) S. 36 u. 250 ff. 

2) ©. 37 u. Öl. 

% ©.37 u. 351. 

) S. 37 u. 251. 

°%) ©.252. Ohne Angabe des Tages ©. 37. 


407 


Lubefhen of gefamen. Do fe auerfi fegen, dat de ſake fo 
kunt, ftefen je den bavequaft hynder vnd leten bragen na ber 
Trauen; vnd worden be Hamborger gefangen vnd ore fchepe 
genamen. ) — — Vnd ere houetman was eyn ratman vt der 
fat Hamborch, ber Johan Cletze genomet. Auerft do be to 
Hambord quam, wart eme de kop afgehouwen vp funte 
Antonius auende vmme berfuluen ſake wyllen. 2) 

Im fuluen yare font tor Wyſmer twe ratmand de kop 
afgehoumen, alfe ber Zohan Bantfhomw ) und her Hynryf 
van Hare genomet, worumme wet yk nit. 9 


Anno 1428 hebben ſyk de ſtede webber vorbunden wedder 
ben konink to Dennemarfen vnd font mit fchepen vor 
Kopenhagen gefamen vnd dem foninge alle ſyne beften fchepe 
to grunde gefenft vnd dem ryfe groten fchaden geban. *) 

Im fuluen jare quam Bartelmeus Voet ) to Bergen 
yn Norwegen van des Toninges to Dennemarken wegen 
vnd berouede den foepman na eynander. 9 


Anno 1430 ſynt de Dytmarffen auer getagen und wolden 
pen Hamborgeren dat Nyewark nemen. Auerft de ftat heft 
ſyk geruftet und den Dytmarffen ynt lant geuallen ond ene 
groten ſchaden gedan. Vnd der Hamborger hoeuetman 98 
gewefen eyn ratman vt der flat, ber Marten Swartefop 
genomet; vnd de Dytmarfken flelden ſyk tor were, vnd ber 
Hamborger houetman 98 erflagen vp funte Peters auent yn 
der faften. 9% Vnd hebben ve Dytmarſken darna frede begeret 
und dat Nigewark biyuen faten. 


Anno 1433 wunnen de Hamborger Emden yn Fres⸗ 


2) Rantzow 1. ) Noe 1 u 2. 


ı) Sehr viel fürzer oben S. 252. Die übrige Erzählung flimmt zu dem 
vollsmäßigen Berichte der nordelbifchen Ehronit. 

2) Bergl. oben S. 258. Unſer Eompilator verwirrt hier die eben be 
fhriebene Seefhlaht mit den traurigen Borfällen bei Fleneburg, 
denen 3. lebe zur Sühne gebracht wurde. 

2) ©.252 u. ©. 37, wo ein Name trrig. 

4) Kürzer ©. 37 u. 252. 

) ©.6.2353, Hf. 2; fürzer ©. 38. 

°) Kürzer ©. 88 3.3. 1481. ©. 263 Hat nur Swartelop’s Top. 


4 


lant und wart funte Sybolpus board yn de grunt dal gebrafen 
van den Hamborgeren, U 

Im fuluen yare wort des domes torn to Hambord 
geiperet. 3 


Anno 1440 wort de dbruderye to Menz erfimald erfunden, 
ond 98 vorhen neyn druk geweft, wente alle bofer heft men 
fchryuen moten. ®) 


Anno 1442 brenden de huſe vam Stendare wente vor 
funte Jacobs Terfhof to Hambord. 9 


Anno 1444 do brenden de bufer vor dem Scholdore yn 
Hambord vp funte Tomes auende. 9) 
Im fuluen yare galt eyn gut foder wyn tes beften iiij fl. 


Anno 1445 wort dat bylde Iheſus ym palmdage yn 
funte Jacobs Ferfen to Hambord erft nyg gebracht und was 
eyn feer grot bylve, vele groter alfe eyn man grot; bat fat op 
eynem efel. Dat plegen fe vmme de Terfhof to tende am palm⸗ 
dage. Auerſt do Gabed wort, Got lof! an den dach wedder 
qwam, mofte de afgoberei wyfen, und bat bylde mofte yn de 
garuefamer ryden umme dyt jar ruerrr vnd yß noch nicht wedder 
hervor gefamen, mente de lude plegen yt vor eynen got ans 
tobeden. 7) 


Anno 1448 vylen hagelftene to Außburg, der eyn vilj 
lot wody; dat warde eyn P) paternofter lanf. Darna vylen anter, 
de wogen xvj lot; dat warde of eyn paternofter anf. 9 


Anno 1451 was de orlyh yn Freflant. Do Fred 
iunfer Olryk Emden pn Freflant webber yn ſyne berfchop 
van den Hamborgeren, dewyle fe dat nycht ane fchaden holden 
fonden. Vnd de boeuetman to Emden van der Hamborger 


P) twee 2. 


1) S. 253, 9.3. *) S. 2553.93. 1482; ausführliher S.18 u.393.3.1484. 

2) Vergl. Krand S. 206 b. 

*) Bergl. S. 255, Hf. 4 und mit Angabe des Tages ©. 89. 

9) S. 255, Hſ. 8 u. S. 80. 

6) Aehnliches bat Franck a. a. O. ©.208. 

7) Ausführlicher als S. 255 f.u.39. °*) Franck S. 208, welcher jedoch 
die Zeit mit drei und zwei Paternoſter bezeichnet. 


409 


wegen was eyn borgemeyſter vt Hambord, ber Detlef 
Bremer genomet. i) 


Anno 1455 gewan de hertich van Lowenborch bat land 
to Hadelen.”) 


Anno 1458 worden be borgemesflerd to Hambord van 
ben ampten vmmegefettet. Vnd de borger weren myt dem rabe 
yn funte Nyelawes Terfen, und was grote tweipaltgnge to Hans 
bord. Do qwemen de olven pryuilegien wedder heruor. 9 


° Anne 14607) do qwam graue Adolphus to Schouwen⸗ 
borch myt fpnem fone, vnd de byſchop van Bremen myt 
fpnen guden mans vnd frunden vnd ſprak vp de grauefchop to 
Holſten. Duerft de manfchop vel om entyegen vnd foren konynk 
Karften to Divdenbord tom heren. ) Dat was eyn Tonyni 
yn Dennemartfen. 

Darna flogen ſik ander beren yn de fale, vnd wart vors 
dragen, alfo dat de gemelte konink dem grauen fcholde rliij 
bufent gulden geuen. Darvor feholde he vnd ſyne kynder frebes 
fam fpiten to eupgen dagen ym lande to Holfien. 9 


Anno 1462 brenden to Hamborch xxx bufer yn der olden 
beierfiraten by dem fleftfchrangen af, des fonnauenves vor 


lychtmiſſen. °) 


Anno 64 was de turfenreyfe, fo dat de lude van ber 
ploch lepen na Rome, den Turf to flande. 9 

Im fuluen yare was fo grote dure tyt vnd peftilentie, 
dat to Hamborch floruen ij dufent mynſten, yunk vnd olt. 7) 

Im fuluen yare fynt rliiij feerouers afgehoumen, ber 
bouetman was Hynryk Stumer, eyn feefchumer, des mybbes 


”) Holften 1. 2. ”) 1468 1.2. 


1) 8.236, Pf. 3. 

2) ©. oben &. 30 3. J. 1458. 8) Bergi. oben ©. 257, 9f. 3. 
% ©. oben S. 2356 3. 3. 1460, Hf. 3. 

) &.2357, Hf. 4, und ohne die Zahl ©. 40. 

%) G. 357, Bf. 5. 

7) ©2357, Bf. 8 u. ©. 40. 


- 


410 


wekens vor funte Margreten. De bovel heteve Clawes Flugge 
to Hambord. 


Anno 1468 98 beflaten, dat nen fchyp van Lubek van ber 
Trauen na Martyni fegelen fcholde Dat beft ſyk voror⸗ 
fafet, dat epn ſchpp van Lubek yn der ſwedeſchen Scheren ges 
blenen 98 yn der nacht funte?”) Elpfabet myt mer ald 200 
terlink laken vnd ander kopmansware. 


Anno 1470 was yn der hyllygen dre konyoge nacht fo grot 
ſtorm vnd wynt, dat dat water ene ele hoger was alſe ſunte 
Cecylien flot to Hambord. 2% 

Im fuluen yare fetteren fpf de merfflude ym lande to 
Holften gegen eren heren den fonynf, vnd de beyden ftede, alfe 
Lubek vnd Hambord, ſammelden volk vnd brocten fe tom 
gehorſam ſunder ſwertſlach.) 

Anno 72 was de krych twyſten den henſeſteden vnd dem 
konink van Engelant, wente de konink hadde alle koeplude 
vp dem ſtalehaue erworget vnd den Henſen ere pryuilegien 
vnd gerechtycheit genamen, derhaluen de ſtede tom kryge voror⸗ 
ſaket, den gemelten konynk to bekrygen. Vnd ſynt de Ham- 
borger vnd Bremer van der ganzen henſe wegen myt ſchepen 
tor ſeewert gerucket vm ſyk an dem koninge to vorſokende; vnd ſynt 
dem koninge vnt lant gefallen, xxx vnd xl myle gerouet vnd gebrant 
vnd alles erſteken vnd erworget vnd wech genamen, wat en vor 
ſteuen gekamen ys. Vnd hebben em vele ſchepe genamen?”) vnd 
dat engelſte volk yn der Hamborger vnd Bremer ſchepe yn 
dat ſpretmaſt vnd takel gehangen vnd ſo erworget, vnd ſe by 
x, xij, xx an den kabel gebunden vnd den dat anker vallen laten 
vnd ſe ſo erworget; vnd wen dat anker geluchtet ys, ſynt ſe vor 
be grepe gekamen, alfe fe daran gebunden weren vnd vorbrunfen.*) 


x) yn funte 1. »“) mat en — genamen fehlt 2. 


) ©. 357 f., Hſ. 3 u. S. 40. Ueber die von den Compilatoren ange: 
ſtiftete Verwechslung des 1464 geköpften Hinrit Schinder mit dem 1488 
bingerichteten Seefumer Hinrik Stumer f. oben ©. 258, Anm. 1 und 
Zeitfehr. f. hamb. Geſch, Bd. IV., ©. 214 u. 475. 

2) ©. 258, Hf. 3. 

2) Kürzer al oben S. 40. 

9) Dieſelbe Nachricht kannte Köhler in Willebrandt’d Hanfticher 


411 


Welkes de Engelſchen vaken gefeen hebben und en herilyf vor⸗ 
draten, fo dat fe tom leften vor den konink gingen und klageden 
ſodanes, wo men mit eren mytbroderen handelde. Do de foninf 
den den erenft der ſtede anſach, beft be ſyk myt ſynen reden be- 
fraget vnd darna frede begeret; und 98 epn dad to Vtrecht 
beropen. Dar v3 des koninges gefchidede van Kales gefamen 
vnd de gefchideren der henfe of vnd eyn borgemepfter van Ham⸗ 
borch, ber tortor Hynryk Murmefter, vnd y4 de ſake dar 
alfo vordragen, dat de ergenante foninf van Engelant, 
Edwerdus quintus genomet, der henfe alle ere olde gerech⸗ 
ticheit ond pryuilegien vnd alles, wes van dem ftalhaue van 
eme vnd ven fynen mochte genamen ſyn, vnd Tarto der henfe 
xv dufent punt ſtarlynges geuen moten.) Vnd alle dat gut, 
welter yn der henſe gehorde efte gefoft wert in Engelant, 
beft de Toninf eyn ganz yar qwyt vnd freyg ane allen tollen 
fegelen Taten moten. Darmit 98 de fafe geflychtet vnd vorbragen. 


Anno 1474 wart de flat Nuffe vam baripgen Karel van 
Burgundien beledt. %) 

Vnd ys do fulueft De wal to Hambord vor dem Sten⸗ 
bare van dem Hammerbrofe wente yn de Alfter betenget. 


Anno 1480 wart bat fundamente tor Troftebrugge 
to Hamborch geftot vnd wort de brugar pm ſuluen yare 
ganz rede. *) 


Anno 81 beft de byſchopvan Bremen Delmhorft yn 
funte Sebaftyanuedage van yunker Gerde to Oldenborch 
gewunnen. 9 


Chronik 3. J. 1472, &.230. Zum Folgenden vergl. oben S. 259 5. J. 
1478. Weber das Ganze vergl. man Urkundl. Geſchichte des Stapl- 
bofes, S. 53 flgd 

1) Diefe Summe war anfänglich feflgefegt, doch auf 10,000 £ erniedrigt. 
Diefelbe berehnet X. Crantz Wandalia 1. XII. c. 10 auf 60,000 Gold» 
guiden, nämlich ſechs Goldgulden auf ein £st., während Detmar days 
Ice z ‚evenfals zu niedrig auf zwei Mark anfchlägt. 

2 

) © 

2) S. 2, J. 1475. 

%) 6.259, $f. 3, 

2) ©. 20. 


412 


Anno 83 wort Hynryk van Roe, eyn borger to Ham⸗ 
borch, yn den wynfertorn gefettet yn bemmelvart auenbe, 
vnd 98 doſulueſt eyn grot rumor to Hambord van ben bor⸗ 
geren geweft vmme ber fuluen fafe wyllen. Auerft he wort 
balde loes gelaten, vnd de borgermesfter, ber Nyclawes De 
Swaren, mofte em yn fpn bus bryngen. 

Deffuluen auendes to iiij vren wart de ftormflofe geflagen, 
vnd de Hopmerfet wart ful borger. Des anderen dages wort 
pn de ſake gefeen und gehandelt alfe yn funte Nyclawes kerken, 
alfo dat Clawes van Kymen, Rype Holen de Top vp dem 
Berge afgehoumen worden bynnen Hambord des freydages 
na Margreten. Vnd darna des freydages na Dioniftii wart 
Hinrif van Loe de fop of tmwpfchen den doren afgeflagen. ) 

Im fuluen 83. yare wart de gotbyllige und hochgelerde 
dure man Martynus Luter den x. Nouember gebaren, welter 
de ii; Elyas wart, to Ißleue ym mansfelder lande. 


Anno 1484 98 dat receß afgelefen, alfe dat vam rade 
vnd borgeren pn funte Nyclawes Tarken pm vorigen rumore bes 
wylliget was. 

Im fuluen yare wart dat fundamente to den beyben 
dwengers vor dem ftendare vnd tor bogen brugge to Ham⸗ 
borch tobetenget, vnd wort de brugge vnd de bare pn twee 
yaren nycht rede. 9 


_ Anno 85 was de frych twpfchen den fteden, alfe Bruns⸗ 
wyk und Hylideffem. >) 


Anno 86 vmme duffe tyt wart dorch ven keyſer Frederyk 
de erfte rykesdach geholden, wente vorhen fynt des ryfes dage 
npcht gebruklyk geweſt. 


Anno 88 was de roſtker veide mit dem hartigen to 
Mekelenborch. 


ı) Genauer als oben S.20. Rype Kenkel (f. oben S. 3578370) mag 
ein nah damaligem Gebrauch nur mit dem Bornamen gewöhnlich 
benannter Höfe, Höker geweſen fein. 

2) ©. oben S. 361, Bf. 6, 

2) 6.1, Hf. 6. 

68.81, 9.8. 





413 


m fuluen yare worben lxxiiij feerouerß 10 Hamborch 
vam bodel Clawes Yluggen gerichtet. ®) 


Anno 90 98 vele volfed to Hamborch tot gefraren, vnd 
98 epne durynge yn allerleg ware geweft. 2) 

Im fuluen yare omme funte Jacobs dad fil fo grot hagel 
alfe beneneiger, ver etlyke veeregget, etlyke rund weren, vnd 
bebben fer groten ſchaden gedan.) 


Anno 91 was fo grot wynt vnd form % yn der nacht 
Exaltationis crucis, fo dat pn den merfflanden dat Torn wech 
dref, dat dar gemeyet was. Vnd de dure tyt nam auerhant, 
fo dat de fchepel rogge xxviij A, of xxx A, de tunne hamborger 
ber ij A galt. 

Im fuluen yare was de lop na dem Sterneberge ®) vnd 
na der Wylßnak Nder oftifen baluen, 7 wo woll yt nycht to 


1) 8.2361, 9Hf.3, f. oben 3.3. 1464. Die Stabtrehnung zum J. 1488 
beſtätigt Obiges: Item expeditiones factas pro securalione et con- 
ductione navium ei mercatorum contra piratas, quorum 76 hie 
eraut adducti et gladio iudicati. Primo 1722 t. Il s. 4 d. pro vie 
tualibus. Item . 7 s. pro soldia. Item 42 1. 10 s. spiculatori, 
eloacario et eorum familiaribus, eciam prolocutori pro eorum sal- 
lario. Summa 1671 1.6 3.4 d. 

2) S. 201, Hf.8 3. J. 1491. Das Jahr 1491 iſt ohne Zweifel das ri» 
tige, wo viel Betreide weggefandt, aber auch hergeführt wurte, aus⸗ 
weife der Stabtrehnung: Ad expeditiones factas pro abductione 
frumentorum: Summa 689 t. 8 s. 1 d. Ad expeditiones factas pro 
adduetione frumeniorum: Summa 491 t. 16 s. 10 d. 

») &. 262, 9f.8 zu 1491. 

%) 8.392, 9f.6. Der Tag iſt September 14. 

2) Erſt in der zweiten Hälfte des Jahres 1492 ereignete fi vie Durchs 

ftehung der Hoflien zu Sterneberg, welche geblutet haben follen, in 

Zolge deffen 25 Juden mit zwei Frauen am 24. October auf dem 

Judenberg daſelbſt verbrannt und alle andern Juden aus Meklen⸗ 

burg verbannt wurden. S. Liſch Zahrbüher f. meklenburg. Geſch., 

Tb. XI, S. 2i0 figv. 

Die Pilgerfahrten nach Wilsnack, wo 1883 drei Hoflien beim Brande 

der Kirche unbeſchädigt blieben, begannen bald darauf und waren von 

Hamburg aus gebräuchlich S. Riedel Codex diplom. Brandenburg. 

1.2. ©. 124 figd. Detmar 3. 3. 1883. Staphorſt Hamb. Kirchen⸗ 

geſchichte. 

) &.2%2 zu 1491 u. 1402 9f. 8. 


— 


414 


sorachtende 98, dewyle Ht vnſen gelouen vnd den hochwerdigen 
facramente belanget. 

Anno 93 wort de dwenger vor bat fpitalerdare ges 
bumet. 5 

Anno 94 wart de nyge dyk ym Bylwerder myt den 
flufen vp der Byllen gemafet. ®) 

Im fuluen yare 98 auermald eyne grote durynge yn allerley 
ware gewelt, dat nen mynffe fulfer durynge gehoret efte gefeen 
hadde, alfo dat de fchepel rogge ij Keiiij 2, de tunne hamborger 
beer ij $ iiij 2, of vi 2 galt. Vnyv vele befer moften de vynſter 
van gebrefe des kornes to Taten vnd Funden nycht bafen, vnd 
vele arme lude ftoruen van hunger vnd kulde ym wynter vnd 
op den Farfhouen, alfo dat pt nicht gehoret mwag. ?) 

Anno 95 qwam eyn ſchyp myt roggen, dat de wynt vp 
der Elue vorftefen hadde; te gaf den ſchepel roggen vmme eynen 
gulden munte. Do wort dat yolf entfettet, vnd de ſchypper 
beft gefecht, dat he mer vt gemetet heft, ven be yn gefchepet 
hadde. 

- Anno gs ss erſtmals de gruſame plage hervorgekamen, 
de men de Franzoſen nomet, vnd alſe men ſecht, ys ſe vt 
der nyg gefunden ynT) Europam gebracht 9) 

Im fuluen yare fynt erfimals de landesknechte by keyſer 
Marimilianus typen hervor gefamen, ©) wente ber keyſer beft 
vele kryges geuoret. Darumme font de landesknechte by werden 
gebleuen und heft de ergenannte keyſer den landesknechten ere 
krygesordenynge vnd ſtatut gemaket, dat de landesknechte ſo ge— 
bleuen ſynt bet vp dyſſen dach, vnd ſynt vorhen ſo de knechte 
nycht geweſt vnd vp krych gewaret alſe fe nu doen. 

Anno 1500 ſunte Valentynus dach vorloß konynk Hang 


7) gefunden in Selem in 2. 


ı) Die Stadtrechnungen v. 3. 1497 und 1499 verzeichnen kleinere Poflen 
für tie nova turrıs apud valvam leprosorum, aber 1498 bie große 
Summe von 8086 tal. 7 s. 9. d. 

2) Oben ©. 262, Hf. 3. Dod 4. 3. 1492 vergl. daſelbſt Rote 4. 

2) ©. 262 3. 3. 1492, Hf. 3, wo jedoch für: -ym Wynter“ Reht: »in des 
Domes Reventer“. 2) ©. 263 zu 1493, Hſ. 3. 

8) Vergl. Franck a. a. O. ©. 217 3. J. 1491. 

e) Vergl. Francks Klage über die Landéknechte a. a. O. 


45 





to Dennemarten eyne grote ſlachtynge yn Dytmarſken, vnd 
bleuen vol rij dufend man ruter vnd knechte, i) of fun konig⸗ 
liken mayeſtat ber brober, hertich Frederylk to Holften. 

Im fuluen yare wart tg Hambordh de wal twyſten dem 
Mylierndare vnd dem Schardare betenget. 2) 


Anno 1501 was de fladhtynge twiften den grotfurften 
van der Muſchow vnd dem heermeyſter van Lyflant, vnd 
wart de Ruſſe geflagen in die exaltationis crucis. °) 


Anno 1504 fynt allenthaluen ym dudefchen lande vp den 
fleberen krütze r) geworben,% vnd men heft nycht gemweten, wor fe 
ber gefamen font, und 98 ſodanes doc, wol eer geſcheen. 

Dmme dyffe tyt galt eyn brume bamborger brer xlvj # lubefch 
vnd eyn ganz fey vor twe fchoue ſtroß. Waraftich, wente de 
brumwer bebben ven fey vaken vp bat brof voren laten moten, 
dat fe en nycht vorfopen Tunden. 


Anno 1507 was de feyde twyſten tem hertogen to 
Mekelenborch »nd der flat Tube. 9) 


Anno 1508 ys unſer leuen frouwen karken to Lubefk 
afgebrant. 


Anno 1511 was eyn krych twyſchen dem koning to 
Dennemarken ond der flat Lubek, alſo dat de bergerreyje«”") 
to Hamborch gelecht was. Vnd de van Lubek nemen de 
Hollanderen wol xxxx ſchepe, dar fer uf to Lubek to priſe 
brochten vnd de anderen to grunde fchoten. © 


Anno 1512 geſchach de flachtinge by Rauenna, darynne 


") krantze 1. U) Borger reyſe 1. 


1) ©.14 u. G. 208 f., Hf. 2 z. J. 1499. Dieſes Mal iſt obige Zahres⸗ 
angabe die richtige. 

2) &©.15u.6.%4. Schon die Stadtrechnung v. 3. 1499 verzeichnet: 
Ad fossatum inter Schardor et Mylredor. Primo dedimus 
Mag. Johi. Hermens, walmeister de Hannover, 2640 tal. fuxta con- 
cordiam cum eo initam, prout in quadam scriptura interdala (%) 
latius continetur. Item 80 tal. pro panno anglico. 

2) ©. die Anmerk. 2. ©. 263. 4) Franck a. a. O. ©.218b. 

s5) 6.230 u. Wa, Hf.3 3. 3. 1506. 

e) ©. 2366 zu d. 3. 1510— 1512, hauptſächlich Hf. 2. 








416 


des paweſtes volk geflagen wort van konynge ya Frankryk 
den xj. Aprilis. ®) 

Anno 1512 font vij to Kollen vt dem rade de koppe af⸗ 
gehouwen, dar eyn borgemeiſter myt was, Papegope genant. 


Anno 1514 98 de Elue vor Hamborch geyſet van der 
Sulen borne wente vor dat Eiholt. 9) 

Im fuluen yare wart hartych Hynryf van Brunswyt, 
dem olven, de Top afgefchaten vor Neerort ) yn Freßlant. De 
geweldyge hupe lady vor Groninge. Do fe auerft ven bot des 
bartogen vornemen, togen fe darvan; vnd wart nicht vige⸗ 
rychtet. De en auerft fchot, was eyn junge wor van xvj 
jaren, eynes buffenfchutten fone. Hertych Hynryk auerft begynk 
und beſach de grauen, dat men des anderen dages fiormen wolde. 
Auerfi de wech wart ome vndergan, wo bauen gemeldet. % 


Im yare — 98 eyn alların twyſten dem rade vnd borgeren 
pn der flat Brunswyk geweft vmme eyner orfate wyllen, welte 
eyn rat van den borgeren begert heft. Do auerſt de rat gefeen, 
bat de borger barto nycht geneget weren, heſt ſyk de rat ge- 
lenfet yegen de borger vnd frede gemafet und de acchfe biyuen 
laten. 5) 


Anno 1517 wart dat adhtefantyge murwerk vp funte 
Nyclawes torn to Hambord, gemafet vnd ym yare darna ges 
fperet. Vnd ym fuluen yare bed mandages na Visitationis 
Mariae wort de mefeler, fnop vnd fluger darvp gefettet. Do 
be auer rede was, koſtede he auer xvj bufend gulden. De ys 
xxi elen body. © 


⸗ 


) Lonort 1. 


1) Dieſe in ihrer Umgebung etwas auffällige Notiz deutet vielleicht auf 
einen damaligen Aufenthalt des Chroniſten als Studenten in Bologna 
oder Perugia. 

2) ©. 266 3. J. 1518, Hf 6. 

2) ©. 2367, 9f. 6. 

*) Die bier verzeichneten näheren Umflände über den am 23. Juni 1514 
erfolgten Tod des Herzogs Heinrich des Aelteren ſcheinen anderweitig 
nicht bekannt. 

2) S. 20 kürzer berichtet 

*) Oben ©. 207 figd. in kürzerer Faſſung. Vergl. auch ©. 183. J. 1517. 





0. 


* 


. 417 


Im fuluen yare ys eyn munter to Lubek gefamen und 
dar alle olde munte op gemweflelt, alfe olde lubeſte, hamborger, 
Iuneborger vnd wyſmerſte fchillynge vnd of olde bremer vnd 
ander olde gude munte af to maken. Auerſt de wech ys ome 
vndergan, wente be ys by der Mertensmolen erworget vnd 
alle dat gelt genamen, des eyn merklyk ſumma, wol xv hundert 
gulden geweſen, vnd ys em recht geſcheen. 


Anno 1518 qwam dat eddele wort Gades wedder hervor 
yn de warlt dorch den gothpllygen, erwerdygen, hochgelaueden 
vnd duren man docter Martynus Lutter, welker de drudde 
Elias was, des Gade lof yn ewycheyt fp! Amen. Duſſe 
ſuluyge vorbenomede docter Lutter hadde beſchuttynge vnd er⸗ 
holdynge to Wyttenbarge ym lande to Mpyſſen by dem 
olden hertych Frederyl, churfurſten to Saren. Hadde be 
ouerſt nene beſchuttynge gehat, ſo were he nicht lange leuendych 
gebleuen; wente de paweſt, cardinale, byſchoppe, papen vnd 
monneke vnd alle gotloſe boſewychte vnde feynde des hyllygen 
euangelij vnd gotlyker warheyt deden groten flyt, dat fe en 
mochten myt der hyllygen ſchrift auerwynnen vnd vmmebryngen. 
Auerſt fe vormochten nycht an em, wente he was Gades vter⸗ 
welde vat vnd warktuch, dardorch he ſyner armen chriſtenheit yn 
dyſſen leſten dagen ſyn wort riklyken vorkundygen laten wolde, 
dar em ewych lof, prys vnd dank vor ſy, nu vnd to ewygen 
dagen! Amen! amen!) 


Anno 1519 geſchach de flaht by Soltow ym lande to 
Luneborch twyſten hertih Eryf to Brunswyk ond hertich 
Hinrif to Luneborch, vnd wert hertych Eryk van hertych 
Hynryk gefangen vnd alle ſyne geſchutte genamen vp funte 
Petrus vnd Pawels auende, den xxvij Junij. 


Im ſuluen rir pare wart Carolus de V. to eynem ro⸗ 
miſten keyſer gekaren vnd wort des anderen yares to Aken 


und S. 44 3. 3.1519. Die 21 Ellen können ſich nur auf den Mekeler, 
d. h. die obere Stange beziehen. 

1) Ausführlicher ald oben ©. 268. 

2) S. 2600, Hf.6, wo jedoch der Name des Peraoge Erich und der Tag 
der Schlacht fehlen. 


27 


418 » 


gefronet. ) He 98 eyn ander Nero geweſt, wente by fpnen 
tyden font vele und vntellpfe Chryften jamerlyfen vmme bes 
hyllygen euangelij und ver gotlyken warheyt wyllen erworget 
vnd vmmegebracht, fo mit Dyffer, fo myt jenner plage, und yn⸗ 
funderheyt yn Hollant, Selant, Brabant und Flanderen. Wente 
wol de warheyt des hyllygen euangelij befande, de mofte tor 
ftunt tom fure efte water, tom rabe efte galgen, ſwerde efte 
ander marter, dar ſyk vele Chryſten nicht an geferet hebben vnd 
freyg befennet hebben vnd alle marter myt frouden angenamen 
vnd frolyf geftoruen. Wente de erberorten lande weren des 
feyferd, und was eyn recht paweſt⸗, carbynal=, byfchop- vnd 
monfefeyfer.. Darumme ftunt pt of fo myt morben vnd blot⸗ 
vorgeten yn fpnen landen. Vnd wen be to velde toch vnd vor 
eine ſtat, blyk, dorp ynnam, heft ſyn volf mit frouwen⸗ vnd junf- 
frouwenſchendent nicht ſat vnd mode werben konnen. Summa: 
by ſynen tyden heft alle vntucht vnd bouerey auerhant genamen; 
darumme Tan yk en nycht vor eynen chryſtenkeyſer lauen. 

Anno 1521 do let de konynk Cryſtern to Dennemarken 
ben rpfesrat yn Sweden de Toppe afhouwen, alſe byfchoppe, 
rydders, vnd Flene kynder vam abel gebaren. Vnd let eynen 
rydder Herfurften vt der erden grauen vnd myt ben vorbe- 
nomeden yn bat felt foren vond myt fure vorbarnen.) Vnd 
eyn Flofter ful monnefe let be yon fede ftefen vnd vorfopen, dat 
fe nicht vor ene ſyngen vnd lefen wolden. 3) 

Im rrij gewan de Turfe de ynfel Rodyß 9 den srüiij Des 
cember „nd let alle mansnamen boden, de bauen rviij jaren 
weren. Vnd gaf of de Rykesrat yn Sweden den Holm 
op yn der xj bufent junlfrouwen nacht, vnd was geholden jar 
und dach. 5) 


1) S. 2600 3. 3. 1520. 

2) ©. 21 u. 270, Hf.3. Das Wort Herfurften fehlt daſelbſt, wo 
aber gefagt if, daß der Ritter bereits vor einem Jahr beerbigt fe. 
Es wird dadurch gewiß, daß jenes Wort nur den am 3. Februar 1520 
verfiorbenen Reichsverwefer, Herrn Sten Sture bezeichnen foll. 

2) ©. 271, Hf. 6. Achnliches berichtet vom Klofler Nydal, weil bie 
Mönde einen Theil ihrer Vorräthe verftedt hatten, das Chron. 
Skibyense bei Langebed'$ SS. rer. Danic. T. H. p. 571. 

9 ©. 269 figd. 3. 3. 1520. Die obige Zeitbefimmung if die richtige. 

2) S. 270 3. 3. 15%. 


419 


Konynk Erpfterne let de erbenomeden byſchoppe, rydders 
to gaſte laden, darna pm fryen togefeähten geleive de Toppe af- 
Haen. D Dat was eynes framen koninges daet hynder fpf. 

Dewyle de ergenante Tonin? Erifterne fulle wrannye yn 
Sweden geouet hadde, vnd etlyke deel des adels yn Dennes 
marken dem gemelten konvnk nycht togedan efte bewagen weren 
vmme der orſake wyllen, dat he leuer eynen buren alſe eynen 
eddelman horde, heft ſykude adel befruchtet vnd de Juten ges 
roget, dat fe hulp by hertych Frederyk to Holſten ſoken 
ſcholden vnd em lauen, wo he fe vor der gewalt vnd tyrannie 
erredden worde, wolden fe ene to eynem konynge auer Denne⸗ 
marken maken. 

Do de hertych dat vornam, heft he eyn vorbunt myt den 
fteden, alſe Lubek, Hamborch vnd etlpken mer gemaket 
wedder den konynk, dewyle de ſtede dem lonynge hoch feynt 
weren, wenie be wolde den fieden ere gerechticheyt yn ſynem 
lande nemen. Derwegen heft de ergenante bariych Frederpk 
vortroſtinge vnd hulpe wedder den Tonynt bekamen vnd heft de 
hartych ruter vnd knechte geſammelt vnd dem gemelten konynk 
ynt lant gefallen, gerouet vnd gebrant. Do de konynk de ſake 
recht bedachte vnd wo be yn Dennemarfen myt dem abel und 
fynem lande und Inden daranne funt, vnd dat de ftebe ven krych 
wedder em mytvoereden, mafede be ſyk van») wyf vnd kynderen 
vt dem lande vnd vorſegelde iij koninkryke dorch Gades ſtrafe 
vnd vorhenkenyſſe xvexxv) vnd qwam tor Bere yn Seelant 
mit wyf vnd font van Kopenhagen af. 2) 

Im fuluen yare toch hartih Frederyk mit ſynen ruteren 
vnd knechten vort vor Kopenhagen vnd lach dar eyn yar vnd 
dach vor, ſo lange, dat ſe nycht mer to etende hadden; vnd 
moſten alſo de fat vpgeuen iiij weken na paſchen anno rucrriv, 
vnd wort kort darna, alſe achte dage vor ſunte Johannes ym 
ſommer, to eynem konynge to Dennemarken gefronet. ®) 


9 1.2. Lies: mit. “) Lies: xvexiij. 
2) ©. oben ©. 270 ;. 3. 1521. 


2) ©. 21 3.%. 1522. Ausführlicher «is oben ©. 271 figd. 
2) ©. 21 3. 3. 1522. ©. 272 5. 3. 1584, 9Hf. 2. 


21? 





a 


Anno xxiij hebben de van Lubek eynen vorlopen vam abel ut 
Sweden, Guftaf Eriffen genant, tom konynge yn Sweden 
gemalet, dewyle konink Eryften vorlopen was. Auerſt de erge- 
dachte Guſtauus heft den van Rubef vor de wolbaet allen 
ippt, fpot und ſchaden gedan vnd yn fpnem lande gebaden by 
vorluft van lyf vnd gut nenerley ware vt Sweden to Qubef to 
bryngen und of den van Lubek nenerley to vorfopen, be bar 
famen vnd halen wolden. 3 Dar 98 recht betalet hynder ſyk. 
Wormyt auerfi de van Rubel ſodanes vorfchulvet, yß my 
vnbewuſt. 

Anno 1524 ys dat hochgelauende bunt to Swauen myt 
hereskraft yn Frankenlant getagen vnd xxiij wol gebuweder 
huſer vnd ſloter afgebraken vnd vorſtoret, vorbrant vnd ſchlicht 
gemaket, darumme dat de innehebber der huſer ſtratenrouere vnd 
ander boſewychte weren. 

Im ſuluen yare ys dat brak vor dem wynferbome to 
Hamborch yngebraken, wente yt was fo hoch water, dat yt 
van Geſthach auer alle merſklande ſtunt und to Bargedorp 
auer de ſtraten ſtunt vnd dat brak wol xvj faden depe was. 9 

Im ſuluen jare heft byſchop Chryſtoffer to Bremen, 
hertych Hynryk des jungeren van Brunswyk broder, etlyke 
duſent knechte angenamen, bat fe eme ven ertboddem ym Wor⸗ 
ſterlande leueren ſcholden, vnd yß eme geraden vnd dat lant 
auerkamen. 


Anno 25 des ſonnauendes vor Feliciani ſynt jelrrij fees 
rouerd to Hamborch vpgebracht; der houetman was Clawes 
Knyphof. De font vor gerychte gebracht vnd Irriij, de ſchuldych 
weren, vp dem Broke gefoppet. ‘De anderen weren vnſchuldych; 
durumme worden fe 108 erfant, wente fe weren myt gewalt tom 
feeroue gedwungen; barumme de anderen vor fe beven vnd los 
gelaten worben. ) De ſchyppers, de fe auerft vt ver Öfterjee 
balen, funt deffe: alfe Dytmar Koel, de 98 darna to eynem 
ratmanne geworben vnd darna to eynem borgemenfter gefaren; 
de anderen font Symen Paffeual vnd Dyryk van Mynden, 


1) Ausführlicher als oben S. 373. 
2) ©. 273. 
 &.274 flgp. 


a1 


Claweß Haffe vnd Peter Quders und Jacob Blof,D eyn 
yder myt eyn ſchyp vnd gefchutte, und yß de fumma des volfes 
vp vnſen ſchepen vjhundert ) > man gewefl. Do fe auerft 
Knyphof brachten, brachten fe myt ſyk iij ſchepe vnd j jacht. 9 
Dat grotefte hetede de gallyon, ve ander de bartuner, dat 
brubbe de flegende geyſt, dat verde was be jacht. De 
gallyon was eyn grot ſchyp myt dree marfen °) vnd vorden grot 
on» fer fmar geſchutte, alje Tartouwen, langen vnd muren⸗ 
breferö, wente be was des wyllen, be wolde vor Kopenhagen 


vnd dat dem konynge Frederyk wedder nemen, wente he was 


van frowe Margreten vt Hollantafgefarbyget yegen ben erges 
nanten, wente fonynt Eryfternud fpn frouwe was der froumwe 
Margreten blotoorwante. He heft auerft etinfe jchepe yn der 
fee genamen; barumme yß be angefochten vnd auerwunnen. 
Do be auerft vor gerychte ftunt, berep be ſyk op beftelbreue, de 
ome froume Margrete gegeuen hadde. Do ſchref eyn rat na 
frow Margreten, vnd wat fe myt ven ſteden to donde hadde. 
Do ſe auerſt den ernſt der ſtede anſach vnd gedachte, wat darut 
entſtan worde, vorſakede ſe de breue vnd hadde nycht mit 
Clawes Knyphof to donde: fe wuſte van nenen breuen. ©) 

m ſuluen yare geſchach de ſlacht vor Pauia den xrxiiij 
Mertii, und wart Francyſcus, de konynk yn Frankryk, van 
des keyſers krygesvolke gefangen. Vnd heft en de kaiſer ge⸗ 
fangen yn Hyſpanien geſant vnd balde darna wedder los ge⸗ 
laten vnd eme ſyn ſweſter Leonoram tor frouwen gegeuen. 

Vmme dyſſe tyt font erſtmals ſyntrore gemafet vnd vorhen 
pn de werlt nycht geweſt, wente wor men nu fontbuffen voret, 
plech men ftelen bagen to voren vnd eyn fpet by dem fabel. 
Auerft dewple nu de vurbuffen fer gemene geworben, 98 dar vele 
qwabes dorch gefcheen. Men fecht, eyn monnyk ſchole fe erft 
erdacht vnd gemalet hebben. 


32. hundert. 2. 


1) Dieſelben Ramen ©. 275, Pf. 6. 2) Diefelde Zahl S. 374, HT. 1. 

°) „mit veer fihonen ſchepen⸗“, S. 274, Hf. 8. 

%, Die Namen der Schiffe f. auch oben 8.3. 6) ©. 2774, Bf. 2. 

6) Berg. Zeitfhrift f. hamb. Geſchichte, Th. IV., S. 218. Die „Stel 
briefe- waren vom Könige Ehriftiern und feiner Gemahlin Elifabeth, 
f. dieſelben daſeldſt ©. 228-285. 


422 

Anno 1526 iß foninf Ludewpf van Bngeren vam Turken 
erflagen !) den rrir Auguſti. Men ferbt, Dat pt war 98, dewyl 
he geieen, bat fyn volf erflagen, 98 be darvan ronnen wollen 
vnd mit dem perbe vnd ganzer korytzer yn eyn mor gefallen vnd 
darynne dot gebleuen. 

Im fuluen yare vmme Paſten nam hertih Erpfivan to 
Holften des hertogen dochter van Loumenbord, 2) bed vor 
benomeden Toninf Frederpkes to Dennemarten fone. ⸗ 

Sm fuluen yare brende ym Wpnachten dat vefte bus vp 
dem flotte to Louwenborch af, vnd wert Dat wolf nouwe ges 
reddet. Hertih Cryſtian, welfer vorberoret, was bar to gafte.®) 


Im fuluen yare was de vpror myt den buren am Elſas, 
Sranfen und Rynſtrome. Eyner, Schapeler genomet, gaf 
vor, wo men der ouerycheyt nycht pinchtich ofte ſchuldych were 
gehorfam to ſynde, darvt de buren vororfatet worden, ſyk webber 
ere ouerycheyt to ruftende. Auerft fe font webder tom gehorſam 
gebracht dorch de Furften, alfe Saren und Heffen, vnd fpnt 
mer den hundert bufent buren allentbuluen yn dree manten 
erflagen. *) 


Anno 37 am mepbage wart Roma van bes feyferd kryges⸗ 
volfe yngenamen und geplundert, vnd be paweſt wort myt ſpnen 
cardinalen gefangen und vele rotiften vnd doctoren worben er⸗ 
Hagen, vnd font by iij duſent op beyden ſyden geblruen. ) 


[2 
m 


&.275. Die obigen Zufähe über den in der Schlacht von Mohacz 
gefallenen König Ludwig 11. von Ungarn entfpreden anderen Bes: 
richten von Zeitgenoflen. 

S. 49 u. 276, Hf. I u. 3. 3.1527 Hſ. 2. Dorothea war die Tochter 
nes Herzogs Magnus 11. von Sacfen-Lauenburg. ?) 8.276, Hf. 1. 
Vergl. S. 49. Richtiger 4. 3. 1625. Chriſtoph Schappler, Pfarrer zu 
Memmingen, iſt dort nicht genannt. Man bäft ihn für den Berfafler des 
berüchtigten Manifeſtes der Bauern, betitelt: »Die gründtlichen vnd 
rechten Hawptartikel aller Bawrfchaft... 1525 des Monadts Marcii⸗, 
welche Dr. DM. Luther zu feinen fhon im Mai d. %. gebrudten: »Er⸗ 
mahnungen sum Fryde auf die zwölf Artikel der Bawrfsaft in 
Schwaben- veranlaßte. Ueber Schappler vergl. G. Sartorius 
Geſchichte des deutſchen Bauernkriegs, S. 98 figd., wo auch S. 380 
bis HHL jene 12 Artikel wieder abgedruckt find. 2. Ranke Deutide 
Geſchichte B. II. erlärt ich gegen bie gewöhnliche Annahme. 

®) S. 276 flgd. Die Zapf der Behliebenen if gewöhnlich Maoo 


> w 
— — 


— —— — ——— — — —— — — 


423 


Im fuluen yare wort eyn monnyf, ber Steffen Kempe, 
ot dem grawen Flofter to Hamborch geforbert vnd vor eynen 
paftorn to funte Catrpnen van den borgeren gewelet. Vnd be 
nam bat gerne an, bo be de ſake vorftunt, vnd let de kappen 
varen. U 


Anno 28 beft ſyk eyn gruwelyk vpror to Hamborch tages 
dragen. Dewyle yE vorhen van dem euangelio gefchreuen hebbe, 
dat yt dor Docter Lutter weder hervorgekamen were, dat 
beft t0 Hamborc of angefangen, Got. bebbe lof! Dat hebben 
etigfe vt bem rade vnd borger nycht Inden Tonen, vnd fynt op 
funte Jurgens dach yn funte Johanneskloſter Irviij %) borger to⸗ 
famende gefamen ond auer den handel geratflaget vnd romeden 
fot by dem rade to biyuen, fo bat doch nemant vam rabe ges 
weten, funder erer ouerpcheit gehorfam to leftende vnd worde 
bytopipchten vorgenamen, wo bylipf, geflaten. Auerft de funte 
Sohannes lude, de men to ber tyt fo plech to beten ), darumme 
dat fe eren rat to junte Johannes plegen to *) holden, hadden eyn 
vorbunt myt eilyfen vt dem rade vnd yn funderheyt myt eynem 
borgermepfter, ber 9. S. B. ) genomet, und ere menynge waß, 
dat fe alle predyger des euangelij enthouen ®) wolden hebben vnd 
be borger, de yt myt den prebpgerd des euangelii holden, vnd 
fe banthauende, wente de funte Johanneslude hadden vij bodel 
erwelet, de fe rychten fcholden. Vnd de Flofrepe worden to funte 
Nyclawes vpgetagen dorch bouel epnen®) van des hyollygen 
Iphammes fwaren A. S. *) genant, des vorigen borgemeyfters, 
heren 9. ©. broder, und wolden yn der nacht de flat vp iiij 
orben anflyden und den eyn rumor pn der ftat malen, dat bat 
vol na dem fure lopen ſcholde vnd nycht weten, wor fe weren 
ſcholden. Vnd of weren alle rydendener vp des fonynges haue 
to wege bracht myt erer fullen were; vnd wen dat volf no dem 
fure lopen, wolden fe myt ben perden totreden vnd vmme⸗ 
bryngen vnd den yn der vornemeften borger hufer fallen, de yt 


“) hettende 2. "to fehlt 2. 9) Lies: enthovet. ») Lies: eynes. 


1) & 278, Pſ. 8. Vergl. ©. 66. 

2) Die Zapl 68 if richtig, nicht wie oben ©. 279: 48. Bergl. die Liſte 
oben ©. 57, wo au 48 fleht, aber fhon 55 Namen aufgezählt find. 

») Herr Heinrich Salsborch. 

*) Albert Salsborch, f. oben S. 279 u. Rote. 


424 


myt dem euangelio helden, vnd fe op dem bedde efte, wor men 
je gefunden hadde, erworget hebben. Auerſt dyt wart ruchtic 
vnd lutbar dorch eynen goltſmyt, H. B. genomet, ) dat yt Got 
lof! nablef. It was auerſt yn der nacht ſulken byſter wedder 
van biyren vnde donner, bat de lude menden, de werlt worde 
eyn ende nemen. Auerſt de euangelyſten borger hadden ſyk darvp 
geruſtet yvn eren huſeren myt geſchutte vnd ander were, vnd etlyke 
hadden iiij, etlyke vj vnd viij, of etlyfe x boßmand myt were 
yn eren huſeren, vnde de ganze nacht eyne luchte myt barneden 
lychten vor eren doren vp der ſtraten hengende. Auerſt Got 
wolde yt nicht, dat ore boſe rat vorgan ſcholde. Darvp gaf he 
fo boſe weder, dat men ſeen ſcholde, dat yt Gades vnd nenes 
mynſten dont was, dat yt an den dach qwam vnd ore boſe vor⸗ 
nement nablef, des Got lof hebbe! Amen, Amen! 3 


Den negenden dach auerſt darna, alſe vp Phylyppus vnd 
Jacobs dage, ) wart eyne grote vorſamlynge der burger op 
dem emeſken huſe, vnd de vorordenten burgere leten den rat 
to rathuſe by erem ede vnd der flat waninge vorbaden. To fe 
auerſt dar myt eynander weren, worden iij predycanten des 
euangelii vam rade vnd vorordenten borgeren geuordert vp dat 
rathus, alſe van den dren karſpelkarken, nomlyken her Johan 
Zygenhagen van ſunte Nyclai vnd ber Steffen Kempe van 
ſunte Catrynen vnd magyſter Johan Frytze van ſunte Jacob. 
To ſunte Peter was noch nene geſettet, wente de geweldygeſten 
der ſtat waneden vnd horden dar ynt karſpel. De konden dat 
arme euangelyum nycht Inden vnd dulden, alſe yt alletyt myt 
den geweldigen yn ber warlt heft gegen "Got vnd ſyn wort 
gegan. Vnd was ok ſunte Peters karſpel dat leſte karſpel, dat 
bat euangelyum noch myt groter moye vnd nouwer not annam.*) 
Vnd Worden of vorbadet vam dome vnd vt der kluft, van funte 


1) Vermuthlich Hermann Borgentrik. S. oben ©. 57, Note 8. 

2) Ausführlicher als oben S. 278 flgd. 

®) Da St. Zürgens Tag der 24. April iſt, fo war Philippi und Jacobi, 
Mat 1., nicht der neunte, fondern der fiebente Tag. Die fehr gute 
Sf. 2 oben S. 2350, mit welder fonft diefe Stelle fehr übereinfiimmt, 
bat jedoch: Dienstag vor Philippi und Jacobi, alfo April 28. 

Der Ausfall gegen das St. Petri Kirchfptel if unferem Ehroniften 
eigenthümlich. 


4 


— 


425 


Johannes vnd Fyliygen geyfte und alle, de webder Gades wort 
predygen, to horende, mol recht ofte vnrecht hadde. Vnd 
welker den anderen auerwunne, de ſchole bauen myt ſyner lere 
blyuen vnd myt ſyner lere afftan. Do worden de anderen van 
ben dren pt den karſpelkarken auerwunnen. Darumme moſten 
ſe afftan. Do worden ij doctors, alſe Bartoldus Moller, 
theologus, vnd doctor Wendt vt ſunte Johanneskloſter, vnd 
magistri nostri, vnd noch v ander deſſuluygen dages by ſchyne 
der ſunnen gewyſet vt der flat Hamborch. ') 

Im ſuluen yare yß dat neye receß vam rade vnd bor⸗ 
geren gemafet. 2) 

Vnd worden do of de borger erfimald by ve gadeskyſten 
erwelet, vnd vorben nycht geweſt by de iiij Tarfpelfarfen to 
Hambord. 9 

Im fuluen xxviij. yare wort op dem rykesdage td Wormyß 
- epn vorbunt dordy alle gotlofe byfchoppe und veynde des euan- 
gelii gemaket, alfo dat fe der euangelyfchen forften yn dem af- 
tage etlyke erworget wolden hebben, darumme, dat fe den Lutter 
vorbeden. Auerft yt qwam an den dach, dat fe yt erporen ®”) vnd 
alje nablef. 9 

Im fuluen xxviij. yare worden alle myffebruf ber facra= 
menten vnd befweronge des waterd, folted, palmes, vured, 
lychtes, krudes vnde ander dynk, dardorch Got vnd fun billige 
name bekeret, myßbruket vnd touerey gedreuen wert, to Ham⸗ 
borch vorbaden. 5) 

Vnd wart nagegeuen, alle vage fleff yn den ſchrangen to 
vorfopen vnd of des fridages vnd of de vaften dorchvt.) 

Dnd worden of alle vigylien vnd felmyffen vnd ander 
fromde gadesdenſte afgedan fampt den velen vnnodygen vyr⸗ 
dagen. 7) 


»’) erworen 1. erforben 2. 

1) ©. 280 flgv., Hf. 2. 

2) ©.284, 9f.2, entworfen 1528, dur Rath: und Bürgerfchluß beitebt 
1529 Febr. 19. 

2) Die Bollmadt datirt vom 29. September 1538. 

% 8.288, Hf. 2. 

2) ©. 281 flgd. S. die Hamburg. Kirchenordnung von 1529 Ort. 25. 

8.382, Hf. 1. 

7) Ebendaf. Hf. 2. 





426 


Vnd wart van Wyttenberge.boctor Johannes Bugen⸗ 
bagen geuorvert, eyne rechtfchapen orbynantie auer de waren 
andesdenfte to mafende. ') 

Im fuluen yare heft eyn man hart vor Lubek ſyner froumwen 
ere hemelyke ſtede afgefchneden vnd er auer den arm gefirefen. 
De man ys gefangen worden vnd vor geruchte gebracht vnd 
tom dode vorordelt vnd vp iiij rade gelecht. Men beft auer 
un allen ſeeſteden vmme geſchreuen, ofte ſodanes of wor er 
geſcheen were. Auerſt men heft desgelyken nicht gefunden. Men 
ſecht, dat to der tyt Dat bof befeen vnd befunden, dat vij vn 
bortich dufent viij vnd rl van anfange der flat Lubek gerichtet 
weren dar to Rubel. 

Anno 1529 ys de nyge graue langeft de Alfter na 
Lubek rede geworben, fo bat des fuluen yares fchepe van 
Lubek na Hambord qwemen langefi ben nien grauen. 2) 

Im fuluen yare worden de monnefe van funte Johannes 
to den to funte Maryen Magdalenen ynt Elofter gewufet, welfer bar 
wolden. De auerft nicht wolden, gungen hen vnd ernereden ſyk“) 
erer hende warte, de funft nycht yn vorrade hadden; be auerft daryn 
dungen, ber weren wor vij odder viij vnd weren olde lube. °) 

Im fuluen rrir yare op funte Johannes mydden ym fommer 
v8 enne feltfame krankheyt auer dudefche lant vnd of 
Hamborch getagen, de fwetfrantheyt genome. Vnd wol 
be krech, de mofte xxiiij fiunde Inggen vnd fweien vnd yn ben 
rritij flunden was yt leuent oder dot. *) Vnd worden vele lube 
vorfumet, er men ber krankheyt art erſt recht lerve. Wen men 
de lude men ſtylle Iyggen let vnd nycht vpkolde, fo hadde yi 
nene not; auerft wo fe kolde °) Jucht anweyede, dat en dat wet 
unfloch, fo waß yt myt ene gedan. Darumme weren vele lude, 
de de Tranfheyt vor kulder) waren wolden vnd ene fo vele auer- 
bededen vnd helden ven de decken dychte vmme herto, dat je be 
lude van groter hytte doet fmurteven. Bnud was dat wolf yn 





b) Fehlt: var. e) balde 1. ) vorkulbede 1. 


1) ©. 288 figb. 
2) ©.2386 91. 2. 
2) ©. 2384 figd. Hf. 2. 
9) &.%86 flgv. Pf. 2. 





427 

Hambord ale vorfchreden, fo bat nemant arbeydede efte ar« 
beyden let, funver ſyk alle gegeuen hadde. Wente yt ftarf 
geſwynde, alfo dat yk van funte Johannesſchole ) na funte 
Nyelawes gan wolde 2) ond fach vnderwegen xxij doden dragen, 
alfe ot funte Johannesſtraten, ot der Belerfiraten, Bo⸗ 
nenftraten vnd Burflade. It Rarf ouerſt nicht lang, wor 4 
ofte 5 welen, vnd floruen auer twedufent mynſten. D It gynk 
auerft auer flarfe und fullenfamen vol. De anfank ver krank⸗ 
beyt was vt Engelant, ?) wente bar qwam eyne van vnfen 
fhepen vt Engelant, dem was volf vnderwegen beuallen. Do 
de vp dat lant, de do by de qwemen, kregent of, bat yt fo 
manfet den gemenen man qwam, wente yn Engelant hadde 
yt of dapper vmme geholden. 


Anno 30 worden de kloſter, alfe Reynebeke vnd Herwe⸗ 
ſtehude geplundert van ber fiat Hamborch, darumme bat be 


Junkfrouwen, ber ſtat to trotze, nenen predyger bed euangelij 


lyden, ſunder ere hucheley dryuen wolden.) Und eyn yder yn 
Hamborch let ſyne kynder vnd guden frunde darvt halen. Vnd 
wort Reynebeke vam konynge to Dennemarken geloft, 
Frederyk genant, (de den konink Cryſten venklyk nam, alſe yr 
bauen geſecht hebbe) van den junkfrouwen, doch myt vulbort 
eynes erbaren rades to Hamborch, vnd heft yt ym ſuluen yare 
betalet. % Den anderen auerſt to Harueſtehude wort gebaden, 
fe fholven eynen euangeliſchen predyger holden, fe ſcholden by 
erer gerechtycheit blyuen: fe wolden auer uycht. Do rudeden be 
borger vt one brefen en dat Fofler bauen vem Toppe af. Do 
fe auerft dat fegen, hadden fe yt anders genamen; do was yt 
to jpabe. Weller auerfi junkfroumen biyuen wolden, dem wort 
eyne ſtede to funte Johames gewyſet. 9) 

Im ſuluen yare wart vam keyſer Carolo den V. eyn 
rykesdach to Außburch geholden, dar alle gotloſe boſewychte, 


°) ſcholde 1. wolde fehlt 1. 


») „mer den duſent mynfden" ©. 387 Hf. 2. 
2) ©. die Anmerk. 5. ©. 286. 

2) ©. 287. 

* ©. 287. 

2) ©. 287 fir. 





428 


alfe bufchoppe, monnefe vnd papen, des Qutters lere gerne 
gedempet hadden. Auerft fe bebben nicht an ene vermudt. ) 
Im fuluen yare wart dorch den hertygen Albert to Mes 
felenbord eyn graue van der Wyfmer na der fwerunffen 
fee vnd van dar na der Elue genafet, dat men to Hamborch 
fchepen konde vnd an ander orde, an der Elue gelegen. ®) 


Anno 1531 am SPaffenauent fynt her Clawes Bromfe 
und ber Harmen Plonnies, alle beyte des yares mortheb- 
bende borgemenfterö to Lubeke, vt ber flat hemelyk gefappet 
vnd unuoryaget gerudet, der orfafe, dat fe Gades worde vnbe- 
wagen weren, vnd erfilyf an hartych Albert to Mekelen⸗ 
bord. Do auerft ere bofe vornement nicht vortgan wolde, 
rudeden fe na Bruffel, dar de keyſer Carolus de V. vp bat 
mal wad. ) Men fecht, dat fe dem ergenanten hertych be 
flat Lubek gerne geoffenet) hadden; auerfi yt wolde vp bat 
mal nycht weſen. " 

Im fuluen yare wart de borgemeyſter, ber 9. S. genomet,*) 
vt dem rade gefettet ond qwam fun leuedage bar of nycht wedder 
yn, wente be qwam ganz yn de ſyntheyt; und noch eyn ratman 
to Hamborch, Slotere op Bargedorpe, barumme dat fe 
dem euangelyo veynt weren. Auerſt de ratman, ber Gert varı 
Huttelen, qwam webder to ſynen vorygen eren, do he var 
Bargedorpe qwam. 

Im fuluen yare fyl eyn grot hagel des dyngesdages ym 
Pynxten, vnd weren de fiene groter alje haſelnote; vnd deden 
groten ſchaden an glaſefynſteren ®) des namyddages vmme 
iij vren. 

Im ſuluen yare wart ok eyn comete myt eyner langen 
ſtralen dalwart twyſten Assumption®® Mariae und Bartolomei 
geſeen ynt nortweſten. ©) 

Im ſuluen yare wart konink Cryſten gefangen, wente he 


9) geoffert 1. 
1) 8.2388 9ſ. 1. 
2) ©.288 Hſ. 2. °) ©. 289. 
* Hinrik Salzborh S. 290 Hf. 2. 
) ©.91 Hf. 2. 
6.81 9f. 2. 


429 


hadde etlyle fchepe und etlufe twyntych duſent knechte ) vi 
Hollant auerkamen, yn menynge, ſyn lant wedder to beka⸗ 
mende. ) Auerſt Got heft eme den anſlach vorſtoret, wente fe 
font dorch eynen ſtarken ſtorm van ander geroget, dat de ene 
van den anderen nycht vele geweten heft, vnd de konink myt 
weynich, alſe viij ſchepe vnd volk vnder Norwegen was. Heft 
konynk Frederyk dat vornamen vnd dar myt ſynen ſchepen 
hen gerucket vnd en auerweldyget, gefangen vp Warborch vnd 
darna vp Sunderborch gefangen foret. 2) 

Im ſuluen yare wart ok de waterkunſt vor dem dam⸗ 


bore gemaket, de dat water yn de flat dorch de rore drycht. ®) 


Anno 1532 98 auermald enne comete gefeen ym october 
ynt fuboften vnd kerde ven fimanz vpwerß vnd fchinde wente an 
ven dad. # 

Im fuluen yare ys de ſcharkarke to Hambord to eynem 
buffenhufe gemalet. ) Darna vmme tat vyf efte ſoßvnddor⸗ 
tygeſte var worden be boenen darynne gemaket, dar men bat 
korne vpgeten ſcholde der gemene tom beſten. 


Vnd wart of de wal vam ſchardore wente an de Elue 
betenget to makende. 9 


Im ſuluen yare was fo grot ſtormwynt vnd water to 
Hamborch, dat dat water vor vp ſunte Nyclawes kerkhof flunt.”) 


Anno 33 wart auermals eyn comete gefeen ynt often; 
Got wet, wat fe bebuden, dewyle nu iij fo balve vp eynander 
-gewefen font. Auerft men menet, dat de erfte de gefenkeniffe 
dem Foninge Eryfterne vnd den dot ſyner beyven jones by 


°) Lies: hadde twyntich ſchepe vnd etlyke duſent Tnechte. 


1) S. 292 9f. 2. 

2) Daſelbſt Hf. 3. . 

2) 8.291 9f. 3. 

4) ©. 294, doch oben genauer. 

) S. 203. Die Stadtrechnung 5. 3. 1531 hat: Ad bombardas: Item 
pro 11%, e ® salpetres, elk hundert 10 tal. Summa 115 tal. Item 
87 tal. 12 s. 6 d. ad praeparandam Scharkerken pro usu bombar- 
darum locandarum. 

*%) Daſelbſt Hf. 2. 

) Diefe Nachricht feheint 3. 3. 1538 zu gehören. Bergl. oben ©. 297. 


0 _ 


. dem keyſer to baue, alfe erer mober brover, bedudet heit; be 
ander den doet konynk Freberyens to Dennemarkten; be 
drudde den fmaren fal des Turfen 2) vor Weyn un Oſteryk. 
Wente be heft vele voll vorlaren vnd groten ſchaden geleden. 
Men fecht, be hebbe ix florme vor Weyne gevan vp eynem dad 
vnd vorlaren. 

Vmme dyſſe tyt beft ſyk de gruwelyke gotslaſterynge dorch 
de wedderdoper getoget to Munſter 1534 yn Weſtphalen. 
Wente dar hadden ſyk alle rottengeyſter ym Januario vt Hol⸗ 
lant vnd anderen orden gemaket vnd koren eynen ſundrigen 
konink vnd leten ſyk noch eyn mal doepen; hadden vele ſelſamer 
narreſche dudynge vt der ſchrift. Summa yt was eyne ſtrafe 
Gades vnde eyne vorblendynge. Se worden auerſt ofte ge⸗ 
warnet, dat ſe van der ſwarmerie afſtan ſcholden; auerſt Got 
hadde de hant van en wech getagen. Darumme halp nen 
ſchrynent, lerent ofte vormanent, fo lange, dat fe yn der flat 
belegert vnd ganz vtgehungert, vorbelget und vmmegebradgt 
worben ben xxiiij July. Vnd wert de flat gewunnen ym r1xxv. 
yare vnd ore webberboperie vorftoret. 


Anno 1535 brende dat myddelſte molenhus vp dem 
aueren damme ganz af, vnd vorbrende vele kornes, beyde molt, 
weten vnd roggen, des myddewekens yn der erften fullen welen 
na Pynxſten; vnd wert webder gebumwet xxxvj. Dar weren auerft 
men vj grynde; do worden dar auerft to x grinde gemafet. 


Anno 36 wart Berent Beſeke, eyn borger to Hambord, 
vam Neynmwarfe gebalet vmme eynes totafled wullen, den he 
tor fewart gedan hadde, dewule be eyn amptman vp dem 
warfe was; und y8 em de fop vp dem Brofe afgehouwen vmme 
Bartolmel. 9 

Im fuluen yare ftarf Erasmus Rotterodamus, eyn ges 
lerder man, vnd eyn van den, de Gades wort und dat hyllyge 
euangelion vp dat nyge lerde myt Martynus Qutter, xvexxxvj 
den x. Juli. He was auerst eyn gelerder ym grefefchen vnd 
latine vnd heft of dat dapper yn dudeſten landen yn ven fwanf 


gedroht. 


1) &. 295. 
2) ©. oben ©. 328. 





431 


Im fuluen yare wart de waterkunſt vor bat mylrendare 
gemafet, de dat water yn be flat drycht. 


Anno 36 wert hertych Cryſtianus to Holflen yn Den- 
nemarfen gefronet in die Laurentii, des vorigen foninges 
Fredericus fone, de konynk Cryſten venkiyk nam. 

Im ſuluen yare "wart eyn man to Hamborch angeflaget 
van den Dytmarſken, mo be er afgefechte veynt und vp ber 
Elue ond freyem firome gerouet vnd genamen hadde. De man 
beteve Jurgen van Munfter. He qwam auer to Dambord 
ot dem lande to Holften, mente be hadde geleybe by hartych 
. Adolphus to Holften. Do he auerft to Hamborch awam, 
weren dar Dytmarffen, de ene anflageden, wo yl bauen ge⸗ 
melvet hebbe. Do he auerfi angeflaget wort, was be nycht 
ftendich, dat be op der Elue gerouet efte genamen hadde; funder 
vp der Dytmerſchen grunden, bar hadde he voge vnd wrfat 
genoch to, wente fe hadden eme gewalt geban: ber orſake be er 
veynt were. Do be auerfi angeflaget wort, worden de Dyt⸗ 
marjfen gefraget, ofte fe of fullenfamen gewalt haben vam 
ganzen lande ene antoflagenve; konden fe neen bowis ertogen; 
der orfafe fe na dem lande vnd bowis vnd fullenfamen gemalt 
balen vnd bryngen moften. Do fe auerfi qwemen vnd beſchet 
brodten, worben fe gefraget, wor Jurgen van Munfter ges 
“ rouet ond genamen hadde; antwerben fe: vp dem frey Elue⸗ 
firome. Darup Jurgen van Munfter antwerbet, dat yt fo 
nycht were, fonder he hadde vp den bytmarffen grunden ge= 
“namen ond den freyn Elueftrom nycht befchebyget, der orſake 
dat recht to Hambord an ene nicht vormuchte. Do auerft be 
Dytmarfchen fegen, dat fe nicht befchaffen mochten, fprefen fe, 
dat den Hamborgeren de Elue yo to vorbyddende horbe, fo 
wyt, alfe flot vnd ebbe aflopen mochte. Do auer eyn erbar rat 
bat horde, frageden fe, ofte it fo were; antwerden de Dyt⸗ 
marffen: Ja. Do mufte Jurgen den kop berholden vnd 
fteruen op dem Brofe vor Hambord. Vnd vorloren de Dyt- 
marffen ere gerechtycheyt vmme eyner hantful blodes wyllen, 
dar fe mer den eyne tunne goldes dyſſen dad vmme geuen 
fcholden, dat fe yt yuwerle gedacht ofte den Jurgen van 
Munfter befent handen. Wente fe habden de gerechticheit, wen 
eyn fchip op de dytmerſchen grunde qwam yn eynem florme, 





432 


efte doch ane geferbe und dar iij tyde vp fat, fo horde ene ſchip 
vnd gut: wente yt was ere grunt. Dat vorfchenfeden de vn⸗ 
nutten vnd vnweten lude vt nyt. 


Im fuluen yare weren alle ryfesfurften, welfer dat euan⸗ 
gelyum angenamen, mytfampt dem allererpfilyfeften foninge 
Sryfian to Dennemarfen to Smalkalden, vor nem Do- 
rynger walde, und maleden dar eyn vorbunt, nomlyk alfo, wo 
de veinde des euangelii wat vornemen ') wolden wedder des 
yennen, fo bat euangelyum vorbeden vnd angenamen hadden, 
ſpk mit eynander truwelyf to helpen mit volle und gelbe. Ders 
wegen ſyk of nemant mit gewalt an fe vororpfien dorſte, 
fe weren noch paweſt, keyſer efte ander furften vnd gotlofe 
byſchoppe. 

Im ſuluen 36. yare let de konink Criſtianus to Denne 
marken den erwerdygen heren doctor Johannes Bugen⸗ 
hagen Pameranum van Wyttenberge halen, vmme eyne 
ordinantie auer be waren gadesdenſte to malende. Vnd heft 
dem koninge na fonem begere alle kerſpelkarken yn ſpnem lande 
mit paſtoren vorordent, der xxiiije ſynt vnd ſuperintendenten vnd 
lectores vnd ander lude, to lerende tuchtych beſtediget; 5 heft of 
dem obgemelten konynk yn byweſende ſynes ganzen adels myt 
beyden rykes⸗,, alſe Dennemarken vnd Norwegen kronen, 
gekronet in die Laurentii. 


Anno 38 wort de vorbenomede Cryſtianus to Denne 
marfen to Hamborch yngehalt vnd vor eynen befchutteäheren 
gehuldiget. Vnd de hoppemarket was vpgebrafen und geploget, 
vnd be ſtak und braf mit dem hartigen van Saffen, fpnem 
fhwager, und tem jungen hartih Frans van Runeborch vnd 
mit ſynem adel viij dage. Dyt geſchach riiij dage na Paſten. 


Anno 39 ſynt de heſter van dem ſtendare na dem 
lubeſchen bome geplantet vnd de ſtenwech darſulueſt betenget 
Cond vorhen nicht geweſt) van her Nyclawes Hertigen, 
ratman to Hamborch. ) 


N bar memen 1. ©) beftenbiget 1. 
1) Bergl. oben ©. 168. 


a _ 


Anno AO wort de flundeflode an funte Peterstorne 
to Hamborch gehangen mit dem fpelmwerfe der klenen floden. ) 

Vnd fyl ym fuluen yare eyn fer grot deep fnee, de groten 
ſchaden dede, wente pi welede haflig vp. 

Twyſchen dyſſer tpt vnd dem liij. yare font vele vnd gruw⸗ 
famer wundertefen am hemmel erfchenen allenthaluen, dat men- 
dar wol eyn ſunderlyk bof van ſchryuen mochte. 


Anno 42 98 eyn erlipfig der manen geweft. 


Anno 43 ym herweſte beft eyn fruwe er egen kynt, eyn 
flein vent van ir efte x yaren, vp dem Tatrepel yn Ham⸗ 
borch yn der nacht erworget und em wol ritij locker allenthaluen 
ynt Iyf geftefen vnd darna yn eyne molde genamen vnd ynt 
flet by der Tatrepelöbrugge gebragen. Des anderen dages, 
do dat water gefallen was, wort dat fynt gefunden, darna de 
moder angetaftet, vorhoret und darna gerychtet. Dat Pynt hadde 
eynem wat genamen, dar wort de moder auer geflaget, barumme 
fe fo grumwelyf mit dem kynde gehandelt. 

Im fuluen yare wart de graue twwyſten dem fpitalers 
dare vnd der Alfter wol lxxx vote wyder vnd ij fadem deper 
gemafet. 


Anno 44 wart de graue twyſten dem fpytaler Dwenger 
vnd dem ftendare of wol lxxx vote wyder vnd iij fadem beper 
begunnet to malende. Bp Mycelys fangen fe an, vnd was 
ym liij. noch nicht rede. 

Im fuluen yare wart dat rundel vor dem mylrendare 
betenget, of op Mychelys. 

Im fuluen yare weren iiij eclipfig: de man iij mal, ve 
funne j mal. 


Anno 45 wart be brugge vor dem myllerendare be- 
tenget vnd wert ym rloj. mit dem rundel darjulueft ganz rede.) 
Im fuluen yare vmme Mychaelys wart dat lant to Ha⸗ 


1) Bon dieſer Stundenglocke ſ. auch oben ©. 177 3. J. 1539; ſowie von 
dem Heinen Glockenſpiel ſ. 3. Suhr St. Petri Kirche S. 110. 

2) Ueber dieſen Feſtungsbau liefert die Stadtrechnung v. 3. 1544 fol⸗ 
gende lehrreiche Erläuterung: Inter Senatum et cives convenit, 
ut pecunia a civibus contributa et accepia ante portam, dictam 

-. dat milrendor, extrueretur et perüceretur rotundum terreum 

2) 


— 


delen van hartych Hinrik dem jungeren van Brunswyk 
gewunnen, ſo dat dat volk na Hamborch vnd Stade floch. 
Auerſt fe ſenden etlyke to em vnd leten afdyngen vnd geuen 
brantſchat vnd togen wedder yn er lant. Darna ven ırj. Oc⸗ 
tober wart hartich Hynrik gefangen vam) lantgrauen to 
Heſſen. 

Vnd wort doſulueſt den negeſtuolgenden wynter ſo dure 
tyt yn brotkorne to Hamborch, dat de wiſpel rogge xliiij mark 
betalet wort. Dat warde wente yn den ſommer anno xlvj. 


Anno 46 wagt) de dure tyt noch vorhanden vnd nam 
jummer to, alfo dat alle korn yn grote durynge gekamen yß; ) 
bat eyn bruw beer to Hamborch jerr mark galt; vnd to Emden 
yn Freßlant galt eyn laſt roggen jerrij daler. Vnd yk kofte 
to der tyt iij brot to Hamborch, eynen wegge vnd j ſchon⸗ 
roggen vnd ij blaffertbrot, yn der ſtenſtraten van eynem beker, 
Herdynkhuſen“) genomet. De wegge woch, do he friſch, ij 
lot, de ſchonrogge iiij lot, dat blaffertbrot eyn verendel van 
eynem markpunde, vnd wart alles ym ſtycken gewagen. 

To Lubek was yt noch ſlymmer, wente vele bekers moſten 
de fynſter van gebreke des kornes tolaten vnd konden nicht 
baden; vnd etlyke, de noch wat ym vorrade gebacken hadden, 98 
dat volk fo ylych togedrungen, dat vor ver beker doren etlyke 
mynſten dot gedrungen fynt. 2) 


b) Han 1.2. b‘) war 1. 3°) Herr Dickhuſen 2. 


illud propagnaculum ex aggere productum, quod velgo vocant 
dat rundell, et illam aggeris partem seu alam, quae Alstriam 
versus protenditur, et ut sumptibus publici aerarii, quibus portae et 
pontes alias edificari solent, predieta porta et ejus novus pons eX- 
trueretur. Ne Senatus suo offlcio deesset, offllcio et promisso do- 
mini senatorie Camerarie, demolito veteri ponte mandato Senatus, 
sectis silicibus per transversam fossam cingentem urbem aggerem 
edificarunt terreum, per quem aqua in Tossa sisti et ex ea educi 
possit, et cuiincumbat tum pons, tum vallum, quo vallum utringue 
defendi queat. In hujus edificii exiructione pro rudibus, sectis ei 
politis siliecibus, ferreis anchoris, lignis, musco, mercede et allis 
necessariis exposita sunt, quae sequuntur. — Summa 1850 t. 4s. 2d. 

1) Vergl. oben ©. 816. 

2) ©. Regkmann's Lübecker Chronik 4.93. 154547. Panli in ber Zeit 
ſchrift f. Lübeck. Geſchichte B. I. ©. 886 figb. 


435 


Im faluen xlvj. yare ftoruen iij borgemenfter to Hambord, 
alfe nomelyfen ber Dyryk Hohbufen, ber Johan Hulpe, her 
Johan Rodenbord. Vmme duſſe fulue ) tyt wart eyn ratman 
io Hamborch to eynem borgemeifter ermwelet, ber Jurgen Plate 
genant. So begaf pt ſyk, dat de ſtede, alfe Lubek, Ham⸗ 
borch, Luneborch und Wyſmer, eyne fafe to vorhandelende, 
do moſte de ergenante Jurgen Plate na Lubek van vnſer 
ſtat wegen. Do moſte men brot vnd mel mytnemen vt Ham⸗ 
borch vor de heren vnd deners, vnd haueren vor de perde. Hyrut 
ys wol to bedenken, wat eyne tyt yn dyſſen Reden geweſt yß. 

Vnd yt was doſulnuneſt eyn lank, hart, pur wynter, wente 
yt fros by xij weken, er yt vpwekede, by iij weken vor Wy⸗ 
nachten wente to Vaſtelauende. Vnd wy hadden twiſten Wynachten 
vnd Vaſtelauende x weken vnd ij dage.) 


Anno xlvj. fenk eyn krych twiſchen dem keyſer Carolo dem V., 
churfurſten to Saxen vnd lantgrauen to Heſſen, Philyppus 
genant, ym ſommer vmme funte Johannes an. Vnd heft ve 
twuft!”) twyſten dem keyſer vnd churfurſten van anfange des 
Lutters lere gewart. ) Wente de ergedachten furſten ſet⸗ 
teden ſpyk wedder den kepſer vnd vorbeden den Martinus 
Lutter, dewpyle be Gades wort reyne vnd klare lerde, welkes 
den h) keyſer hart vordraten. Hebben de ergedachten furſten, alfe 
hartich Johannes Frederyk, churfurſt to Saren, vnd 
Philygppus, lantgraue to Heſſen, eyn vorbunt myt eilpfen 
anderen forſten, alſe Anholt, Mansfelt vnd etlpke ſtede mer 
gemaket, alſe Außburg, Nurenberg, Frankvort, Ham— 
borch, Brunsmwyf, Bremen, Meydeborch vnd etlyfe ander 
ſtede. Dat ys dat confeſſion vnd vorbuntenyſſe to Außburch 
gefcheen,2) yn meninge, efte de keyſer mit gewalt wat wedder fe 
vornemen worbe, eme mit gewalt wedder to ſtande. 

Dewyle de feyfer ond alle veinde des euangelii mylfampt 
dem paweſte ſulk eyn vorbunt eruaren, hebben fe lange fulf eyn 


) fulven 4. ſüloige 2. HP. g. ſteht in 1.2. hinter: heft 
be. ) twit 2. ©) gewardet 2. 1) welker dem 1. 


ı) Die alte Faſtnacht, Sonntag Esto mihi fiel im Jahre 1546 auf den 
7. März. *) Der Chroniſt meint die Augsburger Eonfelfion und das 
Shmallalder Bündniß v. 3. 1590. 

285% 





436 


vorbunt myt lyſt to trennen”) vnd den be Iutterffen eyn 
mal vttoradende vorgenamen. Do fe auerfi gefeen, dat yt myt 
Iyft vnd bouerie nycht fon wolde, nemen fe vor, de fafe myt 
gewalt vttorychtende. Vnd de pamelt, keyſer und alle gotlofe 
byfchoppe, monnefe vnde papen fammelvden yn eren Janden vele 
vnd grot gelt etigfe yar. Darna ym rivj. yare wart eyne rykes⸗ 
dach to Regensburg beropen. Myddler tyt worden yn bee 
keyſers lande allenthaluen ruter vnd knechte gefammelt, vnd ges 
dachten de furſten vp dem rykesdage to auerylen vnd den myt 
gewalt vort to houwende, alſe dat euangelion angenamen hadden 
vndertodruckende. De tyt auerſt des rykesdages qwam, vnd eyn 
yder furfte gedachte darhen to kamende, vnd hapeden), de lank⸗ 
wylyge twyſt vnd hat ſcholde dar bygelecht werden vnd nu 
allenthaluen ym dudeſchen lande gut frede werden. Do etlyke 
auerſt dar qwemen vnd geſeen, dat vele ruter vnd knechte vor⸗ 
handen weren vnd ſyk alle dage mer vnd mer beſtellynge vtginf, 
vordryſteden ſe ſyk vnd vrageden keiſerlik mayeſtat, wat dat vor 
eyne meninge hebben worde vnd wat fe ſyk to ſyner mayeftat 
vorſeen ſcholden? Gaf he ene eyn antwort: dar weren etlyke 
vngehorſam furſten vnd ſtede, de wolde be ſtrafen. Do mars 
keden de furſten wol, dat yt ene gelden worde, vnd ruckeden van 
dar vnd ruſteden ſyk ok tor were vnd togen dem keyſer entye⸗ 
gen. Vnd qwemen de churfurſten to Saxen vnd lantgraue to 
Heſſen ym lande to Beyeren by Donnowedder toſamende. 
Auerſt dar wart nycht manaftyges »“) vtgerichtet. De furſten 
ſynt dem keyſer ſtif genoch geweſt, auerſt de keyſer hadde der 
furſten houetlude mit gelde geſaluet, dat ſe dem keyſer trouwer 
weren den oren furſten. Do nu de ergedachten furſten to felde 
teen wolden, heft hertich Johan Frederykes, churfurſt to 
Saren, ſynem vedderen, hertich Morytz to Saxen, fon lant 
vnd lude beualen, dewile he to felde were. 

Auerſt Do de keyſer geſeen, dat de furſten auerlegen weren 
yn gewalt, heft he dem hertich Moritz ok mit gelde geſteken vnd 
eme gelauet, dat be eme tom churfurſten maken wolde, wo be 
“em by vnd dem churfurſten, ſynem vedderen, afvallen worde. 


”) Bremen 1. 2. =) hapenden 1. hapen 2. =") nahm⸗ 
baftiges 2. 








457 


Darvp heft hertich Morytz volk gefamlet vnd dem dhurfurften 
ſyn lant myt gewalt yngenamen. Do de churfurſte dat vor⸗ 
nam, heft he vnd ſyn frouwen vader, Philippus, lantgraue 
to Heffen, em fruntlyk geſchreuen vnd gebeden, dat he van 
folfem vornemende afftan wolde vnd bevenfen barnegeft, wat 


darvt entſtan konde. 


Auerſt hertych Morytz blef by ſynem vornemende vnd 
achtede dat ſchryuent van ſyner frumen vader vnd ſynes ved⸗ 
deren ſchriuent gar gerynge. Darumme moſte ſyk de forſten vam 
keyſer wenden, erem lande vnd lude to hulpe, de lantgraue na 
ſynem lande, de churfurſte na ſynem lande. Do de keyſer dat 
vornamen, ruckede he mit gewalt na. Do makede ſyk Moritz 
by den keyſer myt ſynem volke, und dem churfurſten na geylet. 
De churforſte hadde vorſpeiers vte. Auerſt fe qwemen eme 
to haſtigen vp de hant, vnd wort de frame forſte auerylet vnd 
gefangen, dewyle he nicht by ſynem geweldygen hupen was, 
vnd yn de lynke backen vam oge wente dorch de lpppen gehouwen 
vnd darna vor Wyttenberge gebrocht, vnd de flat vpgeeſchet; 
auerſt ſe wolden nicht. Do drouweden fe em, fe wolden em 
den kop afhouwen, wo ſe de ſtat nycht yn des keyſers hant 
geuen. Do bat de churfurſte, dat fe de ſtat yn des keyſers hende 
geuen, welkes fo geſchach. Do auerſt de keyſer bynnen Wyt⸗ 
tenberge qwam, nam he alle dat beſte geſchutte vt der ſtat vnd 
vorde yt mitſampt dem churfurſten gefangen wech. De gefenke⸗ 
nyſſe auerſt des churfurſten geſchach anno xvcxlvij den xxiiij. Aprylis 
to Mulberge twyſten Torgow vnd der Elue. 


Do nu de lantgraue erfoer, dat de churfurſte gefangen, heft 
be ſyk dapper yn ſpnem lande geruſtet, ſyne huſe m) beueſtiget 
vnd beſettet, yn menynge, ſyk wedder den keyſer tor were to 
ſtellende. Do auerſt hartych Moritz ſodans vornamen, heft be 
ſykby Philyppum, den lantgrauen, welker ſyner frouwen vader 
was, gemalet vnd em gelauet, wo he tom keyſer to Halle) 
yn Saren famen ”) vnd em Y mytbryngen den gefangen hartid) 
Hinrit van Brunswik mytfampt fynem fone Carolo Bictorj, 
fo wolde he em eynen gnedygen heren am keyſer auerfamen, ond ' 





») ſyner bufr 1. °%9) bale a. 2) kammen 2 Dmıi. 





438 

alle dynk fcholden to eynem guden ende Tamm. ‘De lantgraue 
gelouede ) Moritz vnd dede, wo eme geleret wad. Do he nu 
vor den feyfer qwam, Dede be eme eyn ) ertfal vnd auerants. 
werdede beyde gefangen furften dem keyſer. Do mort be ym 
fchine der gnaden angenamen vnd darna eyn ſtatlyk gaftebot 
angerychtet. Do ſe wol gegeten vnd gedrunken hadden, wolde 
de lantgraue na ſyner herberge ryden efte gan. Do wort be 
vp der ſtraten vt beuel des keyſers gefangen namen vnd wech 
auer eynen ort gebracht vnd al dapper mit Spaniern vorwaret 
vnd darna weh na Mechelen gefort, dat men lenger alſe ya 
eynem yare nycht wuſte, wor be henne gefamen were, jo de 
keyſer em er ſyner ) tofumpft doch bar to hertich Morytz vnd 
andere frey geleyde af vnd to gelauet hadde, ane yenige vare.) 
Hirvt pß to markende, wat be kepſer vnd be by em ſyn vor eyn 
herte yegen de dudeſchen furſten dragen. Dyſſe gefenkeniſſe 
geſchach pm ſuluen xlvij. yare. 


Anno 47 wart be wal van dem wynſerbome achter dem 
ſchepebuwerbroke her wente vor den nedderen boem bes 
tenget to mafende. ) 


Im fuluen yare wort dat blodhus vor dem nedderen 
bome vonder dem walle to vp dem flatgrauen. 2) 


") lavede 2. °) eiuen 2. ) ſinen 2. “) frage 1. 


1) Bergl. S. 316 u. 385. Weber die damaligen Arbeiten an ven Wällen 
ſind folgende Stellen der GStabtrehnung v. 3. 1647 fehr lehrreich: 
- 416 tal. 19 s. 4 d. conversa sunt ad ligneum propugnaculum, vulgo 
staket, a porta lapidea usque ad rotundum vallum versus Ham- 
merbrok (vergl. oben &. 885). 1219 tal. 8 s. ad vallum a porta 
Tapidea usqye ad turrim rotundem (Thurm beim @piteleribor). 
941 tal. 12 s. ad vallum a turri rotunda usque ad Alstriam. 96 & 
17 s. pro lateribus gquadratis et calce ad murum supra Resen- 
damme.... 5728 tal. I9 s. ad struciuram fundamenti lapidei et 
valli in chono paludis prope hortum Pauli Baren (Ende ber Rei⸗ 
merstwiete). 770 tal. ad structuram rolundi valli ante portam 
euriae strucinrae (das im J. 160 abgebrochene Bauthor bei nem 
alten Heinen Bauhofe). 1175 tal. 19 3. 6 d. ad structuram fosse 
et valli iuxta ramenhave. 
Stadtrechnung v. 3. 1547: 1782 tal. 5 s. 3 d. ad struciuram lignei 
propugnaculi, vulgo des blockhuses, collocato in chono valli 
porte Anscharii. 


— 





439 


Im fuluen yare wart of de wal von dem myllerendare 
vorch de wift mente to dem damdare betenget to makende. ) 


Im fuluen yare were iij eclipfye: der mane ij vnd eyn 
der funnen. 

Im fuluen xlvij. yare was eyne peftelentie to Hamborch, 
vnd yt flarf geſwynde, fo dat vele volkes flarf. At gink auer 
yunt, ſtark vnd fullenfamen volk vnd kynder. 

Vmme dyſſe tit wort dorch den erbaren rat vorbaden, dat 
men na dem dage vp dem broke nene huſer myt ſtro, ſunder 
mit ſtenen decken ſchal, vnd ys dat brok van dyſſem dage 
bet herto ganz wol vnd mechtich vorbetert mit huſe buwen to 
Hamborch. 

Sm ſuluen xlvij. yare wart Bremen belecht van hartych 
Eryk to Brunswyk und Runebord, auerf he wart bar af- 
geroget, dat he yt nycht mer bogeret. Vnd fynt de flede ben 
van Bremen to hulpe gefamen, alfe Hamborch, Brunswyf, 
Hannouer vnd etlgfe mer, auerfi be Lubeſchen vnd Lune⸗ 
borger nit. Dewyle auerfi Bremen belegert was vnd de 
ergenante ftede volf fammelben, mydler tyt wert de churfurfte ges 
fangen, alfe yE bauen gefecht hebbe. So hadde de graue Albert 
van Mansfelde und Byim?) Tomeshirn") eilyke ruter onde 
Inechte by eynanver, welter dem churfurften toftenvich weren, ®) 
Do auerft de ſtede myt der yle neen volk befamen konden, 
fchideden fe an den grauen van Mansfelt, dat be den fteven 
dat volf toſtan laten wolde vnd be velthere biyuen, welter fo 
geſchach. Vnd warb eyn platz beropen, dat fe fpf ſamlen wolden, 
nomlit op de lauge wyff to Brunswyk. 

Dar fpnt onfe, der Hamborger volk, vif flegende fenlyn 


“) Zomebbere 1.2. 


1) Bergl oben ©. 8316, 835. GStadtrechnung z. 3. 1547: 5992 tal. 8 s. 
8 d. ad usum valli a Resendamme per pratum usque ad vallum 
rotundum prope Milrendor — der neue Wal. Die befte Erläuterung 
gewährt der alte Riß Hamburgs bei meinem Programme zu dem 
Berfoflungsfefle 1828. 

2) Daß der felten genannte Borname hier richtig angegeben iR, wird 
beftätigt durh die auf diefen Kriegsobriſten gefchlagene dreiedige 
Mebatlle, welche Kohlmann: Schlacht bei Drafenburg ©. 92 f. be: 
ſchrieben Hat. 

2) Bergl. oben ©. 816 und 884. 


440 


fnechte, und myt iije ruter vj gegaten finde. Vnd vor tj ftude 
gingen ij molenperbe ond vor de anderen ”) ſtucke gingen vj 
perde, vnangefeen, dat hertich Eryk mit ruteren vnd knechten 
vorhanden was. De meyfte deel der knechte weren boeßmans 
ot Hambord, vnde geſchach de vttoch vt Hambord iij weken 
na Pafchen. 

Do fe nu alfo dor dat lant to Luneborch geruft vnd 
vp de lange wyff qmemen, weren der anderen ftede Tnechte 
vnd ruter vorhanden mytfampt dem grauen van Mans⸗ 
felt. Vnd worden balde ver ſake eynes vnd togen van bar 
dorch bartih Erycus lant, roueden vnd branden, wat fe 
auergwemen. 


Do hertich Eryf dat vornam, makede be ſyk balde op van 
Brenen den feynden entgegen op den Kropelsberd, by ver 
Wolp und Drafenbord belegen, ) yn meninge, ven ber 
yntonemende vp ſynen vordeel vnd der feinde, be bar to ers 
warden. ) Vnd hadde epn vorbunt myt eynem eddelman, 
Wrysberch genomet, dat fe op eynen dach vnd flunde dar by 
eynander kamen wolden. Wente de ergedadhte Wrysberch hadde 
of ruter vnd Inechte by eynander und hadbe of mit vor Bremen 
geweſt. Do fe auerfi van Bremen togen, togen”) fe yn twe 
bupen, vmme ver fpife ond voders wylien. Auerſt Wrysberch 
vorgat de tpt, vnd de graue van Mansfelde toch bapper vort 
vnd grep hertich Eryk myt ernfte an, alfo bat fe de flucht 
nemen moften. Vnd de fladıt wort fwar, dat dar yn de iiij 
dufent vp hertich Erifes ſyden bleuen, ve yn der Weffer vor- 
drunfen ynd dot geflagen worden; vnd worden iiij duſent 
gefangen. 

Wrysberch qwam, do de flacht noch vorhanden wad. Do 
be auerft fach, wo de fafe flunt, rucdt be na der troffe, dar dat 
gelt was, und rudede darmyt darvan na Mynden vnd let bertich 
Eryk biyuen, wente he hadde alle dat gelt, dar men der ſtede 


”) gegaten ftüde bavor 28 mollenperbe unbe vor be an. 2. 
”) erwaren 1. ermwärten 2. *) togen fehlt 1. _ 


) Der Gröpelberg am Bröpelfee, ungefähr eine Stunde norböftlih von 
Draltenburg unweit der Weſer. ©. Kohlmann a. a. O. ©. 8. 


441 


volf myt befolven ”) ſcholde. De rptmefter auer ver hamborger ruter 
was eyn van Luneborch, Rafper Tobynf, eyn fon man and beit. 
De auerft auer de landesknechte was ber Cort Pennynk, eyn 
olter Trygeöhelt, welfern”‘) be lange geuolget hadde van joget 
op. Vnd em vmme fyner ervaren’)s vnd gefchifiycheit wyllen be 
foninf van Engelant, Hinryeus, de fofte genant, ) to eynem 
rydder gemalet, haet ) geflagen vnd em alle yar vt Engelant 
epnen marfipfen fummen geldes, alfe 300 eronen, togeſecht hate, 
und em of folgede, fo lange de konink leuede. De fuluige Cort 
Pennink hadde vp eyn mael den Franzoſen wedder den keyſer 
Carolum den V. gedenet, vmme bat xvcxl. yar vngeuerlyk. Do 
auerſt de krych gerycht ) twyſten dem keyſer und koninge van 
Frankryken, 98 Cort of na fpner gewanſtede, welker to 
Zelle ym lanve to Runebord belegen, getagen. Do auerft de 
keyſer ervor, tat Cort Pennink to Zelle war, fchref be an 
bertih Eryk to Qunebord, dat be em dar vnd of yn ſynem 
aanzen furflendom nepne wanſtede vorlouen noch gunnen fcholbe, 
fo lef eme fone gnabe were. Der orfale de ergenannte Cort 
Penninge van Zelle na Hamborch wyken mofle. ‘Do auerft 
be dar gefamen, wert eme vorlouet borger to werben vnd eyn 
bus dar to fopen. Vnd wert Kort Denninge alfe eyn borger 
to Hamborch vond belt ſyk erlyk, alfo dat he to eynem ouerften 
to Hamborch gemalet wert, alje yE bauen gemelvet hebbe. Pt 
was auer vm dat rlir. yar, do he vam foninge yn Engelant 
io eynem rydder geflagen wort, wente bo was de krych twpfchen 
den ryken, alfe Engelant und Scotlant. De myt vor 
Drakenborch weren vi der flat Hamborch de houetlude, weren 
alfe Clawes Range, eyn borger vnd fihppper to Hamborch, 
ber orfate be of auer de boßmans, welter ſyk annemen vnd 
fhryuen leten, beuel hadde; de ander was Jacob Hynife, 
welfer ſyk to Luneborch enthelt. 

Do fe auerft de flacht gedan vnd wedder to hufe qwemen, 
brocdten fe myt alle gefchutte vnd wes fe ſus mytgenamen 


r) beſcholden 1. 7) welker 1. 9) eben 1. 9 hart 1. 2. 
>) gerychtet 2. 


1) Es {A erfichtlich Heinrich VIII. gemeint. 


442 


hadden, bat tom kryge denfilygf was. Dnd bauen dat brochten 
fe nody eyn fenelyn myt, dar des keyſers wapen ynne flunt. 
Vnd wart darna yn de fchippergefelfhop gebangen, ven ſchyp⸗ 
peren to eren, dewile yt de boßmans ym felde gewunnen hadden. 
De Hamborger hadden of vj boierd op de Weffer, ven van 
Bremen to beften, mit aller tobehor gefhidt. Do auer de Hadıt 
geicheen und Bremen entlebdiget, darna, bo bat ganze regi⸗ 
mente nody vorhanden was, rudebe de auerft, graue van Mans⸗ 
felt, pn dat fiycht to Verden vnd gewan of Rodenbord, 
baruınme dat de bufchop van Bremen, hertych Erpftoffer, 
des hartih Hinrikes bes jungeren van Brunswyk brober, 
bem hertich Eryfen bygeplichtet hadde wender de van Bremen. 
Auerſt dar wart pn der ſake gehandelt, dat de byfchop ſyn lant 
vnd hufer wedder beawam. De graue van Mansfelt nam 
auerft hertih Erifen gefchutte ond vorde pt bynnen Bremen; 
bat weren fartouwen und flangen vnd ander gut gefchutte. Bud 
erhelt fyf of de graue van Mansfelt yn ver flat Bremen 
wente yn bat lij. yar van dem xlvij. an. Wente de keiſer hadde 
dem ergenanten grauen ſyn lant und lude genamen, barumme, 
Dat be dem churfurft to Saren wedder ben fepfer gebenet 
bapde. He gaf ouerft dat lant des Mansfelt fpnem brober; 
de erhelt pt fo lange, wo bauen gemeldet. 

Anno 1548 toch de feyfer na Außburg vnd heit der eynen 
dad) myt etipfen gotlofen furften vnd wart dar de gades⸗ 
lafterunge und fohendinge, dat”) heyloſe vnd verflofede In- 
terinn dar gemafet dem Teyfer vnd anderen gotiofen furften 
vnd byfchoppen to gefallen, dorch etlyke fchelme und boſewychte, 
de vorben oftmals ve reine lere des euangelii geleret vnd bes 
kennet bebben, auerft allen veinven?") des euangelii nu buchelen 
vmme des bukes vnd werliigfe ere wyllen, alfe meyſter os 
bannes Agricola efte mefter Aßleuer genant, vnd etiyfen 
anderen ſchelmen mer. 

Im fuluen yare wart eyne accyfe vp dat hamborger beer 
gefettet, aljo dat eyn pder borger vnd ynwaner of yn ber flat 
gebede van eyner tunne hamborger beer viij 8 tor aceyſe geuen fchal; 
vnd de accyfe ſchal iiij yar ftan, vnd gink op dat nie yaran anno zlir. 


2) wart — bat fehlt 1. * veinbe 1.2. 


443 


Im fuluen xlviij. yare wort funte Johannes kerke yn 
Hamborch wedder vorbetert, dewile fe nu by v ofte xxvj yare woſte 
geftan beft ond ganz vorfallen mad. Vnd wort eyn prebypcante 
van Stade geforbert, myt namen her Dyryk. ') De 98 epn 
ganz gui prebicante geweft vnd groten tolop van‘) volk gehat, 
dadorch de erbenomeden karken mechtich vnd feer vorbetert worben 
vB. Vnd 98 de erfte fermon van ber Dyryk darynne gefcheen 
iiij weken na Pafchen ym bauen gefchreuen yare. 

Anno 49 98 eyne druderie wedder t0 Hamborch ange⸗ 
fangen. Bnd wa® mer alfe yn xx yaren neen brud to Ham⸗ 
borch geweh. 9) - De fe auerft wedder anfen!, hetede mefter 
Jochim Low. 

Im fuluen yare wart dat damdor nye gemafet buten der 
Alfter, dar de vorgulden bofftaue vp fan: Tantum perge Deo ır., 
mitſampt den muren, bar men twiflen dorch varet und geit. ®) 

Im fuluen yare 98 epne Flene fee ym lande to Myffen 
bi Sobeke“) tij dage yn blot vorwandelet worden. 

Im fuluen yare wort eyn grot fyſk twifchen dem Efholte 
onb des Greuen baue vor Hambord gefangen, eyn ftufinulle 
genant. He was auer rij vote lank vnd dyder alfe eyn 
bamborger tunne. © 

Vnd was auermals eyn eclipfy3 ber manen. 

Bad wart of dat wolfte vor dem ſchardare, dar men 
vonder borchgeit, wol iiij vote vorlenget na der flat wert. 

Im fuluen pare d) vmme funte Laurentii ym ſommer wort 
be graue dord bat brof gegrauen, dar bat water borchvalt 


e) vnd 1. e) Sodbede 2. 4) Anno 1550. 2. 


) Dirit Jürgens oder Zarius, ein Frieſe, 1551 März 8. zum Paflor 
an St. Nicelat erwählt Er farb 1566 November 25. Der Rame 
fehlt in Janſſen's Nachrichten über die hamburg. Kirchen, ©. 45. 
Ausführlich Handelt von ihm C. Möndeberg a.a.D. ©. 127 f. 

2) Diefe Angabe iſt ungenau, da Jürgen Richolf bis 1581 zu Hamburg 
drudte und von Franz Rhode eine Reihe hamburger Drude aus den 
Jahren 1586 und 1587 vorhanden find, auch von 3. Löwe bereitd aus 
dem Jahr 1848; ber Stillſtand ber Preffe alfo nur etwas über zehn 
Jahre gewährt hat. 

®) Stadtrechnung v. 3. 1549: 528 tal. 19 s. 8 d. boc anno expensa 
sunt ad Consiruendum murum et portam supra Resendam. 

%) Bergl. oben ©. 836. 


444 


vor der Feddelen auer, barumme, bat de firom dem depe to 
beften kamen fcholde vor dem Efholte to Hambord). 

Im fuluen yare font vele feltfamer vnd wunderlyfer tefen 
pn) Saren am hemmel gefeen worden. , 

Im fuluen yare wort dat wolfte, dar de teyelers under 
dem walle mit der erden dorchſcheuen, by den teygelbufen 
tmwolf vote vorlenget na der ftat wert. 

Im fuluen yare wort of de fharbrugge vor Hambord 
to epner ſtrykwere gemafet. ') 

Vnd wort of dat For to funte Nyclames to Hambord 
vorgrotert*) vnd dat lector, dar de fcholers op ungen, gemafet. 


Im fuluen yare 2) vmme funte Laurentii wort de ftat 
Brunswyk van bhertigen Hinrif van Brunswyk belegert, 
auerft nicht vele befchaffet, funder darna fort vor Mychaelys 
mit allen fhaden vnd fchanden afgetagen; ®) und hebben de van 
Brunsmwyf dem hartigen den meiften deel van ſynem beften 
adel erfchaten. 

Dewile auer bertih Hinryf afteen mofte, beft ſyk bertidy 
Jurgen to Mefelenborch by ten hupen gemafet vnd ruter 
vnd fnechte begert, vnd ys em weddervaren. Vnd heft hertich 
Jurgen einen twyſt mit ſynes vaders broder, dem olden hertich 
Hynryk to Mekelenborch, gehat, worumb yß my vnbewuſt. 
Auerſt men ſede, he hadde den olden hertich Hinryk gedrouwet, 
he wolde ome den grawen bart vtropen. Darup heft hertych 
Hynryk of ruter vnd knechte geſamlet vnd gedacht, fyf tor were . 





) ym 1. ©) vorgrotet 1.2. 


ı) Stadtrechnung 4. 3. 1549: Ad construendam testudinem et locandum 
fundamentunm der strickwere ante portam Anscharianam 727 tal. 
175.2d. 

2) Der Berfaffer bemerkt nicht, daß er hier auf Das Jahr 1550 überge 
nangen if, welches Zahr in unferer Hanpfrift 2 zu frühe ange: 
nommen feheint. 

») Der Anfang (Auguft 10.) und die Aufhebung der Belagerung iſt von 
unferem Chroniften fpäter angenommen, als von den unter einander 
wiederum abweichenden fpäteren Gefchichtfchreibern.. Bergl. Have: 
manna. aD. Th. II. S. 381. Doch Rethmeyer Braunſchweig⸗ 
Lüneburg. Chronik Th. II. ©. 913-915 verzeichnet den Hergang der 
Belagerung vom 14. Zult bis zum 7. September. 


445 


to ftellen, wowol yt doch dorch ander myddel nablef, alfe yk 
birna feggen wyl. 

Dewyle nu bertid Jurgen ruter ond knechte befamen, ys 
be myt dem ganzen bupen, der v duſent was, ynt ftidhte to 
Meydeborch gerudt ') 1) ond dar allenthaluen gebrantfchattet vnd 
einen yderen dat ſyne genamen, welter ven Meideborgeren ouel 
vordraten. So ys de graue Albert van Mansfelde fort 
tovoren van Bremen bynnen Meydeborch gekamen vnd ſyk 
dar by den borgeren erholven, vewyle he van lant vnd lude was, 
wo yl bauen gefecht hebbe. So heft de ergedachte graue eynen 
guden frunt by hertich Jurgens bupen gehat, de heft em ges 
fchreuen, dat fe gut vpſycht yn der flat hebben fcholven, vnd be 
be beren vnd borger warfchumwen, welf of fo geſcheen. Auerft 
de borger wolden den grauen nycht horfen, 5) wente fe hadden 
eyne valfte tutinge, der feynde weren men xiij bundert; vnd 
rujleven ore wagenborch bapper to vnd togen den feynden ynt 
felt entyegen vnd gedachten fe to flande, dewyle alje erer fo 
geringe weren. Do fe nu ynt felt qwemen by Hylderslewe, 
dre myle wegeö van der flat, weren be vyende dar vorbanden 
vnd vmmergngeden de van Meydeborch myt fampt ber 
wagenborch, vnd wo yt geſchach, was de wagenborch apen. 
Do auerſt de veynde dat geſeen, ſynt ſe dapper to en yn 
de wagenborch myt den perden gerucket vnd geſlagen, geſcha⸗ 
ten, geſteken, wat ſe auerkamen ſynt, vnd ſe ganz vt der 
were gebrocht vnd entlyken de wagenborch mitſampt allen to⸗ 
behor genamen vnd wol iije borger, ane landesknechte vnd buren, 
erſſagen, den xxij. September, der ok eyn grot andeel was. 
Auerſt de veynde ruckeden em na vnd beronden de ſtat. Do 
qwam hartich Moritz to Saren tor ſake van des keyſers 
wegen, wente be keiſer was of der flat vmme des euangeliie‘) 
vient, vnd wort alfo de flat hart vnd ſwar belegert yar und 
dach, wente dar worden ful blodhufer vmme gebumet. 

Dewyle de van Mepdeborch ven erenft fegen, font fe 
vafen vigerudet und den veynden groten ſchaden gedan; und wo yt 
geſchach, rudeden fe of fort vor Wynachten ot to feharmuffel. Vnd 


N. gerift 1. 8) gehorden 2. 8) Fehlt: willen. 
1) Er rüdie in das Stift Magdeburg am 16. September 1550. 


446 


98 hertich Jurgen of mit ym banze geweſt vnd ber flat to na 
gefamen, fo lange, dat be vmmerynget vnd entipfen ‚gefangen 
wart vnd bynnen Meydebord, gebrodt. ?) 


Do auerft hertych Hynryk van Mekelenborch ſach, dat 
ſyn vedder aljo mit ven Meideborgefhen angefangen hadde vnd 
yn ſynem lande fafl opgefreten was, berade be ſyk vnd gaf dem volfe 
vorlof. Do auerft de’graue Albrecht ) van Mangfelde bat 
vornam, mafede he ſyk by dat wolf, alfo dat dat volf em fwor.®) 
Darna mafede he vt dem lande to Mekelenborch auer ve 
Elue ynt Oldelant und brantfchattede dar wol vum!) x bufent 
daler vnd r hynxteperde vnd r more ) vnd rudebe vort ynt 
ſtychte to Verden vnd beleve Rodenbord. Myddelerwyle 
dede he groten flyt vortroſtinge by den ſteden vmme ruter to 
bekamende, vnd gaf vor, he wolde de van Meydeborch ertofen 
van erer belegerynge, vnd brochte 9 yt fo verne, bat he wat 
vortroſtinge beqwam. ) 


Mypddelertyt makede ſyk hertich Hynrik van Brunsmpyf 
mytſampt ſynem broder, dem buyfhop van Bremen vnd 
Berden,”) vp na Meydeborch ond begerden van dem volke 
eynen toch ynt ſtichte van Verden vmme Roden borch ty ent⸗ 
leddiget, ) welker em wedderuaren yß, vnd be blodhufer wol 
beſettet vnd hertich Morytz ſulueſt myt herafgetagen. Do auerſt 
de van Mansfelde dat vornamen, ruckeden fe myt dem ganzen 
hupen, ber xiiij fenlin was, van Rodenborch bynnen Verden.” 
Vnd wart alle dage groten fiyt by den ſteden gedan, vmme gelt, 
ruter to befamende. Auerſt do yt vp dem aldernodigſten was, 
togen de van Lubek de hant daruan vnd ſeden, fe konden te 


— — 


b) Alert 1. *) van 1. 9 moder 2. bedachte 1. ) Schluß 
der Hſ. 2. =) Vorden 1. 2) 2ies: entlebbigen. 


1) 1550 December U. 

2) Weber diefe vom Grafen Bolrad von Mansfeld (nicht wie oben deſſen 
Bater Albrecht) und dem Freiherrn Hans von Heideck „vergabderte- 
Knete f. F. U. v. Langenn Herzog und Churfürſt Moris Th. J. 
©. 453. Auch iſt es nur Graf Bolrad, deffen die hamburger Stadt 
rechnungen v. 3. 1548 figd. gebenten. 

2) Vergl. Havemann Gefchihte der Lande Braunſchweig und Lüne⸗ 
burg Th. II. ©. 2686. 


8 


447 


ö— — 


nenem gelde kamen; de Hamborger vnd Luneborger hadden 
wol wat gedan. Auerſt do de Lubeſchen nicht wolden, blef yt 
ganz na vnd de graue vorlaten. 

Hertich Morytz auerſt toch flux herdor vnd lede ſyk by 
Berden. Dewyle de beiden hupen yegen eynander legen vnd 
de bynnen Verben nene ruter by ſyk hadden, vnd hartich 
Moritz faſt ruter hadde, wert yt vordragen ſunder blotver⸗ 
geten ) vnd de hupen bynnen Verden geſchoret. Vnd etlyke 
bleuen by hartich Morytz hupen, vnd de anderen, wor ſe 
wolden; vnd toch Moritz na Meydeborch. Do ſe auerſt vor 
Meydeborch gekamen, hebben de Meydeborger ofte ſcher⸗ 
muſſelt vnd eyn tumult yn der ſtat geholden, alſe wolden ſe tor 
flunt 9 mit aller gewalt hervtvallen. Vnd ſynt auerſt nicht 
vigefamen vnd fe yn ber ſlachtorden geholden, dat fe gefraren 
bebben, dat de helle braten mochte. At YB auerfi darna to 
eynem vorbrage geraden, 2) wo? yß my vnbewuſt, vo fe yar und 
dach darvor gelegen hadden. 

Ik hebbe van eynem markeſchen manne gehort, dat de feynde 
fulueft gejecht hebben, dat fe vor Meydeborch yn de twe vnd 
twintich dufent vorlaren hadden, vnd mer. alfe ije ebbellude ut 
der Marke, vt dem lande to Myffen und anderen orben. 


Anno 51 heft yt paßlyf gefraren vnd vele gefneyt, vnd 
wekede op de Baften haſtigen vp, fo bat vele water qwam vnd 
de Elue grot wort, fo bat de dyf bauen yn der Gamme yn⸗ 
brak vnd darna de Dffen= und Bylwarder. Vnd dede groten 
ſchaden, bat bat water mer alfe eynen vadem auer alle marfl- 
Iande ber funt van Geſthacht wente vor Hambord. Wolden 
fe auerfi webber qwyt wefen, moflen fe ven dyk by Heyt- 
mans huſe dorchſteken, dat alfo dat water wedder afveyl. 

Im fuluen yare qwanı de ſwetkrankheit wedder to Ham- 


°) ſtovndt 1. 


2) Die ehrenvolle Eapitulation warb am 7. Januar 155leyınterzeichnet. 
©. v. Langenn a.a.D. ©. 454. 


2) Die Beflegelung des Bertrages geſchah am 3. November 1551. 





— 


borch myt eyn ſchip, dat vt Engelant qwam, auerſt gar weynich. 
An Engelant auerſt weren dar vele yn geftoruen. ) 

Im ſuluen yare wort de ſtundeklocke to ſunte Nyclawes 
to Hamborch vt dem Flenen torn, de vp der ferfen bauen dem 
fore fleit, gewunden vnd an den groten torn gehangen ven 
xxviij. Auguſti. Vnd wort darna de ſchiue vor often barben 
gewunden den xxix. Detober, vnd de ander vor weften den 
xx. Nouember vnd de drubde vor fuden ben rir. Decembris, ® 


Im fuluen yare worven de fchutte vp dem brofe by den 
foppen gemafet, bar dat water borchvalt, vt dem grauen, dem 
depe tom beften to Hamborch. 


Im fuluen yare worden erftmals vmme Mychelys engelfche 
lafen to Hamborch vp dem brofe gemafet dordy eynen man, 
myt namen Gotgaf, vnd ſynt vorhen nene lafen to Hambord 
gemafet. 

Im fuluen yare ®) wart der benfe ere gerechtycheyt yn 
Engelant genamen, dat dar yn twe yaren nene ſchepe hen 
ſegelden, de laken halden. Vnd wart of van der henfe bejlaten 
to Yubef, dat nemant darhen fegelen ſcholde vnd lafen halen 
ot der henſe vnd of nene ware darben foren. 


Im fuluen yare 98 auermald ein grote durynge geweft 
yn allerley ware. De wyſpel rogge galt xxx $, de garfte xxxiij & 
vnd j brum beer jcxx # vnd j tunne botter bufet bant rır 2. 
Dat befle Toep was herynk. Sus was alle dink dure. 


ı) In England war die Sweating sickness, auch posting sweat und 
stop-gallant genannt, um Anfang des Yulimonates erfhienen, zum 
fünften Male feit 1485, von feinen Soldaten aus Frankreich einge 
führt (bernach 1506, 1517 u 1528, f. oben S. 60 u.286). Zu London war 
fie nur im Juli vorherrſchend. S. H. Machyn Diary from 1550 — 1568, 
ed. J. G. Nichols, p. 7 f. u. 319. ©. auch Neocorus Ditmarf. 
Chronik. II. S. 69. 

2) In der Stabtrehnung v. 3. 1552 findet man über diefen Gegenfland 
folgende Eintragungen unter Ad diversa: 151 tal. 17 s. 9 d. soluta 
pro 3'/, schip® 1 lis® I mark& cupri ad usum horologii in templo 
divi Nicolai. — 14 tal. I2 s. pro ferramentis solutis Johanni 
Grafen A horologium S. Nicolai. — 24 tal. Lutkins dem bor»- 
meister pro translatione horologii in turri S. Nicolai. 

2) Richtiger im Jahr 1552, wie auch oben ©. 318 u. 339. 

4%) Bon der Tpeuerung im Jahr 1552 f. oben ©. 319 u. 339. 








449 


Im fuluen yare fros yt gar nychtes, men bat yt alle tyt 
regende vnd weiede”) eynen houetflorm vnd des nachtes vaken 
bliseve*”) vnd donnerde, dat men mende, de werlt wolde vorgan 
hebben. De ſtorm vnd water deden groten ſchaden un Hollant, 
Selant vnd anderen orden. 

Im ſuluen lij. yare hadden de frigſchutte vor dem myl⸗ 
rendare byna wech gedreuen vmme dat nye yar vten, vnd 
worden ym ſuluen yare ganz nye gemaket. 

Im ſuluen yare op dat nye yar wart de acſiſe wedder 
afgedan, welfer ym xlviij. bewylliget was. 

Im ſuluen yare den xv. dach des Horninges was eyne hoge 
flot to Hamborch, alſo dat dat water auer den hoppmarkede 
ſtunt vnd yn de bruwergeſelſchop lopen wolde; vnd ſtunt vor vp 
funte Nyclawes kerkhaue des auendes to ir vren. 

Im ſuluen yare den ix. Mertii weide yt des auendes to 
vij, alſe yt den ganzen winter gedan hadde, vnd hagelde vnd 
qwam ein blixen vnd eyn fer ſwar donnerſlach, bat de erde 
beuede. Vnd des anderen dages to j weide ») auermals vnd 
hagelde vnd blyxeder) vnd donnerde j ſlach. Yt dede, Got lofl 
to Hamborch nenen ſchaden. 

Im ſuluen yare wort de ſtormklocke to ſunte Nyclawes to 
Hamborch ben riij. Aprilis to eyner bedeklocken geſlagen vnd 
gemaket des Mandages yn den Oſteren; vnd of yn den anderen 
karſpelkarken myt der groteſten klocken to bedende geflagen, welfer 
vorhen nycht geweſt ys, auerſt mit klenen klocken. 

Im ſuluen lij. yare gyngen dre kynder vt Hamborch den 
xv. May myt eyner olden fruwen, welker enes mannes kynder 
weren, Hans Brandes genomet, vp eynen hof etlyk krut dar 
geſocht, welker ſe nicht gefunden, vnd van dar na dem Ekholte 
gegan, ſyk dar eyn weynich to vortreden. So heft eyn ſtucke 
van eyner wortel dar gelegen, welker dat eyne kynt vpgenamen 
vnd daraf gegeten vnd den anderen beyden ok gegeuen. Auerſt 
de kynder ſynt tor ſtunt krank geworben, vnd eyn ſtrax Dot ge⸗ 
bleuen; vnd ſynt de anderen beyden krank yn de ſtat gedragen. 
Querſt dat eyne was bed morgens of doet; dat drudde blef 
leuendich. Men mende, yt were eyn ſtucke van eyner wedun⸗ 
gelen wortel geweſt. 


») weiende 41. blixende 1. ») Fehlt: it. 
2) 





450 


Inmn ſuluen yare den xvij. May bed namiddages to iij vren 
heft yt yn Hollant to Doert byna eyn verendeel van eyner 
ſtunde gruwſam geregent, gehagelt vnd geweiget, dat de lude 
gemenet, dat de werlt eynen ende hebben worde. Vnd font de 
hagelſtene alſe eyn antey grot geweſt; und men heft angeſpchte alſe 
der ſunnen yn etliken vnd of yn etlyken alſe dornekrenze geſeen. 

Im ſuluen lij. yare let ſyk eyn ketter yn Pruſſen horen, 
Hoſyander genomet, wo dat Chriſtus myt ſynem lyden vnd 
ſteruende nicht vor vnſe ſunde genoch gedan, ſunder eyn yder 
moſte gude werke don, dar he de fülycheyt mebe begqweme. Darup 
beft de hauemefter yn Pruffen to Wyttenberge, to Lubek, 
Hambord und an andere ſtede gefchreuen, dar ore meninge vp 
to fchryuen; fo hebben de erberorden den Hofyandrum P) nedder 
gelecht myt foner fetterey. ) Hofiander ys balve darna vmme⸗ 
famen vnd den hals entwey geflortet vnd fo fun loen gefregen. 

Im fuluen yare den rrij. Augufti wende yt des nachtes fo 
grumfum flormmynt, dat allenthaluen bome myt wortelen vnd 
alte yt der erden weiden und groten fchaden yn holtingen bebe. 

Im fuluen yare den xxiiij. Julij vordrank Gert Bulderdyk 
myt ſyner frouwen vnd etlyke fyne borger vnd yunge geſellen 
vt Hamborch, alſo dat erer xxiiij vordrunken vp eyn mal vor 
Hamborch vp der Elue twyſchen der Neynmolen vnd Altona. 
Se hadden auerſt vp Bulderdykes ſchepe to gaſte geweſt vnd 
wolden na der ſtat faren vnd auerloden dat bot vnd weren 
darto drunken, Dat fe fo vmmeqwemen. It was fiylle vnd 
weyder) nicht. Se worden auerſt ven anderen dach meiſt wedder 
gefunden vnd rij vp eyner rege to graue gedragen. 


) Hoſyandum 1. p) weydede 1. 

1) Unſere Stadtrechnung 3. 3 1552. — Ad diversa: 3 tal. 2 s. pro 
libro contra Osiandrum describendo soluta Joach.Baren... 3. 3. 15583. 
Pro diversis notabiliter: 6 tal. 8 s. pro duobus tunnis cerevisine 
donatis dominis Joh. Aepino superattendenti et M. Joachim 
Westphalen pastori pro labore in confutando errore Osiandri 
praestito. Aepinus hatte im Februar 1552 im. Namen der hambar: 
giſchen Geifllichen gegen den Dr. Andreas Dfiander eine Responsio etc. 
gefchrieben, welche im Januar 1553 bei M. Lotter zu Magpeburg 
gedrudt eıfchien, wieder abgedrudt bei Staphorft Hamburg. Kirchen: 
gefhichte Th. II. Bd. I in der angehängten Belenntnüß der Kirchen 
zu Hamburg ©. 147--206. 


451 


Im fuluen yare gynk eyn dapper krich quer bat ganze 
Auerlant, wente vele bereu vnd furften weren to velde vmme 
den gefangen durfurften to Saren wedder los to krygende, 
welter of geſchach vnd wedder los wart.!) Vnd worden of vele by- 
ſchoppe darumme gebrantfchattet, alfe Menz, Wertburd, Pom- 
berdyr”) vnd andere mer, darumme dat fe nicht mit den furften, 
welfer dem euangelio onbewagen, yn vorbuntenifje ſtunden. Vnd 
wart of Frankfort belegert; vnd vele ander grote, of klene ſtede 
moften brantfchat geuen. Auerft bartih Jurgen van Mefelen- 
borch wort vor Frankfort gejchaten, ond balde barna wort 
freve gemafet. 2) 


De marfgraue Albert van Nurenberge >) hadde of eynen 
bader myt den van Nurenbarch, welter ſyk mit den bauen 
berorden byſchoppen vorbunden hadde wedder den marfgrauen. 
Auerſt de markgraue belegerde Nurenbard vnd brodte fe 
darhen, dat fe gnade begerden vnd eme vele bufent daler ger 
fchutte, lot vnd Frut, vnd des nicht weynich, geuen moften vnd 
eme lauen, dat fe nicht wedder eme handelen wolden. Vnd 
oefhah den Nurenbergerfhen yn dyſſem kryge fer grot 
fchabe, wente en worden auer je borper afgebrant, er yt to 
eynem vorbrage erredde. *) 


Do yt auerft mit den van Nurenberch vorbragen waß, 
grep be de bufchoppe of bapper an, alfe Pamberch, 9. Werz⸗ 
burd, darumme, bat fe myt den Nurenbergeren yn vor- 
buntenifje wedder en gemweft weren, vnd brochte fe entlichen dar⸗ 
ben, dat fe of frede begeren vnd vele bufent daler geuen 
moften °) vnd of lauen nicht wedder en to handelende. Darna 
befettede he ſyne ſtede vnd huſer vnd fpyfede fe dapper vnd tod) 


») Pomburch 1. 9 Pamborch 1. 


1) Vergl. oben ©. 317 n. 318 3. J. 1552 und daſelbſt die Roten. 

2) Im Juli d. J. Bergl. v. Langenn a. a. O. Th. J. ©. 536. 

2) Albrecht, Markgraf von Brandenburg-Culmbach. Vergl. Ranke 
a. a. O. Th. V. ©. 299 figd. 

*) Sie zahlten 200,000 Gulden. S. ebendaſelbſt. 

2) Seit dem 19. Detober 1552. ©. Ranke a. a. O. S.285 f. Beral. 
oben ©. 319. 


29” 


452 


darna myt dem anderen ouerggen volfe na dem keiſer) Metze. 
De lady dar mit velem volfe wedder den koönink van Franfryf 
to felde. 1) Myddelertyt vorbunden fof de byſchoppe mit ven 
Nurenbergeren und vellen af, alfe trumelofe lude. 


Im fuluen yare war de herynk 9 ganz dur, wente bar 
font Franſen yn der fee geweft, barumme de buffen vt 
Hollant nicht tor feewart hebben lopen doruen vnd herynk 
fangen. 

Vnd of hebben de Franſen etlyke fchepe yn ver fee ge⸗ 
namen; 2) darumme de Hamborger tiij fchepe to orlych tor 
feewart hebben lopen laten. Auerſt dar wart nicht vtgerichtet, 
vnd etlife, de myt op den fchepen geweft weren, feben, yt were 
men ſchimp geweſt. 

Im ſuluen yare yn der Faſten ſammelde de graue Bolrad ) 
van Mansfelde volf ym lande to Mekelenborch to Roffes 
borch; 3) men wufte auerft nicht, weme fe toftunden. Do auerft dar 
nicht mer to etende was, toch be myt dem volfe van dar achter 
Harbor ber na dem Olden lande %, den. rrij. July auer 
de Elue vnd brende etlyfe hufer af vmme de Eftebrugge ber. 
Se weren ouerft nicht ym ganzen lande, wente de Kedinger 
und de Vplanders 5) qwemen eme to bulpe. Dat ouerff de erge= 
dachte graue ynt lant teen wolte, was de orfafe, dat fe bat 
gelt anno rlvj ) 9) vigelauet, em noch nicht gegeuen hadden vnd 
em darto vwele vnnutter worbe to entbaden. Dewile alfe auerft 


r) Fehlt: to ober vor. °) berfih 1. ) Dllert 1. 
u) In 1. undeutlich: ziyf. 


1) Bergl. oben S. 318 u. 838. 

2) Es fann hier nur von franzöflfchen Seeräubern die Rebe fein; die 
Privilegien der Hanfeftäpte waren erfi am 22. Jan. 1552 vom Könige 
Heinrich IT von Franfreih beflätigt. Aus der Stabtrehnung v. 9. 
1553 erfehen wir, daß der Secretarius M. Joh. Schröder, welder 
deshalb nah Paris gefandt fein wird, für diefe Eonfirmation bie 
Summe von 1470 tal. erhielt. 

2) Au Ente Mal. ©. Ranke a. a. O. ©. 278. 

4 Vergl. oben S.318. °) Die Bieländer bei Bremen. 

6) Bermuthlich if das Jahr 1547, wo Graf Albrecht von Maunsfeld in 
diefer Gegend war, gemeint. 


453 


de Bylander mytſampt den Kedingeren ben Oldenlan⸗ 
ders to hulpe qwemen, toch des grauen volk ven ij. Auguſti 
yt dem Oldenlande pn den Styihorne, dar fe de“) meilten 
tpt vam fommer ynne legen. Vnd was den fommer full eyn 
rouent twiflen den ym Styiborne vnd Oldenlanders 1) op 
der Elue, dat vwelen luden vorwunderde, dat eyn erbar rat van 
Hambord dat lyden konde. Wente de eine nam vp den ans 
deren. mit eueren, wor fe wat krygen Tonden. Vnd qwemen de 
Oldenlanders op eynmal vj euer adhter etlife vt dem Styls 
borne to yagen vp eynen fondad, alfo dat je eme na mente 
barde vor den bom pageden und be eyne tom anderen flur vnd 
dapper yn gefchaten. Auerft fe fregen vp dat mal nemant. 
Auerfi darna den xrir. Augufli togen fe wedder vi dem 
Stylhorne na Harbord; dar legen fe of eyne tyt lank. 
Wen auerft volf van Harbor na Hambord ond etlyfe ware 
balen wolvden, hebben de Oldenlander darvp gewaret, vnd em 
alle genamen, yot was gelyf, ofte dat volf to Hauborch efte 
to Harbor to bus horde: fe nement alle wech, wen bar 
nene euer van Harborch vtgemafet worden, de fe vorbeden. 


So droch yt ſyk den ij. September to, but of voll van 
Hambord na Harborch myt rtel- vnd ander ware mit eynem 
euer faren wolden. Dat wort den Oldenlanders witlif, fo 
dat je darvp warden; vnd bo fe byna by des greuen baue 
qwemen, weren de Oldenlander dar vorhanden. Do nemen . 
de anderen de flucht vnd leten dragen na Hamborch na dem 
brofe ond qwemen vp dat brof. Auerſt fe lepen ene na vp 
dat brof vnd flogen etlyke und nemen bed houetmand Marcus 
van Semeren buöfrouwen vnd etlyfe landesknechte mer vam 
brofe, welter of ym euer was vnd na Harbordy na erem hus⸗ 
beren wolde, vnd vorden den euer mitfampt der frouwen, vnd 
wat fe fus mer befamen hadden, na dem Didenlande. Auerft 
dar wort vmme gefchreuen, dat fe balvde lo8 wort. Se was 
auerft fer geflagen vnd vorwundet, do fe gefangen wort op dem 
brofe vor Hambord. 

Dewyle auerfi de graue to Harbor lad, wort be van 


"dm 1. 
1) Bergl. ©. 818 u. 388 figv. 


454 


dane to dage flarfer, alfo dat be van bar na dem olden 
flofler to Burtebude tod, vnd lad dar by adıte dage. 
Darna branden fe etipfe dunge, am Tlofter belegen, af und togen 
darvan. Se funden ouerft etlpfe dinge, eyne fpanne lanf, van 
ſamyte gemafet ond gefloppet, dat de erlofen nunnen vnde horen 
ym ”) kloſter ere vntucht vnd bouerye ſyk under epnander mit 
gebrufet hadden. 

Darna togen fe na dem brunsmwpfeffen lande, deu 
hartych Hynryk van Bruns wik to ſokende; auerft he was 
nicht vorhanden. Se deden auer groten ſchaden, wente fe nemen 
de Stenbrugge 3 yn vnd deden fe Clawes Barner yn; 
und wart de Lychtenborch ganz afgebrantſchattet. Auerſt 
Alefelt werde ſyk dapper vnd manlyk. Auerſt Boklam wort 
gar vtgebrant op ri huſe na, 9 alſo dat grot ſchade geſchach 
allenthaluen ym brunswykeſchen lande. Dat warde went 
ynt liij. yar. 

(Anno 1553.) Auerſt do yt yn de Faſten qwam, vorlos 
fpf de graue vam hupen, dat nemant wuſte, wor be was. Vnd 
den ruteren vnd knechten ftunt iiij mante ſolt na; vnd yn ſumma: 
fe moſten entlyken vorlopen vnd eyn yder eynen wech ſoken. 


Darna vogede ſyk hertich Hinryk van Brunswyk ynt”) 
ſtichte to Bremen vnd entſede den van Runebord, derhaluen 
de Luneborger den ganzen ſommer knechte helden; vnd wort 
gelt gegeuen. Darna tod he ynt ſtichte van Munſter; vnd 
he hadde den byſchopbyna gefangen. He nam em auerſt vele 
gulden- vnd fulnergefmide var eynem hufe, dar de byfchop vp 
was; wente he qwam em vnuorſendes vp de hant. 

Darna to be vor Mynden vnd belegerde fe vnd ſchot 
bapper to ene ben yn de ftatz fe auerft of flur to eme hervt. 
Darna gaf he ven Tnechten de flat tom pryfe, dat fe de ftat 
formen fcholden, der orfate ſyk of ve Inechte an der flat vor⸗ 
ſochten. Auerft de borger werden ſyk manlyk, alfo dat yt na⸗ 


7) m 1. ) ym 1. 


) 9, oben ©. 818, Note 6. 
®) Bodenem warb in der Martininadht 1552 niedergebrannt. Eiche 
Havemann a. a. O. ©. 2366. 





455 


blef. Darna qwam yt to eynem vordrage, dat de van Mynden 
dem hartigen iiij duſent daler vnd iiij gaten ſtucke geuen 
moſten; auerſt beide vorſtede weren angeſticket vnd gebrant. Do 
auerſt dat vordragen was, toch he wedder van dar na dem 
ftihte van Bremen. Vnd nam Clawes van Rottorp den 
Langwedel, welter vem byfhop van Bremen, bertid 
Erpftoffer, ned hertich Hinrykes broder, gelt op bat bus 
vorfchaten hadde. Darna toch he dorch de herſchup van ver 
Hoige yn hartich Erikes lant. 


Im ſuluen yare mydden ym ſommer vp ſunte Johannes 
venk de munte to Hamborch wedder an, vnd was hir nene 
munte pn xxiiij yaren gemweft. U 

Vnd wort ok de dope to ſunte Peter to Hamborch vnder 
dem groten orgelen wech genamen vnd yn de ſuderſpyt geſettet. 


Bnd wart of dat flet vor dem wynſerbome wente an 
de brofsbruggen vpgefuuert vnd wol einen vadem deper 
nemafet. 

Im fuluen yare am Pingefteauent quam hartih Auguftug 
to Saren to Hamborch myt ſynem gemale, welter des foninges 
tochter to Dennemarfen was, Criſtianus genant. Vnd be 
tody des anderen dages webder van dar na'm foninge mit rj 
beflagen wagen, vewile he nicht partich ſtunt myt fonem brober, 
bartib Moryg to Saren. 


Im fuluen yare was de ganze dudefle benfe to Qubefe 
tofamenbe twyflen Meydage und Pynxſten. Vnd handelen dar 
van dem funtore vnd ftalhbaue, pn Engelant to Runden 
belegen. 2) 


Vnd 98 of de allerchriftlitefte und Iofelifefte fonint Eryftianug 
to Dennemarken vt Bterfen vnd darna to Reynefelde ynt 
flofter vor Lubek gefamen, vnd of dorch fyne rede mit den ſteden 
gehandelt, wo? yß mi onbewuſt; auerft he toch balde to lande. 


1) Die zu Hamburg im Jahr 1558 gefchlagenen Meinen Münzen und 
Zbaler find befannt. Doc find bie zunächſt vorhergehenden Münzen, 
und zwar nur Meine, nit vom Jahre 1529, fondern vom Jahr 1524, 
weshalb zu leſen fein dürfte: fit dem 24. yar. 

2) Bergl. oben ©. 318 u. 389. 


456 


Auerft de benfe heft beflaten, dat men etlyfe van der bene 
wegen darhen yn Engelant fchiden ſcholde, alfe van Lubek, 
Hamborch, Danffe, Bremen vnd Kollen, vnd vt eyner 
yderen flat eynen burgemeyſter vnd eynen ratman, de ſake to 
vorkoren, dewyle de Foninf van Engelant eynen dach beropen 
hadde. Vnd yß fo gefcheen, vnd van vnſer der ftat Hamborch 
wegen ber Albert Hakeman, welfer erſt ney kort tovoren ym 
ſuluen yare to eynem borgemeyſter gekaren vnd of de alder⸗ 
yungeſte ym rade was; *) de ratman hetede her Gert Nyebur. 
Vnd reyſeden vmme ſunte Johannes vt, ym ſommer vorerſt na 
Antwerpen, vnd ſcholden darna to Lunden yn Engelant. 
Auerſt dewyle ſe vp de reyſe weren, qwem de tiding, dat de 
konink dot vnd vorgeuen were, der orfale de reyſe wente na 
Martini warbe, er fe webber to hus qwemen. Duerſt fe 
beqwemen ore gerechticheit webder, wowol fe grote gulven 
vorterden. 


Dewyle yf auerft bauen van den van Nurenbarge vnd 
bufchoppen gefchreuen bebbe, dat fe dem marfgrauen Albert 
van Nurenberge wedder afgeuallen weren, vnd be vam feifer 
wedder gefamen, beft be ſulkes vornamen vnd hart vordraten. 
Dempyle be nicht vele volfes gehat, heft be allenthaluen beftel- 
Iynge vtgan Taten vnd of einen munfterplag to Bardewyk 
beropen, dar ſyk of etlyke Inechte ben na erem ede vorvoget 
bebben. Do auerft fulfed de byſchoppe mitfampt den Nuren⸗ 
bergeren erfaren, mafeden fe eyn vorbunt myt bartih HOynrik 
van Brunswit, alfo dat he den munfterplag dar vpheuen und 
vorftoren wolde, welfer fo of gejcheen. Dewyle be ſulkes vorna= 
men vnd gefeen, hebben ve houetlude den munfterplag to Ottenſen 
vor Hamborch yn de graueſchop beropen, dar fe ſpk of dapper 
vnd weldych fterfeden, aljo dat de flat Hambord den ganzen 
Pinrten auer wol xiiij dage togeflaten was, op dat flenbar na. 
Wen auerfi fnechte qwemen, de na Ottenſen na dem. anderen 
bupen wolden, worben fe van den borgeren, de bar waleben, 
firar dorch de flat gebracht; wente vor den beyden boren, alje 


ı) Albert Hadmann, 1520 geboren, 1547 Rathsherr, war no der 
jüngfte feiner Eollegen in der Reihefolge und den Jahren nad, als 
er 1553 zum Bürgermeifter erwählt wurde. 


457 


flendar vnd mylrendar, feten vor eynem ytlyfen vare ri 
man myt fullem barnifche und ere befte wer. Dat mylirendar 
mas geflaten, alfo dat nemant vt efte yn famen konde, he mofte 
den dorch de borger, de de wacht beiden, vt vnd yn gelaten 
werben. Vnd was den ganzen Pynrften vor dein Ekholte nicht 
to donde; vnd moſte of alle nacht eyn Iytmate des rades mit 
den borgeren yn fullem barnefle walten vp den wellen. De 
Inechte qwemen vt Ottenſen und halden vt der flat, wat en 
nodih was. Do auerfl erer de velbeit wart, mafeve yt grote 
dburinge 9 yn ber flat, der orſake men fe nicht alle tyt yn be 
Rat laten wolde, vyttalie to Topen. Darumme moften fe van 
Dttenfen na Ottmerſchen vnd Barenuelde treden na ber 
Haſeldorper marft. Auerſt de froume van Anefelde gaf 
gelt vor er lant, dat fe dar nicht lange ynne bleuen, vnd togen 
van dar na der Kremper marff ond Kortenmore. Auerſt 
fort vor Vyti togen fe auer de Elue dorch tat Oldelant na 
dem ftihte t0 Berden. Doc was yt der Oldenlander wylle, 
dat fe dorch dat lant togen. 


Do fe auerft ynt flichte to Verden qwemen, was de mark⸗ 
graue Albert van Nurenberdh dar vorhanden myt etiyfen 
foner Tnechte, fo ym Nedderlande 9 vnd funft allenthaluen 
gefamlet weren,”’) vorhanden, vnd mafeden dar regemente vnd 
togen darna ynt brunswykeſche lant, ven hartich Hinrik 
van Brunsmpf to ſokende, vmme bat be yn vorbunteniffe mit 
den byſchoppen vnd Nurenbargeren ſtunt 2) vnd ene den 
munfterplag. to Bardewyk vorfloret hadde. Auerſt hartich 
Hinryk let ſyk vp den rumen nycht fynden vnd ſochte mydde⸗ 
lermt hulpe by hartich Morytz to Saren vnd ſynen buntvor⸗ 
wanten, alſe den byſchoppen vnde Nurenbargeren, welker em 
of wedderfaren. Vnd ys hartich Moritz perſonlyk myt eynem 


— — 





”) werben 1. 


1) Bergl. oben ©. 319. 

2) Redderland bezeichnet hier Riederfachfen 

») Das am 13. April 1558 abgefchloffene Bündniß Heinrich's des Züngern 
mit dem Könige Ferdinand, Kurfürſten Morig, dem Landgrafen, den 
Biſchöfen von Bamberg und Würzburg und der Stadt Nürnberg. 
Bergl. Ranke a.a.D. ©. 312. Havemann a a.D. S. 260. 


458 


yungen bartih van Qunebordh, Frederyk genant, ) vnd 
ruteren vnd knechten vnd velem adel herbal gefamen, dem hartich 
Hinrif to hulpe vnd bytoplichtende. So heft hartih Hinrif 
ennen twift mit bertoge Eryf to Brunswik vnd Qunebord 
gehat, der orfafe he em of ynt lant getagen, wo yf berort, vnd 
etlifen ſchaden gedan. Do auerft hartich Morig berbal ges 
famen, beft be ſyk yn den handel geflagen vnd vordragen, des 
wile bartih Erifen frouwe hartich Morigen fufter was. ?) 
Vnd yß alfo eyn vordrach twyſchen hertid Hinrif vnd hertich 
Eryk ) ) vnd de marfgraue wedder hartih Hinrik to hopt 
geſettet vnd of der orſake entholdinge yn ſynem lande vnd to 
Hannouer hadde vnd allenthal) yn ſynem lande to voren 
hadde. 

Do auerſt de vordracht geſcheen vnd de hupen yegen epn⸗ 
ander legen, ruckeden fe toſamende und gedachten ſyk yegen eyn⸗ 
ander wat to vorfofen; doc hadde de marfgraue fynen ganzen 
bupen nycht by eynander efte tor were. Auerft dar gynk eyn 
getumel an den ir. July by Borktorpe ynt lant to Lune⸗ 
bord,*% dat bartih Morig, churfurſt, bertih Philypp, hertich 
Carol, ®) beide hertyh Hynriks fones, vnd of ſyn vnechte 
fone, Zurdanf genomet, vnd hartich Frederyk to Luneborch, 
of wol vij ofte viij grauen vnd auer brehundert, vam adel ge⸗ 
baren, alle erfchaten worden vp'hartich Hinryks ſyden; wente 
de murfgraue mit fampt Clawes Berner fetteden vp ve 





— — 


x) Fehlt: gemaket. T) allent halven? Doch bleibt ber Satz 
unklar. Es iſt von der Vertreibung des Herzogs die Rede. 


Friedrich, ter 2ijährige zweite Sohn des Herzogs Ernſt des Be: 
kenners und Bruder des älteren Herzogs Franz Otto. 

Sidonia, Tochter des Herzogs Heinrich von Sachſen, Schweſter der 
Kurfürften Moriß und Auguft, war feit dem 17. Mai 1545 mit Herzog 
Erih dem jüngeren vermäpit 

Der Bertrag ward, wenn glei früher angebapnt, doch erſt am 
2. September gefchloffen. Herzog Erih war am 9. Juli noch bei 
Herzog Heinrich und wurde von biefem nad Brüffel gefantt. 

Die Schlacht, gewöhnlich nach dem nahe bei Burgdorf gelegenen 
Dorfe Sieverspaufen benannt, vergl. oben S. 3W. 

Philipp Magnus und Karl Bictor. 


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houetfane. Dar hadden fe funtfhop van, bat dar alle furften 
ond beren onder weren. Auerſt vp des markgrauen fyt bleuen 
fo neen volk, wowol dat he de lacht vorlos. ’) 


Se fammelden auerft vp beyden ſyden volk webder, wat fe 
befamen fonden, und ruderen wedder toſamende. Auerſt de 
marfgraue lach auer vonder fort vor Mychaelys; vnd qwam 
Clawes Berner yn byffer lacht omme. 2) He was eyne 
van dem brunswykeſten avel, ven bertih Hynryf vorbreuen 
vnd ere bufer vnd guber genamen hadde. Hertich Hynryi 
hadde des Berners vader op ver Stenbrugge erftefen, ber 
orfate Clawes Berner des hertigen afgefechte fyent was. 


Auerfi do des marfgrauen hupe auermald geflugen was 
vnd be fo balve neen volf by eynander bryngen mochte, dar be 
dem hertich Hinrif ſterk genoch mit ſyn mochte — wente hertich 
Hynryk hadde hartyh Morptzen vnd ber byſchoppe volf vnd 
gelt darto bekamen van den Nurenbergeren vnd byſchoppen — 
derhaluen malede ſyk de markgraue hen bauen tom lande myt 
dem ouerigen volke, wente de byſchoppe vnd Nurenberger hadden 
faſt yn ſynem lande gerouet vnd gebrant vnd groten ſchaden 
gedan. Der orſake he fon ſchart an den vorberorden gedachte 
wedder vtwetten, welker of etlyker mate geſcheen. 


Myddelertyt belegerde hertich Hinrik ve flat Brunswyk, 
der orfale, dat je wedder eme myt dem markgrauen geweſt 
weren. Do auerft de marfgraue dar bauen mit den bufchoppen 
fo begunde to reygeren, fchreuen fe hertych Hynryk, dat be 
en er ouerige volf ſchicken vnd fulueft of myt ſynem volfe wedder 
den marfgrauen en to hulpe famen wolde. Darumme ſyk hartych 
Hynryf mit der flat vorbragen mofte, do be dar by iiij weken 
vorgelegen vnd nicht vtgerychtet hadde. Darna toch be na dem 
Auerlande. Wat auerft dar vigerychtet, mach men erfaren. 
Auerft he qwam vp den wynter wedder to lande vnd belt Faſtel⸗ 
auent to Brunsmwpf, dar eme de Brunswykeſchen eyn brow 
beers to Hamborch tebrumen leten rocliiij. 


1) Die Knechte waren nicht zur Schlacht griommen, wie oben ©. 3% 
geſagt war. 
2) Bei Rivdagshaufen den 12. September. 





460 


Im fuluen yare ym fommer weren auermals iiij fchepe 
tom orlych tor feemart van Hamborch vtgemaket vmme der 
Franſen myllen; auerft dar wart auermals nicht vtgerychtet. 


Vnd dar was auermald eyne dure tyt yn allerley ware: 
De rogge xx #, de tunne beer iiij $, j B botter ij , eyn herynk 
flames galt iij X Iubefch, eyn freft fefe van xviij @ rrj 2") nicht 
under r efte ri. Summa alled was dur. Yt was auerft eyn 
fon, bart, erenfthaftich herueft, dat yt den nicht wele ftormede, alfo 
dat fommer, barueft, winter ſyk fon helden, vat des yn xx yaren 
nicht gedacht was. 


Anno 1554,95 de krygesruſtinge twyſten hertych Hynryf 
van Brunswyk und dem marfgrauen van Nurenberge mit- 
füampt ten ergenanten byſchoppen noch vorhanden geweſt; vnd 
eyn yder ruter vnd knechte gefamlet, de marfgraue yn der 
Marke und lande to Mefelenborch vnd anderen orben, hertich 
Hynryk mitfampt den byſchoppen ym ſtichte to Verden vnd 
vppet leſte bynnen Verden, darvor fe dem byſchoppe to Bremen, 
hertich Ehryftoffer, pufent daler geuen moften. Vnd ys dyſſe 
verfamlynge pn der Faſten angegan. Dyt heft gewaret wente 
vmmetrent den xx. Aprylys. So doch hertih Hynryf ok etipfe 
ruter vnd Tnechte to Helmſtede heft famlen laten, dar be myd⸗ 
beiertyt wprudede und tom Schonenbefe bauen Meypebord 
den van Schonenbefe eyn grot flot vnd nod ij ander Feine, 
anderen toftendich, genamen; darmyt fe auer ve Elue gerude 
mit ruter vnd knechten vnd of ylych mit den floten herdal ges 
fanıen, ver orfafe, efte nu not anftoten worbe, myt der yle 
wedder auer ve Elue to rudende. Sp beft de ergenante marls 
graue van Nurenberge eynen munflerplag to Grabom bes 
ropen, dar be etigfe perde ben befcheden, famlen vnd munfteren 
wolde. Dewyle bartih Hynryk auer de Elue fo vnuorfendes 
gerudet, bebben ſyne ruter dem marfgrauen fynen munfterplag 
vpgehauen vnd de vorfamlynge vorfloret. Darna rudeden fe 
flur herdal dor dat lant to Metelenbord na dem lande to 
Saren, der orfafe, dat de bartych van Roumwenbord dem 


) 6 fcheint hier etwas zu fehlen. 
1) Bergl. oben 3.9. 1652. ©. 138. 





461 


marfgrauen mit etigfen perben ym vorpgen fommer wedder 
hartich Hynryk van Brunswyk gebenet hadde. Auerft yt wort 
balde vordragen, wente hartych Hynryk was des hartigen van 
Louwenborch ſpyner moder broder, welfer noch vorhanden was 
vnd tom Nyenhuſe ym lande to Saſſen hus helt. H 
Do auerſt de ſake dar vordragen was, ruckeden ſe vort na 
Bargerdorpe vnd qwemen den xxviij. Aprylis dar bynnen. 
Vnd am ſuluen dage des namiddages to ij ſlegen ſchickeden ſe 
oren trammeter vor Hamborch vnd bles ij mal, do he wol 
eynen guden armboſtſchote van der ſtat was. Darna dorſte he 
| nicht noger kamen. Auerſt vnſer dener eyn, welfer ym ſtendare 
wanaftich was, vorderde em wente vor den ſlachbom. Darna 
ertogede be breue, welker eyn erbar rat hebben ſcholde. Darna 
wort, gefordert meſter Johan Rytzenbarch, de oldeſte ſecre⸗ 
tarius, vor dat ſtendar; de entfenk de breue van eme. Vnd de 
trammeter wart yn de ſtenſtraten ynt wytte lam yn de 
herberge geſchicket. Wente des anderen dages, welfer eyn hyllych 
ſondach was, do Frech be beichert vnd ret vmme x flegen bes 
morgens wedder wech na Bergeborpe. He qwam am fuluen 
dage noch eymmal wedder. Darna wart ein Dach tom vorbrage 
geropen. Dar wart vorgegeuen, wo bat ſyk de flat Hambord 
mit etigfen heren vnd furfien yn vorbunt gegeuen, welfer vor⸗ 
buntniffe beren, alfe Saren vnd Heflen, mo bauen gemelvet, 
den bertigen van Brunswif den jungeren gefangen vnd em 
fon lant vnd lude genamen, dardorch he groten ſchaden ge⸗ 
namen, welfer de fiat Hamborch nene geryng orſake were. 
Darna wo fe den ergenanten grauen Bolrad:) vın Mans- 
felde gelt gegeuen, dar be of ruter vnd knechte mit gefamlet 
und hartich Hynryf ynt lant gefallen vnd em ſyn lant vnd 
lude vordoruen, wo yf bauen berort hebbe, vnd of tom drudden 
vnd leſten, wo wy yn vnſer ſtat Hamborch ruter vnd knechte 
hadden ſamlen laten dorch den ergenanten grauen Albert van 
Nurenberge ym vorigen yare, darmyt ſyn lant vnd lude ſer 
vnd mechtich vordoruen vnd of ſyne here ſons vam leuende to 


*) Alort 1. ® 


ı) Catharina, Tochter Herzog Friedrich des Yelteren, war 1508 an 
Magnus, Herzog von Sadfen Lauenburg, vermählt 








462 


dode gebracht. Bor dyſſe ergenanten ariyfelen begerde be van 
der fiat Hamborch dufent daler vnd darna, bat wo fe frig vt- 
vnd ynryden Taten fcholden „ud en- lot vnd Trut, vyttalie vnd 
alles, wat fe bedaruen mworben, vor er gelt vorfopen, vnd wor 
je ſyk beine wenden, na voren ſcholden; des wolden fe ver flat 
vorwiſſynge, vorfchryuynge und vorfegelinge don, dat pt alles, 
wat hertich Hynryk van Brunswyk myt der ergenanten flat 
to donte hadde, fcholde vpgehauen werben, alles gefiychtet und 
vorbragen fyn vnd nummermer nicht gebadyt werben. Derwegen 
of vt vnſer flat Hamborch an den allerdryfilyteken konink 
Eryftianus to Dennemarfen,” vnſeren allergnebigeften beren, 
welfer op dyt mal negeft Got dem almechtigen vnſe beſchutzhere 
was, geichreuen worden yß vnd eme ſodanes vorwytlyket vnd rat 
van ſyner mayeſtat begeret; darup ſyne mayeſtat vnd gnade geant⸗ 
werdet, dat wy vns myt hartich Hinrik vordragen ſcholden by dem 
bedynge, ſo yt ſyner mayeſtat vnd gnade ſynem her broder, dem har⸗ 
tigen to Holſten nicht gelden worde. Darvp den ok gehandelt alſo 
to Bargerdorpe: fo yt dem obgemelten konink mitfampt fonem 
ber broder ond der flat Lubek, Hamborc und Luneborch nicht 
gelden worde, wolde men ſyk mit hartich Hynryk vordragen. Welfer 
de feynde nichte ) ynrumen, funder nemant, ben be Toninflife 
anade to Dennemarfen mytfampt fonen ber broberen buten 
befcheden fon fcholden. Der orfafe de loflyfe fat Hambord 
myt den velegenanten vienden nycht einych werben fonden. De: 
wyle de hochgedachte Fonynf, eyn gebaren hartich to Holften 
vnd vnſe beſchutteshere was, vnd he vns vnd wy eme eyn eet 
geſwaren, der orſake wy ſyne mayeſtat nicht buten dem rade be⸗ 
ſcheden mochten, ſo wy anders alſe erlyke lude vnd neen eet vor⸗ 
geten, handelen vnd ſyn wolden. Darup den of dat mal alle 
handel ys afgeflagen vnd em ſyn beſte vnd ſchoneſte to keſende. 

Vp de tyt den j. May wart dat drekantige vor dat 
ſtendar betenget. 

Den xiij. Map, welker Pynxſtendach was, nemen fe dat 
hus to Bargerdorpe yn, der orfake, dat eyn ruchte dar qwam, 
dat de Hamborger mit aller gewalt to en qwemen. Vnd wort 
de portener erflagey, 





— — 


) nicht nichte 1. 





A 


Im fuluen yare den roij. May qwemen eilyfe van vnfen 
bafefchutten, der Tu was, welfer san den eueren, fo eyn erbar 
rat vp der Elue hadde, gerudet weren, vmme eyne bate 10 
halende, welfer en geraden vnd of befamen. Vnd hebben mitge⸗ 
bracht rrrvij perbe und rj wagen vnd xvij wyſpel baueren vnd 
eynen eddelman, etlyk molt, fpeyfen, pferen und ſpeck, welker perbe 
vnd wagen den Wynſeren toſtendich weren, vnd bat ergene- 
mede gut myt dem baueren t0 Burtehude geladen hadden. 


Den xviij. May wort eyn recht to Hambord vp dem 
perdemarfede vpgerychtet des morgens twyſten viij vnd ir. 


Darna den xx. May qwemen de Lubeſken vnd Lune⸗ 
borger to Hamborch vnd handelden van den knechten to 
Bargerdorpe vnd ſloten, dat ſe des anderen dages darhen 
ryden wolden vnd an ene vorſoken, efte yt to eynem vordrage 
raden mochte; welker of fo geſchach. Auerſt yt mochte to eynem 
vordrage ‚nicht gereken, der orſake, dat fe by den ergenanten 
artikelen biyuen wolden, welfer den ſteden vndrechlyk was. 


Darna den xxiiij. May wart auermals eyn dach to Bar⸗ 
gerdorpe. Darmyt was her Johan Rantzow, eyn rydder 
vt dem lande to Holſten, van des Toninges to Dennemarken 
vnd ſyner her broder wegen, vnd ber Johan Rantzow fone 
mytfampt eynem anderen holſten eddelmanne, Jasper van 
Bockholt genant, vnd de Lubeffen, Hamborger und Rune 
borger. Dar wart auermald nicht vele vigerichtet, doch fo 
vele, dat de anderen van Bargerdorpe to Hamborc des 
anderen dages kamen vnd handelen fcholden, welfer of fo ge⸗ 
ſchach; dat de auerften van Bargedorpe tv Hambord qwemen, 
alfe nomlif Franz Bulow vnd Achym Rybe, beyde ebdels 
Iuve, vnd de borgemepfter van Nurenberge. Wente de borge⸗ 
meyſter was by den anderen hupen, de op der anderen fyt der 
Elue bleuen, alfo ym Didenlande, vnd darna to Wynſen 
vnd Pattenfen ſyk erhelden vnd doch by duſſen hupen to 
Bargerdorpe horden. 


Deſſe ſuluen bauen gemelten ſynt to Hamborch den 
xxv. May gekamen vnd to rathuſe gehandelt vnd entlyken vors 
dragen. Se kregen gelt, auer nemant wet worvor, vnd weren 
to rathuſe wente to ix des auendes van dren des myddages 





° 464 


an. Am fuluen dage qwemen x bafenfchutten vnd j ruter 
van Bargerdorpe vnd wolden myt gemalt yn de flat aue ber 
wechter wyllen; auerft fe worden yn den Wynfertorn myt⸗ 
fampt dem ruter gebracht vnd yn yſern geflagen. Do yt auerft 
vordragen was, worden fe wedder log. 

Den xxviij. May togen fe weder van Bargerborpe na 
dem lande to Saffen vnd na dem lande to Mefelenbord. 
Dar weren fe wente den ij. Julij. Do togen fe van dar na 
Wyldes huſen ynt ftihte to Bremen, dar fe of wente 
Mycaelis.legen vnd nycht vtrychteden. 

It weren auerſt de welle vmme de ganzen ſtat ganz vnd 
gar tom kryge gerychtet myt buſſen, lot vnd puluer mytſampt 
buſſenſchutten vnd aller tobehore togerichtet, vo man pt geuen 
vnd nemen wolde, mit boſtweren vnd buſſenlocheren, welker eyn 
yder rotmeſter myt ſynem qwartersvolke, fo wyt vyt em to vor⸗ 
byddende gehorde, mit knechten vnd megeden ſulueſt vnuordraten 
rede makede. Vnd wart yt ganz vnd gar yn rüfj dagen to 
kryge vnd were angerychtet. Wente de borger weren flytich ya 
allem donde, frolik, luſtich vnd vnuorſchroken, vnd was vp dat 
mal de ryke dem armen nicht to ſtolt. De eyne beyegende dem 
anderen al myt troſtlyfen vnd fruntliken worden. Darumme 
men noch ryk efte arm ſach, dem lede ofte vorſchroken was. 

Auerſt eynerley mot HE noch ſchryuen. Dre dage tovoren 
was roggen vt der Marke to Hamborch yn eynem ſchepe; de *) 


2) den 1. 

1) Aus der Stadtrechnung 4. 3. 1554 erfahren wir Kolgendes über viele 
Angelegenheit: Expensae factae in motu bellico, quando 
exercitus dni Henrici ducis Brunsvicensis castellum Bergerdorp 
subito occuparat. 18600 t. in 12000 daleris pacta et soluta sunt 
dno Hinrico duci Brunsvicensi et ipsius confederalis statibus Fran- 
coniae, quibus transacia et sublala est actio, quam commemoratus 
dux nomine foederis Smalkaldici protestantium propter ipsius ejec- 
tlonem e ducatu et ipsius complices propter subsidium et favorem 
D. Wolrado, comiti de Mansfelde, et D. Alberto, marchioni Branden- 
burgensi, in causa religionis praestila adversus civitatem Hambur- 
gensem praelenderunt. Item %32 t. 10 s. munere donata sunt 
Franc. Bulouwen, qui se mediatorem et pacificatorem in transac- 
tione conscriptis ad defensionem 1229 t. 9 s. 9 d. pro stipendio 
nautarım ad instructionem navium couscriptorum. — Summa 
27708 1. 83.4d. 1) 


465 


— — 


gaf den fchepel vmme rrir 3. Auerft des anderen bages darna, 
do dat volk to Bargerdorpe gefamen was, wolden etiyfe, de 
roggen op den luchten habden, ven fchepel vor iij $ vnd iiij 2 
geuen. Sulfe fone Chryſten weren dennoh to Hambord, de 
pn eynem dage menden, dat Hamborch nu alle gemunnen vnd 
dat fpil yn erer hant were, den armen nu men flur vitofugende. 
Efte fe noch yn ſoß efte fouen yaren wat auer beholven, bat de 
dure tyt nicht wechgenamen hadde, dat fcholde vnde mofte nu 
hervor, wente nu fcholde ropent vnd gyrent erſt recht angan, 
dar fe lange op gewaret vnd getouet hadden. 

Auerfi Got gaf, dat yt vele anders togink (Got hebbe lof! 
amen) alfo dat de fchepel rogge xxvj, of xxiiij 2 galt. Wente 
dar wort allenthaluen togeuoret vt Dennemarfen vnde ans 
deren orden. 

Im fuluen yare wort de mole vor dat mylrendare ge- 
bumwet, var men korn opmalen vnd walfen fchal. ") 

Im fuluen yare wart of dat flene blockhus vp den ort vam 
brofe an der Elue yegen bat grote blockhus auer gemafet. 2) 

Sm fuluen yare wort hartich Frederyk to Holften, des 
foninges Ehriften to Dennemarfen broder, vor eyne byfchop 
ym ſtichte to Hyldeſſem vmmetrent Rambartij fort vor Mychaelys 
geuoet. °) 

Im fuluen yare wort of dat Flene blodhug, dat an dem 
rundele lycht, dat buten dem fiendare ym Sammerbrofe 
lycht, mit dem ftafete darfulueft vmmeher gemafet. 


1) Stadtrechnung v. 3. 1551: Ad structuram. 1084 t. 17 s. 10 d. 
conversa sunt ad struciuram novae molae ad tundendum pannos 
anglicanos, vulgaritier de walckmolen ante milrendor. 1555 
ward die Walkmühle in eine Windmühle verwandelt, nachdem eine 
Walkmühle beim Winfertbor angelegt war — die Poggenmühle. 
823 tal. A sol. conversa sunt hoc anno ad structuram molae fru- 
menliariae apud milrendore, quae primo ad tundendum pannos 
aedificata ei ad hune usum mutala. 

2) Die Stadtrehnung 3. 3. 1554 hat neben zahlreichen Ausgaben für 
die Befefligung noch: 463 t. I s. 8 d. conversa sunt ad structuram 
des wachlhuses und blockhuses in chono valli in palude iuxta 
Albim prope curiam Pauli Baren. 

2) Herzog Friedrich war der Nachfolger bes 1551 April 19. verftorbenen 
Balentin von Teutleben, erwählt 1551 Det. 3. Er flarb ſchon 1556 
Sept. 77. 


30 


466 


Im fuluen yare wart of de Toninf van Spanien, bed 
keyſers Carolus des V. fone, Philyppus genant, vor eynen 
foninf yn Engelant geuort vmmetrent Bartolmei. ) 

.. Im fuluen yare flarf de eddele durchluchtigeſte vnd aller- 
chryſtlykeſte furfte und here, hartich Johannes Frederyk to 
Saren myt fonem gemale bynnen rij dagen. 2) Auerft fe ſtarf 
vor em, dem Got gnabe! Amen. 

Im fuluen xvcliiij yare wort de Tlene feiger bauen vp 
dem torn to funte Peter t0 Hamborch vornyet ond gemalet, 
bat men yt ftellen Fann, dat yt vorher fpele allerlei, wat men 
wyl, er de grote klocke fleyt. At ſchach vmme funte Martini episcopi. 

Im fuluen yare qwam eyn mandat van Spire der dom⸗ 
papen haluen, dat de tat Hambord den ergenanten bomheren 
oren geleven ſchaden wedder vprychten vnd gelden fcholde und 
en ere olde geredhticheyt webber geuen, ſyngen vnd klyngen later 
ſcholden, fo doch de twyſt twufchen den dompapen vnd dem rade 
to Hamborch by ſoß ofte ſouen vnd twyntich yaren gewaret 
vnd geſtan hadde, vnd eyn yder part ſyne ſake vt ſyner yn des 
koninges Cryſtianus to Denemarken hant geſtellet vnd ge⸗ 
geuen hadde, alfe anno xxxviij yk bauen gemeldet hebbe.) 
Auerſt dar wert en de ſake to lank aftotouende, vnd vorgeten 
alſo, dat de ſake nu nicht mer yn erer, funder yn des konynges 
hant ys, vnd bryngen fo vele to wege, alſe yn dyſſem liiij. yare, 
dat ſe eyn mandat to wege ſtellen vmme Martini. Do auerſt 
dat mandat qwam, lepen alle domheren tor ſtat henvt, de dar 
weren, vngeyaget efte”) yennige wort, puch efte drowe. De 

) Fehlt: ane. 

1) König Philipp kam 1554 Juli 20 nach England zur Vermählung mit 
ber Tochter Heinrih’s VIIT., Königin Maria. 

2) Die Herzogin Sibylle, Tochter res Herzogs Johann von Zülic: 
Cleve, war am 21. Febr. 1554 verſtorben; Herzog Johann Friedrich, 
mit dem Zitel: „geborner Kurfärft-, farb am folgenden 3. März im 
50ften Lebensjahre. 

s) Vergl. auch Trapiner 3. 3. 1558. 

*) Stabtrechnung v. 3. 1555. Pro diversis notabilibus: »213 tal. 
10 sol. 2 d. pro liberis expensis legatorum regie Majestatis et prin- 
cipum Holsatie Johannis et Adolphi huc missorum ad tractandum no- 
biscum in causa subjectionis, iuxta eorum hospitis calculum.» Weiter 
unten: 596 tal. pro liberis expensis legatorum in causa subJeetionis. 





467° 


pnholt des mandates was, wo men ber bomberen beger"") vor⸗ 
fullen ond dat mandat nycht achten worde, fcholde de obgemelte 
Rat yn der act fon, der orfafe men fe yn ij mantesfrik 
Rellen und one bat ore, wo fe dat mit vnrechte nemen, webber 
geuen ſcholden. Der arfafe of au den allerdhriftlifeften koning to 
Dennemarten geſchycket vnd em ſodanes vorwyilgfet. Darvp 
be an de papen geſchreuen, vnd nicht vele dank vordenden, dat fe 
fone mapeftat vnd ff fulueft vnmundich maken wolden.“”) Yt 
begaf ſyk auerft, dat bes foninged to Dennemarken vnd des 
bartigen te Holften rede to Hamborch erft ya der Faſten 
awemen eilyfer fate haluen, velychte krygesruſtinge belangende.?) 

Do auerft de handel gefcheen, wort eyn dach to AItzzeh o bero⸗ 
pen, dar men bandeleu fcholde der“”") papen haluen. Dar weren 
ij furften van Holften, alfe hertych Adolphus vnd hartych 
Hang, vnd bes obgemelten loninges rede to Hambord ger 
wei; yt was nyt vele batipf, wente bar wart nichted vis 
gerychtet. 

Anno 1555 vmme Lychtmyſſen vorhof ſyk eyn hader twyſchen 
den ſteden, alfe Bremen, Luneborch, Stade vnd Buxte⸗ 
hude, vnd wolden de Luneborger und Steder de Suderelue 
vp vnd dal fegelen ane yennigen tollen, vnd den Hamborgeren 
to troſſe. Vnd leten de van Stade eynen ſchutten torychten 
myt volke vnd were vnd gedachten der flat Hamborch, ere ge⸗ 
rechtycheyt myt gewalt to nemende, dar de anderen bauen be⸗ 
rorden ſtede flux to hiſſenden. Auerſt ve Hamborger leten ſyk 
of ſeen, dat be Steder ſyk vorkropen. 

Im ſuluen yare wort eyne grote krygesruſtinge yn 
Dennemarken vorgenamen, beyde to water vnd to lande, vnd 
gynk de ruſtinge an yn der Faſten vnd wort fo ym ganzen ryke 
to Dennemarken gemaket, dat de ſtede ym ganzen lande dem 
koninge eyn yder flat j ſchip, eyn part ij, vnd eilyke ij ſtede 


») Fehlt: nicht. »5) dat ſine ... makeden wolden 1. *"") bar 1. 

d) geweſt weren 1. 

1) Die Aengſtlichkeit der Domperren ging fo weit, daß fie ſich vom Erz⸗ 
bifhofe von Bremen Chriftoffer, Herzoge in Braunſchweig und Lüne⸗ 
burg, unter dem 28. Decbr. 15655 einen Gelettsbrief für feine Stifte 
Bremen und Berben auf ihr Bitten ertheilen ließen, worin er jedoch 
ſelbſt erklärt, daß fie deffen in feinen Stiften nicht bedürften. 

30)* 


468 


eyn ſchyp mit aller tobehorve tom kryge benfllyf und jo mannidy 
ſtyge man vnd vor iiij mante fpyfe und drank holden fcholde. 
Vnd worden of allenthaluen Tnechte angenamen vnd yn de 
Kremper und Wylſter marff gelecht, vnd wart bat lant to 
Holften vp allen firaten vnd flachbomen dach und nacht flarf 
vorwaret. Auerft ym ganzen ryfe to Dennemarfen wort be 
x. man vpgebaden, vnd bat eyn yder, den *) dat drepe, nicht 
ſumlik, funder ſyk mit were vorforgen, alfe be ſyk yegen fonen 
veint ym ernfte feen vnd brufen laten wolde. De auerft pn ben 
fteden waneden, horden dar nicht myt to, de vpgebaben worden. 

Sm fuluen yare den v. Februarii flarf de geftrenge vnd 
vefte Cort Pennink to Hamborch vnd wart ganz herlyk yn 
ſyn gemurde graf yn ſunte Jacobs karken des namiddages to 
iiij ſſegen begrauen.) He was de ber Cort Pennynk, dar 
yk anno xvexlvij van geſchreuen hebbe, de de ouerſte auer dat 
volk was, dat vf der flat Hamborch na ber langen wyſk 
geichidet und darna vor der Drafenbordh de ſlacht ges 
wynnen halp. 

Im fuluen Io. yare wort de mole op dem brofe gebuwet 
by dat Flene blockkus vor dem wynſerbome, dar dat water 
vpvallet ot dem grauen, de adıter dem brofe her gegrauen 98, 
dar de wullenweuerd dat want op walten. 2 

So id auerft ym vorigen liiij. yare van den knechten to 
Bargerdorpe gefchreuen, beft yt ſyk togedragen, dat dar eyner 
by dem ergedachten hupen geweft, welter to Hambord wans 
aftych was und wyf und kynder hadde, welfer dem Truge etlyke 
tyt geuolget, der orfafe he by beuel gefamen vnd eyn vorer was. 
Vnd was deſulue of eyn ftarf grot man, der orfafe haluen men 
ene to Samborhd Grote Nennefe nomeve. Vnd er be nu an 
den krych geraden, brufede he ver fee alfe ander lude vnd ſegelde 


e) dem 1. 


) Man findet feine Grabſchrift in Anckelmanni Inscriptiones ham- 
burgenses. 

Stadtrehnung v. J. 1555. Ad structuram: 1170 tal. conversa 
sunt e cameraria ad structuram novae molae ad tundendum pannos, 
vulgariter de walkemolen in palude apud wanthramen. 185 t. con- 
versa sunt hoc anno ad novam slusam, per quam aqua ex Albi 
transit ad molam walkemolen. Bergl. oben ©.465, Rote 1. 


2 


— 


469 





vor eynen Tod. Do auerft de ruftinge xvexlvij na der Drafen- 
bord angint, qwam be vt der fiat Hambordy myt manf bat volf, 
dat he alfo vp dat nige tom kryge gefordert, ond luft Fresh und alfo 
bp dem kryge blef ond nafolgeve. Wente to dyſſem yare to, do 
fe nu, de obgemelten knechte to Bargerborpe weren, lad of 
eyn grot andeel yvm Oldenlande; by den was dyſſe bauen be⸗ 
nomde Reyneke. So begaf yt ſyk, bat de Ißlandesvarer 
op der reyde legen vnd na dem oſtenwynde toueden; und weren 
eyn deel fchepe al dorch dat Steder fant vnd eyn part noch bet 
ben. So begyft yt fol, dat de wynt oftwert ond be fchepe henaf 
lepen. Do ve fchepe nu henaflepen, fpryft Grote Reyneke to 
den bouetluden: ‚nu yß et tyt, wylle wy den Hambor- 
geren wat.” Vnd gift allen bofen rat yegen de ftat Ham⸗ 
bord, dar he alle fon gut, wuf vnd Font pnne hadde. Dat 
fulue geruchte qwam yn de flat vor eynen erbar rat vnd de 
ganze fiat wuſte vnd ſede dauan. Do de krych gerichtet twyſten 
der ſtat vnd den vienden, ruckede he myt na Wyldeshuſen, 
alſe yk bauen geſchreuen, ) dat de knechte darhen getagen ſynt. 
Do yt an den wynter gynk vnd de knechte vorlof kregen, qwam 
Reyneke to Hamborch vnd let ſyk nicht marken; auerſt be 
wort der ſake angetaſtet vnd yn de bodelye gebracht. He auerſt 
entſchuldigede ſyk flytich vnd ſprak, „pt were eme vp den hals 
van ſynen myßgunneren gedychtet vnd gelagen.“ He gaf den 
heren x daler 2) vnd qwam los. Do auerſt dat getumel mit 
den ſteden angynk, alſe yk bauen geſecht hebbe, wort Reyneke 
vor eynen houetman vp enen euer geſettet vnd allen gelouen 
tobetrumet. ) Do fe nu eyne wyle vp der Elue gelegen, 
ſchickede eyn erbar rat vp de boyers vnd vp de euer den houet⸗ 
luden gelt, dat volk darmit to betalende. Do auerſt Reyneke 
dat gelt krech, ſchickede he yt na Bremen, dar etiyfe knechte 
mit antonemende, welker knechte ſyk yn dat Oldelant vorfogen 
ſcholden; vnd wen erer den ſo vele weren, wolde Reineke ſe yn 


1) S. oben S. 465, 1554 nach Juli 2. 

2) As willkürliche Brüche für leichtfertige Reden gegen Rath und Stabt. 

2) Gtabtrechnung v. J. 1566. Exposita ad Impediendam avectionem 
frumenti: Item ijlix tal. xix sol. iijj den. pro victualibus duarum 
Sehiphorstener (?) euer, quorum capitanei Fridericus van Holte 
et Grote Reineke, exposita iuxta computum ejusdem structuaril. 








470 


fynen euer genamen vnd de anderen euer darmyt genamen vnd 
bat volf auer bort gehoumen bebben, welfer nycht na ſynem 
wullen don wolden. Wen ſe auerft de euer alfo ynne vnd under 
pre gewalt gebrocht hadden, wolden fe mit geweldyger bant den 
eynen boyert na dem anderen yngenamen ond bat volf auer bort 
geworpen hebben und darna tor feewert ruden vnd nemen, wat 
ene vor fteuen qweme, yt were geliyk, frunt efte vyent. Auerſt 
dyſſe anflady wert vorfpeyet und Reyneke myt noch eynem van 
ten Tapteind, van der 9 pennfe ") angetaftet, de gewalt auer alle 
boyers vnd euerd hadde, und na Hamborch gefchidet und yn der 
heren hechte und flote gebracht. Do fe auerft vorhoret, befenden 
fe alle beide, dat yt ym arunde vnd warheit fo were, vnd of 
bat Reyneke ym xlv. yare beſoldynge van hartich Hynryk van 
Brunswyk gehat vnd ſynen houetluden gelauet vnd togeſecht, 
dat he ene de ergenante ſtat Hamborch yn iiij weken vorraden 
vnd leueren wolde. Darto wuſte be wol rat vnd anflege. Auerſt, 
Got hebbe lof! beyde anſlege ſynt gefeilet. Reyneke wert myt 
ſynen anderen geſellen nm Io. nare den xxvij. Martii vp bat 
brok gebracht vnd ere koppe afgeflagen und darna ynt für ges 
worpen myt koppe vnd alle vorbrent.) Vnd hadde alſo de 
vorrederei eyn ende. He was vt dem ſtichte van Verden bor⸗ 
did.) De anderen ſchepe vnd euer legen den ganzen ſommer vp 
ber Elue. Vnd let eyn erbar rat eyn ſchip buwen, dat wart 
eyn pynnas genomet, dat of den fommer op der Elue mit den 





4) ond 1. ” 


ı) Die Pinke iſt ein Wachtſchiff. Die unten genannte Pinnas kommt 
wiederholt in den Städtrechnungen auch des 9. 1555 vor. 

4) Stadtrechnung v 9. 1655. Ad diversa: 28 tal. 16 sol. pro sumptu 
Grote Reyncken et Hinr. Bringmann sontium bic capite de- 
trunealorum et dein eombustörum. 

2) Stelzner Racdrichten von Hamburg Th. II. S. 267 uenut ihr urig: 
Lange Neined. Es {ft wohl kaum zu bezwetfeln, daß der verräthe- 
riſche Kriegs: und Schiffspauptmann ein Berwantter des durch feine 
im Jahre 1561 gefifteten Botteßwohnungen noch In gefegnetem 
Anventen bei feinen WMitbärgern fortlebenpen Oberalten Reinde 
Reinecken war, deſſen Bater und Bruder, aus Rotenburg im Gtifte 
Berven Rammend, gleichſam im Begenfage zu jenem den Ramen 
Tütle Reincken geführt haben. &. die Hamburg. wilden Stiftungen. 
Burd’s Oberalten. 


471 


anderen lad. Dt gynk op funte Johannes baptiften to fegel 
vnd was myt velen gegaten vnd gefmebeden buffen mytfampt 
bafen und ander dynge, dat tom kryge denſtlyk, vorwaret, X) den 
Elueftrom to beſchuttende, alfo dat nemant forn, garften, noch 
molt van der Elue fchepen mochte van Stade, Burtehupde 
efte ot anderen orden an der Elue belegen, nemant buten be⸗ 
jeden, pt were Holfte, Dytmarſche, Hadeler, Kedinger 
efte Didelander. De bauen berorden vordrufteden ofte eyne 
hemelyke paflafpe to donde, dar em of bar oftmals ſchyp vnd 
gut van ben Hamborgeren auergenamen wert, vnd alfo neynen 
gerpngen ſchaden leben. 

Dt was auerft ym fuluen fommer fo vngeſtumych weder 
van regen vnd wynde, dat des gelylen vele olde lude nicht ges 
dacht hadden. Wente pt was yn alled den ganzen fommer 
nicht v weken qut vnd Droge weder, wen be gude tpt to weken 
gemafet were. Ok bleuen vele fchepe tor fee, und ynfunderheit 
van Bremen. Ok weren Franzen yn der fee, de groten 
Schaden deden. 

De botter und herynk was ganz dur, alfo dat eyne tunne 
botter bufet bant xxxv $ galt vnd j herynk flameff gut galt 
iij K lubeſch. De rogge was temelyfes kopes, alfo dat de wifpel 
x # galt, funft was grote durynge yn offen ond talge, alfo dat 
j ® talged viij wptte galt. Ok was dat holt ganz auerut 
dur, alſo dat eyn vadem van dem Forteften Bopfenborger holte 
iiij $ galt. 

Im fuluen yare wort dat flet vam orde vam brofe wente 
vor den wynferbom vpgefuuert vnd mer alſe eynen fadem 
deper ©) gemafet, alfe yt vp bat mal wag. 

Vnd wort of de walfmole vp dat brof gebumet by bat 
blodhus nicht wyt vam winferbome. ) 

Im fuluen yare weren den des Toninges to Dennemarfen 
vnd fon beyden her broders, alfe nomlyk hertih Hans vnd 
bertih Adolphus reve to Hamborch, vnd forberben van 
wegen ber van Utzeho, Krempe, Wolſter, dat de flat Ham⸗ 
bord ene of etlyke paffafo op der Elue nageuen fcholden. 


4) vorwaret was 1. °) bepp 1. 
1) &. oben S. 465, Rote I. - 


_ 42 _ 


Auerfi pt wart en afgeflagen, vnd rychteden nycht vt. Vnd 
geſchach dyſſe dach vmme funte Martini episcopi. 

Im fuluen yare mort dorch eynen erbaren rat to Ham: 
bord eyn ordynantie auer de Fark und ere deners gemaket, 
dewyle de dener der Farfen ofte predyger des euangelii nu wol by 
x ofte xij garen pn fanf vnd hader vmme etlyke dynge geflan 
hadden, welfer yk yn der feddere late, vnd nicht ane orfafe. 
Dewyle auerft eyn erbar rat gefeen, dat nen vphorent dar mag 
vnd eyn yder yn fpnem vornemende behafren wolvde, wart eyn 
rat fulfer ordeninge vororjafet. Vnd welken fulfen orbeninge 
nicht gefelle efte nafamen wolde van den prebigeren, de mochte 
ſyn fchonfte fefen efte de porten fofen, pt were noch puftor efte 
fappelan; vnd vorloren fo ore gerechticheit, de fe wol vije yar er- 
holden hadden. Vnd geſchach dyſſe voranderynge efte beraminge 
vmme funte Mychaelis archangeli ym xvclo. yare, ") 

Im ſuluen yare wort de grote klocke to ſunte Catrynen 
yn Hamborch gegaten yn der ſtenſtraten van eynem meyſter, 
Hans Altona genomet, 2) vmme ſunte Martinj episcopi; vnd 
helt yn gewichte lij ſchippunt. Vnd de knepel wycht eyn ſchyp⸗ 
punt vnd j markpunt. De karkſwaren weren Eryftoffer 
Snepel ) vnd R.., vnd wart am auende ſancti Tomac 9 
apoſtoli vpgewunden vnd gehanget vnd am CErgyſtauende erſt 
geludet. 

Im ſuluen yare vp ſunte Thomas wart afgeleſen yn der 
burſprake, dat nemant mer den eine gulden munte to fadderen⸗ 


f 
) Zomy 1. . 


1) Es if Hier die nach des Superintendenten Aepinus Tode publicirte, 
feinen Namen führende Kirchenordnung gemeint, gedr. in (Klefeker's) 
Samml. hamburg. Gefepe u. Berfaffungen Th. VI. ©. 272—315. 

2) Stelzner a. a. O. S. 266 nennt ihn: Hans Aldach in der Stein 
fragen, doch wiederholt unfer Ehronift unten denfelben Namen, welcher 
durch die Stadtrechnungen v. 3. 1549 flgd. beftätigt wird, wo unter 
ver Rubrit Ad pretium familiae — Gchalte der vom Rathe ange 
ftellten Beamten — fich findet Hans Altena mit,vier Pfund Pfennige 
vierteljährlich. 

2) Chr. Snepel ward noch im J. 1555 zum Öberalten erwäplt, refigs 
nirte feboch 1558. . 

2) Der jüngere Kirchengefhworne war Hermann Bödker. 


473 


gelde geuen fcholde; were yt auerft ſake, dat yemant yo mer 
genen wolde, dem fcholde j hamborger gulden to geuen frigftan 
vnd dar nicht entbaueu, by pene r daler. Vnd men fcholde nene 
pelfe, hemde, bartken efte ander dynk geuen. 

Im fuluen yare was de Criſtdach vp einen mytweken. Alſe 
den xxviij. Decembrys alſe des ſonnauendes darna, alſe dre dage 
vor dem nien yare, was yt de nacht fo ganz vngeſtumich 
weder van wynde, regen, hagel, bliren vnd donner, alfo dat yt 
vele older Iude nicht gedacht efte geſeen hadden. Vnd flody bat 
weder yn funte Nyclawes karten vor weften yn dat fynſterſpe⸗ 
rynge bauen bem gemelte vam foninge Ahaswerum vnd van 
Hefter vnd floch den ramen of en fluden, bar bat gemelte op 
gemalet yß vnd dat flolte darvnder of, Vnd floch of dat weder 
eyn ftufe van der dope vnd bauen pm torne ym murwarfe wol 
ij fadem eyn ſten dycke op dem bone, dar de Floden bangen, vnd 
weyde vele ſten dackes allenthaluen van der karken. Vnd of 
weide de wedderhane van funte Johannes karken, de na dem 
weiten flunt. 

Im fuluen 1556 vp funte Peterd ad chatedram wert to 
Hamborch van der burfprafe afgelefen, dat men to den foften 
nemant nidt geuen fcholde by pene x daler vnd firafe eines 
erbaren rades, noch vor efte na, vnd dat men to den ganzen 
groten koſten nicht mer alfe foftich par ond to den haluen dortich 
vnd to den auentfoften vofteyn par vnd to den gaftebaven r par 
volles bydden efte vorderen fchal. Vnd fo yemant dar bauen 
dede ond beflagen worbe, de ſchal dat vor eynen yderen per⸗ 
fonen, de alfo auer den ergenanten tal gefordert yß, viij 2 
lubeſch tor wedde geuen. Vnd dat of nemant, buten befcheden 
‘de brudegam, der brut efte eren frunden yenich dynk geuen efte 
schenken ſchal; of de brut dem brudegam efte ſynen frunden, Dat 
pt der orſake todroch, dat de brudegam der brut vnd eren 
frunden ofte de brut des brudegams frunden fo vele geuen, dat 
darna, wen de foft gefcheen was, hadde men fo vele op gelenet 
vnd geborget, dat men nicht vele wuſte, wo men mit eren to 
der betalynge famen fcholde. 


Vnd wyder wort of afgelefen, dat na dem bage nein brut 
vnd brudegam tofamende ſcholde gegeuen werben, men hadde fe 
an beyden parten by erem namen achte dage touoren van dem 


474 


prebidyftole nomen und kundigen Taten. So yemant bar vor⸗ 
fumich ynne funden worde, de fchal vam Tore gewyſet vnd nydht 
tofamende gegenen werben wente achte dage na ber affunbyunge, 
wo bauen gemeldet. 1) 

Im fuluen yare des dyngeſtedages na Letare vorbrende bat 
kloſter to Izeho van erem egen fonne. 9 


Im fuluen®) yare wert eyn comete gefeen myt eyner 
langen ftralen ym dudeſchen lande und of tv Hambord. Syn 
vpganf was ynt oflsfutoften und gynk ynt norden erſtmals vnder. 
Darna, do be balde eynen ende nemen wolbe, gunf he ynt ſut⸗ 
often vp vnd ynt nortoften under. Vnd be gink dwas auer dat 
gefternte ber, na lude mynes fihryuendes. Vnd yß gewyſſe 
war, he ſchinde van v. dage des Mertzen wente tom xx. Aprylys. 
Bnd etlyke aſtronomj) vnd ſternkundiger, de vp bat mal leue⸗ 
den, ſeden, dat be ſtrale vchxxx dudeſte myle lank geweſt were. 
He gynk ok des auendes mit den anderen ſterne vp vnd ſchinde 
eyne wyl tydes byna wente an den dach. 

Im ſuluen yare wort eyn grot lop van allen landen na 
eynem nien gefunden ſuntmakende borne, welker yn der grau⸗ 
ſchop van Speielberge 9 gefunden was. Vnd wort vele 
gelded darhen vortert vt allen landen vnd ſteden dorch kranke 
lude, auerſt weinich halpet vnd vpt leſte ybel narrenwarf, grote 
logen vnd bedroch. Bnd geſchach darſulveſt auervt vele bouerye, 
horerey, morderie den armen luden, de darhen wolden ofte geweſt 
weren. At warde auerſt nicht lange, wente yt hadde ym fuluen 
gare ein ende vnd vphorent. 

Den fommer na dem comete was yt eyn feer droch vnd 
beet fommer, dat vele older lude fulfer drocheniffe neine gelif 
gedacht hadden, alfo dat an etlyfen orden vele veed van hunger 
und von gebrefe des waters fleruen moſte. Wente de erbe was 
geipf jo dorre, ofte yt ya wynter were; wente yt regende yn 





©) Lies: vüre. h) fululuen 1. i) aftrolomj 1. 
1) Die Xepinifche Kirchenortnung im Art. 50 vom Eheſtande gedenkt Des 
firhlihden Aufgebotes noch nicht. 
2) Im Eutenbergifchen, Hauptort Eoppenbrügge, unweit Hameln. Der 


Ießte Graf von Spiegelberg fiel in der Schlacht bt St. Quentin 
1557 Yuguf 10. 


415 


Eyderſtede van dem fiyflen freydage wente to funte Jacope ym 
fommer nycht. Hyrvt yß wol te marken, wat eyn drochnyſſe 
vorhanden geweft yß. Pt brende auerfi pn velen orben yn 
morgen vnd holtynge af vnd dede groten ſchaden, vnd pn ſun⸗ 
derheyt yn Hollant, Freßlant vnd dem Holſtenlande. Pt 
was auerſt eyn mechtig ſchon fornyar vnd ſchone ſchwyneeckeren⸗ 
maſt yn allen orden, auerft keyn bokmaſt. 

De rogge was dur, nemlych xx # lubeſch. Dat makede, 
Dat pt Dat voryge lv. yar fo ganz vnd garvt vele regende. Vnd 
qwam opt leſte vp xxx Jlubeſch, welter vnſe kornwokeners to 
Hamborch makeden. 

De herynge was gut kop, nomlyk j tunne gudes herynk vor 
vj 4J. iiij A. Vnd was of de herynk nechtih vnd fer gut, 
alſe he etlyke yar touoren nicht geweſt was. 

De botter auervt dure, der drochenyſſe haluen, nomlyk j 
tunne freſche botter bufbant xliij, of xliiij 4. 

De ſtundeklocke, de an ſunte Nyclawes torn to Ham⸗ 
borch gehangen was, dar yk ym xvclj. yare van geſchreuen hebbe, 
de wart geborſten im xvclv. yar, alſo dat men fe afnemen vnde 
ommegeten moſte. Vnd fe woch vorben xj fchyppunt vnd- wart 
ym Ivj. nare gegaten yn der ftenftraten.van mefter Hang 
Altena, des erbaren rades buffengeter, vnd wycht nu . . . 
ſchyppunt und wert ym fuluen yare den xxvij. Augufti bar wedder 
ben gebangen. 

Im fuluen yare wert bat gabeshus vor dat ſchardor 
gebumwet, dar de armen ſeevarende lude ere Toft und behuſynge 
on bebben fcholden. 3 
Im fuluen yare wort dat bus vor dem dore!) gebumet vp 
den ort vam walle vor dem wynſerbome vp den grauen 
achter vem fchepbumwer brofe ber lopende, bat negeft dem 


k) Lies: mechtig. ) vor bat bambor 1. 


2) Bergl. oben ©. 472. 

2) Die Fundation diefer milden Stiftung, des fog. Troſthauſes oder der 
feefaprenden Armen v. J. 15856 fiche bei Staphorſt a. a. O. Th. 4, 
©. 504 — 508, 


476 


wonferbome ſteit, und of eyn walkmole fun fehal, by de an- 
deren, dar pE pm Iv. van gefchreuen hebbe. ) 

Im fuluen yare wert on dat ftihte to Munfter ond 
Bremen vnd anderen orven vele volfed gefamlet vnd dar eyn 
beel to Tramunde oder=) by Lubel afgeuerdiget und pn Lyf⸗ 
lant gefchidet worden. Vnd wert of ym lande to Mefelen- 
borch grot andeel gefamlet, de dar ben ganzen fommer legen 
vnd nicht vtrychteden, men bat fe arme lude mafeden, vnd dat 
men pt der flat Hamborch volf up Rytzebutel und Barger⸗ 
borpe vnd yn de merfflande, alfe on de Sam, Offen 
vnd Bylwerder ſchicken mofte. "') 

Im fuluen yare flarf bertih Frederik to Holften, des 
koninges Cryſtanus to Dennemarken, hartich Hang vnd 
hartich Adolphus to Holſten broder, den j. Nouembris des 
namyddages to iiij vren, vnd wort em to Hamborch den 
xij. Nouembrys van morgen wente vp myddach to gefallen ge⸗ 
fyret vnd yn allen karken vp eynen dvonnerdach ſermon vnd bes 
deniſſe geholden vnd yn alle iiij kerſpelkerken de beſten klocken des 
morgens to r flegen geludet.2) Yt was auerſt de hertich Frederik, 
dar yk anno xvcliiij van gefchreuen hebbe, de vor eynen byfchop 
to Hyldeſſem yngeuoret wort. 

Im fuluen lyj. yare vorhof ſyk eyne feltfame fwermerie 
to Bremen, de den webberboperen nycht fer vngelyk waß, van 
eynem doctor, 3) de ſyk eyn euangelyſt prebnger romede. Vnd 
entitunt dar fo vele vt, dat etlyke predyger van Bremen to 





‚I tho der 1. =’) moften 1. 


1) Stadtrechnung v. 3%. 1556. 304 tal. pro nova domo aedificata prope 
walckmolen in Ramenhave et sunt Michaeli fabro lignario pro 
lignis et manufactura persoluta. ine biefer Mühlen iR auf dem 
alten Grundriffe zu meinem Programme zum Berfaflungsfefle v. 3. 
1828, beide find in einem etwas neuern Riſſe in Braun’s Theatrum 
urbium zu erfennen. Die 1623 erbaute Poggenmühle ift an die Stelle 
einer derfelben getreten. 

2) Herzog Briedrih war am 27. October zu Kiel g.forben und warb 
feine Leiche nach Schleswig geführt, wo er feit 1549 zum Coadijutor 
des Biſchofes erwählt war. Stelzner a. a. D. ©. 272 fudt felt: 
famer Beife in der Feier jenes Leichenbegängniffes den Anfang ber 
Beiftunden in Hamburg. 

2) Dr. Albrecht Hardenberg. 


477 


Hamborch vnd to Lubek kamen vnd ere confeſſion bon moſten 
vor allen predycanten to Hamborch vnd to Lubek. Vnd geſchach 
dyſſe bekennteniſſe ym lvij. yare vmmetrent Epiphaniae domini.') 


Im yare xvcloj fros pt mechtich hart vnd hof an to freſen 
vmme ſunte Martini, vnd fros fo hart, dat pt vp der Alfter 
dre welen vor Wynachten eyne halue ele dycke was; vnd fros 
yummer vort wente to Wynachten. Auerſt darna fros pt nicht 
ſo rechte hart, alfe pt vorhen. At ſchnide ) na Wynachten ganz 
vele vnd fros temlyk myt an, alfo dat dat 98 vp der Alfter 
' mer alfe v quartir dycke was. 
| Sm fuluen yare wert dorch eyn erb. rat to Hambord 
van den burgeren eyne tolage begeret, vewyle de flat on mark⸗ 
lite fchulde geraden was. Auerſt yt wart dem erbaren rabe 
afgeflagen, und weren de burger nicht bedacht tolage to donde, 
eyn erbar rat hadde den vorhen fummen der ſchult den borgeren 
boren vnd weten laten vnd rekenſchop van fo groten marklyken 
opheuende getan, welfer eyn erbar rat on Fort vorfchenen yaren 
vpgehauen vnd tolage entfangen hadden. Vnd dewyle eyn rat 
geſeen, dat pt nycht anders ſyn konde vnd mochte, heft eyn rat 
ſulkes vmme des beſten wyllen yngerumet vnd nagegeuen vnd 
vt eynem yderen karſpel v erfſeten borger gekaren, de bauen be⸗ 
rorte ſake to vorlyken. Auerſt de borger hebben vt allen kar⸗ 
ſpelen noch v vmme vordenkendes wyllen to ſyk gekaren. Vnd 
geſchach dyt vmmetrent Luciage kort vor Winachten. 2) 





") ſchinde 1. . 


2) Wir erfahren über die Tpeilnapme Hamburgs an diefen Barden: 
bergiſchen Steitigfeiten in diefem Jahre aus der Stadtrehnung Fol: 
gendes: Iu causa verae Teligionis conservandae. SO tal. 
17 s. insumpsit Dr. Paulus ab Eitzen et M. Joach. Wesiphalen pastor, 
missi Lubecam in controversia inter D. Hardenbergium sacramen- 
tarium et concionatores ecclesiae Bremensis. — 2832 t. 10 s. in 
‚sumpsit Dmn. Dr. P. v. Eitzen, missus ad regem Daniae, duces 
Megalopolenses, ducem Luneburgensem una cum legatis Lubecen- 
sibus et Luneburgensibus ad sollicliandam legationem a prae- 
dietis rege et principibus ad Senatum et capitulum Bremensem, ut 
Albertum Hardendergium sacramentarium demitierent. — Summa 
812 t. 19 s. 

2) Wir erhalten hier durch unfern Eproniften intereffante Nachrichten 





478 


. Anno 1557 wert eyne berampmge tmyflen bem £erbaren 
rabe und ben borgeren gemafet to Hambord van wegen ber 
affore nes kornes. Nomlqek alfe van korn vt der Marie efte 
Meydeburg efte funkt vt dem orde qweme, bar ſcholde men 
dat Forn vt den fchepen yn prame laden vnd by alle bruggen, 
treppen vnd wor men forn pptodregende pledt, voren vnd iij 
Dage Inggen, bat eyn yder man dar aftopen mach by fchepelen, 
vatten, und wat eyn yder gelden und betalen Fan, vnd dar funs 
derlyke borger by to keſende, de bat by erem ede vorwarben, bat 
nemant by iiij efte v wifpelen dat korn vtkofte den borgeren 


vnd der armot to vorfange vnd marflifen ſchaden vnd nadeele. 


Anno 1559 den erften Yanuari 98 gefloruen Cryſtyanus, 
fonint to Dennemarten, Frederik fone, welter erlhk vnd 
chryſtlik regeret beft. 


Anno lix 98 geftoruen hertich Franz Otto, bertid to 
Brunsmwyf vnd Runebord,. 


Anno lir beft bertih Adolphus frygesruftinge gefamlet 
wedder de Dytmerffen vnd heft ven lopplag to Wedel gehat. 
Sm fuluen yare heft de rat to Hambord her Yochim 
Holthbufen, eyn rat to Hamborch, Rytzebutel ir yar lank 
yngedan .. 
hertych Adolpf vnd konink te Denne 
marken, konink Frederyk, vnd hartich Hans to Holſten. 
Dytmarjfen, dat gude lant )y ...... 


über die Vorgänge zwiſchen Rath unb Bürgern, welde zunächſt zu den 
Hofulaten der 40 Bürger (abgedrudt in Lünig's Reichs⸗Archiv, her: 
nah abgekürzt bei [Bartels] Grundgeſetze II. S.78—84) führten, 
allmälih aber 1563 zu der Ernennung von Kämmereibürgern. 

ı) Mit diefen unzufammenpängenden Worten briht unfere Handſchrift 
ober der Chroniſt ab. Diefer wollte von der Ießten Dilmarfer Zehre 
im 3. 1559 erzählen. 





479 


XI Des Stepban KRempe 
WBarbaftiger ‘) bericht, 


wo der papen miſſe, predige und andere Ferfengeprenge ') alhir 
to Dambord geandert und de jegenwardige predige, miſſe 
und ceremonien upgelamen und angenamen, webber de un- 
warbaftige und velſchlike beflaginge der papeſchop, dat fe 
mit külen und ſpeten fin aderwunnen, °) 


Anno 1521 is hir t0 Hambord geweien ein fram ) 
gelerder man mit namen M. Ordo Stemmel,') paftor to ©. 
Gathrinen, arlium magister, de heft erft O begunnet to predi⸗ 
gende ) webder de heftige vorföringe bes aflates ') vnd to ſtra⸗ 
fende de böfen lererd und fabulenprebigers, der albir domals © 
vele gelopen. Darto heft be of begunnet!) to firafende bat 
wilde und”) untuchtige levent der papen vnd webberumme ans 
gehaven > de lutter warbeit des evangelii, fo vele ome Got 


) Warhaftige unb beitenbige 5. 6. ®) geprenge 5. Terlenge- 
bruke 3. 9 Kür Warhaftiger — averiwunnen lief 1, wie aud 
3 — 5. neben dem dbeutfhen Titel haben: Acta Hamburgensia 
(ab 5.) initio restauratae doctrinae evangeli. Darnad in 5:: bat 
18. 9 Bir fehlt 5. 6. albir 3.4. 9) fram fehlt 2. framer 
3.4. frommer 5. N) Stisel a—5. Stevel 6. Stemmel und Stevel 
am Rande in 5. Stiml 7. ©) erflih 3—5. 6. 6) beginnet 
to pr. 6. angefangen to pr. 3.4. 5. to pr. angefangen 2. ) ber 
papefchopes und ehres aflates 2. *) dero domals alhier 2. ber 3. 
be 7. albier to Hambord 3. 7. ) angehaven 3. 6. 7. ”) und 
feblt 3: 5—7. 2) angefangen 2. angefangen to prebigenbe 5. 

81 


1521. vorftandes gegeuen hadde. 9 Duerft dewile he olt und bebaget, ) 
und be papen ene hart verfolgeden, is he gefchwedet vnd heft 
fit de8 predigamptes 9) moten begeuen, dennoch lange ") darna 
geleuet, ond in der warheit falichlif vorftoruen. °) 


Sunid. Anno 1523. In die Corporis Christi fint de vorften- 
dere ') des Mlofters to S. Marien Magpdalenen fambt velen 
anderen borgeren, demſulvigen kloſter vorwant, barfulveft int Flofter 
gefamen, und begeret van einem, genömet ) Stephanus Kempe, 
de nielit van Roſtock warues haluen ) gefamen und balve fit 
darhenne wedder ) 10 begeuende ) gefinnet wad, dat be bin 
ene. bliuen, wolne und Gades wort vnd evangelium vordan⸗) 
prebigen, 9: wo he rede d) begunnet hedde. Wo denne) entlil 
nagegeuen vnd gejcheen. D Worut be Iube bewagen worden ) 
und -entfchlogen ſik aller anderer prediger lere, de en jummer ') 
fabulen, lögenden 9 und andere >) aflates prebigen gedan hedden. 
Darup geuen fit vele volfes i) ot allen carfpelen na ©. Dlarien 
Magdalenen, Gades reine wort und warheit mit groter luft und 
freude to hörende. Daraver de ganze papefchop ganz fchwerlif 
gegrettet vnd getornet 9 was, vnde befundrigen ere prebicanten. 
De hebben duffen ber Steffen!) heftich angegrepen) vp 
allen prebigftölen vor einen fetter, de fit webder Got und den 


°) gegeuen, to lerende 7. gegeuen beft, to L 6. - P) olb be⸗ 
baget 7. olt was und bebaget 6. old und bebaget was 4. 5. 
%) prebigens 5. 5) dennoch gelifavol lange 2. 4. unb noch 
lange 6. dennoch — gelevet fehlt 3. *) geflorven 5—7. ) vor- 
ſtenderd 5. vorſtender 6. 9 geheiffen 2. mit nahmen 6. St. 8. 
genömet. 3. fo St. 8. gebeten 4. ) R. na halven 6. ”) fif balbe 
webbderumme 4. webberumb ſik barbenne 2. ”) balde barbense to 
reifende 5. 6. N) albier bi 5. 6. *) benforban 6. . °) wolbe 
in 3.4. nad prebigen, nicht nach bliuen. 9 rede fehlt 1. 
alberede 3—5. 9 alfe dan of 4 und wo den 0 6. 2 Wo — 
geſcheen fehlt 2. ©) worben fehlt 1.6. ) enen men 6. ©) legen- 
ben 2—6. ®) andere fehlt 5. ) gaf.— volles 2, 4. geven — 
lüde 3.5. geven ſik 6. ©) gegrellet unbe getornet 1.2. gegrottek 
vnd vertornet 6. vergrettet unb vertornet 5. 1) und hebben 
ene 6. ”) angegrepen und verfolget 5: 





431 


billigen geil 9 und be billigen !erle fettebe, vnd mis velen an⸗ 1529. 
veren laſterworden geſchulden, ) den gemenen man vp ene ges 
hiffes, *) alfe vp einen verfbrer, valen“). nor einem erbaren rube 
vnd finen ouerſten vorflaget. 3 Auerſt Got heft ene dorch fine 
barmhertigkeit erholden und gefterlet wedder fe") bet int verrde 
jar, darinne he medehulpers Frech, ") alfe benebven ſchal geſecht 9 
werben. ®) 
Der papen praodbiger ') weren: 
Dorter Johan Engslin, N 
Doctor Henningus ") Kiffenbrugge, D pafter to ©. 
Nicolaus, ") 
Doctor Henricus Went, 
Auguftinus van Getelen,”) 
Rensborch, 
M. Tredericeusn) im Dome, 
M. Mattheus under ?) der Kluft, 
M. Henrieus Schroder, 
M. Joachim Viſchbeke, paflor to S. Cathrinen.) 


Anno 1525 hof de paſtor, de in M. Ordoe9 ſtede gekamen 
was, mit namen Joachim Viſchbeke, 7) mit uns wedder be 


E 


) Got, webber ben b. g. 6. 6) ber Steffen apenbar van tem 
prebiffiole vor enen Better und vor enen uprorer 7. ©) Ge= 
hitzet 2. 3. 4. verbeßet 5. 6. *) vaken fehlt 6. voruorer und 
vorleider, und vort en 7. 9 rabe verbaget 6. wedder fe 
feblt 5. 9 mehr bulpers befamen 6. ©) angetoget 6. 9 werden, 
ben fe (ben be papen 7.) be anberen prebigftole flitig bewareden ver 
ber prebige ber warbeit, fo Tange fe Funden. 6. 7. ') prebicanten 
4.5. 9 Zufab: to Hambord gebaren 5.6. N") Henningnus 
2.3. Henningius 4. h Kiſtenbrugge 1. Kifenbrugge 5. ") pafter to 
S. Nieolai fehlt 6°) D. Aug. von Gettelen von Renßborch $. 
7 D. Rensborh 5. °) Freberich 6. Fridericus 2. 5. N) ini. 
2.3.6. *) 7. bat bei feinem. den Bornamen und erwähnt 
überhaupt nicht ben M. Mattheus under der Kluft. 9 Ordo 
Stivell 5. I hof — B. an 2—4. heft — angefangen 5. 

| 31* 


482 


3625. yapiften ) to prebigenbe mit grotem puchende. Auerft bo he nichts 
vant, wat be fochte, und de miffen mer inbrochten, alfe be pres 
dige der warbeit,"") wenbebe be fit wedderumb, weel webber af 9 
umb einer pröuen willen, de eme dat capittel fchenfebe, 9 und pres 
digede wedder fit ſulueſt nicht ane grote ) und merkliche ergeringe. *') 


‘Anno 1525 flarf der papen vornemeſter previger ein,” 
doctor Zohan Engelin genömet,”) und wart Trank vor dem 
altare. ) - 


1526. Anno 1526, alfe doctor Engelin des vorigen jared ges 

On.ia.ſtoruen was des fondages vor Feliciani,) quam in fine flede 

Sor.i2.jegen den Baftelavent doctor Bartoldus Moller vor einen 
theologum, vnd is 9) to Hambord gebaren. Duffe leet mi, 9) 
Steffen Kempe, vorbobefchoppen, ) den he min ©) präceptor 
vnd promotor geweſen was to Roftod, und heft vele rede mit 
mi gehat van ven miffen, preftervome 9 vnd fegefure, in jegens 
warbicheit doctoris Johannis Moller, ſines brovers, vnd 
M. Johan van dem Mere. 

Na velen reden, de wi tohope hadden van ſiner predige, 
be he de Vaſten auer bon“) wolde, item van ber ) disputa⸗ 
tion, de herholden worde, *) was’) it mine kit to gande. Do 
ſprak if to eme: if wil hennegan und predigen mit Gades gnate 
vordan, wo if") hebbe begunnet 9 und fuß lange her gedan 


”) mebber be papiften in 3. nach puchenbe. webber ber papen miß- 
bruf 7. webber benfuluigen mißbruf 6. "") ben bat prebigen 6.7. ) wen- 
dede be, vel webberumb af 6. wenbebe he fit webberümme af 4.5. ') umb 
einer pröven — ſchenkede fehlt 6. 7. 9) grote moie 2 — 5. 
“) befchweringe 2. befchweringe und ergeringe 4. ”) ein fehlt 3. 
”) Johan fehlt 1. Engeliuus ohne genömet 5. ) was Franf geworben 4. 
anno 1525 flarf — altare fehlt 6.7. N na F. 5. jares a. 1525 
was geflorven — na F. up (vor 7.) bem altar gekrenket 6. 7. 
9 und is fehlt 6. °) für milefen 8. 6. ben vorgenannten beren, 
wie beide Hfn. gleich 7. ſtets bie erſte Perfon meiden, and 
für wi immer be prebifanten fehen. ) forberen 2. °) fin 5. 6, 
vgl. die Bemerkung au a). 9 meßprefter, bom 6. *) holden 7. 
*) ner 5. N) wolde 2—4. 5) bo was 3. 4. was — ganbe 
fehlt 6. ") it alberede 4. ©) beginnet 5. 6. 





483 


bebbe. So juw etwes vorkumpt, bar gi miöbunfent anne =) 1206. 
bebben, latet juw nicht vordreten. Tekent an ben artifel, ven 
namen bed, de it juw anbringet, ') fendet to mi juwen gerins 
geflen baden, if wil to juw famen und confereren fruntlif, efte 9 
be artifel beſtan möge, efte!) nicht. Doctor Moller dede mi 
de bant ") und fpraf: *) dat ſchal ja fin. 
Des frigdages vor") Palmfonbage, alfe if de paffion hedde Mais. 
begunnet,”) und nu mi vorgefamen, etwes ) van der infettinge 
des farraments intofödrende, "') lerde if, wo it nicht unbillit were, °) 
beide parte des ſacraments vtiobelenbe, to geuende und ?) to 
entfangente, und wo it were afgefamen, und D wo me Got 
bidden mofte, bat it wedder upqueme. So ftiht be am Palm 
fondage vp ) und fprift under andern, ”) wo be fi ein fetter Rais. 
und boue, beide de fo ) leret vnd 9 de it fo gift und entfanget, 
und vele andere unnutte rede mer.) Ik twiuele auerft nicht, 
be fi”) darto gereiget,”) denne”) he hedde mi”) anders gelauet. 
Hirut hebben 9) alle andere bomprebiger8 ) einen mot gefres 
gen ") und befto heftiger gefchulden, ven men hedde fil. vorhapet, dat 
duſſe theologus duſſe 9 twiftige ) lere worde middelen und alle 
din? to gude malen, alfe be den of wol vorſtant gehat hedde. 9 


"inne 6.7. !)indbringet6. 6) wer 7. !)ebber 4. ober 6. 
r) hant barnp 7. F) for. Iube und ernſtlik 6.7. ""Ina6. ”) bes 
ginnet 1. 3. ”) unb mi vorlam, eiwas 4. und eme was vör⸗ 
gelamen eiwas 5. und em vorquam to hanbelnde 6. 7. *) in- 
toförenbe fehlt 6. 7. 0) were beibe flüde und 5. 5) für beibe 
— und bat 6. 7. beiberley geftalt bat fatrament to gevende, of. 
*) und fehlt 2. 5 fo Richt am P. D. Bariholdus Moller up ben 
prebigfivel im bom, leret 5. darna am P. fleit (feg 7.) D. 
Bartholdus Moller up bem prebigftol im bome 6.7. *) under andern 
fehlt s—7. 5 fo be fo 2. de fo von ben ſacrament 6. fo vom 
ſacrament alfo 5. ') unb 08 5.6.7. “I mer fehlt 6. und mit velen 
‘anderen unnutten worden 7. Y) finder be fi 2. 3. bau be fi 4. 
“> be fi averſt d. g., iminele ik nicht 6. It is averſt Teen wyfel, 
he fi d.g. 3. MH dat 6. *) wmi ſer 3. *) bebben nu 5. 6. 7) dem- 
heren 2—4. 2) werdt 6. bekamen 2.6. *) de 2. 5. 5) we⸗ 
ſpaldige 6. °) hedde fehlt 1. alſe — hebbe fehlt 2. 


484 


158806. Auerſt alfe D it umbſuß was,) wart it wer”) erger ben 
vorhenne. 


To duſſer tit anno 1526 in der Vaſten quam Johan 
Zegenhagen van Meideborch, 9) vor einen cappellan gefordert 
to S. Cathrinen, auerſt darna vor einen predicanten to S. 
Nicolaus, entlik vor einen paſtorn angenamen umb ) Micharlis. 
Den de eappellan, ber Hinrik Senbenhorft') darfulveft, 
vorleep de werem ") in nachtfchlapenper tit und leet fe leddich flan, 
dat nemant mwufte, wen men mer!) ter Terfen !) forberen ſcholde, 
den datmal alhir=) de peftilenzie regerede. Darauer wort bein 
be wedem ") geforbert vor einen paftorn. 


Darna alfe nu her") Johan Zegenhagen harde antaftebe 
de papefchop in eren lögenprebigen und andere ) mißbrufe und 
er fchentlife levent ?) to firafende,P‘) worden fe eins 9 und 
bleuen alle ut dem Tore den ) ganzen Winachten aver, vor: 
hapende ") dat volf hitzig to mafende"") und antoreizente ”) 
webder ene und de anderen waren predicanten. *) Auerft bat 
webberfpil geſchach. Den bo bat volf fach, dat he dat“) hoge 
feft auer ) alle pink mit finem cappellane, Toftere, fcholmeftere”) 
und gefellen fanpt den") fcholfinderen ”) erlifen utrichten *) konde, 
fprefen fe: Tonnen fo weinich perfonen de ſake ”) utrichten, worto 
bedarue wi fo vele papen? 9 


4) dewile 6. °) averft it was umbfuuft und 2. ) wol 6. 
5 Mepborch 2. 3. 4. Madeborch, wert 6. vorfereven vÄn M. 7. 
9) 197. 1) Sendehorſt 1. weden 1. 8. 5. 6.° ©) mer fehlt 
5.6. N) to ben Terken 6. to ben krauken 5. 7. =) albir .to 
DSandard 5. 2) ©. k). wedewen 6. ”) her fehlt 1. °) au- 
berem 2.3. anberen 5. P) und fcheutlifen levende 5. 6. 7. *’) Rira- 
fende 3. 1) worden it be papen ent 5 6. 7) be 8. 5. 6. 
”) vorkapeben 5—7. 7”) verhatet io malmbe 6. ) autoreigenbe 
und bebig tg malenbe 2. ) und — prebicanten fehlt 6. 7. 9 be 
borger fegen den h. Zohan Zagenhagen bit 6. ) usb 3.6. ') finen 
sappellanen, Tofteren, ſcholmeſtern 3. 4. 6. f. c., töfterer, fcheimefte- 
ver 5.) gefellen fampt ben fehlt 6. ”) fchäleren 2. 6. I ver⸗ 
richten 5. . D ſake fo erlik 3. 5. 0. °) worte fint uns ben 
fo v. p. nütte? Ss— 7. 


485 


Hirut ouerfi D wort der Johan Zegenhagen bewagen, bat 1626. 


be fe of int for nicht wedder ſteden ) woſde. Den Fonven fe 
nicht vorhenne Gabe ton eren ©) fingen be gefenge van der gebort 
Chriſti, ) fcholden fe of nicht erem buke to gube 9 de vigilien 
und feelmiffen ?) fingen. Daraver ©) velen nu vele der papen) 
ceremonien, vnd dat farramente wort apentlif vigebelet na ber 
infettinge Chriſti. 

Dewile auerfi de anderen prebigerde”) jummer ſchulden vnd 
fetterben vp ben prebigftolen up ® bes evangelii prebigerg, und be 
lude, de de?) euangelifchen !) predigers ©) änhoreden, *') tom duuel 
mit line und fele wifeden ') und ") vele moie und irringe in ber 
ftat anrichteven,») fo ”) fach ein erbar rat to Hambord in be 
fafe und leet forderen vp dat rathus des fulvigen 26. jared alle 
prebicanten vt dem dome, carfpelferfen, cloftern und capellen, 9 
und gaf enen auer duffe nauolgende artifele, ») mwelfere des ſon⸗ 
dages darna van allen pretigftolen D afgefundiget worden, und 
luden, wo hir volget. 9 


Ein erfam ”) rat beuelet allen predicanten, fo ſik im ampte ber 
prebifer in buffer flat gebrufen willen, bat fe vorerft dat rechte, 
reine, lutter, billige Gades evangelium mit vilegginge ber fchrifte 
der billigen apoftel unde anderer bewerber fchriften gubich, ſacht⸗ 


») ouerſt fehlt 2. ”) ok nicht webberumme int F. 2. of mweb- 
besumb int F. nicht 6. geflaben 2-6. 5 fe vorben ©. to e. nicht 5. 
fe ©. to e. nicht 6.7. 9,6 2.5 M ot e. b. io g. bar 
nicht 5— 7. °) vigilias und ſchollmiſſen 6. ©) darvan 6. *) ber 
papen fehlt 7. =’) prebicanten 8. aver 6. up fehlt 7. ® be, 
fo de 3. ) lübe, fo bes evangelii 3. ") fir und be — pre⸗ 
bigers lieſt 6. be fe, 7. de en. *) anbangeben 7. ) verwiſeden 2—5. 
r) und fehlt 1. 5) für und vele — anrichteben hat 6. 7. entſtund 
vele errung und meye in ber flat. 3 do 6. °) capittelen 1.2. ) Zu⸗ 
faß: bar fe ſik na richten ſcholben bi pene ber flat waninge 5—7. 
V preditanten 1.2. 7) und — folgek fehlt 6. hirna f. 2. 6. wie 
folge 6. Beim Abbradle dee Arlikel ift eine gleichzeitige Ardhio- 
Ganbfhrift zu Graunde gelegt, welche in ben Hff. des Berichtes theils 
abgekürzt, theils ungennü iiebergegeben find. 9 5. numerirt: 
1) ein bar — 2)—5) item — 6) worbe. 


486 


1626. mobich vnde chriſtlik, na der lere ber bewerten vnd van ber 
hriftlifen Terfen angenamenen bofe leren unbe predigen fcholen, 
fo doch, bat ein idermann barut gebetert und nicht geergert 
werben moge. 

‚Item be ene prebiger fchal den andern int gemene, noch int 
befundern nicht ſchelden, Tetteren unbe sorachten, ofte vnſchickliken 
lafteren vp den prebifitolen vunde vor dem gemenen volte. 
Den dar jemant den andern mit ber warheit weet vt erbome 
to belerende, de brufe in dem valle de lere des evangelii Matth. 
am 18., Lucae am 17., unbe berichte malkander vonder fil efte 
in jegenwarbicheit itlifer vorftenbiger der fchrift,. fo bat der⸗ 
baluen vor dem gemenen volfe nicht anders, den wes erer felen 
falicheit belanget, geprebiget werde. 

Stem alle materien, de bifputerlif unde alfo vorworen fin, 
bat de gemene man darut ghen vorftant Trigen Tan, of ſuſts dem 
gemenen man nicht not, noch fruchtbar fin to wetende, fchal men 
nicht prebifen. ') 

Stem ein ider prebiler ftelle vor fit eine rechte hriftlife lere, 
de deenſtbar fi to ber felen falicheit vnde erholdinge geborlifes 
gehorſames jegen de vouericheit vnde frebefambeit under ven 
chriſtenluden malfander, na der lere Pauli ad Rom. XII? unde 
prima Petri II* und voruolge de mit der fchrift, fo dat he dorch 
fin prebifent Gades ere unde gebot fordere unbe mankt bem volle 
lefte unde chriftlife eindracht fliften moge. 


) Spätere Hfl. haben anfatt bes folgenden Sabes: Item... 
geuende — bie durch bie Anführung ber Augsburgifchen Confeſſton 
erfichtlich neueren Artikel: Item van ber jegenwarbicheit bed liues vnd 
blobes vnſes heren Chriſti in dem billigen auentmale fcholen alle be 
prebiger holben vnde volgen be leie ber ausborgiften confeffion, 
vnde ber ſchrifte Lutheri, welferer fumma in biffer kerken confeſſion, 
van allen prebigeren unberfchreuen, is vorfatet, vnd ſchal HE neu pre⸗ 
biger vorbriften, jegen befulue lere apenbar ebber hemelit eiwes ko 
prebigenbe, lerenbe, bifputerenbe ebber up jenigerley wyſe to erragenbe. 
Item it fchal nen prebiger ſik vnderſtan, faction ebber rotterien binnen 
edder buten biffer fiebe to malenbe, dardorch be bande bes chriſtliken 
frebes ebber enicheit mank ben prebigern unb ber gemene Eonbe to⸗ 
seten vnd vnenigheit ingeforet werben. 





487 


Item bar dat fledesgift van ber auerirebinge ber minſchen 1626. 
in allen flaten efte flenden to rebenbe, dat fe aldar funder vor⸗ 
achtinge der flende datgenne ftrafen, bat webber Gabes wort 
16, unde mit fachtmodicheit den gemenen man beleren, mit ges 
walt fit iegen de ceremonien ver Terfen, der billigen bilde vnde 
ber kerken deenſt nicht to nodigen, ven fit darbi fochlif to holden 
tor sit, dat Gabe van hemmel wil geleuen, deme donde fine 
mate to geuende. 

Wolde fit ienich prediger hirjegen freuelif gebrufen, nit, hat 
und webberwillen to prebigende vnde to vorwedende, de hal 
darna 10 dem prebigerampte nicht gefebet, den vt buffer flat 
vorwilet ‚werden. Datum des fonnauended na Natiuitatis do- Dre.2. 
mini. Anno 1526. 

Dut i6 angenamen van allen. Wo buerſt de ceremonien 
gefallen fin dorch vtbliuen der papen vt dem fore im Winachten⸗ 
fefte, is geſecht. Dut heft alfo ein titlanf geſtanden; ) ein ider 
predigede, wat be geleret hedde.) 

In demſuluen iare is geeſchet M. Johan Fritze van 
Lubek vor einen paſtoren in ſunte Jacobs Terfen. Dat evan⸗ 
gelium Ehrifli heft be of vorgenamen ) to predigende, alſe be 
noch tor tit deit. ) 

In duſſem fuluen 26. iare, des frigpages na Winachten, pres Dec. 
bigede ein tombere, mit namen Nicolaus Busftorp, ”) manft 


) Diefe Artikel kürzt 6. fo ab: Darmebe was ein 
artitul, be lut alfo, bat men Gabes wort ſcholde prebigen 
Iutter, recht unb reine, na erleggung ber billigen fchrift, van ber 
billigen Terfen angenamen, und bat niemant up ben andern offentlich 
up bem prebigftole ſchulde. Co averft befunden wurde, bat jemant 
unrecht lerede, jegen ben fcholde men fit holden, wo Matih. am 
18. geſchreven fleit, tom erflen broberlich firafen und barna bon, 
wo be worbe wiber mitbringen. Item bat man be ceremonien 
lete bliven in ber lerlen. 7 f. ©. 55 gibt in ber Abkürzung nur 
ben Inhalt von Artikel ı und 6, Hf. 6 den von 1. 2. (5.) 
unb 6. !) getan 5. =) beft 6. *) angenamen 5. 6. °) alfe 
— beit finder fih nur in 1., weldes jedoch gleich ben 
anbern Hanbfchriften ben neuern Zufah bat: und is ge- 
foruen im Baftelauende anno 43. ”) Alle Hanbfchriften haben 


irrig Burſtorp. 


488 


1626. anderen, bat Chriſtus nicht geleden »hedde vor be dotfunde, 
funder allene vor de erfſunde; vor de botfunde mofte ein iber ®) 
ſulveſt 9 genoch don. 


Item dat ſacrament entfangen in beiderlei geflalt were vor- 
dömelif, mit velen ſchelden I vp dat nie teflamente, of") op be 
prebicanten des evangelii, dubende dat wort: ) Et in signum, 
cui contradicitur, fe fprefen Chrifto entjegen und weren bed 
Antichrifted vorlöper; und bes vele mer.‘) Darut de prebis 
canten wol grote voge gehat hedden em to antwerben, averft 
fe bebben dat apenbarlife ) antwort“) laten anftan vmme tee 
erbaren rades artifele willen. Se hebben ouerſt ) vorerft to 
eme gefendet den cappellan to ©. Nicolaus her Jacob, und 
to ©. Cathrinen her Zohan, 9 und ber Lucas to ©. Jacob 
mit duffen artifelen und hebben ene fragen laten, efte”) he te 
artifele beftunde. He heft geantwerbet, fit darup to bedenkende, 
und heft entlifen einen latinifchen breef van fit gefent an ber 
Zohan Zegenhagen, to ©. Nicolaus paftor, de fit alfo an- 
fanget: °) 





v) jeber minfh 5. 9 ſulveſt Fehlt 1. 9 ſcheldung 6. feel- 
binge 7. ") und of 4. und 5. °) wort fehlt & 9 mer fehlt 
6. 7. *) apentlife 5. 5) antwerben 6. antworbende 5.) arti- 
keln, en allen aueranzwerdet, und hebben 7. ”) und bebben 6. 7. 
x) and to ©. Katy. — Johan fehlte N Wei. °) an 
fanget, als folget: 3. 


I. | 


— 


Salutem etc. 

Misistis ad me, vererande fautor, capellanum vestrum, ul 
ex eo intellexi, duobus aliis sibi junctis, qui deferens certos 
articulos, per me, ut dicitur, dominica sub oclava nalivitalis 
Christi praedicatos. Et incepit dicere, „ne aegre ferrem, quia 
dominus peler Stephanus erdinis minorum, dominus meus, 
paster ecclesiae S. Catharinae, et dominus pastor S. Nicolai et 
dominus pastor ecclesiae S. Jacobi, miserunt me ad vos, vo- 
leates scire, an illos articulos sic proclamastis publice ad 
populum dominica, quae supra, quia ex ore vestro sic sunt 
audili et collecli.“ | 

Quia igitar caritalive (ut apparuerit) venerunt, ideo sic 
ii respondi lectis arliculis: „verum est, sunt quidem a me 
praedicati, sed non Omnes, sed nec sub ista forma verborum; 
in parte veri sunt, at non in toto.“ Pater Stephanas stipulam 


Werdige here, ) gi hebben to mi geſendet juwen cappellan, 
als if van eme vorftanden, mit ®) anderen tmeen, fo eme togedan 
weren, welfere mi brochten etlife artifele, fo if, alfe men jecht,®') 
achte dage na Winachten fcholde geprebiget hebben, vnd fink an 
to reden, dat if eme ſodanes nicht vorferen wolde. „It bebben 
mi de erwerbige bere Stephanus orbinis minorum, de Terfhere 
to ©. Nicolaus, vnd de kerkhere S. Zarobi to juw gefenbet 
vnde bogeren to wetende, wer gi de gebachten artifele an den bes 
melten fondage apentlifen ©) vor dem gemeinen 9 volfe geprebiget 
beftunden, 9 wente fe fin alfo vt juwem munde gehöret und to⸗ 
famen getefenet worden.” 

Dewile he denne ot Teue, alfe it fehinebe, to mi quam, fo 
hebbe if eme na vorlefirige der artifele fo vele geantworbet: „it 
{8 war, de artifele fint van mi geprebiget, auerft nicht alle, of 
nicht mit fodanen worben; tom dele fin fe war, auerft nicht 
genzlik.“ Her Steffen will lofhen, wat eme nicht bernet; f) be 


9 Der deutſche Brief findet fi nur in 1.2.4, wofür 
3. 5.6. nur ben Anfang des Iatein. Briefes bis praedicatos 
haben. Des lehtern Tert iſt aus Dr. 3.5. Mayer Evangel. Ham- 
burg, Hamb. 1694, welcher ben Originalbrief abgebrudt hat, nen 
aufgelegt, Hamb. 1717. bern 2. ) fambt 2. >) geſecht 1. 
Noffentlik 1.4. ©) gemeinen fehlt 4. °) beflan.2. ) brenbt 2, 4. 


4% 


1686, siccam prosequitur; agat quae religionis suae, dimiltat me in 
iis negotiis meis. Nunquam illi nocui in verbo. Quid igitur 
molitur malum contra proximum, qui frater est? Faveo illi, 
ut bene valeat. 


Vobis autem pastoribus dico: si tales estis, gaudele; si 
minus, timetel Felix servus, quem eonstituit Dominus aut 
loco Dei praesidens super familiam suam. Oves Christi, quas 
sanguine suo redemit, paseitis, non vestras! Felicior est, qui 
quaerit non sta, sed quae Jesu Christi; transit temporale, 
restat aeternum! Felicissimus est, quem constituel Dominus 
super omnia bona sua. Si non sunt, qui in ecclesia loco Dei 
praesident, gretis videtur mihi Dominus respondisse: Date 
Caesari, quae sunt Caesaris, et quae Dei Deo, decimas, pri- 
mitias, oblationes, quae tunc sacerdotes legales praesidende 
receperunt. Et Dominus Petro dixit: Accipe didragma et da 
pro me et te, quasi dicat: Ego sum de hoc mundo ilurus ad 
patrem, in loco meo praesidebis. Si verior et melior est 
horum verborum intelligentia, patiar libenter; mea nihil sit, 
transeat illa, 


Ad articulos venio: Primus est de pane benedic- 
tionis in eucharistia sive in sacramento altaris, ubi sic locutus 
sum: Dominus noster Jesus Christus instituit hoc sacramentum 
in ultima cocna sua speciebus panis et vini et dedit duodecim 
discipulis suis (quo in loco nomen discipulis *) stat pro 12 apo- 
stolis, nam varie hoc nomen non solum in sacris literis, sed in 
sancto evangelio ponitur). Non legitur dedisse 72 discipulis sic, 
sed nec genetrici suae, nec quibusvis aliis. Jmo ipse die resur- 
rectionis, cum ibat cum duobus discipulis ex 72, ut praesumitur, 
in Emahus, accepit panem forte talem, qualis esse debuit, be- 
nedixit, porrigebat, dedit illis. Quis dubitat, et dedit illis 





9 In beiden Tateinifhen Epitionen ſtehet: quo in looo 
nono diseipulis stat pro 12 apostolis, nam varie hoc nono non 
‚solum etc. Staph. Für nono leſe ich nomen. 


491 


feholbe waren, wat eme van wegen finer religien gebörebe, vnd 1506. 
laten mi betemen. Ik bin eme min leuentlant nicht mit einem 
worde to na gewefen; worumme wil be ben vungelude ftiften 
jegen O finen negefien? Ik wunſche eme alle gut vnd wolde, 

bat be wol vore. 

Auerſt juw kerkheren fegge it: So gi alfo gefinnet fint, fo 
frauwet juw; is it owerf anders, fo vorfchrede. Wol dem 
Tnechte, den ) be Here gefettet heft auer fin gende! Gi 
weiden de fchape Ehrifti, weite be mit finem blode vorloſet!) 
beft, nicht juwe. Geludieliger is be, welter nicht bat fine, 
funder dat Jeſu Chriſti is, focht; bat titlife vorgeit, bat ewige 
is noch vorhanden. De is auerſt de geludfeligfte, welferen de 
Here auer alle fin gut ſettet! Sin it nu bejennigen nicht, be 
in der Terlen an Gades flebe fitten, fo beft de Here vors 
geflik geantwordet: ) Geuet dem keiſer, wat des leiſers is, 
vnd Gade, wat Gades is, nomlifen den teinden, de erſtlin⸗ 
gen,!) de offeringe, welle domals de preſter im geſette ent⸗ 
ſingen. Und vnſe Here ſede to Petro: nim den ſtater vnd gif 
ene vor mi vnd di, alſe wolde he ſeggen, ik werde vt duſſer werlt 
gan tom vader, du ſchalt an mine ſtede ſitten! So duſſe einen 
warhaftigeren ') vnd beteren vorſtant vnd dudinge hebben, Tan 
ik liden, min vorſtant ſi nichtes. Dut auerſt ga ſinen wech! 

Ik kame to den artikelen:“) de erſte is van dem geſegenen 
brode im ſacramente des altars, bar if alſus geredet hebbe: 
unſere Here Chriſtus heft dut ſacramente im lateſten auentmale 
vnder der geſtalt des brodes vnd wines ingeſettet, vnd heft it 
finen 12 jungeren gegeuen Cin welkerem orde junger vnd 12 
apoſtel geſchreuen ſteit, wente dut wert nicht allene in der hil⸗ 
ligen ſchrift, ſunder of im euangelio alfo gefettet.) Men liſt nicht, 
dat he it den 72 jungeren alſo gegeuen hebbe, noch ſiner moder, 
noch jemande anders. Unde am dage der vperſtandinge, ) bo 
be mit den tween jungeren na Emaus ) ging, nam be bat brot 
einer fobanen geftalt, alfe it weſen fcholbe, fegende vnd gaf it 


©) webber 2. *) ben Tnechten, be 2. dem knechte, be 4. 
I) erlofet 2. 4. N) geantworbet, bar be fpritt 4. ) erftligen 4. 
”) warbaftigen 1. dem artifel 4. ”) opflanbinge 4. ") Emahaus 1, 


a _ 


1586. duobus corpas suum sub specie panis laalum?' Si: secus est, 
informate me, et libens palier. . 


Ubi subjeaxi: Hic auditee error contra ecelosiastienm con- 
stitulionem. Sciatque omnis Christianus, quia. saflieit il sub- 
una specie, sed panis tentum, non vini, propter multa incon- 
venientia. imo sunt duo signa sive duae species, unum- aulem- 
sacramentum; ubi caro, ibi sanguls ef tolus: Christus, deitas, 
homanitas; et ubi sanguis, ibi caro et totus. Christus. Unum est 
saoramentum, quod heri, hodie est consecratum alque eras: 
consecretur. Quis dubitet, divinam naturam: esse indivisibilem? 
Nec consistit virtus sacramenli. in signis. sive speciebus, sed’ 
in. rebus contenta; quare ergo necesse est, ut vulgus accipist 
sic? Verum apostoli post Christi ascensionem, heud dubium non 
nisi per dispensationem spiritus saneli, dederunt communi po- 
pulo sub utraque specie. Sed quia fideles viderunt mullte 
pericula et inconvenientia istius facli, per. majores ecclesiae 
statuerunt, ut sumerent omnes fideles sub une speoie; et sic 
servat ecclesia et statuit, cui nos oportet conformari. Extra 
enim ecclesiam salus non est; velera observat, noris non in- 
diget, nam illr fructum non inducunt. Quod autem Paulus sic 
tradidit Corinthils, ipse videlis, quod. abasum illius venerabilis 
sacramenti Corinthiorum: deplorat et de his conqueritur, ubi 
videlur, quod narrative loguiler; nam narrat factam Christi in 
coena et nihil praecepit, ut similiter videlis. Sic locutus sum, 
et haec est mea ad id: doctrina, quam puto esse sanam;, catho- 
licam, christianan. Spero quod tota ecclesia atque illius 
dociores ommes chrisliani sic meoum dicunt; de vobis id 
ipsum haud dubito. 


Si quis aulen melius et sanius populum docere poterit, 
libens informari potero. Sustinete, quaeso, sacerdotes, quod 


493 





ene. Wol twinelt daranne, hat be ben beiden fin lif allene nes. 
vnder dem brode gegeuen hebbe? Is it. nicht alſo, fo vnder⸗ 
wiſet mi; if will it gerne liden. 

Dar: hebbe ik: herna gefecht: hir wert it mit der tik 9) geres 
kent wedder ver chriſtlilen kerken infeltinge. Gin jder Chrifh 
ſchal auerſt weten, dat be genoch hebbe an einer geſtalt, nome⸗ 
if), des brodes, vmb veler orſale millen. Ja it fin twee telen 
edder geſtalde, auerſt men ein ſatramente; wor: fleſch is, dar is 
of blot, vnd de ganze Chriſtus, de gotheit vnd de minſchheit, 
vnd wor blot is, dar is of fleſch und de ganze Chriſtus, de 
gotheit und de minſchheit. D- It is ein facrament, welter gefteren, 
vnd huden is, vnd wert geconfecreret. Wol twiuelt, bat de got- 
life natur vndelbar is? Vnd de macht des farramentes fteit nicht 9 
in tefenen edder geftalten, funver in den dingen, de darunder 
entholden; den it nidyt van nöden id, bat it de gemene man”) 
fo entfange.. It is wol war, dat na der hemmelfart: Chriſti 
be appftel ut nalatinge des billigen geiſtes dem gemenen volle: 
under beider gefalt vtgedelet hebben, auerſt dewile ve geloni⸗ 
gen sele vare vnd ungelegenheit in fobaner vipelinge geſpoͤret, 
bebben de vornemeften der Terfen georbnet vnd gefettel, bat alle 
löyigen bat farramente vonder einer gehalt nemen ſcholden. 
' Und alfo holt it de kerke, heft it ſil alfo geerbnet, welferen. 

mi möten of gehorfam fin, wente buten- der Terfen is nene ſa⸗ 

licheit.*) De olden gebrufe beholt fe, der nien bebarf fe nicht. 

Dot ouerſt ©. Paulus ſodanes van den Corinthern geleret heft, 

fegge gi fulueft, dat be den misbruk pufjes') facramentes: bi 

den Corinthern beflaget, vnd fchinet, bat be an dem orde ſo⸗ 
danes allene vorftellet; wente he vortellet, wat Chriſtus geban 
hebbe im auentetende, ) vnd gebut nichtes. Alle“) hebbe if of ges 
redet. Und but iS mine“) lere, welfere if achte, dat fe rein catho⸗ 
liſch vnd chriſtlik fi; hape of, dat de ganze kerke vnd alle ere 
lerers alfo möten feggen, vnd twiucle van juw batfulue of nicht. 

Sp ouerſt jemant de lude beter vnd klarer Ieren Tann, hebbe 

it gerne; if Tan of wol vnderwiſinge liven. Sp weſet auerſt 


=) Lies: mit dorheit. °) nomliken 2. 7) be gotheit — 

minſchheit wiederholt 1. nicht. Dnicht fehlt 1. N man 

feblt 2. °) wente — falicheit fehlt 1. *) des 2. 9 auent« 
male 2. *) hebbe — Alfo fehlt 4. *9 mine fehlt 4. 


494 


1526. sumunt sub utraque specie, ut sciamus, quod Christi sanguis 
realiter in benedicta passione sua effusus est, et quod illi hoc 
populo praedicent, quod est memorisle suae passionis, quae 
numquam de memoria vestra excidere debet. Si igitur male 
locutus sum, testimonium perhibeat, quisquis poterit, de me, 
de malo, sin alias et bene, quid turbatis fratrem? Vivimus 
sub uno capite, Christo, in quantum homo est. Deus super 
omnia est, licet indivisibiliter divinitati conjuncta sit humanitas. 
Omnes ergo membra sumus illius capitis, det Deus, quod viva, 
non mortua. Cum ergo frater offendit fratrem aut offendere 
intendit, quid alias facit, nisi quod proprium membrum mo- 
lestet alque laedit? Sat haec de isto articulo. 


Ad secundum arliculum sic respondeo: Tametsi 
omnes vestri arliculi insidiosi oontra me stent, nihilominus, 
ut veritatem non tacebo, quod dixi, sic locutus sum et de 
praesenti loquor: Christus peccala mundi pertulit in corpore 
suo ®) super lignum Adamae el posteritatis sua amara passione. 
Et cum posuisset in ecclesia prophetas, apostolos, doctores etc., 
posuit et septem sacramenta in eadem, in remedium pec- 
. catorum nostrorum, ad quae accedimus in fide Christi, quam 
habemus ab eo, quae etiam statim prorumpit in opera. Sic 
habemus sacramentum baptismatis in deletionem peccati origi- 
nalis ad vilam gpiritus, sacramenlum altaris ad nutrimentum 
spiritus, poenitentiae contra peccatum actuale etc. Addidit et 
Dominus divina sua praecepta affirmativa et negaliva, sine 
quorum impletione non est homini salus, evangelio teste, quae 
etiam praecipit observari sub interminatione poenae Gehennae. 
Ubi addidi: tu autem cum ad annos discrelionis- perveneris et 
peccas voluntarie ex mera voluntate alque malitia spiritus, 
actualiter, moraliter, putas quod Dominus pro tali peccato 
passus sit el ei illud velles imponere? Minime, tu ipse satis- 
facias pro tali transgressione divini praccepli. Sic dixi, dico 


b) sua. M. 


495 
| doch tofreden. De preftere nemen bat facramente under beider) 1596. 
geftalt, darumme bat wi weten, dat Chrifti blot warhaftigen ”) 
in finem benedieven livende vorgaten id, vnd bat fe datfulue 
dem volfe predigen, welfed eine gebechteniffe is fines lidendes, 
dat wi nummermer vorgeten ſchölen. Hebbe ik nu darinne nicht 
öuel edder vnrecht geredet, worumb befchwere gi mi, alfe jumen 
broder, de wi alle under einem höuede, Chrifto, fo ferne he 
minfch iS, leuen. De gotheit is bauen alle,”) wowol be minſch⸗ 
heit mit der gotheit ondeelbar 9 voreiniget is; berhaluen fin wi 
alle ledemate deſſuluigen höuedes. Got geue, it mögen leuen- 
bige ledemate ond nicht dode wefen. Dewile den ein brover den 
anderen vorlettende edder denfuluigen to vorlettende fich vor⸗ 
fettet, mat beit defulue*) anders, den dat he fine egene ledemate 
befchweret edder beleidiget? Dut fi genoch van dem artikel. 
To dem andern artifel antwerde if alfo: Wowol alle 
juwe artifule hinderliſtich wedder mi gerichtet fin, darmit auerft 
be warheit nicht vorborgen bliue, wil if nicht ſchwigen, wat if 
geſecht hebbe.) Alfo hebbe if geredet vnd gefecht, rede vnd 
ſegge't of noch: Chriftus heft de funde gedragen am holte... Apams 
vnd finer nafamenden dorch fin bitter lident. Unde nabeme be 
in fine Terfe propheten vnde apoftel gefettet, heft be of füuen 
facramente verordenet vnd ingefettet to einer arſtedie vor vnſere 
funde, darto mi kamen bord den louen in 9) Chriftum, den 
wi van em hebben, welker of balde in dat werk heruter brikt. 
Alfo hebbe wi dat farramente ker döpe to einer vtlofchinge ver 
erffunde, to einem leuende des geiftes der bote; darna bat fa- 
eramente des altard to einer neringe bes geiftes der bote wedder 
be werflichen funde. Darto beft de Here fine gebabe, in wel- 
feren he tom deele gebut, tom deele vorbut, of darto gedan, ane 
welfer vorfullinge de minfche nicht Fan ſalich werben, alfe bat 
euangelium tuget, welfer he of heft gebaden to holvenve bi ftrafe 
ber ewigen vorbomenifje. I Worto if dat gedan hebbe: wanner ©) 
bu auerft to dinen jaren, dat du bat bofe vnd gude 4) erfennen 
Fanft, gefamen bift vnd fundigeft wetentlif vnd hefſt ven frien 
”) beiberlei 2. 4. Y warbaftigen fehlt 2. alles 2. 4. 
x) unbeelbar mit ber gotheit 1. unbeelbar unbe 2. *) batfuluige 4. 
1) wil — bebbe fehlt . "Dan 2.4. 9) herut 2. ® ven 
bamniffe 1. °) wan 2. 4. 9 gube unbe bofe 4. 
32 


496 


1526. de peccatis el banc dootrinam puto esse sanam, christianam, 
calholicam. Si non, docete me; audiam vos. Aut supplete, 
emendate et melius populum informate ex fraterna caritate, 
et libens audiam, sine scandalo fratris. Aestima eg0, Si secus 
praedicarem et placerem hominibus, Christi servus non essem. 
Multa adhuc, sed transeant | 


Caeteri articuli non sunt alicujus ponderis. Christus 
dominus, media persona in Trinitate, suscipiens humanitatem, 
fecit redemptionem humani generis, non nisi missus a patre. 
Felix et quam felix, qui ab eo mittitur! Nec credo, quod vere 
praedicabit, nisi mittatur, Paulo teste. Transiens ex hoc mundo 
ad patrem promisit discipulis’ suis miltendum spiritum sanctum, 
tertiam personam in divinitate, qui Deus est. Is rector est 
ecclesiae catholicae, docens omnem veritatem. Si quis autem 
se opponit ecclesiae, si hostis ejus est, cogitet. Suscepil 
autem ecclesia translationem Hieronymi sacrae scriplurae, quae 
sufficit nobis; non fuisset necesse aliam impressisse. Caecior 
talpa est, qui non videt, quanti defectus sunt in illo, quod 
novum testamentum nunc vocitant. Centum et centum alque 
iterum centum sunt in eo incorrectae translationis, ut ipsi 
cernitis, vitia. Si talia et similia poterint facere fructum 
salutis in hominibus, videat autor illius, qui de eo reddet 
rationem. 


Mcmini me bene dixisse alioquin, sed non tunc, quod Christi 
evangelium est supra nos, virlutes autem debent esge intra nos, 
et quod tot mysteria in evangelio, quot verba, imo omnia 
Christi, large loquendo, miracula sunt et continent. Continet 
autem evangelium externam humilitatem, paupertatem, casti- 





497 


pe — — 


willen, alſo bat bu werflife vnde dotlike ſunde deiſt, meenſtu, 1826. 
dat de Here vor ſodane ſunde geleden heft, vnd du woldeſt 
Chriſto ſodanes vpleggen? Rexerlei wis, du moſt ſulueſt vor 
hulke auertredinge genoch Don! Ga hebbe it geſecht vnd ſeggent 
noch *) vnd holde of, but ) de reine eaiholiſche) und chriftiäfe lere ſi. 
Is fe it nicht, fo leret mi, if wil jum bören, ebber vorfullet it 
beier und leret Det voll vnd juwe broders wat beters, if wil 
gerne hören. Bin if minem brober tom ergerniffe, mot if to⸗ 
feben; fo it querſt anders lerede vnd behagede Den Inden, fo 
were it Chriſti dener nicht. Valoant haeo! 

Dan den andern artiteln to feggenbe, 16 nicht vele 
weri. Chriſtus, De Dere, be mibbelperfone in ver billigen Dres 
nolkicheit, annemende de minfceit, beft dat minſchlike geſchlechte 
erloſet vnd id geſent vam vader. Salich, ja falich is de, ve 
san eme geſendet wert! Alſe be auerſt vi viſſer werlt gink, heft 
be ſinen jungern gelauet, dat be en den hilligen geiſt, de 
drudde perſone in der gotheit, ſenden wolde, welker Got is. De is 
pe) regerer der billigen Ferken, lerende alle warheit. So fif auerſt 
jemant jegen ve billigen Terfen"’) fetteve, wer he er vient fi, dar 
mach be to denfen. De kerke ouerft heft angenamen de trandlas 
tion in ver billigen fehrift, daranne wi vns benögen Taten. It 
were nicht vanndden geweſen, bat men hedde eine andere ©) 
laten prenten. De is blinder, alfe de wintworp, de nicht fut, 
wat in bem bofe, bat je dat nie teftamente beten, I mangele ges 
funden worden; it fin!) mer hundert, hundert vnd auer hundert 
finde, de unrecht gefettet edder vnrecht trangfereret fint, alfe gi 
fe fuluef feet. So ſodanes und) dergelifen fruchte tor falicheit 
ſchaffen edder denen Tonnen, mach‘) be meifter weten, de 
baruan antwort wert geuen moten. 

SE Tau mi wol erinnern, dat if vp eine tit gefecht hebbe, 
auerft domals nicht, dat dat euangelium baven uns fl, de dögede 
suerfi fchollen in uns fin, alfe de worde barinne ftan, ja alle 
wert Chrifi, alfo daruan to redende, fin und bebben in fit 
wunderwerke. Wente dat euangelium holt in fif de vtwendige 

9) fegge it ok noch dohm 2. 9 dat ſolchs 2. N) Tatholifche 

reine 4.) be fehlt 2. 4. °) billigen fehlt 1. und kerken 2. 
e) eine anbere hedde 2. °) nömen 2. ) fin noch 2. ") oder 4. 
) dat mad 2. 


32* 





498 


1526. tatem, palientiam, caritatem, exilium, perseculiones, crucem, 
martyrium et similia. Si quis talia potest, glorietar de evan- 
gelio; si non, nihil dicat. Addidi etiam-bene, quod, si non 
habeant secam Deum et spiritum ejus secum *) gratiee habent, 
parum aut nihil ?) potest fieri, et hoc credo verum. - 


Similiter dixi aliquando de Paulinis epistolis, quod nisi 
habeant secum Paulum aut spiritum Pauli, qui illum leguat, 
parum possunt aut nihil in Paulo. Luce hoc clarius est in es, 
quae est ad Romanos et Ephesios; taceo de reliquis. Melius 
esset illis bonis hominibus, quod intrerent ecclesiam ei sup- 
pliciter Dominum exorarent audirentque suos doctores, prae- 
dicatores, sacerdotes, pastores, quibüs hoc negotium incumbit, 
ipsi autem secundum hoc facerent, deinde exercerent sua ne- 
gotia et sic essent contenti. Sic °) bene dixi. Si male feci, ) 
parcat mihi Dominus, si bene, cur quis in pejus interprelatur? 
Simile forte de benedictionibus? ubi dixi interim, quod, si 

verba Christi effectum habent in creaturis, habent et tunc in 
ecclesia. 

Quod debeam Lutherum nominasse, plane falsum est; 
nemo probabit. Scio pro certo, quod in tribus annis vix semel 
nominavi Lutherum: an putalis, me non Lutheranum esse? 
Sum usque quague, ubi bene scripsit. Scripsit certa opus- 
cula, pula super praecepta, super oralionem dominicam, quae 
omni caritate amplector; scripsit et quendam parvum libellum 
de praeparatione ad venerabile sacramentum, quod docet, quod 
quisquis Christianus debet cogitare, dum accedit: ecce in fide 
accedo, da, Domine, ut remissionem peccalorum et gratiam 
iuam consequar. Credo et scio, quod numquam accedo ad 
altare, quin per hoc sum memor Lutheri, qui si mansisset 
in limitibus suis, pulo in correplione romanae trulae, certe 
fuisset maximus doctor tolius Germaniae et Alemaniae habitus 
et tenlus; sed qui teligit sanctum et dedit hoc canibus proie- 
citque margaritas ante porcos in sua Babylonica captlivitate, 
ideo passus est instantiam, et diffaveo illi, quod hoc fecit. 


) So für sune. .') So für gratiae parum aut nilil babent. 
)sM. 9) feci fehlt M. 





499 


vornebberinge, armot, Tufcheit, gebult, Teue, elent, vorfolginge, 1596. 
eruze vnd marter ond dergeliken. So jemant dat fan dulden, 
jo mach be fil nömen des euangelii ledemate; Tan he it nicht, fo 
ſchwige he flille. Ik hebbe of dat darto gedan: fo fe nicht Got 
edder finen geift der gnaden mit fif hebben, de konnen weinich 
oder gar nichtes don. Und dat löuet) if, dat it ware fi. 

Alſo hebbe if vnderwilen geredet van ber epiftel Pauli, dat, 
fo fe nicht mit ſik hebben ven Paulum edder den geift Pauli, ve 
Tonnen weinich oder gar nichtes lefen im Paulo; den it is heller 
alfe de dad, alfe to feende is ton!") Romeren vnd Cpheferen; 
if fchwige van ben andern. It were den guben luden beter, 
dat fe fitten gingen und ben Heren otmödich beven und höreden 
ere lererd, prebigers, prefterd und cappellans, welferen bat ampt 
beualen is, vnd ſchickeden fit darna vnd weren alſo tofreden. 
Alſo hebbe ik wol geleret. Hebbe if nu daran duel gedan vnd 
gehandelt, fo vorgeue't mi de dere; fo it ouerft wol gedan hebbe, 

.. 9 
fo is Dat "wort Chriſt eine kraft in ver ferten. 


Dat if ouerft den Lutter genömet hebbe, ') is apenbar er- 
lagen, vnd nemant wert it Tonnen gut bon. SE weet it gewiffe, 
bat if in dreen jaren kum einmal en gendmet hebbe.Mene 
af, dat if nicht Intterifch fit Ja, it bins, fo ferne he wat 
gudes geleret vnd gefchreuen heft; wente he heft wol böfer ge⸗ 
fchreuen, nömblifen auer de tein gebabe Gades, auer dat Vader 
Bnfe, de”) ik fer leef hebbe. He heft of ein Klein böfefchen ge- 
fohreuen van der tobereivung tom bochwerbigen facramente des 
altars, darinne he leret, dat ein jder Chrifl, wen be darto geit, 
gedenken ſchal: Ik ga in dem gelouen barhen, gif Here, dat if 
gnade vnde vorgeuinge ber funde möge erlangen. Ik geloue 
vnde weet it, dat if nummer to dem altare ga, den if fi dar⸗ 
dorch des Lutters indechtig,”) welfer, fo he were auer fin gebör 
nicht getreden, if mene, bat be den ftoel to Rome nicht hedde an= 
gegrepen, vorwar he were de beſte doctor im ganzen dudeſchen 
lande gewejen, were of daruor geholden vnd erfant worden. 


x 


1) laue 1. *) tom 1. to ben 4. *5) Hier fehlen einige 
Zeilen ber Ueberfegung. ?) bebbe fehlt 2. H dat 2. bes a. 
=) ingebedhtig 2. 4. 





⸗ 


500. 


Quid putat bonus ille M. Johannes Fritze? num quod non 
novimus nos? Novi illum, dum adküc pannosus erat ante 
multos dies et certos annos. Proficiat illi munc fortuna sus, sit- 
que memor mei fauloris, dum vixit, bonae memoriae Herbordi 
de Hude, et sui benefactoris orelque pro eo, si vült, diligat 
pacem alque sanclimoniam, quod evangelium praedicat, sine 
quo etiam Aemo videbit Deum, et dimittat me in viis meis, et 
bene habeat valeatque! 

Personam vestram minime nosco nec vidi ncec audivi. 
Quid igitur vobis est de meis sermonilms carpendum? Nihil 
mihi de vestris; nom tento vos, non obserro, neo sisto sub juris- 
dictione vesträ; habeo majores, quibus obedio. Si quid male 
locutus sum, judicent ill. Habemus in evangelio mandatum 
de proximo, quod ad vos de me pertinet. Idcireo si quem- 
quam contra excitaro voluerilis aut dispromovere (imo caritas 
proximi cogit vas promovere), facite coram illis, quad, nisi 
feceritis, dicam, quod caritas Christi, quae in evangelio prae- 
cipitur, non est ip vobis; et si illa non fuerit, nihil est in 
vobis, nisi mors et perditio. 


Scribitur prope calcem scedulae vestrae de praecursori- 
bus Antichristi. Ah Deus! timeo me, unum °) de illisf Quis ita 
perfectus, ut non in verbo cespitef, ) et forte potius loquifur 
contra Chrisfum, güam prö Christo® Ef dum haec fecerif, num- 
quid pofius tunc Anfichristus dicitur, quam Christi nuncius? 
Si vultis ita stricte servare proximum, jam, uf audio, saepe 
contra proximum etiam locuti estis. Numquid nor papa, car- 
dinales, ipsi praelati, quique majores, sive sin spirituales vel 
seculares, sunt proximi vestri? Et iflos confundere publice 
de ambone, quid est, nisi proximum membrum cönfundere? 


*) üäem M. 5 Ita Edd. 


501 


Anerft dewile be dat billigefte Heft angetaftet vnd heft it ven bunden 1526, 
gegeuen vnde de perlen den ſchwinen vorgeworpen in finem Ba⸗ 
bilonifchen Gefentniffe, darumme he wedderſprake liden mot,-‘) 
bewile be dat gedan heft, bin if eme gram. 

Wat menet=") ouerſt de gude man Zohan Fritze? Menet 
be, dat if ene nicht Tenne® Ik hebbe ene gefennet, do) be 
kume einen pladen am liue hedde, vor velen jaren. Heft tt eme 
nu geludet, fo gedenke be an minen guden frunt Herbert van 
ber Huden, de ome fo vele gubes bewiſet heft, vnd bidde vor 
ene, fo be wil, fo beleuet I he den frede, melfen dat euangelium 
ieret, ane welferen of nemant Got feen fan, ) vnde late mi vp 
minen wegen ”) gewinnen, ?) barmit he mol fare. 

Juwe perfone Tenne If nicht, hebbe fe of nicht gefeen, noch 
gehöret. Wat licht juw an minen 9 predigen? Ik frage nicht 
vele na den jumen, if vorſoke jum nicht, ik merfe of jum nicht 
st, bin of nicht vnder jumer gewalt, if hebbe ouerhern, ven fi 
it) gehorſamb. So it wat quabes geredet hebbe, fo orbelen des 
fuluigen daruan. In vem euangelio hebben wi ein gebet van dem 
niegeften, welkes juw minenthaluen belanget, fo gi jemant ") jegen 
mi errögen willen) ebber bewegen. Auerſt de leue jegen den 
negeften gebut, ben negeften vorttofettende, welfes, fo gi it nicht 
don, ') wil if feggen, dat de leue Chriſti, fo in den euangelio 
gebaben wert, in juw nicht id; fo") is nichted andere, den de 
dot und vorberf D in jum. 

Kort vor dem ende juwes zebeld wert van ben vorlbpers 
des Antichriftes vormelvdet. Ad, Here Got, if frudhte, dat if 
der of ’) ein bin! Wol id fo vullenfamen, be nicht in einem 
worbe feilen konde vnd ane gefer”) fo wol webber, alfe vor 
Ehriftum redede? Und wenner be dat gedan heft, wert he nicht 
vele mer bed Antichrifted, alfe Chriftus *) babe genömet? So 
gi willen juwen negeſten ſo genouwe waren, ſo hebbe gi, alſe ik 
höre, vaken wedder juwen negeſten geredet. Is it“) nicht war, 
dat de paweſt, de cardinele, de prelaten und alle duerſten, fe 
für geiſtlik ebder weltlik, jume negeften in? Wat is nu anders, 


=) moſte 1. ”") nennet 2. =) bat 2. °) beleve 1. °) feen 
tan Got, ben almechtigen 2. ?) weh 2. 4. 7) gewunnen 1. 
%) minem 2.4. 7) it ok 4. ) nemandes 2. 9 wollen 2. *) bon, 
fo2. *) und fo 2. ") vorbarf 2. ’) of ber 2. ”) ungefehr 4. 
x) alfe Chriſtus fehlt 2. ) It is 1. 


502 


1526. Peccata, mala opera debemus corripere, non ita publice per- 
sonas, nec credo pocnam esse capilis in re ita levi agere. 
Quod si sic agendum esset, tunc jam perdidissctis mille capita, 
si haberetis. 


Videmusne proh dolor! periculosum statum mundi, mali- 
tiam, levitatem, pravitatem peccandi mundanorum hominum ex 
corrupta natura, quae prava ®%) est ad malum? Igitur sunt hi 
dirigendi ad bonam unionem et ad carilatem fraternam, et ne 
quis modo dat eis occasionem peccandi, quod et Dominus 
prohibet sub poenae Gehennae stipendio, ut melius me scilis. 
Ubi autem adhuc posthac de me non estis conientus de his 
erliculis, subjicio me judicio doctorum Bartoldi Molleri, 
Henrici Went et quorumcunque similium Lubecae et Lu- 
neburgae agentium, ®) Judicent illi; si non recte sapio, possum 
leniter ') informari et in viam rectam duci; disputaliones autem 
privatae privatarum personarum ferendae non sunt nec fieri 
debent. Ubi aliquando fieret publica disputgtio doctorum, au- 
diemus nos invicem, . 


Est fama de vobis (quam ego nedum credo), quod inci- 
talis illos juvenes leves, mundanos homines, ad cantandum 
psalmos quosdam Davidicos, translatos in vulgare, non tamen 
recte (ut dicitur). Si ita est, nescio; desistile, prohibete, ne 
faciant propter salulem animae vestrae; nihil boni efficiunt, 
nisi quod turbant divinum cultum. Non dubito, vos ignorare 
tria prima praecepta decalogi, quae respectum habent ad 
Deum. Respicit enim primum cor hominis, secundum os sive 


e) Ties prona. Staphorſt. ®) Lies: degentium. ) Lies: 
leviter. 








503 


bewile gi fe alfo ſchelden vnde apentlif sifchrien, dan juwer ) nes 1526. 
geften ledemate vorferigen? It id wol war, dat men be funbe 
vnd böfe werfe firafen fchal, ouerft de perfonen fchal men fo 
apentlif nicht vtropen.“) Ik loue ok nirht, dat Top *) af- 
bouwen gelde in fo einer geringen fale; ten wo it alfo were, 
hedde gi juwen egen fop ) vorlaren, wenner gi of pufent helfe hedden. 

Seen wi nicht, Got betert! ven varlifen flant der werlt, ®) 
bößheit ond ©) lichtferbicheit to fundigen ber weltfinder vnd ber 
vorboruene natur, de geneget iS to allem *) böfen? Derhaluen 
fin defuluigen to einer guden einicheit vnd bruflichen leue ) to 
bringende, und is nicht vannöden, dat man ene wiber to 
fundigende orfafe geue, welfed of de Here gebaden heft bi pene 
vnd ftrafe des helfchen fuers, alfe gi beter weten den if. Sin 
gi ouerft noch nicht mit mi tofreden van wegen differ artifele, 
wil if mi erbaden hebben, dat ve adtbaren vnd hochgelerden 
boetor Bartoldus Moller, Hinricus Went vnd andere 
to Lubeck ond Luneborch daruan orbelen mögen, denen if ok) 
mi hirmede wil 8) undergeworpen hebben. Wat de fchluten, ſchal 
mi wol vnd wer bon. Sp if unrecht hebbe, Tan if lichtlif vnder⸗ 
wifet werben; ouerf de bemelife visputation under privatlu- 
den fleit *) nicht to duldende, fchölen of nicht gefcheen, mente 
dar wert nichted gubes van. Wen vuerſt einmal eine apent- 
life disputation eiliker doctoren geholven werden ſcholde, Tonde 
wi de ſale vnder malkander vnderreden. 

Men ſecht van juw, bat if doc nicht gelöue, bat gi etlike 
junge weltlife finder gewennet hebben, etlife pfalmen ') to fingenbe 
vp dudeſch, de) doch nicht recht, alfe men fecht, geuerteret fin. 
Efte it alfo fi, weet if nicht. Stat daruan af, vorbedet it, dat 
fe it nicht don vmme juwer felen falicheit willen; fe richten nichts 
gudes darmit vi, ane bat fe be gotlifen deenſte dardorch per- 
turberen. SIE twinele nicht, gi weten be erſten taffelen der ge- 
bade Gades wol,“) welkere op Got feen; *) den bat erſte ſut op 
dat berte des minfchen, dat ander op den munt vnd rede, bat 


7) juwe 1. ") utfchrien 2. *) dat it 2.4. kopfe 2. °) juwe eigen 
Eopfe 2. °) welt 2. 9 und fehlt 1. allen 1. .*) leuende 2.4. 
5) ok fehlt 2. ©) den if wil mi of birmebe 1. ©) fint 1. ) pfalm 1. 
> be fehlt 1. 2. *59 wol, de 4. gi werben be — mol weten 2. 
2) gefehen 2. 


504 


1526. sermonem, tertium externum opus sive divinum cultum de 
celehratione Sabbath. Hunc cultum turbant, hoc efficiunt. 
Talis, modulatio psalmorum ad vulgus commune cantandum 
rion pertinet, sed ad orandum permittitur. Cantus horum per- 
tinet ad clerum. Dum enim David hujusmodi carmina laudis - 
ex instinctu spiritus sancli ediditl, non commisit vulgo com- 
muni ®) judaico, ut canerent contra arcam foederis, sed solum 
Levitis, ut ipsi scitis. Igitur nec ecclesia probavit aut ad- 
misit. Et quicquid contra obedientiam ecclesiae est, si pro 
atrt contra salutem est, ipsi judicate. Ubi nolueritis, visitet 
Deus cor vestrum, ut faciatis. Et si illad est contra divinum 
praeceptum, est simpliciter prohibendum. 


In his paueis relalis si erratum est verbo, syllaba aut 
litera, non impatabitar mihi; non enim valeo bene scribere. 
Nolite vindictam facere in me, cum venia dico; nihil nocui 
vobis. Baruch 4. dioitur: „Filii, patienter sustinete iram, quae 
supervenit vobis; persecutus enim est te inimicus tuus, cilo 
videbis Berditionem ipsius.*“ Ad Dominum perlinet vindicta! 
Parcite ineptiis meis. 


Adderem ad sectindum erlicalum, si lieeret, quod ohristie- 
num mihi videtur. Quamvis hoo non dixeram, plene faleor, 7) 
duod Christus Domints nom solum lavit nos a peocalis in suo 
sanguine, quen? pro nebis effudit in cruce, vel unusquisque 
nostrerum mysterio sacro sanchae pussionis iliüs in baptismo 
aeque aBlutus est, verum eliam quolidie tollit pechata mundi 
lavatque nos & pecealis hoslris in sanguine suo, oum ejusmedi 
celebrata beatae Passionis ad allare Memeria replicalür, cum 
panis et vini crealurd in skeramentum carnis et sanguimis ejas 
ineffabilt spiritus sancliicatione traüsfertur, sed suo modo ete. 





k) coji. M. -') So Staphorft für frater. 





505 


dtudde ’) vp das vierlife =) wert und gadesdernſt van billis 1688. 
gunge des fierbages ; viffen gabesbeenft "7 wornichten fe, bat 
richten fe vt. Sodane geſank auerſt ver pfalmen gehöret dem 
gemenen man nicht to ſingende, ſundern fe ſcholen alleine tom 
gebede gebtuket werden. Duffer geſank gehoret den preſters to, 
wente do Dauid vt dem billigen geiſte ſodane pſalmen gemalet 
heft, Heft be nicht togelaten, dat da gemene volk der Joden 
deſuluige vor der arken des vorbundes fingen mochten, ſundern 
allein den Leuiten, alſe gi ſulueſt wol weten. Derhaluen heft 
it OR nicht de kerke approberet und”) togelaten. Wat nu wedder 
ven gehorfam der Terfen is, it vene tor gerechtigheit ebder nicht, 
dar richtet gi auer. So gi it nicht don werdet, fo wert Got juwe 
herie beſteken, dat gi ir von mötet, vnd fo it webder Babes gebot 16, 
fo is #8 fchlicht fo notbedende vnd aftofchaffenne. Hirmit Got beualen 

Sp if geerret hebbe wor 9) in einem worde, ſillaben ebder bof« 
ſtaven, Sat wille gi mi micht vorleren, wente if kan't nicht alte wol 
ſchriuen. Mit vorldue fegge ik, gi willen juw an mt nid 
wrefeh, den ik bebbe juw neen quat gedan. Baruch am 4. cas 
pitiel wert nefecht: „Leuen Finder, dreget den tom, fo auer juw 
geit, mit gedult; wente bin vient beft di voruolget, ouerſt da werft 
fortiit fin vorberf fen.” De wrake hötet dem Seren to! Gebbet 
mi nichtes vor ungut. 

SE wolde te den andern artikeln noch wat, dat mi chriſtlik 
buchte, darto geban hebben, fo it moſte. Wowol if bat wicht 
gefecht hebbe, if befenne apenbar, dat Chriftus de Here vns nicht 
allene gewafchen heft van ?) funven in finem blode, welkes be vor 
ung am holte des cruzes vorgaten heft, edder Dat wi alle dorch 
bit gefenkeniffe fines livendes bord bat water ber N döpe afge- 
wafchen fin, fundern of dachlikes de funde der werlt weet ont wafchet 
vns van onfen funden in finem blobe, wenner men beffuluigen liden⸗ 
des bi dem altare indechtich iS, wen de ereatur des brodes und wines 
im faeramente ſines flefches vnd blobes dorch eine vnutſpreklike hil⸗ 
liging des geiftes vorwandelt wert, auerfi dat na finer wiſe. 

Dut heft Nicolaus Busforp gefchreuen. 


!y vp ben — drubbe fehlt 4. ©) uterfle 1. 9 van hilli⸗ 
gunge — gadesdeenſt fehlt 1. 59 efte a. 9) wor fehlt t. 
) Han unſeren 4. D unde 2. ) Sir Dut — geſchtreuen bat 
3. omissa est epistols, 5—7 Diſſe breef is noch vorhanden. In 6. 
fehlen außerbem noch bie folgenden 6 Artikel. 





506 


1586. Infra octauas natiuitatis prebigede J Nicolaus Busflorp 
Dec. 6.45 den auent im dome und febe under andern alfus:->) 

1) Dat de vorlopers bes Antichriftes dat voll bewegeven 
bat facrament vonder beiderley geftalt to nemende, barbord bat 
voll menet, it fin twe facramente, bat doch in fil eins is, de⸗ 
wile Chriſtus eine natur gebat beft, und handelen alfo wedder 
ber kerken infettinge, unver dem volke erbom to errögen, barmit 
bat vngelerde volk menen fchal, 9 Chriſtus konne alſo gedelet 
werben.. 9 

2) Chriſtus hebbe allene °) genoch gedan mit finem bitter 
livende vor de funde Adams und finer nafömelinge, vnd darna 
alleine vor De gedoͤften und nicht vor be, fo tu dem vorftande unbe 
older gefamen fin, darmit wi nicht gebenfen, dat wi alle unfere 
funde vp Chriſtum Ieggen willen, fundern möten I of fulueft 
barsor 5) genoch don. 

- 3) Dat itzundes de Iude dat nie teftamente i in bubefcher fprafe, 
darinne vele erbom fint, mit fif in de Terfen bregen, bat fe 
jummer etwes barut Iefen ) mögen, were beter, fe höreden!‘) de 
prebigen, dewile nemant bat evangeliun edder be epiftelen ber 
apoftele vorſtan Fan, he hebbe van :) den geift Chriſti. 

4) De vorleperd des Antechrifti vorferen und vorbunfelen 
de lere Pauli und 

5) Tom tefen, beme weddergeſpraken k) wert: be vorbi⸗ 
ſterden Iude, ve Iutterifchen, webberfprefen Chrifte. 

6) De wyinge !) und fegeninge, fo de preftere bon, fint ») 
nicht vorgeflif, mente fe brufen Gades wort barbi. Ders 
bafluen *) don de fer Buel, de fodane fegeninge vorachten vnd 
vorfpotten. Vnd fede of, dat ſodanes fetterie und erbom were. 

De prebicanten hebben na entfanginge bufjes °) breues 
auermal® to her Nicolaus Busſtorp gejant de vorfchreuen ?) 





°) Dominica pr.-8. prebige 1. *) alfo 1. °) fihal, dat 8. 
d) Chr. alfo gebelet werde 5. allen 4. ale 5. als. ) mi 
müſten 5. ©) darnach 5. *) leren 3. ") hören 1. 4. i) ban fehlti. 
x) webberfprafen 3.5. 1) menunge 1. *) were 4. ") derenthalven 5. 
°) vorgebadhten 5. 7) hebben avermals to em gejant be sorigen 6. 


507 . 
yerfonen und en bioden laten, dat be ene =) flede und fit wolde 1526. 
nömen, bat fe mochten fruntlif mit em van buflen Dingen con« 
ferecen. - So heft be en dat elofter gendmet to ©. Marien 
Magdalenen to 9 ") des morgens. Ge wareben ") op be unbe, 
auerſt Busftorp quam nicht. 

Se befchidenen ') ene noch einmal; do lede be en be 
flede in dem dome) vor ©. Lucas altar.“) Darup fe em ") to 
entboben, ") hedde. he luft, apentlit to bifputerende, fe wolden 
bar mol”) lichtlifen te Tamen; fe begereden fruntlif.*) mit eme 
to rebende up de ") artifele. *) Darup he enen weten let, ) be 
hedde mit enen“) nicht to donde.) Noch hebben fe em °) 

. nicht apentlif willen antwerben, wowol it“) grot nodich were ger 
wefen, fundern bebben an ven 9) erbaren rat folfe8 °) apenbaret, 
wo Nicolaus Busftorp ere gebot vorachtede und il ok nicht 
wolde finden laten, mit enen®) to rebende. Dat ') ein erb. rat 
ene darto hebben wolde na lude erer artifel, edder fe worben«®) 
gebrungen jegen ene apentlif to predigende. Dut heft geflan I 07 
vam nien jaresdage an bet in de Vaſten. Bora 

Des andern fondages, ) alfe velichte *) ein erb. rat mit Ran 10. 
andern wichtigen bandelen ') befummert,") beft men birup 
neen *) antwort befamen. Nu beft fe de ) not gebrungen, ®) fulfe 
errige artifele to webderleggender') up ven prebigftölen, welfer ben 


9) ene eine 6. ") 9 fhlegen 2. 5. 6. to 9 fehlt 4. °) machten 6. 
weren 5. ') fchidenen 1. *) be bomferfe 6. *) do leet be enen be 
Runde in ben bom — nömen 5. ") enen 1.) Se beven em 
to 6. ”) bar bald und 6. barto balde und 5. X) man fruntlif 5. 6. 
’) fine 6. ) up be artilele fehlt 5. °) enen webberumb to entbot 6. 
") eme 1. ®) ſchaffend 6. °) em fehlt 2. 3. 4. it wol 2-5. 
%) fe hebben dem 3. 4. averſt fe-hebben fulfes eenem 5. 9 rat 
gefant und bem fulvigen foldyes 6. *) eme 1.6. *) begerben bat 6. 
begerenbe derowegen bat 5. ©) worben barto 2. 5 fo geftan 5 
fo geftanden 6. ) dages 6. *) velichte domals 4. Vaſten. Als 
nun vellichte 2. ) falen 2. falten unb banbelen 6. *) bekum⸗ 
merk geweien 4. 5. ") und fe barıp neen 2. und bierup Fein 6. 
und bierup fo balde nene 5. 9) felamen, heft fe 2. bekamen, ber- 
wegen fo beft fe 4. gegeven, heft fe 6. genen Funden, heft fe 5. 
Pr) not gebrungen, bed anberen fonbages 2. *’) bitoleggende 1—A. 





BOB 


1537. fampilld von ene geſcheen id des ambern ſondeges in ber Vaſten 
Minız.anno 15237, ene of apentlik ie noͤmende. % 


Alfe hir nu nichtes vmme fihach, fint de papen weohber <) 
Drifte ") geworben, nicht allene up °) fe to ſcheldende, ſundern 
of de predigen !) to vorerrende "3 und to vorbinberenbe,”) wo 
fe londen. 

Sp heft it ſik einmal”begeuen, bat ein cappellan to S. Ni⸗ 
eolaus ſtunt des morgene, *) bat evangelium dem gefinbe und 
deenften to predigende, wo denne hir wontlik ”) is, bat einer midden 
under dem fermon *) be Mode tor feelmeffen ") leet luden, bat 
fit al dat voll Tereve van der prebigen na ber miffen, worut 
vorerret und gegrettet *) de cappellan fpraf: *) „Hir böret ber! 
wat kere gt juw baranne, dat ®) dar fleit be eine duuel und tut 
fit mit dem <) anderen bi den baren?“ 


Alfe dut vor den rat is gefamen, de nu ?) wuſte, bat *) 
vele nies twiftes und erringe 5) dorch Busſtorpes prebige und 
der 8) predicanten vorantwerbinge ®) geröget?) was, leten fe 
Nicolaum Busftorp to rathufe efhen und alle gelerven, de 
fe wuften, of duſſen cappellan. Dar was; !) 

Doctor Bartolpus Moller. 
Dortor Henrieus Went, theologus. *) 
Doctor Henningus") Kiffenbrugge, ') prefter und legifte. 


N) Vaſten ene of — nömen, weldes was a. 27.2. Baßen a. 
1527 begunden fe ene — nömen 5. 6. T) webberumme 5. 6. 
r) driſtig 5. *) up ben prebigflölen up 2 9 yrebiger $. be 
prebiger ig erem prebigenbe 4. 9 vorenbernbe 2. fehli 6. ”) uor- 
bigende 3. Y) morgens fröh 5. 6. ”) gewontlik 2. 3. 6. ge- 
wöhnlik 3. ) mibben unber bem ſermon fehlt 1 —4. N) tor 
fholmeflen 6. tom ſtillmiſſe 1—4. *) vorgrettet 2, fi ver. und 
vorgr. 3. vererrede unb vergreitebe 5. 6. ergreitel unb vorerret 4. 
*) unbe ſprak 2-6. ®) bat fehlt 5.6. Ihm 2.56 U 
wol 5:6. 9) bat nu 4. 5) veel mn, dw. und ergermille 5, vele 
ergerniffe und ergeringe 6. ©) bes 1. 6 ) veraniierbigen 1. 
h) gerebet 6. ) weren 2. 5. „iperen vorfomles 4, 9) fehlt 5. 
theologi 2.3.4. *) Henningnus 2.3. Henningius 4. ') Kißen⸗ 
Drugge. 1. 





a 


Dostor Hermannus Tangenbele, borger ") und ukriusque 1897. 
juris doctor. 

Doctor Zohan Moller, borger und utriusque juris d. ") 

De Gardian to S. Marien Magbalenen, ber Jochim 
Ellerhoff, 2 de den be fale wicht buel menede. ”) 

M. Fredericus Henninges, paſtor to ©. Peter, be den 
prebicanten of nicht entjegem wag, den of Got darna ) 
vorluchtede, hat be) to Lunehorch Gades wort anfent ”) 
to prebigende. 

Her Joachim Viſchbeke, to S, Cathrinen paſtor, ») de ofe 
geweken was. 

Hir entjegen weren de dre *) prebicanten des evangelii: 

Her Johan Zegenhagen. 

M. Johan Fritze und it, N) 

Steffen Kempe. 

Hir fint of bi gefordert be ſchwaren ber veer kerſpelkerken, 
der im talle 12.°) fin, ve dut alle mede hebhen angehöret, 

Dar hevet ”) de burgermeifter an, wo dat van ben prebis 
eanten ein breef an den erb. rat were geſendet, fo hedde ſik ein 
erb. rat barto entleddiget, ere fchelinge ”). to hörende und, fo 
mögelit were, t0”') Yorbregende, 

Hirup *) id Busftorp upgeftan und heft ") alfo geant⸗ 
werdet: Reuen beren, ifr') weet mit =) den framen luden nichtes den 
leef und gut; if bebbe dortich jar hir geprebiget und hebbe geleuet, 
alfe ein fram man; dat weet if. Und wat if geprebiget hebbe, 
dat holde if noch recht; *) den Dat if Tönen ſcholde, dat Chriſtus 
den bot geleven hedde vor den, ®) de mit) willen und vorfate 


”) burgemeifter 5. *) bürgermeifter 5. ... bes vorigen bocter 
Bartholbi bruder 5. 6. Diefer Name fehlt 3. °) Elerboff 1. 
Elschof 3. Johann, darüber gefchrieben Joachim Elehoff 6. 
berhoff 5.) den bebe be f. n. 8. anfehen 1. welfer ben d. f. — 
m. 6. U barna fehlt 2. 5 be darna 2. ") ©. wort angefangen 5. 
Gades anfengt 6. 9) to ©. €. fehlt 5. 9 bre vorgenanten 6. 
*) und ber 5.6. 9 16 baben 1. 5. 6., über 16 tie Zahl 
12 5. H boef 3.5.6. ”) Eage und fchelbung 6. ”') fe to 2. 
befuluige to 4. 9) Hir 6. heft fehlt 3. 4. 7) ik bebbe 
und 4. °) van 2. 9.5.6. *) vor recht 8. 5. 6. ®) vor be 
funde des 4. *) mit fehlt 2. 


510 


1527. einen vormorbet hedbe, dat Tan ff nicht lduen.“) Und fo 
bebbe if enen ©) of einen breef gefendet. Ik meneve, if hedde 
enen alfe minen fratribus gefchreuen; nu is be fir") auer 
alle de 4) welt! | | 

Darup hebbe wi ung *) befprafen und y Bußsftorpe alfo ges 
antwerbdet: Her Nicolaus Busftorp, wo fram gi fin, edder wo 
lange gi") geprebige® hebben, is nicht unfe ſchelinge. Gi 
bebben geprediget, dat Chriſtus hebbe nicht geleden vor be 
funde, ©) funder ein minſche mote darfulueft genoch vor *) don. 
tem dat it vorbömelit fi, dat farramente to entfangende !) in 
beiderlei geftalteniffe. 9 

Hir fegge wi entjegen, dat it wedder Got und webder de billige 
Schrift fi, de !) befennet und betuget, dat Chriftus vor alle ſunde 
hebbe geleden 5) und bat facrament vor alle Chriften *) inge⸗ 
fettet heft.“) So jum geleuet, wille wi igundes 2) uppeden unfe 9 
rede und fchrift, unfe lere to bewerenve, und laten alle erfennen, 
be hir fitten, efte wi edder gi ber y ſchrift Iifmetiger ) reden. Ders 
haluen wi of wedderumme begeren, bat gi juwe lere willen be⸗ 
weren und betugen. ') 

Darup Busſtorp fede: *) SE bin nein doctor, if bin of nicht 
geſchickt to ”) diſputerende, fo latet und") to Paris diſputeren. 

Do fprefen wi werberumme: Einem domheren fteit *) to⸗ 
malen duel an, vp dem predigftole fo to puchende, und wen 
men Y) fin rede vorbidden”‘) fchal, nichted to wetende. 9 Und 
alfe man ene wedder forberbe, begunde he men utfludt-") to 


by don 5.6. ) euen 1. bir. H de fehlt 1. 8. be ganze 6. 
°) und mit einanderen 4. ) darup hebben be predicanten na be— 
ſpreking 6. N) gi bir 5. ©) botfunde 5. 6. ®) fulveft davor 
genoh 3—6. ) entfangen und 1. to nemen 2. geſtalt 6. 
') de bar 3.5.6. ) ſi geſtorven 6. ") minſchen 3... °) heft 
feblt 5.6. P) ikundt 2.4. itzunder 5. wolle wi mit befonderger 6. 
D unſe fehlt 6. N gi ebber be 1—4. 6. *) Fichtmetiger 1. 
) und betugen fehlt 6. 9 ſede B. 5. B. geantwerbet 6. ) al- 
bier to 4. ”) ung, fo juw alfo gelevet, 3. Wille gi auerft biepu- 
teren, fo I. und 2.5.6. It ſteit e. d. 6. Got fleit e. d. 5. 
N be 5. 7) wan f. r. ein jeder beiweren 4. X) und wen — 
wetende fehlt 1. *) puchende, und alfe men rede forbere, gar 
nene to wetende, fonber eine utflucht barmit 6. 


511 


fölende. Wi ſeden wedder: It is nicht nöbich to Paris bit ®) 1897. 
to difputerende; °) it were jo %) billif, dat gi it dar bewereden, 
dar gi it geleret *) hebben.. Und fo gi nicht Tonnen, 9 fo fitten 
body *) hir vif doctoren; fprefet fe an, dat fe juw helpen. 

Darup gink Nicolaus Busftorp vor de doctoren‘) ftan 
und fpraf: Wervigen ') heren, if bidde, dat gi jum willdn miner 
fafen *) annemen und fe vorbidden, den TR weet it vaſt, dat it!) 
recht =) is. 

Darup befprefen ſik allene de doctoren fampt den andern, 
wo bauen gefchreven =) fteit, und na langer befprafe °) quemen fe 
famptlif wedder ?) vor den rat. Dar °) hof doctor Bartoldus 
Moller an und feve: Erfamen und witvorftendigen ") beren, 
dewile Nicolaus Busſtorp begeret, dat *) wi eme in finer 
fafe'fcholden helpen, fo is mine meninge in dem erften artikel, 
dat men den ad pietatem duden fchal, ') dat dat volf mochte 
afgeharbet ") werben van den’) funden und gereizet tor bote, 
und twiuele nicht, dat fi of Nicolai Busftorp menunge ge= 
weien. Sal ſprak Busftorp, it is of alfo. 

Wider fpraf Bartoldus Moller:”) Ban dem anderen”) 
artifel des facramentes fegge if alfo: it iS beſchlaten van ber 
billigen chriftliten”') Terfen, dat de leien men einerlei =) fchollen 
entfangen; de bar wil entjegen fireuen, de mad it don. Ik 
wil it nicht don, funder ein gehorfam kint bliuen ver billigen 
ferfen. Alfo willen fe alle von, de ’) bi mi ſtan. Hir tody *) 
be nu °) vele an, wat to Roftod und") wat im lande to Mekeln⸗ 


b) dit to Paris 2. 4. bit fehlt 5. °) ſökende, bat wi to 
P. ſcholen bifputeren 6. 9) jo fehlt 2. 9) it gerne 6. 7) filten 
fehlt 2. Tonnen fprefen 6. 9) doch fehlt 6.- *) do 6. *) pa⸗ 
foren 2. 3. 4. 6) werdige 4. 5. N) gi willen mine fale 6. 
'yfe 3-6. ”) gerecht 3. ") gefchreven fehlt 5. ©) befpre- 
kinge 3.5.6. ?) webber ſamptlik 1. entlik webberumb 6. D bo 6. 
) erfane und witverſtendige 5. erfame witvorftenbige 6. N) bat 
fehlt 1.4. 9 ſcholde 6. °) afgeholben 6. Y) der 5.) Moller 
fehlt 1. ”) anberen fehlt 1. 6. van ben 2 in 5. ”) chriſt⸗ 
Iifen fehlt 6. *) eine geftalt 6. Y) dehir 3.5.6. *) togebe 6. 
) noch 5. 2) und fehlt 1. 4. item 2. 





512 


1527. borch were gefcheen, item wat Telfe wanbages in der“) Terfen 
gebrufet, ®) alfe gelefen. °) 

Doctor Went fpraf, dat fine menunge of alfo were. 

De Gardian fpraf: ») SE ſcholde minen heren, ben *) 
doctor, wol nicht °) ftrafen, men, alfe ) be dar fecht, ) is «) 
eme nidyt alle >) beualen. 

Dortor Moller fprat: Wat id dat? De Gardian ante 
worbede: ) Dat gi dar feggen van den Telfen van Roftod und 
van dem lande to Mefelnbord. Doctor Moller fpraf: Dat 
fegge if doch fo mede inne.) Wille gi nicht bi der billigen Terfen 
bliuen? De Gardian fpraf:') Bi der billigen kerken wille if 
bliuen, dar mi Gades wort benne wifet. 

Doctor -Kiffenbrugge ') fpraf: Den erften artikel vorfta 
it alfo, alfe min here, der”) doctor, geſecht heft. Vp den an⸗ 
dern fegge if alfo: Dewile men ben conciliis gehorfam fin 
ſchal, is et") of billik, dat men in duſſem flude gehor⸗ 
fam ft. 

Dortor Herman Langenbete fpraf: It id van miner 
faeultet nicht, fulfe dinge to handelende, nicht to min, °) alfe ?) 
if geforbert werbe, mine.) menunge to feggenbe, fo is je but: 9 
Den erften artikel vorfta if, dat he de lude darmit ") tor bote 
reizet, ») und is nicht fine menunge, dat de Here nicht vor alle 
funde ſcholle) geleven hebben, *) alfo dat if duſſen artifel ad 
pietatem wil gerefereret “) hebben. Up ben andern fegge il, 
dat if nicht twiuele, dewile ”) fe in den conciliis vorfammelt ”) 


») ben 2. >) [alfo] gebrafet 1. gebe. weren 5. 9 ale gelejen 
feblt 3.5.6. °) dat fine — fpral fehlt 2. U den fehlt 1. 
) wol nicht fehlt 6. °) werk alfe 2. men bat 4. averft wat 6. 
5) redet 6. 9 dat is 2. folhe 8 4. Male 3 — 6. i) he 
antw. 2. be Gardian 1. N mit ibm 6. ) Henningus 8. 5. 
Henningnus 8.3. Kifenbrugge 1. ”) ber fehlt 1.5.6. 9) fo i 
it 3. 4. is 2.6. °) nicht deſto minder 1. doch nicht to min $. 
nicht dennoch 5. F) handelen, averſt bewile 6. *) dennoch mine 6. 
%) is be deſſen 6. 9) barmit fehlt 1.6. °) reize 5. ) nicht fcholbe 
v. a. ſ. 2. v. a. ſ. nicht ſcholde 5. 6. *) geftorven ſeyn 6. 9 refe⸗ 
reret 6.) bat wile 5. "3 vorfammelt fehlt 3. 


= 


fin geweſt) im namen Chriſti, und be hillige geiſt fi bar ges 1507. 
weien, bat biffe artikel var of ut ingeuinge bes billigen geiftes 
georbenet fi; *) den wor twe edber bre in minem namen. vor⸗ 
famblet fin, dar bin if in 7) erem mibbel, fprift de Here 5) 
Matthei 18. Ok vorleet Chriftus de billige kerke nicht, ven 

be fprift: Ik bin bi juw alle page wente tom *) ende ber welt. 
Derbaluen >) if vor billif und recht beide vnd achte, °) alfe 

im concilio befchlaten is, dat men bat fo lange holde, bet bat 

dar anderd wes gefunden werbe. *) 

Hir ſchwerch de borgermeifter und *) fragede nicht wider. 
Derbaluen de dre prebieanten anböuen und !) antworden, vorerft 
ouerfi fruntlif bebingende, dat fe wedder ere") perfonen nichts 
entjegen *) gefecht hebben, ſunder ®) alle ere, deenſt ') und 
willen don wolden, wor fe Tonnen, *) und bejundrigen bortor 
Bartoldus Moller. Auerſt vewile fe Busſtorps fale 
jo fchimplif handelden und fo lofe antworde geuen, ’) de 
fe") nicht vorhapet hedden, moften fe em antwerben =") und 
iprefen: ") 

Werdige °) here doctor, ?) dewile gi vor °) fulf einen ges 
lerven ') man beropen fint, wo kame gi doch *) darto, bat gi 
Busflorps erbom ad pietatem willen gebubet hebben, de doch 
manifesta impietas is, ') vnd nömelif, dat Chriſtus vor be dot⸗ 
funde nicht fcholde geleven hebben? Und wo fan men de lude 
barmede °) tor bote bringen, dat men fecht, Chriftus bebbe“') nicht 
gelevden vor ere ſunde? Men bringet fe jo mer tor vertwiuelinge, 
wente de troft der’) bote wert enen genamen, wen ene Chriſtus 


x) fin fehlt 6. geweſt fehlt 4. *) ſin 1. 2. I in fehlt 6. *) frrift 
be Here in 8. vor der. *) bet tom 8. 5. 6. >) bentbalven 5. 
> anb achte fehlt 5.6. H wert 1. wart 5. ©) ſtille und 4. 
*) anboven und fehlt 2. T) vor ere 2. eren 3. 4. ©) thojegen 5. 
nichts hebben, wolden of eren perfonen nichtes entgegen 6. ®) funber 
euen 2. 5, :) allein eren denſt 6. *%) wolben fehlt 1.4. 6. wor 
fe konnen fehlt 2&—5. ) und — genen fehlt 2. *) do fe 1. 
bes fe ft 6. ”) enen antwort gevn 2 — 4. ) fprefen vorerft 4. 
fprefen erſt to b. Bartholdo 8. 0) Werbiger 2 —6. 7) doctor 
feblt 1. MD vor fehlt 3. 5. 6. 5 ein gelerder 2—4. 6. theulo- 
sug 6. 7) den 6. ') ost und is 1. “) barmebe fehlt 6. ") heft 1. 
” tor 6. 


513 


83* 


514 


1527. dot wert genamen. Daran hapet und gelöuet allene”) ein 
botferbiger, dat he gnade kricht) und vorgeuinge der funde. So 
heft Petrus und =) Paulus und de apoftel geleret ") Actorum 2. 
10. 13, dar *) fe den botferbigen Ehriftum *) dorch den gelouen 
vorholden. Derhaluen is hir ®) neen pielas, sed manifesta im- 
pietas und fetterie. Und wen’t alrede <) ad pietatem mochte 
gedudet werben, is it denne *) genoch, dat it hir geichut? Is et 
nicht billik, *) dat it dar fchee, var he it geprebiget 5) hebbe? ©) 
Efte gi jum muften *) in fulfen errigen fluden to richtend, 
bebben den !) de armen und geringen vnuerſtendigen lude genoch 
daranne, de fulfe prebige gehöret *) hebben? It is in der 
warheit fo ein licht ') din? nicht, fulfe predige to vorftande, 
alfe bi den beerpotten =) to fittende und half und heel °) to 
drinkende. It bolanget der felen falicheit! Derhaluen nicht hir 
up dem rathufe,*) funder vp dem predigftole, dar it geleret is, 
dar mot it of gebetert werben. Und alfe Busftorp fpraf 9) 
im anfange, bat be nicht löuen fan, “) fo einer einen mit 
vorfate vormordet hedde, dat vor ben Chriftus geleven hedde, 
fegge ) wi webberumme: So einer 20 vormordet hedde und 
queme noch to ber rume, 1) und were eme van berten leit und 
hedde toflucht to Ehriftus bittern dode und fochte dar gnade, he 
worde fe gewislif erlangen. 

Hir fpraf de borgermeifter in ") und fede: *) Here, wen gi 
fo lereden, fo beide !) if wol, dat it recht were. Wi antwer- 
den: Erſame “) ber, ein erb. rat ſchal nu und”) nummer- 


”) men allein 6. ”) befumpt 6. und fehlt 5.6. N be 
bote 6. geleret und geprebiget 5. 6.  *) barbordy 3. *) Chrifte 3. 
b) bir fehlt 5. 6. 9) albereve 2. 4. 5. ſchon 8. 6.) ben- 
noh 6. °) fundern it is jo 6. 3. averſt it is nicht unbillig 6. 
') geleret und geprebiget 8. 5. ©) beit 2. 5. 6. 5) wuſten to 
richtenbe und to ſchickende in ſ. n. ſt. 5. ) den fehlt © be 
it geboret 2. ') fo lichten 1.) bi dem beerpotte 2. bi ber 
beerpätten 5. gelik wo be beerputten 6. ”) heel und half 2. 3. 
») rechthuſe 1. °) fprift 5.6. °) konde 3. 5. 6. P) fo feggen 2. 
barup feggen 3. Y rume und bote 8. bote 5. 6. ) to 6. 
) ſprak 1. *) gelouebe 4. holde 6. *) erfamer 3.4. erfamer 
wolwifer 5. 6. *) ebber 6. 





515 


mer mit warheit ”) anders van uns to weten frigen, ") funber bat 1887. 


wi leren de bote und,”') bat alleine Fraft hebbe >) Chriſtus dot, dar⸗ 
dorch wi gnade und vorgeuinge ber funde erlangen. So vele op ben 
erften artikel. ") Up den andern fenge wi alfo: *) Dat wi 
fchollen darmede "') wedder de billige Terfen fin, *) in veme >) dat 
wi®') leren van beiverlei geftalt des facramentes, ſchal, ) wilt Got, 
nemant war malen. Efte ?) it alrede *) im coneilio to Coſtnitz 
befchlaten ") und gebaden ie, fo firedt ſik doc de billige kerke 
sele 5) wider alfo int *) concilium to Coftnig. Chriſtus höret 
of jo mede to der hilligen kerken, alfe er höuet, de billigen ') apo⸗ 
ftel, martelerd, Hilligen lerers und doctores, wellere %) duſent 
jar ein na dem andern geuolget fin, der gi nicht einen Tönen ') 
vpbringen, de wedder beiverlei geftalt im farramente =) ein wort 
fcholde ") gefchreuen edder geſpraken hebben, °) fo wi doch ?) im 
Cipriano, Auguftino, ja of im Thoma befinden, °) dat it 
noch to finen ) tiven im gebrufe in ") etlifen kerken gewefen fi. °) 
Is nu Chriſtus, fint de apoftel, mertelers, billigen lerers vor 
uns, ') fo ") iS jo de geborfam ver kerken bi uns und nicht bi 
jum, ') gi wolden den Chriſtum ") und alle vorgenömede fchluten 
ot der Terlen. 





) mit warbeit fehlt 2--4. ”) uns erfaren 5. uns mit ber 
warbeit 6. nicht erfarn 6. ”) bob 6. 5) dat de allene 
Traft bebbe in 5. 6. 1) fo vele — artikel fehlt 4. bar- 
dorch — artikel fehlt 86. 9 Up — alfo fehlt 2. 3. So vele 
ap ben aubern artikel geboret f. w. a. 4. Up ben 2 artilel... 5. *) bar- 
mebe fehlt 6. *) firiben 6. ) barmebe, bat 5.6. *) gy 1. °) ſchalt 1. 
4) Und efte 5. °) alberebe 2. 4. fchon 3. wol 6.. ) gefchlaten 2. 5. 
5) wol 6. ) alfe bat 5. ben bat 6. ') billigen fehlt 6. 9 be 
in be 6. ') einen E. von 6. =) bes falramentes 3. fehlt 6. 
2) foholden 1. 2.4. 6.  °) gefecht hebben ebber gefhreven 5. ge- 
ſpraken e. 9. b. 6. 7) wo wi of 5. 6.) befinden in 2. nad 
Auguſtino. 7) eren 6. ") bi 5. und 1. 2. 4. und in 6. °) geweſt 
16, alfe nu 6. 9 Heft au Chr., fine apoflel — uns geleret 5. 6. 
*) fo is jo de chriſtlike Terke bi uns, item, fo 5. 6.) juw — 
uns 1.2.. juw. Sa, be ungehorfam ber kerken is bi juw und nicht 
bi uns, denn 6. ”) be Chriſten 6. 


. 1827. 


516 


— —— 


Wor ein leuendich licham *) is, ") ſprak doctor Bartoldus 
Moller, dar id of blot; darumme de ein part entfanget, de 
entfanget bat ander of. +) Darumme beft of de billige Terfe 
afgefettet dat ein part und bat ander part den preftern °) ges 
laten. Dar bliue wi bi. 

Wi antworden: Her dortor, der billigen kerken iS gebas 
den, -Chriftum to hörende, Deut. 18: De") propheten fcholle gi 
hören, ») Joh. 10: Mine fchape hören minen fiemmen, 
Joh. 17 fprift Chriſtus: De wort, de du mi gegeuen befft, de 
hebbe if ene gegeuen. Nu beft de Here mit finem worbe beis 
derlei geftalt *) beualen ») Que. 22. Derbaluen Paulus fedht: 
Ein minfche pröue, fif fulueft und ete den 5) van duſſem ©) brode 
und brinte vt diſſem 5) kelke. Wat betet doc) homo? Hetet 
dat ein prefter? St beet jo ein minſche! Dewile nu ®) folle 
worbe van juw vorachtet werben, wo fan den ') bi juw fin de 
billige Terfe und ") de gehorfam der billigen Ferfen, wo gi römen. *) 
Dewile gi of feggen, tat im leuendigen liham ') blot is, vorfta 
tm) wol, Ouerſt ſchade is et, dat gi mit der glofen nicht er 
fin gefamen, do Chriftus fin blot den apoftelen gaf und hedde 
enen rede ") gegeuen finen licham, °) dat gi em fulfed vor⸗ 
manet hedden, dat im leuendigen lichpam °) blot i8. ?) Auerft wat 
worde be jum geantworbet hebben? Euen 1) datfulvige, bat 
be Petro gaf Matth. 16: ) Vade retro me, ») Satana; non sapis 
enim ea, *) quae sunt Dei! Dat were juwe rechte antwort of ges 
weſen. Sp fleit *) de entfanginge des facramented nicht vp 
bit edder jent, *) ſunder up dat wort und orbening Ghrifti; und 





r) lichnam 2-5. N D. Bart M. ſprak: Wor... 5. 6. 


7) barumme wor ein park is unb entfangen wert, dar erlanget men 


of dat ander part 6. ) dem prefler 1. *) ben 1. ®) hören, Matth. 17: 
Minen fün fchöl gi hören 5. 6. °) mine fiemme 5. 9) geflalt 
to empfangende 5. 6. ©) bevalen mit finen worben 6. ) ben fehlte. 
©) dem 6. °) dan uu 2. ') ben fehlt 2. doch pen 5.6. ) de h. k. 
und fehlt a. 9 juw birömen 5. juw römeben 6. ') lichnam 2-6. 
m) of blot fl, befta wi 5. of blot ig, beſta wi 6. ") alberete 2— 5. 
albereit 6. 9) lihnam L—6. 9) dat — is fehlt 5. 9 Went 5. 
rn) Maith. 18 fehlt 2. ) me fehlt 4. *) ea fehlt 1-5. °) Reit 
nu 5. St fleit 6. up biffer ebber jener gloßen 5. up diſſer glofen 6 


517 


dat") gi den beerput wat flan leten und fegen in be böfere, gi 1597. 
worden alle din! =) alfo ”) befinden. ”) 

Doctor Moller ſprak: Wat if gefecht hebbe, dar bliue if 
bi. De bi der billigen kerken nicht wil bliuen, de mad it 
laten. 

Wi antwerbedben: *) Wi bliuen pl darbi, wat wi jum ges 
antwordet hebben, und id ”) de lere Chriſti und finer billigen 
kerken. 

Hirnegeſt hebbe wi geantwordet doctori Hermanno Langen⸗ 
befe und geſpraken: Alfe denne of van eme geſecht is,») dat vt 
ingesinge des billigen geiftes de affettinge einer *) geftalt ges 
fcheen fi, ®) is der prebicanten antwort, °) dat fe veel gewiſſer 
fin, “) dat de") upfettinge beider ') geftalt vam 56 billigen 
geifte fi, alje de affettinge. «) Den Chriftus heft ane den hilli⸗ 
gen geift nicht geban und verorbenet >) Eſaiae 60. It is of 
billif, dat de geifte dorch den geift Chrifti, de in der fchrift rebet, 
proberet werben; ®') und fo ſolkes gefchut, fan in |) der afjettinge 
nein ingeuinge des billigen geifted gefunden werden. Dat") 
Shriftus fprift Matthaei 18.: Wor twe edder bre *) vors 
famblet fin u. |. w., is nicht fine menunge, dat de !) webber 
Shriftus fine ®) orbenung etwas *) befchluten, °) in nem namen 
fin sorfamblet, edder Dat he dar fi und‘) beftedige, funder *") be 
dat ?) handeln und befchluten, *) wat eme geleuetT) und wolger 
fallt. So fprift Chriftus, be fi in dem namen fines vaders 


r) bar 2.4. “)morben it gewislich 3. Y) alfo Fehlt 2.4. fo 5. 
”) finden 4. *) ſeben 3. 4. T) und batis 5. *) Rangebefen up be worbe, 
be be (of 5.) gefecht bebbe, nemlih 5. 6. *) einerlei 8. berens 5. 6. 
db) A fehlte. fi, barup 4. °) fi, bewile et alfo in ben concikis 
befhlaten 5. 6. darup ie d. p. a. 5. und feben 6. *) weren 3. 6. 
e) de fehlt 2. 5) beiberlet 3. 5. 5) ut 6. ©) affettinge ber eene 
geſtalt 3. af. der einen geſtalt 6. ®) geordnet 5. *) geeſt — werbe 5. 
3) bir in 4-6. *) bar 6. ©) Die Stelle führen aus 2.4.5. 
1) dat bejennigen, fo 2. be, be 8. be, be bar 4. be, fo 5. ”) fine 
feblt 2. Chriſtum nud fine 6. ”) etwas fehlt 1. °) ſchluten, 
fhölen 6. _ °') folhe 4. *") funberlif 1. 7) dat be bat 2. bat fe 
bar 5. bat be bar 6. 9 fhluten 5. handele und ſchlute 6. 
T) beleuet 3. 4. 





518 " 


1527. gefamen Johan, 5., und bubet dat Johan. 6., bat he lere und 
do, wat eme de vater beualen beft.e Dat Ehriftus fprift: Ik 
bin bi juw u. f. w. ") beitan wi wol; it were vor vns nicht, 9) 
fo be vns vorlaten wolde. ') Auerft dat he derhaluen ſcholde =) 
fin bi ung, dat he dachlikes voranderde, wat he einmal vpge⸗ 
fettet, *) und vmmer wit nies lerede, vormögen de wort nicht 
barfulueft: ”) Leret alle beiden, wat if jum *) beualen bebbe! 
So ſchlute wi, 7) dat Nicolai Busſtorpes erdom nod nicht 
vorbeben fi, *) funder id ») billit, dat he ?) en webberrope. 

Hirto antwerdede Bartoldus *) Moller: Men mochte °) 
feggen, wat men wolde, °) ver billigen Terfen is mer louen to 
geuen, den jum. °) 

Hy) ſtunt Busftorp up 5) vnd ſprak: Wat if gefecht 
hebbe, dat is recht, und if hebbe’t allene darumme gefedht, ®) 

dat if de Iude ') tor bote brochte. 

Doctor Bartoldus Moller fpraf: So fchal me it’) 
of vorflan. De prebicanten feden: ') Wi hebben jo 9) juwe 
egene hantfchrift, darinn gi juwe menunge entveden; fo vorfta ) 
wi dennoch fo vele latins °) wol, ?) dat wi jumwen fin und 
menunge wol 9) vorftan ”) Tonnen. Do tögen fe de fchrift heruor. 

Do ſprak ein borgermeifter: It is nicht nödich; ein erb. 
rat heft de Schrift wol gefeen. *) Jodoch begereden wi, ') bat fe 
gelefen worbe. *) Dat gefhadh van doctor Moller, ve of 
defuluigen fchrift hedde. 


r) mit juw 6. Die Stelle führen aus 2.4.5. °) nicht gut 6. 
) worbe 5.6. °) fcholbe fehlt 1. "I heft upgefettet 5. bachlifes, wat.., 
vor andern fcholbe..leren 6. ”) nicht. Dar to ſprikt be: 5. nicht, bar 
be fprift 6. =) jum fehlt 6. ) wi, feben be prebifanten, 5. 6. 
2) is 6. ) it is 5.6. ®) billik, de 6. *) Albertus 2. °) fe mügten 5. 
fe mogen 6. 9) fe wolben 5. 6. °) were mer... be enem 5.... 
ben enen 6. 5) do 5. 6. ©) webber up 5. webberumb up 6. 
h) gerebet 4. i) de lude barborh 3. barborh b. I. 4. de 
Iude damit 5. ſcholde it men 6. 1) De prebifanten feben 
feblt 1. In 5. 6. ber Zuſatz: but fint jo bütlife worbe =) jo 
feblt 2.4. juw 1. *) weten 5. °%) Intinifh 6. 7) of wol &. 6. 
„wol fehlt 2.6. ) mening vornemen 6. *) gelefen 5. ') averſt 
be pr. b. 6. °) werben mochte 2. 





519 


Bi ſpreken to doctor Moller: Werbige ber doctor, wen 1827. 


gi ſcholden bi juwer confeientien feggen, wat gi") beiden “) 
var diffen artiflen, wat wolde gi doch feggen? Doctor Bars 
toldus Moller la noch einmal”) den artikel und fpraf: Alfe 
it bir fteit gefchreuen, fo id apenbar herelicum. So i et of ”) 
jo x) billif, ſpreken ) wi, dat be it wedderrope. Busſtorp febe: 
Nein! Ik hebbe itr‘) fo nicht gemenet. Ein erb. rat heft mine 
menunge wol gehöre. Wi feven:”) Men begeret *) jo nicht 
mer varı juw, denne ») bat gi it webberropen, dat Tonne gi jo 
wol don. Busftorp fpraf: Ik hebbe jo nicht quades >) gefecht, 
wat fchal it wedderropen? De burgermeifter ſprak: Den fors 
dert, °) dat gi it X) webderropen °) fchollen, den gi hören“) 
wol, wat bir gefedht id. Darumme fegget: Ja edder nein. ) 
Alfe Busſtorp fil harde werede, quam to em ein fecretariug, 
M. Johannes Klot,") tod ©) ene vt dem ratfiole und runde 
mit eme. 9 Alſe be auerfi weder in den ratflol quam, fpraf 
Busftorp:*) Ik wilt ') wol webderropen, wowol if nicht Tan 
weten, bat if övel *) gefecht hebbe. Darmede !) hedde bat 
finen ende; auerft be dede it datmals =) nicht, funder 7 jar 
darna. °) 

Hirnegeft wort de cappellane vorgenamen und gefraget van 
dem borgermeifter, efte”') he de °) wort beftunde, ?) wo °) bauen 
geichreuen. ) He fprak ja unde vortellede de ganze ſake, wo it 
bigefamen was, und erbot fit of to bewerende, dat be nicht 
unrecht gefecht ") hedde. Duſſe wort fined amptes entfettet 
dorch nageuinge ber Johan Segenbagen, des cappellan 
be was. ”) 


")gibodh 5. ") bolden 6. ’) eins 3. ”) ok fehlt 6. 9) jo 
feblt 4. 5. 7) feven 326. ") it fehlt 1. dat 6. 7") Wi feden 
fehlt 4. Der burgermeifter fprat 6. 9 forbert 3. *) funber 6. 
b) nel 6. °) forbert van juw 6. 2) it fehlt 6. °) bat konne — 
webderropen fehlt 1. *) weten 6.- ') nein, wat gi gefinnet fin 5. 6. 
5) Sulsth 6. 9) be toch 5. *) en 1. runebe eme etwes int or 2. 4 
rebebe mit em int geheime 6. ) fprat B. fehlt 3. ) will 5. ©) wat 
it quabes 2. 5. wat if ovel &. 1) darnach 5. ) bomals 4. 
2) na ber tit 4. averfi — bama fehlt 6. ") wer 1. °) biffe 6. 
») geftunde 5. 9) be wo 1. als 3. bes wo 4. 79 gefchreuen 
fleit 3. 7) gerebet 5. 6. 7) bes it fin c. was 1. | 

® 


520 


1527. Alfe fulfes gefcheen, iS ein iver na finem hufe gegan ſunder 
alle leit. Seet nu ber, leuen bern, *) welfe walt, ‘> welle 
Ipete, welfe helbarden jegen jumw ") gebrufet fin. 

In duffen fuluigen jare 1527 jegen Michaelis fin to mi”) 
gefamen twe radesheren ») vnd foß borgerd van wegen bes 
farfpeld to S. Catharinen und begeret, dat if te kerke wolde 
annemen, welfes denne na erem begerende geſcheen, mit rade 
der andern rarfpelen, *) de mi bir geefchet hebben. Got vorlene 
fine gnabe, dat it jummer Gabe to finen gotlifen eren gebie! ”) 


Womwolr) dat Nicolaus Busftorp duffe nedverlage ge- 
fregen ”) hedde, was doch nein vphörent mit ſcheldinge. *) Und 
bat *) de predicanten einem erb. rade nene fundrige moie mas 
feden, de ſus wol to donde hedde, °) leten fe de’) artifele, de er 
webderbeel 4) predigeden, *) ein deel antefenen, bet to einer ges 
fegen tit, dat fe daruan handelen konden. ') 

1528 St heft fit auerft begeuen, bat ein prebigermonnife, ge⸗ 

Srits.nömet Hinricus Rensborch, am guden bdonnerbage edder 

oder 8 middeweken geprediget, bat it fer varlif, ja vorbömelif were, bat 
facramente in beiverlet €) geftalt to entfangenve, und hedde vor 
fit Lucae ultimo van den bidcipulen in Emaug, *) den i) men 
einerlei gegeuen were. Dat is van mi im ftillen ”) frigbage vor⸗ 
antworbet K) vmme der communicanten willen, de fif hirmede!) 
merflifen geergert hebben. 

Darjegen den Rensborch wedderumme heftig geprebiget 

Apr 11.des fonnauendes am Pafchauende. Dewile ouerft be fif hadde 
hören laten up dem predigftole, be wolde hir nicht mit mi dispute⸗ 
„ten, funder to Paris, Rouen und Eollen, mit ſchriften wolde 


*) to bus gegan an a.-I. Hir mag men nur feben 5.6. *) gewalt 2. 
3.5.6. 9) ſe 3. 6. *) mi, Steffan Kempe, 3. ”) rabesperfonen 
2.5. MH deme na na begerben 1. up ere flitige begerent 6. *) Tarfpels 
heren 1. 7) jummer gebie to ſ. g. e. 6. "') dat fehlt 5. 9 bekamen 6. 
°) fcheldende 2— 86. °) up bat 2.6. Up bat nu 3. und fo bat 4. 
Darmit nu 5. °) to fhaffen 6. hadden 5.6. °“) ere 1. 9 jegen- 
beel 6. 9 prebigebe 4. de be webber fe predigede 2 N ban- 
beiden 6. 9 beider 4. ") Emabus 3. ') ultimo, wo ben b. in 
€. 6. ) im fuluen 1.3.4. an bemfuluen 2. am folgenden fillen 5. 
k) geantworbet 1. ') hiraver 2. hirdorch 4. 3. hirinne 6. 

0 


521 


he wol =) handelen, fo bat *) ik einen frunt edder twe van ben 1528. 
vornemeften borgern, de mine fehrifte an ene wolten bringen 
und fragen, wer °) he de artifele beflunde, de darinne getefent 
fiunden. e) Duſſe nemen to fi noch vele y andere borgere tor 
tuchenifle, der im talle ) weren twolur, und gingen hen °) in 
©. Sohannesflofter und woruent eme an. Wat antwortes fe 
an eme fregen, ') id en wol bemuft. 
De artitele heft be beflan, men de fchrift *) hedde be nicht 
willen annemen und mit mi muntlifen darauer to”) handelende, 
beft be gar afgefchlagen. Derbaluen alfe mi fulles gefecht, 
bebbe if darjegen geprebiget und vellichte de andern predicanten 
alle, und de artifele apentlik vorlecht. Underdes is demſuluigen tat 
previgent vorbaben, fo”) lange dat *) be fif vorbede des, ) dat 
be geprediget hedde. Des *) beflagede he fif iegen ivermanne. ) 
Darauer veel borger ſik vorſammelden Led donnerdages vor April2a. 
Misericordias Domini anno 1528 tom ®) tale) 48 to ©. Jo⸗ 
bannedflofter, dar den de meifte hupe im rechten unvorftande 
bennequam und ?) nichtes gewuft van erem handel. Wat fe _ 
onerſt gehandelt und wo fe achte borger vt fil an den rat ſchickeden, 
item Des ſondages webber *) fterfer tofamen quemen, item wat myru 26. 
geruchtes datmal leep, ) ga if alle vorbi. Auerſt dewile dat it 
darhenne fady, dat de warheit ſcholde liven und de lögen wedder 
auerbant frigen, ©) worden vororſaket alle, de ®) Chriftum und‘) 
de warbeit leef hedden, ) dat fe ſik des andern pages, nomlifen ) apiı27. 
bes mandages, vorfammelvden, rik und arm, grotes und ges 
ringes geſchlechtes, vt allen veer Tarfpelen, und gingen vor ven 
rat, nit mit kulen und fpeten, wo men en nafecht, h fundern 


© benidt 5. ®) bat derhalven 6. 5) wer 2. efte 3. 5. 
ofte de 7) mern 8. 3. YyY noch eilike 5. 6. ”) in alles 6. 
9 ben to eme 6. ') enen 1. 2. bekemen 2. erlangeben 6. 
% artifele 9. 4. mäündlik to rebenbe ebber ſchriftlik to 5. daraver 
ſchriftlich edder muntlik to 6. ”) bet fo 4. ”) bet bat 5. bat 
fehlt 6. 7) barinne vorbebe 2. des fehlt 1. *) bat 1.6. *) iver- 
manne, bat eme 1. mo, bat eme gemalt gefchege unb bat prebigen 
worbaben were 6. ®) in 5. to 6. °) antalle 4. talle fehlt 6. te 
meiften bupen im r. vorftande henquemen 1. *) webus fehlt 2. 
5) ging bat 3.6. ben. bekamen 6. *®) be, de 3. bejennen, be $. 
ben 6. *9 Shriffen und be 1. °) Chriftus — leef was 6. ) nom⸗ 
Iiten fehlt 3. 9 grot 1. ') narebet 6. 








— rel —— — — — —— ⸗ — — 


522 


1528. wo fe”) dachlikes tor kerken und markede gingen,» und 
hebben mit einem erb. rade gehandelt, dat fe des ) twwiſtigen“) 
predigendes ein vorbreet ») hedden, denne 9) grot vnrouwe bar 
dachlifes van ") entſtunde. Derhaluen fo dar fcholde eindracht fin, 
fo moften *) eindredhtige ) prediger dar fin, und fin entlif eine 
geworben ein erb. rat und borger, ") dat men des dingeſtedages 
alle prebiger fcholde to rathufe forderen. Worbi ) men befunde, ") 
be wes ) anderd den Gades wort geprebiget hebbe, edder alfe 
be”) mit der billigen fehrift Tonde ") beweren, billif, bat de 
dem andern were, we”) parted he of were. 

Sp heft ſik de ganze rat und be borgerfchep des andern 

"rue. dages to füuen fchlegen wedder befdyeden, de vornemeften borger 
up den roden tollen, und de anderen quemen tofamende up 
dat embeckſche bug, *) nicht mit wapen, funder in erer dachliken 
dracht, ”) famptlif auerft hebben je begeret und afgewadhtet, dat ein 
deel der prediger, bi deme ) gefunden worde, dat he Gades wort 
nicht geprebiget hedde, ) wat ®) partes it ok ©) were, bat de weke 
und of geftrafet worde. 


Alfe nu ‚alle predicanten van beiden. parten bar weren, in 
jegenwarbicheit des rades und der borgere, nömelif duſſe volgen- 
den weren 4) wedder be prebicanten: °) 

Doctor Bartoldus Moller. 
Doctor Henricus Went.") 

Rensborch. 

Fabianus van Qubele. 9 


=) fo als fe 2. ") merken gan 1. bes fehlt 4. *) twiuelbaftigen 6. 
P) vorbrot 3.5. Mbarut ben 6. ") untfüiwe 4. unruhe unb unrbuideit 6. 
*) moften 08 5.6. ) einbrechtiger 1. *) de borger 2-6. ") Und worbi 3. 6. 
”) funde 1.6. ) wes ift getilgt in 5. ”) bat be it 5. 6. 
») nit Tonde 5. °) wat 3. wat p. bat 6. *) emeſche 1. 6. 
Y) funder wo fe dachlikes in ere bracht hergan 1. ſunder wo bes 
vorigen bages 5.6. ine. b. br. 5. na ber b. br. 6. *) weme 1. 6. 
benen 8. 5. ) je. . bebben 3. . . welen . . worben 3., ebenfe 
5. 6., doch für weten bat 5. wiken moſten. ®) warbt 2, °) be 
of 2. fe of 3. wat part ebber beel it 6. 9) fo weren büfle na- 
folgende 5. °%) nemblich biffe nagefhhreuene 6. ) Diefer Name 
fehlt 3. Henricus fehlt 6. 9 van LZubele fehft 6. 


523 


M. Frederik. 

M. Henricus Schroper. 

M. Mattheus under ) der Kluft und 

Her Joſt Siffripi, 9 Terfhere tom Hilligen Geifte. 
Hir h entjegen weren de evangelifchen predicanten: ®) 

Her Zohan Zegenbagen, paftor to S. Nicolai. *) 

M. Zohan Frige, paftor te S. Jacobi. 9) 

Conradus Runfeman, prebiger to S. Marien Mag- 

dalenen, und if, 

Stephanus Kempe. ”) 

Nu hof de borgermeifter an to rebende van den twifligen 
prebigern, 9) wo dat mochte to grotem vorbarue gerefen ') ber 9) 
guben flat, und fe 9 derhaluen fif dar) vorfamblet, ") bat 
fe, n fo it ene mögelif were, den twiſt ) wollen ftilen. So» 
weren dar artikel, be einem erb. rade gefant, wat”) etlife pres 
biger ſcholden geprebiget hebben.“) Defuluen fcholde men en lefen 
und ere antwort darup hören. So worden ere artifel dar ges 
lefen und luden, wo na befchreven fleit. *) 

Doctor Bartoldus Moller fine vornemeften *) artifel pre: *') 

1. De beridhtunge in einer») geftalt id recht und wars 
baftig. 

2. De canon der miffen fan of na der billigen 9 ſchrift 
wol beftan. 

3. De engelſche grot is nicht allein wo 9 ein grot, funder 
alfe ein gebet ) to brufende. 


») Friedericus 2. 5. ) van 6. © Sifridis 1. Siffridus 2. 4. 
Siffrive 3. 5. Sigfrive 6. ) eins theils und hir 6. =) be pr. bes 
evangelii 5. d. e. pr. feblt 6. *) paſtor t0 ©. N. fehlt 2. 6. 
) pafor te ©. J. fehlt 6.) Kempe, paftor to ©. Cathari⸗ 
nen 3. Her Steffan beils ber andern 6. °) prebigende 3. twiſt ber 
prebiger 5. wedracht ber predigen 6. ”) wo Dat — gerefe 6. 
») biffer 3.5.6. 9 fe fehlt 1. dar fehlt 5. *) vorf. hedden 3. 
„fe fehlt 1. ”) twebradt 6. *) Und it 6. baruor 2, ) dar — 
wat fehlt 6. ?') hebben etlife artikel, 6. 9) Iuben, wo folget 5. 
gelefen, wo folget 6. Doctoris B. Mollers furnebmfte 2., .. vor- 
nembfler 3. befentniffe u. vornehmſten 5.6. *) art. find düſſe 5.6. ®) einer- 
lei 5.6. °) billigen fehlt 1. D wo fehlt. alfe 5.6. bet. 


1588. 


324 


Doctor Henrici Went 4:') 

1. Ban per billigen dreuoldicheit fleit nichtes im evan⸗ 
gelio gefchreuen und men ©) mot fe doch gelduen. 

2. Maria id onfe hapent, leuent ») und ') vorſprekerinne, ©) 
de beft of togrufet dat houet der fchlangen. 

3. Vp dem flole Mofi fitten, is of bicht fitten und hören. 

4. He weigerde be abfolution h den, be dat farrament”) 
in beiderlei gefalt entfangen wolden. ”) 

Hinricus ) Rensbord 3: 

1. De nien prediger bitten ver leien blot weder be geiſt⸗ 
lifen. 

2. Dt Ruca in dem lateften ) heft he geleret, dat Chriftus dar⸗ 
mebe be leien van der entfanginge des blodes vige⸗ 
fhlaten und entjundert. 9 

3. De billige fchrift beweret de anropinge der billigen. 

Fabian van Lubeke 4: 

4. Rucae ultimo wert ) beweret de infettinge in”) einer 
lei) geftalt. 

2. Der fchrift mot men tofetten, men Tan fe fus 9 nicht 
vorftan. 

3. Wo Fan men dat wort vworftan: Veget ut den olden furs 
beech, fo men ver ſchrift nicht tofetten fcholde, it were 
denne, dat wi alle befers weren? 

4. Nemant wert falich, behaluen vorh de vullenbrin- 
ginge) der gebade Gades. 

M. Srederici 5: 

1. It is nicht ) nutte, Dat Chriftenluve dat evangelium 
weten, fe mochten") barauer in erbom vallen. Ders 
haluen hedde it Hieronimus in’) capittel gebelet. 9) 


) 2— 6. wieberholen das vorige 9 men fehlt 1. 6. 
h) levent, bopeninge 5. 6. ') und fehlt 2.4.6. ©) vorfprefer 1. 
I) dat farramente 2. ") it 2. 7 entfangen 1. entfingen 2 — 4. 
°) Hintieus fehlt 2 —6. ?) lateſten Fapitiel 2. Lucae ultimo 3. 
leften capitel 5. 6. MD afgefunbert 5. 6. ) Ver 1 —4. 7) in 
fehlt 1. 3. ») beiber 3. einer 4. *') full 22 ©) vorfal 
linge 6. ) nicht fehlt 6. ") mothen 6. ”) im 1.6. ”) geflellst 5. 





325 . 


p | 


23. Ein biſchop mad wol eine frumen hebben, ouerft be ze. 


fchal neen bifchop fin. 1.) Timoth. 3. redet Paulus van 

einer geiftlifen frumen und Kindern. 

3. De apoftel bebben ere wiuer”) und finder vorlaten 
ta der entfanginge des billigen geiſtes und neine wed⸗ 
derumb genamen. 

4. Ift 9 Paulus fehrift, dat ein bifchop mochte eine frumen 
hebben, fo hedden doch de andern dar nicht van") ges 
freuen; darumb fcholde men bliuen bi ven fchriften 
ber erften apoflele; ©. Paulus were lange na der tit ®) 
getagmen. 

5. De billigen veders hebben er blot vorftörtet 9 umme 
der fufcheit willen. 

M. Henriei Schroperg 1: 

1. Got in dem geift und warheit anbeden fchut im tempel, 
wente d) dar findet men Got. 

M. Mattpaei vonder‘) der Kluft 4: 

1. Dat faeramente id ein offer vor de funde ver leuen- 
digen und der boden. 

2. De felen der gelouigen werben na duſſem leuende mit 
vure ) gepiniget und barut mit vigilien und miſſen und 
andern guben werfen erlöfet. ') 

3. De billigen anropen 9 beweret de Billige ſrift. 

4. Ban dem ſacramente in einerlei geſtalt.) 

Alſe duſſe artikele geleſen weren, begerede boctor Moller, 
dat he ſik mit den ſinen mochte beſpreken. Alſe ſolchs geſcheen, 
heft be dut h) antwort wedder ingebracht. 

Erſamen wituorftendigen *) heren! Dewile hir artikele geleſen 
fin, de wi ſchollen geprediget hebben, hebben mi!) duſſe beualen 
to ſeggende, J. Erb. We, ») dat fe diſſe artifele tom dele wol beſtan, 


N) apoftel 1. frouwen 5.6. *) 1. fehlt 6. *) Efte wol 2. 5. Efte 
ſchon 6. 9 fo bebben it doch de andern apoftelen nicht 6. ®) lange Mit 
barna 5. ©) vorgaten 6. 9) dan 3. ben 6. ") ini. 9% fege- 
füre 8.) gelofet 5. 6. 9) antoropende 1. bat anropent ber 
billigen 5.) bat ſakrament to entfangen in e. g. is rerht und 
warbaftich 4. i) diffe 5.6. *) Erfame and witvorftendige 2.5. ) wi 1. 
=) fo is mi beualen van unfer aller wegen J. E. W. to vorſtendigen, 6. 








. 926 





1528. und =) hebben fe of geprebiget, auerſt nicht, wo fe dar gefchreuen 


und gelefen fin. Derbaluen is unfe beger, dat men und be 
artifel wil laten, dat %) wi fe mögen bet lefen. ) So wille wi de 
nafchriuen, 9 wo und wat wi geleret bebben, und bat aldbden ") 
einem erb. rabe und den höueden ver chriftenheit auerantwerben, 
dat fe it orvelen und erfennen, wor ) wi recht edder unrecht 
hebben geleret. Dat it andere Iude richten und orbelen fchollen, 
dat neme wi nicht an. 

Hir hof an de kerkhere tom Hilligen Geifte, mit namen ber 
Joſt Siffridi, ) de of eres parted was und dar of gerfchet, 
de fpraf: *) Erfamen wolwifen heren, if hebbe dat ewaggelium ) 
geprebiget van worden") to worden, alje fe *) bes fondages 
famen; bar bin if bi gebleuen. Ik weet nicht andere. Is dar 
wol, Y) de mi darinne Fan ftrafen, Tan if liden, wil of gerne 
hören. - 

Hirut wort de borgermeifter vororfafet, *) dat he vortvor 
und *) fragevde >) doctor Went: Here doctor, wat fegge gi darto? 

Do antwerde bortor Went: Ik hebbe't gefecht, man fo nicht, 
alfe bir gefchreuen fteit. °) Ik bebbe of nemant vormwifet, fun 
der einen, de quam to mi und febe, he hedde Chriftus gebichtet; 
do antwerde if: Hefftu Chriſtus gebichtet, fo mady di Chriftus of 
abfolveren. 

Rensborch antwerde, 4) den erften artifel ®) hedde be fo 
nicht geſecht. Den wat °) van dem facrament und wat van 


») und fehlt 3. 4. °) barmit 2. 5 befehen ımb I. 2. be⸗ 
ſehen 4. U wil utfchriven und (bes 6.) tofamen Inten, bat wi fe mögen 
webberlimme dorchſehen und leſen. Alsben wille wi fihriven 5. 6. 
r) batfülsige den 5.6. ) ofte 2. efte 3.5.6. *) Siffridus 2. 4. 
Siffride 3. 5. Sigfride 6. ©) unde-fpr. 2. 5. fprefende 6. Y) de evange- 
lien 2.4. be evangelia 5. “) worbe 5. wort 6. fe fehlt 1. wo fe 5.6. 
r) Jo nu jemant bar 5. 6. 9 bewagen 6. *) be ſtracks vorban 6. 
b) fragbe wider 5. be in finem fragende vortfor unb fpraf to 4. 
I gelefen is 5.6. 9) R. alfe he gefraget wart, febe he 2. nademe 
be v. d. burgermeifter gefraget was, heft be geantworbet 4. bo be 


v. d. b. gefraget wart, anttworbebe 5. 9) artikel fehlt 1. 9) Wat, 


averft 2. Averſt wat 3. 4. 6. averſt 5. 


927 


dem farrament und wat van den billigen gelefen Ras, 1) beſtunt 1528. 
be «) und fpraf: a, fo hebbe if ®) geprebiget. 

Fabianus, h alfe be gefraget was, *) antwerbe, bat be 
den artitel van dem farramente im’) Luca nicht affererbe, ) 
funder hedde allene angetagen, ") wat andere gelerde baruan 
beiden. °)_ Vp den anderen fprat he: SE bebbe fo nicht ge= 
fecht, under allene, dat ») S. Paul fchwar to vorflande were. 

Vp den drudden: 2) Ik hebbe fo nicht gefecht, funder ein 
jvder, de to finen jaren gefamen were, mofte Gades gebot holen, — 
fo be fcholde "> falich werden. 

M. Fredericus, de domprediger, fprat: *) Ik hebbe fo'geprebiget. 

M. Henricus Schroder ſprak, ) be hedde ſo nicht geſecht 
und eniſchuldede ſik harde. 

M. Mattheus under der Kluft fpraf: ) Ga, fo hebbe it 
gefecht, ) des =) bin if Y) alletit =) ſtendich. 

Alfe *) nu doctor Moller fach, dat fin anſchlach to nichte 
worben was, ») den dewile be ein vorftendich vorfaren e) man was, 
hedde 1) be fe gerne entfriet den dach van der bifputation, der⸗ 
haluen he fulf ein bebhötlif °) antwort gaf, wo bauen anges 
tekent. ) Darumb do =) he hörede, dat je apentlit befennet 


was fehlt 2. is 6. he fehlt 1. beftunde he 8. 6. 9 18 
bebbe it 2. 6. if hebbe fo 3.4. ik hebbe it fo 5. ') F. van Lubek 
3.5. alſe — was fehlt 1. 6. wart 3. heft na gebaner frage 
geantworbet 4. up bes borgermeifters frage 5. ') ut bem 5. 6. 
=) caflierbe 2—6. 9 angetoget 6. °) bolden 6. P) bat allene 1. 
9) drudden artikel, ſprak be 3. leſten a. fpr. be 6. brubben antwor⸗ 
bede be 5. Ik bebbe — brubben fehlt 4. 6. 7) wolbe 5. 6. 
») ſprak fehlt 1. als be gefraget was, fpraf 2. antiworbebe 3. 
beft np de an ene geſchehen frage gefprafen 4. up bes borger- 
meilters frage fpraf 5. ) als van eme of up fine prebigebe artikel 
antwort to gevenbe begeret was, febe 4. do he gefraget wart, ſprak 
be 5.) entfchuldigede 2—6. de fpraf 3. guiworbebe na ge- 
baner frage und fpr. 4. gaf tor antwort 5. ”) geprebiget 2. *) bat 
2. 5. und 6. Y) bin it 6. *) allen 2. 3.4. alle 5. jeber tik 6. 
9 do 4. © nidte ging 5. °) vorftendich erfarner 2. vorſtendich 
und erfaren 3. erfarner vorftenbiger 4. vorſtendiger und erfarner 6. 
vernünftiger und verftenbiger 5. 9) heft 6. °) beboete 5. ) ge= 
tefent 2. 4. vor gedacht 9 angetöget 5. 6. ©) dewile 6. 

84 


1528. hedden, d) woft be gar vorandert?) an bem ) antlate *) und 
fpraf gar tornichlifen to den finen: Wen gi fo handelen willen, 
fo fcholde nein fram man mit jum 10 donde hebben. SE be⸗ 
ſchwere juw bi jumer confeientien, bat gi mi feggen, efte ) 
gi mi fo nicht to feggende beualen hebben, alfe=) if =) geſecht 
hebbe? Worumme vorwandele °) gi ven juwen fleminen? 

Hiraver worden vele borgere lachende. Alſe fe vuerſt alle 

ftille ſchwegen, hof de borgermeifter an und ſprak: ») Dewile 

de hochgelerde her?) doctor van ı) allerwegen heft begeret, 
dat men ene de artikel auergeuen ſcholde, ") were it jo”) nicht 
unbillik, das ſulkes gefchege, up dat fe fit darup bedachten, wat 
fe geprebiget hedden und tefeben *) dat an, und fihaffeden it) 
einem erb. rade und leten barauer richten, be =) it vorſtunden. 

Den, fprat be, ") wol fchal den in duffer fake richter fin? Ik Tan in 

buffer fafe ”) Fein richter ”) fin, <) den fe is bauen min vorflant. 
De borgere antwerden: ) Erbaren wifen =). bern. Wi achten 9) 

it of nicht unbillif, wo ein erb. rat vorgift. Dewile fe auerſt) 
tom gröteften ®) dele apentlit <) befennet hebben, were it michi 
unbillit van denſuluigen 4) to handelen, bat *) men mochte 
weten, wat recht edder unrecht were. It worbe of gröter uns 
freve malen, ") dewile de ganze borgerfchop worfamlet, «) und") 

ſcholde unwiffe ') wedder to bus gan. Derhaluen wil it nutte 9) 

fin van den befanten artifeln etwes to handelende, und fint') 

of nicht begeren ), bat ein erb, rat edder wi richterd fin. St 


») bebben, wat und wo fe geprebiget 5. 6. *) vorwanbelt 3. 
im 3.6, in ſinem 4 MH augeliät 6. ') bat 1. war 2. ”) wo 
4.6. ) it gegen fe 5. °) vorwanbelde 1. veränbere 5. ?) febe 2. 
») ber fehlt 1.6. MD van ber andern 3. 6. vanerer 5. ) ſchal 1. 
5) otf jo 5. ok 6. ) tefen 1. ) ſchaffent 1. ©) de, be 2. be 
jenen, be 5. *) Do ſprak doctor Bartholdus Moller 4. ) Ik kan 
darinne, ſprak be borgermeiſter, 4. *) richter daraver 5. 6. ) SE 
fon — fin fehlt 2. N) Hirup ſpreken be andern prebifanten des 
evangelii 6. *2) und wolwiſe 2. 5. *) erachten 3. 5. °') auerft 
fehlt 1. 9 groten 6, °) apentlif fehlt 2. 9 van das befenneben 
artifelen 4. 9 barmit 5. 9) groter unfrebe gemafet 2. groteren 4. 
groten 5. 6. 5) derwegen vorfamlet 3. =) wan be 2. 1) mu 
gelifewol ungewiffe 3. nu ung. 5. 6. wil nöbih 3. ) So 
fint wi 4. wi fin 5. 6. ") begerende 2. 5. 


529 


is of unſes dondes nicht, funber latet Gades wort ben h richter 1588. 
ſin; dat wilt wol ſeggen, wol dar bi gebleuen is edder nicht. 

Dir ſprak de borgermeiſter erſt an be predicanten bes euan⸗ 
gelii =) und ſede: Wo Tan men van diſſen artilelen handelen 
ane richter? Wol fchal juw richter fin? =") 

Darup geue wi batjuluige antwort, alfe van ben bor- 
geren gegeuen was, *) unb feben barboneuen: °) Grfamen 
wolwifen heren. Einem erb. rade is ane allen twiuel wol 
indechtich, wo dat ein erbar rat etlife artifele allen predi⸗ 
prebicanten auerantworbei, barinne ein artifel fiunt, ?) bat men 
ſcholde prebigen Gades wort lutter und reine. *) Is bar 
wol, ') de uns fan befchuldigen, dat fulfed van uns") nicht is 
geſcheen, hillik, dat wi duſſe fale sorlaren hebben. Wer. ») ouerft 
unfe webderpart of bem artikel eines erbaren rades bebben genoch 
gedan, is nicht ') eine grote diſputatie barauer *) to holdende, 
und ſunderlike vichtere, *) de men nicht balde ”) worde fonnen 
erlangen, ») ſunder men ſchla up ve billige ſchrift, barinne 
Gades wert verfatel, in gegenwardicheit enes erb. rades, ber 
borger und of unfer, Tonnen ſik ere belanten artitulen darinne 
befinden, it ft im olden edder neien teftament, fa hebben je Gades 
work’) geprebiget, und bill, *) dat fe bes geneten. Wo fe 
ouerf ere belanten artitele nicht barinne vinden konnen, fo Tan 
jo ein erbar rat lichikil >) erkennen, dat fe Gades wort nicht 
recht. geprebiget hebben. 

Hirup heft fit ein erbar rat mit den borgerm befprafen. 
Alfe fe vuerft webber to hope quemen, ſprak de borgermeifter: 
Ein erb. rat und de borgere fint auerein gefgmen, bat men 
van den befanten artifelen handelen fchal, wer °) fe *) mit tem 


I) den fehlt 2.9.5.6. "I des evangelii fehlte. ») Wol — 
in? fehlt 2 — 4. ") barup bebben ... geſcheen was, mebber« 
halet 6. °) darbenevenſt 3. 5. darnevenſt 6. ) alſo ludet 2. 4. 
barunber e. a. alfo Iubet 5.6. 9) zein unb recht 6. ) nu wel 8. 
96 un jemant 6. ") von uns feblt & °) Cie 6. ) nick 
söbich 5. 6. 9 diſputation 2 — 6. darauer fehlt 1.6. baramn 3. 4 
„dartef.r. 4. f. r. to erwelende 3. daraver to fordere 5. ”) licht⸗ 
lich 5. *) würbe bekamen 5. 7) verfatet — wort fehlt 2? —4, 
*) Stan bau ere arlifele berinne, billik 2. °) Efte 6. ®) wol 6. 
ehe 3.5.6 Dfe fehlt 5. bes. 

34* 


530 


1588. worbe Gades mogen beftan edder nicht. Darumme weme it 
behöret, de mach erft anbeuen. | 
Hir hof doctor Moller an und fprat: Wat be billige 
kerke befchlaten °) beft ut dem billigen geifte, dat is billik, 
dat men darbi bliue und dem gehorfam fi. Den fe id em 
fule und firmamente ') der warbeit. Ru is ein gefialt inge- 
fettet vam aventmale 5) und gebaden van der billigen Terken, 
alfe im billigen concilio to Coftnis, und id ot nit nödich 
beiberlei to gesende und 4) to gebrufenpe, dewile im leuenbigen 
liham +) ot blot is. Derbaluen is recht, bat wi birinne ges 
borfam fin und bliuen darbi. Sp wil if bon; de it nicht bon 
wil, de do wat he mil. ®) 
Wi antwerven: Werbige ber doctor. Lnfe !) handel is nu 
. nicht van der billigen”) Terfen, fondern wi handelen baruan, wer ”) 
gi ot mit) den juwen Gades wort geprediget hebben, gelif ?) 
alfe jum nicht 7) allene ") vam erbaren rabe, funder ſus °) van 
Gabe ?) beualen is to donde. Wi weten it, und is of jum 
bewuft, wat under dem titel der =) kerken und des billigen geiftes 
fan gededet ") fin ”) und gejchmudet *) werben, welfer alle nicht 
de billige kerke. ) Darumme fchrift, fehrift *) wille wi hören! 
Gades wort teet up, *) dat behöret *) jum to rebende und te 
hörende, Soban. 8. °): „De van Gabe td, de höret Gades 
wort!” Und de billige kerke heet darumme nene“) fule 9) und 
firmament °) ber warheit, dat fe dachlikes wat nied beule und 
fette, *) funber dat fe Gades wort entfangen beft, dat evanges 
lium Chrifti ©) leret und prebiget. Hoͤret dat, >) dat wort feet 


°) gefhlaten 6?) funbament 5. 6. 8) vam aventmale fehlt 1-4. 
"to gevenbe unb fehlt 1-4. 6. ') lichname 2—6. 1. of warhaf- 
tiglich 6. H wat em gelever 5. wo it em gelevet 6. de late 
bliven 1.) unfer ibiger 5. 6. =) billigen, chriſtlichen 2. 
geit nicht an be b.6. 9 war 2. efte 3.5.6 °) famt 5 6. 
”) gelifer wis 2. N juwe und und nicht 5. ")- allene fehlt 1. 
1) ſus fehlt 2. 4. 08 5.6. *) Gabe ſulueſt 2. 4. 9 der fehlt 
41.4. ) bebedet 3.5.6. ”) fin fehlt 5. 2) beſchmucket 3. 7) Feste 
is 4—6. °) Nur einmal ſchrift in 2—6. iehet it mil an 2. 
bören! Dat tehet mit an 3. tehet mit an 4. 5. ) geboret 2. höret 
1.4. gehoret 6. 9 18.2. ") nicht darumme eine 2—6. ſchule 6. 
*) funbament 5. 6. 5 bebenfet und fettet 5. ©) Chriſti fehle a. 
») bat böret 2. und höret 5. 6. 





531 


opl So dat bi juw is, fla gi wol! Darauer is diſſe zuas, 
handel. ') 

Doctor Moller ſprak auermald: *) Ik wil bi ber billigen 
ferfen bliuen! Wi antwerbeben: ') Wat de kerke und der Terfen lere 
i6, ) is vorbenne bir to rathuß in Busftorpes ſale Har 
genoch enibedet. *) Wi weten van neiner anderen kerken, den 
san einer, went bar id ein fchapftal und ein herde. De 
in duſſem fchapftalle fint, Tennen ben ſtemmen des einigen °)-. 
herden, und be berbe Tennet fe. „Mine fchape, fprift de Here, 
kennen minen ſtemmen.“ Sint gi denne in duſſem fchapftalle, latet 
hören ben flemmen juwes berben. So gi denne °) nicht hebben, ®) 
höre gi dar warlif nicht mebe inne, funder in bes Satans 
terfen. Hirr’) ſchwech Bartoldus Moller file. 9) 

Hirnegeſt fprefen wi an doctor Vent ") und feben: Her 
boctor, do gi fegen und merleden, ") dat de man ruwe D- bebbe 
finer ſunde und löuebe de vorgeueniffe *) der ſunden bord ") be 
vorlöfinge Ehrifti, ſcholde gi ene jo billik abfolueret hebben; ven 
fulfen Tuben, de fit beferen, vorgift Got de funde; den fcholbe 
gi of jo billik ) nicht. vorwifen. ”) 

Docor Went ſprak: He wolde nicht *) bichten, funder he 
fede, be hedde) Chriſto gebichtet. Do fprat if: °) So ga 
ben ben und late di of Chriftum *) abfolueren! 

Wi antwerben: Wete gi denne eine andere abfolutie, *) alfe 
van wegen ebber in dem namen Jeſu °) to abſoluerende? Edder 
wor vinbe gi in der billigen fchrift, dat Got de vorgeuinge ber 
funde up ſulk ene bicht geſtellet heft? Edder wor heft Chriftus 
beualen, de abfolutie 2) nicht wider °) to fprefende, alfe men 


1) Hanbelunge 5. © avermals fehlt 1. 3-6. ) Wi antwerbeben 
fehlt 1.4. =) 18, fprelen wi, 4. ”) gebedei 1. upgebedet 6. 
9 ewigen 2. Bon bed einigen — bewifet ... borgeren in 4. auf 
eingelegtem Blatte von jüngerer Hand. *°) benfuluigen 2. 
r) nicht Tennen 4 — 6. *) Hirto 2. D file fehlt 1. file to 8. 
) Bent, unb feben 1. Bent, und beiden em fine artikel und befantniffe 
vor unb fprefen: 4. 6. ”) und merkeben fehlt 5. ſehen und 
merfen 6. 9 ruwe unb leet 4—6. *) vorgeufnge 4—6. °) und 
Woebe borh 1. demna fo fiholbe gi be billig of 2. ”) ben 
fulfen — vorwifen fehlt 6. 9 mi nicht 4. 7) fonbern be bebbe A. 
) it ſo: 2.6. °) van Chriſto 4. ®) abfolution 2.4.6. °) Jeſu 
Chriſti —6. 9) webber 2. 4.8 9 abſolution 2—4. 





592 


1628. bichtet? Edder holde gi mer ) van ber bicht, de men jum beit, 
alfe de *) he Ehrifto gedan hedde? Hiruan *) fegget und grunt 
und warheit ut Gades wort. 

Droctor Went ſprak: Hadbe be!) gebichtet, fo wol if eme 
wol abfolueret hebben; umme bes farramentes willen leet if it 
nicht, *) funder dat be nicht bichten wolde Wi antworden: 
Her doctor, ") wille gi of !) andere wat feggen® De doctor fpraf: _ 

Ik weet nicht mer to feggende, alfe it gefecht hebbe, den be man 
wolle nicht bichten. Wi antworden: So late wi it barbi 
bliuen. Sumwe") andere ſtucke wille gi nicht beſtan; jodoch wert 
men gewiffe, bat gi fe geprebiget bebben. So”) gi it loche⸗ 
nen, *) Tonne wi it fcheen laten. 

Wi fpreten *) Rensbord,") den predigermonnife, an und 
feden: ») Gi beromen juw, wo gi dat ewangelium hebben ge> 
prediget. Bewiſet nu einem erbaren rabe und ven borgeren, wor 
juwe artitel im evangelio ebver fus in ver billigen ſchrift ge- 
fchreven ſtan. Do bof Rensborch an im latine to reben. 
Do begerben de borgere, 9) dat be dudeſch wolbe reden, bat fe 
it mochten vorftan. ")_ He) bieef ummer bi. dem latin. Do 
it nu ') van ben borgeren begeret wart, bat be dudeſch fprefen 
wolde, nam fit finer ſalen an ein borgermeifter, mit namen her 
Hinrit Salsbord, be in ben rechten geleret was, und 
fprat: ») Leuen borger, ”) latet ene latin reden. De borger 
ſpreken: ) Worumme? He antworbebe:") St behört *) fit 
nicht”) im dudeſch to diſputerende vor ben leien van den arti⸗ 
kelen bes gelouens, den den) rechte vorbeden't. 

Darup einer van den predieanten, Zegenbagen, paftor te 
©. Nirvlat, 7) webberumme antworde: Her borgermeifter, wi 


N nicht mer 4. 9 van ber, be 3.6. 9 hirup 2. ) he 
mi 4a—6. N nicht fehlt 41. ©) antwerben und fprefen 4. ?) of 
noch 4—6. *) Nu juwe 6. =) Denuo fo 5. ”) verlöcdenen 4. 
°) Hirup fprefen wi ben 4. °) Rensbörder 3. 7) unb feben 
fehlt 1. fprefen 4. 6. © be borger averſt b. 5. 6. 7) vorflan 
fonden 2. *) be averſt 5. 6. ) nu benforber 2. nu wider 8. wu 
ayermals 4. *) febe 2. und fprak fehlt 1. bröder 6. ”) fra- 
geben 5. 6. ) He antworbebe fehlt 2. 9 beboret it 2. ge 
bort 6. =) nicht, fpral be, 2. 7) be be 4. 7) mit namen 2. 3. 
Her Zohan 3.2.35. 3 — Nie. fehlt 6. 


533 





weten ganz wol, bat gi it holden mit unſem wedderparte; des 1588. 
leuet it juw, fo gat flan up ere ſiden. Wi hebben't jo fo leef 

mit juw alfe mit eme ) to donde. Dut leet de borgermeilter 
unueranfworbet. Auerſt dewile Rensbord jo gerne latin reden 
wolde, geue wi it eme na unb ſeden, bat be latin edder dudeſch 
ſpreke.) Wi hedden) noch wol fo vele geleret, wi wolden 
eme latin antwerben, bat it jo an uns nicht feielde. *) So vor 

be vort und brochte diſſe volgende worbe“) in latine: 

It is billik und recht, dat men ber billigen Terfen gehorfam 
fi, ven im euangelio fleit gefchreuen: De der Terfen 9) nicht höret, 
de fi ein heide und ein tolner, Matth. 18. Nu, is et ber 
billigen Terfen bot und infettinge vam Billigen °) facramente in 
einerlei geftalt, fo is et ok jo billit,") Dat wi demef) ge- 
borfam fin. Dewile gi auerft fulfes nicht dot, fo is wol afto⸗ 
nemende, wat men van juw holden fhal. 9) Border *) it is of 
billik und recht, dat men der Öuericheit gehorfam ſi,“) den S. Paul, 
de !) ſchrift it to den Römern am 13. 9 cap.: Alle ſelen ſchollen 
ber Buericheit vnderworpen fin; ben bar is nene macht, funder ') 
van Gabe, Au heft Feiferlife maieftet alfe unfe averfte ») due⸗ 
richeit gebaben ") mit ben Teiferlifen ebicten, barto ein erb. rat, 
date) men bi den ofen und gewontlifen brufe bliuen ſchal 
und neine ceremonien afftellen. *) Derbaluen is it jo recht, bat 
men benfuluigen volge. Wider mit juw to bifputerenve bin it 
nicht gefinnet, denne be rechte vormelden, men ſchal mit nenen 
fetteren bifputeren. ?) 

Hir hebbe wi up geantworbet: Tom erften hebbe wi repes 
teret fine argumente, bar be vort D anhoef wider ) to argumen= 
terende; auerfi wi feden: Wi willen di) bir erften up ants 





°) nen 3.5. 9 ſpreke, wo it eme gelenebe 5. 6. >) hebben Got 
lof! 3.5. °) barmebe et jo an erer fibe nicht mangeln mochte 5. up 
bat it an e. f. nicht mangelbe 6. °) ſtude 5. 6. °) Terken beenet unb 5. 
9 hilligen fehlt 5.6. N billik und recht 5 N) den 1. 
©) ſcholbe 6. *) Wider 5. 6. *) fi fehlt 4. ) ©. Paulus 2. 5. 
S.. Paulus, be 3. 4. S. Paulus bat 6 N 12. 6. ) vans. 6. 
=) höchſte 5. ”) tobaben 6. *) ben 1. °) aftoftellende 3. P) benne 
— bifputesen fehlt ©. 9 ben firads 5. 6. ) webber 2. Webber 
und jegen 4. gegen 5. °) juw 2. 5. 6. 


534 


1528. worden. Hebbe gi ') denne mer, *) fo bringet it“) bers 
namals. ”) 

Uppet erfte: Gi teen op”) Matth. 18.:*) De ber Terfen nicht 
hören u. ſ. w. ) Dir fragen wi: ) Sut dat wort barbenne, dat be 
billige Terfe macht hebbe van Chriſto entfangen in ver lere 
Chriſti etwes to voranderen? *) Worumme fleit ven ges 
fchreuen: De kerke iS Chrifto underworpen geil ) alfe rin >) 
froume dem manne unberworpen fin ſchal? Dut mofle <) gi 
erften 9) proberen, darna van bem °) gehorfam reden. Df redet 
be bar van nener lere, funber van dem, de ſchuldich is und 
wil ſik nicht firafen Taten; ven fchal men achten, alfe bar ges 
fchreuen fteit. Dut gift de vmmeftendicheit der worde und is 
nicht gd propositum. 

Vpt ander:*) Wi beftan wol, fprefen ') be prebicanten, dat 
wi der ) duericheit ale 9 gehorſam to leiſten ſchuldich fin; auerft 
dewile fe nicht alleine ouericheit, funder ol Gades dener genömet 
werben, mögen fe bat nicht forderen, wat men apentlik bewifen 
fan, ®) dat it wedder Got") is. Anders!) heft de gehorfam 
tar einen ende, wo Petrus fprift van der ouericheit Actorum 
5.%) Dat fcholde he !) bi dem gehorfam geleret hebben. 

Vpt drudde: So") de rechte feggen, dat men mit neinen fets 
teren difputeren fchal, fo fcholde men billik mit juw nicht bifputeren, 
ben bat id nene Tetterie, bat men fecht, lerei ”) und prebiget, 
woruan men apenbare, helle=') tucheniffe heft in ver ſchrift, de gi 
mit allen andern nicht noch andere Duden, noch und”) ummes 
töten Tonnen; funder de’) fint Tetter, de dar ) feggen, leren und 
predigen bat, ®) des fe in der billigen fehrift nenen grunt ©) 


*) Hefſtu 8. 9 mer to reben 6. “) fie 1. bat bringe 3. 
”) bernamals hervör 5. bar namals hervor 6. ”) Vor erſt 5. 6. 
tee gi an 5. toge gi bir an 6. ”’) 28 in 4. *) höre, be fl 
ein beide und toner 4 — 6. N) Wi fragen juw 6. *) v. efte to 
vorwanbelen? 6. ») geliler wis 2. ®) wo be 6. °) mote 5. 6. 
d) averft 5. vorerſt 6. *) barma ben 1.2. *) Tom andern 5. 6. 
t) ſeggen 6. 5) de 1. Hallen 5.6. N) Ean fehlt 2. betugen 
k. 6. 5) Gades gebot 5. ') ſünſt 5. © Act 4. 5. fälſchlih 
in 5. 6., ba Act. 5, 29 gemeint if. !)y 5.6 7) Tom 
Drubden bat 5. 6. ”) men recht leret 5. =") und belle 4. ”) wat 3. 
etwas 4. wat barinne 2. uns fehlt 5. *) ſe 1. bat 5.6. °) dat 1. 
») bat fehlt 5.6. ©) Feine tuchniffe noch grunt 2. 


535 


bebben, wo bat wort I hgeresis wol mebebringet. Sulles 1588. 
auerft deiſtu und dine gefelfehop. Derhaluen bu de *) ketter fin 
fhalt, fo lange dat bu dine lere ut der billigen fchrift bewereſt.“) 
Alfe be nu ganz flille fchweech, ſeden be prebicanten: Du befft 
of geprediget, dat it recht fi und de h. fehrift bewere ) dat an⸗ 
ropent der billigen. Duffe bewerunge wolle wi of gerne *) hören, 

Rensborch fpraf: Darup wil if mi bebenfen. Wi ſeden: 
Du hefſt it geleret und geprediget, une nu bu it fchalt gut 
ton, ”) fprifftu: Du wult di darup bedenken? Hirauer wart 
ein lachent. 

Wi fprefen”) an Fabianum und ſeden: Juwe eniſchul⸗ 
dinge neme wi gerne an, alſe bat gi allene geſecht ») hebben, 
bat vele ») ſchwares fi in Paulo to vorſtande, wo wol be 
anderen wort of van jum gefecht fin, alfe wi Tonnen gut bon. 
Auerfi wi laten’t varen. Wi nemen of an, bat it recht ſi,“) 
bat einer to”) finen jaren gefamen ſchuldich fi Gades gebade 
to holdende. Auerft vewile vele feiled darbi 7 is, fcholde gi billik 
darbi angehangen ) hebben, wo men gnabe kricht ®) jegen be 
auerirebinge, alfe dorch den gelouen in Chriftum. 

Fabianus fpraf: De funde werde ®) of dorch de bote 
vorgeuen. De predicanten feben: Wor fleit dat? 9 Do 
toch be up Ezechiel 18., Lucae 413. Wi feden: De fenten- 
tien °) willen, men fchal bote don; dat id billik und nödich. 
Den, 9) de vorgeuinge der funte wil hebben, de mot de funde 
nicht leuen; funder bat in der bote fla ©) de vorgeuinge ber 
funde, dat feggen fe nit. Do tod he up Hiere. 31.: 9 
„Darna alfe ou mi beferet befft, hebbe if bote gevan.” De pre⸗ 
dieanten feden:) De fententie fecht, dat de bote van Gabe 
fi; fo luden jumwe fententien nicht. Bir ") ſchweech he. ') 


*) wort fehlt 1. °) ein 5.6. 9) Alfe... bewere fehlt 
1—4. I wi nn nn gerne van juw 6. ) bon umb beiweren 5. 6. 
”) Au 1. Na biffem fpr. wi 2. darna fpr. wi 4.) dat wol 6. 
*) wol 6. =) dat — fi fehlt a. N foto 3-6. ) daran 5. 6. 
*) angehenget 5. baran gedacht 6. *) beiame 5. 6. *) werben 1. 6. 
) bat fchreven? 5.6. Yan 5.6. °) fententte 1.4. fententia 5.6. 
ty dat 2. deme 6. N ſteit 6. *) an 5. ) be pr. feben fehlt 
1-4 5 do 3. 6. !) be file 3.5.6. 


536 


1588, Bi ſpreken an M. Yredericum, bat be beiten fcholbe 
ut Gades worbe, wat be gefecht hedde. Do fpraf he, it ſtunde 
in S. Pauli epiſtolen. Wi antwerben: It flunde dar auerft 
nicht, dat be van der geiflifen fruwen und Findern ſede; den 
billik ſpreke dar Paulus und ») de tert brochte dar mede, ) bat 
einem bifchoppe wol getemede eine frowe und Finder to heb⸗ 
ben. Alſe be hir *) nichtes ben ?) loß dink brochte Y mit finem 
mystico sensu und ’) geiftlifen finne ) und entlifen ſik up de 
kerken bereep, lete wi en varen. 

Wi fprefen an ven anderen alfe IM. Mattbeum, ben kerk⸗ 
bern ') under ver Kluft, und frageben, *) wer ”) finelere m Gades 
worde ſtunde? Duffe toch uns gar nicht up, ”) funder fpraf: De 
billige Terfe holde't ”) fo und dar wolde be bi bliuen. Wi 
antworben: *) It konde H nene billige Terfe fin, ve van Gades 
wort afwele :) und bar nichtes van wuſte, und were of 
nene gewiffe lere, funber vmmer vorbechtig, fo fe in Gabe 
worbe nenen grunt hedde. He ſprak vmmer van ber billigen 
teren. 

Wi fprefen an M. Hinricum Schröder und feben, bat 
be de wort gewiſſe ) geredet hedde van dem tempel. Dewile 
be it auermals ®) Iächenve, wo wol tugen genoch vorhanden, 
de it wol ut °) finem munde gehöret hedden, ) lete wi it body *) 
gefcheen. 

Alfe dut gefcheen, ) beſprak fit ein erbar rat allene und be 
borgere of alleine. Na beiprafe ) bogerden be borgere, bewile 
ein erb. rat gehoret hebve, dat de dom⸗ und Flofterprebiger bes 


=) billig — und fehlt 1 —4. 5 dat 5. 9) hir nu 2.5. 
nun bir 6. P) nichtes gegen 5. ben gar 5. 6. 9) vorbradte 5. 6. 
r) ebber 6. °) verflande 5. *) ben a. alſe fehlt 1—4. ) ben 
kerlheren fehlt 5. °) und frageben fehlt 1.8: "I wor 3. 4. eme, 
afte 5.6. ) togebe — an 5. 6. ”) beide S—5. *) bar fo 3. 
1) und feben 2. 7) konde jo 2. 9) afwiket 6. 5) gewioliken 6. 
2) nu avermals 3. averſt tom anberen male I. 4. averſt ab. 5. 6. 
e) dan 6. °) wo wol — heben fehlt 1 — 4. 9) doch fehlt 2. 
na biffes alfo ergangen 2. bit nu geenbigei 3. mi bit g. 5. 
Na biffen allen 6. *) ber beſprake, be fe gehat 2. ber befprelinge 3. 6. 


587 


funden worben, dat je Babes wort nit ©) geprediget wedder 1528. 


eines erbaren rades mandate, >) worde ein erb. rat bar of to 
denten, !) wat eines erbarn rades artikele medebrochten und fe 
frafen na Tube ver artikel. Jedoch, fo it einem erbaren 


rabe beuele, 3) beten be borger, de bar weren, wol gefcheen, bat 


men alleine Renſsborch und ein prefier, Vathouwer ges 
admet, !) ut ere flede ”) vorwiſede, darumb bat fe but") fpil 
angerichtet hedden und eres bondes gar nenen beuel edder grunt 
hedden. I Wolden fe’) auerſt mit den andern PY vorauer feen, 
dat fe bir biemen, konden be borgere wel gefcheen laten; jodoch 
bat fe alle wenberrepen, des "> fe nenen grumt in”) Gades worde 
hedden, und er prebigent leten, utgenamen bortor Bartoldus 
Moller und Fabian. Defuluigen, fo it ene geleuebe, *) 
mochten fe vordan predigen. Auerſt borter Went, meilter 
Freberit, M. Hinrieus Schroder unb Mattheus under 
ber Kluft) Scholden wedderropen und fil vorban bed predig⸗ 
Rold !) entholden. 

Bnperbes quam de handel van dem rathufe“) np bat 
embelifche ) bus. Defuluigen borgere, be albar verſam⸗ 
melt weren,") bogereden van den andern borgeren, 9) bat fe 
dar mit einem erb. rabe auer handelen, bat bejennen, be 
ſchuldich gefunden wurben, ) mochten alle geftrafet werben, 
bi wellerem part it of were; it worbe anders nicht. beier 
werben, *)_ So *) fchidebe ein erb. rat etlife rabesheren und 
borgere daͤrhen, de >) bogerben, 9 mi mit fil to nemende, e) de 
borger to ſtillende. 


©) nit reine 5. 6.) mwebber unb togegen 2. 4. ) ge⸗ 
benten 2. 4—6. 9) gefellich 2. 5. gelenede 3. gefelle 4. 6. 
1) genant 8.0. ") ut ber mi 5.0. ”) bat 2—5. °) gehat 5. 
»fefe 2.4. einerb. rat 5.6. Danerf beanterns. ")bati. Man 1. 
») geleueden 1. ) u. db. N. fehlt 6. 9 yrebigene 6. 9 fo up 
dem rathuſe gefcheen 6. Y) emeſche 1. 6. ”) borgere — weren 
fehlt 1—4. borgere.. . verfammelt fehlt 6. ”) borgeren fehlt 5. 
) worden fehlt 2 °) bi wellerem — werden fehlt 1 — 4. 
*) berwegen fo 4. bo 5. 5) und of van ben borgeren ein beel, 
be 2. 9 be begereben fehlt 4.3. ©) be nemen H. Stephan 
Kempen 5. 6. 


| 


538 


Dar hof de oldefle ratman 9) an und ſprak, dat fe ff 
wolden tofreben geuen und dem erb. rabe und ben borgeren de 
fate Inten beualen fin; fe wolden barin feen und fo handelen, 
it jcholde ene nicht mißhagen. 9) 

Der borger darſulueſt wortforer fpraf: Erſamen vorſich⸗ 
tige ') heren. De borger, be bir fin, willen bi einem erb. 
rade lif und gut upſetten, und wat ein erb. rat barinnen © 
beit, bat fchal alletit wolgenan fin. Averfi 9 barneuen willen 
je ot bi ber warheit bliuen, und derhaluen bogeren') je, bat ein 
erb. rat fe alle wil firafen, de uns arme lube mit erem aflate 


und billigen vegefuer vorföret hebben. So ve andern vorlaren 


hedden, fe hedden in de jede ') edder int fuer möten; billik dat 

duſſe nu of ere ftrafe Trigen, 9) edder bar wil mer nauolgen. 
Womwol fe nu beide van ben rabeöheren und borgeren, of 

dorch mi!) underrichtet worden, doch vorharreden =) fe vaſt darup, 


dat men fe ſcholde firafen. Uppet lateſte worden fe beſchwich⸗ 


tet *) dorch mine bede und vormaninge ber anderen borgere in 
afweſende ver rabeöheren, bat fe fit befprefen, 9 ein itlik part in 
finem rarfpel. Und fchlöten ſamptlik, bat ſe de fate einem erbaren 
trade gerne in de hende flellen wolden, vigenamen bat vif per- 
jonen vt ber flat gewiſet ») worben, alfe nömlifen: =) 


De eine, Bathoumer genant, ein fchlicht pape, ben be 


nein geringe arbeit to der tofamenfunft to ©. Johannis ") ges 
dan) hedde; de andere, Rensborch, ein ſchwart monnife, 
daruan vorbenne ) gefchreuen; be vrubde, Nicolaus Buße 
florp, ven be hedde do up de tit finen erdom noch nicht Y) 
webbergeropen, alfe he fit vor dem rabe vorplichtet hedde, wo baven 
angetelent; ) de veerbe, Bifchbefe, de webberumme prebigebe 





4) burgermeifter 5. 6. °) bat it enen — ſcholde 2. °) vor⸗ 
fihtige fehlt 1 — 4. ©) darinnen fehlt 1—4. *) Men 1. 38. 
b') bogerden 1.) ben fad 5. *) bekamen 5.6. ') fampt ©. 
Stephan 5. ”) vorharren 1. ”) geftiliet 5. 6. °) befpr. fe ſik 5. 6. 
r) vorwiſet 2—4. 9) alfe nömliten fehlt 1—4. 7) to — So 
bannes fehlt 1. °) be Leinen geringen erbom gemafet 2. arbeit 
to biffem geban 8. a. to biffer ergerniffe gegeuen 4. *) tovoren 5. 6. 
> fen erbomes nicht 2. 5 gebelent 2. angetoget 5. 6. 


— — — 


539 


allent, wat he mit grotem puchenbe vorhenne gepsebiget Y) hebbe, 1026 
vmme einer viearien und ”) leben willen, ve 2 be entfangen 
hedde; be vöfte Mattheus vnder der Kluft, de mit groter 
bitterbeit van ber fafe geprebiget und mennichmal⸗) tom vprot 
gerdret v) hedde in finer prebige. 

Hirmede fint de heren ſampt allen borgeren na dem rathufe 
gegangen und einprechtlilen befchlaten, > bat men buffen wiuen”) 
be flat vorbeden ſcholde, welles denne gefcheen. Dat *) ouerfl 
nenem >) part neen 9 leet gefchege, gingen be vornemeflen 
borgere 9 und beleiveven fe bet 9) in ere berberge. Bi islik 
ein gingen twe und leten ’) fe twifchen fil gan, bat fe aue 
allen fchaben und vare ©) erlik wedderquemen, ein itlif, dar be 
to bus hörede. Dut was up ben auent be Tode föfle. 

Doctor Bartoldus Moller was buffer ) nebberlage 
balsen unduldich i) und toch derbaluen =) na tween edder dreen 
bagen van bir ') na NRoflod,. dar be anno 1530 in dem 
anfange der Vaſten ſtarf. 

Deßaeliten toch ) of van hir M. Frederik und M. 
Hinrieus Schroder, ungejaget, ane m allene, bat fe uns 
duldich ) weren und wolvden nicht webberropen. 

Fabianus prebigebe barna noch ſchier ») bet an ben Pings munı. 
fen; ſunder vewile be fit ſchemede webbertoropenve und ſulles 
nicht dede, wort be den anderen nagewiſet. 

Wat ein erbar rat und de borger vorber hanbeleben van der 
tobopelumpf der borgere t0 S. Johannis und andern bingen, 
de nicht veel dochten, i6 9) ſus wol angetelent. ) 


N geflrafet 2—4. *) ober 2. ") bat 2—6. ”) mennigen man 
5. 6. H gereigek 2—4. gereget 5. geroget 6. *) etlichen be⸗ 
ſchlaten eindrechtiglichen 4. *) 5 perfone 5. ) barmebe 2. >) einem 
jeberen 3. °) neen fehlt 2. 5.6. bi einem itliten 5. 6., bas 
vor gingen fehlt. 9 bei fehlt 4— 6. °) Iehen fehlt 4. ©) yore 
breet 5.6. 9) aver buffe 5 6. 1) unbuchtich 1. ungebulbih 2-6. 
=) dDerhaluen fehlt 1. ') van hir fehlt 1.5. 6. van hir af 2. =) tägen 
2—4. 15 — gelangen 5. ") ane fehlt 2. °) ungebulbih 2—6. 
») fdhier fehlt 41. _D ga if alles vorbi unb men finbet es 8. ”) a. 
und beſchreuen 3. angetoget 5.6. Späterer Zufap: Angetelent van 
Jurgen Oldehorſt und Peter Hefterberg. 4. Angezeichnet von.. 5. 


540 


18988. Anno 16238 wart einer geeſchet to einem paſtoren is ©. 
Peter, ") Johan Boldewan genämet, ein fram chriklif mau 7 
und ein breplifer lerer und ) prebiger des geililen wordes. 

150. Anne 1529 vor ') Pingften is ber Zohan Boldewan 

mie. van bir tagen, dorch fine flebe ) ſchwalheit und Tranfheit 
vororſaket. ”) 

Sem im fuluigen jare wort gefordert ber Johan Bugen- 
bagen, umme te vnderſchedende vnd to uororbnenbe ") den 
Gadesdeenſt in den Terlen, dat men na Babes werde miſſen 
beide. ) Duſſe is gefamen und heft if beflitiget ſolkes te n 
vororonende, und is fine orbeninge angenamen und beieuet van 
der ganzen flat, jo lange dat ) in einem concilio Euber ſus in 
einer chriſtliken vorfamlinge etwes int gemeine ") befchlaten und 
angenamen worden. ) 

Anno 1529 wart den ſchwarten monnelen >’) angeſecht, dewile 
fe ein wilt und loß *) leuent föreven, alfe ver ganzen flat witlik 
was, barto er regimente nicht endochte: fo dar wol were, be 
Gades wort wolde prebigen, fegen je gerne; be of darvt gan 
wolde, dem ſcholde it frie flan und ſcholde wort ) entfangen 
tein gulden; 9) de ouerſt bliuen wolte, ) ſcholde gan to ©. 
Marien Magbalenen, ben ſcholde men dar ©) vorforgen be til 
ſines leuendes. So gingen men ®) viue darhen; etlife entfengen ') 
bat gelt, etlife lepen wech mit wreuel. 

Desgelifen wort den to S. Marien Magbalenen angefecht; ) 
de dar gan wolden, ven worben tein gulden gegeuen und fus 
noch anders teergelt 9 und hantreinge gevan. De ouerf 


”) to ©. Peter fehlt 1. °) chriften man 2—4. *) lerer und 
fehlt 5.6. N) na 1. ) ſtedige 2. ) für m 1529 — verorſaket, 
das 6. fehlt, bat 5. ben Zuſatz: a. 1529 vor Pingſten if er 
antheit unb ſchwachheit halber wieder weggezogen. ) vorforbe- 
rende 3.) beide und Iefe 1. bat men — helde fehlt 3. © 
v) 10 fehlt 1. 5 bet bat 6. bet dat it 5. ") chrißliken gemene 
etwas 9. 9 Anno 1531 am bage Antontt iß be geftorum 1 —8. 
Kuno 1531 ben 17. Ianuarit ia ber Johan Bugenhagen gobfelig 
geſtorven 5. *) m. in &. Johanniskloſter 5. 6. 9 wilt reloß 5. 6. 
9 ſtrade 5. 6. °) 5. beffert Arbir. in guiben hier und gleich 
darauf. 5) weirenn.f.w. 5.6. 9 bar fehlt 1.4.6 Dune 
I) nemen 2. “) angeſecht fehlt 1. 9 noch teringe 6. 


541 


bleuen, ſcholden dar de tit-ereö leuendes vorforget werben. Item 1009. 
je mochten of im Hilligen Geeft !) ere nottroft und rebeliheit") 

mit dem hauemeſter malen, ) to finer tafelen gan, welles ven 

of geſcheen. 

fo nam fit ein erb, rat und de borger ver beiden Tlofler 
au und botaleven de ſchulde und reuie, ver befunbrigen vele bi den 
warten monniten was. So wort vort im fuluigen jare ») 
be fchole darſulveſt to S. Johannis in er reuenter ) gelscht/ 
de Bugenhagen noch bir was, darna int bichthuß. D DR 
worben de liſten 9 vor ben ") armot vorordenet, mo °) men 
be mochte vöchlik und gefchiclit vorforgen alfe ven geſchut.“) 
Daruan jarlit einem erbarem rade relenſchop gefchut und ⸗alletit 
geſcheen #8, 

In demfuluen jare, alfe ber Johan Bugenhagen ur 
Pingften gereifet was, nicht lange darnach, toch of wedderümme 
web ber Zohan Boldewan to ©. Peter Trankheit halsen. 
Und ') wart webber in ber Boldewans flebe geforbert Jo⸗ 
bannes Aepinus und wart am fondage vor Feliciani to on. ır. 
S. Peter vor einen paftoren ingefdret, is ) tom fuperinten- 
benten erwelet am Pingftauende und togetetent de lektur und 
predige im dom und ingeforet in ve doktorie. Got geve, bat it 
eme und ums gedeye tor falicheit. Amen! ”) 

Anno 1531 die Antoni ftarf ber Johan Zegenhagen, ı58ı. 
paftor 10 ©. Nicolai. In fine fleve wart erwelet eodem anno 
und beropen M. Joachimus Grande umtrent vertein bage 
vor Pingften. 9 

Anno 1534 ungeuerlit umb Trinitatis is in Johannis 1584. 
Aepini flebe webberumme angenamen ") tom pafloren to ©. 


Hin h. dagen 1—4. 5 redelik 1. und rebeliheit fehlt 9. 
u. bebben und 5. 6. 5) malen tilgt 4., fehlt 6. *) v. darſul⸗ 
weh 2. *) reverentzie 5. reverentz 6. P) bichthus vorandert 2—5. 
9) kaſten 4. ") de 5. 2) funften betrachtet, wo 2. ") noch ge⸗ 
Shut 3. gefcheen 2. ') alfe — und fehlt 1—4. 9 vor fehlt 2. 
he is 3-5. ”) und to getekent — Umen. fehlt 1—4. *) Aus 
5.6. Joachimus Frande. In bemfnlvigen jare wart in Zegenhagens 
Rebe einer wedder geforbert tom paflorn to ©. Nicolaus, her Joachim 
Srande, und ungeuerlif 14 bage vor Pingeften ingefüret. 1—4. Bergl. 
©. 540 Note b. 7) gekaren und angenamen 5. 


542 


1584. Peter M. Johannes Garceus, 9 conrector I in ©. Jo⸗ 
hannis fchole. 
In demfuluigen jare 1534) beft Nicolaus Busftorp, 
baruan bauen gefchreuen, ®) fit erbaden apentlif to webberropen, 
fo he mochte in der flat wanen; ok fit vorplichtet, nunmer wedder 
de warheit to rebende. Dut is eme vorgunnet und gefcheen im 

Binı.bome na ber prebigen bes auendes 9) am dage Reminisrere in 
der Baften. 

1539. Anno 1539. Ummelrent Michaelis ftarf ber Johan 
Guſtrouw, cappellane to S. Cathrinen. Sn fine flede wort 
anno 1540 auf Oſtern vor einem cappellan barfulveft wed⸗ 
derumb angenamen ber Sebaftianus Frydag. 9 

.. 1540. Anno 1540 ummetrent Pafchen 18 M. Johan Frederus, 9 


eonrector 10 S. Johannis fhole, angenamen pro secundario 
lectore theologiae. ) 


”) Gartzen 3—6. *) be konrektor 3.5. ber fubrektor 6. " 1543. 6. 
>) gefchreuen fleit 2. angetöget is 3. 5.6. °) bes auenbes fehlt 3. 
d) Sn fine — Frydag fehlt 1—4. anno — Oſtern fehlt 6. 
) Sribericus 5. 7) welter ein titlang in ©. 5. ſchole fubreiter 
(conreftor 5.) geweſen, vor enen prebifanten unb secundarium lecio- 
rem theolog. im bome angenamen. 5. 6. 


XIII. Sobeuuis Moller, J. V. D. 
Machrichten von Der Neformation 
zu Hamburg. 


A. Bon den Artikeln über die Irtlehren der katholiſchen 
Geiſtlichen zu Hamburg. 


Anno 1528 kort na Paſchen, bendmtlifen am binrtebage 1528. 
na bein fondage, Misericordia Domini gendmet, fon vorbadet wors wpruss. 
den binnen Hambord vppe dat rathuß alle predigers dorch 
unverfettinge *) itliker vorlopen mönneken und anderer lant⸗ 
löpers, bendmelit ber Stephanum Kempe, vorlopen ut 
der gramen kappen binnen Hambordy unbe gefettet vor einen 
paftoren to funte Catherinen dorch forberinge der karkſwaren 
Hinrit Davorde, Tole Anckelman, billige lichames⸗ 
fwaren, famt ben anderen börgeren, weltere begrepen und bes 
feten fint mit der vwermaledigeben fecte Martini Lutters, of 
vorlopen mönnit, dede leider de ganze werlde vorgiftet heft mit 
finem venin und bebregerie, alfe fine fchriften vormelven. Item 
ber Zohan Zegenhagen, Y vorjaget van Meigbord, pafter. 
to funte Nicolawes karken, welfere fif heft vertrumen laten eine 9 
junffrowe, wellere hadde gelavet junffrowe to blivende. Dem⸗ 
gelifen mefter Johan Fritze, ein papenkint, vorwifet van Lubel, 
welfere of beft fit vertrumen laten, wo vor befchreven ſteit. Duſſe 
verbenömbe frame lude hebben angeflaget de anderen prebicanten 


°) unberföling 2. °) Stephanem van Kempen 1. Steffan von 
SKempe 2. beide wiederholt. °) Tile 2. 9) Segenbagen 1. 


ſtets. °) emer junffrouwen 2. 
85 





— 


1688. ut andern karken mit ißliken falſchen artikelen, bovetlifen aver 
fe gedichtet, und der framen lude wort vorkleret, jo de natur 
ver ketters is, und plecht falfchheit vormengen !) in ver billigen 
ſchrift, fo fe Harliten gedan hebben famt eren anhangers, wo 
apenbar erfchinet ut eren artifelen, weltere je ſcholden wedder⸗ 
ropen by pene der flatwaninge, fo leider den framen Tuben 
gefcheen 18. Und fint vormifet worden, benömetliken meſter 
Nicotaus Yuskorp, domherr, mit: ven anderen Prewfbanten, 
Be: bit beſſhrepen ſtan Di exey artifglen,; de.fe.fhoßlen ‚aeyreniant 
bebben. Unde hebben nicht willen itlife van den webberropen 
duffe valfche artifelen, fühver vortor Bhrteld Moller heft do 
sort uppe dem rathuſe befprafen alle fine artifelen, welfere be 
is anerbödich geweſen to befchermenve fin vor alle chrifilife und 
und unvorbegtlife 9 richtere und univerfitäten ber chriftenheit, 
by pene bes füres efte des fwerbed. Sünder de leſten artifele 
beft he nicht angenamen unbe ok nicht beftan, wente be is alte 

‚Sang gerebet und van eme fo nicht gefecht, ſunder genglifen 

. dordy de boven verferet, fo alfe fe alle fine rede hebben vor⸗ 
feret, fo apenbar wart erfchinende fin ut einer ringen Y befants 
niffe aller finer worden. Wo be geredet heft, bir up latin ex 
tempore it Tortheit beröret, fteit do sort i) befchreven unde bes 
ramet, alfe bir na fine artifelen beichreven is. 

I. So folgen bir erften de artieuli, welfere bortor Barteld 
Molier, domher und leſemeiſter der Tarken to Hamborch, ſchal 
geprebiget hebben, und fe fine worde vorkeret hebben, jo ut finer 
bekantniſſe Harlifen erfchinende wart fin. 

tem fo heft doctor Barteld Moller geprebiget: 

De neminge") Des faeramentes in einer geftalt # 
fo kreftig, alfe in twiger gehalt genamen, wente de Törper is 
nit ane blot.. 

tem de infettinge de⸗ facramentes under einiger 
geſtaltniſſe des brodes heft Dat conchium Constuntiense ber 
Schlagen, darümme iS dat io holdende. 

Item fo be krauk worde bet in den boet, wolde he dat 
ſacrament in einer geftalt alleine entfangen, 


| ") vormengenbe 2. ©) amordechlike 1. unverdichtige 2. ®) eigen 2. 
bo dat 2. ") meninge 1. ©) einer © | 


845 


tem be fpraf, dat be gelduede, eine gehalt recht und aa. 


wardaftig to finde, alfe in ver crikal unde monſtranmtien, unbe 
wi vacbi blisen ber ant fwert und füer. ') 

Men de canon ber miffen heft nit quabes an, ol 
nichtes unnätte, welter Yan of na der fchrift wei beftan. 

Item de engloeſche grot Marien iß nicht alleine vor ein 
grot to achtende, men st vor eine bede, und alfe to brukende. 

tem de rode is al gebunden, fe ſchal drade vorſeget wars 
ven, werte dar iß alto gedacht nicht van tingen lüben; darumme 
feet wel te! 





Ad lectorem, dominum doctorem Hermanlnum Lan- 
genbeke, scripta fuit sequens confessio per dominum 
doctorem Bartoldum Moller, lectorem primarium 
theologiae ecclesiae Hamburgensis: 


Non tedeat d. v. legere hic confessionem meam, quoad 
articulos sub imperfecto rithmo mihi adscriptos cum sinistrei- 
tate et mutilatione ') damnabili. Sic praedicavi et sine pali- 
nodia in perpeluum praedicabo: 

Sub specie panis est totus Christus, nec minus 
sumit laicus sub sola specie panis quam sacerdos sacrificans. 

Alias ”) sub utraque specie dabatur ”) sacramentum eucha- 
ristiae. Tamen ex urgentibus causis decrevit concilium Con- 
stantiense, et idem servavit Basileense, quod sub altera °) 
specie panis.. . . .. laicis daretur, quibus conciliis, ?) re- 
praesentantibus orthodoxam eeclesiam, est parendum. 

Si Dominus me aegritudine exirema visitaret, mallem mori 
sine hoc sacramento, quam sub utraque specie ino- 
bedienter suscipere. 

Hostia rite consecrala ab habente polesielaem conse- 
crandi et posila, ul ajunt, in monslrantia, east verum Gorpus 


Christi, suspicienda laude venerandum. 





I) immsutatione 2. =) alias fehlt 4. — bat 2. in der Va⸗ 
riante. ) darelur- 1. 2. °) eiter 1. 5) conchi 1. 


1) Diefen und die beiden folgenden Sätze des Dr. Bartold Moller ver 
zeichnet auch Kempe oben S. 523, wo die andern fehlen. 


85? 


546 


1688. Missa sub discretione, nunc respeclive testamen- 
tum, nuno secrificiam dieitur. Sio quandoqidem praedi- 
cando narrabam, quamquam asserionem hanc, 9 quia supra 
mullorum ingeniorum vires est, rationibus non firmabam, ob- 
temperans jussioni senatus. 

Conformiter asserendo dixi canonem missae esse inte- 
grum et sincerum nullogue mendacii veneno infechum, quoad 
pium, deveium et intelligeniem precatorem. 

' Salutationem Mariae non dixi esse oralionem: sed 
tantum °) orationem auctoritate ecclesiae in . . . adjanciem. ) 
Verum si dixissem (certus quia non dixi), probe coram fide- 
libus ostenderem, quomodo 9 vim haberet. 

Articuli novissimi commentum 'extraho !) hoc ex ") ver- 
naculo sermone, quo usus sum anno 1525 die corporis Christi 
et anno 28 die Paschae: Leven fründe, duſſe dinge feen wider 
ut, alfe vor ogen if. Hirumme gi van Hamborch wefet nene 
vorhouwers, ”) dat gi nicht de rode werben. 

Addidi die Paschatis .... . sinceram admonilionem pro 
salute civitatis, ne usque huc ”) percelebris et ab universis 
laudata civitas in sui honoris et bonae famae altritionem malis 
suasionibus perniciosisque licentiis seduceretur, ) Dixi non 
dissimile anno XXVI. in jejunio latine et vernacule ) sub his. 
verbis: Latet anguis in herba,!) nihil quaerens nisi gloriam et 
felicitatem paternae civitalis, cui in mullis etiam genilis 9) 
doetrina ) astringor; ®) pulchrumque ac decorum putabo pro 
patria mori,?) sicut nunc partim civiliter morluus judicor ju- 
dicio vulgi. Et suo tempore pro hac mea confessione coram 
primoribus christianae religionis expecto gladium et ignem, 
approbando vulgi copulativam.pro mea disiuncliva etc. 


O) quamque assertionem 2. °) lantum fehlt 1. 7) ecclesiae ia- 
junctem 2. °) quondo 1. quando 2. *) exiredo 1. ") hoc 
fehlt 2. ex fehlt 1.- ”) vorbaueres &. ”) hao 1. *) dedu- 
ceretur 1._ 7) ex vernaculo 2. °) genili 1. ") datione in 1. 
iR fpäter doctrina übergefchriehen. ) adstringas 2, 


2) Anfpielung auf Virgilii eclog. IL v. 98. 
2) Desgleichen auf Horatli carm. I. III. 2. 18. 


547 


H. Doctor Hinricus Bent, ordisis preedicatorum. 

It is van nöden vele mer to lövenbe, den in ber billigen 
ſchrift gefchreven fteit, alfe de billige drevoldicheit, darvan 
in dem esangelio nicht fchreven fteit, unbe is doch van nöben 
to lovende. 

Item Maria is unfe levent, 9 hopene unbe vorfpreferinne; 
fe beft of togräfet gat hövet ver fchlangen. 

“ Stem uppe dem ftole Mopſis fitten heet bichte fitten 
und bören. 

He weigert be abfolution ben, be na Chrifti infettinge 
brufen dat facrament under beider geftalt. ") 


IH. Nattheus, pastor in orypta. 
Dat farramente des lives und blodes Chriſti, dat is ein 
offer vor de fünbe der levendigen unbe der boben. 
De felen der gelövigen werben na düſſen levende mit 
süre gepiniget unde darut dorch vigilien, „miffen unbe ander 
werte verlöfet. 


De anropinge ber vorſcheden hilligen leret unbe ber 


weret de billige fchrift. 
Düffen artilel röret 9 of de fubprior Rensborch hef⸗ 
tigen. 
IV. Pater Fabianus *) van Lubeke, ordinis peaicatot. 
Se dwelen, dede ſeggen, dat men dem worde Sades 
nicht tofetten ſchal. 


Men mot Paulo wes toſetten, dar he ſegt: Utfeget ben 
olden ſuerdech; wor aver nicht Paulus kan voran werben, 


wi moften den alle beder fin. OT Tan dat nige teflamente in 


diſſer ſtede nicht behülplit fin. 


*) lavet 1. leve 2. ©, jeboch oben ©. 824. ©) veret 1. 
) Fabrianus 1. 
2) Diefelben vier Artikel Hat au Kempe, f. oben S. 524. 
2) Die Hier dem Matthens angefihriebenen Artikel entſprechen denen, 


welche bei Kem pe dem Domprebiger Mag. 9. Schröder zugeſchrieben 
find. ©. oben S. 5%. 


548 





1808. Item nemant wart falich behalsen ver fullenbringenpe 
ber bade Gades. ') 


V. Dominus Hinricus Schröder, praedicator in summa 
ecolesia. 
Got in deme gefte und in ber warheit anbedende ſchüt 
im tempel, wente dar fint man Got.) 


VI. Subprior D. Johannes Rensbord, ordinis. 

praedicatorum. 

De nigen prediger hitten bat blot der leygen jegen be 
geſtliken. 

Ut dem lateſten capittel Qucae beſchlutet be, dat alleine eine 
geftalt des ſacramentes ber chriſtlövigen leygen van der ent⸗ 
fanginge bes blodes genßlik buten beflaten, unke van ber 
infettinge unde entfauginge deſſulven Belles, be bar deger und 
alle entfünbet. 9) 

Duſſen artitel hebben of geprebiget in der Kluft Mattheus, 
Fabianus, Rensborch, unde to dem Hilligen Geyſt ber 
Jodocus Sifrid, paſtor darſülveſt, de ſik des vorlecht heft unbe 
run. fit des entfchülbiget van dem prebifftole am dage Georgii, bat 
he ſodane materie nicht geprebiget heft, ok uppe de bage, bar 
dat evangelium van feht und geprediget wert, nümmer gepres 
diget heft; darümme is ome dat avergebichtet, und ut haet dme 
togefchreven fi, fo be fit Dar agenhar beropen Heft van ven 
ptehigräftole am dage norberöret an dem fülneften jare XXVIII. 


VII. Magifter Fredericus Bulgreve, domprebiger. 

Dat is nicht nütte, dat dhriftenlüde weten kat evange- 
ltium, wente fe möchten daraver fallen In erbom unde de düvel 
möchte fe dardorch verfören. Welle Jeronimus hadde umme 
deswillen gebelet in capittele, dat men dar feholde uinemen, bat 
dem volfe nütte were tor falicheit. 


4) Diefa drei find die ©. 534 bei Kempe in vier wertheilten Artikel bes 
Fablanus, da dort der zweite Artilel irrig in 2 und 3 getrennt if. 

2) Diefer Artilel des H. Schröber fehlt bei Kempe. S. dagegen bie 
vorangehende No. IH. 

9) Diefe beiden Artilel finden fſich ats die beiden leßten bei Kempe. 
Bon deſſen Ichtem, der Anrufung der Heiligen, if ſqon oben zu 
No. IU. gedacht. 


_ 49 


tem ein bifhop mad wol eine echte froumen bebben, 1628, 


men deſülve fchal nein bifchop fon. 

tem dat Paulus fecht am I.) Timoth. IIL it iS to ver⸗ 
Rande van einer geifllifen frouwen, bat id van ber brut, unbe 
be froume, welfere is de billige Terke, unbe de finder fin geyſt⸗ 
life Muder, uptoteende in guben erempelen unbe bilden. 

Wente alfe de apoftelen hadden ven billigen geift entfan- 
gen in fürigen sungen, do hebben fe ere frowen uud finbere 
serlaten, und na ber tit nene froume webber genamen. 

Womol Paulus fchrift, dat biſchoppe mögen ene frouwen 
nemen, fo hadden doch de anderen apoftelen nicht befchreven, 
Worümme ſcholde men bliyen bi der feriften ver erfien appftelen, 
wente Paulus were lange ua ber tit gefamen, wente ©) be 
gpoßelen hadden ben billigen geift entfangen in fürigen tungen, 
darumme hadden fe vorlaten ere frouwen und kindere. 

Item de billigen vederen bebben ere blot vorſtortet ümme 
exe küſchheit willen; men nu bebe ein jber, wat he wolbe. 
Were't fole, das de owericheit dar nicht to dachte, H fo worde 
barna eine grote blotftortinge nafolgen, wente damborch were 
baven nicht gewelvet.) 


Duſſe artikele fin unbe vele andere (de fe baglited ane 
warheif der gbotliken ſchrift leren) genamen, wellere fe ſchölen 
mit Gades worde beweren unde wedderropen, edder van eren 
predigen laten. 

De sentenlia secretariorum Megistri Johannis Wetken 
et Joachimi Somervelt') oum ceteris complicibus et huic *) 
maledictae sectae Martinianae adhaerentibus. Fortassis Deo 
suffragante suo tempore poenitenlia lamentabili dueentur in me- 
liorationem totius rei christianae. 

Dit is geweft de fententie ber Martiniften, unde hebben 
düffe vorgefereven heren forßliken ut duffer erentrifen at Ham⸗ 


) Lefehlt 1. 9 went na der tit 1. dede 2. 1) Sone⸗ | 
wolt 1. N) huio fehlt 2. hinc 1. 


1) Diefe fünf Artikel des Pag. Friedrich Vulgreve finden ſich ähnlich bei 
Kempe, oben ©. 524. 


550 


1528. bordy vorwifet, de !) fe doch fit hebben beropen, in jegenwars 


bicheit des erfamen rades und etlifer hundert borgeren, bar 


jegenwardig erfchenen, to erfentniffe der unvorbechtlifen richteren 


unde bi chriſtliken doctoren ver chriſtliken univerfitäten fil dorch 
fe belerende to =”) laten, dar fe dvel geredet hadden ut minſch⸗ 
liter breflicheit )) ofte unvorſtendicheit erer perfonen, wo fif des 
möchte nady warheit der feriften begeven. ) Dit is den framen 
beren leider nicht gegünnet, welfere is verorfafet geworben 
dorch unberrichtinge der gripenmwülven, ber verlopen boven, wo 
baven befereven und gendmet fint, weitere wolden fin klegers 
ande richtere. ») Diffe fint de waraftigen vorleiders framer 
lüden und feigerd alled venins, wor erſchinet ut erer daet, wels 
fere benfut to aller unvogelicheit unde webberwillen to vers 
wedende in ber billigen chrifiliten karken, to vorleggenve te 
billigen facramenten ut erer eigen vornement, des fe doch nene 
macht hebben ut götlifer ferift. Wente noch paweſt, noch Taifer 
alleine hebben ſodane macht to reformerende bat alberringefte in 
ber billigen chriftlifen karken, fünder mit einbrechtlifen 9 vors 
dracht I aller chrifiliten fürften und dorch ein concilium chrifts 
lifer wife ) to vorbandelende und eindredtlifen to beflutende, 
wes men holden fchal und wes men vormiden fchal, bi verluft 
lives und gudes. So mac alle ding ) to einer chriſtliken 
endracht [mo grot van nöden ") i6] erenftlilen beflaten werben. 
Got wolde't alweldig, dat fobaned möchte mit ben ) erſten 
dorch forgvoldigheit des kaiſers Karoli famt den anderen chriſt⸗ 
lifen fürften und prälaten, de in ven fchriften vorvaren ”) und 
vorftendig fint, möchte geflaten und geendiget werben, aldewile 
düſſe Martinus Luther in deme levende were, und nicht 
wider vortögert worbe wente to finem bobe, uppe bat be leſte 
erbom nicht groter mochte errifen, alfe de erfte fuß lank gelos 
pen *) beft dorch verwedinge ”) veler Tetterie vorh Martinum 
in de werelt verfündiget und vorbrebet, ) dat Got dorch fine 


)to2. ") to fehlt 1. ſchwakheit 2.) fit begeven 2. 
P) mwellere wolben — richters fehlt 2. M eindrachliken 1. een⸗ 
brechtigen 2. ) verbrag 2. °) chriftliter wife fehlt 2. ') mad 
alles 2. 5) body vonnöblg 2. ter 2. ”) erfaren 2. 
x) geweſt 2. 7) erwelung 2. =) vorbreb 1. verbabet 2. 


551 


grunblofe barmberticheit möge na finem götlifen willen befchiden 1528. 
und vorweden in den harten der chrifiliken fürften in falicheit 
unbe eindrachticheit des chrifititen ſtandes nu und to ewigen 
tiven! Amen. 


B. Borgänge bei Darchführung ber Kirchenreform. 


Anno 1528 am dinrtevage na bem fondage, Misericordia mr. 
Domini genomet, dede was de dad Bitalid martelerd, de 28. 
dach des mantes Aprilis, fint vorgadert geworben alle de pres 
digers binnen Hamborch dorch underfettinge der breen verlopen 
boven, wor of vorbendmet fin: Here Stephen Kempe, vorlos 
pen mönnif, paftor to funte Katherinen, here Johan Zegens 
bagen, paftor to funte Nicolawes, und mefter Johan Frige, 
wandages rappellan to Lubeke und dar vorwiſet. Düſſe leften 
beide hebben fit in dem winter ) vworgangen vertruwen laten 
itlik eine junffroumwe, dede ſik 9) ermald Gade vortrumwet hadden 
und gelavet in junkfrouwenſchop ) to levende. Ban vdüffer 
dreen boven wegen beft fit do vorhevet ein grot rumor unbe 
uplop binnen Hambord. Welkere fit an 9 itlifen duſent weren 
vorgadert uppe dem nigen fale hinder dem emefchen huſe 
und uppe dem emeſchen bufe 9 und rathufe und roden 
tollen, t0 bandelende uppe dem rathufe mit den framen 
Iuden, de dar dorch underfettinge der vorbenömeden boven und 
mefter Johan Wetken, wandages bed erfamen rades fecreter, 
unde in ber Baften vorgangen am dage Gregorit in den, rat 
gefaren, hebben weldichlifen geredet und gehandelt mit den vors 
geſchreven prebicanten, uppe etlife artifel to reöponderende, 
weite ut betticheit bofliten ) vorgeftellet hebben und ore worde 
verferet und gebichtet na eren vornemende, uppe bat fe mochten 9 
alleine dat regiment beholden in erer Fetterie binnen Hamborch, 
unde fo befümmeren unbe beangften ben erfamen rat mit ben 
börgeren, alfe do leiver vor ogen was, fo bat bo mit malt und 


") ampte 2. 9) da ſik 2. 9 jungferfhaft 2. 9 in 2. 9) und 
uppe bem emefchen bufe fehlt 2. N) hatigkeit boventlich 2. ©) mochten 
fehlt 2. 

1) Bergl. Kempe, oben ©. 522. 


952 


1488. ane techtes erfanteniffe, de doch fif to rechte hoben, ere prebigen 
und rede, dorch en gefecht und apenbar geprebiget, in ſchrift to 
ſtellende und de erkennen to ©) laten in chrifilifen uninerfiteten, 
dar unvorbedhtlife richtere weren, unbe barbeneven ſcholden of 
bon de dre vorbenömeben boven. Sünder deme wort nage⸗ 
geven; ) wes fe ſeden, dat moſte war fin, und de anderen ges 
lerden doctoren und heren worden in allen eren werben vor⸗ 
lebt, 9 dat doch baven alle temelite reden und baven allen 
rechten fhüt. So wort walt baven recht leider gebrufet, und 
worden dorch den gemeinen hupen vororbeelt jegen willen des 
erfamen rades und veler framen lüden, fo bat’ bo fort des an⸗ 
bern dages bi fünnenfchin moſten erer vif perfonen de ftat 
rumen und ut ber flat ane gnabe wiken. Got beter't! Manf 
büffen weren twe vororbeelt, de dar doch nicht jegenwerdich 
weren, bat doc baven allen chriſtliken und befchreven Fapferlifen 
rechten id. Man fchal nemande vor richten, funder he fi dar 
jegenwerbich und geve antwort uppe de anflage, de Öme vorges 
ftellet wert, und fi ') avergewunnen unb avergetüget. Düſſe 
proceffus der ”) rechten is hir leider nicht togelaten, welfere is 
und was barmelif antohörende. Dede dar nit jegenwarbid 
weren und moften wiken, fint genömet: Her Joachim Viſch⸗ 
befe, ut Ditmerſchen gebörkig, de was wandages Ferfhere 
to funte Katherinen kerken, in wes ftede quam ber Stephen 
Kempe, de vorlopen mönnif ut dem Flofter to funte Mag⸗ 
dalenen binnen Hambord; de ander is genömet ber Barteld 
Vathouwer, van Gdttingen bördig, vicarius to funte Ka⸗ 
therfinen und commendiſte to funte Nicolawes Terfen. 


Npril 29. Darna vort ") bed andern bages wort verwitlifet bem 
werbigen beren meſter Nicolawesd Busſtorp, bomberen, wel 
fere hadde geprebiget baven bortich jaren, unbe was of de) - 
dar nicht jegenwarbich, fünber in vortiden hadde be fit vorredet 
uppe bem prebigftole, welfere was tondren nor dem erfamen 
rabe in jegenwarbicheit aller prebicanten und aller Terifwaren 
apenbar dorch düſſe vorbenömede boven vorgegeven und ange, 


b) to fehlt 41. ) fondern eyn wort nageven 2. ) vorlacht 2. 
) ſo 2. ") bes 2. ») vort fehlt 2. % bo fehlt 2. 


553 


Maget. 2) Dar do up befprefen ſik de jegenwardigen prewicanten, 1608, 
bendmetlifen bocter Barteld Moller, leſemeiſter in ver hil⸗ 
ligen fehrift und bomhere ber Tarten binnen Hamborch, doctor 
Zobannes Went, ver prebigere ordens N ut funte Johannis 
flofter, doctor Henningus Kiffenbrägge D in dene geiſt⸗ 
liken rechten, wandages ") paflor ber Terfen to funte Nicolawes, 
boctor Dermannus Langenbeke, börger und in ben Faifers 
liten rechten promoseret, doctor Johannes Moller, of börger 
und in beiden rechten promoveret, famt den anderen prebieanten 
ut anderen Höfern und karken und capellen, welfere weren do 
in fründſchop vorefchet up das rathuß to vorbandelende mit 
deſſen vorgendmeben heren mefter Nicolao Busſtorp. Na 
pelen reden und unberwifinge düſſer vorgefchreven beren wolbe 
mefer Ricolaus Busſtorp nicht erfennen finen erbom und 
ft beleren ) Iaten, woranne be ſik vorrebet hadbe. Do begereben 
de börger famt dem erfamen rabe, bat doctor Barteld Moller 
ſcholde erfennen und apenbar en ') firafen in gübicheit und uns 
berichten, wellere artifel, dorch bine geprebiget, ketterlik weren; 
wellere fcholde jegenwarbiglifen ) bar fin erbom webberropen 
und fprefen und bekennen, bat be velichte ut haflicheit und uns 
bedadhtlifen mode ) ſodanes gefprafen hadde, welfere fe bme 
wolden vorgeven und in dat befte düdende fin. Des wolde be 
fif nicht ”) vorotmödigen dar jegenwarbiglifen, dar doch ein 
erbar rat famt den börgeren in frünbfchop wolden nageven, uppe 
bat he nicht möchte verflenet und gefchelvet werden van dem 
gemeinen volle 9) uppe dem prebigfiole ofte anders uppe ber 
firaten ) angefreigeret 9) werben, welfere wolden hebben düſſe 
vorbenömene boven. Do be fo homödigliken antworde und 
begerde nicht de gübe, de Öme geglinnet und vorgeftellet wart, 
do mofte he dar jegenwarbiglifen dat ) verwilfören, dat he 
wolde fobane Tetterien apenbar van dem predigftole in deme 





P) prebigereorben 1. 9 Koſſenbrügge 1. ) würbiger 2. °) be⸗ 
dern 2. Yen fehlt 2. 9) jegenworbig 2. ) mobe fehlt 2. 
”") nit recht 2. ) mann 2. T) uppe ber firaten fehlt 2. 
*) angrkreiet 2. °) be bergegen wortlifen 2. 


ı) Im Bolgenden geht Moller auf die früferen Berfandlungen vom 
Jahre 16587 März 17. zuräd. Vergl. oben ©. 508-510. 


554 


1888, bome, dar he dat geprebiget hadde, webberropen, wellere he be 
bewilkbrede und annam to donde. Averſt be Ieet ben bach vorbis 
gan, up welteren be hadde beropen und bewillekbret te bonde.*) 
Darimme worden de anderen votorfalet, dat fe bne vorwiſeden, 
nümmer binnen Hambord to prebigenpe und ut ber flat ie 
wifende, fo lange be famt ben anderen webber geefchet worde. 
So heft be leider dorch finen bochmödigen berten und finne, na 
der Holften wife, ut wes landes be >) gebdrbich was, ſodanes 
fülveft vororfafet. 

- Stem broder Johannes Rensborch, underprier ®°) to funte 
Johannis, welke hadde geprebiget, dat fif nicht temede, ) dat be 
leigen fcholden ft) berichten Taten under beider 9 geflaltenifie 
gelit den prefteren, ut orfafe bewagen ut den concilien to Bafel 
und Eonflantien tord den kaiſer Sigismunden, perfünelifen 
bar erfchenen famt anderen chriftenen ) beren und «chorforfien 
beider ftant, geifllife® und warltlikes, N dar endrachtliken bes 
fchlaten mwöre famt anderen artitelen, fo vorberdret fint, famt 
den anderen beren, bebe nicht webberropen wolden büfle reden, 
en ©) angebichtet und togefecht ut baticheit und nidyt na evan⸗ 
gelifcher lere, funder warlifen ut des dũvels angevinge und uns 
derrichtinge ſiner denere. 

Item doctor Johannes Went ut dem kloſter to funte 
Johannis ſcholde ok wedderropen ſine rede up dem predigſtole, 
de be doch up dem rathuſe vorhalet hadde unde an ſchriften gelit 
den andern proteſteret hadde to donde, wes ome gelik den 
anderen ®) heren geweigert wart und nicht gegünnet is. Däffe 
wolde nicht webderropen, umme ') fif to verflenende, 9 bars 
ümme is he vorwifet geworben ut ber flat.) Wente hadde 
be webberropen, fo fcholde he allitewol nicht mer darna ') ges 


») Averſt — donde fehlt 2. ©) be fehli 1. *) fubprior 2 
°) tememebe 2. °) FE fcholden nicht 2. 9 beide 1. °) dhriftenen 
feblt 2. 5) warlikes 1. weltlikes 2. 9 em 2. ®) protefleret — 
anberen fehlt 2. ) und 4. 5 erlärende 2. ) darin nidt 
mehr 2. 

ı) Dr. Went wird von Kempe nit unter den Stabtverwiefenen ge 


nannt, fondern von ihm, Fr. Bulgreve und Sihröder nur gefagt, daß 
fie bis zum Widerrufe id der Kanzel enthalten follten. 





588 _ 


prebigst bebben, weitere be nicht annemen wolbe. Darkmme iS zung. 
he gereifet na Lubeke, var be vor einen werbigen heren unb 
predicanten angenamen id geworben, fo be tovdren of to velen 
jaren geweſt is beropen. Go welvicliten bebben leider be 
börgere to Hamborch gehanbelt; Got beieri na finem götlilen 
willen! 

Rem ber Hinrik Schröder, yrebiger in bem dome, wert 
st vorwiſet. Daſſe wort krank velichte ut groten forgen, bat 
be genßlik to bedde lag. Na itliken dagen, alfe he wedder uis 
ging, wort Ime gebaden dorch de) Martinifien, be ſcholde 
wißen ut der Rat gelik den anderen, efte fe wolben dme be porten 
wifen. Dem is leider fo gefcheen mit wenenben ogen. 

tem meſter Frederik Bulgreve, of prebiger in dem 
dome, is of gewelen, wente be wolde of nicht webberropen. 
Diffe 8 gereii na Pinnenberch, des droſten prebicante gewors 
den ut vorſchrivinge des greven van Schoumenbord, darna 
ut gnade bes erzbifchoppes und eines domberen to Bremen 
erlanget eine vicarien to Vorden, ") unbe barfülveft vor einen 
paftor und prebiger angenamen. 

tem meer Nicolaus Busftorp, domhere binnen Ham⸗ 
borch, wandages Terfhere to funte Nicolawes, ein grot prebiger, 
fo of doctor wert, was beropen mank dem gemenen volle in 
ertiven, und in anderen velen ſteden geachtet unde geholden 
was. 7 _ Düfle fülnefte meſter Nicolaus mofte of wilen ut 
der ”) flat, wowol be doch do nicht jegenwerbih was, ut ben 
orfaten, de vorgefereven fint. 

Stem barnegefi be Tarfhere under der Kluft, Mattheus 
N. gendmet, mofte wort des anderen dages wilen ut der flat. 
Düffe wort vorfereven dord doctor Barteld Moller to Lubeke 
an mefter Johan Rode, Tarkheren to Unſer Reven Frouwen, 
und dorch de ferift doetoris angenamen darſülveſt dorch düſſen 
vorgeſchreven heren meſter Johan Roden vor einen capellan. 
So is leider do y te Hamborch walt gebruket baven recht. 
Got beter't! 


=”) den 2. 9 Berden 2 VER Ni. 9 
fehlt 2. 


556 


1808. tem be Terfhere to dem groten Hilligen Geiſte, her Jodoeut 
Siffrivi gendmet, ein Freſe gebaven, heft gedan alfe ein grot 
dor, nppe dat he möchte bliven binnen Hamborch; beft am 

Mei. dage Yhilippt und Jacobi weddergeropen fine worde, unde Darts 
namald 9 nicht mer te predigen. Däffe heft ſik ene ‚ewige 
ſchande angelecht, be heft fine horrie, dar be inne levede mit 
einer echtesmans fromen, mer geachtet wollüſticheit des flefches, 
wan fine ere und falicheit bes geiftes, und fo finer perſonen uab allen 
finen eine *) grote unere angeledht to ewigen dagen, bat barmelik 10, 
ut begestichleit der lüden und ibel lof to erlangenbe, nicht in falicheit 
ber felem. Got alweldig wil «alle ding to einen guden ſtum 
und ende vorfogen dorch fine anabe, anvers fleit to fruchten 
neine ringe plage und firafinge und fchaden ") aver de flat to 
Hamborch Tamende fin! Wente dejennen, de fo verwifet fin uns 
ſchuldigliken und fit to rechte gebaden ”) hebben, wert ere fchabe 
leit fin, und ein itlil wil darto trachtende fin ”) dorch fine frünbe 
unde früntfchop bi heren unde förften, welfere mote to langen 
tiven afgewendet werden. 

Item min broder doctor Barteld Moller, domhere unbe 
de üverfie Iefemeifter ver domfarten binnen Hamborch, heft fit 
yorbaden *) in vortiden ) apenbar Yan dem prebigeöftole und 
darna vor deme ganzen fittenftole”’) des erfamen rabes, in biweſent 
weler hundert der börgeren, alle fine worde und rede, dorch öme 
geprebiget und geſecht, beftendig to ſynde vor allen chriftlifen 
univerfitäten und vor allen unvordechtigen richteren, ver billigen 
fchrift vorvarenheit 2) hebbende, chriftlifen mit vaften fehriften to 
bewerende Cmit der hülpe des almechtigen Gades) bi penen 9) 
bes ſchwerdes ofte des vüres. 


Duffe proteftation unde beropinge is of gefcheen uppe dem 
ratbufe (wo vor berörct iS) in bimefent der breen worbendmeben 
boven uud meineberd, alfe ber Stephen Kempe, vorlopeu 
mönnif, meter Johau Fritze, boerkind, wandages ein disc 
pulen doctoris Moller, de Hme in der univerfität to Rofod 


) bamals 2. ) eine fehlt 2. ) und ſchaden fehlt 2. 
erbaden 2. M tracthten be fin 2. % of erbabm 2%, T) wer 
tiben 2. 7) fittenftoles 1. 9 ervarenbeit 2. °) poen 2. 


557 


de feige Vor ümme Gades willen gegeven heft, unde behulpiit unge. 
geweſt, mefler unbe darna prefter gemalet. De drüdde Deus, 
vorwifet van Meygborch, is ) gendmer ber Zohan Zegen⸗ 
bagen. Dar fmd ome vorlefen geworben itlike artitel, weitere 
be ſchowe geprebiget hebben, welkere be alle beftendig was to 
beſchermende unde up ſchrift gevende °) bi der vorbendmben 
penen, wigenamen den leſten artitel, ven fe me altolange 
wergedichter 9 hadden; funber de do ) jegenwarbichlilen vor⸗ 
halede ven artikel, wo be dr N) gefecht hadde und geprebiget, ben 
be vorbebigende wolde gelik den anderen. Darentjegen unde 
bereuen ſcholden of gelifer wife avergeven be anderen dre bauen 
teetfiitfen To eriennende laten, wes fe geprebiget hadden; bat 
Yebben fe nicht von willen, funder fe wolden 9 dat dar ers 
Tonnen na ever ſententie, um =) fo Hägers und richter6 to. finde. 
Dit beit of dat gemene wolf fo angenamen und beftenvig fin, ') 
und der anderen beren und borieren reben und worde fint ver» 
legt 9 und verferet werben, dat doch If baven alle rechte und 
fepriften und limlicheit geweſt, ) weitere was fer barmlik 10 
börende van allen verſtendigen uns framen lüben, fobane walt ") 
w brufenee. Got alweldich mac dat beteren und firefen na 
finem götlifen willen to ſigen tiden! 

To dem leſten ſo funden ſe minem brodere to, dat he ſcholde 
wedderropen fine rede und worbe, welkere he geprediget hadde, 
unde darna na ereme wolgefallen allikewol predigen und binnen 
Hamborch to blivende. Overſt des wolde be nicht don, of 
nenerlei wife vulborden dorch anreifinge ) veler Martiniſſen; 
of was ome bat nicht geraden van framen lüden, be due an⸗ 
ders ”) van harten gut günnende weren, bat be fo ſchimpliken 
ſcholde finer eren vorgetende fin, dede to vorigen jaren hadde to 
eren der univerfitäten to Noftod in dem rade gewefen und bar 
baven dortich jar in ver hochgebaren forften und heren van 
Meklenborch rade geweſt und vaken vor heren, Reben, landen 


») is fehlt 2. °) gewerende 2. H ſe altolange vorher ge⸗ 
dichtet 2. er. ) en 1. 9 willen 2. © wnbe 1. 2. 
6) beſtädiget 2 © verladt 2. 1) und liml. geweſt fehlt 2. 
r) we 1. =) ameifing 2. ") äverſt 2. 





558 


588. und lüben geredet unde geraden und geprebiget hadde, bear be 
nümmer (Got alweldig fi dank in ewichelt!) vorlecht ) is ge 
worden, unde nu wollen be. bre boven famt unfen lantlüden, be 
bnen bat nageven, en ®) up fin viber vorleggen, Des wolbe 
ft be nicht raden und of nicht fleden to donde, funker if 
hebbe öme geraben te reifende webber na Roftod, bar he 
bo 9 valen und ‚bat ganze jar aver was fchrifililen wedder 
geeſchet dorch de ") hochgebaren heren und fürkten und van beme 
erfamen rabe und der ganzen univerfitäten und Flereige ) ber 
arten to funte Jacob, dar be noch was domdelen, ') unbe 
tovdren was be wol geneget geweien to refignerenbe und to 
yorlatende, fo ferne fobane upror nicht were erreſen gewerben 
to Hamborch, alfe do ) leider vor ogen wad. So hebbe # 
öme geraben, bat be fcholbe deſülveſte dekenien an fif holden 
und dar refiveren, [9 lange men ander tiben hören mödhte, wo 
it fit begeven wolde to Hambord. So heft he gedan na mis 
neme rade unde feriften an Öm gefant to Roſtock, und is ge 

mei 1m. Feifet van Hambord am dinrtebage vor der bemmelfart unſes 
beren Jeſu Chriftt an ) düſſem vorgefchreven jare XXVIH 
und heft fil dar entholden, fo lange be ander fchrifte beft 
erlanget. e 

So heft fit dat begeven, dat dorch unberfettinge düſſer vor 
benömeben boven famt erem anbang, bat fe hebben verfchriven 
laten vortorem Johannem Bugenbagen, Terfheren to Bits 
tenberch, erfchinende”) bi önen, =) to reformerende Gades beeufl 
in ven Terfen, weltere fe hedden bigelecht, und of webberwillen 
und upror, bord fe erwecket twiſchen dem erfomen rabe und 
borgeren, bitoleggende, fo be fcholde t0 Brunswil gedan bebben, 
alfe men do ſede. Hirut 7) heft ein erfamer rat famt den boͤr⸗ 
geren minen werbigen brobere fchriftlifen begrotet ut düſſer vors 
benömeben orfafe, dat be wolde doch vorgünnen demſülveſten 
Bugenhagen finen hof to bewanende to einer Torten tit, to 
dem lengeften to twen manten, inbeme be bar doch 9 nicht 


e) verlacht Du? Vo? "ben 2. °) cleriſei 2. 
.*) dar noch wat donde könne 2. ”) denn 2. Y) in & ”) erfdhie- 
nen 2. ”) öme 2. 7) Hirnp 2. N) inbeme doch be bar ©. 


559 


jegenwarbicdh were, und bechte velichte of nicht fo drade kamende 188. 
| were, fünver fe weren biddende und begerende, dat be wolbe 
mit dem erfien wedder bi en *) erſchinende und bi enen ) 
levendig und bot to blivende, *) und to finer tokumpſt fcholde 

fin bof eme apen fin und vorbeget fin, ane jeniger 9 vorkles 

ninge finer güberen. Dem is fo geſcheen, und fo ftatlifen und 

fpriftlifen wedder geefchet jegen Michaelis. Averft be is nicht 
gelamen, alvewil Bugenhagen id to Hamborg gewefen, 
welfere wort am bage Dionifii in mines broberd have mit On... 
fineme willen ingewifet to der herberge to itlifen tiven, wo baven 
gefchreven id. Daran aver °) fint geweien, ve en to ber har⸗ 
barge hebben ingefdret, de erfamen beren ratmanne ber Otto 

Bremer, mefter Johan Wetten, ") wandages fecreter und 

viseipulus mynes broders, welfere in velen ftüden heft vorrede⸗ 

lifen bie) öme gehandelt, des he doch neine wort hebben wolde. 
| De anderen borgere, *) de ene entfingen uppe ber borlorien, 
weren be erfamen Hermen Soltaw, Detleff Schuldorp, 
| Clawes Rodenborgh famt eren hußfrouwen. Düffe hebben 
| an dem fülveften avende, welfere was ein frigdach, mit öme 
| triumpheret und frölit geweien, öme fpifenve, fleejch braden und 

ſaden, rebrapen, offenbraden mit andern dürbaren fpifen an )) 

fleefch und fifchen. Des anderen dages fint erfchenen bi dme des on. 10. 

morgens dre bürgermeiftere, bendömelifen ber Diderik Hohuſen, 

mefter Gert van dem Holte, licentiatus in ben Taiferlifen 
rechten, unde ber Johan Hulpe. Düffe hebben öme gefchentet 

und gefant van bed erfamen rabes wegen ein amebe ) wind 

und einen fetten offen mit tween tunnen hamborger beerö to 

einer fröliten 3 tofümpft, Got geve, to frede und falicheit ver 
felen aller inwaners der erentriten ftat Hamborg! 

Uppe den fondag, welkere was de ander dag, wort If ger oa.ı. 
laden und gebeven to gafte, Tunfchop mit öme to mafenbe, in 
deme be mines broders hof bewanede, dar if mochte allikwol to⸗ 
vorſicht hebben to mines broders güderen, degelik in den hof ut 
und in to gande, welkere mi gegünnet wart. Overſt mines 


) eme 2. ) em 1. 9%) verblivende 2. 9 enige 2. °) dar⸗ 
aver 2. ) Weikens 2. mir. ) heren 2. Yin? 6) ame 2. 


1) fründliken 2. 
3 


560 


1828. broders Tnecht, Gregorius Nigebur gemöntet, wort ut dem 
have vorwifet dorch de börgere und mi in be koſt geftellet, alde⸗ 
wil he to Hamborch worbe blisenve fin ut vorlöf ſines beren, 
mines broberd. Sp mochten fe eren egen willen bebben, de 
vorlopen mönnelen, mit horen und boven familien triumphes 
rende. Mines brovers Töfefche ) hebbe if do noch mit fchwars 
möbdicheit dar beholden, welfe was eine bebagede frouwe, üme 
ümme be Toft to denende mit des Bugenhagen hußfrouwen. 

2.17. ort darna, leider! am avende Lucae evangelistae wort be 
arme froumwe befecht und vordacht mit tönerie, fo bat fe ) ſcholde 
darto getöft fin, Bugenbagen mit finer froumen, welfere do 
grotiwanger ) ging, famt finer felfchop in dem have ſcholde 
willen vorgeven, und itlife gebrenfe, bereit mit faffran, unver 
ber froumen ogen gefpiget hebben, worümme fe welbichlifen wort 
fenklik gefett und unſchüldigliken gepiniget, to vorfrentende ört 
levemate, und na itlifen dagen wort fe loß gegeven dorch vor- 
biddinge Bugenhagens, dede fobanes famt finer felfhop uns 
bergefettet hadden, velichte, alfe alle D) frame lüde feben, bat fe 
möchten hebben den hof loß und frig. Hirümme mines broders 
doctoris Bartdldi benere geven be börgere mi in de Toft, bes 
nömetlifen mefter Johan Wetten, do tor Y tit ratman gefaren 

Minıa.am dage Gregorii vorgangen anno XXIIX, und borgemeifter ges 

Fran faren darna am dage Petri in ber Faſten anno XXIX, und be 
sort ) up Gregorii weldichliken gefaren rabeslüde ſoß ) up 
Schrift gegeven, fo alfe mit dem borgermeifter gejcheen was, alfe 
Dat gemeine gerüchte ging, und mit der warheit mer, alfe leider 
vor den !) erfamen rat und de ®) inwaners wil nütte fin 
an tokamenden ”) tiven, fo to befrüchten ie. Got alweldich 
wille ) to Tangen jaren finen toren van und wenden! De rades⸗ 
lüde fint benömeliten ) geweſt Joachim 9 Moller, Gotke 
Möller, Hans Sceroder, D Meinele van Eitzen, Hinrich 
Ritfher und Matthias Reder gefaren, darbaven myn fmager 
Hermen Soltow, H unde ber Diderich Bodeker, verlopen 


m) föfens 1. 2. ») fe fehlt 2. 9) grof fmanger 2. P) alle 
fehlt 2. Y de tor 2. unde ok 2. 5 ſo iſt 2. 9 bem 1. 
e) der 1. 5) wol 2.  tofamende 2. 2) willet 1. H bensmeliken 
fehlt 2. °) Johaun 2. *) Gödeke 2. 6) Sander 1.2. 

1) UNeber dieſe Verwandiſchaft ſ. oben im Vorwort. 


561 


mönnit us fante Johannis Tlofler. Düſſe vorbenömeden fint ge= 1509. 
weien ve banerenforers famt Eort Goldener, 9 wellere hebben 

de Tetterie heipen geitarfen 9) und vortgefettet dorch Bugen⸗ 
bagen. Düſſe hebben mi in koſt gedan mines broders finen 
benere, wo vorberäret id, und mines broders arme Tölefche heft 

ſik moten fülseR Iöfen und beialen in der bopelien alle unfofl 9 

to erem fhmarte. Got beter'i! 


Düffes Bugenbagens hußfronwe beft geile ein dot⸗ 
baren Tint, einen föne, am mandage in den Pafchen; wit Fint Minze. 
heft nene miftaldicheit gehat an finen antlate ofte lede, alfe men 
leiver wolde tolegen, ») und feben van ber armen Tdfefchen, und 
was deger alle?) gelagen ©, fo if hebbe gehört von warhaf⸗ 
tigen framen frouwen, dede dat ®) Fint gefeen hadden. Dit fint 
wart beftediget to fante Peter in der Tarlen am jare und dage 
geſchreveon anno XXIX. 


Anno 1529 am fonnavende na ben achte ’) dagen des 
billigen lichames, welfere was be bag Bonifacii, de vofte dag Iuis. 
des mantes, Junii genömet, fint erfchenen in bes doctoris have de 
erfamen beren her Hinrich Salsborch, her Johan Wetten, 
börgermeiftere, ber Zohan Rodenborch, ber Ditmer Koel, 
ratmanne, ſamt itlifen borgeren barto geföget, benömelifen Cort 
Goldener, Hand Blone, Matthias More, D Hans 
Hold, ) Andreas Broyß, Warneke Warnefe xc. famt 
itliten anderen. Düſſe vorbendömebe heren bebben mallander ges 
handelt, und doctor Bugenhagen heft vorgeftellet dem werdigen 
beren dortori Henninge Kiffenbrügge und meſter Johan 
Garlefftorp, ) van wegen bes werbigen rapitteld und =) ber 
karken Marien utgefant, to beantworbende uppe bes boctoris 
Bugenhagen ‚vorgewent, ) wellere heft vorgegeven, dat be 
begerbe in fründfchop, ®) dat de domheren möchten fingen öre 
metten famt den anderen tiven, bat lete be averſt 9 fcheen; 
fünder fe ſcholden afftellen de fuffragia und ve fefta aller billigen, 


9 Gölbener 2. U. garken 2. °) unkoſten 2. e) toleggen 1.2. 
') les 2. 9) gelegen 1.2. ) das 14. ) dem 8. 2. ©) Mohr 1. 
') Halck 2. ”) Garleſtorp 2. ) domcapitinls in 2. 9 vorge 
want 2. 7 frünfhep 1. 9 aner fehlt 2. | 


% 


86* 


562 


1529. daraf neine officia to holdende; bat ander was: fe ſcholden of 
nicht holden vigilien und ") felemiffen; bat brübbe: fe ſcholben 
of hirnamals neine miffen fingen ofte Iefen, funder fe hadden 
communicanten, und de fcholden fe berichten und communiceren 
under beider ftalteniffe. )_ Des wolde be ernfllifen ſamt den 
erfamen heren und ben borgeren, dar jegenwarbigen erfches 
nen, ) fo ”) geholden hebben, indeme be fit bebunten leet, dat 
capittel ofte de clerifey möchte dat nicht anders beweren ut ber 
billigen fchrift anders to holdende ofte erpflichtet fin 2c. mit 
velen anderen ”) anhangenden unnütten worben na ber Tetteren 
wife, ore argelift mit füten worben, vermenget mit dem venin, 
andere unvorftiendige to verleidende und in falfcheit to bringende. 


Hirup beft in Tortheit doctor. Henning Kiffenbrügge 
geantworbet: De karke to Hambord were Faiferfrig geftiftet 
und privilegeret van dem Taifere Carolo dem erften und bord 
finen füne, Hinrif und Frederik, fine nafömelingen, famt 
anderen heren und forften confirmeret, und mit velen privilegien 
begiftet unbe beftichtet, worut Hamborg were ut *) gebouwet, 
und dorch de fulvefte gnade der Tarfen gegeven ber flat barna= 
mals, jo dat be Farfe to Hamborg were olver alfe de flat, 
alfe men des wider befcheet ane twivele fünte under ) den kro⸗ 
nifen. Unde fo hadden de vorbenömeden Faifere famt anderen 
ehriftlifen heren, fürften *) und greven de Tarfen beftediget und 
begiftet mit velen lenen, darfülveft Gades denſt to holdende nacht 
und bag und barbeneven dre memorien und dechteniſſen to 
ewigen tiven to holdende. Hadden överſt fe des befele van 
faiferlifen majeftaten famtlifen ) oren borgeren, bat anders to 
verandernde und to wandelende, dat fo mennige hundert jar ) to 
bem denſte Gades were geholden und gebrufet, dat geven je öne 

“ to bebenfende, ok in deme de fafe of hangebe in dem kamere⸗ 
gerichte, dar öre deken jegenwardich were, und an den rikesdage 
to Spire nod nicht anders were afgefunden, funder men ſcholde 
alle Gades denſt holden na der olden wiſen und men ſcholde of 


) und fehlt 2. 2) geflaltniß 2. ) der 1. ©) erfchenenbe 1. 
erfhinen 2. "I fo fehlt 2. M anderen fehlt 2. ”) worut und 
ut fehlen 2. 12) in 2. *) fürften fehlt 2. "I famt 2. *) farm ®. 


563 


nemande barto dwingen, anders ®) to holbenbe, jo lange bat it 1820. 
anders dorch ein coneilium dorch Taiferlife majeftäten famt an- 
deren chriſtliken prälaten und heren erkennet werde; alle de wile?‘) 
wolden fe horfam fin Faiferlifer majeftäten. OF hadden fe nicht 
macht dat anderd ane confent ereö befen und kaiſerliker maje⸗ 
fläten to vorwandelende; hadde doctor Bugenhagen famt den 
anderen bar jegenwerbich de macht to donde ofte öne walt 

to donde, bat möſten fe anfeen und geven nen bat to bes 
denkende. 

Do antwerde doctor Hinrich Salßborch, ridder und bor⸗ 
germeifter: Her doctor, here, wi verſtan ©) wol juwe meninge, 
gi wolden gerne ut juwen vote ben doren utteen und ſteken ön 
an unſen voet. Wi hebben nicht ſodane macht, alſe gi uns vor⸗ 
ſtellen; hirumme, leve her doctor, here und guden fründe, ) wi 
ſeen hir nicht an to donde; gi mögen bliven dejennen, de gi 
fint. De klocke iß bi twölf uren; if wil gan to °) der maltit. 

Darmede fint fe van ander I gegan und bortor Bugen- 
hagen famt finer felfchop heft neine grote ere bo ingelecht, unbe 
fe hebben do ©) vort gefungen öre tive na, alfe towdren, wowol 
bat it geicheen is mit groter wredicheit und vorachtinge ber 
bomberen famt der ganzen geiftlilen perfonen, *) welfere be am 
ſondage darna in finer prebige in groter bitterheit heft worlecht 
und befpottet jegenbat gemeine soll, Got alweldich möge it be, 
teren na finem götliten willen! 

Am mibdewelen darna, welfere was de 9. dach des mantes Iuni v. 
Junii, uppe dem dage Primi und Feliciani martyrum, is doctor | 
Zohan Bugenhagen gereifet van Hambord na Harbord 
mit itliken unfen börgeren, bendmeliten Clawes Rodenborch, 
Joachim Wullenwever und her Diderik Bodeker, ein 
vorlopen monnit ut fünte Johannes Tlofter, welfere ſik leet vor⸗ 
truwen eine nonnen ut dem Tlofter ') to dem Reinebecke. 

Na vüffen dage*) is beichlaten dorch ben borgern famt 
bem rabe, fo verfünbiget wart van allen prebigftolen binnen 


») anbes 2. ®) aldbann 2. 9 wuſten 2. 9 gube frünben 1. 
) by 2. N einander 2. O be 41. ®) ber g. kleriſei 2. ) mwellere 
— Hofer fehlt 2. ©) dagen 2. 


19. Hamborch am fondage vor Petri und Pauli apostolorum, bat 

Ani 27.portgr Bugenbagen hadde georbineert und angeſettet und aver⸗ 
eine were gelamen mit bem erfamen rade famt dren börgeren, 
dat man birnamales ſcholde holden aller apoftolen page uppe dem 
nögeften fondage, folgende na dren vage, und fe nicht holden, 
alfe je quemen in bem Talenvere, utgenamen Marien Magbas 
Ienen und Laurentii dage, welkere men holden Schal, alfe fe 
famen, ') famt Pafchen, Pinrten alleine mit dem mandage, fünber 
Winachten mit tween bagen und Michaelis und Marien ver 
bordiganginge ") dage, item be Hemmelfartbag unbe der bode⸗ 
ihop Marien und der reininge ofte lichtmiffen Mariendag, alfe 
fe famen in dem Talendere, item be bort Johaunis Baplistee, 
Circumeisionis und Epiphanige, dat id de achte dag ber bort 
Chriſti und billigen Dre Köninge dag; alle de andere feſtdage 
bigelegt ut erer egen autoritäten und befele bes düvels, bar fe 
mebe befeten fint, alfe if mi befürdte., Gabe alwelbich iß alle 
bin? befant; de mag uns vorlenen fine gnade nu und hirnas 
mals na finer grundlofen barmberticheit! Amen. 


Mair. Item tovdren an dem bonnerendage in dem Pinrten beft 
Bugenbagen dat befchidet ») und befchaffet na finem wolgefal 
mit dem rabe und börgeren, bat be guden heren in dem kloſtere 
to fante Johannes fint vorwiſet nt Öreme Tioftere dorch bern 
Peter van Spredelfen und Ditmar Kolen, ratimannen, 
famt velen börgeren ut allen Tafpelen darto gefüget, fo dat fe 
one hebben frig gegeven darut to gande und in bat grame 
flofter to gande, welfere do nicht wolden in be warlde gan und 
yorlaten ore kappen, fo itlife, alfe vif olve perfonen, alleine bebben 
sefaren to blivende in den kappen, welkere fint gebrocht to 
fante Marien Magpdalenen kloſter. Dar leven fe na öreme 
eigen willen, eten und brinfen und befummern fif gar nichtes 
mit Gades benfte, fo if vor ogen gejeen hebbe. Und darna fint 
noch twe geweſen manf den fmarten mönnifen, welfere of hebben 
utgetagen dre fappen famt dem guarbian °) ber grawen boven 
mit ?) anderen mönnefen, und itlife fint in be flat gegan to 


1) ſcholde, — kümen 2. =) bergaming 2. ") geſchichet 1. °) gar- 
bejan 1. P) und 2. | 





665 


denſte und van ben borgeren, to ver Tiften gelaren, hebben fe 1529. 
enifangen X gälden, bar möchten fe fil mede behelpen. Overſt 
de prior des kloſters to fante Johannes beft ſil chriſtlik ge- 
ſchicket und heft nicht willen verlaten bat Tlofler und be flötel 7) 
bes Foflerd van fil to gevende mit willen, junber be wolbe 
finem eve, Gabe und finem overſten und bröberen des Flofters 
gedan, nöge bon und na finem vermöge befchermenbe finen 
Bades denſt to verweiende, overſt dorch bedeende ber radeslüden 
ſamt den borgeren hebben fe öme weldichliken alle fine ſlötele 
van der fibe gegrepen und den guden prioren ) weldichliken bi 
finen armen gefnepen, ut dem kloſter geſtöt und vormwifet, bat 
barmeliten togegan 186. Got alweldich mag und 9 wart it wol 
firafende fin to finer tit! Düffe prior is upgereifet na Spire 
to dem rilesdage ut vorefdinge bed kaiſers. Vele chriſtlile 
förften und flede fint bar vorgabert geworben; bar wert be fine 
walt, de dme leider to Hamborch gefcheen is, beflagende. Got 
alweldig wil behülplit fin den rechtferdigen! Amen. 

Darndgelt am achten bage na dem manbage ) to Pinxten mai. 
ofte na der billigen drevaldicheit ) dage, na”) XII fhlägen na 
middage, heft Bugenhagen famt finem anhank in dem kloſter 
to fante Johannes eine fchole angerichtet, dar. men fchal leſen 
den finderen grekes und hebräiß, Dede leider nowe weten Johannes, 
quae pars? und nein latin Tönen fprefen. So hebben fe eine 
grote boerheit angeftellet na minem verflande; wes de ende 
ſchal fin, da ſchal mi na verlangen, wellere, if Tate mi bedünken, 
nicht Tan gut fon; angefeen, dat”) dat anbegin und bat middel 
nicht gut id geweft, fo mag me) wol marken ben ende. Got 
wil alle ding fchiden na finem götlifen willen und vorlenen und 
finen freven! Amen. 

Darndgefl am dage Petri und Pauli apostolorum heft eitt Zuni 2. 
erfant rat ut angesende ber börgere und der böfen prebicanten 
der lantlöpere und serlopen mönnifen, geefchet Taten be ganze 
Hlerefien, utgehamen bat”) capittel, uppe bat rathuß, und hebben 
de borgermeifter her Hinrik Salzbord und meter Johan 


*) flötere 1. 7) welbichlilen — prioren feblt 2. °) mag und 
feblt 2. ) am manbage na bem 8. bage 1.) bresalbig 1. 
H um 2. "bat fehlt. D)ener 2. H bdit 2. 


566 


1589. Wetten bat wort hebbende, do ter ”) tit vorgegeven, wobane ) 
wife de rat famt ben borgeren wolde hebben ber prefteren öre 
memorien und confolatien na ören dode in de kiſten, to fobende 
be arme lübe, if mene, be predicanten to berifende ?). Dar 
de prefter fer bart webber up antwerbeben, fo bi fif nicht en⸗ 
badden de macht fodane to vorgevende, wes hirnamals ören 
nafolgeren möchte billiglifen tobehören, und bar fe af leven 
moften. Ok hadden be preftere den ) meiften beel örer memo⸗ 
rien, befündergen de confolationen, ut Örem bübel gemalet, famt 
anderen heren und förften und framen lüben, be öre ewigen 
memorien wolden baraf geholden hebben. Und de arme preflere, 
welkere orplichtet weren dem altar to denende, feholden of billiges 
liken lonende ?) fin van ben almiffen der altaren, und en frame 
lübe gegesen hadden na utwifinge der gefchreven rechte, mit veler 
ummeftendicheit dorch mefter Hinrich Vaßmari brepelifen vor 
dem erfamen rabe vorhalet. Darup na velen ratflagen und 
wedderreden, e) an beiden part I gefcheen, beft ber Hinrik 
Salßborch, borgermeifter, ut bevele des rades und ber bör⸗ 
geren geantwerbet fer unbefchebelifen 9 na minem verflande: „Gi 
beren, wat wille gi vele hinder dem buſch holden ofte brukende 
fin juwe römeſche ſtücke? Wete gi nicht unde feen vor ogen, 
Dat de ſtene uppe der ftraten, de feen juw an, und be kindere 
in der wegen, be mögen jum nicht liven und de ropen aver 
juw und juwe boverie und fchalfheit: Wi willen de *) nicht lenger 
liven. Hirumme rade if juw to dem beten, up dat gi mit uns 
und wi mit juw mögen ') famt unfern börgern rouwſameliken 
und ") in freve leven. Gevet na und fit tofreden, dat juwe 
memorien und confolatien, wo gi fe nömen, na juwen dode 
mögen gegeven werben in ber armen kiſten, wente vigilien und 
feelmiffen willen nicht mer gelvden, fo gi vaken van boctor 
Bugenhagen und anderen prebicanten verftänbiget fit: hirna⸗ 
mals wenn be lene verlenet werden, bat de fchollen alleine bebben 
brufinge des corporis und vente, dar dat h upgeflichtet is.” 


:) to ber 2. °) wobaner 2. 2) berifernde 2. °) eren 2. 
4) Ionende 2. °) webber ratfchlagen 2. °) yarten 2. ©) beſche⸗ 
dentlik 2. *2) juw 2. ') mögen fehlt 2. *5) is 2. dir 2. 


567 


Na velen drowreden und undhriftlifen antworbe fint de pres 1529. 


flere gedwungen, ») natogevende na dren begeren, fo verne fe 
dachten binnen Hamborg to blivende. Dat wort Öne Mar 
vorgeftellet ut der poorten to wilende ofte na ereme begerte 
natogenende, edder fe wolden darto bi drem levende, dar ”) fe 
weten und nicht nageven, alle dre gübere und rente to befatende 
und antotaftende fin. Wes fcholden denn be guden beren leuenbe 
fin? Hirümme hebben fe nagegeven, uppe dat fe möchten der 
memorien und confolatien de tit eres levendes brufende fin. 
Nichteö to min °) fe hebben daraf protefteret, dat fe wicht konden 
vorgeven de rechticheit erer patronen der lenen, ») be fe ön vers 
lenet hadden. 

Dar antwordet wedder up de borgermeiſter: Dat leien ſe 
wol ſcheen; fe wolden dar of wol to trachtende fin to ben tiden, 
wann be lenen vorlebdiget worden, Hirmede fint be preftere 
afgeicheben van ben erfamen rabe und borgeren, und vele van 
ben börgeren ucd rabeöperfonen in de vüſte gelachet, dat fe alle 
ding na dreme begerte fo erlanget bebben. Got alweldich wil 
türen der welt na finen gbtlifen willen, dede is ein belerer 
aller Barten! Amen. 


=) gebrungen 2. ") wenn 2. °) Nicht deſto min 2. ?) leben 2. 





568 


XIV. Kurzer Bericht eines Papiſten über 
Die Neformation zu Samburg. 


Anno 1528 am avende ber billigen junffrouwen Barbaren 
hebben itlite börgere, ermwelt unde vororbnet Man bem ganzen 
hupen fegen dem rat unbe ane vulbort ber wittigfien börgere 
van Hamborg, under ut eren egen vornement ſik vorgadert. 
To grot vordarf, alfe to fruchten id, — Got alweldich möte it 
afferen to langen jaren! — der erentrifen fiat Hambord 
bebben fe entferet dem erfamen rabe jegen Michaelis vorgangen 
be enpellen des groten Hilligen Geftes und. aller erer berlicheit 
unbe frigheit unde privilegien, dorch underfettinge itlifer hovet⸗ 
lüden der ) börgere famt itlifen ut dem erfamen rade, fo denne 
vorgeftellet, benömetliten mefter Johan Wetten, her Zohan 
Rodenborch, her Dtto Bremer, ratmanne, Harmen 
Soltaw, Joachim Moller, Cord Goldener, Götke 
Moller, Clawes Rodenborch, Joachim WBullenwerer, 
her Diederit 9 Bodeker, ein vorlopen mönnik ut ſante Jo⸗ 
hannis clofter, welfere fit leet vertruwen eine vorlopen junkfrouwe 
ut dem cloſter to dem Reynebeke, x. ſamt eren anhangeren 
ber kiſtenlüden; ver fint in allen baven hundert und wwintig 
perfonen. Düffe hebben na örem vornement unde egen gewalt 
den gadesdeenſt darſülveſt bigelecht, fo fe of in anderen karken 
borch erer prebifer underrichtinge hebben bigelecht, und in ver 


2) hofläbenber Wörgerm 1.2. >) Hinrich 2. 





569 


capellen hebben itlife altare genplifen vorflöret, unbe bevbefleben 1508. 
dar ) wedder gebuwet unde beflemmet; unde in andere karken 

ut den altaren ven fieen gebraten, var bat hilligdom was inne 
befchlaten, und dar wedder ingefetiet fleddermüſe in fpotheit ber 
bifchoppen, de de altaria hebben gewyget und confecreret, unbe 
dem gemenen volfe wyß gemafet, dat je dar fobane beeften inne 
gefunden hebben, und de düvel were darin beflaten geweſen. 

Darna am dage Thomä apofloli deffülveften jares hebben De. 2ı. 
itlife boven und fcheife dorch ere underfettinge vorfidret in dem 
dome dat altare midden in der karken under mibbebag, unbe under 
der vigilien unde vesperen verftbret mit afbretinge itlifer ümmes 
ſchriften, gehouwen in mißing uppe bat graf der junferen van 
Schawenborch. Welkeren of tofumpt datſülveſte altare, dar fe 
to beſtebiget ©) hebben itliten vicarien, unbe barbeneven noch 
ein altare, wellere of denſulveſten heren unde junferen unbe ben 
beren san Holften tofamen, welfere sioleret und fchamferet fint 
gewerben, *) alte frafinge des erfamen rades, dede leiver mede 
borch de fingeren fegen, bat men de tafelen, mit itliken gelte 
blöden ut der erben gegraven, hebben neddergelecht unde weis 
bichliten afgeworpen hebben. Got beter’t! Welfere ane frafinge, 
fo to befrüdhtende is, nicht vorblivende wart fon. j 

Darndgeft im jare 29 gegen Jacobi heft Got alwelbich 1020. 
gefant eine greslike Iranfheit aver de flat van Hambord, u* 
weitere was be ſwetende füfe, dede is in negenley underſche⸗ 
dinge. D Welle begunde, alfe de fchipper Hermen Evers 
quam ut Engelant jegen Jacobi mit velen jungen gejellen. 
Daraf flörven fnelliten ') in tween dagen wol 12 perjonen, 
dede bevelen in ver fule, weltere t0 Hamborch unde in anderen 
landen was unbelant gewefen, fo dat neen ") minfche levede fo 
olt, de der Tranfheit gelifen gedacht hadde, fo dat do vort na 
dagelikes florven aver de ganze flat in allen cafpeln by 40 unde 
60 minfchen, fo dat dar vele hundert ane ſtorven, er men ber 
ſuke legenheit ut den engelfchen vorftan hadde und ut benjennen, 
de in Engellant of vaken in der krankheit darinne gelegen hadden. 


°) ba2. °) beflellet 2. °) geworben fehlt St. ") fulliten 2. 
5) men 1. 


12) &.60, 286 und 426. 


570 


1689. So dat van Jacobi wente der ©) Hemmelfart-Mariendage weren 

915. verſtorven bi 1400 minfchen, fo men verftendet wort van ben 
sorfoper® der farten. Welkere was bermich antofeenbe, dat 
twifchen 24 flunden een was Tewnif *) ofte boet, de fil nicht lete 
vorwachten, fo bat Öne be wint nicht anweide. Wan bat vorfeen 
wort, bat fe de benbe oder vote ut“) der beden firedenen, fo 
weren fe dot unte worden !) fwart aver allen live alfe eine 
Tale, unde vele blöbden ) und fiunfen fo, bat men fe vort to der 
erbe befteven mofte van grotes flanfes wegen. Got alweldig 
wil finen toren van und wenden und Teren, !) ben wi verböret 
bebben, dorch finen bitteren doet und fine gruntlofen barmbers 
ticheit! Amen. 

1581. Anno 1531 =) ') jegen Michaelis hebben de vorftenbers be 

Eryitr. eapellen Elementis, to dem Schare gendmet, vorftoret, ſamt 
den anderen Tiftenlüben unbe etlifer binnen rades unberfettinge, bes 
nometlit ber Johan Wetten, börgermeilter, Joachim Moller, 
ratman, famt drem anbange, van büfler capellen gemalet ein 
bäffenhuß und alle altaria bal gebraten und geußliken vorſtbret. 
Got beter’t! 


c) bet to 2. 9) levent 2. *) ut fehlt 1. °) worben fehlt 2. 
i vnll blebderen 2. 7) toren 1. und Fern fehlt 2. =) 1535 
in 2. 
2) ©. 429 und Note 5. 


571 


Humerfungen 
zu den Berichten des Stephan Sempe und 
Dr. Joh. Moller. 


Ber Anfang des Berichtes von St. Kempe und einige 
foätere ben hiſtoriſchen Gang der Kirchenreformation zu Hams 
burg erläuternde Stellen ſtimmen fo wörtlich mit den besfalfigen 
ausführlidgeren Nachrichten in der obigen Chronik bes B. Giſeke 
S. 50 ff. überein, daß wir beide demſelben Verfaffer zufchreiben 
mäflen. Sp wie Stephan Kempe fih in bem vorliegenden 
Berichte als den Verfaſſer Fund giebt, fo bezeichnet ber Ver⸗ 
faffer jener wörtlidy übereinſtimmenden Nachrichten fih und einen 
anderen als deren urfprünglichen Erzähler. Die Darftellung der 
legteren ift populärer und enthält einige fehr anziehende nähere 
Umfände über den Sranelscaner Johann Wivenbrügge, D 
über die Verhandlungen der Bürger mit dem Oberen der Frans 
eiöfaner im Marien Magbalenen Klofter u. a., welche derſelbe 
Berfaffer vielleicht zuerft in feiner Hauschronik oder für feine Mits 
bürger verzeichnete, aber fpäter in bem für ein größeres Publis 
eum, außerhalb ver Ringmauern feiner Stadt, zur Rechtfertigung 
gegen die. von ben Fatholifchen Geiſtlichen ausgehenden Ent⸗ 
ftellungen gefchriebenen Berichte des Herganges der Reformation 
in Hamburg abfaßte. Daß in B. Giſeke's Chronik noch andere 


i) Ich bemerfe hier, daß der Rame des Joh. Widenbrugge auf Jam: ” 
burgifchen Urfprung oder Berbindungen pinweifet. Diedrich Wy⸗ 
denbrugge war Vicarius perpetuus zu St. Nicolai 1479, fiche 
Gtaphork I. 476. IV. 487, 1480 Domperr, 1504 Senior Capituli 
f. daſelbſt IV. 436. 1.2. ©. 141. Bon feiner geiftlichen Stiftung f. Ham: 
burg. milde Stiftungen S. 120. 





572 





Aufiäge von St. Kempe ſich finden dürften, habe ich fchom in 
der Einleitung zu bemerken gehabt. Ich Tann daher Fein Bes 
denken tragen, jene Stellen ver Chronik als den urfpränglichen 
und alfo als einen guten und in Ermangelung “älterer Handſchrif⸗ 
ten des Kempe'ſchen Berichtes als deſſen befien Text anzufehen. 

©. 479. Ueberfährift.. . . mit Tülen und fpeten fin 
averwunnen. Daß den GSoangeliſchen diefer Vorwurf gemacht 
it, wiederholt Kempe unten ©. 520 und 521. 

8.479. Mag. Ordo Stemmel. Stiuel ift eine Taum 
erflärliche und burch die Uebereinſtimmung des Namens mit ben 
beften befannten Handfchriften der Tratziger'ſchen Chronik von 
Hamburg no rätbjelhaftere Entfteflung der Handſchriften für ben 
richtigen Namen Stenmel, welchen unfer Mag. Orbo als Bes 
fiter eines Lehne an einem Altare I. S. Magni in Summo in einer 
noch vorhandenen Original⸗Urkunde v. 9. 1514 Mai 14. über 
eine Rente feiner Bicarie aus Ditmarfchen führt. Auch Die hoch⸗ 
deutsche Form Steinmeel fommt 1525 vor (Staphorft II. 320). 
Ordo Stemmel als Befiker ver Bicarie II. ad altare XI” Virginum 
nennt ihn fhon Das Viſitationsbuch des Albert Crantz v. J. 1308. 
Denfelben Namen in ver weicheren nieverfädkichen Yorm trägt er 
als Inhaber der zmeiten Bicarie am Altare St. Bincentit, ) und 
Stemel hat die unten näher angeführte lirkunde v. 3.1521 Mai 15. 
Szenen bat auch ber Secretarius Rigenberg in feinen Berfen auf 
ben im Jahre 1528 erfolgten Tob des Mag. Ordo Stemmel. 
So wirb er auch aufgeführt 3. 3. 1521 in der Lille der Birarien 
des Brotkaufes im Dome bri Stapborfl. IV. ©. 284 (wo 
verdruckt: Stammel). Wäre fein hochbeusfcher Name Stivel une 
fein Wappen ein Stiefel gewefen, wie fpätere Heraldiker geſagt 
baben, fo hätten bie Nieverfachlen ihn Stevel genannt. Viel⸗ 
leicht iR au Stemel, Stewel, Steel, Stivel geworden. Da 
er auch Beſitzer der von Segeband Stoer geflifteten Bicarie 
vom Altare St. Bincentii, der fogenannten Vicaria thealegicalis, 
war (Staphorſt II. 480), fo wirb er, wie Ed. Meyer Ge- 

schichte d. hamburg. Schulmefens ©. 113 bemerft hat, zugleich 
das Amt des leotor secundarius beileidet haben, Sein Bor- 


») Stapbork a. a. O. Th. I. ©. 490 und 49, Sthenmel daſelbſt 
©. 841. 


- 578 


gänger nicht wur in biefer Stelle, fondern auch als Pfarrer au 
der St. Katharinen Kirche war ber 1517 Mai 15. verfiorbene 
M. Albert Trempe, |. Meyer a. a.O. S. 113463. Das 
Sehr 1521 führt Kempe als dasjenige an, in welchem Stemmel 
juerfi lebhafter gegen den Ablaß und den ſchlechten Wandel der 
Griſtlichen predigte und aud feine Borlefungen im Lectorate zu 
biefem Zwede benupt haben wird. Doc haben ihn dieſe Anſichten 
nicht abgehalten, neh am 15. Mat d. 3. eine noch vorhandene 
Berembarung mit ben Bicarien gu St. KRatharinen, der Brüber- 
Schaft U. 8. rauen und den Borfiebern des Lobes 1. L. Frauen 
über biefen Theil des Mariendienſtes abzuſchließen. 

S. 480. Die Borftänder des Kloferd waren Laien, 
welche die Verwaltung der Baulichleiten des Kloſters und ber 
übrigen Habe deſſelben führten. Im ven lateinifchen Urkunden 
beißen fie provisores, procuratores fratrum minorum, und fcheint 
einer berfelben gewöhnlid, ein Rathmann, ein zweiter ein anderer 
Bürger geweien zu fein. In einem Auflage über die Gefchickte 
der Minsritn zu Hamburg werbe id mehrere derſelben näher 
nachweilen. 

Stephbanus Kempe. Ueber ihn vergleiche oben bie Eins 
leitung. 

— 3.15. lögenden, ein nicht ungewöhnliches Wortfpiel 
für Legenden. 

©. 481, 3. 2-8. den gemenen man — gefecht wers 
ben. Faſt diefelben Worte f. oben S. 52 3.6 v. u. bis zur 
legten. Ebendaher bi S. 53 3. 2 find die S. 481 Note h 
nur in Hſſ. 6 u. 7 noch vorhandenen Worte: Den fe de... 
fkunden ... 

Johan Engelin, auch Enghelink, Profeſſor und Doetor 
der Theologie, ſeit Ende 1519 lector primarius zu Hamburg. 
Daß er zu Hamburg geboren fei, if ein in biefem Halle durch 
die obige Chronik nicht beflätigter Zuſatz der Hſſ. 5 u.6. Er 
warb zu jenem Amte erwählt nach dem im Jahre 1517 er⸗ 
folgten Tode ded Dr. A. Crank, und finden wir ihn, ehe er Dies 
felbe antreten Tonnte, im Augufi 1518 gu Magdeburg. Ben 
feinem am 14. October 1525 erfolgten Tode f. oben ©. 482, 

Henning Kiffenbrügge. Zu Anfange des Jahres 1518 
empfahl der Herzog Friedrich zu Schleswig bereits denſelben, 


574 


welchen er als Dortor und Domberen zu Schleswig bezeichnet, 
zu ber erlebigten Rertur und bazu gehörigen Präbende im Gas 
pitel zu Hamburg, ) worauf jedoch nicht eingegangen wurde. 
In einem Dorumente vom 29. Januar 1519 bei Ed. Meyer 
a. a. O. ©. 438 als „Artium et decretorum doctor“ bezeichnet, 
fowie als Pfarrherr zu St. Nicolai, ftarb er 1524 April 23. 
als jüngſter Domberr zu, Hamburg. 3 Erpold Lindenbrog bei 
Staphorſt I. 2. S. 221 führt ihn als Inhaber ber von Joh. 
Pinnenberh im J. 1449 geftifteten Heinen Präbenve nach Herrn 
Johannes Moller, dem Nachfolger des Dr. Joh. Moller an, mit 
dem Zufaße: ascendit ordinarie 1541. Um biefe Würde zu er- 
halten, zog er vor, auf das Pfarramt zu verzichten. Legiſte 
ward er gelegentlich genannt als Doctor des canonifchen Rechtes. 
Als eifriger Verfechter des Papfitbums war er mit Dr. Engelin 
fhon 1522 gegen den Franciscaner Job. Widenbrugge aufges 
treten. In dem Bertrage des Rathes mit den Geiftlichen v. I. 
1533 Febr. 8. flebt fein Name unter den damals zu Hamburg 
refipirenden Domberren, welche venfelben abfchloffen. Seit 1539 
oder früher vereinte er mit dem Schledwiger und dem Ham⸗ 
burger Canonicate auch das Decanat zu Bardewyk. Er ftarb 
154. ©. Staphorft I. 2. ©. 706. 

Doctor Henricus Went, Dominicaner, erfcheint bei uns 
feit 1523. Irrig bat Staphorft IL. 1. Borrede ©. 40 ihn als 
Prior des St. Johanniskloſters zu Hamburg bezeichnet. Dieſes 
Amt befleivete 1517-26 der frühere Lefemeifter in jenem Klofter, 
Zohan Ratkens. Daß er in deſſen Stelle als Lefemeifter 
gerüdt ift, wird durch feine Doctorwürde, fowie durch bie im 
unferen Jahrbüchern ihm gegebene Bezeichnung als Iheologus 
höchſt wahrfcheinlih. Auch Joh. Moller nennt ihn nicht Prior, 
berichtet aber, wie er fpäter nach Lübeck gereifet, wo er zu einem 
Prädicanten angenommen fei. Als folder wird er auch von 
Joh. Moller erwähnt, und mag er zu ben vier Präbicanten 
gebört haben, weldye nad der Stiftung bes Joh. Fritze vom 
3. 1408 häufig zu predigen und mit dem lector primarius zu 
bisputiren hatten. Der Gegner der Eoangelifchen zu Stralfund, 


1) ©. die drei Briefe des Herzoges bei Ev. Meyer a. a. O. ©. 480 fi. 
2) Staphorſt a.a.D. Th. II. ©. 348. 


575 


Dr. Otto Bent, welcher 15233 viefe Stadt verließ. ©. Berd- 
mann's Stralfunvder Chronik S. 31, Barthold's Gefchichte 
von Pommern. Doch war er der Henricus Guenth, Theol. 
Dr., welchen Henricus Aquilonipolenſis zu einem der vier 
Schiedsrichter über den poetiſchen Werth feines Werkes: De pri- 
mordiis urbis Lubicanae ernannte. (Meibom SS. rer. German.) 

Auguffinus van Getelen, ein Dominicaner, beffen 
Aufenthaltes in Hamburg anderweitige Nachrichten vor biefer 
Zeit nicht gebenfen und deſſen Name fi aud nicht in Joh. 
Moller's Berichte findet. Wahrfcheinlih war fein fefter Aufent- 
balt im Klofter zu Rüneburg, wo wir ihn zuweilen finden. Hier 
war er jebenfalld in Verpflichtungen zu dem dortigen Propfle 
von St. Johannis getreten, ald 1525 Nov. 23. der Rath von 
Hamburg den von Lüneburg erfuchte, ihm wegen bed nad Dr. 
Engelyn’d Tode eingetretenen Mangeld an einem beſſeren Prä- 
bifanten den Frater Auguſtinus — dat gemene voll van erbom 
vnde egener vorfate aftowendende — durch feine Berwendung 
bei dem Propfte auf fechs oder neun Monate zu überlaffen. 
Mittler Zeit hoffte man, daß „deſſe itzlopiſche dwalynge to beteren 
wegen und wy mit einem doctori theologie vnde bederueren pres 
difern mogen beforget werben mit ber hulpe des almechtigen“. 
Die Erlaubnig muß nicht gleich ertheilt fein, denn aus berfel- 
ben Stadt Tüneburg erließ er am 15. Mai 1526 eine Schmähs 
fhrift gegen Bugenhagen, betitelt: „Webber erdichteven fendes 
brief Im namen von Joh. Puggenhagen vthgeghaen Antwort 
Auguftin van Getelen an den erbaren rath to Hamborch“. 4. 
MWahrfcheinlich bezog fich diefer von ung nicht mehr aufzufindenbe 
Drud auf Bugenhagen’s Aeußerungen gegen einige Mönche 
zu Hamburg in deffen 1526 zu Wittenberg gebrudter Schrift: 
„Ban dem Chriften loven vnde rechten guden Werfen... . . 
An de ehrentryfe ſtadt Hamborch.“ Diefer Schrift war auf 
ven legten Blättern ein Schreiben an Er Auguftin Setelen ans 
gehängt, ein Schreiben, weldyes ihm nothwendig fcheinen mußte 
gegen einen Präbifanten, bem er unter anberm vorzumwerfen 
hatte, daß er das num gebrudte neue Teftament auf dem Predigt⸗ 
ftuhle geläftert habe: „eyn nyen teftamente, eyn ſwynsteſtamente, 
eyn duvelſch teftamente”! Bugenhagen fah ſich veranlagt, ihm 
im Sabre 1528 zu antworten in feiner Schrift: „An de Erent- 

97 


576 


rife Stadt Hamborch, eyn brief Joannis Bugenhagen 
Pomers weder be logene dorch ein ſchandbork, ſinem erſten befe, 
dat he an de Hamborger gefereuen babbe, vpgelecht.“ Witien⸗ 
berg. 4. Einige Handſchrifien des Auguſtinus Getelen waren 
in der Reſeniſchen Bibliothek zu Kopenhagen vorhanden. 
Auguftin von Getteln, ver 15238 gleich dem hernach gu er- 
wähnenden Bicerertor an St. Petri, Friedrich Henninges, nad) 
Rlineburg zurüdgegangen war, mußte auch biefe Stabt vers 
laffen,*) während ver legte das Abenpmahl unter beiverlei Gefalt 
ansptiheilen begans. Bei feiner Partei wußte er fi noch läu- 
gere Zeit geltend zu machen und wird ald Auguflinusd von 
Betelen, Licentiatus, unter den Begleitern des Erzbilchofes 
son Bremen, Chriftspher, auf vem Reichötage zu Augoburg ) 
und 1532 März 25. als zu Burtehube verweilend genannt. 
Henricus Rendsborch. Auch diefer Tommt vor biefem 
Sjahre 1523 nicht vor, doch 1527 und 4528. Moller oben ©. 
548 und 554 bezeichnet ihn als den Subprior der Dominicaner. 
Mag. Frederic im Dome. Aus Moller's Berichte ©. 548 
erfahren wir feinen Gefchlechisnamen Vulgreve und daß er aus 
Dithmarſchen gebürtig. Als Inhaber einiger Bicarien am Al- 
tare St. Feliciani bezeichnen ihn die Bifitationsbücher des Capi⸗ 
teld.”) Auffallend iſt e8 feinen Namen an der Spitze einiger 
- anderer angeblider Geiſtlichen Casserti clerici) zu entbeden, 
welche im Jahre 1523 beabfichtigten, mit den Kirchgefchwo- 
renen zu St, Petri, Katharinen und Jacobi neue Schulen in 
Hamburg zu erridten zum Nachtheile des Domfcholafticug, 
and deshalb nach Rom citirt wurden. %) . Nachdem er Hamburg 
verlaffen, weil er nicht widerrufen wollte, wurde er vom Droften 
zu Pinneberg, auf Anforderung des fehr päpftli geſinnten 
Grafen Jodokus von Schauenburg, ald Präpifant ange 
flellt. Später erlangte er durch Begänftigung des Erzbiſchofes 
von Bremen Chriftophgr und eines Bremer Domberrn eine 
Bicarie und ein Prebigeramt zu Verden.) Doch 1532 März 25. 


1) Bertram Lüneburg. Reformations-Hifforie &.59 Had. Hamelmann 
Geſchichte der Reformation im Herjogtpum Lüneburg ©. 901. 

*) GeorgilCoelestini Historia Comitierum anno 1590 Augustae ce- 
lebratorum. Fraucf. ad Oderam 1597. T.-IV. fol. 128. 

») Stapborſt a. a. O. Th. III. S.491. 492.621. Vergl. S.841 5.3. 1538. 

% Ed. Meyer a.a.D. S. 309 ff. 

9) Moller’s Beridt. ©. 555. 


877 


xichtete er aus Harſeveld sin flehentliches Shreiben an ben Rath 
won Exlaubniß zur Rücklehr nah Hamburg. Gr beziebt ſich Dabei 
auf Urbannß Regius und — Auguftin Getel. 1537 findet fid 
bein Name and unter ben Commendißen in St. Katharinen, 
fowie St. Nicvlai. 2) 

Meg. Mattbäus CR. aber 9.3, Kirchherr unter der 
Kluft d. h. der Crypta ober Grafitlirche unter bem Dome, wird 
ar ſeit Den Reformationsftzeitigleiten genannt. Er wird hem 
4544 verſtorbenen Eggehard van Stöden in biefem Amte ge⸗ 
folgt fein. Da er doch eine Vicprie im Dome hefeflen haben 
pärfte, fo ſcheint er dar A546, 1593, 1535, 4537 vorlammenbe 
Meatthens Hale ‚geweien zu fein, |. Staphorſt J. 2. ©. 398. 
M. ©. 844, gegen welche Bermuthung jedoch ſprechen möchte, daß 
1524 Ron. 2p. Matthrus Hale gls Notarius publiqus ‚vorkommt, 
falls ‚en nicht ‚fpäter das Pradigtamt ‚arhalten. Aus Hamhurg 
verwiggen ‚ging er nach Tühg, wo er won dem Kirſchherrn an 
V. L. Frauen Kirche, Johann Rode, ald Capellan angenommen 
ward. Auffallend iſt es, daß ohgleich Kempe und Moller beide 
dem Kirchherrn ‚unter der Kluft ven Namen Matthäng gehen, 
Die obige Chronik ©. 50 denſelben Hexrn Jacob Kröger 
zennt. Die Jährliche ‚Geftalt des ‚Hamburg. Prebigtamts hei 
Staphorſt Th.1U. 1. Anhg. S. 6 führt-unter ven evangeliſchen 
Predigern z. J. 4527 den Matthäus Kröger on, welcher 
Alters halber abgedankt habe. Janſſen Ausführl. Nachrichten 
©. 114 nennt denſelhen jedenfalls richtiger unter den. katholiſchen 
Geiftlichen zu St. Jacohi. ES erſcheint dagegen ein Jacob 
Krögher unter den Vicarien zu St. Nicolaus. (Staphorſt III. 
©. 843.) Wir fehen hier ben Urfprung von Irrthümern, deren 
vollige Aufllaͤrung noch genauerer Angaben bedarf. 

Nag. Hön ricus Schröder.:CSartor), -einer.der vier Dom- 
prediger, iſt ans Taum: weiter hekannt. “Er findet fih 1523 ‚unter 
den älteren Vicarien zu St. Nicolai. (Staphorſt TIL 842.) Eine 
andere Bicarie befaß er im Dome am Altare St. Erifpini und 
Erifpiniant im Jahre 1515. (Staphorſt 1.2. ©. 329. IH. 606.) 
Vielleicht ift er derſelbe, welcher eiwas fpäter als Henricus 
Sartorius, Scholafticus zu Schwerin, aufgeführt wird (Stap- 
borft IL. 624.) bei verfelben Vicarie am Altare St. Magni, 


1) Staphorſt II. SG. 22. 88. gie 


578 


wo der Inhaber 1508 und noch 1523 Hinrieus Sartorie 
heißt. CStaphorft I. 2. S. 330.) Moller und bie Chronif oben 
S. 50 nennen ihn unter den Berwiefenen, während Kempe 
berichtet, daß er freiwillig, weil er nicht widerrufen wollte, den 
anderen nachgezogen fei. 

Mag. Joachim (Johann) Biſchbeke, ein Ditmarfe von 
Geburt, wird bereits 1508 als Inhaber ber dritten Bicarie am 
Altare St. Simeonid und Judae aufgeführt, feit 1515 Prieſter 
zu Crempe, ”) hatte er fih für Luther erklärt. Daburd war 
das St. Katharinen- Kirchfpiel vermocht, ihm das durch Orbo 
Stemmel’8 Berzicht im Jahre 1525 erledigte Paflorat an ihrer 
Kirche zu übertragen. Nach zwei Jahren mußte er wegen feiner 
Dertheidigung des Papftthumes auch diefed Amt aufgeben. Cr 
bat den Vertrag bed Raths mit den Geiftlichen 1533 Febr. 8. 
nicht unterzeichnet, doch fteht fein Rame in der Lifte der Vicarien 
zu St. Katharinen vom Jahre 1537. CStaphorft IIL 21.) 

©. 482. Bartold Moller, einem angefehenen Hamburger 
Gefchlechte angehörig, des Lütke Moller Sohn, war fchon 1485 
nach Roftod gegangen, wo er eine fehr ehrenvolle Stellung ein⸗ 
nahm. Als Humanift ift er viel gepriefen, auch felbft in einem 
Gedichte des Ulrich von Hutten. Die nad) des Albert Crang Tode 
gefchehene zwiefpältige Wahl zum Amte des Lector primarius in 
Hamburg veranlaßte ihn, auf daſſelbe im Jahre 1519 zu ver- 
zichten, und als er anftatt des Dr. Enghelin 1526 zum zweiten 
Male zu dieſer Stelle erwählt war, trat er biefelbe freilich an, 
fonnte ſich aber nicht den Tutherifchen Anfichten fügen und Tehrte 
im Jahre 1528 nach Roſtock zurüd. 2) 

Doctor Johan Moller f. oben bie Einleitung. _ 

M. Zohan von dem Mere, vermuthlid ein Hamburger 
von Geburt, ®) welcher Artium magister et theologiae bacca- 
laureus zu NRoftod, 1518 Theologie lehrte, 1520 Logik.) Er 
wird zur Sippfchaft der Rathäherren Otto von dem Mere ges 





1) Rordalbing. Studien Th. I. S. 129. 

2) Ed. Meyer a.a.dDd.S.78flgd. Ausführliches über ihn hat Krabbe 
‚Die Univerfität Roflod. ©. auch (P. U. Moller Dr.) die hambur 
giſche Familie Moller. 

3) O. Benecke in der Zeitſchr. für Hamburg. Geſchichte Th. II. S. 362. 

%) Krabbe a. a. O. S. 322. 327. 345. 





579 


hört haben, doc iſt der Grab ber Verwandiſchaft nicht nach⸗ 
zumeifen. j 

©. 484. Johan Zegenhagen aus Magbeburg, über 
deſſen frühere Berhältniffe |. Rathmann's Gefchichte der Stadt 
Magdeburg. Th. III. ©. 338. 351 u. 449. Ueber feine Erwählung 
an St. Katharinen⸗Kirche 1526 im Januar und ſodann im Sep⸗ 
tember zum Paftorate an St. Nicolai f. ven Auszug der jebt 
nicht wieder aufgefundenen Hamburger Ehronif Mf. in der fünften 
Beilage in Staphorfi a. a.D. V. ©. 96-99. Was dort über 
Berbandlungen der Bürger mit dem Rathe über die zweite Wahl 
gefagt if, flimmt zum guten Theile mit dem noch auf dem 
Stadtardive vorhandenen, von mir demnächſt abzubrudenden 
Protofolle über jene überein. 


©. 484. Hinrich Sendenhorft, der Capellan zu St. 
Nicolai, ift felten genannt, zuerft 1523 als ver Jüngſte zu ben 
Memorien in St. Nicolai. Staphorft II. S. 843, Er ſcheint 
durch Viſchbeke verleitet zu fein, vemfelben zu folgen. Er befaß 
eine ber Vicarien in der Capelle am Altare der Clifabetb und 
Brigitta zu St. Ricolai (Staphorft II. 665.) Es findet ſich 
fein Name unter ben Geiftlihen und Bicarien, welche dem 1533 
Febr. 8. mit dem Rathe gefchloffenen Bertrage beitraten, und 
noch 1537 unter den Commenbdiften in St. Katharinen (Stap⸗ 
horſt II. ©. 22) 

©. 485. dat facrament wart apentlih utgebelet 
na ber infettinge Chrifti. Diefe Worte befagen ung 
veutlih, daß durch Zegenhagen das Sarrament in beiderlei 
Geſtalt zuerft ausgetheilt wurde und zwar in der St. Nico- 
lai= Kirche zum Weihnachten 1526. Daß dieſes von Zegen⸗ 
hagen bereits früher in ber St. Katharinen⸗Kirche ald Eapellan 
vollbracht fein follte, wie Krabbe Ecelesiae evangel. Hamburg. 
instauratae Historia p. 55 meint, auf jene Chronif bei Staps 
horſt V. ©. 96 geftüßt, unterliegt doch einigem Zweifel. Jeden⸗ 
falls ſcheint es übereilt, wenn Hamelmann dieſes ſchon gleich⸗ 
zeitig von Kempe berichtet, welcher noch nicht aus dem Fran⸗ 
ciſcaner⸗ Kloſter herausgetreten war und erſt um Michaelis des 
folgenden Jahres zum Paſtor an St. Nicolai berufen wurde. 

S. 485. Die hier von Kempe angeführten Artikel vom 
29. Decbr. 1526 ſtimmen genau mit gleichzeitigen vorhandenen 


0 
Abfchriffen. Unerklaͤrlich erſcheint die Entſtehung von Abſchriften 


mit unverändertem Datum, welche ber um mehrere Jahre jün⸗ 
geren Augsburgifchen Eonfeffton gedenken. 

©. 4397. Mäg. Johan Frige vor Lübeck. Die bisher 
felbfi durch Krabbe tie ganz erleßigfe Frage, ob er ver befannte 
Geröffe der evangeliſchen Beftrebungen de Zegenhagen zu Mag- 
veburg geweſen, wird zuerſt völlig befeitigt dutch die früher un- 
befarnte Nachricht, daß et vor feiner Berufung nad Hamburg 
zwanzig Jahre Capellan zu Roſtock geweſen fei, nach unferer oben 
abgebruckten Chrontt ves B. Gyſeke S. 171 5. 3. 1546. Diefe 
Stadt kannten wir nur als den Sig feiner Studien. jene 
Umftätide erflären auch, weshalb die Roſtocket ihn zur Wermitt- 
lung ihrer Streitigkeiten zwifchen Rath und Bürgern einluden, 
ſowie au, daß Ritzenberg In feiner Grabſchtift denfelben einen 
Gteis (senex) nemen konnte. Nach ven bier und bei J. Mollet 
Coben &, 543, 553.) gegebenen Andentungen möchte ich ihn, da 
fein Familienname nicht felten bei uns etſcheint, für dien Ham⸗ 
Bürger halten, welcher Bier durch wohlthätige Leute unterſtützt, 
fewie auf der Uniserfität zu Roſtock pur Dr. Bartold Moeller, 
dort lange Gapellan, zur Zeit ver Reformation nad Rüben 
Sing, von wo er verwieſen fein fol. Ein won ihm gefliftetes 
Stipendium ift noch vorhanden, ſ. Hamb. milde Privaififiungen. 

Hamelmann hat feiner Tateinifchen Uebeftfagung ©. 946 
folgende inteteffante Nachrichten eingefchaltets 

Interea voeatur etiam ex urbe Lubeda ad curam pusto- 
. #dlefii in dede D, Jacobi M. Johannes Fritzius, vir doctus 
et abludiosus, qui ex promotions pli ei praestantis viri ac'civis 
Hamiburgatisiß Joachimi Wögedori !) pervenit ad illam vo- 
tativhteih. Erat shit omnium évangolicorum Kiriiströrum pa- 
tönus Unicus ille Juachimus Wegedorus et plürlutam apu 





I) Zoachim Wegedorn, ſRirchgeſchworner zu St. Nicolai 1518 und 
19, nachdem Son feinen Vorfahren Sans W. 1452 und Dietrich W. 
1462 An der St. Petri⸗Kltche vieſes Amt derleibet hatten, Hatte Zegen- 
hagen's Etwähluntg au ſeiner Kirche lebhafi als Vorredner ber Bürger 


beim Ratde geförvert. Er war auch 1887 einer ber Vorſtehet der Soues-· 


faflen-Drbnang zu St. Nitdlai, flarb aber fon 1528 boor Ausſtelluug 
der Oberalten⸗Vollmacht. 1524 wirb er in dem Bertrage des Rathes 
mit dent Domkapitel I. Wegedorn ber Jüngere genannt, bei Es. Meyer 
4.8.0.4.8%8. 


— — — — — — — 


581 


cives laboravit, ut fierei propagalio Evangelii, in urbe Ham- 
burgensi. Heo ei polissimum et D. Detlevo Schuldorpio, 
qui postea senator factus esi ei primus ac praecipuus fuit 
hospes evangelicorum minisitrorum, profecto vir vere pius 
et non ineruditus ?), alque Frederico Ostra, civi seni et 
sancto, 2) hoc inguam debet acceptum referri. Interea multis 
debacchationibug et diris oonvitiis alque calumniis pro coneione 
tredaxerant et dammarunt pontificii copcionatores et .ministros 
syaceros, hoc est, ovangelicos. Commovit illa contentio ei 
alterosiio vehementer senatum, ideo. convocarunt utriusqug 
partis pastores ei minisires in curiam consules et genatorag. 
Erant enim in senatu evangelio vehementer addicti D. Joanneg 
Wedekinus, vir doctus, qui postea factus est comsul, ?) et 
deinde D. Hermannus Roverus, ) D. Johannes Roden- 
burgius, qui posten factus est consul °), D. Joannos 
Schröder.°) Erant tuno ipsi consules quidam nutantes et 
Auelmantes, interim Evangelio videbantur favere (quod posiea 
eventus decuit), ut D. Theodorus Hockhusen, 7) D. 





ı) Detlev Squldorp, der erſte Bürger, welcher mit Dirik Oſtorp 
zur Lehre des Evangelii fid bekannte, ſ. oben S. 5l. Gr ward einer 
ber erſten Oberalten au St. Peiri, 1584 Rothöherr. T 1540 im Augufl. 
Srederit Oſtra, 1619 Arltermann der Schonenfahrer. 1524 er⸗ 
fepeint ex unter hen Vertretern feines Kirchſpiels St. Rirolat (fife 
Ev. Meyer a.a. D.), 1527 als Borfteher des Gotteslaftens, 1582 als 
einer der Oberalten. 7 1532. ° 

Der Serretarius Mag. Johann Wetten, vermuthlih Sohn hes 
Yuraten zu St. Nicolai 1514 und Bertreter des Kirchſpieles 1524, if 
häufig in unferen Ehroniten genannt. Bergl. oben ©. 11. 16. 3. J. 
1532 und 1588. 

*) Bom Sercretarius M. Hermann Rover f. oben die Einleitung. 

®) Hans Rodenborgh, 1524 Jurat und Vertreter des St. Petri⸗Kirch⸗ 
fniele6, Rathmann 1527, Bürgermeifter 1586 — 1547. Berl Del. 
Hamburg. Bürgermeifter ©. 19. 

Johan Srrober figdet man 1524 unter ben Bertreieen, 1699 «is 
Juraten des St. NicolabKirchfpieles, waͤhrend 1477 ein Gleichbenann⸗ 
tes zu St. Petri vorkommt. Jener ward Rathmann 1529 März 12. 
+ 1540. 

Es iſt Diderich Hopufen gemeint, Sohn Heinrichs, 1488 Iyrat 
zu St. Petri, 1505 Rathmann, 1517 Bürgermeifter. 


us 


— 


ut 


7 


ur 


582 . 


Albertus Wetsedius, ) D. Johannes Hulpen?) et D. 
Paulus Croten, ?) vir vere pius etc. Quanquam hi timi- 
dius et languidius in initio egerent, tamen vere coeperunt 
Christum pedetentim agnoscere et in illo postea obdormierunt 
et patroni verae doctrinae fuere usque ad mortem. 


©. 497. Mag. Nicolaus Busflorp. So und nidt 
Burftorp bezeichnet fih in einem Gedichte hinter dem von 
ihm 1522 herausgegebenen Cursus de Domina (f. meine ham⸗ 
burgifche Buchdrucker⸗Geſchichte S. 121) ver hiefige Domherr, 
doch nicht, wie Staphorſt a. a. O. II. ©. 561 angiebt, feit 
1509 Inhaber der achten Präbende, nachdem der bisherige Dom⸗ 
herr Hinrih Bocholt zum Bifchofe von Lübeck erwählt fei. 
Der hamburger Domberr H. Bocholt, welcher Bifchof zu Lübed 
wurde, war ein viel älterer, im jahre 1341 verfiorbener. Aber 
Heinrih Bochholt, des Rathmann Eberhard Sohn, J. U. Dr., 
welcher 1508 Domprobft und 1523 Biſchof zu Lübed wurde 
C+ 1535), batte zu Hamburg nur Bicarien, deren Aufgebung 
durch die Annahme jener Würden zu Lübeck eben fo wenig be⸗ 
dingt war, als dieſes für ein Canonicat erforderlich geweſen 
wäre N. Busſtorp befaß fchon 1508 die zweite Vicarie am 
Altare St. Feliciani und wirb bereit 1518 als Domberr ges 
nannt, wo ihm eine new geftiftete Commende in der hamburger 
Domkirche ertheilt wurde, 9) und 1524 April 23. führt ihn der 
Erzbifchof von Bremen unter zwölf Domherren als den achten 
auf, womit jedoch nur die Anciennetät wirb bezeichnet fein. Er 
war früher Kirhherr zu St. Nicolai, wie Dr. Joh. Moller ans 
giebt Cf. oben ©. 552) und fagt felbft, er habe feit dreißig 


1) Albert Weiſtede, Sohn bes gleichbenannten Bürgermeiftere, 1518 
Rathmann, Martini 1588 Bürgermeifter. T 1538. Belannt if feine 
Abſendung mit Dr. Aepin an den König Heinrih VIII. 

2) Zohann Hälpe, Kichgefhworner zu St. Petri 1510, Rathmann 

1511, Bürgermeifter 1525. 1 1546. 

Sol Helfen Paul Brote, vermuthlih ein Entel des 1481 verſtor⸗ 

benen Rathsherrn Henning Grote; 1514 Rathmann, 1582 Bürger: 

meifter, als welcher er mit der wichtigen Miffion an König Friedrich J. 

von Dänemark beauftragt wurbe. 

4) Staphorſt II. S. 380. Bergl. daſelbſt III. 491. 492. 


— 


9383 


Jahren in Hamburg geprebigt, alfo etwa felt bem Jahre 1497. 
41531 Detbr. 4. fehrieb er aus Altenkloſter bei Burtehude dem 
Rathe, wie, viel er jchon früher aus Segeberg und für ihn 
der Rath zu Lüneburg gethan, daß er nad Hamburg und 
zu feinen geringen Renten gelaffen werden möge. 1533 Fe⸗ 
bruar 8. ftebt er ald der zweite in ber langen Reihe ber Geiſt⸗ 
lichen, welche fi mit dem Rathe vertrugen. 1535 Mai 22. 
finden wir ibn zu benfelben Zweden beichäftigt CStapborft III. 
©. 854) und noch 1539 Sept. 7. ald Structuarius ded Doms 
kapitels. In feinen legten Lebensjahren foll er das Amt des 
Lector secundarius befleivet haben, über weldye Angabe ich ein 
gleichzeitiged Zeugniß vermiſſe. Jedenfalls beruht die Angabe 
bei Ed. Meyer a. a. O. ©. 114, daß der Lector secundarius, 
auf melden Busftorp folgte, Jodocus Grothe, bereits in den 
Jahren 1524—27 verftorben fei, auf einem Irrthume, ba derfelbe 
noch den mehrgedachten Vertrag vom Jahre 1533 Febr. 8. mit 
unterzeichnet bat. Bermutblich erhielt Busſtorp die Lectura se- 
cundaria nach feinem in ber Domtirche im Sabre 1534 März 1. 
abgelegten Widerrufe. Er war gegen Ende 1540 verftorben, 
wo feine Teſtamentare dem Kaland feine Legiftenbücher und 
andere Gegenftände übergaben. ©) 

S. 488. Et in signum cui contradicitur. Evang. 
Lucae c. Il. v. 34. . 

Her Jacob, Kapellan zu St. Nicolai, vermuthlich Ja⸗ 
cobus Laurentii, welder ald Prediger zu St. Nicolai vom 
jahre 15237 bis zu feinem 1550 erfolgten Tobe verblieb. 

Her Johann, Capellan zu St. Catharinen, mit bem Zus 
namen Guftrow, von Staphorft als Previger dieſer Kirche bis 
1539 angeführt. Janffen ©. 64 Tennt ihn hier nicht fo lange, 
nennt ihn aber ©. 140 an ver Kirche zu St. Georg. 

Her Lucas, Capellan zu St. Jacobi. Diefer ift nicht näher 
nachzuweifen. 

©. 500. Herbord van der Hude. Da Fritzhans oben 
von Lübeck genannt wird, fo ift man geneigt, bier an das 
noch in dieſer Stabt vorhandene Gefchleht ver van ber 
Hude zu denfen. Doc ift Fritzhans wahrfcheinlich aus Hamburg 
gebürtig, |. oben ©. 580. Drei Gebrüder van der Hude, Johann 


2) Staphorft Th. 2. ©. 708. . 


—— 


Gottfried und Friedrich, hamburgiſche Bürger, ſtiſteten 1339 eine 
halbjaͤhrige Spende an Hausarme. Zu Hamburg finden wir 
im Necrologe der Minoriten Herbord san der Hude in der 
Capelle des heiligen Srenkes zum 2. SJamıar verzeichnet und 
zum 28. December, dem Tobedtage bed Johann van der 
Hude, welcher dem Kloſter eine Schenkung gemacht hatte. Jener 
Wohlthäter tes Fritzhans war ein fehr wohlbabender Herborb 
san der Hude, welcher im Sabre 1535 eine noch im vorigen 
Jahrhunderte im Beſitze feiner Nachkommen verbliebene Capelle 
zu einem Erbbegräbniffe in der St. Ricolai-Kirche erfaufte. ) 
Er ift vor 1528 verflorben, wo feine Wittwme noch lebte. *) 
1537 — 1546 finden wir einen gleichbenannten SOberalten. 

©. 503. Lunebord. Zu den Tatholifehen Geiſtlichen zu 
Lüneburg, am welche Dr. Busſtorp appelliren will, wirb ohne 
Zweifel der mehrfach genannte Auguſtinus var Getelen gehört 
haben. ©. oben ©. 481. 575. 577. 

S. 508. Der Sapellan zu St. Ricolai wird, wie oben 
©. 519 berichtet wurde, wegen feines Ungeſtüums des Amtes ent⸗ 
fest. Staphorft a. a. DO. S. 37 hat fchon mit größter Wahr⸗ 
fcheinlichkeit gefolgert, daß diefer ver um dieſe Zeit aus Hamburg 
um des Belenntniffes der Wahrheit willen vertriebene Geiſtliche 
Johann Oldendorp gewefen, welder in Braunſchweig zum 
Prediger an der Fire St. Magnus angenommen wurde, wo 
er mit Heinrich Rampe, dem erften evangeliichen Prediger jener 
Stadt, in Luther's Sinne Träftig wirfte S. auch €. Heffen- 
müller's Heinrih Lampe S. 48. Immer Geffllide iſt nicht 
mit dem bekannten gleichnamigen Neffen des Dechanten Albert 
Crantz zu verwechfeln, welcher damals ald ein ausgezeichneter 
Rechtölehrer zu Roftod lebte. 

©. 508 ff. Obrigfeitlich veranftaltete Disputationen 
zwifchen den Geiſtlichen des alten und bed neun Glaubens 
waren nicht ungewöhnlich in ven deutſchen Stäbten. Die Geiſt⸗ 
lichen ſelbſt hatten ſchon unter ſich Sffentliche Verhandlungen über 
Glanbensartitel au zu Hamburg begennen, wie die Dispu= 
tation gegen den Brancidenner Joh. Wivdenbrügge vom Jahre 


1) C. Möndeberg Die St. Nicolauskirche S. 205. 221. 
”) Staphorfiun.a.D. II. 20. 


85 _ 


4524. Zu den befanntefteit, aufier Dr. Quther’3 Dioputation mit Dr. 
Eck, gehörte dad Geſpräch Zwingli's zu Zürich i. J. 1522 mit dem 
Frantiscaner Franz Lambert, fpäter mit anderen vor ven Raibe, 
bie der Dortered zu Baden in Aargau im Mai 1526, berm 
Achen der beiannte Dr. Thomas Murner herausgab, bie des 
Hinrich Rees’) zu Olderſum in Oſtfriesland. Schon 1523 hatte 
der Rath zu Bremen bei dem Erzbiſchofe eine Disputation ſeiner 
Geiſtlichen mit dem Antwerpener Auguſtiner⸗Prior Heinrich, 
genaunnt von Zütphen, und den Gieichgeſtanten beantragt, jedoch 
vergeblich. 

©. 509. Hermann Langebeke, Bürger une J.U.D., 
war ver Sohn des andgezeidmeten, gleichbenannten, im Sabre 
1547 verfiorbenen Burgermeiſters. Sein Ehalter, fowie feine 
Keuntniſſe werden feht gepriefen von Conrabinus in dem 
auch bei Staphorft IE: 1. S. 31 abgedrudten Epitaphio. Als 
Sohn des Bürgermeifters Tonnte er felbft bis 1517, feit 1523 
als Schwiegerfohn des damals zu Rath erwählten Herrn 
Joh. Hüge, welchen er nur um ein Jahr überlebte, bei Raths⸗ 
wahlen nicht berüdfichtigt werben. Er flarb bereits 1532. Er 
ſcheint nach Busſtorp's Abgange das Amt des Lector secun- 
darius befleivet zu haben. Wenn fich auch fein anderer Beleg 
bat auffinden laffen, als die jeboch anders nicht erflärliche An⸗ 
rede in dem erfihtlih an feinen Eollegen gerichteten Belennt- 
niffe ved Lector primarius, des Dr. B. Moller (ſ. oben ©. 545), 
fo ſcheint vennoch diefed Zeugniß entſcheidend. 

©. 509. Der Gardian der Franciocaner zu Marien Mag⸗ 
dalenen, Joachim Ellerhof. Wir haben ihn zuerft in einem 
Dorumente der hamburger Minoriten vom Jahre 1512 Yebr. 25. 
als Underleſemeſter, ſodann im Jahre 1513 als Tefemefter des 
biefigen Kloſters bemerkt, im folgenven Jahre gleichfalls, 1520 
. auch als Cuſtos; am 1. December d. J. warb er zum Garbian 
inftitwirt, in welcher Stellung er bis zur Aufhebung feines Klo⸗ 
ſters verblieb. 

©. 5009. M. Frederif Hennings war 1526 und 1527 
BVicerector zu St. Petri. Er verließ jedoch Hamburg mit Dr. 


1) Seine Artikel find uns in B. Gyſeke's Ehronit aufbewahrt, f. oben 
S. 42, wo er irrig Rers genannt und vom Chroniſten mit H von 
Zutphen verwechſelt wird. 


586 


Bartold Moller und ging nad Roftod, wo er bald zum Pfarrer 
an der St. Nicolai⸗Kirche zu Tüneburg berufen ward. Im 
Jahre 15239 oder 1530 erflärte er ſich daſelbſt für vie Iutherifche 
Lehre und theilte Das Abendmahl unter beiderlei Geſtalt aus. 
Zehn Jahre fpäter wurde er der erſte Superintenvent zu Lüne⸗ 
burg, wo er zu Ende bed Jahres 1563 verflarb, Bergl. über 
ihn das hamburg. Schriftfieller-Tericon Ih. IL. Sein naher 
Verwandter bürfte Jacob Hennings gewefen fein, welcher feit 
1525 als bamburgifcher Domherr und fpäter, nach 1539, als 
Conrector erfcheint. 

S. 509. Der Bürgermeifter, welcher bei biefer Ver⸗ 
handlung, fowie bei der am 28. April 1528 ſtattgefundenen 
Disputation degPRorfiß führte, wirb weber von Kempe, noch 
von Moller benannt. Es fcheint alfo ſelbſtverſtändlich, an einen 
ber beiden älteren worthabenvden Bürgermeifter, Herrn Dietrich 
Hohufen, oder Herrn Gerhard van Holte, Lie, zu benfen, und 
wenn man den Gegenftand der Verhandlung erwägt, an den 
Rechtsgelahrten. Indeſſen kann viefer bei ver zweiten Dispu- 
tation nicht in Trage fommen, da er bereits im Februar viefes 
Jahres fein Amt niedergelegt hatte, wie unfere Liften oben ©. 16 
nachweifen. Daß aber der jüngere Bürgermeifter Dr. 9. Sals⸗ 
borch nicht den Vorſitz damals geführt. hat, findet feine Bes 
ſtätigung in der Weife, wie über deſſen Einmifhung ©. 532 
berichtet wird. Es muß alfo von Hrn. Dr. Hohufen die Rebe fein. 

©. 515. Hamelmann a. a. O. ©. 515 läßt die Prebiger 
bier noch den Irenäus und außer Thomas Aquinas nod 
die neueren Kirchenväter Beda und Bernhard anführen. 


©. 519. M. Johannes Kloet, Secretarius feit 1510, 
ward 1528 Protonstarius. Vergl. über denfelben oben S. 148 
die Chronif zum Fahre 1538 und Note 3. 

&. 519 vergl. S. 508. Hamelmann bat ©. 955 und 
©. 963 genauere Nachrichten über des Capellans Vergeben 
und Schidfal. 

Facti sunt insolentiores pontificii . . ., donec quidam ex 
sacellanis ad sanctum Nicolaum in quadam matutina con- 
cione revocaret a missa et oblatione idololatrica ad audiendum 
verbum Dei populum his verbis: „Was ſeyd ihr fo fleiffig dar⸗ 
nad zu fehen, wie ſich der eine Teuffel mit dem andern fchleppet 


587 


und zeucht; ihr follt mehr Achtung geben auf Gottes Wort, nach 
dem alten Sprichwort: Wenn ver Tauffel Gottes Wort prebigte 
und ein Engel Meile bielte, wäre nody mehr auff das Wort 
Adtung zu geben, als auff die Meſſe ꝛc.“ His tuno verbis 
demum excilatlur senatus el convocal oondionatores elc. 

p. 962. Tandem istis -initis agebater cum saocellano 
ad S. Nicolaum, et cur tam impie locatus ſuisset de missa 
et de homine missificante, quem diabolis contulisset, quae- 
ritar. Respondet ille: Et sic Jadam et Petrum a Christe 
appellatum et missam esse rem diabolicam, quod se demon- 
streturum ex sacris literis indicat sacellanus. Sed de consensu 
pestoris sui D. Johannes Zegenhagii dimittitur is sacel- 
lanus, vir alioqui doctus. 

©. 5231. tom antale 48. Die Namen verfelben findet 
man in ber Chronif oben ©. 57, deren Zahl fidh jedoch auf 68 
beläuft. 

©. 522. up den roden tollen. In den Stadtrechnun⸗ 
gen: rubrum signum, vielleiht von einem rothen Schilde oder 
Fähnlein mit dem hamburger Wappen. 

©. 522. Fabianus von Lübeck. J. Moller ©. 547 
nennt ibn Pater und einen Dominicaner., 

©. 523. Her Zoft (Jodocus) Sifrivi, ein Frieſe, 
ferfbere tom h. Geiſte. Er kommt als Inhaber einiger Vicarien, 
zuerft 1523 als Commienpift im Dome vor (Staphorft III. ©. 884) 
und unterzeichnete als folder noch ven Vertrag mit. vem Rathe 
vom Jahre 1533. Er gehörte zu denen, welchen ber Widerruf 
anheimgeftelt wurde — f. oben ©. 59 — und weldye denfelben 
auch bereits am 1. Mai leifteten, weshalb er denn auch von 
Joh. Moller S. 556 fehr getadelt wird. 

©.523. Conrad Lünfemann. Er wirb 1523 April 9. 
als einer der Lejemeifter der Franciscaner ober Prediger bes 
h. Evangelii des Kloſters Mariä Magdalenä genannt, 


©, 532. Herr Heinrich Salsbord, J. U. Dr., ift als 
großer Gegner der Kirchenreformation bekannt, wodurch er zum 
Berzichte auf fein Rathsamt im Jahre 1531 veranlaßt wurde, 
und zwar, wie oben ©. 16 vgl. ©. 61, berichtet wird, einer 
übereilten Aeußerung willen. 


U U) 


S. 332, 3. 2 v. u. Hamelmann 0.0 D. 8.970 Yat 
bier mod) Folgendes: 

Johannes Zegenhagius ocourrit cansuli dioens: Forsan 
jus canonicum, sed esto, sit eliam jus civile; pleris est nobis 
Paulus, -quam Justiniemus :et Bartoldus. Paulus jubet in oon- 
eregstione commumi lingua atendum esse, st ceteri iulelligant 
4. Corinth. 44. Veram hoe paclo te, oonsul, declaras, quod a 
ponlificiprum parlibus stes. ‚Ohsecramus igitur te, ut istis fe 
quome adjunges :et cum ipdis contra nes dispates. ‚Hic taouit 
conaul Salsburgias, vir alioqui gravis ot oelebris. 

Zu S. 533 3.3 0.0. vgl. Snwelmann n. a. O. ©.971: 
Repetitar latine argumenium primum a M. Johansne Fritzio 
et explicatur coram civibus germanice per Siephanum 
Kempenum, deinde datur responsum laline, quod postea 
germanies explisuit coram zixibus Kempenus: Vos semper 
profertis ecclesiam, jam antea in responso dato D. Mollero 
diximus, ecelesiam ‚esse alligatam verbo Dei et ex veritale 
illam agnosci. Locus Matthaei 18. u. f. w. 


©. 538. Bartold Bathouwer, aus Göttingen gebürtig, 
befaß bie erſte Vicarie am Altare St. Annen und ber b. Jungs 
frau zu St. Catharinen und bereits im Sabre 1508 eine Com⸗ 
mende in der neuen Capelle zu St. Nicvlai. J. Moller's 
Bericht S. 552; Staphorft II. S. 708. 672. 843. Er fland in 
Teinem näheren Berbande zum hamburgifchen Domlapitel und 
wird in einem zu Hamburg 1518 Mai 18. ausgeftellten Do= 
sumente ein Glerifer der Mainzer Didcefe genannt, Er warb 
nad der Disputation im April 1528 aus Hamburg verwiefen, 
vorzüglich weil er die Bürger zum Widerftande gegen die Evan⸗ 
gelifchen anregte. Er wandte ſich an den Erzbifchof von Bremen 
Chriftoffer, deſſen Capellan er fidy nannte, im Januar 1529, und 
biefer ſäumte richt, deſſen "Bfttfchrift mit einem Verwendungs⸗ 
fchreiben dem Rathe zu Hamburg zu überfenden. Doch ohne 
Erfolg. In dem Bertrage des Rathes mit ven Geiſtlichen vom 
Jahre 158 finden mir feinen Ramen nicht wieder, ebenſowenig 
in der Liſte ber Vicarien zu St. Nicolai vom Sahre 1387, 
wohl aber ald Vorſteher ber .St. Gertruden⸗Wrüderſchaft. Stap- 
horſt HI. S. 902. Unverflänblich iſt 28, wenn er unter ben 
Bicarien zu St. Eatharinen im lebteren Jahre noch verzeichnet 


689 


ik, mit ber Demerlung: „bei dat Zügen van Wynthen fyn 
leen bekumpt.“ Staphorft a. a. Dr ©, 22. 


S. 539, Roter. Jürgen Oldehorſt und Peter Hefter- 
berg. Bon diefen mögen die ausführkichen Nachrichten fiber Die 
oben gedachte Zufammentunft der katholiſch Gefinnten im St. 
Hobamnisfofter am 23. April 1528 flammen, weldge in ber 
Chronit oben ©. 57, fowie in der fpäteren oben S. 423 abge⸗ 
drudt find. Reßteren Tennen wir als einen vorzüglich utheriid 
gefinnten Bürger ans den Vorgängen des Jahres 1631, T. oben 
S.94, welcher au 1532 zum Dberalten in St. Raiharinen- 
Kirchſpiele erwählt ward, nach feinem Umzuge nad St. Petri 
1597 für dieſes Kirchſpiel. + 154. Hans Heflerberg, 1500 
Jurat zu Gt. Petri, 1507 Leichnamsgeſchworener, 1534 unter 
allen "Vertretern ver Kirchfpiele ultein durch ven Titel „de Er⸗ 
fame” ausgezeichnet, dürfte der Vater des Rathsherrn Hinrich, 
fowie der beiden Obrralten Peter und Han geweſen fein. 


©. 540. Zohan Boldewan flammte vermuthlih aus 
Roftod, wo diefen Gefchlechtsnamen ein Bürgermeifter Dyprerrf 
umd Jahr 1500 trug, ein Rathsherr Hinrik 1531 lebte und 
1532 Ewald und Michael, Eingeborene und Söhne der Bür- 
germeifter dieſer Stadt, im Album ver filofofifhen Yacultdt in⸗ 
titulirt wurden. Er darf nicht mit dem 1523 vorfommenden 
hamburgifchen Domvicar Mag. Bartold Boldewin vermwechfelt 
werden. (Staphorſt N. ©. 841.) 


©. 5400. Die Hſ. Rev. Minifterii.enthält-über die Berufung 
08 Dr. Bugenbagen folgenden Zufaß: 

mb biefen-D. Pommeranum van Brunſchwic tho for⸗ 
dernde, iſt uthgeſant Clawes Rhodenborg, und iſt Dr. Pommer 
bier angekamen Anno 1528 im October. Um anforbernt .ver 
Borger dor Harmen Soltow „nd Jochim Möller, hefft 
ein Erbar Rath ene dorch ber Dito Bremer vnd her Johan 
Wetlen, op de boctorie entfangen vnd wilkamen heiten laten. 

D. Pommer bat damalß geprediget im Dome, od vnder⸗ 
wilen in der Pfarrkerken, hefft of geleſen Epiftolen- ad Romanos 
1528. 1529, 

NB. ift weggezogen nach Pfingften A. 1529. 

©. 543. Heber Dr. Zohan Moller f. oben die Einleitung. 





590 


©. 543. Hinrih Davorde war 1513, Tole Ankel⸗ 
man 1514 Kirchgeſchworner zu St. Katharinen geweien; beide 
waren bort 1528 Leichnamsgeſchworene. Beide waren 1526 fehr 
thätig für die Erwählung des Joh. Zegenbagen zum Prediger 
ihrer Pfarrkirche. 

©. 549. Mag. Joh. Weiten wirb bier uneigentlid 
Serretariuß genannt, was er freilich geweſen, nicht nur bis 
1527, wie unfere Rathsverzeichniſſe angeben, fondern bis zum 
12. März 1528 (ſ. oben ©. 10. 551.), demnach am 28. April 
d. 3. nicht mehr. Man fieht, daß Dr. I. Moller in feinem 
Haffe gegen I. Wetken, welchen Kempe als befonveren Beför- 
derer des Lutherthumes zu nennen nicht einmal Beranlaffung 
gefunden, ihm nicht fein Rathöherrnamt gönnen will. Der Haß 
gegen biefen ftolgen Bürgermeifter bricht auch in den Gedichten 
gegen die Martinichen Leute hervor in der Strofe 14. ©. Zeit 
Schrift f. hamb. Geſch. Bd. IL ©. 255. Bergl. ©. 246. 

©. 555. Mag. Johan Rode, Kirchherr zu U. 8. Frauen 
zu Lübeck, ift und als ein eifriger Anhänger des alten Kirchen 
regimentes befannt. Vgl. die von mir in der Zeitfehrift für 
hamb. Geſchichte Th. I. ©. 233 flgd. edirten, gegen benfelben 
gerichteten Lieder, wo auch des ungerufen von Hamburg herge⸗ 
laufenen Capelland gedacht wird. Hans Reckemann in feiner 
bandfchriftlichen Chronica der Tepferliden ſtadt Lubeck, vervatet 
an. 1537, berichtet über ihn S. 477: „Duffe fulfte mefter Johan 
Rode was na ber werlvde ein fon dapper man van perfone 
und was vorhen des rades van Lubecke ere Secretarius gewefen. 
Sp hadde dat rapittel ymme fonne und wolden myt den predi⸗ 
canten eyne disputatie holden. Do ſede mefter Johan Rode: 
„De prebicanten wylien by Gades worbe biyuen vnde nycht van 
ben veders holden!” So Tenne wi tho duſſer lere nycht eyn leppel 
tho waſchen, 4 de lere, de fe vor ſyck hebben. Danck hebbe, Teue 
Godt, dar vor, dat dyn wort alle mynfchenlere thorugge lecht! 

©. 559. Herr Otto Bremer, aus einem im NRatbe im 
funfzehnten und fechözehnten Jahrhundert häufig vertretenen Ge⸗ 
fchlechte, wird unmittelbar vor feiner Erwählung zu Raibe, 15233 


1) Er weiß dazu nicht ’nen Löffel zu waſchen, f. Körte Sprichwörter 
No. 394. f. Er Hat keinen Löffel dabei au wachen, f. (8. Simrod) 
bie deutſchen Sprichiwörter Ro. 6596. 


591 


Zuli 9, Kirchgefchworner zu St. Petri (Staphorſt ill. ©. 132 
z. J. 1523, Suhr 3. 3. 1522) und gleichzeitig zu St. Nicolai 
Möndeberg a. a. O. 3.9. 1523, Ed. Meyer ©. 310 ff.) 
angeführt. 

Herman Soltow. 1521 Jurat zu St. Petri, 1528 Ober- 
alter. ©. Buek Öberalten ©. 10. Ueber feine Streitigkeiten 
mit dem Scholaſticus Bantſkow f. Ed. Meyer a. a. O. 
©. 157, ©. 311 ff., S. 329. 

Detlev Schuldorp, ß oben ©. 581, Note 1. 

Clawes Rodenborgh, bes Rathsherrn Herman R. 
C+ 1511) Sohn, älterer Bruder des oben ©. 581, Note 5 ge- 
nannten nachherigen Bürgermeifters Johann. 1528 Jurat, 1529 
Dberalter zu St. Petri. ©. Buek a. a. O. ©. 16. 

3.8». u. Die Koften des bier gedachten Empfanges bes Dr. 
Bugenhagen, abgejehen von den Gefchenfen oder dem Honorar 
(f. Zeitfchr. f. Hamburg. Geſch. Bd. INT. ©. 117) haben unfere 
Stadtrechnungen verzeichnet: 8 tal. 8 sol. für einen Ochſen; 
24 tal. an baarem Gelde; 4 tal. 2 sol. für zwei Tonnen Bier. 


©. 560. Auch der Koften für die vom Apothefer dem 
Dr. Bugenbagen gelieferten Specereien gedenken nachträglich 
bie Stabtrechnungen v. 3. 1533 mit 18 tal. 17 sol. 

Her Diderif Bodeker, vorlopen mönnik ut funte Jo⸗ 
hannis Klofter. ©. auch unten ©. 563. 568. Er war der Sohn 
eined hamburgifhen Bürgers Herman Bodefer und deſſen 
Ehefrau Gretgge. ) Wir finden ihn fon 1506 mit dem la⸗ 
teinifchen Namen Theodoricus doleatoris in der Liſte jenes Klo⸗ 
fters, fpäter als Prior eines 1497 zu Kuddewörde a. d. Bill 
unweit Trittau durch Herzog Johann von Sacfensfauenburg 
geftifteten, im Jahre 1521 nad dem 30. September aufgeho- 
benen Dominifanerfloftere. 7) Nach feiner Rückkehr nach Ham⸗ 
burg ward er eifriger Anhänger der Reformation, vermählte 
ſich mit einer ehemaligen Nonne des Klofterd Reinbed und erhielt 
von ihr Kinder. Der Bann, welchen 1519 der Erzbifchof von 
Bremen gegen ihn, den ebenfalld von Hamburg ausgegangenen 
Joh. Schulte (1506) und Joh. Kod ausſprach, mag ſchon 


1) Staphorf II. 1. ©. 29. 
2) Bol. v. Kobbe Lauenburg II. ©. 210. 239. 


‘592 


durch Hinneigung zur Reformation veranlaßt fein. 1528 ward 
er zu einem Öberalten zu St. Jakobi erwählt, verzichtete aber 
bereit8 im folgenden Jahre. Er flarb vor 1534; die Wittwe 
verheirathete fi) wiederum mit Dirik vam Loe. 

3. 10 ». u. Die 1529 neu erwählten Rathöherren waren 
alle Männer, welche in ber Kirchenreform fich fehr ausgezeichnet 
hatten, und von denen deren Förderung mit Rath und That 
fernerhin zu erwarten war, | 

Joachim Moller vom Hirſchh  erfcheint 1526 unter ben 
Einwohnern des Gt. Nicolai= Kirchfpield, welche zu der Er: 
richtung der Armenfifte zufammentraten; 1528 ward er ber erfte 
Oberalte deifelben. Das Lied „gegen de Martinefchen Tube” 
a. a. O. ©, 255 hebt ihn vor anderen hervor: 

Eordt Goldener voert de vane, 

Joachim Moller ps of ftolt 

Myt anhank op den plane. 
Nach einer fehr thätigen Amteführung, deren unfere Ehronifen 
häufig gebenfen, ftarb er 1558 als Amtmann zu Rigebüttel. 

Gotke Moller, von unbekannten Eltern; 1516 Jurat zu 
St. Petri; 1524 unter den Bertretern dieſes Kirchfpield; 1528 
erfter Oberalter defjelben. 

Hand Scroder, 1526 bei Stiftung der Armenfifte; Jurat 
zu St. Nicolai 1529, zur Zeit feiner Ermählung zum Raths⸗ 
berrn. 

Meineke van Eigen, 1515 Jurat an ver St. Katharinen- 
Kirche; 1524 unter deren Bertretern; 1528 zum erften Oberalten 
erwählt. Er war naher Verwandter von Stephan Kempe, 
f. ven Vorbericht. 

Hinrih Ritfcher, einer der Vertreter des St. Jacobi⸗ 
Kirchfpieles 1524. 

Matthias Reder f. ven Vorbericht. 

©. 561. Eort Goldener. Weber diefen für die Kirchen⸗ 
reform ſehr thätigen, aber auch mit den Gebrüvdern Wullen- 
wever verbundenen Dann f. Zeitfchr. f. Hamb. Gefchichte Th. TI. 
©. 136 und unten ©. 568, auch Buek's Oberalten. 1533 
war er auch unter den Deputirten zu bem von ber Stabt mit 
ber Fatholifchen Clerifei eingegangenen Bergleihe. Nach feiner 


593 


angeblichen Sufpenfion vom OberaltensAnıte finden wir ihn noch 
1539 als Sprecher der Bürgerfchaft. S. oben ©. 160. 

Hand Blome Ein Jurat zu St. Nicolai, da er 4524 
unter den Bertretern biefes Kirchſpiels aufgeführt ift, fo wie 
fhon 1523 dort als Vorfteher ver heil. Leichnams-Brüderſchafit 
vor den päpftliden Stuhl eitirt mit Joachim v. d. Vechte, 
Magifter Peter van Spredelfen, Joachim Wegedorn, 
Sriedrih Oftra, Otto Bremer und anderen. ") 

Matthias Mord. Diefer ift aud dem Pasquille a. a. O. 
©. 247 befannt. 1530 mitdeputirt zur Ueberwachung ber Zer- 
ftörung des Klofterd Harveftehude. 9) 1523 finden wir ihn mit 
diefem Namen unter ven Domsicarien und dürfte er berfelbe 
fein, welcher fonft Matthäus Moers benannt wird, Siehe 
Staphorſt M. ©. 841. 

Hans Holt ift weder früher noch fpäter ung vorgekom⸗ 
men, außer in dem fo eben wieder gedachten Pasquille. Doch 
fönnte er der Hauptmann in dem Kriegszuge zur See im Jahre 
1525 gewelen fein, welcher ſich nicht fehr ehrenierth benahm. 
©. oben ©. 4. . 

Andreas Broys ward 1536 Jurat zu St. Nicolai. Ver⸗ 
muthlich war er ver oben ©. 88 zum Jahre 1535 erwähnte 
Bau- und Brunnenmeifter. 

MWarnefe Warnefe. 1530 mitdeputirt glei dem oben- 
gedachten Matthias Mord; 1532 Jurat zu St, Nicolai; 
1540 Öberalter. 

Mag. Zohan Garlefftorpy. Unter den Vicarien 1523 
gehört Jochym Garelftorp zu Denen won St. Petri und St. 
Jacobi, fo wie den Commendiſten zu St. Nicolai. (Stap⸗ 
horſt III. ©. 842 — 844.) Seit diefem Jahre finden wir ihn 
auch als Domherrn, fpäter auch als Thejaurarius zu Hamburg, 
fo wie als Lübecker Canonicus. 1533 war er unter den clericalen 
Deputirten bei dem mit der Stadt gefchloffenen Vergleiche. Bei 
feinem im Sahre 1550 Cnidht 1580) erfolgten Tode war er 
Präfes Bicariorum und errichtete eine noch beftehenve milde 
Stiftung für Stipendien, Ausfteuer und Almofen. 








1) ©. Ep. Meper a. a. O. S. 09-17. 


2) ©. Zeitſchrift f. Hamb. Geſch. IV. S. 566. ge 


594 - 


— — — — 


S. 564. Her Peter van Spreckelſen, Magiſter und 
Jurat zu St. Nicolai ums Jahr 1510, ſ. Mönckeberg a. 
a. O., Ed. Meyer a. a. O. © 285 ff, S. 310 ff. Er 
ward 1523 zum Rathsherrn, 1539 (nicht 1538) zum Bür⸗ 
germeiſter erwählt. Er ſtarb 1553 und hat ſeine fünfte Ge⸗ 
mahlin als eine nicht kinderloſe Wittwe hinterlaſſen. Von den 
Geſandtſchaften, deren die Grabſchrift in der St. Nicolai⸗Kirche 
mit jenen fünf Frauen gebadıte, find einige der den neueren 
Gefchichtöfchreibern unbefannten in unferen Chronifen ©. 84, 
169, 173 erwähnt. 

Her Ditmar Koel. Er ift der einzige ber in unferen 
Berichten genannten einflußreichen Männern dieſer Zeit, welcher 
nicht mit den Aemtern an der Kirche begann. Doch tritt er und 
1525 als der beveutenofle ber Führer entgegen, welche den 
dänifhen Kaper Claus Kniphof genommen haben. ©. oben 
©. 24, 28 und Zeitſchr. f. Hamb. Geſch. Th. I. ©. 578. Unſere 
Chroniften wiffen viel von ihm zu berichten. Auch fein Andenken 
und Name leben noch in einer milden Stiftung fort. 





595 


Orts⸗Verzeichniß. 


bedeuntet eine Rote. 


Alten 389. 417. 

Aldenwurden in Ditmarfden 8. 

Alefelt 454. 

Algeir 313. 328. 

Aller, Fluß 238. 400. 

Allgoumw 49. 

Alfter f. Hamborch. 

Alſterkanal 286. 426, 

Altona 159. 450. 

Amflerdam 28. 189. 

Andorpen 88. Antwerpen 456. 

Anslo 64. 292. BN0*. 

Apenrade 258. 

Aquitania 877. 

Armenien 8386. 

Urnesbolen 46. 

Artenburgh, Schloß 1986. Arte: 
Ienbor 2%. Uttelenbord 
389. 

Yugsbord 38. 46. 189. 288. 292. 
317. 3835. 888.408. 427. 485. 442. 

Averlant, Oberland 451. 450. 

Arfwolde 227. 289. 

Baltenmere, dat 224. 

Bardewit 6. 198. 283.885 f. 456 f. 

Barenuelde 143. 457. 

Bafel 554. 


Bayern 49. 882. 880. - 


Belt, de 406. 

Bemen, Böhmen 199.979. ſ. Boe h⸗ 
men. 

Bergen in Norwegen 383. 88. 85. 
253. 265. 275. 848. 407. 

Bergen, Fürſtenth. Berg 313. 

Bergerdorp A. 5. 34. 86. 86. 92. 
114. 368, 


187. 228. 40. 9. 


290. 402. 405. 420. 428. self. 
468 f, 476. 

Berne, tom 266. 

Befte, Fluß 2886. 

Bibrocken, Biberach 139. 

Bille, Fluß. Schloß bi der B. 236 
985. 414. 

Bilwerder 58, 150. 262, 414. 447. 
476. 

Blelendorp 213%. 224. 898. 

Bodenfee 8%. 

Bochmen 5.41.199.312.f.Bemen 

Bopfenborg 471. f. Bonzenbord. 

Bolelenburd 888°. 

Bollam 454*. 

Bononia W. 

Borch bei Bremen 160. 

Borktorp 458. 

Bornhovede 211. 223. 234. 392 

Borwafie 47. Brouage, ſüd lich 
von Rochefort. 

Boffande in Island 308. 

Bouzenborch 171. f. Bopfenborg. 

Brabant 159. 167. 289. 296. SI2. 
819. 827. 336. 418. 

Bremen 2. 37-389. 48. 132. 19. 
156. 160. 162. 170. 178. 178, 
200. 237. 256. 260. 301. 808, 
309. 811. 316. 822. 336 f. B4l. 
361. 387. 890 f. 398. 405. 400 f. 
485. 489. 445. 454. 456. 464. 
407. 469. 471. 476. 

Bresburd 186. 

Broda 8*. 

Brunlunt 258. 

Brunsbuttel 8. 88. 


— — 


Brunswit 5. 2. 61. 118 f. 128. 
139. 160. 190. 192. 211. 261. 
26. 268. 309. 311. 324. 386. 
389. 399. 412. 416. 435. 439. 
444. 454 f. 457 f. 658. 

Bruffel 62. 135. 289. 312. 317. 
322. 327. 336. 338. 422. 

Buhburi 29. Burchbury 878. 

Budebord 184. 

Bullenhufen 173. 

Burgund 168. 190. 318 f. 328. 

Bufen in Ditmarfıhen 8. 

Buske, tom 159*. 

Buxtehude 3*. 126. 158. 167. 187. 
188, 191. 261. 338. 344. 3ßl. 
454. 463. 467. 471. 

Byrca in Schweden 2. 

21.8, 3. 

Dannenberg 205. 322. 31. 

Dante 108. 148. 170. 176. 297. 
318. 339. 456. 

Daring, Schloß 36. f. Dornyk. 

Darzsfyn 222. 391. 

Daveren, Daver 147%. 

Delmenhorſt 150. 160. 260. All. 

Demin 2. 48. 219. 221.389. Dy- 
myn 108. 

Denemart 87. 135. 176. 190. 191. 
229 f. 270 f. 313 f. 378. 396. 
432. 467. 

Denen 1. 2. 198. 196. 370. 386. 
IR). 3Dl. 398. 408. 

Denholm 358. f. Helm. 

Ditmerfhen I—3. 7. 38. 38. 40. 
98. 195 f. 223. 932. M2. 258. 
254. %63. 381 f. 384 f. 388. 392. 
396. 402. 40%. 415. 481. 471. 
478. 552. 

Dodem 36, 2188. 406. 

Donnomenper, Doyaumörth 436. 

Donow 275. 

Dornyt, Schloß M7*. 

Dorsret, Dortrecht 159. Doert 

4560. 

Dratenborg 34. 440 f. 460 f. 

Dubberan, Klofter 23%. 388. 

Dublin 47. 

Dudeſche knechtt 77% land ol. 


306 


102. 315. 383. 377. 415. 474. 
4%, nation 332. 

Dulmen 8. 

Duren 168. 3183. 390. 

Eddela 8*. 

Egipten 7*. 388. 

Eider, Fluß 19. 219. 387. 

Eiderfiede 295. 308. SON. 475. 

Eimesbuttel 87. 

Einbed 139. 177. 178. 

Elbe. Frie Elveflrom 310. 

Elbeke 245. 

Eldena, Fluß 288. 

Ellenbagen, tom 321. f. Relle⸗ 
bagen. f 

Elſaß 4. 

Empen 38. 254. 256. 407 f. 484. 

Emerful 36. 248*. 406. 

Engelfat, Ingolſtadt 33. 

Engelſchen, de 258. 

Englant 5. 47. 60. 65. 160. 250. 
296. 881. 385. 388. 410. 427. 
441, 448. 455 f. 466. 569. 

Eppendorp 187. 

Erfurt 141. 

Esslingen 139. 

Eftebrugge 452. 

Efilland 208. 322. 

%f. V. . 

Bapdebuft 387. 

Bam 476. 

Belren Geldern 8. 13. 109. 167. 
314. 326. 330. 

Gent 170. 312. 827. 

Geſthache de 273. 420. 447. 

Glambeke, Schloß auf Beeren 
3 f. ASt. Ah. 408. 

Glinde 41. Glindeimeer, 
Schloß 238. 

Gosler 130. 312. 319. 326. 

Gotland 21. 196. MM. 271. 

®öttingen 139. 56%, 

Gottorp 36. 249. 404. 

Grabow 460. 

Grete 35. 27. 

Groning, Gröningen 1. 261. 
2367. Al. . 

@ronland 136, 169. 187. 





597 


Gryndewit in Island 32. 

Gulich, Zülihd 313. 330. 

Hachmolen, Schloß 39. 336. 

Dadelen 39. 48. 115. 18%. 135. 
162 f. 173. 182 f. 256. 818. 
330. 339. 409. 471. 

Bagenom 181. 

Hall fwepifh 1. 

Dalle 437. 

Damborch, Erbauung 1. 218. 229. 
377. Zerfiörung 1. 218. 370. 881. 
Wiederaufbau 2. 218. 379. 381. 
Stiftsumfang 2.* 379. Privile: 
aten 885.400. Bilchöfe 280. 380. 
Rathéherren 9.17.19. Kirchliches 
50. 60. 82. 91 f. 106. 1839. 192. 
215. 233 f. 265. 377 f. 336. 
841. 423. 486. 406. 472. 479 f. 
58 f. 568 f. Unruhen 14. 148. 
244. 260. 340 f. 396. 409. Krieg 
10. 182, 134. 166. 168. 198 f. 
24%. 389. 405 f. 410. 419 f. 439. 
447. 460 f. Strafen u. Binrichs 
tungen 12 f. 40. 62. 128. 132. 
185. 137. 174. 227.239.241. 25%. 
257. 20 f. 274. 323. 401 f. 
407. 408. A183. 420. 431. 470. 
Krankheit 40. 183. 138. 147 f. 
179. 257. 811. 324. 409. 429. 
Sweifule 60. 426. 447. 568. 
Iheurung 62. 104 f. 138. 186. 
257. 361 f. 312. 815. 319. 327. 
382. 836 f. 839 f. 349 f. 378. 
408. 418 f. 454. 448. 452. 457. 
460. 471 f. rofl 35. 46. 112. 
181. 261 f. 267. 332. A418. 477. 
Brand 30'f. 45. 47. 120. 186. 
189. 192. 235. 265. 257. 299. 
305. 08 f. Unwetter und Ue⸗ 
berſchwemmung 60. 138 f. 196. 
147. 158. 161. 168. 173. 181. 
245. 258. 26%. 273. 290. 295. 
297. MS. 318%. 3237. 410. 418. 
430. 229. 447. 449 f. 473 f. Feſte 
150. 311. 324. 394. Münze 
146 f. 186. 344 f. 455. 472. 

Alfter 14. 147. 239. 385. 382. All. 


428. 433. 443. 477. de Iutte 
%. 155. 

Alſterdar 88, 

Barg (Mons), de 12f. 137.260.369. 

Belermaterfirate 128. 

Bekerſtrate (de olde) 45. 257. 400. 
427. 

Blockhus 64. 109. 488. 465. 468. 
471. 

Bonenſtrate 335. 395. 422. 

Bornemole WI. 296. 

Brok, de 22. 45. 84. 107. 124. 
242. 275. 810. 316. 822. 802. 
368. 402. 420. 489. 443. 448. 
453. 465. 468. 471. Brot: 
brugge 106. 189. 456. dor 
124. =torn 31. 172. 180, 

Brumbufe 14. 47. (285. 2337.) 

Buehof 181. 164. 189, 

Burflade 477. 

Butenfte doer, dat 168. 

Dampdor 291. 816. 885. 49. 489. 
443. 

Dilfirate 154. 186. 

Dom, de 13. 39. 60. 138. 255. 280. 
381 f. 408. 424. 461 f. 569. 

Drelantige, dat 462. 

&li)fholt 45 f. 157*. 201. 221. 
261. 263. 207. 3%7. 8335. 350. 
361. 390. 416. 448 f. 467. 

Emeste hus 50.58 f. 108. 168 f. 
156. 280. 424. 522. 597. 551. 

Erdhud 108. 

Gartrudenlapelle 44. 239 f. 
sterte 401. 

@enter bom 106. 

Gofebrof 179. 

Grave, de 14f. 47. 64. 157. 259. 
293 f. 316. 335. 438. 438. 4483, 
475. | 

Grevenhof 279. 336. 443. 468. 

Grindel 156. 

Groningerſtrate 155. 189. 

Sammerbrot 14. 259. 808. All. 
466. :bom 126. ⸗dik 173. 

Helle hus, dat 235. 395*. 

Hilligen Geifte, tom 280. 528. 
526. 54l. 548. 568. 


598 


Hogebrugge, de 261. 412. 


Hoppenmarket 150f. 260. 276. 
295. 311. 324. 336. 351. 364 f. 


„ 432. 449. 
Hoppenfael 154. 174*. 
Höven, de 338. 


©. Jakobskerke 39. 44. 55. 167. 
255. 264 f. 408. 424. 468. 


487 f. 528. ° 


S. Johanskloſter 50. 60. 98 f. 
278 f. 284 f. 423. 425 f. 448. 


473. 521. 538 f. 542. 563 f. 


©. Jürgen 47. 164. 180. 189. 335. 


sblete 64. 
Kaigen 105. 183 f. 
Kat 197. 

Kalen bus 395*. 


Karkhof (der Armen) 143. 145*.. 
S. Katrinenkerke 81. 50 f. 87. 
105. 152. 168. 175. 180. 424. 
472.479. 481. 484.488. 500.520. 
Kluft, de 50. 280. 424. 481*. 523, 


Cramon 19. 
ran 179. 192. 356. 
Lubefher bom 482. 


S. Lucas Altar im Dome 507. 
S.Marien Magdalenen 50.60. 
175. 214. 278. 284. 398. 426. 
480. 507. 509. 523. 540. 542. 


564. 
Mattentwiete 868. 


Milrendar 15. SI. 60. 88. 148. 
264. 304. 316. 385. 416. 491. 


433. 439. 449. 457. 466. 
Molenhus, dat mybpelfle 430. 
Muren, bi der 84. 192. 356. 


Neppderbom6l.168.189.298f.438. 


Nigekunſt 88. 291. 
Nigefal 551. 


©. Nicolatiterte 13. 39. 44. 47. 
158. 170. 260. 2097. 2368. 279. 
295. 351 f. 367. 400. 4098. 412. 
416. 423 f. 427. 429. 444. 448, 
478. 475. 481. 484. 488 f. 508. 


623. 
Ordelsken hus 154. 
Oſſenwarder 58. 447. 476. 
Papenwerder 187. 


Pepermolenbek 107*. 
Perdemarket 48 f. 129. 468. 


©. Getersterte 44. 96. 180. 198, 


207. 319. 351. 396 f. 424. 438. 
455. 466. 609. 540 f. 561. 

Pockenhus 291. 

Brovellamer, de nige 186. f. M. 
Shlüter v. d. Erben S. 150. 

Rathus 84.91.96. 137. 150. 361. 
365. 868. 508. 543. 551. 566. 

Rechtehus 187. 179. 

Reſendam 443*. 

Rikenſtrate 49. 

Rodentollen, up ben 522*. 581. 

Rodinksmarket, Rodigesmar: 
tet, Rödingsmarke 47. 149. 
150. 360. 

Nolandesbrugge 45. 

Rundel 168. 316. 335. 483. 466. 

Schar, de 15. 294*. 

Scarbrugge 444. tor 7. 16.61, 
2654. 298. 415. 4239. 448. 475. 
:tapelle Elementis 475. 570. 
sterte 293 f. 429. 

Scepbumwerbrof 294. 885. 438. 
475. dar 1%. 158. 

Scoldar 89. 255. 408. 

Scopenfel 14. 

Selſcop, der Bruwer 134°. 149. 

Stufe &. 

Spitalerdar 15. 179. 872 414. 
483. sftrate 91. 

Steendam 168. dar 14. 39. 88, 
168. 179. 255. 259. 31. 373. 
408. All f. 432 f. 456 f. 46L f. 
466. -hovet 7. :irate 45.168. 
291. 434. 461. 472. 476. swed 
197. 432. 

Stritwere 15. 88. 179. 444. 

Troferbrugge 39. 411. 

Troſthus 475*. 

Fiſchmarket 40. 257. SW f. 

©. Bitus market 366. 

Slestfcrangen 40. 257. 409. 425. 

Kronerte 366. 389. 

Wal 14 f. 61. 179. 260. 264. 293. 
816. 385. All. Alb. 429. 488. 

Walkmole 466*. 478*. 


599 


Bantramen 179. 

Batertunft, ve 49. 481. 

Binferbom 7.167. 178. 278. 374. 
4. 438. A55. 468. ATI. 475. 
storn 81. 121. 244. 978. 86l. 
412. 464. 

Bintemesten dus 16. Wit⸗ 
tenevesten h. 149*. 

Wintmole, de 48. 

Bife 165". 

Wift, de 49. 

Damm bei Hamburg 40. 107. 160. 
258. in Weſiphalen 80. 

Hamme, de in Ditmarſchen 7. 84. 
228. 242. 402. 

Haunover 44. 180. 872. 430. 458. 

Hanfe 6. 2836. 250. 278. 318. 339. 
m. 

Harbor 129. 198. 356. 389. 462 f. 


Harweſtehude, Klofler 94. 224. 
287. 3Al f. 808. 427. 

Hafeldorp 190. 457. 

Haſelunde 150. 

Hafendal 197°. 

Heide in Ditmarſchen 8. 

Heilbrunnen 1389 

Helmflede 460. 

Helfhenor 298*. 308. MI. 

Hemmenſtede in Ditmarſchen 8. 

Heffen 246f. 422. 

Hildenſem 261. 816. 412. 465. 476. 

Hyiderslemwe 445. 

Hilgeland, Helgoland 132. 

Hiſpanien, f. Spanien. 

Hitland 169*. 

Sollant 2%. 66. 106. 110, 114, 
185. 159. 168. 189 f. 266. 292. 
295 f. 300. 303 f. 314. 821. 
863. 406. 415. 418. 421. 429 f. 
449 f. 452. 475. 

Holm, be 21. 270. 278.418. f. Den; 
bolm, 

Holſten I. 2%. 835. 68. 66. 05. 128. 
193 f. 215. 245. 248. 297. 308. 
382. 389. 404. 406. 409. 468. 
471. 475. 

Holſtenbrugge 364. 


Hovede, de 163*. 808. 

Hoyge, Hoya 45. Abb. 

Hufem 191. 258. 271. 

Huffen, Hufaren 330*. 338, 

8. Zacob to Eompofelle 2. 

Serufalem 38. 

Ingelheim 377. 

Joden 897. 506. 

Irland 172. 

Island 47. 85. 136. 149. 100f. 185. 
302 f. 324. 848. 400. 

Isleben 815. 331. 385. 412, 

Isnp 189. 

Stalien 91. 318. 330. 

Itzeho 191. 205. 211. 222. 24. 
891 f. 467. ATI. 474. 

Iuten 21. 271.419. Jutland 85. 
za 


Kalte, Calais 104. All. 
Kaltkberg 287. 308. 
Gantelberge, Canterbury 4. 
Kaffel 315. 381. 

Kedingen 185. 318.889.452 f.471. 

Kempten 18. 

Ki 1 Kiela2.214 f.225. 285. 288.898. 

Kloppenbord 150. 

Klus, de 8l8*. 

Coine 2. 6*. 56. 187. 206. 209. 
259. 6. 283. 289. 384. 416. 
Ab6. 520. 

Eompofelle, Zatob to 284. 

Eonftantinopel 16. 

Kopenhagen 21. 28. 66f. 129. 
136 f. 183. 185. 252 f. 271 f. 298. 
301. 306. 808 f. 322, 827. 407. 
419. 421. 

Kortenmore 457. 

Kodfelt 80. 

Koſtnitz 41. 139. 317. 395. 404. 
515. 590. Eonflantie 584. 

Krempe, tor 224. 898.471. Krem- 
per marſch 85. 229. A457. 468. 

Kröppelsberg 334 f. 440. 

Kruze, tom 174*. 177. 

Aule, de 149*. 

Langwedel 455. 

Lenzin 205*. 

Lerort 267. 416. 


—— 


00 


kychtenborch 454. 

tiflant 215. befehrt 4. meiſter 
v. 8. 14. 37. 251. 268. 406. 
415. 476. 

kindauw 189. 

!ynomw, bus to 286, 896. 

Lippe 2m, 

Lipzit anl. 315. 226. 882 f. 

Lisbon 177. 

London 3. 306. 455 f. Stalhof in 
2, 6*. 269. 818. 839. 410. 455. 

Louen, Löwen 56. 52. 

Louwenborch 149. 163. 197. 220. 
289. 244. 250. 256. 268. 276. 
. 331*. 389. 391. 406. 409. 
422. 

Lubele 3f. 8. 20. 85. 61 f. 86. 96. 
112. 114. 128. 188. 148 f. 175 f. 
186f. 194. 207. 226. 232 f, 288. 
242f. 251 f. 264 f. 289 f. 298 f. 
30. 300. 321. 351 364. 382 f. 
387 f. 389. 394 f. 397. 399, 400 f. 
402 f. 410. 415. 417. 419. 426. 
428. 434 f 489 446. 448. 450. 
455 f. 462 f. 476. 487. 508. 522. 
543. 655. 

Lunden in Ditmarfchen 8. 

Lunebor&hT. %.85. 39. 43.67.84. 
92. 108. 158. 163. 173 f. 227 f. 
287. 243. 250. 308. 398. A400. 
408. 417. 436. 480 f. 447. 454, 
462 f. 467. 508. 6509. 

Mansfelder lant 412. 

Mantua Mm. 

Marburcd 245. 46. 

Marienwolde, Kofler 87. 246. 
403, 405. 447. 460. 464. 478. 

Marke, de 36. 135. 0. . 

Mechelen 438. 

Meideborch 54. 185. 139. 161. 
169. 178. 178. 317. 384. 336. 
435 445 f. 460. 478. 484. 548. 
557. 

Metelenborh MD 48. 181. 137. 
232. 241. 250. 6. IRB. A405. 
412. 415. 452, 460. 464, sırf. 
657. Ddrelint 147°. 

Meldorp in Ditmarfıhen 8. 


Memmingen 188. 

Menfe, Bithof 9. 227. 240. 288. 
2890. 377. 379. 402. 408. 451. 

Merfflanpe 262. 978. 297. 413. 
420. 447. 476. 

Mertensmolen 417. 

Meb 319. 38. 452. 

Minden 189. 248. 408. 440. 454 f. 

Miffen 368. 41T. 443. 447. 

Moelberg 316. 338. Mulberg 
437. 

Molne, Mölln W. 35. 63. 8. 
187. 222. 228. 239. 244. 246. 
250. BA. 8. 373. 391 401. 
408. 

Morborkh 1382. 401. 

Morwerder 197. 

Mugenbord bei Travemünde 66. 

Munfter 68f. 160. 157. 162. 328. 
430. 454. 476. Bil. v. 239. 
34l*. 

Muscoum 14. 963. 418. 

Nanſe, Nancy 259. 

Neapolis 276. 
Repperlant 317. 336.467%. Ned: 
derliandesten, be 108. 
Neliebagen, ton 808. f. Ellen: 

bagen. 

Nienbrandenbord 319. 
Nigeterte in Ditmarfchen 8. in 
Wagrien 218*. 224. 398. 

Rigenpus 172. 234. 461. 

Nigenmolen 149. 450). 

Nigewert 25. 88*. 46. 115. 126. 
254. 266. 310. 33. 407. ABO. 

Nordamwinger if. 4 196. 2I8f. 
381. 

Rormannen 2. 

Northeim 315. 

Northuſen 199. M9. 381. 

Norwegen 5. if. 47. 86. 191. 
196. 229 f. 258. 272. 878. 407. 
429. 432. 

KRurnberg I38. 187. 436. 40 f. 
456 f. 

Aufs, Neuß 250. 411. 

Obodriter⸗Wenden 2. 42. 

Dder, Fluß In. 


601 


Dipdelant, dat 818. 390. 338 f. 
446. döR f. 457. 400. 471. 
Oldenborch 150, 157. 411. in 
Holftein 3. 48. 256. AV. 

Oldencloſter 121. 

Dideslo 42. 85. 106. 130. 976. 
308. 

Dfenbrugge, Oscabrück 80. 

O ſte, Fluß 172. 

Ofſfteremfſe 24. W. 274. 

Oſterit 49. 285. 295. 802. 385. 

DOftfee 236. 251. 295. 406, 420. 

Dttenfen 143. all. 324. 466 f. 

Ottmerſchen 143. 457. 

Dutin, f. Uthin. 

Doen 185. AI2. 828. 

Padua 90. 224. 

Palz, Pfalz 377. 


Paris 56. 225. 388. 209, 410 f. 


620. 

Battenfen 468. 

Pavia 421. 

Bene, Fluß 2. 42. f. Yyn. 

Yerfer 401. 

Peſcht, Per in Ungarn 186. 

Yyn, be Peene in PBomeren 388. 

Yinneberg 107. 190. 261. 406. 
666. 

Dolaber- Wenden 2. 42. 

Pomberch, Bamberg 451. 

VPommeren 8. 340. 383. 880. 396. 

Drag Al. 

Bremesmolen 68. 67. 

Prignis 6. 36. 47. 250. 405. 

Yrufen, Preußen 36. 285. 251. 
389. 406. 450. 

Namesio, Kofler 2. 

Raftede, Klofer 341. 

Rabe 3*. 42, 

Ratzeborch 36. 42. 197. 37°. 320. 
244. 388. 887. 388. Ros borch 
129*. 452. 

Ravenna 418. 

Regensborch 139. 184. 317. 486. 
Reinbele, Kiofter6ß. 287.298. BOB. 
321. 427. 568. 568. 
Reinevelde, Kofler 3A. 238. 

312 f. 388. 456. 


Rensborc 56. 197. 210. 230. 33. 
IR. 

Revel 108. 148. 208. 389 f. 366. 

Reutlingen 189. 

Rige 47. 108. 148. Bl. 

Rin 2. «from 482, 

Ripen 2. 210. 

RNipenborch A. 36. 349. 405. 

Ripebuttel 118. 117. 120 f. 168. 
189. 250. 476. 478. 

Roclitz 316. 338. 

Rodenborh 3. 112. 809, 322. 
442. 444. XL. 

Nodis, Rhodus 20. 209. 418. 

Nome 92. 112. 190. 149. 100. 218. 
285. 337. 276. 37T. S7Of. 409. 
422. A909. Engelborch 379. 

Roſtock 2. 85. 62 f. 171. 839. 241. 
243 f. 281. 297. 806. 8328. 336. 
408. 41%. 480. 482. Bil f. Ant 
verfität 5. 26. 249. 406. 666 f. 

Nugen, YInfel 2. 389. 

Nuflantd. Auffen 1.6.268.416. 
rufte ſleden 18%, 

Salzborch 49. 181. 

Sarrafen Sarrazenen 877. 
Saſſen, Saren I. 49. 218. 377. 
380. 422. 439. 460 f. 464. 

Schagen ab". 

Scheren, de ſchwediſchen 410. 

Schillinge, up der, Terfchellinge 
265. 

Schipbeke 188. 390. 

Scone Schonen 35 f. 238. 347.262. 
404. . 

Schonenbeke 460. 

Scotlant 47. 110. 441. 

Seouwenborch 184. 386. 

Segeberch 42. 63. 06. 197. 21. 
za. 233. Sl. WA. 298. 882. 
389. 39%. 

Selant, dän. 21 f. 66. 98. 109. 
165. 190. 272. 295. 419. 
hol. 28. 47. 86. 110, 160. 164. 
19. SOHN. 308. 418. 449, 

Siboldeoborch 838. 254. 408. 

Sicilia 49. 

Glefewil 2 208. 404. 


\ 


% 





602 


Slukop 68. 311. 

Smaltalden 91. 102. 188. 174. 
432. 

Smitvelt, Smithfleld b. London 34. 

Sobeke 448. 

Soltow 45*. 9. 417. 

Soltwedel 897. 

So eſt 80. 139. 

Sövenbörgen 328. 

Spanien 904. 312. 827. 33W. 333. 
421. Spanier 488. 

Speielberg 474*. 

Spire 33. 92. 178. 178. 814. 3 f. 
466. 562. 

Stade 117. 198. AM. 219. 221. 
250. 319. 362. 386. 390. 484. 
443. 467. 471. 

Steden, Schloß 39. 

Steder Sant, dat 469. 

Steghen, dus ton 236. 

Steirmarte 49. 39. 

Stenbrugge 318*. 339. Ab4. 4650 

Sterneberg 418". 

Stilhorn 318*. 398. 458, 

Stör, de Hl. 

Stofelstorp 63. 67. 299. 300. 322. 

Stormeren I. 2. 196. 207. 219. 
982. 384 f. 391. 

Strasburg 139. 171. 

Subden I85*f. 

Suderelue 467. 

Sund, Stralfund 2. 35. 97. 288, 
43. 297. 336. Stralefunt 
359. de Sundesten 409. 

Sund bei Dänemarf 68. 98 f. 110. 
183. 191 f. 353. 301. 305 f 
327. 329. 

Sunderbord 21. 65. 292f. 49. 

Swale, Fluß in Holftein 42. 

SwanesW. Shwave55. Schloß 
Swan in Meklenburg. 

Swartow, Fluß 232. 

Swaven 383. 4W. 

Swedenif. 21. 39. 48. 170. 230 f. 
270. 273. 378. 418. 420, 


‚ Swerin 1569. 161. 206. 222. 288. 


887. 391. See 438. 


Shoinge, Fluß bei Stade 862. 


Switzerlant 250. Switzen 37. 

Tarteren 7*. Tateren 36,249. 
401. 404. 

Telget bei Münfter 74. 

Teffalia, en water 198. 

Thuringen 49. 

Tiber 148 160. 776 f. 

Torgow, Torgau 4937. 

Trade, Waſſer bei Norwegen 28. 

Trave 42. 63. 202. 232. 305. RI. 
407. 410. Travemunde 68. 
389f. 2232. 231. 298. 308. Bil. 
66. 20%. 476. 

Trent, Trient 146. 

Trier 259. 283. 289. 

Trittow 68. 06. Lid. 236. 28. 
308. 321 396. 

Trunten 87*. 

Tunis 84. 8328. 

Turken 20.84. 138. 148. 185, 187f. 
236. 257. 275. 285. 296. M. 
8312. 328. S88. 394. 408. 418. . 
422. 480. 

Ulm 189. 

Ulßen 108. 

Ungeren 37. 185. 201. 275. 2%. 
328. 

Vterfen 455. literfien 238. 

Uthin, Outin 4. 68. 66. 185. 

Utrecht 259. all. ° 

Balfterbode 34. 227. Al. 897. 

Fechte, de 150. 

Beddele, Elbinſel bei Hamburg 
168. 444. 

Beerauf Selant 21. 109. 168. 190. 
272. 419. 

Vemeren f. 176. 248. 351. 4. 
406 


Benedye 187. 388. 

Verden, Bisſthum und Stadt BITf. 
373. 399. 442. 446f. 457. 400. 
470. 

Bylanders, de Ab2*. 

Flandern 5. 308. 362. 418. 

Flekeroe, Infel vor Epriftianfand 
23. 

Flensborch 37f. 177. 6. 3% 
254. 406. 


603 


Fli, Waſſer bei Nordholland 28. 

Florenz 90. 

Vorden, Bremervörde 36. 250. 555. 

Florenz 90. 

Sranten 49. 422. 

Frankenlant 40. 

Srantfort 6. 139. 161*. 338. 435. 
451. 

Frankrik 1. 183. 183. 231. 287. 
297. 318 f. 319. 330. 8337 f. 377. 
879 f. 388. 416. 

dranzofen 134. 414. 44l. 452. 
400. ATI. 

Srefen 2. 200. 210. 223. 390. 392. 
404. 

Freslant 46. 62. 100. 150. 248. 
254. 256. 267. 295. 300. 303. 
311.362.407.416. 434. 476. 556. 

Fritzler 34. 240. 402. 

Sulenhorne, bie faule Ede am 
Grasbroof 45. 173. 261. 416. 
Bol. M. Lorichs Elbkarte S. 60. 

Fulsbüttel 286. 

Fune, Jühnen 128. 308. 322. 

Wage, Waeg, Meerbufen von Ber 
gen 23. 

Bageren 382. Wager:Benden 
2. 42. Bagerlant 195. 207. 
2A. 

Walenis 176. 232. 

Walen, de 333. 

Warborch, Wartberg 102. 106. 
2392. 39. 323. 429. 

Warendorp 80. 

Wedel 149. 174. 350. 478. 

Weinsdbeim, Windsheim im bater. 
Mittelfranten 139. 

® elinge, die Baalmündung 163*. 

Wenden If. 198. 229. 378 f. 

Wendeſche flede 271. 336. 

Wertburch, Birzburg 131. 451. 


Weßbupy, Wisbp 234. 

Weſſee, Nordſee 65. 404. 

Weſſelburen in Ditmarſchen 8. 

Weſſer, Weſer 110. 310. 440. 442. 

Vefterlant, Weſtfriesland 36. 37. 
406. 

Weſtfalen 326. 384. 430, 

Weſtfreßlant 191. 248. 

Wit, Wafler bei Epriftiania 300. 

Bilfyde 292. 

Wopldeshuſen in Oldenburg 464. 
‚A689. 

Wopls nat A13*. 


Wplſter marft 387. 468. 471. 


Wimer, Beimar 320. 

Wien 185. 

Bynffen 155. 238. up d. Aller 
400. 463. 

Wirtenberd 49. 

Wift, ve lange 384. AAO. 460. 

Wiſen burch, /Weiffenburg im 
baier. Rezatkreiſe 139. 

Wismer 2. 34f. 38. 103. 166. 
234. 236. 239. Al. 243. 248, 
253.. 288. 297. 306. 323. 236. 

33. 398. AU3f. 407. 428. 435. 

Wittenberch 45. 88. 90. 268. 283. 
315 f. 325. 331. 333. 417. 426, 
432. 437. 450. 558. 

Wittenborh 1%. 220. 389. 

Wolfenbuttel 130. 160. 190. 314. 
326. 329. 

Bolgaf 34. 240. 

Wolp, de AM. 

Worms 33. 46. 283. 425, 

Bunnelenbrof 4*. 

Wurften 148. :frefen 164. 318. 

Zelant, f. Selant. 

Zelle 227. 238. 269. 441. 

Ciomar, Kloſter 224. 


xıv 


Perfonen⸗Verzeichniß. 


* bedeutet eine Note, B. Bürgermeifter, R. Rathéherr. 


Abel ſ. Jutlant. 

Adaldag, Biſchof von Hamburg 1. 
218. 230. 380. 

Adalgar, Algar, Biſchof vor 
Hamburg 3. 230, 

Adolar, Probſt zu Lübeck 4.* 

Adolf ſ. Holſten, Sleſewil. 

Aegetins, Bernhardinus 140. 

Aepinus, Heptnus, Hopinug 
85. 102. 127. 138. 141. 152. 
174. 319. 336. 541. 

Agnota, Stephanus 140. 

Agricoba, Johannes 442. 

Afasverns 473. 

Kfbert f. Louwenborch. 

Alberug, Erasmus 310.* 

Albrecht f. Melelenbord. 

Albrecht, Frans, Schonenfahrer 191. 

Alefelt f. Anefelt. 

Alers, Hinrik 57. 

Alerander Il, Papft 388. 

Alf f. Adolf. 

Algar ſ. Adalgar. 

Altona, Hand 472.* 475. 

Amsdorf, Nicolaus 141. 

Amfterdamenfis, Johannes 141. 

Andreas, Abt zu Raſtede 3A1.* 

Anefelt, Benedictus v. 28. Keie 
v. 308. 321. Frederik v. 19. 
Frau v. 190. 457. 

Anholt, Graf v. 331. 435. Fürft 
Wulfgang, Johan, Jochim 139. 

Antelman, Zole 543.* 590. 

Anſcharius, Erzbifhof 1—3. 218. 
230. 879. 

Apollo 378. 


Araldus f. Deuemaft. 
Arendes, Warten, Schiffer 183. 
Arends, Catharine 342. 
Auguſtiner 45. 
Auguſtinus 515.* 568. 
Balefe, Himik 367. 
Baleman, Bartelt, Schiffer 149. 
Baltzar f. Elend, Wenden. 
Bantfhow, Johan, R.v. Wismar 
38. 252. 253. 407.* 
Baraman, Peter, R. (1514) 10. 
+ 1528. 18. Hans 100. 
Barns, Robert, Doctor 178.* 325. 
Bargen, Euertv.57.88. Dirik v. 57. 
Barner, Elawes 454. 458 f. 
Barscampe, Karflen, R. (1475) 9, 
B. (14983) 11. + 1611. 15. 3os 
ban R. (1485) 9, + 1496. 17. 
Bekendorp, Hermen, R.+ 1506.17. 
Benedilt (V.), Papſt 218. 380. 
(Beneke), Pawel, mefler 258.* 
Beneken, Hermen, Reitendien. 170. 
Berengaria ſ. Flandria. 
Berengarius (v. Tours) 381. 
S. Bernardus W. 
Berner ſ. Bamer. 
Berteldes, Hinrik Torneſperer 13. 
Bervelſtorp f. Gharlevſtorp. 
Beſeke, Bernd, Wantſnider 113f. 
310. 323. 490. 
Beftenborftel, Cord, 1) R. (1518) 
10, 7 15390. 18. 2) deſſen Sohn 
(2) 136. Dirit, R. 1. 
Biſſenbeke, Hieronimus, R. (1546) 
10. Abgefandter des Rathes 
(1541) 1883. 


605 


Blante, Deinele 57. 
Blarerius, Ambroflus 140. 
Blood, Zacob, Hauptmann 24.* 
275. 421. Matiad 57. 
Blome, Hans 561.* 593. 
Blomen, Cord, Suuptmann 24.29. 
Bockholt, Jaſper v., holſteiniſcher 
Edelmann 468. 
Bodeler, Diverif 560.* 563. 568. 
591. Hermen 472.* 
Boekholt, Evert, R. (1479) 9. 
33 f., + 1488. 17. 
Bokelenborch, Rudolphus und 
Walburgis v. 232. 388, 
Boldewan, Zohan 540*f. 589. 
Bold ewin, Erzbiſch. v. Bremen 39. 
Bolislaus ſ. Pommern. 
Bonifacius M. Yapfl 7. 
Borbon, Herzog v. 277. 
Dordenauw, Hans 361. 
Dermen 62: 
Borgentrit, Herman, Goldſchmid 
und Yurat 57.*424.* Diril 58. 
Bornsfen, Albert, Morbbrenner 
258. 
Borften, Pawel van dem, Schiffer 
BA. 
Bouillon,. Gotfrit von 382. 
Brandenbord, Karfürſt, Frederit 
v. 330." Georg 139. Markgraf 
Joachim v. 169. 289. 295. 813. 
328. 
Brandes, Hans 449. Heine, Auf 
rührer 35. 244. 
Breyde, Joen, englifcher Islands: 
fahrer 303. 
Bremen, Zohan v,, Baflard Erz: 
biſchofs (Chriftof) v. Rremen 172. 
Bremer, Derlef, B. (1451). 250. 
356.” 409. Detlef, R. (1488). 9. 
38. (1499). 11. + 1506. 15. 
Dirit, R. (1490) 9, + 1492. 17. 
Otto, N.(1523) 10.31. 50. 540.* 
559.* 568. 589. 598. +15629. 18. 
Hieronimug, R.(1554)11.} 1564. 
19. Hinrik, Schiffer 188; 
Brenziug 141. 
Briccins f. Rorthumamniuo. 


872. 


©. Brigitta 7. 3. 

Brote, mefter Hinrik v. dem 138.* 
R. (1546) 10, B. (1516) 12, 
+ 1548. 16. 102. Eecilie v.d, 
Berbrecerin 380. 

Bromfe, Ricolaus, B. v. Lübeck 
61 f. 85. tI2 & 180. 288 f. 
300. 322. 428. 

Broufe, Atbert, Mordbrenner 40. 

Broutze, Broys, Andreas, Baus 
meiſter 88.* 188.* 561.* 593, 

Brugge, Dans In. 372. 

Bruggeman 45. 

Brunswif, Herzog, Frederik, Mag: 
nus Il. 34. 227. 40%. Hinrit, 
fein Bruder 35. 228. 242. 246. 
400f. Wilhelm 37.* 38.247.250. 
Hinrif, der ättere 45. 297. 416. 
Erik, der ältere 417. Philtpp I. 
138. Ernſt 139. Hinrit, ver jüns 
gere 131. 142 f. 146. 167. 181. 
185. 190. 812f. 320, 326. 329 f. 
420. AB4. 1:37. 444. 454. 456 f. 
Seine Söhne: 1) Earofus Bictor 
320: 329. 437. 458. 2) Philipp 
Magnus 320: 458. 3) Turdank 
(Durdranf) 320. 468, Erit li 
316. 319. 334. 430. 458. Frans 
Dtto 478. ©. Gregorius. 

Brufehafer, Hans 57. 

Büring, Henning, R. 388, 

Bugenhagen, Johan 22.59 f. 67. 
89 f. 136. 139. 168. 288. 310. 
323. 426. 432. 40° f. 556£.568 fi. 
575. 589. XXVII. 

Bulderppt, Gert 430. 

Bulle, Luder 58. 

Bullen (Boleyn), Anne 108.* 

Bulow, Frans, Öberfi 162. 463. 

Bunte, Hinrik 57. 

Buren, Hinrik v, 3. + 1499. 15, 

Burgund, Karl von; 239. 411. 
Maximilian 259. 260. Margas 
reta23. 32 234. 421. Maria 260. 

Burſtorp, Nicolaus, Domberr 50. 
55. 59. 487.* 520. 538: 542. 
544. 552 f: 555. 582 f. 584: 

Buster, Hinrik, Schiffer 46. 





68 _ 


Butwe f. Wenden. 

Butzerus, Martinus 141 f. 184. 

& f. 8, 3. 

Dagmar f. Margareta 0. Denemark. 

Dasle, Graf v. 386. 

Davorde, Hinrik 543.* 590. 

Dedo, Graf v. Ditmarſchen 381.* 

(Delius) Matens, Subreltor 127.* 

Denemart, König Harald, Arol 
dus 1. 200.380. Erik, Harald’s 
Bruder 2. 218. 379. Walde: 
mar I. 4. 198. Kanut VI. 4. 
199. 219f. 386. 388. Walde: 
mar II. 4. 198. 210 f. 886. 388, 
Abel 195. Wargareta 34. 199. 
227. 339. 241. 346. Erik (von 
Pommern) 35 f. 199. 24749. 
(398). 404. Philippe 38. 258, 
Epriftian I. 40. 256.409. Hans 
7. 208. 414 f. Chriſtian II. 
20f. 62. 64. 66. 270. 292 f. 
296. 800 f. 418 f. 421. 427 f. 
Frederit I. 22. 64 f. 272. 292. 
295 ff. 901. 305. 419. 421. 427. 
480. Chriftian III. 8. 22. 151 f. 
191. 810f. 323 f. 337. 431 f. 
455. 462. 466 f. 476. 478. Fre: 
berit II. 478. 

Dene, Peter, Seeräuber 236. Lam: 
bert 159. 

Diana 878, 

Dibberen, Marcus 67. 

Dillinghaufen), Doktor 812.* 
328.” 

Dirik ſ. Minden, Munſter. 

Dominicusorden 23f. BA f. 

Draco, Jobannes 140. 

Dulmen, Hinrich v. R. + 14091. 17. 

(Dumen, Cord), Stadtbaumeiſter 
358.* 

Durdrant f. Brunswik. 

Ebelink, Hans 57. 

Ecctus, Zohannes 142. 184. 

Eiben, Meine, Meineke v., R. (1529) 
10.20. 560.* 692.XXVIl. 41569. 
19. 

Elarus (Eipeler), Graf von Dit: 
marfchen, 381.” 


Elers, Zonniges, R. (1558) 11. 

Elienor f. Portegat. 

S. Elifabeth 85. 246 f. 

Ellerhof, Jochim, Gardian 52. 
509.* 512. 685. 

Eipen, Zohan v., R. von Fübed. 
61. 112. 

Emerfen, Maties v., R. (1511) 
10. 134. + 1522. 18. Hans 360. 

Engelbertus, Erzbifhof v. Köln 
200. f. Sweden. 

Engelin, Dr. 51. 58.* 418*f. 573. 

Engelte, Zifevaget 124. 

Englant, König: Edward V. All. 
Heinrich VIII. 108. 160. 188. 
WA. 311. 318. 325. 44l. Eds 
warb VI. 319. 

Erasmus Noterodamus 109. 
430. 

Erit f. Brunswil, Denemarf, Hans 
nover, Louwenborch, Saffen. 

Efens, Junker Baltzar v. 62. 170, 
178 f, BI1.* 325. 

Evers, Herman, Schiffer 47. 60. 
236.” 569. 

51.2. 

Gans, Simon, Edelmann SI f. 

Gharlevſtorp f. Bervelſtorp 373.* 
Jochim 561.* 598, 

Garceus, Zohannes 353.7 542. 

Gelren, hertoch v. 102. furfte v. 
313 f. 328. 

Geltuerus, Petrus 141. 

Gerardus, Bil. v. Bremen 205. 

Gertens, Hinrik 129.* 

Gerolt, Bifh. von Dlvenbord, 
dann Lübeck 3.* 

Gerſe, Zohan 353.* 

Gert f. Holften, Siefewit. — Junker 
Gert 260. 

Betelen, Auguftin v. 50. 53. (125.) 
481%. 575. 584. 

Geuert, de bartfcherer 57. 

Geverdes (Albert), Dechant 351.* 
373.* 

Ghpkowen, 2 Ritter, de Gh. 215. 

Giſeke, Bernd, Schreiber 188. XLV. 

Gobel, Martinus, Sekretär 157.* 





_M_ 


Berr (Gros), Soben, mellenburg. 
.. Ritter SA. 24 

GSoldener, 861 .* 568.602. 

Goltfmidt, Laurens, Mörber 48. 

®stfrit f. Bonillon, Venden. 

GSotgaf, Tugbereitir 448, 

GSregor IV., Ya 1. 

Gregorins, mefter ©. v. Bruns: 
wit, Orgelbauer 170. 

Grimdolt, Arnd, R. (1498) 9 
+ 1810. 28. 

Broperus, Johannes 149. 184. 

Grofs f. Bor. 

Grote, Element, J 92. Ya: 
wei, 8. (1514) 10, 8. (1682) 
II. 19. 91. WM. »0. 502.* 
+ 1587. 16. 

Gudendorp, Detief, Stadtvogt v. 
Lũbed 288. 

Buftrow, Johann, Capellan 488.* 

. MR 588. 


Hachten, Bert v. Hauptmann 978. 
Sademan ı) Albert, N. (1511) 10, 
- +1884. 18.2) Albert, R. (1547) 

10, 8. (1558) 12. 456.” Cla⸗- 
wes 188. 

Dale, Matthäus 577. 

Halepagen, Gert, Bilar zu Burtes 
hude 341.* 

PHammeböle, Clas 378. 

PHammon, ſlaviſcher Gott 229 f. 

Dane, Johan, Domperr 3410f. 

Hannover, Herzog Eril v. 45. 

Hans f. Denemark, Saſſen. 

Hanſten, Berner v., Hauptmann 
von Lühel 361. 

Harborch, Fürſt von H. 129. 

Hardewpeuns f. Hertich. 

Hare, Himik van, R. v. Wiemar 
(88). 252. 407.* 

Haren, Ratle van, Yurat 307.* 

Harold f. Denemart. 

Dartiges f. Hertiges. 

(Hartwig) Pinrik, Eapellan 124.* 

Haſenkroch, Sans 57 

Daffe, Elawes, Hauptmann. 24.* 
237. 375. 488. 

Haveman, Yfaffe 106. 


Hepylewich f. Holkten. 

Heytman 447. 

Held f. Diliinghaufen. 

Helmeke, Grote, Hauptmann 24. 

Henninges, Predericus, Paſtor 
609* f. 686. 

Henfelin, Reitendiener SSTT. 

BHepinuns f. Wepinus. 

Herdynkthuſen, Bäder AM. 

Hertdag, Biſchef 1. 

Herlicius 10% , 

Hermens, Clawes 130.* 

Hermilen, van, l. H. van Haren. 

Hertich, Hardewpeus, Biſchof 
v. Bremen 194. 884. 

Bertiges, Hertigen, Hartiges, 
Nicolaus, R. (1532) 10.20. 188.* 
432. + 1664. 19, 

Hleffen, Landgraf v. 259. Philipp 
v. 77. 188. 162, 164. 181. 318 f. 
817. 325f. 329. 336 f. 434 f. 

Hefter, Eſther 478. 

Heſterbarch, Hinrich, NR. (1528) 
10. 20. Peter 94. 539.* 589. 
Bang 539.* 

Biddeforp, Hinrik 878, 

Hieronimus, Jeronymus von 

rag 41. 404. 

(Hildebrand), Abt v. Reinefeld 

342* 


f. 

Hinrit f. Bruns, Englant, Bol 
fen, Stefewit, Swerin, Wenden. 
Kaifer 9.11.3580. König H., Fried» 
richs II. &0hn209. Kaifer 9. VIL 
396. 9. de Louwe 8. 6. 8. 198. 
383 f. H. Biſch. v. Münfter 3A1.* 
H., Biſch. von Bremen. 232. 
Meifter H. u. Hannover, Tornes 
fperer 44. Binricus f. v. Züt⸗ 
phen. 


JOBpuote, Jacob, Hauptmann Adl. 


Hinsken, Dirik 87. 

Hoge, Hans, Schiffer 266. 

Hogelke, Johan, Capellan 180. 
189. 

Sohufen, Dirik, R. (1505) 10, 
8. (1517) 11. 19. 600.“ 550 
581.* 586. T 1546. 16, 485. 

89 


U 


Hofe, Karſten Yan der, R: (1400) 
9, + 149. 17. Chawes, N. 
(1542) 10. 


Hofer, Hinri, 9. (1432). 38. 252, 
ar 


Hojeras Helmeke iz, Karſten 88. 
Hopnerus, Erzbiſchef 339, 
Holen Reyne f. Kenkel. 
Holt, Gert, Schäffer 87. Band, 
Hauptmann. 24.:861.* 508. 


Holſten, Graf: Adolf (AM) I. 8. 
219. 882. 11. 198. 219. 382 f. 
III. 194, 388f, IV. 213f. 219f. 
225f. 237. 345. 387f. 301f. 
898. Heplewich, f. Gattin 215. 
Sohanl. 216. 34 f. 898. Gertl. 
216. 235. 398. Lubolf 216. 285. 
393. Wolmer 285. 386f. Jo⸗ 
han II. 7. 236. 396. Gert IV. 
7. 806. Adolf VII. 88. 258 f. 
Gert VII. 7. 88.* 40. 256. Hin⸗ 
tif IV. 36.37.247.252. Adolf (IX.) 
"x. (7 1426). 251. 406. Herzog: 
Frederik (Fr. I. v. Denem.) 7. 
2zıf. 2717. 287. 298. 415. 419. 


"garen (Ehrifflamiil.d.Denem.) | 


49. 85. 98. 110. 119. 129. 276. 

808. 322f. 422f. Johan, der 
ältere 467. 471.476. 478, AboIfl. 
48. 481. 467. 471. 470. 478. 
Frederik GBiſch. v. Hifdeöpeim) 
465. 476. 


Halte, Wert vam, R. (1508) 10, 
MB. (15$4) 11, dankt ab. 1528, 
+ 1837, 16. 559. 1) Jurgen 
vom, R. (1540) 10, 175. + 1558. 
19. 2) Iyrgen van Holten 192.* 
Hinrich v., N. (1558) 11. 151.* 
Holtpufen, Zohan, R. (1408) 9, 
+ 1518. 18. Jochim, R. (1542) 
10, + 1559. 478. Henning 67. 
Sorneman, Hinrif, oaier 46. 
160. 


Hoſpanver f. Dfander. 
Hude, Herbert van der 000* f. 588. 


Hug HYigohan, DB. aasl) Die, 
BA8f. B58f. F1506 15. 8) 3. 
N. (188) 10, + 1581. 8. 

:9)3,8.(1586)21. Gnert, Sala 
des 2). Fap..2158.* 165. Piero⸗ 
nimus NR. (8) 11. Gert, 
Arıt 40. f. Geri ode Hans 140. 

Hulpe, Ian, R: (ME}} 30, WM 
(1525) 14: 19.96 98.128. 146. 
168. 487.* bi. + 1546. 26. 48. 

Hurlete, Hinrik, ſ. Himlky. Rohe. 

Hub; IAchun al. 400. ” 

Hutlen (m), Gert van; R. (1644) 
1 R. 440. Me. 369, 990, 
7 1592. 9. Hermen 151. 

Yatob, Capellan, f. Laurent. 

Zalr)mir, v. Rugen SER 

Jarre, Nicolaus 191. 

Senefelt (Hinrit), RL1NB) MI f. 
08, 


Sefemar, Henning, 300. Lecſeman. 

Jets, Bernd 57. 

Joq un f. Brandendonh. 

Zohan, Biſchof wen Lähe 226 ſ. 
DensumkHolken:8 ,Veappe: 
teter 144. Capellan f. Guſtrow. 
Krufe Johan M,* 

3 ohannes Vi, apſt 979, XM. 
404 


Iſenborch Graf Frederik van W. 

Iſotever f. Agritola. 

Judit ſaLouwanbgrch. 

Juen, Dans 197. 

Zulyus,. Keiſer UM: 

Jumo 378. 

Supiter 378. : 

Jurgaen f. Melelenbarc, fen, 
Munften, 

Yurgens, Hermen 57. ME Dil, 
Prediger 449 

Jutlant, Barzogı Abel v. 196.0. 
393. Mechtilna AN. 

Kampen, Hermen van, Terufyerer 
398,* 

Campegio; Tomarie, Errklnel 
33. 29, 


| Kanutus f. Drnematt, 


Karelfadt, Unyuede 46. 


— — ——— 


Cartien. HMhaune⸗ 184.* I: . 
Caroline, Kaiferl. 1. 229 877f. 
Ba. IV,7. V. W, . 111, 118. 
IM. 168. 107. SED, 276: RBB. 
-2935.: ME. 121. U f 38. 
Pat. BU. 817. wer 435. 
ı MAR 4001 
Buchen ſ. Deumart, Boißen, 
Karftens, Radelef a Sangea 57. 
92. 180... 
Sattendungens, Ereimane ber 
Hamburger 68, 1, Wortverz. 
Bumpe, Weiten Mi. 40f. 52. 
66. 58. I5* 178: IB. 877 f. 
at. KTIFT.: ARD ff OR 628. 
5B8.* bAB. 561. 566. KAVE 
Lempen, Johan v., R.2.4Brd206.* 
Kenkel, Rype 172.200. 387.° BETf. 
8732. 412,* 
Kyl, Zohan, Zurat 397." 
Kymmen, Clawes v. 12.%00. 3. 
506 |. 873. 418. 
Kippanborch, Get, DA Bine 
ſter .80,- : ' 
Kiffendbrugge, Dokon, dk.: 52. 
.. 408.% SUB. 512%, 858. 661 f: 578. 
Klamwed, Rebe, Gerräuber 23. 29. 
Slu pwaͤchter 191. 
PFlege (Steneoit), Haus, R. und 
Haupimans IR. 87. 852. 407°, 
8. (1427) 12. 
Kleve, Berzg:w. 0A. 167. 814. 
329. 830. Würftin. 325. 328 f. 
(Rising, Abert), Propft 851.* 
Kot, Joh, Selvetär 148.* 519.586. 
KAntphof, Elaives, Semäuber 22* f. 
59, DM 3I0. AMD. 
Akipperbolsing, Bernt cof. 80. 
Kol, Ditmer 24. Mf. A. (1528) 
10. 0. MV. IO. I68. WAB. 188, 
276. 420. bi. 664° 604. ©. 
.. (18) 12. 4* 1868. 17. : 
Esine f. Engeibertus. 
Cotumma, Aſchanind LIT. 
Sone, Helmeke 174. 
Koming. Rd MS - 
8.0 Bohan: 87.92, 10° 


Koyenseey,- Gherardus 18. 878, 
374.* 

Kopke, Hans, Raub 180. 

Koppint, Tomas 128°  - 

Cortumme, u 
+ 1807. 19 

Eernitue: Antoius nio. su, 

Kofer, Dirik 107. 

Eotarenus, Tauindi M2,* 

Kotint, Cladbes BEf. ' 

Kramer, Tönnies Ba 

Krang (Albeit) 34. 

Kredet, Zohan 181.* 

Erifian f. Aufn. 

Eriftoffer, Graf 66. Erzbiſchofv. 
Bremen 48. 420. 442, 465. 460. 

Kroge, Evert v, R. + 1492 17. 
Hinrich var, R. (1368) 11. 

Kroger, Clawes TI f. Jacob 60. 
4891." 877. 

Krufef. Johan. 

Kuteman, Korb, Waffe 106. 

Ladewicuo f. Ludewpeus. 

Lam, Jurgen, R.(1482) 9, F 1485. 
873.* ı 


(son) 10, 


Langb, Clawes, Schiffer und Baupt: 
. Rtanı 777. 886. 441. Di, 
R. (151110. 81. der up Ritze⸗ 
buttel 118. F 3590. 18, 
Langebeke 1) Hetmen, J.U.Dr.,R. 
9. 15. B. 1461. .368.* XXIV. 
340f. 2) Hermann, 8.509.*612f. 
517. 545. 558. 584. Garlef. 
N. (1646) 10: 128.* 187. + 
: 1598. 18. . 
!angerman, Hermen 57. vo f. 
Langeftrate, Hanfelen aus Mün⸗ 
. Ber 68f. Häanschen van der 
landen: raten 82r - 
Langus, Yolmmnes It. 
(Lamrentit) Zalob, Gapellan 4e8. * 
683. 


Leiven, Johan v. 18 82 f. 906. 
Leo Ill. 377. IV. 379. X. 88. 45f. 
Leonora, Als V. Schweſtet 423. 
Leſeman, Johan, Mag. Br. den: 
ning 57. 860. 
tibenotus, —— "zu. 
89* 


610 


Licenttat t0 Gt. Johannis 125. 
Aug. v. Setelen? 

Liemar, Erzbiſchof 219. 

Lpflant, Meifter v. 14. 363.* 

Linden, Johan v. 48. 

Lingen, Kurdt van, Geeräuber. LIV. 

tippe, Graf Bernd van ber 3. 
242. 402. 

Loden, Korb van 57. 

Loderman, Heine 166. 

Loo, Marquard vam, R. (1485) 9, 
8. (1507) 11, + 1519. 15. Hin⸗ 
rit, Verbrecher 13.* 260. KOf. 
412. Dirit, Brauer 187. 

Lotarius f. Luder. 

Lotringen, Herzog v. 9. 

Lonwenborch (Saffen), Graf u. 
Herzog v. 4. Rodolphus 382.* 
Atbert 197 f. 39 f. 394. ZYubit 
224. 393. Ilſebe 225. 394. Erit 
5. f. 39. 240. M. Ag9. 355. 
402. 405. 409. Magnus II. 49. 
276.” 422.* 461. Fürft Franz I. 
152 f. 1%. 191.* 

Luder, Lotarius, Kaiferi. 2f.218. 
379. Der Sachſe 219. 31. 382. 

Luders, Hans ober Peter, Haupt: 
mann 24. 275. 421. 

Ludolphus f. Holſten. 

Zudowpeus, Ladewicus, ber 
Fromme 1.230. 379. Der Deut 
ſche (2. 218.) f. 379.* 

Lucas, Eapellan 488." 583. 

Luchtemaker, Zohan 151.* 

(Lupdlens Kopele), Blafer 371.* 
372.* 

Luneborch, Herzog Dtto v. 206. 
211f. 255. Hinrik, Magune’ II. 
Sohn und Wilhelm 1. f. Bruns: 
wit. Hinrik, der Mittilere 45. 
417. Trans 152f. 432. Ernft, 
der Fromme 132. 164. Frederik 
132.* 164.* 320. Frans Dtto f. 
Branswik. 

Luneborch, Johan, B. (1416). 36. 
247. 404.* Nicolaus, R. (1498) 
9, + 1506. 17. 

Lunge, Bincenz, Sıiffer 86. 


Lunfeman, Conrad, Peediger523. 
587. 


Lunte, Gott, B. v. Tübe 305. 

Lutle(n6) Paridom 380. 353. 358. 

Lutter, Wartie 20. 33. 45f. 8Bf. 
139. 234. 2658. 288. 288. 315. 
331. 337. 412. 417. 428. 425. 

Mahumet 66: 

Mate, Zurgen, Mörder 86 f. 

Mansfeld, Brafen v. 315f. 318 
30f. 334. 38 f. 435. Mbert 
0.139. 49f.145. Bebhart 1. 
Bolrap 452.” 461. 


Mantua, Herzog v. 91. 146.310.324. 


Margareta ſ. Burgund, Deus 
mark. Friedrichs v. Brandenburg 
Tochter 23. UT. 

Marie visitatio 7.* 

Mars 378. 

Martin V., Papfk 5. 

Martines, Hinrich, Schiffer 80. 303. 

Martinifien 549.* 556. 557. 

Marmwip, Elawes, Bogt von I 
land 185* f. 

Matpiffen, Henning, R. (1560) 11. 

Mattefen, Zohan, Wiebertäufer8i. 

Mattheus f. Kroger, Dellus. Pre 
diger unter ver Aluft.50.59.481.* 
523. 525. 527. 536 f. 548. 555. 
577. 

Matthias, Henning 0. 

Martmilian. 414. 

Meier, Meyer, Meiger, Na» 
eus 62. 65 f. 102. 106. 296. 
298. DAf. Def. 32if. os 
han, 8. 351 f. 367. Elawes 106. 
Herman 350. 33. Jochim 57. 
151. Hans, Böttger 1480. 37, 
Dans 57 == 187? 

Meinerfen, Hans 57. 

Meinfen, Wenfen,Divderit342.362. 

Mekelenborch, Herzog von DO. 
1) Albrecht, König von Den« 
mark 3. 2) Albrecht 67. 103. 129. 
238 f. 309f. 322f. 428. Hiurik 
64. 139. 180. 444. 446. Ragaus 
159.* Zargen317. 336.444 f. 451. 


611 


Melancten, Philipp 139. 142. 184. 

Melander, Dionifius 140. 

Meilen, Bernt van, Lübecker Haupt: 
mann 309. 322. 

Melfingen, Johannes 77. 

Menfen f. Metufen. 

Mercurius 378. 

Mere, v. d. Johan, Mag. 53. *482.* 
578. Dtto, R. 353. + 1493. 17. 

Mervelt, Bert v., Glodengießer 
177*. 

Meſtemaker, Bert, Schiffer 137. 

Meſtwerten, Zohan, Serretarius 
342." 356 f. 

Michel, Gotke, Seeräuber 34. 227. 
241. 402. 

Michelſen, Tlawes, R. (1485) 9, 
+ 1508. 17. 

Miconius, Frederieus 141. 

Mile, Annele van der 105. 

Minden, Dirit v. 24. 27. 185. 
275. Bartram v. 399. 

Minorum, ordo 284. 489. 

Mifewei f. Wenden. 

Miffen, Zurgen v. 311.* 325. 

Molen, van der, B. v. Lüneburg 
237. 

Moller, Hinrich, M. (1489) 9, + 
1512. 18. Hinrich DM. nennt fi 
KEniphof 29. Eorp, R. (1490) 9, 
+ 1527. 18. Bincent, R. (1518) 
10. 29. 107. 137. 149. 158. 
168. 176. 181. 189. + 1554. 19. 
Bottle 560.* 568. 592. R. (1529) 
10, + 1533.18. Jochim, R. (1529) 
10. 20. 8&f. 103. 106. 122. 134. 
144. 161. 178. 188. 540.* 560.* 
568. 570. 589. 591. +1558.19. R. 
Euerd (1565) 11. Bartold, Theol. 
Dr. 53. 280f. 425. 482*f. 503. 
508. 511—519. 522-531. 537. 
539. 5A4f. 553. 555 f. 560. 578. 
Sofann, J.U.Dr. 53.57.59. 482.* 
509. 543*f.553.593. XX. Hermen 
57. Hans M. de rike B—Johan 
1512 

Morkerken, Ludwig v. 171.* 

Mors, Matthias 561.* 


Munfer, Dir! v. Blodengießer 
400. Zurgen ». 431. 

Munger, Thomas 46, 

Murmefter, Hpurik, 8. 259. 411. 
(341.*) Zohan, Propf zu Burte 
hude 341.* 

Muſchowe, Museo, grotfurſte v. 
14. 263.* 

Mubdenmalers, Syotiname ber 
Samburger 88. 

Raffoum, Graf Philipp v. 139. 

Reptunus 378. 

Nigebur, Laurens, R. (1540) 10. 
175, 8. (1557) 12. Gert, 8. 
(1546) 10. 151. 456, + 1557. 19. 
Gregorius 560. 

Rigele, Jochim, R. (1505) 10, 
+ 1526. 18. Title 151.* 353. 


NRigeman, Marten 57. 


Nikolaus L. Papſt 2. 218. IH. IV. 
395.* Bil. v. Bremen 37.* - 

Northumannius, Briccius 77. 
141. 

Rortpunnerlant, Herzog v.319.* 

Rurnberg, Marigraf v. 316f. 319. 
333. 338. 451. Albert 9. 451. 
456 f. Zacob v., Hauptmann 


335. 

Oeniken, Gerhardus 141. 

Dettingher, Conradus 140. 

Old ehorſt, Albert, R. (1532) 10. 
20. 100, 1545. 19. Jürgen 
539.” 589. 

Didenborh, Graf Erifloffer von, 
66 f. 298. 308. 321 f. Junker 
Karften 256. 

(Oldendorp, Zohan), Fapellan 
508.* 519.* 584. 

Olrichs, Joachim 351. 

Dirit, Zunler 256. 408. 

Omken, Junker, und Sohn, Haupt 
lente 292* 300. 

Drlemunde, Graf v. 387.* 

Dfendrugge, Johan, Superin⸗ 
tendent zu Stabe 319. 

Dftander, Anpreas 140. 450.* 

Dforp, Dirt, Barbein 51.* 

Oſtra, Frederik 581.* 


618 


Ditel, Miſex 21B. 879. 1. BB. 
IV. 200. 389, O. J. Euwebord. 
D., Propf zu Sumburg 3. 
 Dvelader, Hauptmann 113.* 
Yalla 378: 
Balzgrave de 2%. 
Papegoge, B.v. Köln 266. 416.* 
Parle, Kord 57. 
Parsſeval, Paſſeval, Perſe—⸗ 
val, Simon, Admiral 24. 27f. 
1.295.480. 1587 Havemeſter to 
St. Jürgen. Staphorſt IV. AB, 
Pawel, mefer f. Benete. 
Paulus III. Papſt 85. go. 111. 
146. 310. Bi 
Per. Pawel, R. (1507) 10, dankt 
ab 1527. 19, + 1537. 18, 


Penning, Eort, Hauptmann 335.* 
- 441. 468.* 


Peperlin, Spottname der Meklen⸗ 
- burger 6.* 
Peter, Lange, 

: 408.* 
Yyilipp(e) f. Denemarl Heſen, 
Spamien, Franktyr. 
Poltz e, Siſchop 280.* 

Pinxſten, Tonnpes, Schiffer 303. 
Dipinns 377. 
iſtorius, Johannes 142. 18 
Tate, Sarnen, R. (1518) 10.0. 
32 1175, B. (1546) 12. 435. 
+ 1557. 17. 


Blog, Iultus, Doktor 142. 184. 


Seeräuber 404. 


Plonnies, Hermen, 8. v. Lübsd 
61T. HF. 188. 


Pluto 378, 
Boggenfe, Hans 97. 125.* 


Poleman, Wolder 57. Hans 52. 


Pomeranus f. Bugenhager, 
Pommeren, Pameren, Herzog 
Bolislqus 9. 3. Forſte v. 69. 
Philipps m 18. Barnim 9.139. 
Portsgal, Eltenor v.:210.. 
Prenfelan, Marquart B7. 851: &08. 
Primmig, Hans B72.. 


Radenaſt, flaviſcher Gott 3. 42. 

Rarımaler; Hinrit R. (1632) 10. 
20. + 1540: 19. 

Rademin, Dirk 1) 8. (1565) 11. 
2) Syndieus 191.* 

Rame, Dlrik 372. 

Ranfou, Rantzow 191. Kei 68. 
95. Zohan 152. 183. 463. . 

Never, Michel, NR. (1505) 10, 

‚+1522. 18. Hinrich und Kor 

151.* Matthias, R. (1529) 10. 
20.188. 560.,8.(1547)12.333.L. 

Redo f. Udo. 

Regtius, Urbanus 140. 188. 

Reimbertus, Erzbifchof 3. 230. 

Reimer, Paftor 180. 

Repnarhus, Erzbiſchof 230. 

Repneke, Grote 468. 

Renſeborch 50. 53. 56. 59. 81. 
481.* 520. 522. 524 f. 532 f. 
535. 537. 548, 554. 576. 

Renſel ſ. Renhel. 

Rentzel, Johan, R. (1594) 10. 
20. 100. 120. + 1544. 19. 

Rers (Il. Rees) Hinrik 42. f. ſ. Be 
richtigungen. 


Resekkei, Hinrik 57. 


NRevenlouw, Doktor Ahrelogn⸗ 
159. 

Aybe, Achym, Obe tſt 13. 

Kileman,. Eutle 100. 

v. d. Nine, Barteld, R. (1498) 9. 
47, B. (1505) 11, dankt ab 
15234, 7.1328. 16. 

Riquerdes, Eort, Yehuer 360*f. 

Ayiswil, Dirt, Eantor zu Bre⸗ 
men 341.* - 

KRitzenberg. Johaͤn, Sekretär 110. 
146.* 161.* 461. 

Riders, Hinpi R, (1529) 10. 20. 
r 1%0. 19. 592 
Rode, Gert, Arzt. 40. 8. f. Gert 

Huge. M. Zohan, Dekan zu 
Lüped 555. 590.* 
Rhodius, Paubus 140. 





Modenborh, Dermm, I. (1495) 
9, + 1511. 18. Zohan, R. (1528) 
10. 8. 58. 84 107. 117 f. 561, 
568. 581,* 3. (1536) 12 SAf. 
135. 137. 149. 151. 157. 161. 
174. 176. + 1547. 16. 435. 
Clawes 151.* 540,* 559.* 663. 
568. 589. 591. 

Nodin!, Wilm 57. 

Rodolphusſ. Lonwenborch. Ro⸗ 
dolphus und Walburgis (vom 
©tade) 282. 382. 

Aolliud, Penricus Wiedertäufer 78. 

Rotymann, Bernt, Wiedertäufer 
73 f. 326. 

Rottord, Clawes v. 455. 

Rover, Hermen, GSekretär A. 9f. 
99, 102. 185. 138. 149. 301. 
581,* R. (1540) 10. 175. 181. 
7 1543. 19. ZoR 151.* 183,* 
Peter . Hinrik 97. 

Ruſſeman, Lutke 86. 

Ruter, Simon 57. 

Badenholt, Hand, Hauptmann 
173. 


Salmes, Steffen, Sınrkubtr LIV: 
Sals borch, Hinrich 1) R. (1475) 
9, 1508. 17. 2) R. (1523) 10. 
B. (1524) 11. 38. 61. 290. 423.* 
48. 532.* 861. 368. 565f. 587. 
+ 1534. 16. Albert und Peter, 
Brüver 8 Borigen 8. 67.” 
273.° 423° 
Saffe, Clawes 57. 
Saffen f. Louwenborg. Kurfürk 
Zohan Freveril d. 138. 162. 161. 
3. 313. 320. 36. 29 f. 
336 f. 417. B5f. 442. 451. 
466. Herzog Geurg 311.* 825, 
Morig 315f. 3921. 338. LB6F. 
4451. 655. 4571, Auguſtus Ab, 
Sſchapeler (Ehriſtoph) 422.° 
Stayestep, Schiffer I6E | 
Scarpus, Bit, Jarat IF2. 178. 
Shele, Kermen, R. (1547) 10. - 
Seenke, Jurgen 1. 108. 
Sheulenbovi, Rolf: Yon, kam 
ſächſiſcher Riinueiſtet 3 


Sqinner, Pinmri Gterduber Hr 
410.* 


Setiphoper, Mattias, R. (1493) 9, 
+ 1505. 17. Sans, Juxat 178. 
Sclampforp, Biſch. v. Berben 3. 
(Seoke) Riclawes, 8. 1.* 402. 
Scouwenborch, Graf v. 8. 49. 
63. 66. 197. 211. 231. 46. 351. 
256. 382. 555. 569. Abolf %. 
409 ſ. Holſten. Junker Johan v.45. 
Scqchrep, Dirt! 249.* 
Sceroder, Zohan, R. (1529) 10. 
20. 560.* 581.* 592. + 1540. 19. 
Goderd, R. (1542) 10. Pinrich, 
Magifter 50. 53. 59. 481.* 523. 
525.527. 536 f. 548. 655. Sans, 
der Müngmeifter 349. 868. 365. 
Beine 113. Michel, Hanuptmann 
Warmboldb, R. 191.* 
Seculborp, Detlef 51. 559.* 581.* 
N. (1534) 10. 20. + 1640. 19. 
ZJotchim 151. 
Schulte, Luder, R. (1587) 10. 
+ 1554. 19. 
Schwendi, Lazarus 336. 
Segenhagen ſ. Zegenhagen. 
Selm, Jacob, R. (1560) 11. 
Selfing, Blarit 372. 
Semeren, Marcus v., Hauptmann 


453. 
Sendenb or, Hart, Capellan 
484.* 579. 
—8 Fohan, Oberſt 305. 
Sewa, ſlaviſche Goͤttin 42. 
Sibberen, Jurgen, Hauptmann 24. 
Sibreth, Frau, Sigbrite 22. 
Siddon, Jurgen, Edelmann 31. 
Siffridi, Zoſt, Kirchherr 59.* 523.* 
526. 548. 556. 587. 


Sifrid, Kaiſer Friedrichs J. Opeim 
195. 


Siggels (Sihardeo) John, MR. 
{1565) 11. 

Sygtsmundud, Katfer 241. 554. 

Stampauffen, Jshannes 100. 

StencHll f. Kletze. 

Slens, Junker 4. 


614 


Stefewit, Alf und Bert v., 1. He 
flen. Herzog Erit 251. 406. 
Gert 7. Hinrik, Woldemar f. 
Holſten. 

-Smpyt, Lutke, Schiffer 302. 

Snepel, Cryſtoffer, Jurat A72.* 

Sneppius, Erharbus 140, 

Snewis, Simon 140. 

Sollman, Sultan 270. 285. 295. 
328, 

Soltouw, Hermen 98. 540.* 559.* 
568. 589. 591. 

Sommerfelt, Jochim, Sekretär 
549, R. (1540) 10. 175. 178. 
+ 1547. 19. 

Spalatinus, Beorgins 139. 

Spanien, Philyppus v. 466.* 

Spilbom, Eutle v. 57. 

Spretelfen, Zohan v, R. (1498) 
9, 3. (1512) 11, + 1517. 15. 
Peter v., R. (1523) 10. 20. SAf. 
87. 122. 150. 564.* 594. 8. 
(1539) 12. 169. 173. + 1553. 17. 

Stael, Hans 57. 

Staprade, Hermannus, Wieder 
täufer 75. 

Staue, Herder v. 57. 

Stemmel, Stimel, Ordo 50. 
479.” 481. 572. 

(Sten Sture) 418.* 

Stendelen, Eler v, R. (1507) 10, 
+ 1520. 18. 

Stimel, f. Stemmel. 

Stolte, Asmus, Hauptmann 24. 

Stortebeker 34. 227. 1. 402. 

Strip, Clawes 72.* | 

Stumer, Hinrik, Seeräuber 258.* 

409. 410.* 

Swaren, Nicolaus de (to), B. 260. 
350f. 359f. 412. + 1490. 15. 

Swartekop, Marten, R. 38.253. 
407.* 

Swens, Brober, Ritter 38. 

Sweden, König Albert v.227.239f. 

Engelbrecht 39. 255. Guſtav 
is 493. 273. 420. 

Swerin, Graf Hinrikv. 199.* 204. 

206. 391.* 


Tamerlanus WI. 

Zamme, SJargen 188. 

Taskemaker, Labewil, 8. v. Kübel 
61. 112. 

Tekelborch, Graf Nicolaus von 
309.« 


Theodoricns, Bitus 140. 

Thomas 515.* 

Zhomashirn, Oberſt 316.* 33a 
Bylm 439.* 

Zimmerman, Peter 159. 

Tobyntl, Kafper, Rittmeiſter 441. 

Tode, Clawes, R. (1478) 9, 2. 
(1517) 11, + 1524. 16. Gotke, 
N. + 1496. 17. 

Tole, Hermen, Mörber 180. 

Tomas von Eantelberge (Canter⸗ 
bury) 4. Brun T. 88. 

Zrant, Earbinal de 111. 

(TZunemann) Zohan 192.* 

Tufentfcur, Zohan, Wieder 
täufer 83. 

Zueftrenge, Zochim 151. 

Ud o (Revo) HI., Straf v. Stade 
382.* 


Ulenfpeigel 46. 

Ungeren, König Ludewyt u. 422.» 
Serbinand 133. 148. 178. 187. 
239. 312. 328. 

Unwanns, Erzbifih.218.231.380*. 

Faber, Wendelinus 140. 

Sabtanus, van Lubele, Mönd 
59. 381. 522.* 524. 527. 535. 
537. 47 f. 

Babricius, Theoboricus 77. 

Baget, Hinrik 372.. R. (1488) 9, 
+ 1501. 17. Albert 198. Die 
derit 372. Pawel 100. 

Sagins, Paulus 141. 

Vaſsmer, Dil 57. Hinril 566. 

Fathonwer, Bartelt 50. 59. 537. 
538,* 552. 588 f. 

Fechte, Zalper van der, X. (1558) 11. 
Wichman 349, 

Zechten, Hinrik van ber, 186. 

Beer, Herr van der, in Gelant 183. 

Feigenbutz, Contadus 140. 

Belten, CEhriſtoffer v. 154 


815 


Benus 378. 

Berpinand f. Ungeren. 

Bela 3%. 

Betten, Hurt 171 f. 

Slandria, Berengaria v. 199. 203. 

Bicellinus, Erzbiſch. 219. 381. 

Bilter, Jurgen, R. (1542) 10. 

Biſchbeke, Viſbeke, Jochim, Yre 
diger 53. 50. 481.* 509. 538, 
552, 578, 

Biratete, B. 9. Lüneburg 237. 

Bit "Botfgen), Doltor 46. 47.* 

Flibbe, Tile 57. 

Flugge, Clawes, Scharfrichter 13.* 
40. 410. 413. 

Boet, Bartolomens, bänifer Haupt; 
mann 38. 253. 407. 

Fogeler, Ricelaus, R. (1560) 11. 

VBolſchen f. Bit. 

Boncius, Johannes 140. 

Forcheim, Georgius 140. 

Forſte, Detief 57. 

Brame, Jacob 57. 

Brande, Zoachimus 541. 

Frankrik, König Philipp vo. 38. 
Ludwig XI. 259. Francyscus 1. 
133. 313f. 421. (Beinrid II.) 
337. 

Branciscusorden 233. BU f. 

Srederus, Zohan 542. 

Frederik f. Brandenborh, Bruns 
wit, Denemarl, Holften, Saſſen. 
Raifer $r. 1. 4.7. 8. 1%. 198. 
232f. 383. 388. III. 247. 412. 

Fredericus, Domprediger f. Vul⸗ 


greve. 

Srefe, Kelten 57. Marens 57. 
Sans 18. 

Sride, Pinrik 57. 

Bridag, Brigdach, Pinril 13. 
355.* 370 f. Gebaftianus 542. 

Frieborch, Hinrik v. 311.* 325. 

Fritze, Zohan 55. 58. 171. BO f. 
424. 487.* 501. 509. 523. 533.* 
543. 551. 556. 580. 

Vulcanus 378. 

Fulda, Adam 140. 


Buldreye, Frederil Domprediger 
50. 53. 481.*. 5235, 327. 536f. 
548. 555. 576, 

Funke, pater minister 52. 

Balburgis f. Roboippus. 

Batpdemar f. Denemart, Holſten. 

WBalrave, Reinhold, N. 192.* 

Barle, Berle, Hinrtk, Graf v. 
206.* 391. 

Barnele, Warneke 561.* 59. 

Wegedorn, Joachim 580.* 

Benden, Baltzar v. 3. 20f. 
Miſewei, Meiſtweig 218. 381. 
Hiarit und Butwe, Buktwe 219. 
3 f. Gotfrid 219. 382. 

Bent, Zopan, Doktor 53. 59. 280f. 
481.* 503. 508. 512. 522. 524f. 
531 f. 547. 553 f. 574.* 

BWerdesbene, Karflen, Hauptmann 
v. d. Rigenpus 172, 

Beſtede, Albert 1) R. (1493) 9. 
347. + 1517. 18. 2) R. (1518) 
10. 32. 59. 301. 582,* 8. (1533) 
11. 19. 84f. 134. 151. + 1538. 

. 16. 3) 151.* 

Befippalen, Jochim, Magier 180. 

Wetberge, Pinril van, Stadt⸗ 
hauptmann 358.*° 

Wetten, Zohan 1) Schetär 549.° 
551. N. (1528) 10. 59. 540.* 
551. 560. 566. 568. 570. 589. B. 
(1529) 11. 581.* 590." + 1538. 
16. 2). (1547) 10. 154.* Her 
men, R. (1554) 11, 8. (1564) 12. 
Satob, Hauptmann 173. 

Bibeke, Bäuerin v. Morwerder137. 

Bihmann, Hinrich, R. (1554) 11. 
Seeräuber 34. 277.* 241.° 

Vichtenbeke, Hans 151.* 174. 

BWidendrugge, Johan, Mönd 51. 
571.* Sans 57. 

Wilbolt 34. 227. 241. 402.” 

Wille, Zohannes 34. 

Bilhelm f. Lunebord. 

WB intelman,Bans,Rathöpiener&6. 

Bintem, Jacob v. R. (1507) 10. 
+ 1514. 18. 

Wirtenberch, Herzog (Alrich) 138. 

\ 


Biletn), Biden, R. ¶ A) 40. | Bunfholdus, Zopannes 160. 


DD. 126. + 1539. 19. 

Bitte, Hans, Koh 1. - 

Bittenreve 148.* 

Boimwape Bid. 328. 

VWoldeke, Hans, Buhrmazn zu 
beck 47. 

Boulders, Glawes SB. 100. Ja⸗ 
tob 57. 

Wolfenbattel, Gerzog Pinge v. 
3. 

Wrysberh, Edelmann 34. Li) 

Bulfardt, Bonifacius 141. 

Bulsafe, Sant, Davemsifer zu 
©t. Georg 47. 

Bullenwener, Zurgen:61 f. 66. 
65. 112. 118. 18. 1390. 297 f. 
34 f. 300. 32. Jochim, R. 
'01682) 10. 20. 128.” 183. 568. 
568. .. 


Zegeufageu, Srgenhagen, 3 
dan 50. 54. 58. 289f. «2. 
484* f. 589. 319. 523. 52,* 541. 
543. 351. 557. 879. 508 

Celins, Michel 180. 

Zelle, Zatob 57. CW. 100. 

Ceres 378. 

Zeven, Erik v. A. (1497) 9. 373. 
2. (1499) 11. +180&. 15. Zur 
gen v. 57. 152.” 156. Gas v. 
367. 


(Zierenberg, Herbord) 341.* 
Eiprian 515. 

(3t31a) 5. 6.* 

(Bätppen), Hinrich v. 83." 42.* 


Awienbarg (Zwetbrüden), Herzog 
Ruprecht v. 139.* 
Zwinglins, Hufbarteus 26. 


67 





“ Vortverzeichniß. 


12712 


une, 
» 


— 241 
⸗ J 


| ahd. althochdeutſich. 


% 
7 .— t 


altſ. altſächſiſch. Hol. holandiſch. 


mud. mittelniederdeutſch. mhd. mittelhochdeutſch. 


u . 
achterdeel n. ver Hintere M2. 
afboren abnehmen 92. - 
afferptgen abfenben 274. 
afparden abmahnen 145. Bil. 
afhoumwen hinrichten 32-F. 
afpuren abnietfen 114, 
aftefen abbanten 16. 
africh ten zurichten 842, 
aſto ven abwarten 466 


rraigen beniegeriſch abnehmen " 


al * con. 0% nun 116, od auch BV2. 
mpd. mnd. 2) adv. bereits 327. 
albedille adv. gänzlich, durchaus 
210. mbb. mn». al bet alle, vol. 
nitt alle 211. 334. 360. 
alder⸗ f. aller⸗ in alder⸗gelerteſt 
und andern comp. RB, 24. 46. 
72. 83. 96. 103. 108. 197. 166. 
aldn 8 abv. alſo 24. 71.75.06. 101 ff. 
alterbinge, ab. ganzlich durch⸗ 
aus 41. 120. 
alles ab». gänzkich 290. mibb. 
altos, allets abo. lets 6. 72. 
71. 83.8 f. 134. holl. 
amedtid adv. Irafties 72. uhr. 
amede m. das: Din 559. 
amebom m. amylum, Stärle 180. 
ampten. Amt bi ant 4lunho.:hant) 
andacht f. EAbſicht 354. 367... 
angevden bavangeben 110. 
ankeren anwenden 842 
ankreigeren anſchreien 553. mhbd. 
kreigieren. 


Anreden amiqten 97. 


anreiſen anretgen 54. anesifinge 

f. 587. 

antaften 1) ergreifen 83. 2) am 
gretfen 162. 488. - 

antlat n. Antſij 155. 528, 561. 

antöginge f. Bezeigung 391. all. 
togjan, mhd. Jongen; 

appelfeute f. Apfelſchiff 25. holl. 

appeteler-m. Motheker 144. 

arte f. a. des vorbundes, Bundes⸗ 
lade 506, - 

areeferen arreter 204, vol ro⸗ 
ſteren. 

arfte m. Arzt 10. 

armwete f. Erbfe 71. ahd. araweiz. 

arzeftalt m. Ersihatl 92 

affereren behaupten 527. 

anentto® f. Abendhochzeit ATR. - 

averdichten andichten 348. 557. 
vgl. averfeggen.. . - 

auerisp mw. 37. 

aneroibe m. Oberalie 134. 

anerfeggen fchuldgeben 348. 343. 
DR. vgl. mhb. uberſagen. 

averfieden überwältigen 106 

averminn em: überwinden 270. 


adiferen aurnten 343. 323. 


bade, to b. gu Bebate —E van 
bades weghen auf BDefehi 290. 
bademome f. Hebamme 4. Chp⸗ 


«raus: 98. vgl. BL: z. Ulenſp. 


bavequaft m. 378. 406.98: Gl. 3. 
Lauremberg. 


618 


bagen m.Bogend2il.fduttem.ä0h 

balderent m. 360. « 

ban f. 115. 1. 

banir f. das Banner, Panier 961. 

barſtendreper m. Berufteinarbeis 
ter 200. 

barrengelt n. 363. 5. 

barfe f. Heine Barke 316. 

bartum m. 23. 5. bartun kraffel 
36. bartuner m. BI. 

bartten n. baretchen 473. 

bar m. Bär 193, 

bat ade. befler, eher 201. 207. mbb. 
baz. bate m. Ruben 106. 109. 
batelit adj. 59. 467. 

baven alle adv. überall 343, b. 
trotßz 365. 

bauenwers abo. oberhalb 163. 

bede n. @ebtet 162. 

bedigen gebeiden, ausſchlagen 350. 
Gelingen 355. 

bedingen protefiren 340. mh. 

bedriven ausrichten 114, 

beer n. bat Hamberger b. 235. 237. 

beerpott m. Biertopf 514. 517. 

befrion fit ſich vermählen 108. 

befruchten 1) fürdten 287. 2) ft 
fig fürgten 73. 

begerte n. Begehren 587. 

begeven der Welt entiagen, ms 

Klofter gehen 342. Lauremb. 11.60*. 

begiftigen begaben 306.387. mh. 
begiften. 

begripen angreifen, beginnen 234. 

behal ven adv. ausgenommen 242. 
352. 357. 373. mho. == zur Seite, 

. DEE behalven umgeben 36T. 

beharden fehhalten 35t. 306. vol. 
hd. beperten. 

behoren zutommen 42. mb; 

behötlit adf. behutſam 527. 

beiden finer, ihn, feinen Angriff 
erwarten 197. mp. 

betapt mitıeiner. Kette verſchen 159. 
myb. :tappe. 

beieggen prat. befebbe beingern 

88 1%. 258. 816. 


beleven 1) belieben, wollen 58. 2) 
guth eißen, zufrieden fein 210.344. 

benedden adv. unten 481. mb. 
biutden. präp. unter 289. 

bendgent n. Genüge 38. md. 
benüegen. 

berastm. Heberlegung, Brif 121. 2 

beramen befimmen 244. bera⸗ 
minge f. 472. 

beret abi. bereitet 560. 


bergen reiten 264. 


Bergenvarer m. Schiff, dad nad 
Bergen fährt 306. 

bernen brennen 489. 

berfe 2. buffe f. Büdfe 316. 

beſeggen 18. u 

befeten apj. befeffen 158. 

beftnnen bedeuten 356. 

beferiven einziehen 60. 9. 

befmitten beſchmutzen, beſalben 155 

beſtan 1) eingefiehen, befennen 53. 
57.122. 144ff. ubo. 2) b. bliven 
Steger bleiben 19. 219. mpb. 

beflsnt m. Wafferſillſtand 63. 65. 

Le Friſch. 

beſtriten ſteeichen, ſtreifen 2% 

beſturen verordnen 58. 

bet, de b. deſto beſſer 357. 359. 360. 
t0 bet 366. 

betemen laten in Rube laflen, Glüd 
geben 73. 194. 218. 

betengen anfangen 14 20. 44 ff. 

beteren büßen 252, beteringef. 
Buße 353. 

bevaringe f. Nachſtellung 301.mpd. 
vare. 

bevulborden 100 f. vulborden. 

bewach m. Erwägung 279. bewe⸗ 
gen emvägen 370: 

bewanen beargwöhnen 349. 

bewiltären geloben 554. 

bil 18. 

biffapen fig sermäplen 37. 49. 

bifleperste.f. Concubina 87. 

biaffershrot m. ein gröberss Brot 
im Werthe eines Groſchens 434. 
ſ. Friſch und Schmeiler. 

blide f. balliſta 201. mbb. 


619 





blirum m. Bh 28T. 

blixen biißen 162 ff. 

blomengei m. 158. v. 

Diotganc m. rothe Rufe IM. 382. 
vol mhe. - - 

blothund m. 382. 

do: für ber im compoſ. bowelen, ber 
gheren 215. boſitten 217. f. 3. 
Grimm Gramm. 1°, 237. 

bode f. Bube, Haus MO. 

bogen voren IM. 

bodel m. Bättel 58. 278. bedelie 
f. das Büttelhaus, Gefäͤngniß 
121. 469. 561. 

boferm. 25.273.882. bofevrt m. 26. 
386.470. Brem. 8b. bofer, Chyir. 
beofart$ cartum narigium. 

botmaf f. Buchhnußmaſt 475. 

bolwerken verfanzen 338. 

bo(e)n m. Boden 206. 102.429, «73. 

borgen bärgen 340. 

boringe f. Einnahme 298. f. ins 
boringe. 

born de funtmalende m. Befund: 
drunnen 474. 

boesmanm. Ruberkneqht 100. bos⸗ 
Tube 28. 

bote f. Buße 343. 

boten. L. baten nüßen 32. 

bovetlit adv. DAB BEA. 

brat n. Stelle des Deichbruches 
178. 273. 420. 

braiman m. Brachmond 3. 

braveren einherſtolziren 324. ſ. 
Stoff. z. Lauremberg. 

brunwin m. Branntwein 130. 

brutlast f. Hochzeit 225. mdb. 
brutlouft. 

bruwem. 188. bruwel n. 147. 166. 
bruwelhus n. 14. 166. bru⸗ 
wen 1) brauen 107. 2) anftiften 
349. mhb. 

buket abi. didbauchig 337. ſ. Stoff. 
zu Lanremberg. 

buntwert n. Pelzwerk 230. mb. 

buren, de fwarten 49. 

bufet adf. teunfen 26. 8. beduſet? 

buffe f. Buchſe DI. mei Kanone. 


buftentamere, 0; baſßſenteus 
n. 26, 108. tora mit b. Sal 
verthurm. buffenfipetent n. 
38. buſſenſtutter m. 26 

bute f. Beute 463, 0 


O. 

dabelſpeln. BATtEPIH 20. u. 
toppelfptl. - 

dayım.Berfammiung222. va 5 Bart 
f. 3. ‚dagelekunge f. 0. 

paten.187. 2. 

dals, under d. unter Dad 98. 

balen fallen 344. 95. 346; 

damaſk adj. von Damaſt 128. 

darut abv. deshalb 74. 116ff. 

darven bedrfen 90, 

daven toben 181. " 

de deſto 31..357. 359. mir. Din, 

bede pron. 1) der da 217. 4. 2) 
die va 196. 202. 208, 212, 

befinnef. Diebin 169. mp». bfupe. 

begepinge f. Bertrag 206. mbb. 
tagedinge, tegedinge: - 

deg elit adj. tauglich; tchtig 208. 
371. md. tägelidh. 

degen, to d hinreichend, ordentlich 46 

deger abv. gänzlich 341. 350. 548, 
56). aUl doeger tam wirb 198. 
9.12 zu leſen fein. 

beien m. Dekan 562. 

deep m. Kanal 106. 


dempen derdammen ZEB, 375. wi. 


verbampnen. 
bergen 475. ı. 776. 
bite abp. oft 208. od. 


bie f 182. ı. 
bien Difew part. gebegen gebethen, 
fortgehen ME. 305. MB. 


bingman m. 122... 
bintn.aver alle». überaus AB. 
biscanteren 192. 

doeger |. deger. 

don adv. da 234. 237. 266. 
donnerflag m. 161: 

dope f. Taufbeden 455. 473. 


dbeurberwyfe adv. tHörkhtertweife : 
257 . 


dornge f. Stube 72. 154. mihd. holl. 


‘ 


Dueren wegen OR BL BEN, whh: 


turgen. engl. to Aare, - 
ders Dorſch, ein Oßferiiih-130. 
drade ady. 133. 209. 201: 204. 

mpd. drate. 


dragge m. 27. ı Hol. bregge. | 


baampyen manpele 1A :- « 
drauen andropen 362. u 
Kuedıuan u Dünswen 71. 
dreedger 81. val. Ronr. Ruclant 

bei W. Grimm 97, A Au; 
dregen diffen 33. 273. 
droch abi. teodlen 474. er 
drofte m. Laubherr 307: : 
drouwsnbrofes 129. dro we f.A66. 

mhd. bröumen, bramme. 
druderpe f. 408. 


bugen austiehen 106. hd. diefen, 


darbar anf. theuer 559. bel, 

dwalen isren 77. 78. 547. hd, 

. team 

dwars abe. quer 188. Dwers 3a. 
mb. twer. J 

dwershas n. Querhaus, Haus 

ohne Bicheh 18. 


@. 
edae fı übe 264 mp. ehafte, ea 
teman mw. 556. 


echter abv. wieder 180. au. — 
goth. aftra. eh ters 387. en 
262. 


ederenmaß f. Eiseimeh Kb, 

efte 1) ob 94. 37a 2) als ob: MD, 
161. 3) mer 350. altk. eftln, 

elende f. Fremde 218. RA: mh 


« 
‚a 


Menden fihe: ma h am iu. 


bie Aremve zichen Bb.-.- : 
en — nicht nik 122,. ni — 
e v.Mo. mid ' 
ende masc. 565. md: on: 
enerwegen adv. irgendwo IM 
eniheit.f. 2 f. tanigeik 
enked adv. gesan, augekhiüg: PN 
244 f. Erik. 
eybbazmen g. bat — baues 
einen 356. mhd. erbarmer auch 
en 


. flpt.n, SR 336. f) 


entfengen emighabae AR. ob 

entfrien befreien: 160. 

enthandenangderBandreifenß6- 

enthalden 4 ip. aufballen,. bid« 
ben 76. 325. 371. u. r 

entfachten befänftigen. 259. - 

— — ‚Win Sefagebrit 
| 


entfliegen:iin-Iet. kein, Rs. 
entfundern ausilieien 54. - 
erbeding f. Eprewbieligieis IS 
erahus n. 7P. 109, - 
erdaueed ads, früher 886. a. 
erfgename m. Exbe 272,279, erf 
. nam .330. wib. erbugeme. 
ezrifen erheben 558. hd, wergl. 
engl, .zysing ia the. Narik. 
ertid f. Beuel 555. 
ertogen zeigen 6. 290: 385. 353. 
mbd, erzougen. 
erwachten erwarten 118. - 
esten, afhen heiſchen 4) wählen 
55 f. 2) fordern 120. 180. 487. 
ah . 
eventure f. Abenteuen. ©. Kan 
Uangemach Isiven 204. 256. 
ever m. flaches Fahrzeng BER 


fadder pr Gmeattar I06. 133. 
fadderengeis m. 472 
faſt pxæxx fe, beſtaadig Beier 


färprem m. Böhieif 174, . - 

feplen fehlſchlagen 2. 420 

fiddel ſ. Geige 102 

fin krig en ‚bewältigen 120. 

findinge f. Hripeik: 124. me up 
teil vinden. . 

finäg &:Biolige 152, 

flege f. Korpſputß 169*.. 


‚| fles m, Sanab 388. 455 471. 


flien fligen 1) den ſier den 
* Zeiger ordenilich, richtig fieflen 
178. 2) fit fl. Beh verummmen 
105. 3) RE bi enen fl. ſich an einen 
machen 7%. 100. 
fliſchſpesn m. Bratſpieg 1, . 


om 7 ti, . 


688: 


fine Tlrnmmck al. 10a Ban BE. 
Meier aehänt froumeitiä, 2. 

foden füttern 5: 868.:ultf. Febian. 

fodinge Bgm: MR: . :. 

fordahe,. int wei Hd :.-. - 

forffe (fe foran)ı to f. gum Bro 
Wir p erſo rſa grdaktfam RR. 
forßliten gawaltſan IA. 544. 

frepefant wm. Welten :.. . 

frefen frieren 136. 182. 

frigen na freien-um 224. 

feo, fo fra abe. fobalaı 64. 128. 

froet malen Aug maden, unter: 
vüßten, ABA. wo. sunod 

fu! pfui u, ı 

fürf&aumer m. BB a 

fuftes une abv. 1) —— 20: 8% 
6% 65.4. 3 0.1. 1. 


G. 

gadeskiſte f. 425. 

saliyen f. 33. 21 

gende: K:ta Ditmarkien Ser 
T. 40: 

sornnit M. I gmuentd . 

—— fi Qacei 367. LOB. 
boll. — 

gaſedavæa n. Gafmahl 270. .RR8. 

sehe! u. Behler, Mengeb:htB.:K7k.. 

gan, gehen ‚geteden 106°. 220. 
mhd. jehen. 

geleden part. Awichen 350. goth. 
galithaus. ld. arten. - - 

geleven der almiflen von. Himofen 
leben 4. url geleben. 

gettſpälbinga f. Wollen, Auftvai 
165. 338, mim. fpiinen. : 

genet n. eis (ſhwarzech vr 46, 
mh. genit. 

genfit adv. jenfeita 179, 

aensitt ann darheaug 70. ,- .. 

gore de ode, af. seltiu gurre; ahku 
alte gorre — alte Deine 3 310, 
Bol. ©. 18.1189. - . 

germwete 113. +. “ 

gefcitede m. Scanbter bh. 

gak, de Kegenbe ::Cubiffsmmme 28. 

gefelle m. Gehilfe 48%. . 


. 
.- u. 


sehasden verſtecken 6 n::.:. 
getive f. befkimmte Zeit, honda ». 
ih: et. .. ty 
getornet abi. erzürnt 10. 
gene ihanae nı Oichelhaus 
gewante m. Berwandte Otuoa56. 
gewant f. Genahnbeit⸗ mann 
drauch es 1. 
gewecht gewogen Bk:. : ums 
gewenikenkchäßnen BO a 
gen vregt; f. giworcht; gewirkt: :g: 
munden rſchtageae a. · 7 
gezeuch m. Zeuge W. 
gps ihuen HUB. AU: 
sifeler m. uifel IM: 
let aa wine 10. 1395. 
glubeſch adv. Hinterfikig: 6. 
grafts f̊ Graben, Aqnal 236: 288. 
grapan m. Tepf 88. 23. : . 4 
grenfen auner Minenze liegen 165. 
grehet f. Bobal, Saoleh N. . 
gretien reizen AB0. OR. . on 
gringamwsät. ur. Räuber 50. 
grot ade. viel 292. 
groten mitetmndunfprapen, ann 
baten 243. mbb. grünen. ik. 
grotien reigen 354. f.: gretten. 
grund, togrunde voBRänvig 208. 
mer. 39 grande. 
grunden, gegrunddt fin. auf. 
dem Beweb hetsbeiten Telm.2&- 
gruntbraf n. Ca bie auf den 
Grund des Deuhes BB. ' 
grumelm.21.:.26: Dren Ob. ae 


| guwmen 4tauen 222: .. 


5. 1 
beat'n: Das wilde 208. ! 
halten. Gewrhrtßß,. Vatenigutte 

m. 463 f. 
hanstatte f. 348.352. Zu Johan» 
nis wurden Katzralins Seuerge: 
.norfen. : Bot W. Mannhawt 
: Gier l. 5. MM. ° . 
banbtafigan 22.1. ’ 
bant, ap ver kamen —*Rſ8 
"390 : "Ya, 
banthaven,.: bay: 3. 
bantharer AR. 


’ 


633. 


vertie ws. Berg 3. hertich 
* f. Haft 87. 105.406. 108 f. 


ei —8 heil, gm 9. * uud 
 Heeldöhl. . 

heeibarde f.: EGellebarde 3. .; 

bemelite Rede f. Scham 426. 

benden Hängen 89. 

derint m. 158. 458: ATi. u. 

berrendener m. Rathediener 364. 

beriener dou Peereszug machen 


erhie ſ. Herrſchaft 43. u 

berſchoppen derrſihen 220. 

beſtet m. junger Eid: ober Dune 
famm 432, 

beteſch abi. gebäfſig, feindlich 130. 
betticheit f. Gehaͤſſtgleit 581. 

bebenm. Himmel 173: - 

hinder m. Hluverniß Bi. 346. 

hinrt m. Hengſt 152. 

biffen heten 52. 97. bitten bogen 
524. 548. 

beiden dafür Halten 314. 

ham od m. Hochmuth 193. :198. 

bhorerie f. 106. oe - 

Jeubars 183. 

hovetlude pl. Suinelefährer 351. 
352. 361. 


bunden fit fig verbergen 9. 

hulle f. Haube 126. 

hure f. Lohn Ba. 

buren mieiben SL ff. J 

huſſer m. huſar 330. 388. ungar. 
deutſch. 

huetſchen ſtoßen 282, Ho. hutſen. 
yo: hüthen u. ſchrelen ſ. Friſch. 


J. 

ja abv. 2.6. 101. 

jacht f. Haufe 1. 21. —* 
ichtes wes pron. irgend etwas 96. 
jegene f. Gegend 348. mr. gegeme: 
jenichman pron. irgend einer 81. 
tftewerle ber adv. von jeher 9. 

ſ. newerle und werft. i 

immenhof m. Btenenpof.87.- 


inberinget.Einuafun WL.Dertspz. 
indechtig abi: eiugedenb 699. 508. 
er erinnerlich 629. = 
indingen cinzahten OR .: 
innigeit f. Subrunf, Inbaipt 215. 
iv. abv. in VBehcheit 216. 
jsWim6nater mw. 108. 178, 
iplenbetler m, 181. 
tfen mit 8 bedecen 261; 


K.. 
kabbeloaw m. Kabelijan, ein Ste 
188. 


tabel m. Dies —X? * 

fact m. Pranger 18. 187 fi. 

tallunen pl. Gingeweide 129. 

tappe f. Rute 60. 89. 214. me. 

karpen m. Rarpfen 138. 136. 

kartouwe f. die ndrd. abliche Kork 
für fartun f. Kartfaune 160. 
309. 421. 

tartufere pl. Karthäuſer 248. 

taßumef. 87.1. ſ. Coſtüme 38. 

fattenpenger m. 88. bie weſtfäl. 
Attendorner heißen Bottenfilers. 

felre wm. Kellermeiſter 314. 330. 

kempen eichen 374. 

kennen erkennen, aburtelen 188. 

keſen vten prät. tes 110. part. 
gekaren 8. W. An ſchonſte l das 
beſte wählen 472. 

teteldunge f. Paule 151. 

tif m. Streit. 1. 185. fiwen frei 

ten 1. 

kindelbeer n. Andtaufebier 350. 

fie f. 113. Mienkiter'm. 8 
kiſt eutade gE:14R. 

klaret m. vimum elaretam 133. 

kleden einlleiven 234. 

Heien kratzen 138. 

klokree m. Giodenfell 58. 423. 

kwmechtſtk adji. vrittettich 88. engl 


knepel m. Aöppel ER. 

knipen kneifen 565. 

kökeſche f. Köchin 559 fff. 

kometenſterne m. Mi. 21. 2%. 
29%. 378. 


couponnpe f. MAs. Tamıpauae, ep⸗ 

botſel Kil. Duff. Vorderdeck 

confolatie f, Seelmeſſe 566. 567. 

ko ephns m. Banfı Lagerhaus 108. 

do epſchlag en kaufen, handeln 345. 

32. Aaufſchlagen. Ulmeiy. ſ.96 
torip m. Rüraf 62. 30% mihb. cũuri. 
torißer m. 296. 422. 

tors m. Lauf 30.- 

ton f. Qoqeit 473, 

trafel, kraffel m, Ranfepriifah- 

. ver 6. Bf. 

trate f. großes Seeſqiff alter ſpa⸗ 

niſcher Bauart 258. 

Irant auf. arm 110, aufh 

trip m. Krieg 224. 297. 

tring m. 124 ff. ebd. - Kring. 

Irod m. Schenke 8 . 

Irogen Senke hatten 109. teög er 

m. —— tOos. 127. 

kros m. 124 1. 

Urut 4) Kraut:35ß, 2) Gewürz 158, 

3) .Irut und. 101, Pulver 
. uns Olei 2. 

tIrugebronere pl. 286. 

kumpanie f. 27. . lompanade. 

tunfgop.f Belanutihakt 508. 

furtifane f. 276 

tnfelm. denk vreies von Areifel 

drehen, eine Sache lenken 50, 
LE EEE Eu >. Fe 
Au 
lagesbroder m. Belags, Zechbru⸗ 
der 349, . . 

Iaudartf. Landıl3ä. vgl. Fiſchauis 
abred an bie@ufenfirigler: lendes 
arten u. natlionen. 

landestrecht m. 6G4. — Pe 

.  365..176:.182.:188.' 2A. 
lantpeitifu. Ränge M.  .. - 
laſs m. Labs 1: - . :. nr 

latex m. Lälerung 42. 

ledsmalte:2.. Giaad MM: au f 

349, 
Iefy mtr lede: mit: Beeuden 20bu 
206. 353. mb. Tefte fi. Riebe 


* ol * Fon DZ Pe 


Tage abi. ſchlium 92, 
legenpett f. Lage, Berhalt 303, 
344, #0. 


Inltex m. Beaier.188. 

levnit adj. lebendig. 570. 

lichten aufheben, Hiften 3 Lip 
ing 1342: 

fid n. 161. pL-Iede oueder 123, 

lident herte n. 18. _ 

liftucht f. Laeibzucht, Rahneng 240. 

likmetig adj. gemäß 510. 

liliengulden m. 244, 408, 

limlichkeit f. Slimpf 557, 

loes adi. 4) los, zügellos 540, 
2)'91. 1. 92, 3) böfe 114, 

Iofte n. Gelabpe 210, 

op, de hemborger lop, Berlant 
Sitte 1323. 

Iopplag m. Merbeplah u 

Lofe f. Lofung 172, : ’ 

[otb n. 23, 20. lode pl, 26. 

love m. Slaube 1-fi. 

lucht f. boden 110, 186. 465. - 

luchten lichten 210. engl. to lif. 

Iudbar abi. laut. belannt 49. 

luden bärmwen BAR. . oo 

lütich adp. Hein Jade Fi 

Iutmerig abi publlous, divulgatus 
359, vgl. abb.kiutmärt Gramm, 
2,5863. ar En Be er 

M. 

malltander ads. einander 68. 71. 
Si:fl. unter. Anander 561, - 

mammelat m. Renaget 53. 

man .canj. aber 17% 

mangnien ind —2RXX komm 
Re 

mant inter, intra 266. mantet 
417.58 . m. anderen 122, 144 N 

uartpent.n. 472 

mars m. Maſt 274. a, 

marfener. un. Heingzes Gchiff 306, 

werden abi. 144. 2. mäb, Neben 
form mart m, für marder, 

me pron. man 47,69, 94 133, Bu 

mede mi RR. »: 

mebdin:a. Mäadieia El;- ı- 

40 


634 





meifte part a. zum größten Theil 
46. 110. 136 €. . 
meitten n. Mädchen 82. 
meleler m. Orbeipfeften, Thurm⸗ 
ſtange 416. J 
men adv. nur ZI, 
meninge f. Abſicht 41% 122. 
mere ſ. Mhte 356. .- 
meſten. Meſſer 170. 
middeten deemitteln, vertragen 
min abo. weniger 193. 343. 246. 
567, i 
mispunlert n. Diiffallen 488. 
misgewant.n. Meßkleid 113. 
miſtaldicheit f. Aißgeſtalt 561. 
mitfaften pl. ver vierte Sonntag 
in den Faſten 91. 105, 
mitnadt f. Mitternacht 178... 
mögenbaftig adj. vermögenb i 0. 
molt:n. Malz 130 f. . 
monftrancye fi 398. 
morian m. Mopr 154, 
möten pürfen -208. 125, 134 
mouwe-f. Nermel 99, nd 
munteln Heimlichkeit weißen 76, 
munftern muftern 922. munflers 
play m. Werbepfan 456, A60L 
munte f, Münze 146, 
murenbrefer m. 421. -' 
musßenmaler m. B 


.... 1 Re re 
habringeninaliehfen: 340, 357, 
nalen-näheen: 37. -20. 357... »aher 
neltef abo. zunädhf 46. 350, : 
ne mein Ky- Bew-ahfichmen 86, ::. 
nel fen geneſen⸗ ſich helfen, - wetten 

0 Da Br Be Be A Be BEE FE 
neteler mi Mevien:48h. ir 
newerle abo. nie 6. 1184 3361 vgl, 

nuwerle. -- - : De Bu 
nicht pron. hie MA. nn. ii 
nichtomin ab®.- riate ben⸗ wen: 

ger 89.9. in 
noch abv genug —B00 — — 
nochtans, —A 
24. 871 200. db. nah. nan. . 


vl 


natrefs f Wöityiourft 90. 190. Fat: 
roftich au. 166. Ur - 
nomwe, nouwe abo. 1) gen T. 
.2) lau, mit Mühe 212. 22, 
5365. uf - 
nuwerte, upwerte ans. nie 123, 
134, 194, 220, 298, ygl. uewnerte, 
offeren opfern, wege 215. 27. 
»fferiage f. Opfes 491. 
age n. under ogen Man: unter bie 
' Augen, entgegen treten 21. 76, 
116. 133. 274. u. v. riben 151. 
kamen 1. Bet. Hoffraud 
Sundaruden J. 338. 
ol din go any. welland A2, 337, 35. 
oldelinges 94.: 
Omnes hey 189*. 
ord m, Ede 262. mp®. 
orfeide f. Fehdeverzicht 100 
orligaon Triegen 8, 27 ers 
AUrchen WB. orlo chn. Krieg B. 
orleg 102. orlich 245.208. orlit 
306. ſchip van vr 305. 506, 
md. urliuge. 
orpiiätet hbi. verpfidtet- 566; 
oſtike f. Hoflte 413. 
stmobtapeit f. Deuluth 21iK ube. 
oeminoteleik, - otmu> fi 215 
mbpd. otmüete. o tmoͤdich ade. 
demüthig 499. 
o v eid ed er m. Miſſethater 16 167. 


437: . 
page m. ‚Bierh 1184; Bramm. 19 
u Dt. n 
palleren parlisen: 27. IB; .: 
yalın.m. die Käpıei zaunden Miele 
deu 281.85. Diem. 35.3286. 
vgl. Friſcht Yahltweigung:  °: 
yanlit n. Bankerliiin:. .nı 
yarlement a. Wortweihiel 128. . 
parmenat m. Nergamemtı ‚68, :apb, 
permint. 
rart Kanu. mit in Seteaehen, 
s mih Ad. : !'U. 
vas n. 114. 2. 127. 


PL 
ee Bd44 


„EU 20 





2m n Vaß IM. - : .-- 
pyaffafye f. Paſſage #71, 
paslum w, Papillon, Zeit 394 
yaneufonen m Haneniheif 


peynte f. f. ninte .. 

pekel f. Fiſchlake 71.. peieiperint 

m. W. 

pelegrimem. 26 266. oo. 

pene f. poena, Strafe 88. 10% 106, 
7% 

sine £ Zeller K1R. 148, pinen- 
bantf. 122. yinea 909. uud 
yinigen foltere w. on 

inte. 4700. 

anne fe 470*,. 

Placke im. Beben WI. 

„lage $ Niederlage 210 ff. ESqlag 
224, Franzoſen pisgesiphylig 
a, . 

siatte f. Slape, Soufer u 

plegen c. inf; one to Ad, hd, 

portzwer m. Grin Abd, .. 

»Hlitin a. Digelwart 152, Ze 

poRille MA: . ." 

pbtter m 187ı.n. ' 

Praktike. ſ. de pr. Anden den ib 
tigen Kniff auwenden 87. 05, 

yral m Drei 76. Wu: . 

pram m. flaches Schiff oper Kiel 
63.67. 106. .12&. 822 WR, . 

Hretgenpanne f, brögenpanut 
DB. 1 


»renien binden 497. engl⸗ pria 

prife f. Boute 266, 

proͤve f. Iſrinde KB. 

puch un. Pachen, Trot A66. pus⸗ 
gen da. 97. 88, 492.519, 530: 

Yuldermstent un Mi: 

yundb n. Pfund, eis Miige ‚208, 

unse f. Pointe; Ziel an 

paßen blafen 368, . . 


DR 
Auastir nv. 15.5, - : 
auat ſQlimm 177, 180; 208. 258. 
2) böfe, erzümt 9 17, 224. 


8). Abel, ner qu. sem ZU, 
to qu. fern Hl, - 
auit n. yao Lebendige, Bich 118. 
- 2. 28. 


guit adv, 196, ſrei a. 208, 


rabufe rabouge — 

radesperrente HambozchpHf. 17. 

radein. up rin x. leggen 87. 102, 
103. 168, up twe 7, 12% up 

8 1a 180. toſtoten mit einem 
r. 123. 127. rädern. 

radebreken rävdemm 209. - 

rakerknecht m. Schinderknecht 128. 

ramen erreichen 215. mbd,. - - 

seht n. Bericht 108, 444 f. . 

zedebant f, Bolterbant 122, f. Pi: 
nenbaue,  - 

rede adj. Yexeit, fertig 14 4. % 
gelt baar Geld 148, 

redelit fmin n. ordentliches, tüdr 
tige® Schwein 373, 

genekiheit kn. malen Das, wa⸗ 
recht und billig iR, abmachen —* 

rege f. Reihe 3. - _ 

reide fu-Rhepe 24, 

reigensman m. 28. 2 

reife f. de Taße x, das Iehie Dal 


125. 

reifener m..Reifige 309. 

zeit n..Mieb 24. . 

relen. —758 194, 220. 

zeute f 60 

van n. Seil 34. conpen am Seil 
«sieben 27 

nefoer-n. Geräthfgaft SL, 172, 

reventer n. Refectorium 269. 

ridendener m. Reitendiener 58 
102. 107. 428, 

ringe anf. geringe 137, - . 

siledage Reichbum 125, 2. 

n. ui ‚ 

rise m. Reis 130. 

rilesrat m. 418, 

rifen felgen 133. 136. 34. 

rip 1.0, wen das dich de ri 
fsande : aß dich das dieber 

40* 


—— 


verderbe, ſ. Friſch ſ. v. rätten, 
Srommann Deutſche Mund: 
arten VI. 1. Gloff. 4. Lauremb. 
f. v. krankt und vgl. 351: dat 
de noch alle ſcholden dat fallende 
övel hebben! 
roergat n. das Loch, worin- das 
Steuerruder geht 177. " 
rogen regen, werfen 429. 
rogge m. Roggen 62, 106. 180 % 
rot f. 231% 2, 
ronfenlinn. Rennfabnlei Ba. f. 
Friſch. 
ropen aver ein v. W. 82, vergt. 
kauremb. 8,1M*®, 
ror n. Flinte 108. 
roſteren 66. 0f. ruſtern 100 
190. anhalten altfrz. arreſteden. 
rofteringe f. 189. 
rotiſt m. NRottmeifter 276. 422, 
rotlefcher m. Rothgießer 400*.. 
rouwfameltien adv. tudig 3600 
rudte n. Gerücht 278. 361, 
rauchtig adf.' berüchtigt, bekaunt 23 
rugge m. Rochen 118. 
rum adj. geräumig 100. 
rumen Yan weggehen von B. 
rundeln. Schanze 16816. ron⸗ 
Dei 336; Hol, "- : 
tunen heimlich flüftern 519, 
ruft anf. ruſſiſch 116. ' 
ruf f. Ruhe. in re. fi 373 holl. 
ratin! m. Tanges Meſſer 4W., deſſen 
Tragen in der hamburg. Petri 
- burfpraße, wie in den Böltinger 
Statuten 23. bei: Pufendotf ob- 
serv. fur. umiv. 86.1. verboten 
mie. 
®»: a 
fach aftich abj. zaghaft 28. 
ſachtmodich adv. ſanftnuthig SER 
ſaden, braden u. ſ. Gebratenes u. 
Geſottenes 559. 
faffran m. 560. 
fager m. Säger 189: 368, 
faken vernfagen 13 215. 
fant das Sfhfen, der Otund 266, 


faterdas. u. Gemuadend 16. et. 
72f. 8. 

ſchate fi Schuß, Aufſchteßen 827. 

Pati m. Schoß, Steuer 238. 

feanferen verlegen 3, 81.82, 108. 

feanferinge f. 29. - 

Tcant add. 7, u 


fcantfteen m. Schandſtein 128 f.. 


fcap n. Schraul 72. 

far ui. 294 1. 

fharmußen m. Scharmäßel 298. 
340. fhhrmugel m. 315. 322, 

fearfen ſcherzen 47, 

fecatten) 108,2) Saufen 34. 

feede f. Scheide, Grenze 2. 

feelden ein vindinge, orbei 
appelliren 121. 122. 127. 145, 
fh elinge f. Appellation 50%. 

feerbut m. 19. = 

fcerpemetfe f. 29%. große Ra 
none, die 100 Pfuud Eifen ſchoß 
Orem. bi 3,150; 

fherwert a. Scheidewand 13, 

ſchliten ſchlichten 350, ſit ſchl. ſich 
trennen 38. f. füten. . 

flileligeit Gades f. Fügung 21. 

feind en pländern 36. 38. 250, 252. 

feinten m. 18%. 


-| fhippunt.n. pondas nauale = 


30 Pfund 472. 475. 
fhipwater u. Kanal 276. 
ſeir abv. ſaſt, nugefähr 79, 149 272. 
feiten ſcheißen 81. . 
fhonrenge m. Ombabrot ein rat 
mit drei Spien 438, . 
feoler m. Sihüler 131. 
frage f. Stadtgeep 374, 
ſchrauge f. Fleiſchhalle 282. 
ferantw azt.n. Shrankumert aas. 
ferape m. 102. 4. 
ſchrift f. up ſ. —BR 
311. 557. . 
feriveine m. Seikisreiser 26, 
Friſch. frz. derivain. 
ſchröden ſchneiden, dertheilen ML, 
feroderinedi: m. Schneiderge⸗ 
ſelle 76. 


ferul f, 9. 1. 


fulver mn ı Geeuabe, Banden, 

fcune f. Senne, Boden 161”. 

frutte n. 308 Belgäß. fentien- 
Yerd 305 f. nie Belligäre, 
SH  : . . Ze 

fcuw m. Scheu W. 

ſecretarius m. 85. 91. 9%. 124 
148, 151. 138, 

fen elit-ang, gebraͤuchlich 369. mho. 
ſitelich. 

fseyarende, be armen ſ. lude 473°, 

fegelacief. SAiffah 68. 102.329, 

fet m. Areber bei Dierbrauen v0. 

feier m. Zeiger 178, _— 

feiertlote.k Zeigerupe 177: 

feiger mn. Säer 0. 

frilen: verlanfen 346. mpb, engl. 

felfem adv. ſcltſam 12%. .: 

Senteneis ii urtheileſvrvch SL. 9. 
aBaf..: . 

fid abj. 1) niehrig 159. 2) breit wpt 
undeſyt 262. apf. vide and ſide. 

Hütsuffe f. 2: 
Zündrohr 172. Ri. 

fippyolleny efer m. Zwiebelhãnd⸗ 

: .terBi, 

ſyrtei m. girlei 38, 

$tttenfkol- m. ber vegienende Kheil 

des GSoenates 556 

fladal m. 113.1. 

Hange f Rimone mit langem Lane 

M. Mt: - 


flavune f. 148 1. n 
flede m. Schuitien 46x —2 engl. 


seige. ' 
ftiatenbane f. en, —* 
fiiten en TER: Rp Aromen u n 
ſchleißen. 


fumy Me 247; 8 ' 
finpen prät. flop arapſen an. 
ad: ſliefen. 


flupmorberie f. Sata, ein, 

finfe f. Salat 8: ! Kat 
fiuffe 42 

f magtm Pangersunt 12, 291,221. 


fintror m. - 


{matt poll. eier Heines- Beta 
von 40-70 Lehen 47. 274, 
(mide un. Geſchmeide 40, - -- 
fmurten erfiden 426.vgl. ſchmoren. 
fnate f. Solange 173. var Sayu’s 
Itſchr. 8238, :: 

ſnaphan w. Orialiapfer, Bey 
lagerer IHR. 

fnedicheit E. mit fm. fGleunigh, 
ploglich 34. 102, 106. 491 f. holl. 

ſodder ade. feit 1. ſoet “de. ſeit 
MR - 


fyare m. Sporn 69. 88. 

fpeifen f. Spieß &, 

fpetten einen Damm bauen 68. 
67. fpöten 321. 

fpedinge f. Damm 67. 

fyeren mit Gparren verichen, 
bauen 13. 44. 267. 268 f. 

[pet m. Spieß 108. 479. 520, 524. 

fpiler m. Speicher 108, 

falle m Sewerben, Ko» 172, | 

fpiffe 1 

fpoden * ſich ſputer, len 33, 
355. 


fpreima m Bugipriet 40. - 

Baden erlauben, zulaſſen 301. - 

Ralbroder m. 119%, . 

Ralem.1) Pfahl 8A. 102. 2) Stodch, 
Gefaͤngniß 1900.. 

fan 1) na freden R. nach Frieden 
trachten 22, vgl. na derens Rau 

raurenb. 2.2) deſtehan en.eu- 
ture ſt. 04, 

ſtatdans m:15. 369, 

later m. sextazlus, didragma 1. 

ſtekharnes m. Harniſch für die 
Stechbahn 154, ‚ 

Anden ft) geßeiten 94. 2) peRäil, 
gen 94, 3) van mn, tatlaflen 
109, 

ßegel f. Stuſengang vom si 
markt zum Dome 351. 

Relen beſtechen 332, 

ſtelbreef m 8, 1. 

Relen avi. ſtählern 424. . - 

ſtempne f. Sthmme: 198, u 
ſtimbe, ſtimne. 





Welngo ver an. Steinbollwert7. 
ftendich anf. geändig 327. - 
ſterfent n. vas Sterben na einer 
Seuche 1%: 188, 148;- 169, 197, 
Ae ven · uc Schiffeſchnabel 210 470, 
ſtint m. ein Heiner fc 188. 
Rott anf. fydn SER. -204: MIA 
ftolte n. Gefühl, Kanzel: 106 
Avy m. Becher 31. 127. mW. ſtouß 
Ropotfen n. eidigen, ein Map 
+12, . 
firafen ſchelten 356, 17. BA myd. 
firals adv. geradezu 9. 102% 1041. 
Rrate fe Gurgel 107. vgl. Gyrgel 
Meafe Lauremb. IV. 58. houl. 
ſtraatelen. 
ſtrede Schritt: 106. eig. steide. 
Aaritiwwere f. «agulus propagmucali 
MAR, 


Nroifen 26, 4 

ſtunde, wi, —* 1: ° 

fure, ayerf. über Date und a 
302. 


ut np 13: 

ful m. Säwelle 352. 

ſulfwältef iEgenmäacht 308: 

ſumumigie prou. einitze BA. 31. 
vgl. engl. some: 


punder ads.- abgefonbekt, allein, 


nur 9%. 177. 2900. 1° °° 
ae ſut Ton BA: I ruf 
re. 160. en 
fartfate f. 60, 288, 290.447. 560. 
a; nn 


tafel n. Tauwerk 4105: ' 
ABI m. Zahl 8, To. * 
taleutu ae... 2:0 
tapper m. Zapfer wu :: 
— wi. Tandefe, —*& 
5* *,.31 
tegen adv. entgegen iM i 
Aejeſer'm. Zienter; Biegelbtnner 
445. tepaerhas.ni EUR 
telen zeugen -104, 190. 501: 48 
Iinge f. Rieverianfr 212. 
temetlit-abf. arngemeffen:-98.:: : :° 
ten gen anfangen 75° 
teriint m. Würfel, Ballen: 410. 


sat f Beimatoigung3iß, 
tive yL: Zeiten, vie Inmokifchen 
. Sören bit. 368. . geliue: 
tidirt f. Zeitung, Wacridt.24 ff. 
dinnapy eim. Thursfinopf 1A. vgl. 
Friſch ſ. v. zinnen Ara visen- 
name. on 
80 abv. deſto 367, 
toflien zufeden ®&. ?. 
to grufen zerbrockein, yexträten 122. 
524. 547. mhd. gruz. 
foherdinge 1. für taharbinge 
AUnreizuug 1 . 
55098 adv. jahauf, snfanımen 5. 
tofumpft f. -Anlunft 250. 550. 
toriten zerretſen 3236. ' :: - 
tornfperer m. 13, 24.1898, . 
dortafzw zugveifen, vauben 148.180, 
toteen zerieißm 72... 
toven warten 148: 164 20. 408 
töverie f. Zauberei 560. teserfte 
fi —— dee 173. te ver 
ſthe f 37. 
frasmmeter m.rompener 152.M0L 
tugeten u Bl." . en 
tunnenfetp m 130: 87&:: - 
tufgere m. Täuſcher, Betrieger 
27. Al, tuf@urie f. 284; 


Auttel, ul) in vemringften tk 


nirgendwo, auf Ita Beife 92, 
u. . 


am areinugzeo, umlange aber 
weit und breit nurher 88. 156. 
J 


md a6: auv. um ſdaa * FE 


ummettent adv. um, einrGE, 6A. 
‚68, Sf: 8 > » 
ummedentrentady,. ungefähr oe. 


amſiun be temmmmes‘ 168: 


underreden c. acc. befprechen Fri 
unberfettinge k Aupiftenr 508, 


Ne ri, 


unberfieten verhethn, verta ſchen 
: 37 


undertfben wo. nweitenA7, 71. 
uwnlelig 200. mil . :: 
ungeferet adv. ungefäßebel 368. 


.ungehort anf. unerbört 60 ff. 


| 


U 1 


ungeferiget abh umwerfehut :109, 

ungevertilane, ngelähr 301.302. 

uugewarfgeumet.. abe. unver 
fehens 66. .. . 

unntöäbigteit f..Dors, Haß au. 

unvorſeritgetadj. unverfebri 10B, 

unvorfichtigen ado. uuderſehess⸗ 
AO, 


untw autlibabi.angerwehnt 176.490, 
npboren einnepmen 114, 
upbtflen .aufbiien 119. 
nyriten verbrauchen id. 
upfate m. Auſchiag 271. 288.:: - ı 
upfyreien beamipruden 256. 
upoordern MR. 6...  . 
wpte en ouzichen, anführen 530,531. 
upwatrer n. Dodmwafler 199.:136, 
upweren aufreizen 306. 
utdracht f. Audtrag BEN, - 
utloffen löfchen, ausladen 263. 
utmalen ausrüflen 120. 132. 275. 
utreden ausräßen AR. 362. -. . 
uiſtevnen; aollfeei: ‚eingeben. laſien 

105. 
utſtraiten. uaeuſae⸗ 3m. 

Zr 


padenmı ein-Maoß:von & Bu6-108 
vare 1 Befapr dh RS. 40, var⸗ 
Iibab. RO . 

vaſ adj. v. weinen beRäuiges 
.Batten 173, ne. feld... - 

welig adj. — Bi. 28, 
270. Bi... B6b:. vekipeit f. 
idee 204. 

nei a. Mift 380: 2. 

vers f. vor⸗ 

vereife.m.: Sorener — uhde 
vreiſe. ı:. :.. 

oeench ein Mieukek 12. 218. ais 
Ah, nlke ae Weriheilen 

309... Bien bo runs 

vernen, ki .brimgan. fo weit 
breingen:&& . Ko ızurn. 

verteren Aberishen. MB... - . ı 

Blue Seine 5 sine. 

vintenbur m. 6*, sr 


vittalie f wirtnalien: 3 Ale die 
110, 18. 272. AR. 457. 127 
vittalienbre der m. 8, 404 
vlugerm. Windflägel,⸗Jahnt 416, 
volherde f. 248, £ unlbonie: I. 
volen fühlen 10 - - ....:.r 
zors, ver⸗val. do, be. 1:5, 
vorantwerden Mmaimenen 
303. 


voravern Rage: 25, N 311209 
verbaden vorladen DA. —3 
543, . . cal 
vorbedemerbiaten 36... . . 
vorkinnen 1) —— 

1640. 511: 2) ſchuhen 3. : 
vorbißern ——— venrren 
— vorladen * 
vorboren 1) verwirken IQ, 2) 
vawrager,. nicht fühsen Mi: « 
vorbunt m. Yenkend Oh 5 ber 

dene I. : 2 
yardagen vorladen 360, 366. u 
vorbarf au, Barberpen 73. 500. 
vordeqchtadj, verdaͤchug 107. - - 
voguenigen vertbeidigen 37... 
vordegedinger m. Bertpeiniger 
. H-fı anenrdiakı. a 
vorbömelit abi. verwanmzugs⸗ 

würdig 4A668. 510. 8228. 
vordry ſan Ach erdreifſent 
unedrezi:mm: Sardruß 204. 532. 
ve vo IR TUI nee patea —* 


noersefen 4) beſhiaen ali FR 
‚2) ädhten, vogelfret sufiäuen 62. 
"157, 38. 32, RO. Irat ae 
vorfkenun Mehenti6n sı- 7. ;u 3 
vorgaunern veriammein ‚36: 40. 
250. ſich verfanmmels- 3hl, - 
kargedmeing.- fr : Berfammlung: 
et... ser 17.9 
Vengans tt. nargiften 104 ‚167; 
vorgewent adi. vorerwähut 561. 
vorhahen 3) fil:fich erholen 1129.: 
2) erzählen 345. 352. 360holl. 
va.chabten Til. eines Diugekı 
verfehen 23. ie it, „ui 








vorhegen fiifern, ſchͤhen 39. 
verheven erheben 354. 
vorhogen Yellig ſprechen 35. 39, 
. Y5E, 


vorhonwer m. Zachtiger 340. 
vorle den verwidgen 365. ſ. geleden. 
vorleggen 4) ablegen 22002) wi 
derfprechen 553. 538. " 
vorlenen verliefen 35. 
vorlefen verkieren 6. 173, 
verläfen zu Orunde richten 338. 
vorlitn. Vergleich 65. 
vorlöf m. Verlaub 560. 
vorlopen e. ace. 1) etlendol ver⸗ 
laflen 54. 63. 223. 2) verlau⸗ 
fen 173. 3) fliehen 308. 313. 
vormouwe f. Handkrauſe 18. 
vornebberinge f. Ernledrigung 


2%. 
Dorotmöbigen erniebrigen 559, 
sorpebden zertveten 276, " 
vorramen beſtimmen 344. 359. 
vorfaten ableugnen 59, 122, 144; 
vorfate f.-Bergehen 144. 
vorſatigen abv. vorfählih -30, - 
vorferigen verfehren, verleten 

400. 


rorfenen 1) verpfaͤnden 248, 2) er⸗ 
Sehen 304. 
vorfettinge f. die Vortreype 149, 
sorfinuntglelt f. Bedacht 861. : 
verſparren vorenthaften 340.849. 
vorſpoien austunbſchaften 270. 
vorſpeier m. Spaͤher, Spion 437. 
vbt ſo v dr verſchwenben dit. icho. 
lim: 
Sorkörten vergießen 525. : I 
vorfwerew eidlich verzichten anf: 
3 168, FW; {and v. auch mihd. 
vortidn verzichten 314. 330; 
wurisammetien- vortrompeten 68;: 
vortruwen 1) heirathen 304: 325. 
2) otrpefvatpen wo. untzanen 
. D43, 5651. 2 
sbrumwilkigen'in Streit dans 
10. . tn. ..5 


—— —* RR 
202. 340. 344. 


vorvaren erfahren 224, 
vorveren fit fi enließen 13. 
vorwerven ennserben to wer haut 
193, 219, 46. - 
vorwiden erweitern 108, 322, 
verwiltären verſprechen 558, 
yorwilligen 160. 
vorwinnen überwinden 375, 
vorwitiiten fund than 344. 6. 
462 


vrone m. Gerichtsdiener, Shark 
richter 40. 107. 108. 125. 2 
vronerie f. das Gericht 360: 366. 
vruchte f. Furcht 128. 
vulborde f. Iufiannung, Beil 
madt 1. 60, 167. Brem. Wb. 
1,465. onlborben bevefmäd" 
‘tigen 195. vgl. nhd. Wb. 3,3. 


vulmechtig adj. bevoßmächtigt 90. 


vurbuſſe f. 421. 
vuftfen 147, 1. 


wachte f. Bace .362, 

wasten warten 25. fit w. fi 
hüten 186. 344. 

wagenbord f. 298. 308. 336. Adh, 

walfifh m. 336, 

waltmole f. 465. 268..476, 

walt f. Gewaltthat 8, 100. - - 

wait und wolt Gewalt und Bill 

wan. bus. o daß doch! 30, nihh. 

wand:u. Tuch 14.208.  stawe® 
m 19. 2:fnider u 113. 

wandages abo. einfimats 182 f. 

wandel m. Erfag, Buße 33, Bas. 
möd. j 


wanten;, lies wanfen arbeiten 28. 


wannen adv. ein 389... : 
wanſchop. LAeswa richo p f. PMoch⸗ 
. zeit 305 Braun. Ab. 5,186. 
want 1) adv. bis 7. vgl. wente 
..:2yconk bis: daß 194.. .- 
wapen pl. Waffen 32 . 
warbe f. Wahrhrit 222. ar 


waren beobarhten, aufpeflen MIR. 


o ...ude hut 


8 


warfn. Gewerbe, Geſchkaft 145.480, 

warlt f. 28. ſ. wert... . 

warmbeer wm. 26. «: 

warfhoumwen warnen 353. 361. 
warſchuwing f. 375. 

we pron. wer 100, 

webage Schmerzen 179, 210. mn. 

ment. Rand 166 . 

wedden bJüßen 328. 857. . - 

wedderdope f.Wiedertaufe 75.430, 

wedderreife f. Nüdreife 324. 

wepdderfpiln. Begentheil 54. 484. 

merverftai m. Miberſtand, As 
feinpung 353; 369. 372, 

Wwedpefchatten n. pfäuden 238, 
240. vorweddeſchatten ver 
fepen 244. 

wedem f. Sfarrhans 54. 484. mir. 
wihtnom. 

wedungelenwortel f. Wurzel 
eines giftigen Unkrautes 449, 
altſ. weod, engl. weed. 

wege adv, abweſend 8. 

wege f. Wiege 566. 

wegae m. Beden Ad, 

weiginge f. Weihung 226, 

wet adi. gelinde 311. 324. 

weite £ die Weiche, Flucht 334. 

weldener m, der fih Gewalt an: 
maßt 367. 

weldig adj. ſtark 68”. weihig. 
Ii& abo. gewaltfam 32, 

wen abv. als 19 

wente 1) denn 1. 51. 200, 201. 
2) bis 2. 1%. 1%. 207. 513. 

 .B) wende bat bis: bafı A. 

wer conf. 06.53, 5... H.warätd. 

werde f. Wurde, Majeftät 306, 

were f. 1) Währung 34, 2) Or 
wahrfam 358, 

werf n. mal 57. werve Hd 

wer! n. int wm. lamen in Gtrett 
gerathen 22. 

werkballie f. 119. 

werlt f. Blobus, Reichsapfel 69. 
an der werle in ber Welt 
246. in der warlt 225. 


wert, to — wert adv. tor fewert 
23% eng. tpwards. na — 
wart 197. 

wigelfhottel f. Weihſchüſſel 183, 

witaftig adj. flügtig 106, 108, 
- 301. 302, 


milt conf. waͤhrend daß 22, 
wime m. 88°, ' 


wenkelmiffef. Dinger 106 


winft m, Gewinn 313. 328 
wint m. under ben w. fomen 
- mb werben 200.. 

wintworp m. Maulwurf 497. 

wirten prät. wrogte, wunden w. 

ſchlagen 374 f. gewragt. 

wis adj. gewil 26 214.2. 226, 

wtriit dk kuns 36. 73, 2501 

wititnt m, Stodfiih 118. 

wiſſage m. propheta 26. v mb. 
wigage. 

wur ande ſod ſ. ſib. 

wokener mw. Wucherer 475. 

wotener für welener parkie, von 
witen meiden 308. 

wotfte m @wäle Mi. 


wolgedegen 194.219. [. dten. mpb. 


wolgebigen. 


- wonttik edn, gewoöhnlich 360. 508. 


wofte adj. dat woſte I4f der bloße 


wrate f Rache 505, 

wraten fon. ausſtoßen bei ber Bier: 
probe 188. |. M. Scpläter von 
den Erben G. 1%. 

wredichelt f. Zorn 563. Sal. holl. 

wreed. 
wreken Ro. räden. prät. vrot 38, 
- 494, 200. 220. 2353 ff. 


3. 
zerigenf ferigen verſchren 26. 
zingeif. Manergang, thärdY2.mpp. 
stringe f. 12. 
zizania Unkraut 58. 
ziſe f. Accife 267. ziſevaget m. 
Aeciſevogt 124, 





=: 2323 3 


632 


Druckfehler und Berichtigungen. 





10. 1488 lies 1478. 
u Rote 2) vgl. Chronica Slavica a. 1488 in maio. 


3 2. 9. u. maximum I. maximam. 


. Hinrtt Berteldes wirs S. 44 Hinril vau Hannover ge 


nanat. Vgl. ©. 207. Rote 4. Er heißt Heinrich Berend in 9. Dtte 
Kunſtarchaͤologie ©. 4 
.L v. 'u. maßstef 1. maſt blef. 

.2. her 1. h 

. 7. Broufe Bornfe. 

ers, — Rees oder Refe, ein Dominikaner, ber 1587 
lutheriſche S be zu Rorden vertheidigte. Bgl. Wiarda Geld. 
v. Oſtfriesland II. ©. 527 und &. Raute Deutſche : Belaißte IE 
©. 461. Irrtbümlich verwechſelt ihn der Verf. S. 43 mit Heinrich 
v. 


9. v. u. fluſſen l. fluſſen. 
4. v. u. meſtex I. meſter. 
ote 1) iſt zu tilgen. 

Rote }) dürfen I. wagen. 
. 8 arze fcalt L arzefcall. 


tppen 
. : 2.8. bebemate l fehemate. 


tote 2) if zu reihen. - 


13 leet I. —* 
oie 2) frouwele f. Wortverzeichniß. 


. Rote 2) ſeben — fanten. 
. Rute 2) landardt f. Wortverzeichniß. 
. Rote 2) Wreven I. Wriven. 


. 15 em I. ein. 

12. doegentfam I. doeger tam, nr 
®. 31-45 Interpungtere: be fale, — _ mente. .toch — dat ſchach. 
ate ⸗ 
ote zu V. 802 jichen 1. ‚sehen. 

10°. u. et fine 

138. Hinter grede phit ein Komma. 


Roie d) iſt zu tilgen. 
.Note F) —* — s) geliven l. geloven. 


8 v. u. 1514 
11. Flenßeborch 1. Renpebord. 


14. na I. vor. 

6. Rah einer Bemertung vort Rtihey ſcheinen in eins Hr. 
die Werte: bin — tt als eine —— für ie. 
diefe Angabe über den Berfafler —— ſgeigt ſo bob 
dadurch die Bemerkung erhebli er daß die S. XLII erwähnten 
Kopenhagener Hfl. nad der Ri 3 den gemadft find. 
Note b) ig augen. Pgl S 

.120% efeman I feman. 
‚15% u. —&* ntweel. - 


. Rote 2) Ropele 1. Bone u . 


Note 2) erftere l. a 
Rott 9): ©. Mi ©, 88 





LE Si 
h ’ f ’ 
Aubaltöverjeiägniß. 
Geite 
Vorbericht ............................................ II— LV 
I. Bernd Gyſeke's Chronik von 810 — 1542............ 1— 192 
U. Hamburg: Holfeintfge Reimchronik Yon 1190 
bis 7 198— 218 
II. Bruchſtücke einer HamburgsHolfeinifhen Reim; 
hronit, das Leben Graf Adolf's IV. betreffend....... 213— 217 
«IV. Kurze Hamburgifhe Reimchronik vom Jahre 801 
bie zum Tode Graf Moll’ IV....................... 218 — 26 
Vv. Hamburgifhe Jahrbüder vom Jahre 1457 für bie 
Sabre 1388 — 1413 ......... ......................... 227 — 38 
VI. Ein fort Bttoh der Wendeſchen Eronicon von 
BOL— 168363 ....................................... 220 — 299 
vu. Hamburgiſch⸗Hanſiſche JZaprbüäder von 1581 bis 
| 15%: 7 300 — 307 
VI. Pamburgiſch⸗Hanſiſche Jahrbücher von 1534 bie 
| 17 anne 308 — 30 
IX. Des Bürgermeiflerd Matthias Reder Hamburger 
Ehronik von 1584 — 1568 ........................ 321 — 339 
X. Des Bürgermeiſters Herman Langebet Bericht über 
den Aufſtand zu Hamburg vom Jahre 1488............ 340— 375 


XI. Hamburger Ehronit von 799— 1558 .............. 377 —478 


° Gele 

XL Des Stephan Kempe Berigt über die Einführung 

der Reformation zu Hamburg von 1521—1540........ 479 — 508 
xl. Dr. JZofannis Moller Rachrichten von der Reforme: 

tion zu Hamburg von 1528—1589.......... -...-.-.. 648 — 507 
XIV. Kurzer Berigt eines Papiſten über bie Reformation 

gu Hamburg von 1628— 1581........................ 508 — 570 
Anmerlungen zu den Berichten Rempe’s und Moller’s 51 — sat 
Ortsverzeich niß.................... .................. 5965-608 
Perſonenverzeichniß ................................. 60 — 616 
Vortverzeichniß..................................... 617 — at 
Drndfehler uud Bersiptigungsn -...-.---.-...-......- —A 

+ — 

— — — 





rrr 26 195